Guide 2014 für Vermögensverwalter

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SONDERAUSGABE MAI

2014

GUIDE

2014

FÜR VERMÖGENSVERWALTER

Zwischen zwei regulatorischen Wellen: Aussichten

2014

FINMA: Die Schlinge für die UVV zieht sich zu Finanzplatz Schweiz: Bilanz 2013-2014 Die Vermögensverwaltung betritt das digitale

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Edito

Ein neuer Wind

D Nejra Bazdarevic Voxia communication

urch einen Paradigmenwechsel im internationalen Regulierungsumfeld begünstigt findet im Schweizer Finanzsektor eine Umwälzung statt. Mit der Einführung der neuen Inlands- und Offshore-Bestimmungen im Jahre 2013 nehmen die Neuerungen nun konkrete Formen an. Wenn man davon ausgeht, dass die zukünftigen internationalen Normen unausweichlich in Schweizer Recht umgesetzt werden, so ist der Weg klar vorgezeichnet und von immer weniger Ungewissheiten gesäumt. Folglich sind die Schweizer Finanzakteure nicht mehr mit einem Labyrinth rechtlicher Unklarheit, sondern einer direkt ins Haus stehenden Realität konfrontiert, auf die sie ihre Arbeitsweise abstimmen müssen. Auf der Ebene der unabhängigen Vermögensverwalter (UVV) kommt das vor allem in einem erhöhten Streben nach Steuerkonformität und dem Schreckgespenst einer behördlichen Beaufsichtigung zum Ausdruck. Selbst wenn nur eine begrenzte Anzahl UVV seit 2013 effektiv dem KAG untersteht, so verstärkt doch die FINMA die direkte und indirekte Beaufsichtigung aller Akteure des Finanzsektors einschliesslich der UVV, wie wir in unserem Dossier zum Thema Regulierung aufzeigen. Wenn die tiefgreifenden Veränderungen des Sektors für die UVV nicht zu Treibsand werden sollen, müssen sie den Aufbau ihrer Geschäftsmodelle überdenken. Die Notwendigkeit einer adäquaten Struktur führt uns wiederum zr Frage, ob die einzig mögliche Lösung in der Konzentration des Sektors liegt. Übertriebener Pessimismus oder Realismus? Womöglich ist das nur eine Frage der Perspektive! Schliesslich zeigen die Statistiken des Jahres 2013 weder eine Konzentration noch einen signifikanten Rückgang der Anzahl der UVV, sondern eine gesunde Stabilisierung der natürlichen Zuwachsrate. Aber wie soll man sich auf die Reform der Berufssparte vorbereiten und die Neuerungen gelassen in Angriff nehmen? Einerseits ist die Gesundheit des Finanzplatzes lebenswichtig. Im Global Financial Centres Index liegt Zürich heute auf Rang 5 (+1) und Genf auf Rang 9 (-1) der Finanzplätze weltweit. Diese Neuverteilung der Karten zwingt die Verteidiger des Finanzplatzes Schweiz, das Niveau anzuheben, um wettbewerbsfähig zu bleiben und mit gleich langen Spiessen zu kämpfen wie andere Finanzzentren. Andererseits müssen die UVV selbst die Triebkräfte ihrer Erneuerung werden; schliesslich sind sie vor allem Unternehmer. Mit Unterstützung ihrer Partner, die einstimmig ihre Hartnäckigkeit gegenüber Herausforderungen loben, müssen die UVV ihre strategischen Entscheidungen auf den Aufbau eines nachhaltigen Geschäftsmodells ausrichten. Die Erhöhung der Normenlast wurde zunächst als Gegenwind wahrgenommen. Aber wenn die UVV ihren Kurs auf die neuen Winde einstellen, können sie von einer neuen Dynamik ihrer Fachsparte profitieren. Die Vitalität von Einrichtungen wie der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) oder die Success Story des Zürcher Jungunternehmens Doodle, einem Aushängeschild im Bereich der Online-Terminplaner, können als Inspirationsquellen dienen, und sie bestätigen die Solidität des Schweizer Wirtschaftsgefüges. Der Finanzsektor hat seinen Anpassungsprozess an die neue Regulierungslage angestossen. Unser Magazin illustriert ein generell relativ mildes Klima für unabhängige Vermögensverwalter, die sich als erneuerungsfähig erweisen. Wenn es darum geht, zwischen Flexibilität und Starrheit zu wählen, legen viele UVV einen Mut an den Tag, der ihrer Risikofreude gleichkommt. •

Chefredakteurin: Nejra Baždarevic - Editorin: Fabienne Bogádi - Gestaltung: Cyrille Morillon - Redaktionsausschuss: Laurent Ashenden, Alexandre Bonnard Mitwirkende dieser Ausgabe: Lionel Aeschlimann, Jacques Apothéloz, Maida Beffa, Frédérique Bensahel, Thomas Burkhard, Olivier Collombin, Adrienne Corboud Fumagalli, Marco Crotti, Edouard Cuendet, Olivier Depierre, Patrick Dorner, Pierre-Olivier Etique, Pierre-Noël Formigé, Patrick Genazzi, Frederiek Van Holle, Andreas Höfert, Alexandre Jeanblanc, Philippe Kenel, Yves Kuhn, Jean Laville, Alban Lhonneur, Peter Luginbühl, Stephan Matti, Pierre Maudet, Yvan Mermod, Daniela Merz, Jalil Mirza, Myke Näf, Jérémy Nieckowski, Matthäus Den Otter, Florence Pittet, Patrick Richard, Manuel Rotzinger, Pierre-Alexandre Rousselot, Daniel Salzmann, Rohan Sant, Matthias Schaad, Grégoire Scheiff, Omar Shokur, Andreas Söderholm, Tanita Spitaleri, Pascal Sprenger, Philippe Szokolóczy-Syllaba, Thomas Ulrich, Britta Weidenbach. Übersetzung: www.businessediting.com - Kaufmännische Leitung: Souad Dous - Druck und Herstellung: Stämpfli Publications AG, Berne Herausgeber: Voxia communication SA, 20 rue Adrien-Lachenal, 1207 Genf - T +41 22 591 22 66 www.voxia.ch invest’news, Sonderausgabe Mai 2014

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MAI 2014 – SONDERAUSGABE INVEST’NEWS – GUIDE 2014 füR VERmöGENSVERWAlTER

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3 Editorial Ein neuer Wind von Nejra Bazdarevic, Voxia communication

8 NEws 10 rEguliEruNg 10 Die UVV zwischen zwei regulatorischen Wellen: was uns 2014 erwartet Erläuterungen von Yvan Mermod und Pascal Sprenger, KPMG

14 Unabhängige Vermögensverwalter und die Finma: die Schlinge zieht sich zu Frédérique Bensahel und PierreOlivier Etique, FBT Avocats SA

17 «Die Kenntnis des grenzüberschreitenden regulatorischen Risikos ist bei der Entscheidungsfindung ein unverzichtbares Werkzeug» Patrick Genazzi, BRP Bizzozero & Partners SA

20 Countdown für MiFID II oder Chronik eines Dreierpakts Olivier Depierre, BCCC Avocats Attorneys-at-law

22 stEuErfragEN 22 Der „Informationsaustausch auf Ersuchen“ in der Praxis Philippe Kenel, Python & Peter

26 Länder mit niedrigem Steuerfuss Philippe Kenel, Python & Peter

27 foNds Fonds- und Asset ManagementPlatz Schweiz – eine Bestandesaufnahme Matthäus Den Otter, Consultant für Fonds und Asset Management

30 ChroNik 30 Die Angst vor FIDLEG, Weissgeldstrategie & Co. ist kaum begründet Thomas Burkhard, Findling Grey SA

31 Welche Zukunft hat die unabhängige Vermögensverwaltung in der Schweiz? Philippe Szokolóczy-Syllaba, My Global Advisor

32 iNNovatioN „Es bleibt Raum für unterschiedliche Finanzierungsmöglichkeiten“ Ein Gespräch mit Adrienne Corboud Fumagalli, EPFL

36 Politik „Genf und Zürich müssen mit vereinten Kräften gegen die internationale Konkurrenz antreten“ Ein Gespräch mit Pierre Maudet vom Departement für Sicherheit und Wirtschaft, Kanton Genf

38 dEbattE Die „flexible Struktur“ der unabhängigen Vermögensverwalter ist ein Vorteil im neuen Regulierungsumfeld Gemeinsames Interview mit Edouard Cuendet von Genève place financière und Thomas Ulrich vom Zürcher Bankenverband

41 sChwEizEr wirtsChaft „Viralität ist der mächtigste Wachstumsmotor, den man sich vorstellen kann“ Ein Gespräch mit Michael Näf, Doodle

44 MakroökoNoMiE Die Geldpolitik der Zentralbanken ist 2014 nicht aufeinander abgestimmt Andreas Höfert, UBS

47 EiN NEuEs iMagE CSR-Kommunikation für den Finanzsektor Laurent Ashenden, Voxia communication, und Jean Laville, Conser

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Herausgegeben am 01.02.2014 von Amundi, einer Aktiengesellschaft (SA) mit einem Aktienkapital von 596.262.615 € – Portfoliomanagementgesellschaft, von der französischen. Finanzaufsichtsbehörde AMF unter der Nummer GP04000036 zugelassen – Hauptsitz: 90 boulevard Pasteur – 75015 Paris – Frankreich – 437 574 452 RCS Paris. Diese. Informationen dienen Werbezwecken und stellen keine Anlage-, Steuer- oder Rechtsberatung dar. Für die in der Schweiz genehmigten Fonds: Vertreter in der Schweiz: CACEIS (Switzerland) SA, chemin de Précossy 7-9, CH-1260 Nyon, Zahlstelle: Crédit Agricole (Suisse) SA, quai Général-Guisan 4, CH-1204 Genf. Der Prospekt, die Wesentlichen Anlegerinformationen («KIID») , das Fondsreglement sowie die aktuellen Jahres - und Halbjahresberichte sind auf Anfrage kostenlos beim Vertreter in der Schweiz erhältlich. * Per 31.12.2013. Quelle: Amundi ETF, Vergleich der durchschnittlichen vermögensgewichteten Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio, TER) aller Fonds mit der aller europäischen ETFs (inkl. die Fonds) gemäß dem Deutsche Bank Europe Monthly ETF Market Review vom 31.12.2013. Bitte beachten Sie: Einzelne Fonds sind ggf. nicht günstiger als ihre europäischen Vergleichsprodukte oder haben kein europäisches Vergleichsprodukt. Die TER entspricht den in den wesentlichen Anlegerinformationen (KIID) aufgeführten laufenden Kosten. Kosten und Kommissionen, die Anlegern von Dritten beim ETF-Handel in Rechnung gestellt werden, sind nicht berücksichtigt. Foto: Corbis. |

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MAI 2014 – SONDERAUSGABE INVEST’NEWS – GUIDE 2014 füR VERmöGENSVERWAlTER

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56 48 Kunst „In Kunst Investieren? Ja, aber mit Bedacht“ Ein Gespräch mit Dan Salzmann, Fondation Pierre Arnaud

52 sRO „Die UVV behaupten sich in einem schwierigen Umfeld trotz vieler Widrigkeiten gut“ Gemeinsames Interview mit Matthias Schaad von PolyReg und Patrick Dorner von VSV

56 PeRsPeKtiven 56 „Auch wenn die Digitalisierung alte Modelle infrage stellt, traditionelle Werte werden nicht verschwinden“ Ein Gespräch mit Olivier Collombin, Lombard Odier

58 Wie Vermögensverwalter ihr Serviceangebot aufwerten können Jacques Apothéloz, Piguet Galland & Cie SA

60 stRategie 60 Life-Cycle-Anlagen: Eine Portfoliokonstruktion kombiniert nach Alter und Risikobereitschaft

62 An Aktien aus der Eurozone führt 2014 kein Weg vorbei Britta Weidenbach, Deutsche Asset & Wealth Management

64 Die Umwelt, das neues Anlage-Mekka Alexandre Jeanblanc, BNP Paribas Investment Partners

66 Gute Aussichten für börsenkotierte europäische Immobilienwerte Alban Lhonneur, F&C Investments

68 immObilien Steuersystem und Mehrwertsteuer, die beiden Kernelemente eines erfolgreichen Immobilieninvestments Patrick Richard, Procimmo SA

70 technOlOgie Wenn neue Regulierungen zum Wettbewerbsvorteil werden Ein Gespräch mit Pierre-Alexandre Rousselot, Keesystem

74 OveRview Dienstleistungen für externe Vermögensverwalter 74 UBS 76 Credit Suisse 78 Crédit Agricole (Suisse) SA 80 Mirabaud Asset Management 82 BIL Suisse 84 DNCA Finance 87 whO’s whO DiRectORy 2014 Verantwortliche für externe Vermögensverwalter der Banken, Privatbanken, Prüfgesellschaften mit FINMA-Zulassung, soziale Plattformen und Netzwerke, TradingPlattformen, Selbstregulierungsorgane und Berufsverbände.

