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Die Lilien: Abschied & Die Neuen

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Was für ein Schlussspurt! Mit der besten Rückrunde seit der Rückkehr in den Profifußball hat sich der SV Darmstadt 98 noch auf Rang sieben geschoben und eine turbulente Saison versöhnlich abgeschlossen. Nicht auszudenken, was möglich gewesen wäre, wenn Trainer und Mannschaft sich schon früher auf ihre Stärken besonnen hätten.

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Zeit zum Zurücklehnen gibt es allerdings nicht. Denn für die kommende Saison steht – mal wieder – ein Umbruch an. Zahlreiche Abgänge sind bereits besiegelt, die ersten Neuzugänge haben unterschrieben. Es sind vor allem vielversprechende Talente; denn die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie mit über einem Jahr fast ohne Zuschauer lassen bei den Ausgaben keine großen Sprünge zu.

Besonders schwer wiegt der Verlust von Torschützenkönig Serdar Dursun. Wir blicken noch einmal auf die unglaubliche Entwicklung, die der Deutsch-Türke in den vergangenen Jahren genommen hat. Ein Ersatz wird schwer zu finden sein. Hoffnung gibt jedoch, dass die Lilien gerade bei Stürmern in den vergangenen Jahren meist ein sehr gutes Händchen bewiesen haben: Das betrifft nicht nur Dursun, sondern auch dessen Vorgänger Dominik Stroh-Engel und Sandro Wagner. Während sich Dursun mit der Torjägerkrone verabschiedete, endete die Zeit von Felix Platte bei den Lilien leise. Der Angreifer, der 2017 mit der U21-Nationalmannschaft Europameister geworden war, verpasste auch die letzten möglichen Spiele verletzt. In den fünfeinhalb Jahren in Darmstadt wurde Stephan Köhnlein Platte immer wieder von teils schweren Verletzungen zurückgeworfen, so dass er sein Potenzial nur ganz selten richtig abrufen konnte. Es gab jedoch einige große Felix-Platte-Momente, an die wir hier erinnern.

Die Zweite Liga wird kommende Saison ausgesprochen attraktiv. Bremen und Schalke kommen von oben, Dresden und Rostock von unten nach, der Hamburger SV dreht eine weitere Ehrenrunde im Unterhaus. Das nährt das Hoffen und die Sehnsucht nach einer Rückkehr der Zuschauer in die Stadien zusätzlich. Wenn sich CoronaImpfungen und Fallzahlen weiter so entwickeln wie zu Redaktionsschluss, können die Mannschaften zur neuen Saison womöglich wieder zumindest vor etwas Publikum spielen. Bleiben wir zuversichtlich!

Euer Stephan Köhnlein

Erster Torschützenkönig der Lilien seit 40 Jahren Der unglaubliche Aufstieg des Serdar Dursun

Von Stephan Köhnlein

Strahlend und staunend präsentierte Serdar Dursun nach seinem letzten Spiel für den SV Darmstadt 98 die Torjägerkrone. Es ist der größte Erfolg seiner bisherigen Karriere – und der 29 Jahre alte Deutsch-Türke ist noch lange nicht satt. Seinen Torhunger wird er künftig jedoch anderswo stillen.

Nachdem er im Probetraining überzeugt hatte, verpflichtete ihn die SpVgg Greuther Fürth zur Saison 2016/17 und stattete ihn mit einem Einjahresvertrag aus. Im März 2017 wurde sein Vertrag, Dursun war zu diesem Zeitpunkt mit acht Ligatreffern der beste Torschütze der Mannschaft, um zwei weitere Jahre bis 2019 verlängert. Doch in der zweiten Saison bei den Franken Vor fünf Jahren war die Karriere von Serdar lief es nicht mehr so gut für den Mann mit dem Dursun in die Sackgasse geraten. Mit Mitte 20 Dieter Nelleßen markanten Zöpfchen. In 27 Spielen gelangen ihm spielte er in der 3. türkischen Liga. Doch er wollte Langgasse 11 • 64853 Otzberg gerade 3 Treffer, oft saß er nur auf der Bank oder es nochmals in Deutschland versuchen, nachdem kam als Joker. ihm bei Hannover 96 nicht der Sprung aus der Jugend zu den Profis gelungen war. „Ich bin vor fünf Jahren wieder Übersteiger zum Einstieg nach Deutschland gekommen mit einer Tasche zum Probetraining bei Fürth“, sagte er und fügte mit einem Staunen in der Stimme an: Kurz vor Beginn der Spielzeit 2018/19 lotste ihn Dirk Schuster ans „Und jetzt bin ich Torschützenkönig. Ich bin überglücklich.“ Böllenfalltor. Gleich im ersten Spiel beim 1:0 über den SC Paderborn

