SCHWACHHAUSEN Magazin 01-13

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ISSN 2197-5450

September | Oktober 2013

SCHWACHHAUSEN Das Magazin für Bremens lebendige Mitte

NEU!

UNSER BÜRGERPARK Eine grüne Oase mitten in Bremen

ROBERTO & UTA ALBANESE „Schwachhauser“ mit Leib & Seele

BREMEN 1860

Bremens größter Sportverein


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SCHWACHHAUSEN Magazin | September - Oktober 2013


EDITORIAL

Titelfoto: BTZ Bremen, Ingrid Krause

Wir schreiben für Schwachhausen! Liebe Bürgerinnen und Bürger in Schwachhausen, liebe Leserinnen und Leser, brauchen Bremen und Schwachhausen noch ein weiteres, neues Magazin? Und überhaupt, gibt es nicht schon diverse Stadtteilmagazine, die informativ und vielfältig genug sind? Nun, da Sie die erste Ausgabe des neuen SCHWACHHAUSEN Magazins in den Händen halten, kennen Sie unsere Antwort auf diese Fragen!

Lars Hendrik Vogel Herausgeber des SCHWACHHAUSEN Magazins

Inhalt 03 | Editorial 04 | Frisch Gemischtes 12 | Parkdirektor Tim Großmann 14 | Das Tiergehege im Bürgerpark 16 | Grünes Erleben mit Birgitta Wilmes 18 | Shoppinglust in der Wachmannstraße 22 | Uta & Roberto Albanese 26 | Immobilienreport Bremen 28 | KulturKataster Schwachhausen 32 | Stilberaterin Katja Górecki 36 | Grundschule am Baumschulenweg 42 | Neues vom Theater Bremen 44 | News von Bremen 1860 47 | Menschen aus Schwachhausen 50 | Impressum

Als ortsansässiger Verlag haben wir es uns von Beginn an auf die Fahnen geschrieben, lesenswerte, informative und vor allem menschliche Themen in einer ansprechenden Form aufs Papier zu bringen. Und was liegt da näher, für einen der wohl lebendigsten und spannendsten Stadtteile von Bremen genau dieses umzusetzen? Schwachhausen ist nicht nur einer der größten Stadtteile unserer Stadt, sondern verfügt glücklicherweise über einen urbanen, liebenswerten Kern, den wir als „lebendige Mitte Bremens“ erleben. Hier wohnen und arbeiten viele Bremer gerne - Bremer wie Du und ich. Bremer, die begeistern können und die viel Interessantes zu erzählen haben. Von den ganz kleinen Dingen im Leben, die doch oft eine so große Rolle spielen, und von den großen Dingen, die trotzdem oft im Verborgenen bleiben. Und genau das ist die Basis unserer Vision des SCHWACHHAUSEN Magazins. Wir wollen über SIE berichten: Über die Menschen in Schwachhausen mit ihren vielen kleinen, großen, bunten und lesenswerten Geschichten. Einen Anfang haben wir auf den folgenden Seiten gemacht. Wir starten unsere erste Ausgabe mit einem spannenden Interview mit Tim Großmann, dem Parkdirektor des Bürgerparks. Dem folgt ein privater Einblick in das Leben der Schwachhauser Tanz-Persönlichkeiten Uta und Roberto Albanese und eine kleine, feine Serie

über die Shopping- und Flaniermeile „Wachmannstraße“. Die besondere Vernetzung der Kultur in Schwachhausen durch das „KulturKataster“ finden wir ebenso interessant wie die Grundschule am Baumschulenweg, die eigene Sonnenenergie einsammelt. Und ebenfalls werden wir regelmäßig ein großes Augenmerk auf die sportlichen Höchstleistungen des Sportvereins „Bremen 1860“ legen, der gerade sein 50. Hallenjubiläum gefeiert hat. Um es mit den Worten von Axel Springer zu formulieren: Ein gutes Magazin muss eine „Wundertüte“ sein. Wir hoffen sehr, dass wir Ihnen mit der ersten Ausgabe unseres SCHWACHHAUSEN Magazins eine lesenswerte „Wundertüte“ in die Hand geben, die für Sie eine spannende und optisch ansprechende Lektüre darstellt und darüber hinaus viele nützliche Informationen vermittelt. Einen Herzenswunsch habe ich noch an Sie, liebe Leserinnen und Leser. Bitte scheuen Sie sich nicht, uns in der Redaktion zu kontaktieren und Ihre Geschichten, Anregungen oder auch Kritiken mitzuteilen. Dafür möchten wir gerne da sein – denn: Wir schreiben für Schwachhausen!

Mit herzlichen Grüßen

Lars Hendrik Vogel lh.vogel@schwachhausen-magazin.de

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FRISCH GEMISCHT

Ausstellung / Malerei

Bim Koehler – Farbversunken Bim Koehlers Bildwerke entstehen aus einer Vielzahl von zumeist gleich breiten, neben- und übereinandergesetzten Farbbahnen. Seine fein nuancierten Kompositionen durchatmet die Farbe als Medium absolutum. Mit größter Sorgfalt und einem sicheren Gespür für koloristische Abstufungen erarbeitet er Farbakkorde, die symphonisch zusammenwirken. Vertikal, horizontal oder diagonal verlaufende Bänder strukturieren Bim Koehlers Bildflächen in ruhig gezogenem Pinselstrich. Jede der 50 bis 80 übereinander gelagerten Malschichten ist so fein, transparent und klar ausgeführt, dass ein einzigartiger, sensibel rhythmisierter Farbkosmos entsteht. Häufig konzentriert sich der Künstler auf zwei Hauptfarben, die er aneinander schmiegen und ineinander fließen lässt. Parallel dazu entstehen polychrome Werke, deren lasierender Auftrag besonders kontrastreich die darunter liegenden Farbpartien durchscheinen lässt. Bim Koehlers Gemälde, von denen jedes einzelne zugleich Unikat als auch Bestandteil einer übergeordneten Idee ist, erreichen mit großer malerischer Präsenz die Sinne des Betrachters. Ihre differenziert gestaffelten Felder lassen die Augen tief in den Farbraum eintauchen und darin versinken. Bim Koehler, geb. 1949 in Kassel, lebt und arbeitet in Spiesheim/Rheinhessen. Seine künstlerische Tätigkeit wird durch zahlreiche nationale und internationale Ausstellungsprojekte begleitet. Zuletzt waren seine Werke in „Das kleine Museum“, Weissenstadt (2012) zu sehen und bei Gebert Contemporary sowohl in Scottsdale (AZ)/US als auch in Santa Fe/US (2011/12). Ausstellungsdauer: bis 20.10. Galerie und Kunstkabinett Corona Unger, Georg-Gröning-Str. 14, 28209 Bremen

Mit Hein Looper durch Schwachhausen Der für seine launigen Führungen stadtbekannte Gästeführer Hein Looper (Christine Renken vom Theater Interaktiwo) lädt am 28. September und 20. Oktober zu unterhaltsamen Führungen durch den Stadtteil ein. Schwachhausen gilt unter den Bremer Stadtteilen als "Quartier gut situierter Bürgerinnen und Bürger". Neben interessanten Details zur Entwicklung des Stadtteils geht es auch um die eher unbekannten Geschichten der Bewohner der schicken "Bremer Häuser". Hier wohn(t)en u.a. angesehene Kaufleute, Politiker, Architekten und Künstler, die die Entwicklung Bremens entscheidend vorangetrieben haben. Startpunkt für die informativen Führungen ist an der Schwachhauser Heerstraße Ecke Unter den Eichen (Focke Museum).

Guck mal, wer da liegt!? Bergmann von Hurrelberg (Christine Renken vom Theater Interaktiwo) erwartet die Gäste am 24.10. am Eingang Friedhofstraße zu einer außergewöhnlichen Tour über den Riensberger Friedhof. Allerdings sollten die Teilnehmer diesmal eine Taschenlampe dabei haben, denn es wird im Verlauf der Veranstaltung dunkel werden. Bestatter Bergmann von Hurrelberg hat allerdings allerlei „Erhellendes“ zu erzählen. Wer hätte gedacht, dass es außer Henrich Focke noch weitere bekannte Familien-

Veranstaltungshinweise: Samstag, 21.09. von 12 bis 20 Uhr offene Galerie 15.00 Uhr Führung durch die Ausstellung mit anschl. Gesprächsrunde Sonntag, 22.09. von 12 bis 18 Uhr offene Galerie 15.00 Uhr „Farben, das Material des Malers: Farben in ihrem Eigenleben, weinend und lachend, Traum und Glück, heiß und heilig“ - Wolfgang Klose liest und rezitiert aus Emil Noldes Lebenserinnerungen. Donnerstag, 03.10. von 18 bis 22 Uhr Apéro/l’Art – Kurzführung durch die Ausstellung und anschließender Aperitif Sonntag, 20.10. 15 Uhr Finissage der Ausstellung www.galerie-corona-unger.de

Christine Renken alias Bergmann von Hurrelberg mitglieder der Fockes dort gibt? Ewald Rohlfs darf in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben. Ebenso wird die Rede sein von Adolf Brudes, der Werks- und Weltrekord-rennfahrer bei Borgward war. Aber natürlich gibt es auch „Neues“ über „alte Bekannte“ zu berichten. Die Teilnahme ist kostenfrei. Aus organisatorischen Gründen wird jedoch um eine Anmeldung beim Veranstalter Bestattungshaus Niedersachsen unter Telefon 59 87 70 gebeten. Weitere Infos unter Telefon (0421) 70 88 21 60 oder unter www.theater-interaktiwo.de Bim Koehler zwischen seinen Werken, die bis zum 20. Oktober in der Galerie Corona Unger zu erleben sind 4

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FRISCH GEMISCHT

Lesung und Gespräch über den Jakobsweg mit dem Dichter Antonio Colinas am 25. September um 19 Uhr im Instituto Cervantes, Schwachhauser Ring 124 Antonio Colinas (1946, León) ist einer der größten Gegenwartsdichter Spaniens. Er ist vielfacher Preisträger, unter anderem erhielt er im Jahr 2001 die Auszeichnung als bester Dichter Kastiliens und León. Das Buch „Im Jakobsland“ ist eine literarische Kartographie des Jakobsweges im Nordwesten Spaniens: Gedichte-Erzählungen-Notizen (Ludwig Verlag, Kiel 2012). Diese aus dem Spanischen ins deutsche übertragene Anthologie versammelt verschiedene literarische Stimmen, die entlang des Jakobsweges in den letzten Jahrzehnten entstanden sind (u. a. die von Colinas). Diese Texte nehmen uns mit auf einen wunderschönen imaginären Parcours durch die Städte, Dörfer und Landschaften des Jakobsweges.

Pilger auf dem Jakobsweg in Nordspanien

Im Anschluss an die Veranstaltung gibt es im Kultursaal die Möglichkeit, eine Auswahl von galizischen Weinen der vier Herkunftsbezeichnungen von Ourense: Ribeiro, Monterrei, Valdeorras und Ribeira Sacra zu probieren. Moderation: Carlos Ortega In Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung der Spanischen Botschaft in Berlin und der Sociedade de Xestión do Plan Xacobeo. Veranstaltungssprache: Spanisch Eintritt: 5 €, ermäßigt 3 €

Foto: Günter Grüner

Unterwegs fürs Seelenheil?! Pilgerreisen gestern und heute Sonderausstellung im Focke-Museum Vom 2. Oktober 2013 bis 23. Februar 2014 zeigt das Focke-Museum in Kooperation mit der Bremischen Evangelischen Kirche die Sonderausstellung „Unterwegs fürs Seelenheil?! Pilgerreisen gestern und heute“. Pilgerreisen zählen zu den ältesten und gleichzeitig aktuellsten Formen der Mobilität. Millionen von Menschen machen sich jährlich auf den Weg, um spirituelle oder für sie heilige Orte zu besuchen. In den letzten Jahrzehnten haben sich Pilgerreisen zu einem wichtigen Tourismusfaktor entwickelt. Dass Pilgerreisen auch ein Teil der Bremer Geschichte sind, zeigt die umfangreiche Sammlung von Pilgerzeichen, über die das Bremer Landesmuseum verfügt. Die Ausstellung thematisiert das Pilgern in den großen Weltreligionen Christentum, Judentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus. Sie zeigt Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Pilgertraditionen. Zur Ausstellung wird es ein umfangreiches Begleitprogramm geben. Die Ausstellung wurde vom Verkehrszentrum des Deutschen Museums und der Akademie Bruderhilfe-Pax-Familienfürsorge konzipiert.

Auf dem richtigen (Jakobs-) Weg nach Santiago de Compostela

www.focke-museum.de

www.bremen.cervantes.es SCHWACHHAUSEN Magazin | September - Oktober 2013

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FRISCH GEMISCHT

Fockes Fest

Entwässerungs-Brunnen

Das Kulturfest in Schwachhausen lud zum 17. Mal in den Park des Focke-Museums

So funktioniert er: der selbst entwickelte „Aqua-Saug-Brunnen“ von Torsten Szameitat.

„Aqua-Saug-Brunnen“ Die Lösung für überschwemmte Gärten nach Starkregen

Viel Spaß hatten die kleinen und großen Gäste Foto: Sigrid Sternebeck Hält das Wetter oder werden sich die dunklen Wolken doch noch entladen? Diese Frage stellten sich nicht nur die Organisatoren und vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer zu Beginn des beliebten Kulturfestes, sondern auch viele Besucher. Doch die Zuversicht wurde belohnt. Es kam kein Tropfen vom Himmel und so konnte das Fest wie gewohnt im Park um das Focke-Museum stattfinden. Über 2.000 kleine und große Besucherinnen und Besucher folgten dann auch dem Ruf vom Focke-Museum und dem Beirat Schwachhausen. Das Motto lautete in diesem Jahr „Lust auf Bildung – lebenslang“. Ein Motto, das sowohl dem Beirat Schwachhausen als auch dem Focke-Museum als klassischer Volksbildungseinrichtung am Herzen liegt. Passend zum Motto eröffnete Prof. Dr. Eva Quandte-Brandt als Ehrengast das Fest. Auf der Bühne ging es dann musikalisch weiter mit Jazz von Uli Beckerhoff, dem Blasorchester der Gesamtschule Ost und der Seniorenband „Never too late“. Im Park gab es weitere Aufführungen wie die Fadenspiele der Schule am Baumschulenweg. Bildungseinrichtungen und Schulen stellten auf dem Basar der Bildung ihre Angebote vor. Umlagert wurden nicht nur wie in jedem Jahr die Stände mit dem frisch gebackenen Butterkuchen, sondern auch der Bücherflohmarkt, auf dem sich so manche Lektüre für kühlere Herbsttage ergattern ließ. Auf Schnäppchensuche gingen viele Besucher auch am Stand des Museumsshops. Beliebt vor allem bei den vielen kleinen Besucherinnen und Besuchern waren die museumspädagogischen Angebote rund ums Bauernhaus. Ob Perlenketten basteln, Bildhauern, Knoten knüpfen, Stelzenlaufen und Luftkegeln – es wurde für jeden Geschmack und für jede Altersgruppe etwas geboten. Wer dem Trubel im Park entgehen wollte, konnte sich in aller Ruhe die Dauerausstellungen im Haupthaus des Museums, im Haus Riensberg und in der Wissenswerkstatt Archäologie anschauen. Ein Highlight waren für viele Besucher die Führungen durch die Sonderausstellung „Graben für Germanien. Archäologie unterm Hakenkreuz“. Da die Ausstellung nur noch eine Woche zu sehen war, nutzten viele Besucher noch einmal die Gelegenheit sich die viel besprochene Schau anzusehen. www.focke-museum.de

Seit vielen Jahren erstellt die Firma bremergrundwasser.de in Bremen und Umgebung Brunnen und Bewässerungsanlagen. Die dabei gesammelten Erfahrungen haben maßgeblich dazu beigetragen, den selbst entwickelten Versickerungsbrunnen „Aqua-Saug-Brunnen“ zu konstruieren und in Serienreife auszuarbeiten. Das Besondere daran ist die Möglichkeit, in geschlossenen Gärten, also durch den Keller oder enge Zuwegungen, die Materialien, die zum Bau notwendig sind, transportieren zu können. Das ist etwa bei Sickerschächten wegen der großen Bauteile oftmals nicht möglich. Dazu kommt besonders in Schwachhausen der Umstand, dass die Lehmschichten sehr mächtig sind und ein Sickerschacht mindestens sieben Meter tief sein müsste, um Wasser in eine Sandschicht abzuleiten. Bei dem „Aqua-Saug-Brunnen“-Entwässerungssystem dagegen wird die Technik des Brunnenbaus genutzt und mit einem speziellen Aufnahmefilter kombiniert. Dieser Aufnahmefilter befindet sich dann unmittelbar unter dem Rasen oder den Beeten am tiefsten Punkt des Gartens und leitet das aufgestaute Wasser nach unten ab. Ein weiterer Vorteil ist, dass man nichts davon sieht. Keine unschönen Betondeckel oder Bauwerke. Alles befindet sich beim „Aqua-Saug-Brunnen“ im Boden. Innerhalb kürzester Zeit wird das Grundstück „trockengelegt“, und nach einem Starkregen kann man zuschauen, wie das Wasser wieder verschwindet! Durch das speziell entwickelte Brunneneinspülverfahren entsteht keine Matscherei, da das benötigte Wasser und die Sedimente in einer Wanne eingesammelt werden. Somit ist ein sauberes und für den Garten schonendes Arbeiten möglich. An nur einem Arbeitstag ist die kostengünstig realisierbare Anlage installiert und einsatzbereit, um Jahrzehnte für einen trockenen Garten zu sorgen. www.bremergrundwasser.de

Wir helfen Ihnen im Trauerfall und bei der Bestattungsvorsorge Vertrauen Sie unserer langjährigen Erfahrung

Tel. 2120 47 Tag und Nacht

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FRISCH GEMISCHT

P E R S Ö N L I C H E S bringen kann. Auch schätze ich die Kreativität an meinem Beruf sehr. So fange ich den Tag gerne an... Ich beginne den Tag gerne mit einem Vollbad. Dazu gehören die Zeitung und ein Kakao. Danach spiele ich noch ein wenig Gitarre. Momentan lese ich... Historienromane, die in Irland und England spielen, sowie Bücher über die Pflanzen- und Tierwelt.