72 FOcus „Unsere Grösse erlaubt es uns, neue Verwalter aufzunehmen“ Pierre-Noël Formigé und Jalil Mirza, Sequoia Asset Management

Frederiek Van Holle, Petercam Institutional AM

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Verband

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VsV-Mitgliedschaft 2013 Mitgliederentwicklung nach Regionen

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Entwicklung der Mietglieder nach Regionen

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ie Tessiner PKB Privatbank übernahm im März 2014 den Lausanner Vermögensverwalter Alasia und seine sechs Mitarbeiter. Die PKB verfolgt damit eine Annäherung an Kunden am Genfersee. Sie hat parallel zu dieser Übernahme auch die Genehmigung erhalten, am Hauptort des Kantons Waadt eine neue Tochterbank zu eröffnen. Alasia ist nach der Banca Gesfid, der CMB Banque Privée (Schweiz) AG und der Luganer Tochterbank der Liechtensteinischen Landesbank (LLB) die vierte Akquisition der PKB Privatbank innerhalb von drei Jahren. Die Tessiner Bank beschäftigt 240 Mitarbeiter und verwaltet über 10 Milliarden Franken.

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Eine neue schweizerische Goldmünze

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Übernahme

PKB Privatbank expandiert weiter

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Quelle: VSV

Nachdem die Gesamtheit des gelagerten Golds auf der ganzen Welt in Form von Barren, Goldmünzen und Schmuck nur einen Bruchteil des „Papiergoldes“ ausmacht, das weltweit in Form von ETFs, ETCs und anderen Produkten emittiert wird, haben zwei Gesellschafter der Swiss Bullion Corp beschlossen, eine neue schweizerische Goldmünze zu schaffen und in Umlauf zu bringen, zumal die Eidgenossenschaft seit 1949 kein Vreneli mehr geprägt hat. Die Münze wurde von dem berühmten Designer Roger Pfund entworfen. Sie wiegt eine Unze und hat einen Reinheitsgrad von 999,9 %, einen der weltweit höchsten. Eine originelle Idee in Zeiten einer rundum digitalisierten Welt.

Jahresbericht des Verbands SchweizeriVermögensverwalter (VSV) hat die Branche noch mit den Folgen der Unsicherheit auf dem Finanzplatz Schweiz zu kämpfen. 2013 verzeichnete der VSV 85 neue aktive Mitglieder gegenüber 63 Austritten. Die Nettozunahme von 22 aktive Mitglieder ist auf den Beitritt von 45 Partnerunternehmen der Aquila-Gruppe zurückzuführen. Abgesehen von diesem aussergewöhnlichen Ereignis ist die Zahl der neuen Mitglieder seit 15 http://www.swissbullioncorp.com Jahren zum ersten Mal rückläufig. Der Sektor stagniert – Neugründungen von Unternehmen gleichen gerade mal die Abgänge aus, die auf Pensionierungen und Neuorientierungen zurückzuführen sind. Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl der neuen Mitglieder beläuft sich auf drei Personen, und 92% der VSVMitglieder sind Mikro-Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern. Was das verwaltete Vermögen angeht, so ergibt sich aus der Statistik folgendes Bild: 38% der Mitglieder verwalteten Auswertungsmethodik weniger als 50 Millionen Schweizer Franken, 9% über 500 Millionen, während der Median 2013 von 95 auf 78 Millionen zurückDie nachfolgenden Daten ging. Zwei Drittel der Mitglieder betreuen weniger als 100 Kunbeziehen sich auf das Auswertungsmethodik den und nur 4% mehr als 500 Kunden (der Durchschnitt ist Geschäftsjahr 2011, d.h. Die nachfolgenden Daten Auswertungsmethodik 2013 von 64 auf 57 zurückgegangen). auf die Bilanzstichtage vom Tessin scher

Auswertungsmethodik Die nachfolgenden Daten beziehen sich auf das www.vsv-asg.ch 31.12.2011 bis zum 30.09.2012. Die nachfolgenden Datenbeziehen sich auf dasGeschäftsjahr 2011, d.h. Mitglieder ohne (vollständig) beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2011, auf d.h.die Bilanzstichtage vom eingereichte Daten und 31.12.2011 bis zum 30.09.2012. Geschäftsjahr 2011, aufd.h. die Bilanzstichtage vom gemäss Art. 6 und 7 VBF Mitglieder ohne (vollständig) 8 auf die Bilanzstichtage vom bis zum 30.09.2012. 31.12.2011 nicht als Finanzintermediäre 31.12.2011 bis zum 30.09.2012. Mitglieder ohne (vollständig) eingereichte Daten und tätige Aktivmitglieder gemäss Art. 6 und 7 VBF Mitglieder ohne (vollständig) eingereichte Daten und wurden ausgeschlossen. eingereichte Daten und gemäss Art. 6 und 7nicht VBF als Finanzintermediäre Brèves_DE.indd 8 Die Auswertungen basieren

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STUDIE

Asset Management 2020: Schöne neue Welt

ZUSAMMENSCHLUSS

Geburt einer führenden unabhängigen Vermögensverwaltung in der Schweiz

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iner neuen Studie von PricewaterhouseCoopers zufolge dürfte das verwaltete Vermögen der Asset-Management-Branche bis zum Jahr 2020 weltweit auf mehr als 100 Billionen ansteigen mit einem jährlichen Zuwachs von fast 6%. Auch wenn die USA und Europa Schwerpunktbereiche bleiben, so wird das Volumen von Vermögensanlagen vor Asset Management 2020 allem in aufstrebenden Ländern zunehmen. PwC A Brave New World zufolge sind sechs Faktoren für diese Entwicklung ausschlaggebend: eine Machtverschiebung zugunsten der Asset-Management-Branche, die Neuorganisation des Fondsvertriebs, neue Gebührenmodelle, die Demokratisierung alternativer Produkte, eine neue Generation globaler Verwalter und Technologie. PwC Asset Management 2020: A Brave New World Amid unprecedented economic turmoil and regulatory change, most asset managers have afforded themselves little time to bring the future into focus. But the industry stands on the precipice of a number of fundamental shifts that will shape the future of the asset management industry.

To help asset managers plan for the future, we have considered the likely changes in the asset management industry landscape over the coming years and identified key gamechangers which will impact the competitive environment.

www.pwc.com/assetmanagement

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Durch den Zusammenschluss von Infidar Investment Advisory, einer Tochter der Julius Bär Gruppe, und WMPartners Wealth Management sollen die Kompetenzen und die Expertise der beiden Züricher Firmen gebündelt und ihre führende Marktstellung ausgebaut werden. Mit 50 Mitarbeitern und einem Kundenvermögen von über 4 Milliarden ist das neue Unternehmen einer der grössten unabhängigen Vermögensverwalter der Schweiz. Es wird mit ungefähr dreissig Depotbanken arbeiten. Heiner Grüter, der aktuelle Partner und CEO von WMPartners, wird CEO des neuen Unternehmens. www.wmpartners.ch

ETP

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Neuer ETPedia Guide von ETF Securities

Die neuesten Statistiken der Finma

ETF Securities (UK) Limited, eine Abteilung der Gruppe ETF Securities, einer der führenden Herausgeber von Exchange Traded Products (ETP), stellt einen neuen Guide vor, der sich an Privatinvestoren richtet. ‚ETPedia‘ wurde ins Leben gerufen, um die Investoren mit diesem Produkttyp bekannt zu machen. Der Guide steht auf Englisch unter www.etfsecurities.com/ retail/uk/en-gb/education.aspx# zur Verfügung, und wird bald auch in Deutsch und Französisch verfügbar sein.

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eit der Einführung des KAG (und der KKV) 2007 hat die Finma 133 Verwalter kollektiver Kapitalanlagen zugelassen, darunter 84 in der deutschsprachigen Schweiz, 33 in der französischsprachigen Schweiz und 16 im Tessin. 2013 hat die Finma 29 Verwalter zugelassen, darunter 20 in der deutschsprachigen Schweiz, 8 in der französischsprachigen Schweiz und einer im Tessin. Am 31. März 2014 liegen der eidgenössischen Finanzmarktaufsicht 25 KAGZulassungsanträge zur Prüfung vor, 15 aus der deutschsprachigen Schweiz und 10 aus der französischsprachigen Schweiz. Ausgehend von der Zahl der Verwalter, die nunmehr in den Anwendungsbereich des KAG fallen und sich 2013 bei der Finma gemeldet haben, erwartet die Finma Ende 2014/Anfang 2015 einen signifikanten Anstieg der Anträge.

UMFRAGE

UVV in Zeiten nachhaltiger Vermögensanlagen

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nabhängige Vermögensverwalter wurden eingeladen, an der ersten Umfrage zum Thema „nachhaltiger Finanzsektor und verantwortliche Investitionen“ in der Schweiz teilzunehmen. Voxia communication und Conser Invest haben diese Umfrage als Organisatoren der beiden Hauptforen für Vermögensverwalter und Akteure dieses Sektors in der Schweiz, des Geneva Forum for Sustainable Investment (GFSI) und des Zurich Forum for Sustainable Investment (ZFSI), initiiert. Anhand dieser Umfrage soll ermittelt werden, inwiefern bei Vermögensverwaltern Interesse für dieses Investitionsthema besteht. Die Ergebnisse werden in der nächsten E-Ausgabe von invest’news im Juni 2014 veröffentlicht und kommentiert.

http://voxia.ch/evenement/gfsi/ http://voxia.ch/evenement/zfsi/

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UVV

RegulieRung

Ausweitung der sorgfAltspflichten, internAtionAler Angesehener stAndArd für den AutomAtischen informAtionsAustAusch, überArbeitetes KAg fidleg, fAtcA et ceterA: wenn 2013 ein JAhr voller Juristischer nuerungen für die brAnche der vermögensverwAlter wAr, so wird 2014 diesen schwung mitnehmen, und dAs regulAtorische umfeld wird sich weiter verändern. wAs bedeuted dAs für die uvv? wAs Können sie unternehmen, um sich diesen umwälzungen AnzupAssen? für invest’news geben zwei experten von Kpmg, pAscAl sprenger und YvAn mermod, Antworten Auf diese frAgen. Das Gespräch Führte Nejra BazDarevic

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as letztjährige Interview mit Jean-Luc Epars und Yvan Mermod drehte sich um das Thema Weissgeldstrategie. Wo stehen Sie heute in dieser Angelegenheit? z Pascal Sprenger: Ende Februar 2013 hatte das Eidgenössische Finanzdepartement die Vernehmlassungsvorlage „erweiterte Sorgfaltspflichten zur Verhinderung der Annahme nicht versteuerter Vermögenswerte“ präsentiert. Die Vernehmlassungsergebnisse wurden am 29. November 2013 veröffentlicht. Am gleichen Tag informierte der Bundesrat, dass die neuen Pflichten koordiniert mit dem Abschluss von möglichen Abkommen über den automatischen Informationsaustausch zwischen der Schweiz und ihren wichtigsten Partnerländern diskutiert werden sollen. Konkret wurde damit die „Weissgeldstrategie“ sistiert und mit der internationalen Entwicklung im Bereich des automatischen Informationsaustauschs angehängt. Der Bundesrat ging davon aus, dass ein international anerkannter Standard zum automatischen Informationsaustausch (AIA) in absehbarer Zeit vorliegen würde und die

© f oto : K Arine b Auzin

Die zwischen zwei regulatorischen Wellen:

Yvan MerMod

Schweiz in diesem Fall mit wichtigen Partnerstaaten die zur Umsetzung notwendigen Abkommen abschliessen könnte. z Yvan Mermod: Mitte Februar hat die OECD den globalen Standard zum automatischen Informationsaustausch zwischen Steuerbehörden veröffentlicht. Um Steuerhinterziehung zu verhindern, ist der Standard sehr breit angelegt. Der Informationsaustausch erfasst sämtliche Kapitalerträge (z.B. Zinsen, Dividenden und Einkünfte aus gewissen Versicherungsprodukten), Saldi von Konten und Kapitalgewinne. Nicht nur Banken, sondern auch Effektenhändler, kollektive Anlageformen, Versicherungen und Vermögensverwalter unterliegen den Informationspflichten. Rapportiert werden müssen Konten, die von Privaten und Gesellschaften gehalten werden, inklusive Stiftungen und Trusts. Zudem wird verlangt, dass bei passiven Vehikeln die Personen eruiert werden, die die Vehikel kontrollieren. Der AIA stellt einzig sicher, dass die laufenden ausländischen Vermögenserträge ab dem Inkrafttreten der entsprechenden Gesetze besteuert werden. Dementsprechend müssen Bankkunden, welche ihren Steuerpflichten in der Vergangenheit