SERDAR DURSUN

Serdar Dursun kam am 19. Oktober 1991 als Sohn türkischer Gastarbeiter in Hamburg zur Welt. Als 16-Jähriger entdeckten ihn Talentspäher von Hannover 96, wo er in der Jugend und später in der zweiten Mannschaft spielte. 2011 wechselte er zum türkischen Erstligisten Eskişehirspor, konnte sich dort jedoch ebenso wenig durchsetzen wie später bei den Zweitligisten Şanlıurfaspor und Denizlispor. Erst bei Drittligist Fatih

Karagümrük SK wurde er Stammspieler und traf regelmäßig. Zur Saison 2016/17 verpflichtete ihn die SpVgg

Greuther Fürth. Kurz vor Beginn der Saison 2018/19 wurde er von Darmstadt geholt. Für die Lilien traf er seitdem jedes Jahr zweistellig und ist damit erfolgreichster Torschütze der vergangenen Jahre.

erzielte er den Siegtreffer – nach einem doppelten Übersteiger. Das war Programm, Dursun ist nach eigener Aussage Straßenfußballer und hat eine Vorliebe für Kabinettstückchen, darunter Fallrückzieher, Elfmeteranläufe mit Zwischensprung oder Rabonas, also Flanken mit überkreuzten Beinen. Das sorgte bei Fans und Trainern nicht immer nur für Verzückung – vor allem, wenn es schief geht.

Doch Dursun überzeugte auch stets mit Einsatz und vor allem mit Toren. In den drei Jahren bei den Lilien steigerte er sich kontinuierlich. In der ersten Spielzeit waren es noch 11 Treffer, die Folgesaison kam er auf 16 und nun auf 27 Tore. Nimmt man noch seine Treffer im Pokal dazu, erzielte Dursun 59 Pflichtspieltore für die 98er.

Damit liegt er auf Rang drei der ewigen Vereinstorschützenliste hinter den Legenden Peter Cestonaro (92) und Uwe Kuhl (74). Zudem ist Dursun der erste Zweitliga-Torschützenkönig seit 40 Jahren. Das war vor ihm nur Horst Neumann gelungen, Der hatte in der Spielzeit 1980/81 allerdings „nur“ 26 Tore erzielt.

Tore machen entgangene Ablöse wett

Dursuns Vertrag läuft zum Saisonende aus, er kann den Verein ablösefrei verlassen. In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Angebote für den Torjäger gegeben. Der Verein hatte diese stets abgelehnt und sich damit eine Ablösesumme entgehen lassen. Anderseits haben sich Dursuns zahlreiche Tore und die damit verbundene gute Platzierung ebenfalls finanziell ausgezahlt.

Dursun verlässt die Lilien mit großer Dankbarkeit. „Wirklich Wahnsinn, was die Mannschaft die letzten Wochen geleistet hat“, sagte er nach dem letzten Saisonspiel beim Holstein Kiel, das die Lilien unter anderem durch zwei Dursun-Tore 3:2 gewannen. „Die letzten Spiele lief es überragend für mich. Ich danke jedem einzelnen, jedem Menschen in Darmstadt.“

Wohin es Dursun zieht, war zu Saisonende noch nicht entschieden. Er hat nach eigener Aussage „ein paar Anfragen hier und da“. Unter den Interessenten sei der Hamburger SV, für den er als gebürtiger Hamburger schon als Kind habe spielen wollen. Aber es gebe auch Anfragen aus dem Ausland.