Name: Tätigkeit:

Alter:

Raimund Michels Leiter, Sportlehrer, Musiker und gute Seele des Kinderbewegungszentrums bei Bremen 1860 60 Jahre

Ich lebe gerne in Bremen, weil... Bremen viel zu bieten hat und es sehr grün ist. Es gibt vielfältige kulturelle Angebote, tolle Naherholungsmöglichkeiten und man kann alles mit dem Fahrrad erreichen, so dass man eigentlich gar kein Auto braucht. In Schwachhausen wohne ich sehr gerne, weil ich dort Ruhe finde, die Nähe zum Bürgerpark genieße und die gute Anbindung zur Innenstadt. Auch schätze ich das Umfeld, die sozialen Kontakte und die gute Einbettung des Vereins Bremen 1860 in den Stadtteil. Gut für Bremen wäre... Wenn die Straßenpflege besser wäre und es weniger Straßenlöcher gäbe, so dass die Fahrradfahrer mehr Freude beim Fahrrad fahren hätten. Außerdem wäre es gut, wenn mehr alte Bausubstanz erhalten werden würde und somit der Charakter und der Charme vieler schöner alter Gebäude. Mein Lieblingsplatz in Schwachhausen ist... Der Bürgerpark, in dem ich herrlich entspannen kann. Auch kann ich die Natur dort wunderbar genießen und den Wechsel der Jahreszeiten miterleben. Das würde ich in Schwachhausen verändern: Ich würde mir wünschen, dass es auch im Herbst größere Aktionen für Schwachhausens Kinder geben würde, die zusammen von Vereinen, Politik etc. organisiert werden. Das gefällt mir an meiner Arbeit... Ich habe das Glück, mit Menschen zu arbeiten, die gerne zu mir kommen. Ich kann über meine Tätigkeit im Bewegungszentrum Lebensfreude vermitteln und lerne immer wieder neue interessante Menschen unterschiedlichster Herkunft und Nationalität kennen, die ich zusammen

So halte ich mich fit... Mit Fahrradfahren, Skaten, Schwimmen, Faustund Prellball sowie mit Spaziergängen und Wanderungen. Ich genieße die Bewegung in der Natur und an der frischen Luft. Hierfür setze ich mich ein... Die Bewegungsförderung von Kindern liegt mir am Herzen. Mit dem Kinderbewegungszentrum möchte ich Kindern ein buntes Bewegungsprogramm anbieten. Außerdem ist es mir wichtig, auch älteren Menschen die Chance zu geben, sich zu bewegen. Ich biete Menschen über 60 Bewegungsprogramme an und organisiere regelmäßig Ausflüge und Reisen für Senioren. Mein Ausflugsziel-Tipp... Ich fahre gerne nach Cuxhaven und beobachte am Strand von Grimmershörn die vielen vorbeifahrenden Schiffe. Auch finde ich Besichtigungen von alten Burgen und Schlössern sehr spannend und faszinierend. Ein gutes Zitat... „Man muss dem Körper Gutes tun, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.“ (Winston Churchill) In einen Koffer packe ich drei Sachen... Ein Frisbee, meine Gitarre und Schreibzeug zum Komponieren Diese Stadt möchte ich gerne erleben, weil... Rom ist für mich der Inbegriff einer Stadt. Die Stadt verkörpert für mich viel Zeitgeschichte und internationales Flair und bietet einen tollen Mix aus Moderne und alten geschichtsträchtigen Epochen. Hier kann ich richtig gut entspannen... Im eigenen Garten und mittags im Bürgerpark. Lecker ist... Grünkohl mit Pinkel, Schwenkbraten, den ich gerne auf dem Bremer Freimarkt esse, und natürlich Spargel und Matjes. Im Sommer gibt es leckeres Kaemena Eis. Für mich hat jede Jahreszeit wunderbare Gaumenfreuden!

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FRISCH GEMISCHT

160.000 Bienen sorgen für hauseigenen Honig

Neue Sonderausstellung im Universum®

Großes Bienen-Check-In im Hotel Munte

Im „Teilchenzoo“ auf den Spuren von Higgs, Quarks und Photonen

Freuen sich über den ersten hauseigenen Honig aus dem Bremer Stadtwald: Imker Michael Bauer und Hotelier Detlef Pauls (rechts) Den größten Check-In aller Zeiten erlebte das Ringhotel Munte am Stadtwald, Parkallee 299, Mitte Juni: 160.000 Bienen zogen auf das Dach des Hauses, um in Zukunft für hauseigenen Honig zu sorgen. Detlef Pauls, gemeinsam mit seinem Bruder Jan Inhaber des Hotels Munte, hatte Anfang des Jahres Michael Bauer von der Altländer Honig-Manufaktur in Jork kennen gelernt. Der Imker aus dem Alten Land ist immer auf der Suche nach

neuen Standorten für seine Bienenvölker. Dabei bevorzugt er inzwischen städtische Regionen, blühen dort doch im Sommer wesentlich mehr Bäume, Sträucher und Blumen als auf dem Land. In Hamburg hat er bereits Bienenvölker auf Hoteldächern platziert. Detlef Pauls war sofort von dieser Idee angetan. Und so entstand der Plan, auch auf den Dächern des Hotels Munte in Bremen Honig zu produzieren. Auf dem Dach stehen nun sogenannte Beuten mit vier Bienenvölkern. Das entspricht etwa 160.000 Bienen. Eine Beute besteht aus einem Brutraumkasten mit elf Waben und mindestens einem Honigraum mit ebenfalls elf Waben. In der Nähe des Hotels stoßen die Bienen auf jede Menge Tracht (Nektarquellen). Der Stadtwald auf der gegenüberliegenden Straßenseite bietet Linden, Akazien, Eichen und Brombeeren. Hinzu kommen im „Bienen-Radius“ von 500 bis 1000 m etliche Kleingärten. Dabei kann sich ein ganzes Bienenvolk alleine von einer einzigen Linde oder Akazie ernähren. Alle sieben bis neun Tage sieht Imker Michael Bauer nach den Bienen und pflegt die Beuten. Pro Volk und Ernte erwartet er 25 kg Honig. Das sind 50 kg pro Volk und Jahr! Inzwischen gibt es den ersten hauseigenen „Stadtwald Honig“ auf dem Frühstücksbuffet im Hotel Munte. Gleiches gilt übrigens für das Hotel 7THINGS an der Universitätsallee, das ebenfalls Detlef und Jan Pauls gehört. Dort sind zwei weitere Bienenvölker auf das Dach gezogen.

In einer neuen Sonderausstellung begeben sich die Besucher des Universum® Bremen ab dem 27. September 2013 auf die Spuren der kleinsten Bausteine der Welt. Wer dabei an Atome und Moleküle denkt, hat weit gefehlt, denn mittlerweile wurde ein ganzer Haufen noch viel kleinerer Teilchen entdeckt – ein wahrer „Teilchenzoo“. Gemeinsam mit dem Forschungszentrum DESY gibt das Bremer Science Center in der gleichnamigen Ausstellung einen ungewöhnlichen Einblick in die geheimnisvolle Welt der Teilchenphysik und beweist, dass dieses Thema nicht nur Nobelpreisträger faszinieren kann. Gleich zu Beginn der Ausstellung sind die Besucher zum Mitmachen aufgefordert. Anhand witziger Fragen vergleichen sie ihren Charakter mit den physikalischen Eigenschaften der Elementarteilchen und werden erstaunt feststellen, wie viele Gemeinsamkeiten man entdeckt. Kommunikatives Photon, schüchternes Neutrino oder impulsives Myon – welches Teilchen passt zu mir? Bei einem anschließenden Rundgang durch den „Teilchenzoo“ stellen sich die sonst für das Auge unsichtbaren Bausteine in einem jeweils eigenen Bereich vor. Hier erfahren die Besucher nicht nur, wann und von wem die Elementarteilchen entdeckt wurden, sondern vor allem warum sie trotz ihrer unvorstellbar kleinen Dimensionen großen Einfluss auf die Wissenschaft und unseren Alltag haben. Die Spuren von Quarks und Co. führen außerdem zu bedeutenden Fragen der Menschheit: Was geschah beim Urknall? Woher kommen Materie, Raum und Zeit? Und was hält die Welt im Innersten zusammen? Interaktive Exponate zeigen anschaulich, wie die Teilchenphysiker bei DESY immer tiefer in den Kosmos blicken. Eine faszinierende Reise ins Unbekannte! Die Sonderausstellung „Teilchenzoo“ wird vom 27. September 2013 bis 30. Juni 2014 in der SchauBox des Universum® Bremen gezeigt. Der Besuch der Ausstellung ist im Universum®Eintrittspreis (€ 16, ermäßigt € 11) enthalten. www.universum-bremen.de

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FRISCH GEMISCHT

In Schwachhausen

Wildnis, Tiere und (Ferien-)Programm Auf dem Gelände des Riensberger Abzugsgrabens zwischen den Bremer Stadtteilen Schwachhausen und Horn hat der Verein „Kinder Wald und Wiese Bremen e.V.“ sein ca. vier Hektar großes Vereinsgelände. Auf diesem von den Mitgliedern gepflegten Gelände werden zurzeit Pferde, Ponies, Zwergziegen, Hühner und Kaninchen möglichst artgerecht gehalten. Hinzu kommen noch eine ganze Reihe von Wildtieren wie Fasane, Enten, Frösche, Molche, Kaninchen, Hasen, Fischreiher, Krähen und Bussarde, die sich dieses Gelände als ihren Lebensraum ausgewählt haben oder auch nur gelegentliche Besuche abstatten. Der Verein „Kinder Wald und Wiese Bremen e.V.“ hat es sich zum Ziel gesetzt, Stadtkindern spielerisch und ohne Druck Verantwortung im Umgang mit Tieren und der Natur näher zu bringen. Durch das Erkennen von Zusammenhängen, sollen das Gemeinschaftsgefühl und das Verantwortungsbewusstsein der Kinder gestärkt und ihre soziale Kompetenz erweitert werden.

Spielen im Freien macht einfach Spaß Der Verein bietet regelmäßig Pferdestunden für Kinder von ca. 6-12 Jahren an, deren Schwerpunkt nicht auf Leistung, sondern auf dem Umgang mit den Tieren und dem Vertiefen von Verantwortungsbewusstsein gegenüber Tier und Natur liegt. Auf dem Vereinsgelände können sich die Kinder austoben, gemeinsam spielen, matschen und sich vorsichtig den Tieren annähern. Vereinsseitig besteht großes Interesse an dem Neuaufbau einer regelmäßigen Wildnisgruppe für Kinder. In den Herbstferien bietet der Verein ein einwöchiges Ferienprogramm vom 07.10. bis 11.10. von 9 bis 17 Uhr rund ums Pferd für Kinder zwischen 7 und 12 Jahren an. Weitere Informationen und Anmeldungen über die Internetseite: www.kinderwaldundwiese.de/pferdebereich/ferienprogramm.html

Erfolgreich und sympathisch - die GolferInnen des Club zur Vahr

Erste Klasse bitte! Nach 5 Spieltagen sind sie am Ziel angekommen. Doppelsieg in Garlstedt, und alle Erwartungen wurden erfüllt. Am 4. August hat das erste Saisonfinale der Kramski Deutsche Golfliga (2. Bundesliga Nord) im heimischen Garlstedt stattgefunden. Zehn Teams aus Schleswig-Holstein, Berlin, Niedersachsen, Hamburg und Bremen waren angereist, um im Aufstiegs- und Abstiegskampf wichtige Punkte zu sammeln. Durch die Doppelbelegung auf der Anlage des Club zur Vahr haben die Spieler dementsprechend früh mit den Einzeln beginnen müssen. So wurde von 7.30 Uhr bis spät in den Abend durchgängig gespielt. Und es wurde gut gespielt. Die beste Runde des Tages mit neuem Platzrekord spielte Hinrich Arkenau mit 70 Schlägen (4 unter Par). Knapp dahinter erspielte Peeke Wandel mit 71 Schlägen (3 unter Par) die zweitbeste Runde. Bei den Damen konnte Marion Brödys mit einer 75er Runde (1 über Par) das beste Ergebnis er-

zielen. Durch diese Einzelleistungen, aber insbesondere auch durch das überragende Mannschaftsergebnis, konnten sich beide Teams des Club zur Vahr die vorläufige Führung nach der ersten Runde sichern. Die Zuschauer hatten derweil das Geschehen Dank Livescoring im Internet und im Clubhaus genau im Blick. In den Vierern konnten beide Teams die Führung nicht nur halten, sondern sogar ausbauen. Am Ende des Tages sicherten die Damen und Herren mit einem Doppelsieg dann das Saisonziel: Aufstieg bei den Damen in die 1. Bundesliga, Klassenerhalt bei den Herren (2. Bundesliga). Besonders ist zu erwähnen, dass Hinrich Arkenau auf Platz 3 und Larissa Stergiou auf Platz 4 der Deutschen Rangliste stehen. Für diese außerordentliche Leistung gebührt allen Spielern und Betreuern ein großes Lob. Die Saison 2014 wird hoffentlich genauso spannend und erfolgreich!

Das Vereinsgelände ist nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad über den Papenkampsweg im Kleingartengebiet Schwachhausen e.V. zu erreichen (siehe: maps.bremen.de).

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Die Oase der Erholung Der Bürgerpark ist einer der besterhaltenen Landschaftsparks Deutschlands und eines der beliebtesten Bremer Ausflugsziele. Er lädt zur Erholung und zum Verweilen in der Natur ein und bietet ganz unterschiedliche Aktivitäten für Jung und Alt: Eine grüne Oase im Herzen von Schwachhausen!

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Interview mit Parkdirektor Tim Großmann Herr Großmann, Sie sind für Bremens größten Park verantwortlich. Was sind Ihre Hauptaufgaben bezüglich Entwicklung, Gestaltung und Pflege des Parks?

das Wohltätigkeitskonzert des Bürgerparkvereins in der Glocke am 11.10. Darüber hinaus ist die Renovierung des Skuddengeheges in Planung.

Tim Großmann: Mein Aufgabenbereich ist sehr vielfältig. Dabei geht es vor allem um die Unterhaltung des Bürgerparks. Dies beinhaltet landschaftsgärtnerische Tätigkeiten wie die Erhaltung des Grüns durch das Fällen und Pflanzen von Bäumen, das Ausbessern der Wege, die Pflege der Gewässer, Reparaturen und Wartungen. Zudem bin ich für die Gastronomie im Park zuständig. Die Gebäude müssen unterhalten werden oder wie jüngst neue Pächter für die Meierei gesucht werden. Auch bin ich für das Tiergehege verantwortlich. Dies beinhaltet die Pflege und Renovierung der Gehege oder die Planung und den Bau neuer Gehege. Ferner gehört die Öffentlichkeitsarbeit, der Fuhrpark sowie die Planung und Organisation der Veranstaltungen wie „Musik und Licht am Hollersee“ zu meinen Aufgaben. Darüber hinaus kümmere ich mich um den Bürgerparkverein sowie um Sponsoren und Spenden.

Ihr Aufgabenspektrum umfasst eine Vielzahl an Tätigkeiten. Was schätzen Sie an Ihrer Arbeit am meisten?