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was uns 2014 erwartet Das KAG trat am 1. März 2013 in Kraft und verpflichtete Vermögensverwalter, die ausländische kollektive Kapitalanlangen verwalten, soweit sie nicht von der de-minimis Regelung profitieren konnten, sich bis Ende August 2013 bei der Finma zu melden. Zudem muss der Finma bis Ende Februar 2015 ein Gesuch um Bewilligung als Vermögensverwalter KAG gestellt werden. Dies gilt aber nur für ausländische kollektive Kapitalanlagen, die schon vor dem März 2013 verwaltet wurden. Ansonsten gelten die Bewilligungspflicht vor Aufnahme der Verwaltungstätigkeit, wobei auch hier die de-minimis Regeln Anwendung finden. z YM: Auch die Verwaltung von Vorsorgevermögen ist nicht mehr ohne Bewilligung möglich. Entweder muss der Vermögensverwalter der Aufsicht der Finma unterstehen (z.B. als Vermögensverwalter KAG) oder von der Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge (OAK BV) als befähigt erklärt werden. Im letzten Jahr hat die OAK BV vorerst provisorische Befähigungs-

Pascal sPrenger

nicht nachkamen, im Wohnsitzstaat eine Selbstanzeige einreichen und darauf basierend Nach- und Strafsteuern für die letzten Jahre zahlen. Vor diesem Hintergrund sollten sich nicht steuerehrliche Bankkunden baldmöglichst über die Bedingungen zur Einreichung einer Selbstanzeige informieren. 2013 war in Sachen neuer Regulierungen ein sehr ereignisreiches Jahr. Nachdem wir dieses hinter uns gebracht haben, welche strategischen Neuausrichtungen kann ein unabhängiger Vermögensverwalter (UVV) vornehmen, bevor das revidierte Kollektivanlagengesetz (KAG) und das Finanzdienstleistungsgesetz (FIDLEG) verabschiedet und implementiert werden? z PS: 2013 war für die Vermögensverwaltungsbranche tatsächlich ein Jahr mit vielen neuen juristischen Herausforderungen. Für die Verwaltung von Anlagegefässen, die lange Zeit ohne eine Bewilligung oder Unterstellung verwaltet werden konnten, musste bzw. muss neu eine Bewilligung eingeholt werden.

Für unabhängige Vermögensverwalter dürfte zentral sein, dass die Anforderungen an die Aufsicht angehoben werden soll. So wird die prudenzielle Überwachung von allen Vermögensverwaltern angestrebt. erklärungen erteilt. Am 20. Februar 2014 sind sodann die Weisungen über die Zulassung von unabhängigen Vermögensverwaltern in der beruflichen Vorsorge durch die OAK BV verabschiedet worden. Vermögensverwalter, welche bereits über eine provisorische Zulassungen verfügen, haben bis Ende Juli 2014 ein Gesuch um definitive Zulassung bei der OAK BV einzureichen, andernfalls erlischt die provisorische Zulassung. z PS: Als bereits vieldiskutierte regulatorische Herausforderung ist für heute nicht prudenziell beaufsichtigte, unabhängige Vermögensverwalter sodann das FIDLEG zu nennen. Bislang sind von offizieller Seite allerdings erst der Hearingbericht im Februar 2013 veröffentlicht worden, der die Stossrichtungen des geplanten Regulierungsvorhabens aufzeigte und von den interessierten Kreisen kommentiert wurde. Der Vernehmlassungsentwurf sollte ursprünglich im Jahre 2013 vorgelegt werden, wurde dann aber ins 2014 verschoben. Zudem wird sich angesichts der hitzigen Diskussionen weisen müssen, welche Vorschläge des demnächst erwarteten Vernehmlassungsentwurfs die Kommissions- und Parlamentsdebatten überleben werden.

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YM: Für unabhängige Vermögensverwalter dürfte zentral sein, dass die Anforderungen an die Aufsicht angehoben werden soll. So wird die prudenzielle Überwachung von allen Vermögensverwaltern angestrebt. Ob dies durch Selbstre­ gulierungsorganisationen oder die Finma erfolgen soll, ist im Hearingbericht offen gelassen worden. Weiter sollen zukünf­ tig sektorübergreifende Verhaltensregeln für Finanzdienst­ leister gelten und die Kundenberater müssten gemäss den aktuellen Vorschlägen Mindestanforderungen hinsichtlich der Ausbildung in den Bereichen Verhaltensregeln und Fach­ kunde erfüllen. Weiter werden sich Vermögensverwalter auf erweiterte Informationspflichten gegenüber den Kunden ein­ stellen müssen, worin analog zu MiFID die Eignung und Angemessenheit eines Geschäfts für Kunden abgeklärt und dokumentiert werden muss. Damit einher gehen Organisa­ tionspflichten, um Interessenkonflikte zu vermeiden und die Transparenz und Sorgfalt bei der Bearbeitung von Kunden­ aufträgen sicherzustellen. z PS: Für Vermögensverwalter bedeutet dies primär, dass die Betriebskosten aufgrund der zusätzlichen Anforderungen steigen werden. Demensprechend müssen im Vergleich zu heute mehr Kundenvermögen verwaltet werden, um ökono­ misch arbeiten zu können. Übrigens zeigt sich schon heute bei Banken oder Vermögensverwaltern KAG eine analoge Entwicklung. Sodann dürfte das FIDLEG auch Regeln zu Drittvergütungen („Retrozessionen“) enthalten. Drittvergütungen sind bereits heute basierend auf dem Auftragsrecht offen zu legen. Wie genau unter FIDLEG Rückvergütungen regulatorisch erfasst werden, ist zur Zeit noch unklar. Der Hearingbericht erwägt auch ein Verbot der Annahme von Drittvergütungen, insbe­ sondere von unabhängigen Vermögensverwaltern. Vermut­ lich wird sich die Schweiz in diesem Punkt von den Entwick­ lungen in Europa leiten lassen, welche im Rahmen der nun finalisierten Texte der MiFID II / MiFIR vom ursprünglich angedachten, absoluten Verbot abgerückt ist. z

Soweit Kundendaten an die Outscourcing Partner weitergeleitet werden, sind nicht nur juristische Überlegungen anzustellen. Es kann auch ein Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb darstellen, wenn alle Kundendaten beim Vermögensverwalter bleiben und dementsprechend der Schutz der Privatsphäre durch den Vermögensverwalter besorgt werden kann. In der EU lassen sich im Zusammenhang mit der Ausarbeitung Level II Bestimmungen zur MiFID aktuell zwei Lager ausma­ chen. Eine Gruppe der Mitgliedsländer (z.B. UK, NL) möchte Retrozessionen – wenn überhaupt – nur in sehr engen Schran­ ken zulassen, wogegen andere Länder (z.B. Deutschland, Österreich) damit genau ein faktisches Verbot von Rückvergü­ tungen befürchten, welches politisch nicht so gewollt war. z YM: Insgesamt erachten wir Geschäftsmodelle, welche auf Rückvergütungen basieren als nicht nachhaltig. Strategisch

gesehen müssen Modelle der Entschädigung der Vermögens­ verwalter entwickelt werden, die weniger oder gar nicht mehr auf Rückvergütungen basieren. Solange nicht klar ist, wie es mit den Retrozessionen weitergeht, können mit den Kunden Modelle verhandelt werden, die unterschiedliche Sätze für die Dienstleistungen der Vermögensverwalter vorsehen, je nach­ dem, ob diesen die Entgegennahme von Rückvergütungen im Rahmen des Auftrags gestattet ist oder nicht. Unter den folgenden Aktivitäten – Risk Management, Compliance und IT – welche kann ein UVV auslagern, und welche nicht? z YM: Heute bestehen keine aufsichtsrechtlichen Regeln für nicht beaufsichtigte Vermögensverwalter, was das Out­ scourcing von Risk Management, Compliance oder IT angeht. Im Grundsatz können alle drei Bereiche ausgelagert werden. Allerdings müssen insbesondere die Vorgaben des Datenschutzes beachtet werden, wenn Kundendaten an Dritte ausgelagert werden. Zudem muss eine solche Ausla­ gerung in den Vermögensverwaltungs­ und Beratungsver­ trägen vorgesehen und erlaubt sein. Der Hearingbericht des FIDLEG verlangt, dass bei der Ausla­ gerung von bestimmten Tätigkeiten, die im Zusammenhang mit einer Finanzdienstleistung stehen, zusätzliche betriebliche Vorkehrungen getroffen werden. Die Pflichten der Finanz­ dienstleister den Kunden gegenüber bleiben in solchen Dele­ gationsverhältnissen aber unverändert. Dieser Grundsatz gilt heute bereits allgemein im regulierten Bereich. Allgemein kann gesagt werden, dass der Bereich des Risk Managements und der Compliance immer wichtiger wird, was auch bei einer Auslagerung, nicht zuletzt bei der Auswahl eines seriösen und kompetenten Partners, bedacht werden muss. Mit einer Auslagerung gehen auch gewisse Risiken einher, die überwacht werden müssen und nicht auf den Kun­ den abgewälzt werden können und auch nicht sollen. Soweit Kundendaten an die Outscourcing Partner weitergelei­ tet werden, sind nicht nur juristische Überlegungen anzustellen. Es kann auch ein Differenzierungsmerkmal im Wettbewerb dar­ stellen, wenn alle Kundendaten beim Vermögensverwalter blei­ ben und dementsprechend der Schutz der Privatsphäre durch den Vermögensverwalter besorgt werden kann. Unter welchen Umständen muss sich ein UVV für FATCA registrieren? Was könnten konkrete Konsequenzen der FATCA-Regulieren für UVV sein? z PS: Die Registrierungspflicht besteht für schweizerische Ver­ mögensverwalter, unabhängig davon, ob der Vermögensver­ walter überhaupt Geschäftsbeziehungen zu US­Kunden unter­ hält oder US­Wertschriften gehalten werden. In der Regel werden unabhängige Vermögensverwalter, welche ihre Dienst­ leistung gestützt auf eine vom Kontoinhaber ausgestellte Voll­ macht oder eine Direktorenfunktion ausüben, in die Kategorie der als FATCA­konform erachteten, registrierten Finanzinstitute (Registered Deemed­Compliant Financial Institutions) fallen. Jedoch können auch Ausnahmen einschlägig sein. Beispiels­ weise wenn neben dem Vermögensverwaltungsgeschäft noch kollektive Kapitalanlagen verwaltet werden oder ob sie als Trus­