Ein Titel auch für die Ehefrau

„Ich muss mich mit meiner Familie hinsetzen und eine richtige Entscheidung treffen. Das Gesamtpaket muss stimmen.“ Er freue sich darauf, den neuen Schritt zu gehen und sei gespannt, was die nächsten Wochen bringen. Angesprochen auf sein etwas fortgeschrittenes Alter erklärte er: „Natürlich bin ich 29. Aber ich bin ein Spätstarter. Ich bin noch nicht am Ende.“

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Der Torjäger-Titel war übrigens nicht der einzige Titel in der Familie Dursun innerhalb kürzester Zeit. „Diese Woche war sehr speziell für uns. Meine Frau hat ihren Doktor-Titel diese

Woche bestanden in Kulturwissenschaften“, verriet

Dursun. Seit Jahren habe sie ihn unterstützt, dafür danke er ihr, sagte er und fügte strahlend an: „Ich gratuliere ihr. Ich liebe sie.“

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Angreifer verlässt die Lilien nach über fünf Jahren Der stille Abschied des Felix Platte

Von Stephan Köhnlein

Am Ende war Felix Platte wieder mal verletzt. Hartnäckige Adduktorenprobleme verhinderten einen Einsatz zum Abschied nach fünfeinhalb Jahren beim SV Darmstadt 98. Wie ein roter Faden ziehen sich Verletzungen durch die Karriere des Angreifers und verhindern, dass er sein Potenzial einmal über längere Zeit abrufen konnte.

Talent hat Platte ohne Frage, deswegen landete er auch als 16-Jähriger im Nachwuchsleistungszentrum des FC Schalke 04. In seiner ersten Saison hatte er mit neun Toren und sieben Vorlagen in nur 19 Spielen Anteil am Gewinn der westdeutschen BJugend-Meisterschaft. Nach der Saison kam er in der A-Jugend zum Einsatz und wurde auch dort westdeutscher Meister. Schon da verpasste er allerdings einen Großteil der Saison wegen Hüftproblemen und einer Sprunggelenksverletzung.

Debüt in der Champions League mit 19 Jahren

Im November 2014 erhielt er seinen ersten, ab der Saison 2015/16 gültigen Profivertrag. Am 14. Februar 2015 gab er sein Bundesliga-Debüt, als er bei der 0:1-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt eingewechselt wurde.

Vier Tage später debütierte er sogar in der Champions League: Weil Angreifer Klaas-Jan Huntelaar im Hinspiel des Achtelfinales gegen Real Madrid nach einer guten halben Stunde verletzt vom Platz musste, durfte Platte gegen die Weltstars wie Cristiano Ronaldo, Toni Kroos oder Karim Benzema ran. Mit einem Lattenschuss setzte er ein freches Ausrufezeichen, die 0:2-Niederlage konnte er jedoch nicht verhindern.

Als Wagner-Backup zu den Lilien

Weil Platte bei den Profis jedoch kaum zum Zug kam, wurde er im Februar 2016 zunächst bis zum Saisonende an den SV Darmstadt 98 ausgeliehen. Dort fungierte er zunächst als Backup für Sandro Wagner, kam auf elf Einsätze, blieb aber ohne Tor.

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Auch in der Folgesaison wurde die Leihe nach Darmstadt fortgesetzt. Doch die Ärzte diagnostizierten bei Platte einen Hüftschaden, mit zwei Operationen fiel der die komplette Hinrunde aus. Sein erster Bundesliga-Treffer gelang ihm erst beim 2:1-Auswärtserfolg gegen den Hamburger SV am 30. Spieltag. Am Saisonende stiegen die Lilien ab und Platte kehrte zunächst zu Schalke zurück.

In der Sommerpause wurde Platte mit der deutschen U21-Nationalmannschaft Europameister, traf im Halbfinale gegen England zum wichtigen 2:2-Ausgleich. Doch sein Standing bei Schalke verbesserte das nicht. Nachdem er unter Trainer Domenico Tedesco in der ersten DFB-Pokal-Runde und am ersten Bundesligaspieltag nicht im Kader gestanden hatte, kehrte er Ende August nach Darmstadt zurück, wo er einen Vierjahresvertrag erhielt.