Welche aktuellen Projekte stehen gerade bei Ihnen an? Wir haben gerade einen neuen Pächter für die Meierei gefunden. Der Bremer Gastronom Lothar Randecker wird ab dem 16. September die Meierei betreiben. Als nächstes stehen dann einige Veranstaltungen an wie beispielsweise der Solidaritätslauf „Auf zur Venus“ am 29.09. oder

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Der Kontakt mit unterschiedlichen Menschen und zu verschiedensten Themen ist sehr interessant und bereitet mir besondere Freude. Ich bekomme viel positives Feedback und spüre einen starken Rückhalt in der bremischen Bevölkerung. Zudem ist der Bürgerpark eine tolle Anlage, und es macht mir viel Spaß ihn zu lenken. Ich habe die Möglichkeit, die Entwicklung des Parks für die nächsten Generationen zu beeinflussen und dabei auch auf die Wünsche der Parkbesucher eingehen zu können. Der Bürgerpark ist in seiner gartenkünstlerischen Gestaltung einmalig und viele Bremer fühlen sich seit Generationen mit dem Park verbunden. Was macht den Bürgerpark für Sie so besonders? Für mich ist das Besondere am Bürgerpark, dass wir ein privater Park sind. Wir kommen fast ohne öffentliche Gelder aus und sind zu 95 Prozent privatfinanziert. Außerdem ist der Rückhalt, den der Park in der bremischen Bevölkerung hat, außergewöhnlich. Sei es durch die finanzielle Unterstützung, die vielen positiven Rückmeldungen der Parkbesucher als

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auch durch die bemerkenswerte Zivilcourage einiger Parkbesucher hinsichtlich des Einschreitens bei Nichtbeachtung der Parkregeln, die letztlich zum Wohle aller dienen. Die meisten Parkbesucher benehmen sich jedoch sehr anständig. Darüber hinaus fasziniert mich, dass

Das 1890 zur „Norddeutsche Industrieausstellung“ errichtete Parkhaus, brannte 1907 völlig aus. Gut zu erkennen - der Hollersee. der Park seit seiner Erschaffung nahezu unverändert ist und eine hohe gestalterische Qualität aufweist. Das ist schon sehr besonders. Der Bürgerpark beherbergt eine Vielzahl an Bäumen und Pflanzen. Wie viele Bäume stehen im Park und welches ist der älteste und welches der höchste Baum? Es stehen etliche tausend Bäume im Park. Die genaue Zahl lässt sich nur schwer beziffern. Es sind aber noch 80 Prozent der Erstbepflanzung vorhanden. Faktisch erhält der Park erst jetzt seine gestalterische Vollendung. Die ältesten Bäume im Park sind fast 150 Jahre alt und der höchste Baum ist eine alte Eiche.


INTERVIEW & FOTOS | BIRGIT REHDERS

DIE OASE DER ERHOLUNG - DER BÜRGERPARK

Nach welchen Kriterien werden die Bäume im Bürgerpark gefällt? Für uns ist es relevant, ob von einem Baum eine Gefährdung für die Besucher ausgeht. Insofern werden im Park nur kranke und nicht mehr standsichere Bäume gefällt. Es gab gerade die Aktion „Bau dir deinen Park“, bei der das „Brennerei next generation lab“ der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) in Zusammenarbeit mit dem Bürgerparkverein Passanten nach ihren Ideen und Wünschen für den Bürgerpark befragten. Wie war die Resonanz auf diese Aktion?

Tim Großmann (42 Jahre) ist seit dem 1. Januar 2012 Direktor des Bremer Bürgerparks. Der gebürtige Nordrhein-Westfale hat an der Technischen Universität Dresden Landschaftsarchitektur studiert. Nach Beendigung seines Studiums im Jahr 2000 arbeitete Tim Großmann als Diplom-Ingenieur im Büro Professor Pridik & Freese in Marl und war dort zunächst mit der Erstellung von Umweltgutachten und Objektplanungen betraut. Nach dreijähriger Berufstätigkeit wurde er in die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen aufgenommen. Später war er im Büro Professor Pridik & Freese für die Projektentwicklung und Bauleitung einzelner Objekte zuständig. Seinem besonderen Interesse am Fachgebiet der Pflanzenverwendung konnte Tim Großmann im Rahmen komplexer Pflanzplanungen und im Zuge der Fortbildung zum Sachverständigen für Baumpflege nachgehen. Vor seinem Wechsel zum Bremer Bürgerpark lagen seine Aufgaben vornehmlich im Bereich der Projektleitung. Zu seinen Projekten gehörten u. a. die Um- bzw. Neugestaltung von Außenanlagen an Klinikneubauten, die Realisierung des rund 750 Hektar großen Landschaftsparks Hoheward sowie die Umwandlung einer ehemaligen Bahntrasse in einen Fuß- und Radweg.

Die Resonanz auf diese Aktion war gut. Wir haben uns von den Feldstudios einen Blick über den Tellerrand hinaus erhofft, um Anregungen zu bekommen, wie wir den Park noch attraktiver gestalten und um neue Spenden werben können. Interessant war jedoch, dass die meisten Befragten den Bürgerpark einfach so bewahren möchten wie er ist.

Der 1900 handangefertigte Flurplan des Parkdirektors Carlf F.H.A. Ohrt (Direktor von 1884 bis 1908), erklärt detailgetreu die wichtigsten Punkt im Bürgerpark.

Ist es angedacht, dass einige Ideen aus dieser Aktion realisiert werden? Die Ergebnisse der Aktion werden am 26. September präsentiert. Bei den Nutzungsvorschlägen müssen wir beurteilen, was für den Park sinnvoll ist und was wir davon auch finanzieren können. Wenn diese Aspekte berücksichtigt sind, werden wir sicherlich einige Ideen umsetzen. Welches ist Ihr Lieblingsplatz im Park und warum? Mein Lieblingsplatz im Park wechselt mit den Jahreszeiten. Ich mag den Bereich um den Schwanensee sehr oder im Frühjahr, wenn die Rhododendren blühen, das Gebiet um den Hollersee. Auch das Areal zwischen Meiereisee, Meierei und Meiereivilla gefällt mir sehr gut sowie das „emma am see“. Vor welchen Herausforderungen steht der Bürgerpark? Eine große Herausforderung wird es sein, den Baumbestand des Parks zu erneuern sowie den guten Pflegezustand zu erhalten. Leider müssen wegen des zunehmenden Alters immer mehr Bäume gefällt werden, da die Erhaltung der Verkehrssicherheit zum Schutze der Parkbewohner oberste Priorität hat. Ich würde sehr gerne mehr Bäume stehen lassen, und wir versuchen die Bäume so lang wie möglich zu erhalten, aber die Sicherheit für die Parkbesucher

hat Vorrang. Demzufolge hat auch die Beseitigung von toten Ästen stark zugenommen und die Kosten für diese Tätigkeiten steigen von Jahr zu Jahr. Durch den Verkauf der gefällten, kranken Bäume erzielen wir nur ein Drittel der erforderlichen Fällkosten. Trotz der umfangreichen Nachpflanzungen, auch durch die vielen Baumspenden, wird sich das Bild der Gehölzflächen im Park in den nächsten Jahrzehnten stark verändern. Eine weitere Herausforderung wird es sein, die finanziellen Mittel zur Erhaltung des Parks sicherzustellen. Aber ich hoffe auf die weitere Unterstützung vieler Bremer. Was wünschen Sie sich für den Bürgerpark? Ich wünsche mir, dass die Bremer Bürger dem Bürgerpark weiterhin so zugetan sind und wir auch zukünftig mit Spenden bedacht werden. Auch wünsche ich mir, dass sich die Parkbesucher gut benehmen. Rücksichtslose Fahrradfahrer, Schnitzereien an Bäumen, Graffiti auf Denkmälern und Brücken, die Entsorgung von Hausmüll im Park oder auch jegliche Formen von Vandalismus sind ärgerlich und kosten unnötig Geld. Ich möchte, dass sich die Menschen im Park wohl fühlen und gerne hierher kommen. Vielen Dank für das Gespräch! www.buergerpark.de

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DIE OASE DER ERHOLUNG - DER BÜRGERPARK

Seine Tiere vertrauen ihm: Tierpfleger Christian Panhorst freut sich über seine Zwergziegen

TEXT & FOTOS | BIRGIT REHDERS

Das Tiergehege im Bürgerpark Seit zehn Jahren ist Christian Panhorst der „Herr im Stall“ Neben einer beeindruckenden Pflanzenwelt bietet der Bürgerpark einen weiteren besonderen Anziehungspunkt für die kleinen und großen Parkbesucher: Das Tiergehege mit vielen verschiedenen, überwiegend heimischen Haustier-Rassen. Vom Bunten Bentheimer Schwein und der dazugehörigen munteren Horde an kleinen Ferkeln über Alpakas, Damwild, Skudden, Zebus bis hin zu Zwergeseln kann man inmitten der schönen Parkanlage diese Tiere aus nächster Nähe betrachten.

Seit fast zehn Jahren kümmert sich Christian Panhorst mit seiner Lebensgefährtin fürsorglich und mit viel Engagement um die Tiere. Er sorgt dafür, dass es den Tieren gut geht und sie bestens versorgt sind. Der Arbeitstag des Tierpflegers beginnt morgens um sieben Uhr mit dem Füttern der Tiere. Als erstes bekommen die Zwergesel ihr Futter. „Die Esel haben sich schon so sehr an diesen morgendlichen Rhythmus gewöhnt, dass sie sich lautstark beschweren würden, wenn ich nicht rechtzeitig bei ihnen bin“, erzählt der Tierpfleger schmunzelnd. Nach dem Füttern geht es weiter mit dem Ausmisten der Kuhställe. Sowohl der Ententeich als auch die Meerschweinchen- und Ziegengehege werden einmal wöchentlich gesäubert. Oft kommen vormittags auch Schulklassen und Kindergartengruppen zu angemeldeten Führungen. Die Kinder dürfen dann die Tiere füttern und streicheln. „Besonders viel Freude macht es, wenn die Kinder ganz viel über die Tiere wissen möchten und sie nach der Führung voller Begeisterung wieder nach Hause gehen“, sagt Christian Panhorst. Manchmal bekommt der Tierpfleger sogar noch im Nachgang Post von den Kindern, die sich mit selbst gemalten Bildern bei ihm bedanken. Mittags werden noch einmal die Zwergesel gefüttert, da es für ihre Verdauung besser ist, wenn sie statt zwei großen drei mittelgroße Futterrationen bekommen. Nach der Fütterung werden die Esel zwei bis drei Mal pro Woche für eine Stunde ausgeführt, um mehr Bewegung zu bekom-

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DER BÜRGERPARK

Eine Rundfahrt mit der „Marie“

Schon oft von Weitem zu hören - die „bürgerparkische Esel-Gruppe“ vor ihren wunderschönen reetgedeckten Stallungen men und auch, um das Leben im Park mit vorbeifahrenden Radfahrern und Spaziergängern intensiver zu erfahren. Danach werden sie noch ausgiebig gestriegelt und gebürstet und ihre Hufe werden gereinigt. Nachmittags pflegt Christian Panhorst die Gehege, mäht Rasen, entfernt Unkraut, hält die Bänke im Tiergehege für die Besucher sauber oder fährt auch schon mal mit der Eselstute zu einem Hengst nach Hamburg. Im Juli nächsten Jahres ist dann der Nachwuchs bei den Zwergeseln zu erwarten. Aber auch in diesem Jahr gab es im Tiergehege viel Nachwuchs. Und in dieser Zeit war der Tierpfleger in Dauerbereitschaft. „Als die Ferkel geboren wurden und wir auf die Milch warteten, die in den ersten 48 Stunden nach der Geburt kommt, war das schon sehr betreuungsintensiv“, berichtet der Tierpfleger. Gegen halb fünf werden alle Tiere dann noch einmal gefüttert.

Seit Mai diesen Jahres kann man im Bürgerpark eine Rundfahrt mit dem Fahrgastschiff Marie machen und dabei den Park aus einer ganz neuen Perspektive betrachten. Bei der eineinhalbstündigen Rundfahrt auf den Gewässern des Bürgerparks kann man auf der rund vier Kilometer langen Strecke zwischen den Anlegern Meiereisee, Emmasee, Tiergehege und Waldbühne wunderbar dahingleiten und den einzigartigen Blick auf den Park genießen. An den vier Anlegern kann man nach Belieben zu- oder aussteigen. Die Marie fährt noch bis Oktober. Abfahrt ist ab Meiereisee freitags, samstags sowie an Sonn- und Feiertagen jeweils um 10.30, 12.00, 14.00 und 15.30 Uhr. Eine Fahrkarte kostet für Erwachsene und Kinder ab zwölf Jahren € 7,50, Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren zahlen € 5 und für Kinder bis sechs Jahren ist die Fahrt kostenfrei. Die Marie bietet Platz für 30 Personen und kann auch für private Fahrten gemietet werden. Der Bau der neuen Marie erfolgte nach den Originalplänen von 1913.

Die beliebtesten Tiere bei den Besuchern sind die Ferkel, die Meerschweinchen und die Zwergesel, die sehr menschenbezogen sind und daher auch die meiste Zuwendung brauchen. Die Schafe hingegen sind äußerst pflegeleicht, aber sie müssen von Zeit zu Zeit auf Parasiten hin untersucht werden. Christian Panhorst mag besonders die Schweine und das Zwergzebu. „Aber eigentlich mag ich alle Tiere“, fügt er hinzu. Für das Tiergehege würde er sich als Zuwachs einen neuen Bronzeputer und große Hühner einer regional bedrohten Rasse wünschen. „Dazu müssten die Gehege aber fuchssicher gemacht werden“, bemerkt der Tierpfleger. Als nächste größere Aufgaben stehen eine neue Einzäunung beim Damwild und ein neues Reetdach für das Schafstallgebäude an. Einen besonderen Appell hat Christian Panhorst an die Fahrradfahrer im Tiergehege: „Ich wünsche mir, dass die Fahrradfahrer beim kleinen Kinderspielplatz langsam fahren, da dort viele Kleinkinder unterwegs sind, und somit alle ihren sicheren Aufenthalt im Tiergehege unbeschwert genießen können.“

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DIE OASE DER ERHOLUNG - DER BÜRGERPARK

Grünes Erleben im Bürgerpark Naturerlebnisse für alle Sinne gitta Wilmes überrascht mit altbekannten und unbekannten Pflanzen. Sie weiß Erstaunliches über heilsame Anwendungen, Zauberkräfte und uralte Rituale zu berichten. „Wofür kann ich die Schafgarbe verwenden? Welcher Kräuterduft vertreibt Griesgrämigkeit?“ Das sind Fragen, die sie gern beantwortet – und dies nicht nur im Bürgerpark. Naturerlebnisse für alle Sinne erfahren auch die Senioren beim Grünen Erleben in den Häusern der Bremer Heimstiftung, wenn Frau Wilmes oder die „Blumenfrau“, wie sie dort genannt wird, mit ihrem mit duftenden Kräutern gefüllten Bollerwagen zu Besuch kommt.

Einen Bollerwagen mit duftenden Kräutern und gesammelten Blüten bringt Birgitta Wilmes zu ihren Veranstaltungen von Grünes Erleben mit In der Dämmerung steht eine Gruppe von Menschen am Schwanenteich im Bürgerpark und späht auf der Suche nach Wasserfledermäusen umher. Die Bürgerpark-Führerin Birgitta Wilmes erzählt in dieser Vollmondnacht nicht nur von den Fledermäusen, sondern zeigt auch Zauberpflanzen am Wegesrand, die man für einen Liebeszauber nutzen kann. Auch erfährt man viel von der Wirkung des Mondes auf die Natur und die Menschen, von den erwiesenen und nicht erwiesenen Einflüssen. Während die Gruppe durch den nächtlichen Park mit seinen Schatten und Geräuschen schreitet, erscheint am Himmel leuchtend der Vollmond. Und – unabhängig von allen Thesen – ist dies einfach ein wunderschöner Anblick. Der Klassiker unter den Bürgerpark-Führungen erzählt von Bremer Kaufleuten, deren Wirken die Entstehung des Bürgerparks ermöglichten, und von seiner einmaligen Geschichte. Man lernt den Gartenkünstler Wilhelm Benque und sein Natur-Kunstwerk kennen und hört, welche gartenkünstlerischen Aspekte sich in diesem bedeutenden Landschaftspark wiederfinden. Natürlich kann es die naturbegeisterte Birgitta Wilmes auch bei der klassischen Bürgerpark-Führung nicht lassen, auf besondere Pflanzen und Bäume am Wegesrand hinzuweisen.

Die heilsame Wirkung der Natur kommt auch bei den schamanischen Spaziergängen im Bürgerpark zum Tragen, bei denen sich die Teilnehmer mit entspannenden Übungen und Ritualen im Jahresverlauf auf die Rhythmen der Natur einstimmen. „Die Bäume können uns zeigen, was fest verwurzelt bedeutet“, erzählt Birgitta Wilmes, die auch Reiki-Meisterin ist und damit im ständigen Spagat zwischen Naturwissenschaft und bisher nicht nachweisbarem Erfahrungswissen steht. Schon als Kind war Birgitta Wilmes fasziniert von der Vielfalt und der Lebenskraft der Natur. Aufgewachsen in den Wäldern Nordhessens, bekam sie durch ihr Biologie-Studium in Bremen ein reichhaltiges Wissen über die uns umgebende Flora und Fauna. Ihre Kenntnisse erstrecken sich über Wiesen und Wälder bis in das Wattenmeer. Neben dem Wissen um die zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten von Pflanzen in Vergangenheit und Gegenwart sammelt sie vor allem die mit Pflanzen verbundenen Geschichten und Legenden. „Man kann mit Pflanzen die eigene Gesundheit stärken und sanft innere Unruhezustände harmonisieren“, erklärt sie. Mehr Ausgeglichenheit und Balance in Körper, Geist und Seele zu finden, war auch einer der Beweggründe, warum sie sich dem Studium alternativer Heilmethoden (Reiki, Energiearbeit) und asiatischen Bewegungsformen (Qi Gong, Yoga, Breathwalk) zuwandte.