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tee tätig sind sollte die Situation genauer analysiert werden. Die Registrierung sollte bis zum 25. April 2014 erfolgen, damit sie bis zum Ende der Frist durch (30. Juni 2014) durch die USBehörden bearbeitet werden kann. Weitere Pflichten bestehen als Registered Deemed-Compliant Financial Institution grundsätzlich nicht, sofern die schweizerische Depotbank, bei welcher die verwalteten Vermögenswerte deponiert sind, die FATCA-Verpflichtungen erfüllt. Was sind genau die Verantwortlichkeiten eines Responsible Officer FATCA? z YM: Der Responsible Officer ist für die Einhaltung der FATCA-Regelung verantwortlich und muss dies gegenüber den US-Behörden bestätigen. Er erklärt sich damit für die korrekte Umsetzung und Einhaltung von FATCA verantwortlich. So muss er 60 Tage nach Ablauf der Frist von 2 Jahren nach Inkrafttreten der FFI-Vereinbarung dem IRS bestätigen, dass die Identifizierung von bestehenden US-Kunden gemäss den Vorgaben von FATCA vorgenommen wurde und dass seit dem 6. August 2011 keinen Kunden dabei geholfen wurde, eine Identifizierung und Offenlegung von Vermögenswerten gegenüber den US-Behörden zu umgehen. Der Responsible Officer hat dafür zu sorgen, dass das Finanzinstitut ein FATCA-Compliance-Programm mit den entsprechenden Weisungen, Prozessen und Kontrollen implementiert, welches dafür sorgt, dass die FATCA-Vorgaben im Tagesgeschäft eingehalten werden. Der Responsible Officer hat sodann periodisch, d.h. alle drei Jahre, dem IRS zu bestätigen, dass das Finanzinstitut die Vorschriften von FATCA, resp. der FFI-Vereinbarung einhält. Er hat sich mit Hilfe von periodischen Überprüfungen zu vergewissern, dass das FATCA-Compliance-Programm den Anforderungen von FATCA genügt und geeignet ist, die Einhaltung der massgebenden Vorgaben zu gewährleisten. Der Responsible Officer ist ebenfalls dafür zuständig, dem IRS erhebliche Verstösse zu melden, sofern diese auf eine willentliche Umgehung der FATCA-Vorgaben eines oder mehrerer Mitarbeiter oder auf ein mangelhaftes Kontrollsystem zurückzuführen sind. Erweiterte Tax Compliance Regeln in der Praxis – was hat sich für die UVV verändert? z PS: Da die depotführenden Banken bezüglich Steuerstatus ihrer Kunden strengere Regeln umsetzen, sind die Vermögensverwalter indirekt betroffen. Die unabhängigen Vermögensverwalter haben in der Regel einen direkteren Kontakt zu den Kunden als die Bank. Können UVV für fiskalische Compliance im Kontext von Drittparteien-Abkommen (mit Banken, Kunden, UVVs) in die Verantwortung genommen werden? Hat sich der Grad dieser Verpflichtungen mit diesem Abkommen verändert, und wenn ja inwiefern? z YM: Die Delegation von Sorgfaltspflichten von Banken an Vermögensverwalter ist aus dem Bereich der Bekämpfung der Geldwäscherei und der Terrorismusfinanzierung im Finanzsektor (GWG) seit Langem bekannt. Neu ist die Ent-

wicklung, dass den Vermögensverwaltern auch Abklärungen betreffend des Steuerstatus ihrer Kunden übertragen werden und auf deren Auskünfte abgestellt wird. Dies macht auch Sinn, da die Vermögensverwalter häufig näher beim Kunden stehen und daher auch mehr über diesen wissen. Aufgrund der Bedeutung dieser Informationen nehmen aber viele Banken diese Abklärungen selber direkt beim Kunden vor. z PS: Soweit der Vermögensverwalter Abklärungen im Auftrag der Depotbank vornimmt und Erklärungen gegenüber dieser abgibt, besteht grundsätzlich die Gefahr einer Haftung gegenüber der Bank, falls die Abklärungen mangelhaft oder gar die Auskunft an die Bank falsch war.

Neu ist die Entwicklung, dass den Vermögensverwaltern auch Abklärungen betreffend des Steuerstatus ihrer Kunden übertragen werden und auf deren Auskünfte abgestellt wird. Dies macht auch Sinn, da die Vermögensverwalter häufig näher beim Kunden stehen. Haben Sie in der Praxis eine Abnahme von Rabatten (Rebates), die die Banken bezahlen, beobachtet? Wie schätzen Sie die Situation ein? z YM: Banken kündigen vermehrt Vertriebs- und andere „Retroverträge“, die einen gewissen Umsatz oder ein bestimmtes Volumen nicht erreichen, oder schliessen solche nur noch unter strengeren Voraussetzungen ab. Allgemein beobachten wir eine wachsende Zurückhaltung gegenüber solchen Vereinbarungen. Dies dürfte auf der einen Seite an den juristischen Risiken liegen, die mit solchen Verträgen verbunden sind. Auf der anderen Seite erhalten Banken und andere Marktteilnehmer selber weniger Retrozessionen und sind daher selber auch weniger bereit, solche an Dritte auszuzahlen. Haben Sie Feedback betreffend Beschwerden gegen Banken und/oder UVV in Bezug auf vergangene Rebates erhalten? Wenn ja, wie schätzen Sie die Situation ein? z PS: Die Banken fahren unterschiedliche Strategien, was diese Frage angeht. In der Tendenz ist es aber so, dass Banken insbesondere potentiell Anspruchsberechtigte mit grösseren Volumen, vor allem von institutionellen Kunden, aktiv angehen, informieren und wenn angezeigt eine aussergerichtliche Lösung anstreben. Pensionskassen sind – je nach Lehrmeinung sehr umfassend – verpflichtet, im Interesse ihrer Versicherten zu handeln, was grundsätzlich auch die Geltendmachung von Ansprüchen aus dem Auftragsverhältnis mit Vermögensverwaltern, Banken, etc. umfasst. z YM: Auch bei Privatkunden wird bei vielen Banken bei entsprechenden Anfragen mit dem Kunden zuerst das Gespräch gesucht. Wir haben gesehen, dass Kunden nicht selten nach solchen Gesprächen auf weitere Schritte verzichten, weil Sie Verständnis für die Position der Bank oder des Vermögensverwalters aufbringen. Ist diese nicht der Fall, wird auch im Private Banking häufig eine Einigung der gerichtlichen Auseinandersetzung vorgezogen, sofern denn Anspruche gerechtfertigt sind. •

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Die entwicklung Der reglementierung Jahren hat zu einer immer strengeren inDirekten aufsicht Der unabhängigen VermögensVerwalter Durch Die finma geführt. Diese entwicklung, welche im hinblick auf Das Vorgesehene finanzDienstleistungsgesetz (fiDleg) ein Vorbote Der zukünftigen aufsicht über Diesen berufsstanD Darstellt, wirD nicht immer richtig VerstanDen. sie wirD Durch VerschieDene gesetze unD reglemente konkretisiert, welche unterschieDliche aspekte Des berufes Der VermögensVerwaltung berühren, was ein ganzheitliches VerstänDnis erschwert. ein kurzer überblick über Die neuheiten auf Diesem gebiet führt Dies Deutlich Vor augen. in Den letzten

Frédérique Bensahel und Pierre-Olivier etique Rechtsanwälte FBT Avocats SA www.fbt.ch

Unabhängige Vermögensverwalter

Finma : die Schlinge zieht sich zu und die

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urch die Umsetzung der neuen Eckwerte zur Vermögensverwaltung hat die FINMA am 1. Januar 2009 begonnen, ihre Spuren in den Standesregeln der Verbände unabhängiger Vermögensverwalter zu hinterlassen. Die modifizierten Standesregeln wurden so für Vermögensverwalter, welche ihren Kunden kollektive Kapitalanlagen anboten, zwingend. Die Eckwerte von 2009, welche bereits Vorschriften bezüglich Vermögensverwaltungsaufträge und Retrozessionen beinhalteten, wurden seit dem 1. Januar 2014 verschärft, indem eine neue reglementarische Verpflichtung eingeführt wurde: diejenige der Adäquanz (Suitability) der Vermögensverwaltung mit dem Profil der Kunden.

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Um diesen Test der Suitability durchzuführen, muss der unabhängige Vermögensverwalter für jeden seiner Kunden ein Risikoprofil erstellen, welches die Erfahrungen und die Anlagekenntnisse des jeweiligen Kunden berücksichtigt sowie seine Risikobereitschaft und -fähigkeit definiert. Um jegliche Anfechtung der verschieden Elemente des Risikoprofils zu verhindern, ist der unabhängige Vermögensverwalter gut beraten, dieses Profil als Anhang zum Verwaltungsauftrag zu konzipieren und vom Kunden unterschreiben zu lassen. Das erstellte Risikoprofil muss periodisch überprüft werden, damit es stets der aktuellen Situation des Kunden entspricht. EinE rEchtlichE GrundlaGE Die Verpflichtungen auf dem Gebiet der Retrozessionen wurden in Anbetracht der jüngsten Rechtsprechungsentwicklungen durch die neuen Eckwerte nochmals verschärft. Die Tendenz zur transversalen Intervention tritt auch im Rahmen der Marktverhaltensregeln der FINMA, deren Text vom 1. Januar 2009 am 1. Oktober 2013 verändert wurde,

zutage. Nach der Revision des Bundesgesetzes über die Börsen und den Effektenhandel (BEHG), das am 1. Mai 2013 in Kraft getreten ist, verfügt die FINMA nunmehr über eine gesetzliche Grundlage, um eine Aufsicht über alle Akteure des Marktes auszuüben. Dies betrifft auch jene,

Der unabhängige Vermögensverwalter muss für jeden seiner Kunden ein Risikoprofil erstellen, welcher die Erfahrungen und die Anlagekenntnisse des jeweiligen Kunden berücksichtigt sowie seine Risikobereitschaft und -fähigkeit definiert. welche wie die unabhängigen Vermögensverwalter der FINMA nicht direkt durch ein Bewilligungssystem unterstellt sind. Die Aufsicht der FINMA auf diesem Gebiet soll zwei Arten von Marktmissbräuchen verhindern: die Auswertung

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von Insiderinformationen sowie die Manipulation des Marktes. Dieses Dispositiv ergänzt und vervollständigt somit im Sinne einer Verschärfung der Bekämpfung von Marktmissbräuchen die vorhandenen Strafnormen. Das Bundesgesetz über die kollektiven Kapitalanlagen (KAG) und seine Ausführungsverordnung, welche auf den 1. März 2013 revidiert wurden, sehen vor, dass die unabhängigen Vermögensverwalter die Anleger, mit denen Vermögensverwaltungsaufträge vereinbart wurden, darüber informieren müssen, dass sie als qualifizierte Anleger gelten. Zudem müssen sie die Anleger über die Risiken aufklären, die von diesem Status ausgehen, und ihnen mitteilen, dass sie schriftlich erklären können, nicht zu wünschen, als qualifizierte Anleger betrachtet zu werden. Direkte oDer inDirekte Überwachung Das revidierte KAG nimmt zudem bei den Regeln über den Vertrieb von Anlagefonds und strukturierten Produkten einen Paradigmenwechsel vor, da die unabhängigen Vermögensmanager nun ihr Vertriebsschema überprüfen müssen. Ansonsten droht eine Sanktion der FINMA wegen einer nicht bewilligten Tätigkeit als Vertriebsträger. Entsprechend hat diese Änderung einen beachtlichen Einfluss auf die Tätigkeit der unabhängigen Vermögensverwalter. Die Übereinstimmung der Aktivitäten des unabhängigen Vermögensverwalters mit den vorgenannten Regeln wird durch die FINMA direkt oder indirekt überprüft. Im Falle einer Verletzung der anwendbaren Regeln muss sich der unabhängige Vermögensverwalter gegenüber der FINMA verantworten. Die Aufsicht der FINMA wird namentlich durch die

Die Änderungen am KAG hat einen beachtlichen Einfluss auf die Tätigkeit der unabhängigen Vermögensverwalter, da diese nun ihr Vertriebsschema überprüfen müssen. Ansonsten droht eine Sanktion der FINMA wegen einer nicht bewilligten Tätigkeit als Vertriebsträger. Entsendung detaillierter Fragebogen umgesetzt, deren Ziel es ist, die Einhaltung der oben genannten Reglementierung zu überprüfen. In schweren Fällen erspart sich die Aufsichtsbehörde den Fragebogen und interveniert durch den Einsatz eines Untersuchungsbeauftragten direkt beim Finanzintermediär, dessen erste Handlung nicht selten die Aussetzung

aller Aktivitäten des Finanzintermediärs ist. Die Vertretungsbefugnisse werden dem Finanzintermediär entzogen und die Konten, über die er bei schweizerischen Banken verfügt, blockiert. Der Einsatz des Untersuchungsbeauftragten wird durch einen Eintrag im Handelsregister publik gemacht; die häufig sehr hohen Kosten dieser Einsätze trägt der Finanzintermediär. Auf der Grundlage des Berichts des Untersu-