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Wenige, aber wichtige Tore

Die vier Jahre waren geprägt von Verletzungen – und wenig Toren. Seine erfolgreichste Spielzeit war die erste: In der Saison 2017/18 kam er auf 21 Einsätze und immerhin 5 Tore, fehlte jedoch auch mehrere Spiele mit einem Muskelbündelriss. 2018/19 kam er auf nur 10 Einsätze und 1 Tor, da ihn zunächst eine Fußoperation und dann abermals ein Muskelbündelriss mattsetzten. Auch zu Beginn der folgenden Saison fehlte er die gesamte Hinrunde und kam so nur auf 13 Spiele mit insgesamt einem Tor.

Die gerade abgeschlossene Saison blieb er die meiste Zeit von schwereren Blessuren verschon, konnte jedoch oft nur sehr dosiert trainieren. Mit 21 Einsätzen und 2 Toren liest sich die Bilanz für einen Angreifer aber auch recht bescheiden. So war es keine Überraschung, dass der Verein den Vertrag nicht verlängerte. Er läuft kommende Saison für den SC Paderborn auf, für den er schon in der Jugend gespielt hatte.

Was Platte ausgezeichnet hat, war sein enormer Kampfeswille und dass er nach seinen Verletzungen immer wieder aufgestanden ist. Auch wenn die Zahl der Tore überschaubar war, waren doch einige enorm wichtige dabei – zum Beispiel sein Doppelpack gegen Union Berlin in der Saison 2017/18, der ein wichtiger Baustein für den Klassenerhalt war, vor allem aber das 2:1 ein Jahr später beim damaligen Tabellenführer 1. FC Köln. Damit sicherte Platte den Lilien den vorzeitigen Klassenerhalt und sich selbst einen ewigen Platz im Herzen vieler Fans.

FELIX PLATTE

Felix Platte kam am 11. Februar 1996 in Höxter zur Welt. Bereits als kleiner Knirps begann er in seinem Heimatdorf Sabbenhausen mit dem Fußball. Über die Jugendabteilung des SC Paderborn 07 landete er 2012 im Nachwuchsleistungszentrum des FC Schalke 04. Im November 2014 erhielt er einen ab der Saison 2015/16 gültigen Profivertrag. Am 14.

Fotos: Florian Ulrich Februar 2015 gab er sein Debüt in der Bundesliga, vier Tage später gegen Real Madrid sogar in der Champions League. Im Februar 2016 wurde Platte an den SV Darmstadt 98 ausgeliehen, ebenso in der Folgesaison, ehe ihn die Lilien im Sommer 2017 für vier Jahre fest verpflichteten. Platte spielte in verschiedenen deutschen Nachwuchsnationalmannschaften. Sein größter Erfolg war der Gewinn der U21-Europameisterschaft 2017.

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Willkommen am Böllenfalltor Die Neuen beim SV Darmstadt 98

Morten Behrens

Tor, 24 Jahre, 1. FC Magdeburg

Der 24 Jahre alte Torhüter absolvierte in der abgelaufenen Saison alle Liga-Spiele. Er stand auch im DFB-Pokal-Erstrunden-Match gegen Darmstadt im Tor, das die Lilien mit 3:2 nach Verlängerung gewannen. Lilien-Sportchef Carsten Wehlmann betonte: „Trotz seines Alters kann er bereits viel Erfahrung vorweisen, nicht zuletzt durch seine beiden Spielzeiten beim 1. FC Magdeburg, in denen er Stammtorhüter war.“ Behrens wurde in den Jugendmannschaften des VfB Lübeck und Hamburger SV ausgebildet, kam ab 2016 in der U23 des HSV zum Einsatz. 2019 wechselte er nach Magdeburg. „Der Zeitpunkt ist genau richtig, nach dieser Saison eine neue Aufgabe anzunehmen und den Schritt in die 2. Liga zu gehen“, sagte Behrens. Er lobte die „sehr positiven Gespräche“ mit den Darmstädter Verantwortlichen – allen voran mit Dimo Wache, der ab der kommenden Saison nach langer Verletzungspause wieder den Posten des Torwarttrainers übernimmt.