„Immer mehr Menschen interessiert es, welche von den Pflanzen zu meinen Füßen ich für einen heilsamen Tee oder einen Wildkräuter-Salat nutzen kann“, erzählt die Diplom-Biologin, die sich auch als Naturführerin, Naturtherapeutin und Kräuterhexe bezeichnet. Auf Schritt und Tritt können wir direkt vor unserer Haustür Zauber- und Heilpflanzen finden. Bir-

Birgitta Wilmes bei ihren Naturerlebnissen für alle Sinne im Bürgerpark Foto: Nina Seegers Gespannt kann man auf die neuen Veranstaltungsangebote sein, bei denen Birgitta Wilmes unter dem Titel „Grüne Bewegung“ ein neues Gesundheitsangebot präsentiert und sanfte, entspannende Körperübungen aus den Bereichen Qi Gong, Yoga und verwandten Richtungen mit dem Erleben von Vogelstimmen, Kräuterdüften und Pflanzentees kombiniert. Folgen Sie der Naturführerin in die Natur und lassen sie sich überraschen, wie heilsam und spannend die Natur sein kann. Weitere Informationen zu den Naturerlebnissen mit Birgitta Wilmes unter www.birgitta-wilmes.de oder eMail: erlebnisse@birgitta-wilmes.de sowie telefonisch unter 0421-433 48 03. 16

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Die Wachmannstraße

Shoppinglust pur Schwachhausens schöne Flanier- und Einkaufsmeile Mitten im Herzen von Schwachhausen kann man in der Wachmannstraße das besondere Flair des Stadtteils genießen. Die beliebte Straße zwischen Stern und Schwachhauser Ring und in direkter Nachbarschaft zu Bremens grüner Lunge - dem Bürgerpark lädt wunderbar zum Einkaufen, Bummeln, Flanieren oder einfach mal zum Klönen mit Freunden oder Nachbarn bei einem leckeren Cappuccino ein. Hier findet man in den vielen individuellen Geschäften alles, was das Herz begehrt. Von Spielwaren über Mode und Wohnaccessoires bis hin zu einem attraktiven Gastronomieangebot mit vielen kulinarischen Leckereien. Aber nicht nur bei den Anwohnern ist die Straße sehr beliebt. Besonders die Veranstaltungen wie das alljährlich stattfindende und sehr erfolgreiche Wachmannstraßenfest, interessante Modeevents, Wein- und Spielabende sowie das stimmungsvolle Candlelight-Shopping im Advent ziehen zahlreiche Besucher an.

Für die besondere Atmosphäre in der Wachmannstraße ist der Verein „Die Wachmannstraße“ maßgeblich mitverantwortlich. Der Verein, der 2001 aus einer Initiative privater Anwohner, Hauseigentümer und Geschäftsinhaber gegründet wurde, verfolgt das Ziel, den Standort zu stärken, lebendiger zu machen und die Lebensqualität im Quartier zu verbessern. Neben dem Organisieren von Veranstaltungen kümmert sich der Verein ideenreich und mit viel Engagement um die Aufwertung der Straße, ergänzende Straßenreinigungen, die Bepflanzung von Grünstreifen, eine rege und positive Nachbarschaft sowie um die kulturelle Belebung des Stadtteils. Mittlerweile hat der Verein 135 Mitglieder, was bei 170 Hausnummern in der Wachmannstraße eine sehr beachtliche Mitgliederzahl ist. Der Vorstand des Vereins „Die Wachmannstraße e.V.“ besteht aus drei Geschäftsleuten und zwei Anwohnerinnen. www.diewachmannstrasse.de

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Bürgerpark

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1 Vinum Weinhandel Wachmannstraße 39 | 28209 Bremen Tel. (0421) 347 90 94 | www.vinum-weinhandel.de Erster Vorsitzender des Vereins „Die Wachmannstraße e.V.“ ist Ralph Saxe, dem der Weinladen Vinum in der Wachmannstraße 39 gehört. Ralph Saxe machte 1987 sein Hobby zum Beruf und wurde Weinhändler. Neben seinem Geschäft in der Wachmannstraße hat er auch einen Weinhandel in Hamburg in der Schanzenstraße. Historisch betrachtet ist der Standort der Weinhandelung Vinum in der Wachmannstraße der zweitälteste Weinhandelsstandpunkt in Bremen. Bei Vinum findet man eine große Auswahl an erlesenen Weinen aus Europa zu attraktiven Preisen. Die gute Qualität eines Weines gehört zur Sortimentsphilosophie von Ralph Saxe. „Bei uns gibt es nicht den Wein aus dem besten Anbaugebiet, sondern den besten Wein aus dem Anbaugebiet daneben“, beschreibt Ralph Saxe die Weine, die er in seinem Sortiment führt. Daneben kann man 15 Weine aus den weltweit besten 100 Weinen in seinem Geschäft kaufen. Ralph Saxe steht mit viel Leidenschaft hinter seinen Produkten. Er importiert alle Weine selber, um eine bessere Kopplung zu den Lieferanten zu haben. Vom 23. bis 29.09. findet bei Vinum eine besondere Weinwoche statt: 50 ökologische Weine auf hohem Niveau, darunter auch Weine ohne Schwefelzusatz, werden in dieser Zeit in seinem Laden angeboten und können am 27. und 28.09. auch verkostet werden. „Der Trend geht auch im Spitzenanbau immer mehr hin zu ökologischen Weinen“, erzählt Ralph Saxe. Am 30. und 31.10. findet dann die 25. Subskription mit 30 roten Weinen bei Vinum statt.

Saxe aber nicht alleine. „Viele Menschen bringen mir ihre Trauben“, erzählt der Weinhändler. In diesem Jahr erwartet er eine gute Weinernte. „Trotz Mehltau, Wespen und Vögeln sind die Trauben in einem sanitär guten Zustand“, berichtet Ralph Saxe. Geerntet wird in diesem Jahr aufgrund des langen Winters erst im Oktober, so dass die Trauben bis zur Weinlese hoffentlich noch viel Sonne genießen und an Süße zulegen können. Präsentiert wird der Wein, dessen Flaschen auch in diesem Jahr wieder ein besonders gestaltetes Etikett von Zeichner Wolfgang Jarchow erhalten, voraussichtlich beim Candlelight-Shopping am 21. November. Danach wird der Wachmannwein bei Ralph Saxe im Laden gegen eine Spende von 15 Euro zu bekommen sein. Da der Wein nicht in einem regulären Anbaugebiet entstanden ist, ist er für den gewerbsmäßigen Verkauf nicht geeignet. Die Einnahmen aus dem Weinverkauf werden jedes Jahr einem guten Zweck gespendet. In diesem Jahr fließt das Geld an den Notruf für vergewaltigte Frauen und Mädchen e.V. am Barkhof. Für die Wachmannstraße wünscht sich Ralph Saxe bessere Überquerungsmöglichkeiten, eine bessere Beleuchtung sowie mehr Kunst im öffentlichen Raum. Im Hinblick auf die Fahrradstraße würde er sich sowohl über mehr Rücksicht von den Autofahrern als auch über mehr Verständnis von den Fahrradfahrern freuen.

Seit 2007 ist Ralph Saxe aber nicht mehr nur Weinhändler sondern auch Hobbywinzer. Damals brachte ihm eine NachbaNicht für den gewerbsmäßigen Verkauf: Hobbywinzer Ralph Saxe präsentiert den rin 30 Kilo Trauben vorbei und fragte ihn, ob er nicht „Wachmann Wein“ aus „ururalter Rebe“ selbst Wein daraus herstellen wolle. So fing die Geschichte des Weines an, der gemäß seiner Herkunft aus der Wachmannstraße "Wachmannwein" heißt. Über die Jahre haben sich die Hobbyweinbauern sogar zu einer Winzergenossenschaft zusammengeschlossen. Die gut 25 Weinstöcke in der Wachmannstraße und den anliegenden Querstraßen, von denen einige über 100 Jahre alt sind und der höchste bis zu zwölf Meter groß ist, erntet Ralph

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Die Wachmannstraße 2 Delikates Wachmannstraße 71 | 28209 Bremen Tel. (0421) 34 787 45 | www.delikates-online.de

Kathrin Müller vor einer Auswahl ihrer Herbst/Winter-Kollektion Leckere Feinkost für Genießer gibt es bei Alexander und Tamara Burow Ein paar Häuser weiter in der Wachmannstraße 71 lockt das gut sortierte Lädchen Delikates mit besonderen Gaumenfreuden. Seit 2005 führen Tamara und Alexander Burow ihren Laden und bieten ein breites Sortiment an besten Feinkost-Produkten an, die Genießerherzen höher schlagen lassen. „Wir haben seit jeher eine starke Affinität zu Lebensmitteln im Allgemeinen und zu Feinkost im Besonderen und sind darauf spezialisiert, Dinge zu verkaufen, die lecker sind“, erzählt Tamara Burow. Bei Delikates findet man eine große Auswahl an leckeren Antipasti, Tapas, Salaten, Ciabatte, Panini, Pesti, Käse, Cremes, Kaffees, süßen Leckereien, ausgewählten Salzen und Ölen sowie ganz besonderen Essigsorten. „Für unsere Balsamcremes wie beispielsweise „Granatapfel“ oder „Cranberry“ kommen einige unserer Kunden sogar von weit her“, berichtet Alexander Burow. Neben einem täglich wechselnden Mittagstisch, bei dem man zwischen einem Nudelgericht und einer Suppe wählen kann, gibt es in dem bezaubernden Laden auch außergewöhnliche Küchenaccessoires, individuelle Schürzen und Küchenhandtücher, Etageren und Geschirr. „Vieles, was in Zusammenhang zur Küche und zum Genuss steht, findet man bei uns“, sagt die Geschäftsinhaberin. Außerdem bieten Tamara und Alexander Burow einen Cateringservice ab vier Personen sowie geschmackvolle Präsentkörbe an. Einige der Lieblingsprodukte von Tamara und Alexander Burow sind ein Zitronenöl und ein Vanillesalz, welches Fisch einen ganz besonderen Geschmack verleiht. „Bei den süßen Köstlichkeiten kann ich besonders die englischen Schokoladen und Kekse oder das Karamell-Konfekt (Fudge) empfehlen“, erzählt Tamara Burow. An ihrer Arbeit lieben die beiden Ladeninhaber vor allem die Vielseitigkeit, den Umgang mit optisch ansprechenden Produkten und den Kontakt zu ihren Kunden. „Wir freuen uns, wenn unsere Kunden freudig zu uns kommen und mit unseren leckeren Produkten zufrieden wieder gehen“, beschreibt Tamara Burow den Spaß an ihrer Arbeit und erklärt auch, was die Kunden an ihrem Feinkostgeschäft besonders wertschätzen. „Viele unserer Kunden mögen das Zusammenspiel von privater Atmosphäre, guter Beratung und hochwertiger Ware verbunden mit einem netten Pläuschchen zwischendurch.“

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3 Zimbella Schöne Schuhe Wachmannstraße 44 | 28209 Bremen Tel. (0421) 34 66 99 63 | www.zimbella.de Bei Zimbella Schöne Schuhe in der Wachmannstraße 44 präsentiert Kathrin Müller eine vielseitige und vor allem schöne Auswahl an Schuhen, Taschen, Gürteln und Schals. Hier kann man sich ausgiebig von angesagten Farben, Formen und Qualitäten inspirieren lassen. Die Kundinnen von Kathrin Müller, die nicht nur aus Schwachhausen sondern auch aus dem Bremer Umland zu ihr kommen, schätzen neben der guten Beratung vor allem das besondere Sortiment und die hochwertige Qualität der Produkte in ihrem Laden. „Aber auch der persönliche Kontakt zu meinen Kundinnen liegt mir am Herzen“, erzählt Kathrin Müller. „Ich rufe bei neu eingetroffener Ware auch schon mal meine Kundinnen an“, fügt sie hinzu. Zur diesjährigen Herbst/Winter Saison liegen Schuhe in dunklen Beerentönen, Ankle Boots, Schuhe in Felloptik und mit Nieten sowie Softclox im Trend. Ein besonderer Clou bei den Softclox-Schuhen ist das speziell entwickelte Gelenk in der Sohle, mit dem ein weiches, softes Abrollen und leises Laufen möglich ist. Ebenfalls hat Kathrin Müller für die aktuelle Saison Langschaftstiefel im Angebot. Neben schönen Schuhen findet man bei Zimbella aber auch eine tolle Auswahl an Taschen und Gürteln. „Vor allem die hochwertigen Ledertaschen und Gürtel der Marke abro sind sehr beliebt“, berichtet Kathrin Müller. Die Firma abro hat sich auf die Herstellung von Ledergürteln und Taschen spezialisiert und steht seit vielen Jahren für die hochwertige Beschaffenheit ihrer Produkte. „Aber auch die Gürtel von Fausto Colato in schönen Farben und interessanten Lederqualitäten werden stark nachgefragt“, erzählt die Geschäftsinhaberin. Darüber hinaus präsentiert Zimbella Schöne Schuhe zum Herbst/Winter neben besonderen Cashmere-Strick-Pullovern auch Schals des italienischen Labels 100x200. Die Designer von 100x200 verwenden feinste Stoffe und spiegeln in ihren ausgefallenen Dessins die Modetrends der aktuellen Saison wider. Im Frühjahr nächsten Jahres hat Kathrin Müller einen besonderen Grund zum Feiern. Dann gibt es Zimbella Schöne Schuhe seit zehn Jahren in der Wachmannstraße. Und das soll natürlich gebührend gefeiert werden.


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Uta & Roberto Albanese PERSÖNLICHKEITEN AUS SCHWACHHAUSEN

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INTERVIEW | KIRSTEN SEMRAU

Wer kennt sie in Bremen nicht? Das Vorzeige-Tanzpaar Uta und Roberto Albanese. Wenn man den Namen hört, fallen nicht nur den meisten Bremern gleich mehrere Stichworte ein: „Tanzarena“, WeltklasseTänzer, Grün-Gold-Club oder die „Let´s Dance“-RTL-Staffel. Wir haben das Ehepaar in ihrem Zuhause in Schwachhausen besucht und die beiden über ihr Leben neben dem Tanzberuf befragt. Herr Albanese, mit ihrem Namen verbinden viele Bremer sofort den renommierten Grün-Gold-Club, über den seit dessen Gründung 1932 viele Paare nicht nur tänzerisch zueinander gefunden haben. Ist das heute immer noch so? Selbstverständlich! Ich würde mal sagen, dass sich bei 70 bis 80 Prozent der Tänzer über die gemeinsame Leidenschaft eine langfristige Beziehung entwickelt. Das war schließlich bei uns beiden genauso. Wie sind Sie beide eigentlich zum Tanzen gekommen? Viele Mädchen erfüllen sich ja bereits sehr früh den Traum der Ballerina. Aber bei den Jungen ist Tanzen ja nicht gerade der naheliegendste Sport. Wie die meisten habe auch ich als Teenager die Tanzschule besucht. Erst dort habe ich festgestellt, dass mir das Tanzen wahnsinnig Spaß macht - ich war sozusagen Feuer und Flamme. Eine Bekannte hat mich dann irgendwann in den Turniertanzclub mitgenommen. Und von dort aus nahm meine Karriere ihren Lauf. Herr Albanese, Sie sind ja gebürtiger Bremer, um genau zu sein, Blumenthaler. Was an Ihnen ist typisch norddeutsch und wo kommt eindeutig der Italiener zum Vorschein?

P E R S Ö N L I C H K E I T E N A U S S C H WA C H H A U S E N

Uta: Natürlich liebe ich es ebenso, Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Aber ich treffe auch gerne Freunde außerhalb, die nichts mit Tanzen zu tun haben und mit denen ich über ganz alltägliche Themen spreche. Roberto: Bei uns vermischen sich natürlich Freizeit und Beruf sehr stark miteinander. Tanzen gehört einfach zu unserem Leben. Sei es, wenn wir abends noch zusammen sitzen um Veranstaltungen zu planen, oder ob Tanzschüler vorbei kommen, mit denen wir über mögliche Probleme sprechen. Da unterscheiden wir uns mit Sicherheit von der „ganz normalen Familie“, die am Sonntag einen Radausflug macht oder ins Kino geht. Weil Sie gerade die Familie ansprechen. Sie haben eine gemeinsame Tochter, Luna, die gerade eingeschult wurde. Was wünschen Sie sich für die Zukunft Ihrer Tochter? Soll sie einmal in die Fußstapfen der Eltern treten? Uta: Grundsätzlich wollen wir diese Entscheidung später einmal natürlich unserer Tochter überlassen. Aber sie wächst nun mal mit dem Tanzen auf. Sie ist immer mit dabei, hat zu vielen unserer Tanzschüler eine enge Bindung und tanzt selbst für ihr Leben gern. Das ist ihre Welt. Wenn man sie derzeit fragen würde, wäre die Antwort eindeutig. Roberto: Die Hauptsache ist, dass sie ihren Weg konsequent geht. Egal, welcher Weg das sein wird. Das heißt: am Ball bleiben und nicht wegen jeder Kleinigkeit aufgeben. Um nochmals auf das Thema Freizeit zurück zu kommen. Besuchen Sie oft Ihre Familie in Italien?