In jedem Fall sind eine deutliche Verschärfung der Reglementierung und eine immer bedeutsamere Aufsicht über die Aktivität des unabhängigen Vermögenverwalters durch die FINMA festzustellen. chungsbeauftragten zuhanden der FINMA über allfällig festgestellte Verstösse verfügt die Aufsichtsbehörde über die Kompetenz, Sanktionen auszusprechen. In besonders schweren Fällen kann sogar die Liquidation des Finanzintermediärs verfügt werden. eine grosse herausforDerung Der vorgesehene Entwurf eines Finanzdienstleistungsgesetzes entspricht vollkommen dem Gedanken einer zunehmenden staatlichen Kontrolle der Finanzdienstleister. Dieses Gesetz soll als Grundlage für eine harmonisierte Reglementierung des Berufstandes dienen. Der Gesetzgeber wird entscheiden müssen, ob unabhängige Vermögensverwalter einer direkten Aufsicht durch die FINMA unterstellt werden sollen, oder ob diese Aufsicht durch Selbstregulierungsorganisationen (SRO) ausgeübt wird, wie es heute im Rahmen der Geldwäschereibekämpfung der Fall ist. Ein Gesetzesentwurf wird für den nächsten Juni erwartet. Sollten die Vorschläge der Bundesverwaltung, welche sie in ihrem Bericht vom 18. Februar 2013 festgehalten hat, vom Gesetzgeber übernommen werden, wird dieses Gesetz eines der bedeutendsten Herausforderungen der nächsten Jahre für die unabhängigen Vermögensverwalter darstellen. In jedem Fall sind eine deutliche Verschärfung der Reglementierung und eine immer bedeutsamere Aufsicht über die Aktivität des unabhängigen Vermögenverwalters durch die FINMA festzustellen. Sie geht einher mit einschneiden Interventionsmöglichkeiten der FINMA bei Verdachtsfällen einer Nichteinhaltung der anwendbaren Vorschriften. Die Kosten der Ausdehnung des gesetzlichen und reglementarischen Rahmens werden einen Einfluss auf die schon lange angekündigte Konsolidierung des Berufstandes haben. •

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Die Kenntnis des grenzüberschreitenden regulatorischen Risikos ist bei der Entscheidungsfindung ein

unverzichtbares Werkzeug Über grenzÜberschreitende Kundenanwerbung und steuerflucht wird seit vielen Monaten ausfÜhrlich debattiert. wir nahMen dies zuM anlass, uM diese ProbleMatiK zu untersuchen und die verfÜgbaren lösungen aufzuzeigen. hierfÜr sPrachen wir Mit PatricK genazzi, eineM der Partner von brP bizzozero & Partners sa. ein gesPräch. Das Gespräch Führte rohan sant

Patrick Genazzi Patrick Genazzi ist 1977 geboren und absolvierte sein Jurastudium an der Universität Lausanne. Danach ging er 2001 zu PricewaterhouseCoopers. Seit 2005 ist er in der Abteilung Trading & Asset Management bei der Union Bancaire Privée für Compliance verantwortlich. Der MiFIDRegulierungs- und Aufsichtsprüfungsspezialist und Conférencier des Centro Studi Bancari de Lugano ist seit Mai 2011 Partner bei BRP Bizzozero & Partners SA.

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RP ist heute massgebend im Bereich Beratung und Schulung über alle Themen der grenzüberschreitenden Verwaltung. Was hat Sie zu dieser Ausrichtung Ihres Beratungshauses bewegt? Patrick Genazzi: Im Jahr 2010 wurde der Finanzbranche plötzlich bewusst, dass es unumgänglich geworden war, die grenzüberschreitenden Risiken zu beherrschen, denn die FINMA hatte nach dem Fall UBS ein Positionspapier* veröffentlicht (im Juni 2010 ratifizierte das Parlament die am 19. August 2009 mit den Vereinigten Staaten getroffene gegenseitige Unterstützungsvereinbarung, die darauf abzielt, Daten über etwa 4'500 der Steuerflucht verdächtige UBS-

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Kunden zu übermitteln, Anm. d. Red.). In diesem Dokument unterstreicht die Finma, dass sie sich zwar nicht für das ausländische Recht verbürgt, jedoch die Kenntnis und Beachtung der internationalen Regeln als unverzichtbare Bedingung für den Erhalt der Bankenbewilligung in der Schweiz sieht. Durch die Veröffentlichung der Erwartungen der FINMA hat sich die Situation drastisch verändert. Bis dahin

Die ausländischen Rechtsordnungen zu beachten, ist seitdem für die eidgenössischen Akteure zu einer quasi überlebenswichtigen Notwendigkeit geworden.

hatten die meisten Schweizer Financiers nämlich geglaubt, alle ihre grenzüberschreitenden Aktivitäten seien durch das Bankgeheimnis gedeckt. Tatsächlich war dies natürlich nicht der Fall, aber das Gefühl der Straffreiheit war sehr weit verbreitet. Aus Compliance-Sicht entstand dadurch auch ein „neuer“ Markt: Es musste nun der gesamten Finanzgemeinde die Bedeutung dieser Angelegenheiten begreiflich gemacht werden, insbesondere, wie man im legalen Rahmen bleiben kann, um seine Bewilligung nicht zu verlieren. Die ausländischen Rechtsordnungen zu beachten, ist seitdem für die eidgenössischen Akteure zu einer quasi überlebenswichtigen Notwendigkeit geworden. Wie haben Sie, ausgehend von dieser Feststellung, Ihr Angebot ausgearbeitet? Zunächst haben sich die Banken auf ihre wichtigsten Märkte konzentriert, was bei den meisten die an die Schweiz angrenzenden Länder sind. Doch obwohl den Banken die Einschränkungen bekannt waren, gab es kein schriftliches Dokument. Jedes Institut hatte seine eigenen Richtlinien für die Länder, in denen es aktiv war. Kommt hinzu, dass die Bankenregulierung in den verschiedenen Ländern sich in erster Linie auf die Aktivität der Inlandbanken bezieht. Diese Regulierung umfasst keine Vorschriften über Kundenbesuche, die von ausländischen Finanzakteu-

ren getätigt werden. Diese beiden Tatsachen führten uns zu einer einfachen Schlussfolgerung: Die Banken mussten und müssen immer noch bei ihren Anstrengungen unterstützt werden. Davon ausgehend war eine unserer Ideen, die zur Gründung unseres Unternehmens führten, ein Vorlagedokument zu erstellen, dem wir den Namen „Country Manual“ (Länderhandbuch) gaben. Um dieses zu einer Referenz zu machen, entwickelten wir zunächst ein internationales Netz von Spezialisten, das heute etwa 120 Partner aus ebenso vielen Ländern umspannt. Ferner erarbeiteten wir einen standardisierten Fragebogen, den wir unseren ausländischen Partnern zuschicken und der unsere Basis für die Erstellung der Länderhandbücher bildet. Bis 2014 wird unser Angebot 120 Handbücher umfassen. Welchen Mehrwert haben diese Produkte? Kurz gesagt enthalten Sie alle für die Verwaltung des Risikos aus grenzüberschreitenden Aktivitäten notwendigen Informationen. Aber vor allem bieten wir eine tiefe Kenntnis über die mit der jeweiligen Regulierung verbundenen spezifischen Risiken. Zu Beginn erlegten sich die Banken sehr strenge Vorschriften auf, durch die die Aktivität stark eingeschränkt wurde. In den meisten Fällen geschah dies aufgrund von Unkenntnis oder Furcht. Unser Ansatz bewegt sich nun aber am anderen Ende dieses ursprünglichen Spektrums: Mit unserer umfassenden Untersuchung der spezifischen Situation in einem Land und der Gegenüberstellung unserer Schlussfolgerungen mit den bei unseren unabhängigen Partnern vor Ort gesammelten Daten können wir eine genaue und nuancierte Analyse erstellen. Ferner können wir dank unseres Wissens die mit dem Gesetz verfolgte Absicht und die Vernehmlassungen der Regulatoren der einzelnen Länder interpretieren. Unser Produkt zeigt den Benutzern ihren Handlungsspielraum auf und hilft ihnen vor allem dabei, ihre Möglichkeiten zu erkennen. In diesem Sinne ist es eine echte Hilfe bei der Entscheidungsfindung. Was ist die Hauptzielgruppe dieser Handbücher? Und woraus bestehen sie? Die Länderhandbücher setzen sich aus drei Dokumenten zusammen. Ein Regulatory Summary wendet sich zunächst

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BRP Bizzozero & Partners SA Das Unternehmen BRP Bizzozero & Partners SA (BRP SA) mit Sitz in Genf ist auf regulatorische Beratung, Entwicklung von ComplianceProdukten und Schulungen im Bankund Finanzbereich spezialisiert. Mit mehr als 150 Banken, darunter zahlreiche Konzerne und eine zunehmende Anzahl an sonstigen Finanzintermediären ist BRP heute in der Schweiz eine Schlüsselfigur. Die Kundenbasis setzt sich aus Unternehmen aller Grössen zusammen, darunter unabhängige Vermögensverwalter auf der einen und Mischkonzerne mit mehr als 150'000 Mitarbeitern auf der anderen Seite. BRP SA hat für nächsten Juli die Eröffnung eines Büros in Zürich angekündigt.

Unser Produkt zeigt den Benutzern ihren Handlungsspielraum auf und hilft ihnen vor allem dabei, ihre Möglichkeiten zu erkennen. Es ist eine echte Hilfe bei der Entscheidungsfindung.

an die Mitglieder der Geschäftsleitung und des Aufsichtsrats. Dort werden kurz die Hauptprinzipien angeführt, denen die Ausübung einer grenzüberschreitenden Banken- bzw. Finanzaktivität unterliegt. Im sich anschliessenden Regulatory Template werden die mit der Ausübung einer grenzüberschreitenden Aktivität verbundenen Fragen ausführlich behandelt. Dieser Teil wendet sich an Spezialisten. Unter anderem sind auch Lösungen je nach Status und Wohnsitz des Kunden, Informationen über die Zusammenarbeit zwischen Vermittlern und unabhängigen Verwaltern, Möglichkeiten durch grenzüberschreitende Lizenzen sowie die vorhandenen Niederlassungen und Vertretungen enthalten. Das abschliessende Behaviour Template vom Typ Dos and Don’ts bietet eine Übersicht über die korrekten Verhaltensweisen und die entsprechenden Grenzen. Mithilfe dieser drei Dokumente können die Benutzer eine immer genauere Analyse durchführen und ihre Entwicklungsstrategie in einem bestimmten Land verfeinern, gleichzeitig aber auch die Risiken unter Kontrolle behalten. Weiterhin zeigen wir Möglichkeiten auf, die von der Schweiz aus nicht erkennbar wären. Unter praktischen Aspekten stehen die Handbücher in Form eines Abonnements für ein oder mehrere Länder zur Verfügung. Die Aktualisierungen sind enthalten, denn die Gesetze entwickeln sich fort und werden ständig erweitert.

Können Sie ein konkretes Beispiel nennen? Für eine geplante Niederlassung können wir Australien als Beispiel nehmen. Zwar ist es nicht erlaubt, australische Kunden von der Schweiz aus anzuwerben, aber der Stadtstaat Singapur verfügt in diesem Bereich über Vereinbarungen mit Australien, d.h. von Singapur aus ist es erlaubt. Diese Möglichkeit ist von der Schweiz aus nicht erkennbar und erlaubt es eidgenössischen Unternehmen, von einer Niederlassung in Singapur aus völlig legal in Australien zu agieren. Und wie soll die Zukunft aussehen? Für die Zukunft haben wir zwei grosse Projekte: unsere internationale Expansion und die Entwicklung unserer Produkte. Mit unserem Know-how und unserem starken Partnernetz sind wir heute dazu in der Lage, Handbücher aus jedem beliebigen Land für jeden beliebigen Zielmarkt zu erarbeiten. Am Ende möchten wir uns nicht nur als uneingeschränkter Marktführer in der Schweiz, sondern auch auf internationaler Ebene positionieren. Unsere Produkte decken den Aspekt der Banken- und Finanzregulierung bereits ab. Künftig möchten wir unser Angebot um Lösungen erweitern. Dabei könnte es sich beispielsweise um Investitions- oder Servicelösungen handeln – die von steuerlichem Interesse ist. • * „FINMA-Positionspapier zu den Risiken im grenzüberschreitenden Finanzdienstleistungsgeschäft“, FINMA 2010.

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Countdown für MiFID II oder Chronik eines Dreierpakts Im Anschluss

„TrIlogen“ – Informelle verTrAulIche Treffen von verTreTern des europäIschen pArlAmenTs, des rATes und der KommIssIon über geseTzgebungsverfAhrensfrAgen – vom 14. JAnuAr 2014 hAT der Ausschuss der sTändIgen verTreTer (AsTv) der europäIschen unIon dIe KompromIssTexTe für dIe KünfTIge mIfId beKAnnT gegeben. erläuTerungen.