Frank Ronstadt

Rechtsverteidiger, 23 Jahre, Würzburger Kickers

Rechtsverteidiger Frank Ronstadt kommt von Zweitliga-Absteiger Würzburger Kickers, wo der 23-Jährige vergangene Saison 24 Zweitliga-Partien sowie eine Begegnung im DFBPokal bestritt. Ausgebildet wurde der gebürtige Hamburger mit ghanaischen Wurzeln beim HSV, bei den Lilien trifft er von dort seine beiden früheren Mitspieler Morten Behrens und Patric Pfeiffer wieder. Ronstadt ist in erster Linie Rechtsverteidiger und damit Nachfolger von Patrick Herrmann und Konkurrent für Matthias Bader. Allerdings hat der 23-Jährige auch schon häufiger im rechten Mittelfeld und sogar als Rechtsaußen gespielt. Auch zentral und auf links kam er bereits zum Einsatz und entspricht damit dem Darmstädter Anforderungsprofil, vielseitig einsetzbar zu sein. Er erhielt einen Vertrag bis 2024. Wegen einer Verletzung im Saisonendspurt wird er den Lilien in der Vorbereitung fehlen.

Jannik Müller

Innenverteidiger, 27 Jahre, Dunajska Streda

Der Innenverteidiger wechselt vom slowakischen Erstligisten Dunajska Streda ans Böllenfalltor und erhält einen Vertrag bis Juni 2024. Müller ist vor allem Ersatz für Immanuel Höhn, der die Lilien nach fünf Jahren zum Saisonende verlässt. Sportchef Carsten Wehlmann nannte den Neuzugang „einen zweitligaerfahrenen Innenverteidiger, der genau in unser Anforderungsprofil passt“. Müller begann seine Karriere beim 1. FC Köln. Bei den Geißböcken durchlief er sämtlichen Jugendmannschaften, wurde sowohl deutscher B-Jugend-Meister als auch deutscher A-Jugend-Pokalsieger. Unter anderem spielte er dort mit den heutigen Lilien-Spielern Marcel Schuhen und Fabian Schnellhardt zusammen. Im Sommer 2014 wechselte er zu Dynamo Dresden. Nach dem Abstieg der Sachsen im vergangenen Jahr entschied er sich für einen Wechsel in die Slowakei.

Emir Karic

Linksverteidiger, 23 Jahre, SCR Altach

Der Österreicher war der erste Neuzugang der Lilien und kommt ablösefrei vom Bundesligisten SCR Altach. Er erhält einen Vertrag bis 2024. In den vergangenen drei Jahren war er für die Vorarlberger am Ball, in der Regel als Stammspieler. Er war U21-Nationalspieler, gemeinsam übrigens mit Lilien-Offensivmann Mathias Honsak. Beide kennen sich zudem aus Salzburg vom FC Liefering, dem Farmteam von Red Bull Salzburg. Lilien-Sportchef Carsten Wehlmann bezeichnete Karic als „entwicklungsfähigen Spieler“, der in der österreichischen Bundesliga bereits sein Potenzial gezeigt habe. Zudem freue es ihn, dass man auf der Linksverteidiger-Position breiter aufgestellt sei und die Stelle doppelt besetzt habe. Mit Spielern aus Altach hat man bei den Lilien zudem gute Erfahrungen gemacht. Anfang 2013 kam von dort der in Deutschland damals weitgehend unbekannten Aytac Sulu.

Phillip Tietz

Stürmer, 23 Jahre, SV Wehen Wiesbaden

Phillip Tietz stürmt künftig für den SV Darmstadt 98. Bei den Lilien unterzeichnete der 23 Jahre alte Angreifer ein bis Juni 2024 datiertes Arbeitspapier. Er gilt vor allem als Ersatz für Felix Platte, der den Verein nach fünfeinhalb Jahren verlässt (siehe Porträt). Tietz wurde in der Jugend von Eintracht Braunschweig ausgebildet. 2016 zogen ihn die Niedersachsen in ihre Profimannschaft hoch, für die er in zwei Spielzeiten 13 Partien bestritt, jedoch vorwiegend im Reserveteam zum Einsatz kam. Weitere Stationen waren der SC Paderborn und Carl Zeiss Jena. Im Sommer 2019 heuerte er beim SV Wehen Wiesbaden an. Für die Hessen bestritt der 1,90 Meter große Angreifer 54 Begegnungen, in denen ihm 17 Tore und weitere acht Assists gelangen.

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