Roberto mit der Schauspielerin Nina Bott bei der RTL Tanzshow „Let´s Dance“ Uta: Ja, fast jeden Sommer sind vier Wochen fest bei Roberto s Eltern eingeplant. Und darauf freuen wir uns alle das ganze Jahr über. Die beiden wohnen in einem kleinen Dorf, wo sich Luna frei bewegen kann und wo wir einfach in den Tag hinein leben, actionfrei und ohne Termine. Zu Hause ist unser Leben ja zu 100 Prozent durchgeplant. Sie haben während Ihrer Tanzkarriere die ganze Welt bereist. Haben Sie nie den Wunsch gehabt, sich woanders niederzulassen? Roberto: Nein, das war für uns nie ein Thema. Mir sind viele Großstädte – obwohl ich gerne zu

Meine Esskultur ist eindeutig italienisch. Ich koche sehr gerne und viel nach italienischen Rezepten. Das liebe ich. Ich kann auch nicht verleugnen, dass mein Temperament und meine Begeisterungsfähigkeit eher südländischer Natur sind. Was dagegen die Disziplin und Pünktlichkeit angeht, so bin ich eindeutig Norddeutscher. Nichts geht mir mehr gegen den Strich als unpünktliche Menschen. Da wären wir auch schon bei Ihrem vollgepackten Terminkalender. Wie und womit schöpfen Sie am meisten Kraft während Ihrer Freizeit? Roberto: Ich bin sehr gerne zu Hause und dort viel im Garten. Nachdem ja den ganzen Tag viele Menschen um uns herum sind, bin ich mitunter gerne für mich alleine und genieße es, einmal keinen Zeitdruck zu haben und einfach zu relaxen.

Es ist wieder einmal geschafft: Die Albaneses werden mit dem Grün-Gold-Club Weltmeister im Lateinformationstanzen. Auch Sport- und Innensenator Ulrich Mäurer (ganz rechts) und GGCPräsisdent Jens Steinmann (Mitte) sind beeindruckt. SCHWACHHAUSEN Magazin | September - Oktober 2013

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P E R S Ö N L I C H K E I T E N A U S S C H WA C H H A U S E N

Uta und Roberto haben sich den mediterranen Flair in ihren Schwachhauser Garten geholt Besuch dort bin – einfach zu groß und zu stressig. Bremen strahlt eine gewisse Ruhe aus. Die Zeit läuft hier irgendwie langsamer. Uta: Obwohl das Wetter natürlich besser sein könnte. Einfach fürs Gemüt. Für den Tanzsport ist das Bremer Klima jedoch ideal. Nie zu heiß, so dass man es in der Halle beim Trainieren nicht mehr aushält. Gibt es in Bremen ein jährliches Ereignis, auf das Sie sich besonders freuen? Uta: Ja, die „Dancing Highlights“, ein großer Ga-

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laevent, den wir 2009 zum ersten Mal ins Leben gerufen haben und der in diesem Jahr das vierte Mal in Folge stattfindet. Das macht immer sehr viel Spaß. Und ein Muss ist natürlich der Freimarkt mit unserer Tochter. Den habe ich mir schon rot im Kalender eingetragen.

takte, mit denen sich eine tanzbetonte Ausbildung oder einzelne Projekte realisieren lassen würden. Oder einfach nur die Bereitstellung von Trainingstrikots. Wenn bei den Politikern nicht bald ein Umdenken stattfindet, wird Bremen bald nichts besonderes mehr vorweisen können.

Bremen hat Ihnen viele tänzerische Erfolge und Engagement zu verdanken. Wo könnte sich Ihrer Meinung nach die Stadt Bremen mehr engagieren?

Herzlichen Dank für das Interview!

Roberto: Für einen Leistungssport auf Weltklasse-Niveau wie wir ihn betreiben, erhalten wir leider so gut wie keine Unterstützung seitens der Stadt. Wir stehen ja nicht nur als Aushängeschild für ein Weltmeisterprodukt, sondern können auch viele Erfolge im sozialen Bereich vorweisen. Viele unserer Tänzer holen wir von der Straße auf die Bühne und geben ihnen eine Perspektive! In Bremen gibt es leider diese hierarchische Denkweise: Erst Werder Bremen und dann lange gar nichts. Alle anderen werden sozusagen in einen Pott geworfen. Was wir uns alleine mit den Behörden über die Hallensituation streiten müssen! Jeden Winter ist die Halle auf das Neue so gut wie unbeheizt. Wer soll da trainieren? Ich erwarte von Bremen gar nicht mal Hilfe in Form von Geldzuwendungen. Die Stadt verfügt aber über Kon-

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Robertos Händeabruck findet man auf der „Mall of fame“ in der Lloydpassage Bremen


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Wettbewerbsprämiertes Projekt "Marin", Eigentumswohnungen neben der "Umgedrehten Kommode", Architektur Prof. Lorenzen

Immobilienreport Bremen – wir berichten zu aktuellen Trends und Entwicklungen

Schwachhausen – die Nr. 1 in Bremen? Galt früher Oberneuland als das „feinste Dorf der Stadt“ so relativieren sich heute die Verhältnisse am Bremer Immobilienmarkt! Seit geraumer Zeit entwickelt sich – auch unter wirtschaftlichen wie familiären Gesichtspunkten – eine deutliche Hinwendung zu zentralsten Lagen – auch jene, die vor Jahren im gehobenen Preissegment nicht opportun gewesen wären. Bestes Beispiel aktuell, die Einfamilienhaus-Villen auf dem Areal Stadtwerder, architektonisch individuell und wettbewerbsprämiert, auf einem neu entwickelten Areal zwischen den Weserläufen und mit Blick zu den Domtürmen. Der Trend zu zentralem Wohnen macht – zum Glück – auch in Bremen nicht halt, diverse Wohnungsneubauten in den Stadtgrenzen sind die aktuell mit vielen Baukränen zu identifizierenden Folgen.

Neubau-Palais vis-á-vis vom Park Hotel, Hollerallee

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Schwachhausen profitiert in erheblichem Maße von dieser Entwicklung, dennoch bleibt auch zu attestieren, dass andere Stadtteile „nachrücken“. Was ist gemeint: Die Wertentwicklung in Schwachhausen bietet heute nicht mehr für jede Zielgruppe und jede Familie bzw. Singles und Paare ein Preisniveau, welches erschwinglich ist – wenngleich im Bundesdurchschnitt immer noch sehr attraktiv. Altbremer Häuser, vor Jahren auch in Schwachhausen noch in Teilen mit 300.000 bis 400.000 Euro zu finden – sind heute durchweg im repräsentativen Rahmen zwischen 500.000 bis 800.000 Euro im Angebot, ferner Eigentumswohnungen, die vor Jahren noch mit 1.500 Euro pro m² Wohnfläche zu erwerben waren,


TEXT | JENS LÜTJEN

IMMOBILIENREPORT BREMEN

häufig sehr viel teurer. Neubauobjekte sowieso, hier dokumentieren sich erheblich höhere Energiesparanforderungen bzw. daraus resultierende Baukosten, ebenso ein höherer Wohnkomfort mit regelmäßig Tiefgarage, Barrierefreiheit, höheren Decken sowie in Teilen sehr aufwendigen Materialien.

Projekt Riva, Investor Kathmann Projekte, Beratung und Verkauf ebenfalls Robert C. Spies

Sanierung einer Altvilla mit Assistenzbau, Peterswerder Unser Unternehmen registriert ‚parallel‘ ein seit Jahren nicht nur deutlich gestiegenes Preisniveau im Stadtteil Peterswerder sowie im Viertel, nein, auch „links der Weser“ wird es deutlich teurer! Die „Neustadt“, viele Jahre im Schlagschatten der rechten Weserseite profitiert von dieser Entwicklung seit geraumer Zeit und Bestands- wie Neubauobjekte erfreuen sich einer sehr hohen Marktabsorption. Die Entwicklung wird weitergehen, nach Einschätzung unseres Hauses wird zukünftig auch neben Findorff der Bereich Hastedt, Utbremen und Walle von dieser Entwicklung deutlich profitieren bzw. an dieser Entwicklung partizipieren können – Letzteres auch in Zusammenhang mit

der Entwicklung in der Überseestadt. Zentrales, urbanes Wohnen wird nicht nur in Schwachhausen gesucht, Familien, Singles und Paare unterschiedlichster Einkommensstufen suchen die kurzen Wege und die Stadtrandlagen – sie müssen sich anstrengen, Urbanität mit großzügig bemessenen Grundstücken zu bieten – Oberneuland erfährt diesen Prozess exemplarisch seit Jahren und arbeitet (zu recht) an einer „Zukunftswerkstatt“ für diesen nach wie vor wunderbaren Stadtteil mit hoher Lebens- und Wohnqualität. Die Immobilienwirtschaft, sie wird viel differenzierter, eine reine Flucht in Sachwerte und „Betongold“ außerhalb der Metropolen bleibt häufig vom Preisniveau im ersten Schritt verlockend, am mittleren und langen Ende häufig fatal. Nur so sind auch für Bremen die nicht unerheblichen Kaufpreis- und Mietpreissteigerungen zu erklären – die Anlage orientiert sich in Stadtteile und Bereiche, die auch langfristig eine hohe Wertstabilität und Vermietungssicherheit offerieren.

Dipl.-Kfm. Jens Lütjen, Geschäftsführender Gesellschafter Robert C. Spies KG

Tel. (0421) 173 93-0 · www.robertcspies.de Quartier sechs - wettbewerbsprämiert, Büro Haslob Kruse, Stadtwerder

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KulturKataster-Spaziergang 2013

Zeichnung, Petra Peschke

KulturKataster Kunst und Kultur sind in Schwachhausen bestens vernetzt Für viele ist das KulturKataster längst ein geläufiger Begriff, andere haben zumindest schon mal davon gehört und wieder andere schütteln unwissend den Kopf.

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K U LT U R K ATA S T E R

TEXT | KIRSTEN SEMRAU

Olivia Douglas ist erst seit kurzem gemeinsam mit Maike von Morenhoven Sprecherin des Schwachhauser KulturKatasters, nachdem die Initiatoren Gerda Engelbracht und Heinz Stolze dieses Kooperationsnetzwerk über viele Jahre engagiert geleitet und belebt haben. Sie erklärt die Idee hinter dem KulturKataster folgendermaßen: „Das KulturKataster ist eine Vernetzung von Personen, die im Stadtteil Schwachhausen kulturschaffend oder kulturvermittelnd tätig sind.“ Präziser ausgedrückt: Um in das KulturKataster aufgenommen zu werden, gilt es eigentlich nur zwei Voraussetzungen zu erfüllen. Man muss in Schwachhausen wohnhaft sein bzw. seinen Schaffensraum haben und in irgendeiner Form Kultur entweder selbst kreieren – nehmen wir als Beispiel Musik, Malerei, Fotographie - oder Kultur vermitteln – wie Galerien, Buchhandel oder ähnliches. Das können aber auch genauso gut Orte sein, an denen kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Gerade erst wurde die Homepage neu konzipiert. KulturKataster.de soll als Plattform fungieren, auf der sich kulturengagierte Menschen regelmäßig austauschen, neue Impulse entstehen und eine rege Form der Kommunikation stattfindet. Der Gedanke der Vernetzung ist und bleibt ein zentrales Thema. Zum Beispiel kann man jetzt auf der „Pinnwand“ Angebote/Gesuche platzieren oder über die Rubrik „Termine“ zu Veranstaltungen einladen. Eine weitere Neuerung auf der Seite ist, dass sich jedes Mitglied registrieren muss. Nach erfolgreicher Anmeldung kann jeder sein eigenes Profil anlegen und dieses auch selbst verwalten.

Ihre Lesungen begleitet Olivia Douglas gerne mit Musik Beides bringt den Vorteil mit sich, dass die Inhalte möglichst aktuell sind und die Seite infolge dessen öfter frequentiert wird. Das KulturKataster steht also für das „Wir“ und stellt das „Ich“ bewusst in den Hintergrund. Die kulturelle Gemeinschaft nimmt den Einzelnen an die Hand, und am Ende profitiert jeder davon.

Foto: Olivia Douglas

Einmal im Monat trifft sich an jedem ersten Dienstag das sogenannte Plenum. Hier wird rege über anstehende Veranstaltungen, mögliche Kooperationen und natürlich auch Organisatorisches diskutiert. Highlight des KulturKatasters ist der alljährliche Kulturspaziergang. Meist am ersten Sonntag im Juni können interessierte Bürgerinnen und Bürger quer durch Schwachhausen flanieren und an ausgewählten Orten eine Kulturstation einlegen. Das können Häuser, Gärten oder Werkstätten sein, in denen Kultur in irgendeiner Form präsentiert wird. Jeder, der einen entsprechenden Raum hat, öffnet seine Pforten. Im nächsten Jahr soll dieser Spaziergang zeitlich und geografisch etwas optimierter angelegt werden. „Damit vor allem keine unnötigen Konkurrenzveranstaltungen entstehen“, verrät Olivia Douglas. „Außerdem möchten wir im kommenden Jahr ein Angebot zusammenstellen, von dem sich möglichst alle Generationen angesprochen fühlen. Wir würden gerne die jungen Leute ebenso für Kultur begeistern wie die etwas betagteren.“ Die Arbeit für das KulturKataster macht Olivia Douglas sichtlich Spaß und sie sprüht nur so vor neuen Ideen. Aber ihr eigentliches Kerngeschäft ist das Schreiben. Gedichte sind ihre Leidenschaft. Und für die ist sie in Schwachhausen durchaus bekannt. Die Idee ihres „livre pauvre“, wörtlich übersetzt mit „armes Buch“, stammt aus Frankreich. „Die Franzosen hatten schon vor langer Zeit die Idee, sich als Künstler zusammenzuschließen und somit ein riesiges Netzwerk zu schaffen – und da sind wir ja wieder bei dem Gedanken, der hinter dem KulturKataster

Olivia Douglas (rechts) und Maike von Morenhoven engagieren sich für das KulturKataster

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K U LT U R K ATA S T E R

Rainer Mielkes Kulturbunker F 38 in der Claussenstraße 14 bietet Raum für Ausstellungen und Veranstaltungen steckt“, beschreibt Olivia Douglas die Entstehungsgeschichte ihrer Gedichtbände. „Bei jeder Veranstaltung wurden einfach Dinge von anderen Künstlern mitgenommen, ausgestellt und wieder weitergereicht. Somit entstand ein richtiger Wandereffekt.“ Ihre Gedichtbände versteht Olivia Douglas als reine Gebrauchslyrik. „Rein optisch sind die Bände bewusst so hergestellt, dass man sie für einen kleinen Betrag kauft, öffnet, liest und wieder weg gibt. In diesen Gedichten greife ich Gedanken aus dem Alltag auf, die ich für mich und

andere in Worte fasse. Sie sollen einfach als kleiner Input im täglichen Leben verstanden werden. Es passiert mir tatsächlich öfters, dass ich auf der Straße spontan angesprochen werde: 'Olivia, danke für den letzten Band! Genau dieser Gedanke schwirrte mir letztens selbst im Kopf herum - und jetzt hast du ihn für mich zu Ende gedacht!' Wissen Sie, und genau das ist mein Antrieb – darum geht es doch eigentlich“, freut sich Olivia Douglas. Lesungen untermalt Olivia Douglas gerne mit ihrem „Hang“, das sie als wahres Geschenk bezeichnet. Das Hang, ein recht seltenes Instrument, wurde im Jahre 2000 von Felix Rohner und Sabina Schärer in Bern erfunden und wird bis heute ausschließlich über deren Firma PANArt Hangbau AG hergestellt. „Um ein Hang kaufen zu dürfen, muss man sich bei der Firma PANArt regelrecht bewerben. Die Wartezeit beträgt durchschnittlich zwei bis vier Jahre“, erläutert Olivia Douglas das Kaufprozedere. „Jedes Hang ist einzigartig und wird individuell für die jeweilige Person von Hand geschmiedet. Ich hatte Glück und durfte mein Hang bereits nach zwei Monaten in Bern abholen. Seitdem fühle ich mich mit diesem Instrument eng verbunden.“ Wer Olivia Douglas mit ihrem Hang einmal live erleben will, kann sich über anstehende Termine auf ihrer Homepage www.olivia-douglas.eu informieren. Alles Wissenswerte rund um das KulturKataster findet man auf www.kulturkataster.de.

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Olivia Douglas beim Spiel auf ihrem „Hang“, einem seltenen Musikinstrument

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Für EUR 5,- kann man einen Gedichtband bei Olivia Douglas käuflich erwerben. Der zehnte Band „lebens ja“ ist gerade neu erschienen und wird in Kürze vorgestellt

Das Focke-Museum gehört in Schwachhausen zu den Orten, die im KulturKataster gelistet sind, ebenso wie die neugotische Kapelle am Riensberger Friedhof


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ATUNG STILBER

Kann man Stil lernen?