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Olivier Depierre Jurist, BCCC Avocats Attorneys-at-law www.bccc.ch

n einer früheren investnews1-Ausgabe wiesen wir darauf hin, dass unabhängige Verwalter, die in der EU tätig sind, künftig Vergütungen von Dritten wahrscheinlich nicht behalten dürfen. Der in den Trilogen gefundene Kompromiss ist kategorisch. NO FEED „Wenn sie Portfoliomanagementdienstleistungen erbringt, darf die Investitionsgesellschaft keine Gebühren, Provisionen oder sonstigen finanziellen oder nicht finanziellen Vorteile annehmen oder behalten, die von einem Dritten oder einer für einen Dritten handelnden Person im Zusammenhang mit der Erbringung der betreffenden Dienstleistung zugunsten des Kunden gezahlt

Höchstwahrscheinlich wird diese Regelung im FIDLEG übernommen werden, damit eine ausreichende juristische Basis zur Umsetzung europäischen Rechts in Schweizer Recht besteht. Eine solche Umsetzung ist – wie wir noch sehen werden – nun einmal die unerlässliche Voraussetzung für den Zugang zu den Finanzmärkten der EU. oder bereitgestellt werden“ . Eine leichte Einschränkung mildert diese fallbeilartige Bestimmung ein wenig: „Geringfügige nicht finanzielle Vorteile, die zur Verbesserung der Qualität der dem Kunden erbrachten Dienstleistung bestimmt sind und die aufgrund ihres Umfangs und ihrer Beschaffenheit nicht als Verletzung der Pflicht des Unternehmens, im besten Interesse ihres

Kunden zu handeln, betrachtet werden können, sind deutlich anzugeben und werden von der vorliegenden Bestimmung ausgeschlossen“. So weit so gut. Aber wir sollten schon einmal festhalten, dass die Frage der Crossborder-Anwendung der MiFID im Fall von ausländischen Kunden, die von der Schweiz aus verwaltet werden, fragwürdig ist. Was die Tätigkeit der Anlageberatung angeht, so gelten das genannte Verbot sowie seine Einschränkung gleichermassen, mit dem Unterschied, dass sie nur insofern zur Anwendung kommen, als es sich um eine „unabhängige“ Beratung handelt. Im Übrigen muss dieses Kriterium noch genau definiert werden. Erwogen wird, dass es sich z.B. sowohl auf die strukturelle Unabhängigkeit gegenüber einer zum Kauf empfohlenen Kollektivanlage als auch auf die Abwesenheit jedes Aktionärbindungsvertrags zwischen dieser Kollektivanlage und der Beraterfirma bezieht. Jedenfalls wird diese Definition zweifellos 2015 im Rahmen der Stufe 2 des Lamfalussy-Gesetzgebungsprozesses von der EU-Kommission festgelegt. Höchstwahrscheinlich wird diese Regelung im FIDLEG übernommen werden, damit eine ausreichende juristische Basis zur Umsetzung europäischen Rechts in Schweizer Recht besteht. Eine solche Umsetzung ist – wie wir noch sehen werden – nun einmal die unerlässliche Voraussetzung für den Zugang zu den Finanzmärkten der EU. ArbEitsmArktzugANg Was die Kunden des unabhängigen Beraters (also die RetailKunden und einige in Anhang II § 2 der Richtlinie als professionell bezeichnete Privatkunden) angeht, so wird es nach dem neuen

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Art. 41 Abs. 1 MiFID 2 den Mitgliedstaaten überlassen, von Investitionsgesellschaften eines Drittlands zu verlangen, dass sie in dem Land, in dem sie tätig sein möchten, eine Niederlassung einrichten. Dabei muss diese Niederlassung – erstaunlicherweise – ein ausreichendes, frei verfügbares Startkapital vorweisen (im Fall eines unabhängigen Vermögensverwalters im Prinzip mindestens 125'000 Euro). So muss eine Niederlassung, die nach europäischem Recht keine Rechtspersönlichkeit hat, dennoch mit Kapital ausgestattet sein. Entscheidet ein Mitgliedstaat, diese Bestimmung anzuwenden, so wird er eine vorherige Zulassung der Niederlassung durch die Finma verlangen. Im Übrigen muss für die gewünschte Tätigkeit in der Schweiz bereits eine Zulassung und eine Überwachung vorgeschrieben sein. Desgleichen muss die Muttergesellschaft hier alle erforderlichen Genehmigungen unter Berücksichtigung der Empfehlungen der GAFI in Geldwäschereifragen besitzen. Deshalb hat ein Finanzintermediär, der keiner behördlichen Beaufsichtigung untersteht, genau wie der unabhängige Verwalter vor Inkrafttreten des FIDLEG auf keinen Fall das Recht, in einem EU-Staat eine Niederlassung einzurichten. Eine oder mehrere Personen müssen bereits als Verantwortliche der Geschäftsführung der Niederlassung bestimmt worden sein und ausnahmslos die unter Art. 9 MiFID 2 aufgeführten Bedingungen – eine europäische Entsprechung des schweizerischen Begriffs der Gewähr für eine einwandfreie Geschäftsführung – erfüllen. Ausserdem muss das Unternehmen einem Anlegerentschädigungssystem angehören, das im Einklang mit der Richtlinie 97/9/EG zugelassen oder anerkannt ist. Diese Richtlinie durchläuft gerade einen Veränderungsprozess und wird möglicherweise einen obligatorischen Deckungsbetrag von 50'000 Euro pro Anleger für den Fall vorschreiben, dass das Unternehmen dessen Titel nicht zurückerstatten kann, sowie eine Einlagensicherung von 100'000 Euro. In der Schweiz gibt es keine Versicherung für den Besitz von Finanzprodukten. Es ist nur eine Einlagensicherungsregelung in Kraft, die folglich nur die Erstattung von Bareinlagen betrifft, und zwar bis zu einer Summe von 100'000 Schweizer Franken pro Einleger. Des Weiteren müssen bereits „Kooperationsmechanismen“ zwischen den zuständigen Behörden des Mitgliedstaats, in dem die Niederlassung eingerichtet werden soll, und den Aufsichtsbehörden der Schweiz, wo die Muttergesellschaft angesiedelt ist, existieren. Diese Mechanismen sollen u.a. Bestimmungen über den Austausch von Informationen zwecks Gewährleistung der Marktintegrität und des Schutzes der Anleger beinhalten. Zwar arbeitet die MROS künftig mit den zentralen Meldestellen des Auslands (Financial Intelligence Units, FIU) zusammen, und die Finma hat bereits bilaterale Kooperationsvereinbarungen mit zehn EU-Mitgliedstaaten sowie das Multilateral Memorandum of Understanding (MMoU) der IOSCO (International Organization of Securities Commissions), die inter-

nationale Kooperationsnorm der Börsenaufsichtsbehörden, unterzeichnet. Doch die Forderung bezieht sich nicht auf eine spezifische Vereinbarung, weshalb zu befürchten ist, dass die Genehmigung einer Niederlassung durch europäische Vorschriften der Stufen 2 oder 3 verzögert werden kann. Schliesslich ist erforderlich, dass die Schweiz mit dem Mitgliedstaat, in dem die Niederlassung eingerichtet werden soll, ein Abkommen unterzeichnet hat, das vollständig mit Artikel 26 des OECD-Musterabkommens konform sein und einen wirksamen Steuerinformationsaustausch garantieren muss, was gegebenenfalls auch multilaterale Vereinbarungen im Steuerbereich umfassen kann. Zum heutigen Zeitpunkt sind zwischen der Schweiz und 20 der insgesamt 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union Abkommen zur Vermeidung von Doppelbesteuerung nach dem OECD-Muster in Kraft.3 Allerdings sind offenkundige Fälle von Reverse sollicitation durch den Kunden von all diesen Bestimmungen nicht betroffen. Doch was die Kundenakquisition angeht, so müssen wir feststellen, dass der Zugang zum EU-Markt der Vermögensverwaltung und -beratung kein einfaches Unterfangen sein wird. Letztlich ist das geplante Verbot von Retrozessionen die logische Folge einer strengen Anwendung der Regel der Interessenkonflikte und der Forderung nach Unabhängigkeit. Dieses Kriterium – wie Stufen 2 und 3 der MiFID 2 und das FIDLEG zeigen werden – wird bald nichts mehr mit der Vermögensverwaltung ausserhalb einer Bank zu tun haben. Dabei wird vielleicht aus dieser neuen Unabhängigkeit ein neues goldenes Zeitalter für den Vermögensverwalter ausserhalb des Bankwesens hervorgehen: keinerlei Einfluss Dritter, individuelle Sicht des Marktes und persönliche Fachkompetenz. Kurz: ein weiterer Dreiklang. • 1

Siehe Nr. 17 von Dezember 2013, S. 5.

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Art. 24 § 6 P-MiFID II. Die in dem vorliegenden Artikel enthaltenen Ausschnitte

des Entwurfs wurden frei aus dem Englischen übersetzt, da nur die endgültige Fassung in die anderen offiziellen Sprachen der E.U. übersetzt wird. 3

Quelle: http://www.sif.admin.ch/themen/00502/00899/index.html?lang=fr.

wichtiger hinweis : Dieser Artikel wurde auf Französisch im März 2014 verfasst, also vor der letzten Plenarsitzung des Parlaments vor den Europawahlen vom 14. bis 17. April, in der endgültig über die künftige MiFID-Richtlinie abgestimmt werden dürfte. Dann könnte sie 2016 in Kraft treten. Zwar sind noch in letzter Minute Parlamentsverhandlungen möglich, ähnlich wie am Vorabend von eidgenössischen Abstimmungen in der Bar des Hotels Bellevue. Doch aus den Trilogen hervorgehende Texte werden selten bei der Schlussabstimmung im Plenum geändert, so dass die hier ausgeführten Bestimmungen diese Hürde aller Wahrscheinlichkeit nach überwinden werden.

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STEUERFRAGEN

Der

„Informations a 2009 akzeptierte der Bundesrat die aufnahme von artikel 26 des oeCd-musteraBkommens in die neuen, von der sChweiz unterzeiChneten doppelBesteuerungsaBkommen (dBa) und damit den informationsaustausCh auf ersuChen. und 2012 hat das sChweizer parlament das Bundesgesetz üBer die internationale amtshilfe in steuersaChen (stahig) angenommen, das auf drei grundsätzen Beruht: die amtshilfe wird aussChliessliCh auf ersuChen geleistet, das verfahren ist zügig durChzuführen, und die üBermittlung von informationen üBer personen, die niCht vom ersuChen Betroffen sind, ist unzulässig. erläuterungen. Dr. jur. PhiliPPe Kenel Rechtsanwalt in Lausanne, Genf und Brüssel, Python & Peter www.pplex.ch

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s austausch auf Ersuchen“ in der Praxis

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it der Aufnahme von Artikel 26 des OECDMusterabkommens in die neuen, von der Schweiz unterzeichneten oder in diesem Sinne geänderten Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) akzeptierte der Bundesrat am 13. März 2009 den Informationsaustausch auf Ersuchen. Zum heutigen Datum sind 36 DBA in Kraft, die dieses System vorsehen. Um eine verfahrenstechnisch einheitliche Umsetzung der Amtshilfe in Steuersachen zu gewährleisten, hat das Schweizer Parlament am 28. September 2012 das Bundesgesetz über die internationale Amtshilfe in Steuersachen (StAhiG) verabschiedet; es wurde von den eidgenössischen Räten im Dezember 2013 und im März 2014 abgeändert. Zunächst muss unterstrichen werden, dass internationales Recht den Vorrang vor nationalem Recht hat, so dass das StAhiG die in den DBA vorgeschriebenen Amtshilfebedingungen nicht einschränken kann. Folglich muss bei der Untersuchung von konkreten Fällen nicht nur das StAhiG, sondern stets auch das betreffende DBA in Betracht gezogen werden. Die Amtshilfe unterliegt drei Grundsätzen: Erstens darf sie ausschliesslich auf Ersuchen geleistet werden, was automatischen Informationsaustausch und spontane Amtshilfe ausschliesst. Dagegen erkennt das StAhiG gruppierte

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Amtshilfe an. Zweitens fordert das Gesetz eine zügige Durchführung des Amtshilfeverfahrens. Drittens ist die Übermittlung von Informationen über Personen, die nicht vom Ersuchen betroffen sind, unzulässig. Wenn das in dem jeweiligen Fall anwendbare DBA keine Angaben über den Inhalt eines Ersuchens enthält und daraus keine sonstige Bestimmung abgeleitet werden kann, so muss das Ersuchen folgende Informationen umfassen:

Eine Besonderheit des Beschwerdeverfahrens gegen Ent­ scheidungen der ESTV besteht darin, dass nur die Schlussverfügung angefochten werden kann. • die Identität der betroffenen Person, wobei diese Identifikation auch auf andere Weise als durch blosse Angabe des Namens und der Adresse erfolgen kann; • eine Beschreibung der verlangten Informationen sowie Angaben zur Form, in der der ersuchende Staat diese Informationen zu erhalten wünscht; • den Steuerzweck, für den die Informationen verlangt werden (Grundsatz der Ausserordentlichkeit);

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STEUERFRAGEN

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• die Gründe zur Annahme, dass die verlangten Informationen sich in der Schweiz oder im Besitz oder unter der Kontrolle eines Informationsinhabers befinden, der in der Schweiz ansässig ist; • den Namen und die Adresse des mutmasslichen Informationsinhabers, soweit bekannt; • die Erklärung, dass das Ersuchen den gesetzlichen und reglementarischen Vorgaben sowie der Verwaltungspraxis des ersuchenden Staates entspricht, sodass die ersuchende Behörde diese Informationen, wenn sie sich in ihrer Zuständigkeit befinden würden, in Anwendung ihres Rechts oder im ordentlichen Rahmen ihrer Verwaltungspraxis erhalten könnte; • die Erklärung, dass der ersuchende Staat die nach seinem innerstaatlichen Steuerverfahren üblichen Auskunftsquellen ausgeschöpft hat (Subsidiaritätsprinzip).