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TEXT & FOTOS | SILKE STAPENHORST

S T I L B E R AT U N G / D E S I G N

Die Einkaufsbegleitung durch eine Stilberaterin verhilft zu einem neuen Look er Herbst steht vor der Tür. Und mit dem Saisonwechsel ändert sich auch wieder die Kleiderordnung im Schrank: Sommersachen werden nach hinten gehängt, Herbstund Wintersachen hervor geholt. Jede Modesaison bringt neue Trends. Doch muss man jeden Trend mitmachen? Welche Trends aus Frühjahr und Sommer können mit in Herbst und Winter gehen und neu kombiniert werden? Welche Farben bleiben? „Die Wintersaison wird dunkel“, verrät die Bremer Stilberaterin Katja Górecki. Das sommerliche Grün wird von einem dunklen Flaschengrün abgelöst. Die Farbe Rot wird dunkler und mit neuen Farben kombiniert. Es gibt viel Grau und Schwarz sowie ein Safrangelb. Eine Farbe, die bleiben wird, ist Royalblau. Glitzernde Akzente wie Pailletten und Nieten aus Metall tauchen in der Mode ebenso wieder auf wie Tierprints und grafische Muster aus schwarz und weiß.

D

„Man muss aber nicht jeden Trend mitmachen, sich nicht jede Saison neu einkleiden, sondern aus den neuen Trends das rauspicken, was sich mit Teilen aus dem eigenen Fundus kombinieren lässt“, rät Katja Górecki. Dann reicht auch schon ein neuer Schal, ein aktuelles Accessoire, um das

Outfit aufzupeppen. Denn jeder Trend, den man versucht mitzumachen, birgt auch die Gefahr von Fehlkäufen, die sich dann gerne für lange Zeit im Kleiderschrank einnisten. Wie kann man diese vermeiden? „Der erste Moment vor dem Spiegel ist entscheidend“, erklärt Katja Górecki. „Empfinde ich da kein klares ja, wenn ich mich im Spiegel betrachte, sollte ich das Kleidungsstück nicht kaufen, oder zumindest einen Umtausch absichern.“ Wichtig ist, dass man sich in seiner Kleidung wohl fühlt. Die Kleidung muss passen, man darf nicht ständig das Gefühl haben, an sich rumzuppeln zu müssen. „Stil hat viel mit Intuition zu tun“, erklärt Katja Górecki, „mit einem Gespür für das, was ich will, was ich brauche und womit ich es kombinieren kann. Man darf nicht mit eventuellen Problemzonen hadern, sondern kann lernen, das Beste hervorzuholen. Wir alle haben etwas in uns, was schön ist.“ Und dies zu betonen, kann man von der Stilberaterin gezeigt bekommen. Katja Górecki berät als Stil- und Einkaufsberaterin vorwiegend Frauen. Aber auch Männer zählen inzwischen zu ihrem Kundenstamm. Beim Einkaufsverhalten gibt es auch Unterschiede zwischen Männern und Frauen, verrät die Fachfrau: „Männer kaufen seltener Kleidung ein, nur 2 - 3 Mal im Jahr, dafür dann aber gleich mehrere Stücke. Frauen gehen zwar öfter,

Ist ein Strohut stillvoll oder nicht? Es kommt auf die richtige Kombination mit Kleidungsstücken und anderen Accessoires an.

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S T I L B E R AT U N G / D E S I G N

Die Trendfarben für Herbst und Winter 2013/2014 aber dafür gezielt einkaufen, weil sie zum Beispiel etwas für ein bestimmtes Event suchen.“ Gerade bei Männern kommt es auch schon mal zu einer weitergehenden Veränderung. Nachdem Katja Górecki Tipps zur Kleidung gegeben hat, kann dann der neue Stil auch noch mit einer neuen Brille oder einem Friseurbesuch abgerundet werden. Ihre Beratung beginnt vor dem Kleiderschrank der Kundin oder des Kunden. Dort wird gemeinsam Bestand aufgenommen, aussortiert und vor allem gesichtet, was sich bei der späteren gemeinsamen Einkaufstour mit aktuellen Teilen trendig kombinieren lässt.

Die Stilberaterin Katja Górecki in ihrem Showroom auf dem Osterdeich

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Katja Górecki erklärt, dass man ihrer Erfahrung nach nur 20% von dem trägt, was der Kleiderschrank hergibt. Mit ihrer professionellen Einkaufsberatung und -begleitung verhilft sie zu neuen Outfits, und zwar


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Stilberaterin Katja Górecki hat den richtigen Blick für stilvolle ModeTipps und berät individuell ihre Kunden nicht nur durch den Kauf von neuen Kleidungsstücken, sondern vor allem durch das Aufpeppen und Ergänzen der vorhandenen Garderobe. Gegen den zu vollen Kleiderschrank hat die Stilberaterin auch noch einen ganz simplen Trick: Einfach eine Tüte oder einen Karton im Kleiderschrank deponieren und ein Teil sofort aussortieren, wenn es angezogen nicht mehr gefällt oder passt. So sortiert man kontinuierlich aus. „Man muss sich trennen können“, fügt sie hinzu. Neben ihrem Showroom, in dem sie berät und eine Auswahl an Kleidungsstücken ausstellt, veranstaltet Katja Górecki zwei Mal im Jahr zum Saisonwechsel ihren Fashion Day. Hier werden zu günstigen Preisen aktuelle Musterteilkollektionen und hochwertige Secondhand-Stücke angeboten. Der Fashion Day ist altersunabhängig und allein der Damenwelt vorbehalten. Für junge Frauen ist genauso etwas dabei wie für ältere Damen. Der Fashion Day bietet in schönen Räumlichkeiten eine angenehme Atmosphäre, in der man sich einfach treiben lassen kann. Und nicht selten erlebt Katja Górecki, dass sich im Umkleidebereich die Damen gegenseitig beraten. „Den Männern bieten wir daher mit einem Glas Prosecco einen Platz zum Warten an“, sagt die Stilberaterin augenzwinkernd. Der nächste Fashion Day findet am 28. September von 9.30 bis 16 Uhr in der Villa Ichon am Goetheplatz statt. www.fashiondays.de

Andrea hat sich von der Stilberaterin Katja Górecki beraten lassen und viele Tipps für die Gestaltung möglicher Outfits im Alltag erhalten

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ES WIRD NOCH GRÜNER

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TEXT & FOTOS | INA SCHULZE

GRUNDSCHULE AM BAUMSCHULENWEG

„Alles Gute kommt von oben“, heißt es auf einem Schild, das im Eingangsbereich der Grundschule am Baumschulenweg steht. Denn als die größte Energiequelle überhaupt liefert die Sonne pro Jahr ungefähr 10 000 mal mehr Energie, als die Menschen auf der Erde zur Zeit verbrauchen. Photovoltaikanlagen dienen dazu, diese Lichtenergie in Strom zu verwandeln und sie für den Menschen nutzbar zu machen. Das Dach der Grundschule am Baumschulenweg in Schwachhausen hat sich verändert. Vor kurzem wurde dort eine hochwertige 22 Kilowatt Peak Photovoltaikanlage zur Stromgewinnung installiert. „Das ist eine super Geschichte. Wir werden immer autarker“, sagt Lars Beulke, der seit fünf Jahren Lehrer an der Grundschule am Baumschulenweg ist und seit diesem Schuljahr auch Schulleiter. Der Bau der Anlage hat gerade einmal zwei Wochen gedauert. Doch bis alles unter Dach und Fach war, sind rund zwei Jahre vergangenen. Ende September ist die offizielle Eröffnung geplant, bei der die Solaranlage an das Netz angeschlossen werden soll. Die umweltfreundliche Geschichte der Schule begann allerdings schon Anfang der neunziger Jahre mit der damaligen Rektorin Julie Kohlrausch. Gemeinsam mit ihrem Kollegium versuchte sie laut Beulke, die Schule zu entsiegeln, um Räume für das gemeinsame Spielen und Erleben von Natur zu schaffen. Das Schulgebäude ist umringt von Bauern-, Beeren-, Gemüse- und Kräutergärten. Mittendrin befinden sich sogar Hühner und ein Bienenstand. Darüber hinaus umfasst der Schulhof auch einen kleinen Miniwald, der mit dicken Holzstämmen als Sitzgelegenheit oder zum Klettern bestückt wurde. All

Bauträger Norbert Dittel (links) und Schulleiter Lars Beulke begutachten noch einmal die laufenden Arbeiten von Andre Leib, Sachverständiger für Elektrotechnik

diese Aspekte haben sich immer weiterentwickelt, bis schließlich der Schule im Jahr 2011 das Siegel „Umweltschule Europa“ verliehen wurde, was bisher einmalig in Bremen ist. „Das Zertifikat zu erfüllen, ist nicht ganz ohne“, sagt Beulke. Selbst in den Ferien hört das Pflegen und Hegen der Pflanzen und Tiere für die Kinder nicht auf. Es gibt entsprechende Pläne, nach

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GRUNDSCHULE AM BAUMSCHULENWEG

Bald in Betrieb: Die Solaranlage auf dem Dach der Grundschule am Baumschulenweg

die sich vorrangig um die Hühner rund um Hahn Knolle kümmert, oder eine „Marktklasse“, die auf dem angrenzenden Wochenmarkt auch schon mal Marmeladen, Honig oder Eier aus den schuleigenen Gärten und in eigener Herstellung verkauft. Neben einem Feuchtbiotop steht sogar ein Lehmofen, in dem die Kinder gelegentlich Brot backen. „Wir lernen in der Natur und mit der Natur“, sagt Beulke. Dabei spielt neben dem Umweltaspekt die Bewegung eine übergeordnete Rolle. Denn durch die sportliche Betätigung werden die müden Kinder munter und können sich auch besser konzertieren, weiß der Schulleiter. Aus diesem

Schulleiter Lars Beulke zeigt stolz die Umweltprojekte seiner Kollegen, wie zum Beispiel den Bienenstand der von der Lehrerin Regina Bernhardt gemeinsam mit einem erfahrenen Imker und den Schülern betreut wird

denen die Grundschüler gemeinsam mit ihren Eltern ab und zu nach dem Rechten schauen und sich um die Tiere kümmern müssen. Die verschiedenen Stationen fördern bei den Kindern ein Bewusstsein für ihre natürliche Umgebung und sie werden dabei zu einem nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen erzogen. Im Unterricht wird das Thema Umwelt und Erneuerbare Energien immer wieder aufgegriffen, und jede Klasse hat ihren eigenen Aufgabenbereich. So gibt es unter anderem eine sogenannte „Hühnerklasse“,

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Regelmäßig sammeln die Grundschüler die frischen Eier der Schulhühner, die sie dann auf dem nahe gelegenen Markt verkaufen. Hahn Knolle ist sogar auf dem Schulgeländer geschlüpft und hat nun das Sagen


GRUNDSCHULE AM BAUMSCHULENWEG

Grund wird auch in den Klassen gerne mit Stationen gearbeitet, sodass die Schüler sich immer wieder bewegen können. Um die Umweltschule ein Stück weiter voranzubringen, planten Lars Beulke und seine Kollegen den Bau einer Solaranlage. Bereits in der Astrid-Lindgren-Schule in Bremerhaven initiierte Lars Beulke zuvor die Installation eines Photovoltaiksystems. Da war es nicht verwunderlich, dass auch an der einzigen Bremer Umweltschule eine solche Anlage realisiert werden musste. „Ich denke, dass Erneuerbare Energien eines der wichtigsten Themen für uns zur Zeit sind, und man sollte auch in Grundschulen darüber sprechen“, sagt Beulke. Um die rund 40 000 € teure Anlage finanzieren zu können, veranstaltete die Schule unter anderem vor kurzem einen Spendenlauf, bei dem auch Marathonsieger Oliver Sebrantke und Ex-Werderprofi Tim Borowski teilnahmen. Der Lauf durch den Stadtteil, der mit einem großen Sommerfest verbunden war, sei laut Beulke mit tausenden von Besuchern ein großer Erfolg gewesen. Darüber hinaus wird das Projekt zu rund einem Drittel durch den „Pro-Natur-Fonds“ der SWB unterstützt. Im Eingangsbereich der Schule soll bald auch ein großes Display stehen, auf man ablesen kann, wieviel Strom die Anlage erzeugt. Mit diesen anschaulichen Zahlen wird dann auch im Unterricht weiter gearbeitet. Anhand der Solaranlage werden die Kinder mit alternativen Energien konfrontiert und ihrer Bedeutung für den Menschen. „Mich interessiert das Thema auch privat“, sagt Beulke. Außerdem gibt es jetzt schon sogenannte Energiespardetektive unter den Schülern, die zum Beispiel darauf achten, dass die Türen geschlossen sind, wenn geheizt wird, sodass keine Energie verschwendet wird. Wenn die Schule in den Sommermonaten mehr Energie erzeugt, als sie während der Ferien verbraucht, wird der Strom an die Stadtwerke Bremen weiterverkauft. Diese Einnahmen kommen dem Schulverein zu Gute, der die Aktionen der Schule maßgeblich unterstützt. Als Nächstes steht die Sanierung des alten Gebäudekomplexes an. Die Planungen dazu laufen zur Zeit, wobei auch die Wünsche der Eltern und Kinder aufgenommen werden. Lars Beulke möchte unter anderem, dass die Multifunktionsräume verbessert werden und hofft: „dass die Schule zu einem Mittelpunkt des Stadtteils wird.“

Ganz besondere Plätze in der Schule am Baumschulenweg sind für Schulleiter Lars Beulke der Bauerngarten und die Gemüsebeete. Für eine reiche Ernte sind die Kinder gemeinsam mit den zuständigen Lehrern zuständig. Und da schmecken Lars Beulke die frisch gepflückten Pflaumen natürlich besonders gut. SCHWACHHAUSEN Magazin | September - Oktober 2013

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Rechtstipps für Kapitalanleger

Fehlerhafte Widerrufsbelehrung Raus aus teuren Darlehensverträgen Darlehensnehmer können selbst aus Kreditverträgen mit längerer Zinsbindung aussteigen, ohne dafür eine hohe oder überhaupt eine Vorfälligkeitsentschädigung zu zahlen. Ansatzpunkt ist die Überprüfung der so genannten Widerrufsbelehrung, die ein obligatorischer Bestandteil jedes Darlehensvertrags ist. Dies gilt übrigens gleichermaßen für Immobilieneigentümer, die ihre vier Wände mit einem Hypothekenkredit finanziert haben, wie auch für Selbstständige, die Ihre Geschäfts-, Praxis- oder Kanzleiräume mit Hilfe einem Bankkredits eingerichtet haben. Die Zinsen für länger- und langfristige Finanzierungen sind weiter historisch niedrig. So kostet

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ein Hypotheken-Darlehen mit zehnjähriger Zinsbindung bei den günstigsten Anbietern deutlich rund 3 Prozent im Jahr. Davon profitieren nicht nur Bauherren und Immobilienkäufer, auch Freiberufler wie Ärzte, Rechtsanwälte oder Steuerberater können derzeit ihre Praxis- bzw. Kanzleiausstattungen günstig finanzieren. Schuldner hingegen, die vor Jahren eine langfristige Finanzierung vereinbart haben, müssen spürbar höhere Zinsen tragen. Zur Jahresmitte 2008 beispielsweise kostete ein HypothekenDarlehen mit zehnjähriger Zinsfestschreibung rund 5,4 Prozent – rund 2,5 Prozentpunkte mehr als heute. Bei einem Darlehen von beispielsweise 300.000 Euro sind im Vergleich zu den aktuellen Konditionen jährlich rund 7.500

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Euro mehr Zinsen zu zahlen. Bis zum Ende der Zinsbindung im Jahr 2018 kann sich das auf gut 40.000 Euro summieren. Wegen der aktuell günstigen Konditionen versuchen Schuldner verstärkt den Ausstieg aus ihren laufenden Darlehensverträgen und die anschließende Umschuldung mit erheblich niedrigeren Zinsen. „Doch falls eine längere Zinsbindung mit dem Kreditgeber vereinbart wurde, ist dies nicht so einfach möglich. Denn zum Einen sind die Geldhäuser nicht verpflichtet, den Ausstiegswunsch des Schuldners zu akzeptieren“, erklärt Jan-Henning Ahrens, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht sowie Partner der auf die Interessenvertretung von Investoren spezialisierten KWAG Kanzlei


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RECHTSTIPPS FÜR KAPITALANLEGER

Rechtsanwalt Jan-Henning Ahrens Rechtsanwalt Jan-Henning Ahrens ist Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht und vertritt seit 1999 vorwiegend Kapitalanleger und Investoren. Rechtsanwalt Ahrens ist Gründungspartner der 2007 gegründeten KWAG Kanzlei für Wirtschafts- und Anlagerecht Ahrens und Gieschen - Rechtsanwälte in Partnerschaft sowie einer der Geschäftsführer der KWAG Steuerberatungsgesellschaft mbH. Neben allen Bereichen des Bank- und Kapitalmarktrechts liegt ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit in der Geltendmachung von Schadensersatz und Rückabwicklungsansprüchen geschädigter Anleger in geschlossenen Fonds. Hierbei sind neben den Geschlossenen Immobilienfonds vor allem Geschlossene Medienfonds. Rechtsanwalt Ahrens ist Co-Autor von „Medienfonds - Das Anlegerhandbuch", sowie seit der Schiffskrise von 2008/ 2009, Geschlossene Schiffsfonds eines seiner Haupttätigkeitgebiete. Rechtsanwalt Ahrens bearbeitet neben dem allgemeinen Kreditrecht, Rechtsprobleme wie z.B. Leistungsstörungen bei Darlehen, Bürgschaften und bei Finanzderivaten. Außerdem gehören strukturierte Finanzprodukte wie z.B. Zertifikate und Zins Swaps zu weiteren Schwerpunkthemen bei der Vertretung von Anlegern und Investoren. Hier konnten z.B. nach dem Lehman-Crash für viele Anleger nachhaltige Erfolge vor Gericht aber auch außergerichtliche Vergleiche erzielt werden. Darüber hinaus berät er Investoren bei der Durchführung der rechtlichen und wirtschaftlichen „due dilligence“ bei Investitionsprojekten, z.B. im Bereich der erneuerbaren Energien. Rechtsanwalt Ahrens ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Bank- und Kapitalmarktrecht des Deutschen Anwaltvereins.

für Wirtschafts- und Anlagerecht in Bremen. Das Team um Ahrens hat in den vergangenen Monaten hunderte Kreditverträge überprüft. In mehr als der Hälfte der Fälle konnten Mandaten teils fünfstellige Beträge sparen.

dringlich KWAG-Partner Ahrens. Seiner Kanzlei sei in den vergangenen Monaten die Aufhebung laufender Darlehensverträge für Mandanten gelungen. „Und das bei Zahlung einer sehr geringen oder keiner Vorfälligkeitsentschädigung.“

Denn: Falls Banken dem vorzeitigen Ausstieg aus dem Darlehensvertrag zustimmen, wird in der Regel eine hohe Vorfälligkeitsentschädigung fällig. Dies ist gleichsam eine Strafe, die der Kreditnehmer zahlen muss. Formal gesehen ein vom Bundesgerichtshof akzeptierter Ausgleich für entgangene Zinsgewinne des Kreditgebers aufgrund der frühzeitigen Vertragskündigung. Ausnahme: Wurde eine sehr langfristige Zinsbindung, beispielsweise 15 oder 20 Jahre, vereinbart, ist zehn Jahre nach vollständiger Auszahlung des Darlehens und mit sechsmonatiger Kündigungsfrist ein Ausstieg ohne Vorfälligkeitsentschädigung grundsätzlich möglich.

Die KWAG – Kanzlei für Wirtschafts- und Anlagerecht Ahrens & Gieschen – ist eine der größten ausschließlich im Bank- und Kapitalmarktrecht tätigen Anwaltskanzleien in Norddeutschland und zählt bundesweit zu den ersten Adressen in diesem Rechtsbereich. „Wir sind auf die Durchsetzung von Anlegerinteressen ebenso spezialisiert wie auf die Begleitung von Investitionsentscheidungen, Sanierungsgesprächen und Verhandlungen mit Banken für kleinund mittelständische Unternehmen“, erklärt KWAG-Partner und Fachanwalt Jan-Henning Ahrens. Daneben werde die KWAG- Kompetenz auch bei der anlegerfreundlichen Konzeptionierung von Finanzmarktprodukten ab- gefragt.

Eine weitere Möglichkeit: „Nach Überprüfung ergibt sich, dass die so genannte Widerrufsbelehrung, ein obligatorischer Bestandteil jedes Darlehensvertrags, fehlerhaft ist“, erläutert KWAG-Partner Ahrens. Rechtliche Grundlage für die in der Regel betroffenen Altfälle ist die „Verordnung über Informations- und Nachweispflichten nach Bürgerlichem Recht“, kurz auch „BGB-Informationspflichten-Verordnung“ genannt (BGB-InfoV). Für alle Neufälle seit dem Jahr 2010 gelten die Regelungen des EGBGB („Einführungsgesetz des Bürgerlichen Gesetzbuches“).

Das Team um Jan-Henning Ahrens vertritt seine Mandanten nicht nur vor Gericht oder in außergerichtlichen Verhandlungen, sondern versucht die streitige Auseinandersetzung bereits im Vorfeld zu verhindern. Lässt sich der Gang zum Gericht allerdings nicht vermeiden, „vertreten wir kompromisslos und konsequent die Interessen unser Mandantschaft, bis das gewünschte Ergebnis erreicht worden ist. Wir haben rund 95 Prozent unserer Rechtsfälle mit exzellenten Ergebnissen für unsere Mandanten abgeschlossen“, betont KWAG-Partner Ahrens.

Hintergrund: Unanfechtbar ist eine Widerrufsbelehrung bei Darlehensverträgen „ausschließlich für den seltenen Fall, dass der Kreditgeber den vom Gesetzgeber vorgegebenen Mustertext sowohl inhaltlich wortgetreu als auch optisch exakt übernimmt“, betont Fachanwalt Jan-Henning Ahrens. Falls die Bank oder Sparkasse dies aber nicht tue, entfällt die Schutzwirkung des Musters. „Dies ist ein Verstoß gegen das so genannte Deutlichkeitsgebot und führt zur Unwirksamkeit der genutzten und vom Muster abweichenden Widerrufsbelehrung“, fügt Ahrens hinzu. Mit der Konsequenz, dass die Widerrufsfrist des Schuldners nicht zu laufen begann und der Darlehensvertrag auch noch nach Jahren widerrufen und somit rückgängig gemacht werden kann. In diesem Sinne urteilte auch der Bundesgerichtshof (BGH) am 26. Juni 2011 unter dem Aktenzeichen XI ZR 349/10. Die Entscheidung der Vorinstanz, des Oberlandesgerichts (OLG) Jena, wurde bestätigt (Az.: 5 U 57/10). „Deshalb sollten Darlehensnehmer, die aus noch länger laufenden Kreditverträgen ohne Zahlung von Vorfälligkeitsentschädigung aussteigen möchten, die rechtliche Wirksamkeit der Widerrufsbelehrung prüfen lassen“, rät ein-

KWAG in Bremen Lise-Meitner-Str. 2 28359 Bremen Telefon: 0421 520948-0 Telefax: 0421 520948-9 www.kwag-recht.de

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Der Jägerbursche Max in „Der Freischütz“

THEATERBREMEN Die zweite Spielzeit des Theaters Bremen unter der Intendanz von Michael Börgerding nimmt in diesen Tagen ihren Anfang. Bereits schon vor der Eröffnungspremiere von The Art of Making Money – Die Bremer Straßenoper von Lola Arias waren am 31. August die Türen des Theaters für große und kleine Gäste weit geöffnet, sodass sich jeder frei im Haus und hinter den Kulissen bewegen konnte. In der Folge sind acht Premieren für September und Oktober geplant, die den Auftakt für die insgesamt mehr als 30 Premieren dieser Spielzeit in den vier Sparten Musiktheater, Schauspiel, Tanz und Kinder-/Jugendtheater darstellen. „Bist du bereit für die Liebe?“ ist zu Beginn dieser Spielzeit die leitende Frage für das Musiktheater. Und so greift Regisseur Sebastian Baumgarten nach Der Freischütz aus der letzten Saison den zentralen Opernstoff der deutschen Romantik mit Der fliegende Holländer erneut auf. Das Sujet dieser beiden Inszenierungen wird in einer Matinée Die deutsche Affäre am Sonntag, 22. September in Kontext gesetzt. In Orlando furioso (Premiere: 12. Oktober) will Orlando, als Verwandter Don Quichottes, nichts von der realen Welt wissen. Stattdessen baut er sich Luftschlösser, lebt die Literatur als Glaubensbekenntnis und seine Liebe. Angelica ist für ihn absolut, bis sie heimlich Medoro heiratet, und die Welt von Orlando in sich zusammenstürzt.

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2 Ka Verlos Orlan rten für die ung! 19:30 do furioso Premiere am v U zum 5 hr. Einfach 12. Oktobon . e 1 in 0 e . 1 eMail er, schwa 3 an: ge bis ch Der R hausen-mawinnen@ echtsw gazin. geschlo eg ist aus de ssen.

In dem Liederabend I’m Your Man wiederum beschäftigt sich der Regisseur Felix Rothenhäusler mit der Musik von Leonard Cohen. Der kanadische Sänger, Poet und Liedermacher versuchte seinem Schmerz des Lebens durch Religion, Drogen und Frauen zu entkommen und seine große Erlösung zu finden. Seine Melancholie mündete in einigen der großartigsten Popsongs unserer Zeit. Ab dem 10. Oktober (Premiere) tauchen wir in seine musikalische Welt ein, um erleuchtet wieder aufzutauchen. Oder zumindest mit einem Lächeln auf den Lippen. Unsere weiteren Premieren im September und Oktober: Schmidts unglaubliche Geschichte von Theo Fransz (Moks-Premiere: 21. September) und Unschuld von Dea Loher (Premiere: 28. September). Erneut sind drei Produktionen der letzten Spielzeit ab September wieder im Theater am Goetheplatz auf der großen Bühne zu sehen: In der Inszenierung Woyzeck nach dem Stück von Georg Büchner mit Musik und Liedtexten von Tom Waits und Kathleen Brennan, nach dem Konzept von Robert Wilson und in der Regie von Klaus Schumacher wird die Geschichte eines Mannes erzählt, der durch seinen eigenen Albtraum läuft. Er hetzt von einem Job zum nächsten, wird Objekt scheinwissenschaftlicher Experimente und verliert auch den letzten Halt: die Frau, die


TEXT | THEATER BREMEN FOTOS | JÖRG LANDSBERG

T H E AT E R B R E M E N

„Woyzeck“ seit September wieder im Programm

„Die Räuber“ unter der Regie von Felix Rotehhäusler er liebt, und ihr gemeinsames Kind. Für diesen Mann, der weiter rennt, auch wenn er schon längst am Ende ist, hat Tom Waits einen melancholisch, düsteren Soundtrack geschrieben. „Misery is the river of the world“ oder „God’s away on business“ heißen die Lieder, die Woyzeck in den Abgrund begleiten. Wunderschön und todtraurig. (Wiederaufnahme: ab September) In Der Freischütz kämpft ab dem 21. September der Jägerbursche Max um seine Braut und die Erbförsterei. Dabei muss er jegliche Grenzen überschreiten, um an sein Ziel zu kommen, sodass sich schnell Abgründe hinter dem anfänglich schönen Schein öffnen. Dieser schöne Schein wird bei Die Räuber von Friedrich Schiller in der Inszenierung von Felix Rothenhäusler durch Vater Moor zwanghaft aufrechterhalten, obwohl seine beiden Söhne, jeder auf seine Weise, schon längst nicht mehr der bürgerlichen Lebensvorstellung folgen. Karl Moor wird nach einer wilden Studienzeit zum Räuberhauptmann und die Intrigen seines Bruders bringen den Vater nicht nur zur Weißglut sondern ins Grab. Das Aufbegehren der Brüder gegen die Verhältnisse destabilisiert diese jedoch nicht. Ist der Ausbruch mehr als bloße Fiktion oder kennt der Lebens-Loop kein Außerhalb? Verbirgt sich in Schillers „Böhmischen Wäldern“ heute noch ein utopischer Ort?

Felix Rothenhäusler Regie Felix Rothenhäusler wurde 1981 geboren. Nach einem Studium der Theater- und Medienwissenschaft in Bayreuth und Paris wechselte er für ein Regiestudium an die Theaterakademie Hamburg. Während des Studiums erhielt er u. a. den 1. Preis beim Internationalen Regiekongress in Moskau und gastierte beim Festival „UniversoTeatro“ in Benevento, Italien. Seine Inszenierung „Ödipus“ war 2009 zum „Körber Studio Junge Regie“ in Hamburg und zum Festival „Radikal Jung“ am Münchner Volkstheater eingeladen. „Die Affäre Rue de Lourcine“ wurde 2010 auf dem Festival „Premières“ in Straßburg gezeigt. Seit seinem Studienabschluss inszenierte er am Theater Bielefeld, Staatstheater Saarbrücken, am Deutschen Theater in Göttingen, am Theater Heidelberg, am Staatstheater Karlsruhe sowie am Düsseldorfer Schauspielhaus, wo er Iwan Wyrypajews „Delhi, ein Tanz“ zur deutsch-sprachigen Erstaufführung brachte. Seit der Spielzeit 2012/13 ist Felix Rothenhäusler als Hausregisseur im Schauspiel am Theater Bremen engagiert und brachte „Sickster“ nach dem Roman von Thomas Melle zur Uraufführung und inszenierte „Die Räuber“ von Friedrich Schiller. In der Spielzeit 2013/2014 widmet sich Felix Rothenhäusler dem Roman „Schimmernder Dunst über CobyCounty“ von Leif Randt, gestaltet den Leonard Cohen-Liederabend „I’m your man“ und als Spielzeitübergreifendes Projekt inszeniert er „Faust 1-3“ nach Johann Wolfgang von Goethe und Elfriede Jelinek.

Wählen Sie pro Wiederaufnahme einen Termin bis Ende Oktober aus und Sie erhalten beim Kauf die günstigste Karte umsonst. Nur gültig an der Theaterkasse des Theater Bremen. www.theaterbremen.de Sebastian Baumgarten Regie Sebastian Baumgarten wurde 1969 in Ostberlin geboren. Er studierte Musiktheaterregie an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin und war Assistent von Ruth Berghaus, Robert Wilson und Einar Schleef. Seit 1992 arbeitet er als Regisseur sowohl im Schauspiel als auch im Musiktheater u.a. in Berlin, Dresden, Frankfurt, Düsseldorf, Zürich und Kopenhagen. Von 1999 bis 2002 war er Oberspielleiter für Musiktheater am Staatstheater Kassel. Von 2003 bis 2005 Chefregisseur am Meiniger Theater. Für seine „Orest“-Inszenierung 2006 an der Komischen Oper Berlin wählten ihn die Kritiker der Zeitschrift „Opernwelt“ zum Regisseur des Jahres. 2011 eröffnete er mit Wagners „Tannhäuser“ die 100. Bayreuther Festspiele. In der Spielzeit 2012/13 wird Sebastian Baumgarten im Musiktheater am Theater Bremen den „Freischütz“ inszenieren.

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Großer Jubel beim Rugy-Zeitligisten über den großartigen Sieg über Welfen Braunschweig

Geglückter Saisonstart für Rugby-Zweitligist Bremen 1860 Mit einem souveränen Sieg gegen die Welfen Braunschweig ist der Rugby-Zweitligist Bremen 1860 in die neue Saison gestartet. Die Bremer besiegten die Niedersachsen auf dem heimischen Platz mit 24:10. 1860 Abteilungsleiter Sebastian Stern lobte vor allem die Leistung der Bremer Hintermannschaft in der kampfbetonten Partie. „Wir hatten den Gegner über die gesamte Spielzeit im Griff. Gegen ein körperlich derart starkes Team ist das nicht selbstverständlich“, erklärte Stern. Nach dem überraschenden Gewinn des Ligapokals gegen den Stuttgarter RC in der vergangenen Saison peilt das Team um Trainer John McLaughlin in dieser Spielzeit die Relegation um den Aufstieg in die 1. Bundesliga an. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, müssen die Bremer möglichst alle vier Vorrundenspiele gewinnen. Coach McLaughlin weiß, dass ihn und seine Mannschaft bis dahin ein hartes Stück Arbeit erwartet: „Wir werden es in diesem Jahr schwer haben“, sagt er. „Die Liga ist sehr stark.“ Abteilungsleiter Stern ist nach dem gelungenen

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Auftakt gegen die Welfen zuversichtlich, dass die Mannschaft dieser Aufgabe gewachsen ist. „Wir haben gegen die Braunschweiger da angeknüpft, wo wir im Ligapokal aufgehört haben“, betont er. Ob der Aufstieg für das Team tatsächlich schon in diesem Jahr zu schaffen ist, bleibt abzuwarten. Für Stern wäre aber schon das Mitspielen um den Einzug in die höchste Spielklasse ein Erfolg. „In jedem Fall werden wir an der Herausforderung reifen und wichtige Erfahrungen sammeln“, glaubt er. Als Mit voller Kraft nach vorne schwersten Gegner in der Gruppenphase sieht Stern Hannover 78 II. Das Nachwuchsteam des gleichnamigen Erstligisten empfängt die Bremer am 07. September.

Kein Millimeter wird dem Gegner geschenkt

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Auch nach Beginn der neuen Saison ist die Kaderplanung für die Rugby-Abteilung von Bremen 1860 noch nicht abgeschlossen. „Wir haben zwar schon einige vielversprechende neue Spieler verpflichten können, freuen uns aber weiterhin auf Zuwachs“, sagt Stern.