Die ESTV ist verpflichtet, vor der Übermittlung der verlangten Informationen die betroffene Person über die wesentlichen Bestandteile des Ersuchens zu unterrichten; dasselbe gilt für andere Personen, von deren Beschwerdeberechtigung sie aufgrund der Akten ausgehen muss.

Der Gesetzgeber hat ausdrücklich bestimmt, dass die zuständige Behörde der Schweiz, die Eidgenössische Steuerverwaltung (ESTV), einem Ersuchen u.a. dann nicht stattgeben darf, wenn es zum Zweck der Beweisausforschung gestellt wurde (Fishing expedition) oder wenn es den Grundsatz von Treu und Glauben verletzt, und zwar insbesondere wenn es auf Auskünften beruht, die durch nach schweizerischem Recht strafbare Handlungen erlangt wurden.

Wenn eine zu unterrichtende Person im Ausland wohnhaft ist, so ersucht die ESTV den Informationsinhaber, diese Person aufzufordern, in der Schweiz eine zur Entgegennahme von Mitteilungen bevollmächtigte Person zu bezeichnen. Dabei kann es sich zum Beispiel um einen Rechtsanwalt handeln.

Um die gewünschten Informationen zu erhalten, kann sich die ESTV an die betroffene Person wenden, d.h. an die Person, über die in dem Amtshilfeersuchen Auskünfte angefordert werden, sofern diese in der Schweiz beschränkt oder unbeschränkt steuerpflichtig ist; die ESTV kann sich auch an den Informationsinhaber wenden, d.h. an eine Person in der Schweiz, die im Besitz der gewünschten Informationen ist, oder auch an die kantonale Steuerverwaltung oder jede andere schweizerische Behörde. Die ESTV ist verpflichtet, vor der Übermittlung der verlangten Informationen die betroffene Person über die wesentlichen Bestandteile des Ersuchens zu unterrichten; dasselbe gilt für andere Personen, von deren Beschwerdeberechtigung sie aufgrund der Akten ausgehen muss. Infolge einer kürzlich erfolgten Revision des StAhiG kann jedoch gegen diese Regel verstossen werden, wenn der ersuchende Staat glaubhaft machen kann, dass eine solche vorherige Unterrichtung den Zweck der Amtshilfe und den Erfolg der Ermittlung aller Wahrscheinlichkeit nach gefährden würde.

Mit Blick auf die Informationsübermittlung können beschwerdeberechtigte Personen zwischen zwei Verfahren wählen. Wenn diese Personen ihre unwiderrufliche Zustimmung zur Übermittlung der Informationen an die ersuchende Behörde geben, so akzeptieren sie damit das vereinfachte Verfahren. Ist dies nicht der Fall, so wendet die ESTV das ordentliche Verfahren an, das darin besteht, jeder beschwerdeberechtigten Peron eine Schlussverfügung zuzustellen, in der die Amtshilfeleistung begründet und der Umfang der zu übermittelnden Informationen bestimmt wird. Eine Besonderheit des Beschwerdeverfahrens gegen Entscheidungen der ESTV besteht darin, dass nur die Schlussverfügung angefochten werden kann. Jede der Schlussverfügung vorangehende Verfügung, einschliesslich einer Verfügung über Zwangsmassnahmen, ist sofort vollstreckbar und kann nur zusammen mit der Schlussverfügung angefochten werden. Sobald die Schlussverfügung oder der Beschwerdeentscheid rechtskräftig geworden ist, übermittelt die ESTV die zum Austausch bestimmten Informationen an die ersuchende Behörde. •

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Doppelbesteuerung und Amtshilfe Insgesamt hat die Schweiz 42 Abkommen zur Vermeidung von Doppelbesteuerung nach dem neuen internationalen Standard unterzeichnet, wovon 36 in folgenden Ländern in Kraft sind (in alphabetischer Reihenfolge):

B ulgarien , D änemark , D eutschlanD , F äröer i nseln , F innlanD , F rankreich , g riechenlanD , g rossBritannien , h ongkong , i nDien , i rlanD , J apan , k anaDa , k atar , l uxemBurg , m alta , m exiko , n ieDerlanDe , n orwegen , ö sterreich , p olen , p ortugal , r umänien , s panien , s üDkorea , V ereinigte a raBische e mirate

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STEUERFRAGEN

Länder mit

niedrigem Steuerfuss

Dr. jur. PhiliPPe Kenel Rechtsanwalt in Lausanne, Genf und Brüssel, Python & Peter www.pplex.ch

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enn eine wohlhabende Person beschliesst, in ein anderes Land zu ziehen, um weniger Steuern zu bezahlen, so lässt sie sich zunächst von ihrem Berater die Shortlist der Niedrigsteuerländer (NSL) geben. Die Staaten, die auf dieser Liste stehen, erheben niedrige, bzw. keine Vermögens-, Einkommens-, Schenkungs- und Erbschaftssteuern. Ausserdem muss der Steuerzahler bei seiner Wahl auch folgende Faktoren berücksichtigen: Probleme bei der Anerkennung einer Aufenthalts- oder Arbeitserlaubnis, mögliche Hinderung an der Ausübung einer Erwerbstätigkeit in dem betreffenden Land aufgrund von steuerrechtlichen Bestimmungen, Inhalt des Doppelbesteuerungsabkommens zwischen dem Land, das er verlassen will, und dem Staat, in dem er sich niederlassen möchte. Die NSL lassen sich in drei Kategorien unterteilen. Erstens besteht in einigen Ländern ein besonderes Steuersystem für eine bestimmte Steuerzahlerkategorie. Das gilt für die Schweiz, wo ausländische Staatsangehörige, die keiner Erwerbstätigkeit nachgehen, nicht nach ihrem Einkommen oder ihrem Vermögen, sondern nach ihren Ausgaben besteuert werden können. Desgleichen hat Grossbritannien einen spezifischen Steuerstatus für so genannte Residents non domiciled eingeführt. Ausländer mit diesem Status müssen nur für Einkünfte aus britischen Quellen Steuern bezahlen. Ab dem siebten Jahr werden jedoch zusätzlich GBP 30'000 und ab dem zwölften Jahr GBP 50'000 pro Jahr erhoben. Abgesehen davon kommen sie während der ersten 17 Jahre in den Genuss einer spezifischen Erbschaftssteuerregelung, sofern nur ihr in Grossbritannien befindliches Vermögen besteuert wird. Weitere Staaten, deren Recht vom britischen Recht inspiriert ist, wie Malta, haben das gleiche System. Am 1. Januar 2013 trat in Portugal eine ähnliche Regelung in Kraft. Seitdem können Personen, die in den vergangenen fünf Jahren nicht in Portugal ansässig waren, den Status eines „nicht üblichen Ansässigen“ beantragen. Unter bestimmten Bedingungen werden bei solchen Ausländern nur Einkünfte aus portugiesischen Quellen zu einem Satz von 20 % besteuert.

Die Staaten, Die auf Der ShortliSt Der nieDrigSteuerlänDer Stehen, erheben moDerate bzw. keine VermögenS-, einkommenS-, SchenkungS- unD erbSchaftSSteuern. Sie laSSen Sich in Drei kategorien unterteilen. ein Überblick.

Zweitens stellen einige Länder Neuankömmlinge mehrere Jahre lang von der Steuer frei. Dieses als Tax holiday bekannte System wenden u.a. Kanada und Israel an. So ist man in Kanada dank einer Treuhandregelung in den ersten fünf Jahren freigestellt, während in Israel zehn Jahre lang die Einkünfte und Vermögen aus landesfremden Quellen nicht besteuert werden. Drittens sind Länder zu nennen, in denen für alle Personen, die dort ansässig sind, moderate Vermögens- und Einkom-

Erstens besteht in einigen Ländern ein besonderes Steuersystem für eine bestimmte Steuerzahlerkategorie. Das gilt für die Schweiz, wo ausländische Staatsangehörige, die keiner Erwerbstätigkeit nachgehen, nicht nach ihrem Einkommen oder ihrem Vermögen, sondern nach ihren Ausgaben besteuert werden können. menssteuersätze gelten. Das gilt z.B. für Belgien, wo weder Vermögenssteuern noch Steuern auf Kapitalerträge existieren. Abgesehen davon beträgt dort der Höchststeuersatz für Dividenden und Zinsen 25 %, und auch die Grundsteuern sind relativ niedrig. Im Grossherzogtum Luxemburg besteht ein ähnliches Steuersystem, abgesehen davon, dass dort Erwerbseinkommen erheblich niedriger besteuert werden als in Belgien. Desgleichen haben viele osteuropäische Staaten ein sehr günstiges Flat Tax-System eingeführt. Nach einer Vorauswahl einiger Staaten, die nach steuertechnischen Kriterien als neuer Wohnsitz in Frage kommen, wird der Steuerzahler andere Faktoren ins Spiel bringen wie die Lebensqualität oder die Entfernung vom Wohnsitz seiner Familie, bevor er sich für den Umzug in ein bestimmtes Land entscheidet. •

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FONDS

Fonds- und Asset ManagementPlatz Schweiz – eine

Bestandesaufnahme NebeN deN PublikumsfoNds gibt es aNdere kollektivaNlageN, welche Nicht aN die PrivataNleger gerichtet siNd. weNN maN das volumeN all dieser foNds zusammeN Nimmt, welche bei schweizer baNkeN dePoNiert siNd, kommt maN auf 1540 milliardeN schweizer fraNkeN. eiN Überblick Über die foNdssituatioN iN der schweiz.

Dr. Matthäus Den Otter Consultant für Fonds & Asset Management, Olten

oomende Börsen sorgen immer auch für steigende Fondsvolumina. Das Vermögen der in der Statistik von Swiss Fund Data AG und Lipper erfassten Anlagefonds erreichte im Dezember 2013 rund 731,1 Mrd. CHF1. Dies entspricht einer Zunahme von 25 Mrd. CHF innert Jahresfrist, oder 3.4%. Die Swiss Funds & Asset Management Association SFAMA hat 2013 daher auch als überraschend gutes Jahr für die Schweizer Fonds- und Asset-Management-Industrie bezeichnet. Die Aktienmärkte entwickelten sich erfreulich. Bei den Obligationen kam es nicht zu den befürchteten Kurseinbrüchen, da das Zinsniveau weiterhin sehr tief blieb.