Auf nach oben: Die Basketballdamen von Bremen 1860 schafften den Aufstieg

Pink wins! Die Basketballdamen von Bremen 1860 haben den Aufstieg in die 2. Regionalliga geschafft und sind damit die höchstspielende Mannschaft Bremens. Bis dahin war es allerdings ein langer Weg, denn diese Spielklasse hat sich die Mannschaft seit ihrer Gründung Jahr für Jahr erkämpft. Im Mai 2010 haben sich mit Stefanie Bargmann, Dorothee Zimmermann, Lisa Hinrichsen und Wiebke Kropp-Büttner vier Leistungsträgerinnen der damaligen Zweitregionalligamannschaft des TSV Lesum-Burgdamm an ihre ehemalige Mitspielerin Kim Dauber, die damals noch Jachmann hieß, gewandt und ihr den Vorschlag unterbreitet, wieder gemeinsam in einem Team aufzulaufen. Man hatte mitunter von 1995 bis zu Daubers Kreuzbandriss 2007 in Lesum in der dritten Liga zusammengespielt und vermisste die gemeinsamen Zeiten. Dauber, die als Sportmanagerin und Abteilungsleitung Basketball bei Bremen 1860 tätig ist, hat im Verein nachgefragt, Hallenzeiten organisiert und kurz darauf stand fest, dass die Idee unter dem Dach des großen Schwachhauser Sportvereines in die Wirklichkeit umgesetzt werden kann. Da man nun selbst Entscheidungen treffen durfte, wurde die etwas exotische Trikotfarbe ausgesucht, womit man schon seit Langem geliebäugelt hatte. Das hatte zwar mancherorts für Irritationen gesorgt und begeisterte zunächst nicht jede einzelne Spielerin, doch mittlerweile ist dies eine kleine Tradition, die nicht mehr wegzudenken ist. Die Nachricht der Neugründung sprach sich in Basketballkreisen schnell herum, so dass sich auch andere ehemalige Weggefährtinnen wie beispielsweise Souad Zeineddine, die unterdesen zu einem anderen Vereinen gewechselt war, entschlossen haben, wieder mit den Freundinnen zusammenzuspielen.

Im Anschluß entschieden auch die Lesumer Geschwister Jessica und Saskia Goll, ihren bisherigen Mitspielerinnen zu folgen. Mit Jonathan Dauber, dem damaligen Freund und heutigen Ehemann Kim Daubers, selbst ehemaliger Erstregionalligaspieler aus Bochum, war nach seinem Umzug nach Bremen auch schnell ein sehr qualifizierter Trainer gefunden.

zurück in die Regionalliga kämpfen müsse. Im Vordergrund sollte das wiedergewonnene Gemeinschaftsgefühl stehen. In der Bezirksliga und der darauf folgenden Bezirksoberliga, in denen auch so manches Mal Ergebnisse mit über 80 Punkten Differenz zustande kamen, machten vor allem die Gegner keine erfreulichen Erfahrungen. Am Ende beider Saisons stand jeweils der ungefährdete Aufstieg fest. Nach Rückzug der Oberligabasketballerinnen des benachbarten TV Falkenberg haben sich einige derer Spielerinnen trotz vorheriger Lokalrivalität den pinken 1860 Damen angeschlossen, um künftig gemeinsam dem Lieblingssport nachzugehen. Es folgte eine anstrengende und manchmal schwierige Oberligasaison, in der in jedem Spiel konzentriert zu Werke gegangen wurde, um das erklärte Ziel endlich erreichen zu können. Als Tabellenzweiter war am Ende klar, dass der langfristige Plan und Wunsch endlich erfüllt werden konnte. In den vergangenen Monaten hat sich der Kader nun intensiv auf die kommenden Aufgaben in der höheren Spielklasse vorbereitet und freut sich, nun endlich in einer Liga angekommen zu sein, in der man sich auf einem hohen Niveau messen kann. Zudem ist es wohl auch ein befreiendes Gefühl, nach den vergangenen drei Jahren endlich nicht der Favorit zu sein, der sich unter Druck setzt und den jedes gegnerische Team unbedingt schlagen will. Es war also ein langer Weg, der sich für alle Beteiligten trotz allem gelohnt hat, da man viel Spaß miteinander hatte, immer mehr zusammengewachsen ist und sich die Erfüllung eines Wunsches aus eigener Kraft natürlich gut anfühlt. Im kommenden Jahr wollen die Damen in Pink also nicht nur gute sportliche Leistungen in der Halle am Baumschulenweg zeigen, sondern auch viel Spaß dabei haben. Die Verteilung der spielerischen Verantwortung, die bisher viel auf den Schultern der Gründungsmitglieder gelastet hat, soll jetzt nach und nach den Nachwuchsspielerinnen übertragen werden. Wer Lust und Zeit hat, kann die Heimspieltermine der Pink Ladies gern unter www.bremen1860.de in Erfahrung bringen. Die Damen freuen sich über viel Unterstützung!

Pretty in Pink und mit Schwung vor dem Korb Schnell war klar, dass die Neugründung beinhaltet, dass in der untersten Klasse gemeldet werden muss. Trotz zahlreicher und intensiver Bemühungen konnte keine Ausnahmegenehmigung oder Lizenzübertragung eines anderen Vereines erwirkt werden. Das tat der Vorfreude allerdings kaum Abbruch und es wurde entschieden, dass man sich nun eben Jahr für Jahr

Udo Rediske

Bremen 1860 Baumschulenweg 8-10, 28213 Bremen Tel. (0421) 21 18 60 www.bremen1860.de

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Ernährung bereit. Zum Mittagessen gibt es neben deftigen Speisen, wie Spaghetti Bolognese oder Spätzle mit Käsesahnesoße, immer auch Obst und Salat. „Ein Eis als Nachtisch darf aber natürlich nicht fehlen“, schmunzelt Stern.

Ferienprogramm bei besten Wetter macht einfach Spaß

Ferienbetreuung bei Bremen 1860 Zahlreiche Eltern sind in den Oster-, Sommer – und Herbstferien auf eine halboder ganztägige Ferienbetreuung ihrer Kinder angewiesen. Zwar gibt es zahlreiche Angebote von Schulen, aber diese reichen scheinbar nicht aus, um die große Nachfrage zu decken. Organisationen und im Besonderen Vereine springen in die Bresche. Bremen 1860 stellt mit 160 Plätzen pro Woche das größte Ferienbetreuungs-Angebot in Bremen dar. Der Schwachhausener Verein bietet eine Betreuung von montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr an. Zusätzlich gibt es noch einen Früh- und Spätdienst, wo die Kinder eine Stunde eher gebracht oder abgeholt werden können. „Wir orientieren uns an den Bedürfnissen der Kinder und Eltern. Familie und Beruf müssen vereinbar sein“, erklärt Sportmanager Sebastian Stern von Bremen 1860. Der Verein stellt für die Ferienbetreuung seine 13 Hallen zur Verfügung. Neben üblichen Sporthallen befinden sich außerdem eine spezielle Kunstturnhalle, das Kinderbewegungszentrum und eine Judohalle darunter. Der Platz wird auch benötigt, um den Bewegungsdrang der 160 Kinder nachzukommen. „Es geht darum, dass wir die Kinder mit großen und kleinen Ballspielen und mit Fangspielen in Bewegung halten. Darüber hinaus können sie in viele Sportarten wie Basketball, Fußball oder Tischtennis reinschnuppern. Wir bilden die gesamte Bandbreite des Sports ab“, erläutert Sebastian Stern das Konzept. Sport verbindet In sogenannten Freispielblöcken können die Kinder sich ihre Tätigkeiten selbst aussuchen. In mehreren Hallen sind Parkours mit Matten, Fußballtoren, Bällen, Springböcken, Seilen und Tischtennisplatten aufgebaut. Gerade in dieser Zeit werden viele Freundschaften geschlossen. „Unter den Kindern ist immer jemand dabei, den man noch nicht kannte. Sport verbindet.

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Das ist immer ein schöner Nebeneffekt“, erläutert Stern. Das kann Joel, 11 Jahre alt, nur bestätigen: „Malcom ist ein neuer Freund von mir. Also man spielt hier und freundet sich an“, erzählt er freudig. Er war schon öfter in der Ferienbetreuung, weil seine Mutter arbeiten muss: „Es war immer gut. Deshalb bin auch wieder hier.“ Ernesto und Luk haben ebenfalls Freundschaft geschlossen. Der siebenjährige Ernesto erzählt: „Ich bin nur hier, weil es mir Spaß macht. Sonst hätte ich auch mit meinem Vater nach Teneriffa fliegen können.“ Bei Luk gab es hingegen keine Wahl: „Meiner Mutter und mein Vater arbeiten den ganzen Tag“, erzählt das sechsjährige Mädchen. Der Verein möchte mit einem möglichst abwechslungsreichen Programm punkten. Einmal die Woche werden Ausflüge ins Schwimmbad, ins Geschichtenhaus, auf eine Kinder- und Jugendfarm oder in den botanischen Garten organisiert. Feste Bestandteile sind auch Aktivitäten wie Basteln, Malen, Gesellschaftsspiele oder das gemeinsame Filmschauen auf einer Großbildleinwand. „Wir sorgen dafür, dass die Kinder runterkommen. Denn wenn sie 40 Stunden Sport die Woche treiben, brauchen sie auch Ruhepausen“, so Stern. Neben Sport, Ausflügen und allerhand Aktivitäten gehören ebenso die gemeinsamen Mahlzeiten zum Programm. Das Frühstückbuffet hält mit Gemüse, Obst, Müsli und frischen Brötchen viele Anreize für eine ausgewogene

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Schulen decken die Nachfrage nicht ab Stern rief das Projekt gemeinsam mit Kim Dauber vor vier Jahren ins Leben: „Wir sind darauf gekommen, dass es in den Ferien freie Hallen gibt. Viele Angebote fielen aus. Damit verbunden konnten die hauptamtlichen Sportlehrer in dieser Zeit nicht beschäftigt werden. Gleichzeitig haben wir mitbekommen, dass es einen Betreuungsengpass in den Ferien gibt. Es gibt Angebote von den Schulen, die aber nur vereinzelte Wochen abdecken – nicht die komplette Ferienzeit. Die Eltern müssen sich dann danach richten, wann die Schule ihre Kinder betreuen kann. Da sind wir in die Bresche gesprungen. Wir richten uns nach den Eltern.“ Die 160 Kinder benötigen weit mehr Personal als in den Anfangszeiten, wo es nur eine Gruppe mit 20 Kindern gab. Jede Gruppe wird von einem Gruppenleiter sowie einem Helfer beaufsichtigt. Die Gruppenleiter setzen sich aus hauptamtlichen Sportlehrern von Bremen 1860 und erfahrenen Übungsleitern des Vereins zusammen. Daniel Panasiuk ist Gruppenleiter seit die Ferienbetreuung im Verein angeboten wurde. Der Übungsleiter für Tischtennis, Freizeitfußball, Unihockey und für die Kinderbewegungsschule hat zuvor bereits als Betreuer an der Uni Bremen und für den Bund Deutscher Pfadfinder gearbeitet. Er gibt zu bedenken, dass nicht jeder für den Job geeignet ist: „Es macht viel Spaß, ist aber auch stressig. Die Kids fragen dich manchmal zehn Mal das Gleiche. Da muss man Geduld haben und man erlebt natürlich auch eine gewisse Geräuschkulisse. Am Anfang kann das sehr aufwühlend sein.“ Als Helfer fungieren Studenten von der Uni, hauptsächlich aus dem Lehramtbereich. Das Projekt verfolgt aber auch eine eigene Aus- und Weiterbildungsschiene „Die Teilnehmer von heute sind die Gruppenleiter von morgen. Wir bieten Möglichkeiten für Teilnehmer, die inzwischen zu alt geworden sind, schon mal als kleiner Helfer mitzulaufen. So sollen sie von der Pike auf lernen was, Verantwortung, Verbindlichkeit und Zuverlässlichkeit bedeuten. Vier Jugendliche machen das mittlerweile. Man merkt wie sie dem Projekt verbunden sind“, so Sebastian Stern. Eine Jugendliche davon ist Fiona, 14 Jahre alt. Sie ist zum dritten Mal in der Ferienbetreuung, gibt aber zu, dass sie eigentlich schon zu alt sei: „Ich würde es auf jeden Fall Kindern von 6 bis 13 empfehlen.“ Die Gymnasiastin will in den Osterferien einen Ferienjob als Helfer bekommen. „Deshalb helfe ich jetzt schon mit“. Ab und zu ausgelassen toben darf sie aber trotzdem: „Es ist schön hier zu sein. Man hat so viele Möglichkeiten zu spielen.“


W I R , D I E M E N S C H E N A U S S C H WA C H H A U S E N

Timo Mangels und Ronny Braun bei Gleisbauarbeiten in der Hartwigstraße

Rainer Dukats vom Fishbike Fahrradladen in der Parkallee hat ein großes Angebot an neuen und gebrauchten Hollandrädern, Lastenrädern, Bakfiets und noch viel mehr rund um den Drahtesel

Lara Keunele im Zweikampf Annegret Schürmann kommt gerade vom Sport und freut sich, dass sie jetzt einen Sportclub direkt um die Ecke hat

Ron Budnick und Julia Hasch sind gemeinsam mit ihrer Tochter Lia Su das erste Mal im Bürgerpark und möchten ihr die Tiere im Tiergehege zeigen

Katja Heberer war mit ihrem Sohn Max Mika beim Kinderturnen im Kinderbewegungszentrum

Ingeborg Hennigs und Ingrid Giffey walken regelmäßig durch den Bürgerpark und genießen die Bewegung in der Natur

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Jochen Landwehr vom Reprografischen Betrieb führt das über 50jährige Familienunternehmen in der 3. Generation und bietet alles vom Digitaldruck über Visitenkarten bis hin zu Repro-Kopien an – und noch mehr

Katja Müller arbeitet in der Wachmannstraße und macht gerade ein paar Erledigungen

Thada Schulte-Sasse wartet auf seine Freundin – zum Glück mit Schirm, Charme und ohne Melone

Jannik Baeßler hat gerade Getränke für Zuhause eingekauft

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Heidi Hamdy kauft gerne in der Wachmannstraße ein, weil sie dort alles bekommt

Detlef Kück und Thorsten Dießelberg von der Bauunternehmung Kathmann bauen hier Balkone an – der nächste Sommer kommt bestimmt!

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Drei Generationen beim Spaziergang durch Schwachhausen: Gio Köster mit Tochter Andrea Struss und Enkelin Lilly

Christel Ahrend ist auf dem Weg in die Stadt und danach noch mit ihrer Freundin zum Kaffee verabredet

Bei Renate Evers von Lütte Butjer findet man alles fürs Kind aus 1. und 2. Hand

Sylvia Eydner und Maria Urmersbach sind mit dem Rad unterwegs zum Teerhof

Marion Kayser ist auf der Suche nach einer Garage und hängt Zettel mit ihrem Anliegen auf

Oliver Keller vom Reiners Baubedarf holt Material von einer Baustelle ab

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SCHWACHHAUSEN

Das Magazin für Bremens lebendige Mitte

I M P R E S S U M Herausgeber Lars Hendrik Vogel Verlag VOGEL & CREW Mediaconsulting Mühlenweg 9, 28355 Bremen Tel. (0421) 200 75 90 info@schwachhausen-magazin.de Chefredakteur Lars Hendrik Vogel [LHV] V.i.S.d.P. lh.vogel@schwachhausen-magazin.de

Tim Othersen ist bei jedem Wetter in Sachen Grünpflege unterwegs wie hier auf der Parkallee

Rosi Wahl ist auf dem Weg zu ihrer sportlichen Übungsstunde

Die Redaktionsleitung des SCHWACHHAUSEN Magazins Wir schreiben für Sie - und freuen uns auf Ihre Nachrichten!

Redaktionsleitung & Anzeigen Annette Rauber a.rauber@schwachhausen-magazin.de Birgit Rehders b.rehders@schwachhausen-magazin.de Redaktion & Autoren Elisabeth Gänger [EG] Annette Rauber [AR] Birgit Rehders [BR] Ina Schulze [IS] Kirsten Semrau [KS] Silke Stapenhorst [SiS] Gestaltung & Druckvorstufe VOGEL & CREW Mediaconsulting Grafik & Satz: Imke Liesegang Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 01/2013 Druck Druckerei Girzig+Gottschalk GmbH 28309 Bremen Erscheinungsweise alle zwei Monate kostenlose Abgabe in Fachgeschäften, öffentlichen Einrichtungen usw.

Birgit Rehders b.rehders@schwachhausen-magazin.de

Lars Hendrik Vogel lh.vogel@schwachhausen-magazin.de

Annette Rauber a.rauber@schwachhausen-magazin.de

Rechte Keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder, Dateien und Datenträger. Kürzung und Bearbeitung von Beiträgen und Leserbriefen bleiben vorbehalten. Zuschriften und Bilder können ohne ausdrückliche Vorbehalte veröffentlicht werden. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung und Quellenangabe gestattet. Sämtliche Rechte der Vervielfältigung liegen beim Verlag. ISSN 2197-5450

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Das nächste SCHWACHHAUSEN Magazin erscheint am 07. November 2013

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