Die Anleger fassten daher wieder Vertrauen in Fonds, das Volumen des Schweizer Fondsmarktes erreichte eine neue Rekordhöhe. Diese Zahlen spiegeln noch nicht einmal die ganze Bedeutung des Kollektivanlagengeschäftes wider. Denn zieht man die Depotstatistik der Schweizerischen Nationalbank zu Rate, so weist diese über die zum öffentlichen Vertrieb zugelassenen Fonds hinaus noch weitere Kollektivanlagen aus, die nicht öffentlich vertrieben werden, sondern ausschliesslich an sogenannte qualifizierte Anleger, wie Pensionskassen und Versicherungsgesellschaften vermittelt, oder den vermögenden Privatkunden ins Depot gelegt werden,

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die ihrer Bank oder ihrem Vermögensverwalter eine Vermögensverwaltungsvollmacht erteilt haben. Demzufolge betrug das Gesamtvolumen der Kollektivanlagen in Depots bei Banken in der Schweiz Ende Oktober 2013 1'540 Mrd. CHF, wovon 962 Mrd. CHF auf ausländische, 577 Mrd. CHF auf schweizerische Kollektivanlagen entfielen. Das Gesamtvolumen beträgt also mehr als das Dreifache unseres Bruttoinlandproduktes und sorgt für über 20'000 Arbeitsplätze im Finanzsektor. Was nun die Anzahl der in- und ausländischen, zum Vertrieb zugelassenen Fonds betrifft, so bestätigte sich auch 2013 der Trend der letzten Jahre: die Fondsindustrie legt einerseits zwar etwas weniger neue Produkte auf, überwacht und bewirtschaftet das bestehende Sortiment andererseits aber viel straffer als früher, indem Fonds, welche die Anlegergunst verloren haben und/oder schlecht performen, konsequent geschlossen oder mit anderen Produkten fusioniert werden. Daher war das Wachstum der Anzahl Fonds eher bescheiden, wobei das Verhältnis zwischen schweizerischen und ausländischen Fonds weiterhin bei „1:4“ lag. Bei den schweizerischen Fonds fand zwischen November 2012 und November 2013 netto eine Zunahme von 1'377 auf 1'415 Einheiten statt, während die Anzahl der ausländischen Fonds von 6'117 auf 6'166 anstieg. Bei den Schweizer Kollektivanlagen entfällt fast die Hälfte (682) aller Vehikel auf massgeschneiderte Fonds für qualifizierte Anleger, während bei den ausländischen Fonds Luxemburg mit 4'139 weit vor Irland (1'076) als „domicile of choice“ gilt.

Die Mehrheit der UVV, welche durch die FINMA bereits autorisiert wurden, sind mittelgrosse Firmen, die sich eher als Fondsverwalter sehen.

Vermögensverwalter kollektiver Kapitalanlagen – weshalb nicht mehr beaufsichtigte Asset Manager? Eines der Hauptziele der KAG-Revision, welche am 1. März 2013 in Kraft getreten ist, bestand in der Anpassung der Schweizer Gesetzgebung an das sog. "Drittlandregime" der AIFM-Richtlinie der EU. Dieses schreibt die prudenzielle Beaufsichtigung auch aller Vermögensverwalter vor, welche in sog. „Drittländern“ wie der Schweiz auf dem Weg der Dele-

gation Asset- oder Risk Management-Aufgaben für einen in der EU domizilierten Manager eines "Alternative Investment Fund" ("Nicht-UCITS") übernehmen wollen. Der Geltungsbereich des KAG wurde daher erweitert, um allen bislang nicht prudenziell beaufsichtigten, unabhängigen Vermögensverwaltern („UVV“) ausländischer Anlagefonds die Chance einzuräumen, eine FINMA-Bewilligung als Vermögensverwalter kollektiver Schlusszeichen streichen“ („VV KK“) zu erhalten und damit Zugang zum neu entstehenden Markt für diese „Non-UCITS“ zu erhalten (die AIFM-D muss bis 20. Juni dieses Jahres in den Mitgliedstaaten umgesetzt werden). Gemäss Statistiken der FINMA hat die Anzahl dieser Bewilligungsträger von Ende Dezember 2012 bis März 2014 von 119 auf 127 nur marginal zugenommen. Auch wenn noch einige Gesuche bei der FINMA pendent sein dürften (es laufen noch Übergangsfristen), muss doch angenommen werden, dass von den schätzungsweise 2'000 UVV in der Schweiz nur ein relativ bescheidener Prozentsatz die Absicht hegt, den Status als VV KK zu erhalten. Dies könnte namentlich daran liegen, dass das Bewilligungsverfahren und die FINMA-Aufsicht mit zusätzlichen Kosten verbunden sind und Mindestanforderungen stellen (Corporate Governance, Mindestpersonalbestand, Internes Kontrollsystem, Stellvertretung, Risk Management & ComplianceFunktion), die Kleinfirmen unter Umständen nur schwer erfüllen können. Warum diese begrenzte Anzahl Vermögensverwalter kollektiver Kapitalanlagen? Zunächst führen gemäss Schätzungen aus Branchenkreisen nur 10-20% aller UVV die Guthaben ihrer Kunden (auch) in Form von Fonds; dies reduziert natürlich den potenziellen Kreis der neu Unterstellungspflichtigen. Gemäss der FINMA gibt es zahlreiche UVV, die sich bezüglich des zukünftigen juristischen Status sowie der Struktur noch nicht entschieden haben und sich noch bis zum Ende der Transitionsphase Ende Februar 2015 Zeit lassen wollen. Effektiv bleibt ihnen aber wenig Zeit, um das von der Fima verlangte Dossier vorzubereiten. Weiter gibt es viele UVV mit Fonds, welche an sich bewilligungspflichtig wären, wohl aber unter die „De-Minimis-Regel“ im revidierten KAG fallen. Diese erlaubt es insbesondere bei long-only-Aktiven von weniger als CHF 100 Mio. unter Management, auf eine FINMA-Bewilligung zu verzichten. Dass diese neugeschaffene Ausnahme von der Bewilligungspflicht gemäss der Auslegung der FINMA nur für Vermögensverwalter ausländischer Fonds gelten soll, stellt

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Top 10

Anbieter Publikumsfonds am schweizerischen Fondsmarkt (Beträge in Mio. CHF bzw. %). Ende Dezember 2013.

bedauerlicherweise einen weiteren Anreiz für Schweizer Asset Manager dar, doch lieber gleich ausländische Kollektivanlagen aufzulegen.

UBS Credit Suisse Pictet Swisscanto Zürcher KB Swiss & Global BlackRock Lombard Odier Zurich Vontobel

Natürlich können Schweizer UVV auch direkt ein Standbein in der EU bzw. im EWR schaffen und dadurch direkt den „Europa-Pass“ erhalten und die FINMA-Bewilligung vermeiden; genau diese (teilweise) Abwanderung des Business wollte aber die KAG-Teilrevision verhindern. Schliesslich muss auch das neue Erfordernis in der beruflichen Vorsorge, wonach UVV, welche Pensionskassengelder verwalten, dafür statt der FINMA-Bewilligung eine Bewilligung bei der Aufsicht über die Zweite Säule (Oberaufsichtskommission OAK, Bern) einholen können, zur reduzierten „Nachfrage“ nach dem Status VV KK beitragen. Denn die Aufsichtsbehörde AOK hat zwar ähnliche „Kriterien für die Zulassung von unabhängigen Vermögensverwaltern“ festgelegt wie die FINMA, gleichzeitig aber darauf hingewiesen, dass eine laufende Aufsicht über diese „OAK-Vermögensverwalter“ nicht vorgesehen sei. Das ist eine Erleichterung gegenüber dem FINMA-Status. Asset Management Platz Schweiz – Licht und Schatten Die KAG-Teilrevision soll Schweizer Vermögensverwaltern den Zugang zum gesamteuropäischen Markt für die neuen "AIF" sichern. Bedingung dafür war auch der Abschluss eines Abkommens zwischen der schweizerischen und der europäischen Aufsicht. Erfreulicherweise teilte die FINMA am 3. Dezember 2013 mit, dass die Europäische Wertpapieraufsichtsbehörde (ESMA) die Kooperationsvereinbarungen zwischen der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA und den Wertpapieraufsichtsbehörden der EU bezüglich der Aufsicht über alternative Investmentfonds (einschliesslich Hedge-, Private-Equityund Immobilienfonds) genehmigt hat. Die ESMA handelte die Vereinbarungen mit der FINMA im Namen aller 27 zuständigen nationalen Wertpapieraufsichtsbehörden aus. Der ständige Versuch der Schweiz, als Drittland Market Acces in der EU zu behalten bzw. zu erhalten, reicht aber allein nicht aus, um das Asset Management als drittes Standbein unseres Finanzplatzes zu stärken und für die Zukunft zu wappnen, zumal unsere Finanzintermediäre nicht nur auf EUKunden ausgerichtet sind, sondern auch eine grosse Anzahl Kunden aus anderen Kontinenten betreuen.

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171'969 108'150 49'707 40'110 33'979 29'690 25'047 21'320 12'078 12'026

23.08 14.51 6.67 5.38 4.56 3.98 3.36 2.86 1.62 1.61

Q uelle : S wiSS F und d ata

Konkurrenz an den grossen Finanzplätzen weltweit messen lassen kann. Im Moment stehen offenbar Fragen über „Asset Management Standards“ sowie über eine dem Asset Management adäquate Aufsicht im Mittelpunkt der Arbeiten2. Als ob diese Arbeit nicht schon anspruchsvoll genug wäre, sieht sich auch der Fonds- und Asset-Management-Platz jetzt mit dem neuen Thema Einwanderungsbeschränkung konfrontiert. Die Annahme der Massenenwanderungsinitiative durch Volk und Stände trifft den Finanzsektor zwar insofern nicht direkt, als die Schweiz im Finanzbereich gar kein bilaterales Abkommen mit der EU abgeschlossen hat. Aber auch für die Asset-Management-Industrie in der Schweiz, welche wie viele andere Zweige unserer Wirtschaft auf ausländische Fachkräfte angewiesen ist, stellt sie einstweilen prima vista ein Hindernis dar beim Bestreben, die Schweiz als Asset Management Standort zu fördern. Man kann nur hoffen, dass es dem Bundesrat und allen involvierten Parteien gelingt, rasch einen neuen „modus vivendi“ mit der EU zu erreichen, der die neu entstandene Unsicherheit beendet. In der Zwischenzeit sollten wir uns darauf konzentrieren, bei anstehenden Gesetzesvorhaben im Finanzbereich unsere Hausaufgaben mit Augenmass und ohne Übertreibungen über internationale Standards hinaus („Swiss Finish“) zu machen. Das gilt auch beim Entscheid über die künftige Unterstellung aller UVV unter das neue Finanzdienstleistungsgesetz (FIDLEG) und das Finanzinstitutsgesetz (FINIG), die in den nächsten Monaten noch viel zu reden geben werden. • 1

Daher wird derzeit unter der Ägide der Schweizerischen Bankiervereinigung und der SFAMA an einer Asset- ManagementStrategie gearbeitet, damit die Schweiz sich mittelfristig mit der

MIO CHF

Die SFAMA veröffentlicht jeden Monat eine Medienmitteilung mit den neuesten Statistiken, www.sfama.ch. Bis Ende Februar 2014 ist das Volumen weiter auf CHF 731.1 Mrd. angewachsen.

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Siehe Pressecommuniqué der SFAMA, 5. Februar 2014 (www.sfama.ch)

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chroniK

Die Angst vor FIDLEG, Weissgeldstrategie & Co. ist kaum begründet Viele

Schweiz tätige unabhängige Finanzdienstleister blicken zur Zeit etwas Zukunft, wird ihnen doch von allen Seiten ihr baldiges Ende prophezeit : S o soll insbesondere das entstehende F inanzdienstleistungsgesetz (FIDLEG) eine Flut von neuen, kaum mehr tragbaren Bestimmungen mit sich bringen . A ber auch die W eissgeldstrategie des B undes sei eine B edrohung , da dies zu grossen K apitalrückflüssen ins A usland führen werde . U nd „ last but not least “ wird behauptet , dass sich die B anken zunehmend repressiv gegenüber dem Parabankensektor verhielten , um so lästige Konkurrenz loszuwerden. Und nun? Ist das Schicksal der Branche damit besiegelt ? Wohl kaum, denn bei nüchterner Betrachtung verlieren diese Argumente viel von ihrem Drohpotential. in der

sorgenvoll in die

von Thomas Burkhard

B

lic. oec. et lic. iur. HSG Geschäftsführer FINDLING GREY AG www.findling-grey.ch

etrachtet man zunächst die Stossrichtungen des FIDLEG etwas genauer, erkennt man, dass da lauter Sachen angedacht werden, die man auch als Finanzdienstleister gut finden könnte (wie z.B. die Einführung eines „Befähigungsnachweises“) und dass all dies der Branche kaum massive finanzielle Mehrbelastungen bescheren wird. Das, was den meisten rund um die FIDLEG-Diskussionen wirklich Angst macht, ist etwas anderes, nämlich die oft gehörte Behauptung, man müsse aufgrund neuer Unabhängigkeitsvorschriften zukünftig mindestens vier bis fünf Mitarbeiter beschäftigen. Aber auch diese Befürchtung dürfte sich letztendlich als unbegründet erweisen, da die Regulatoren sich der Bedeutung des Parabankensektors für die Schweiz sehr wohl bewusst sind und daher ganz im Sinne des typisch schweizerischen Prinzips der „Verhältnismässigkeit“ nur dort strengere organisatorische Bestimmungen einführen dürften, wo dies auch gerechtfertigt ist. Dies wird wahrscheinlich dort der Fall sein, wo besonders sensible Gelder (wie insbesondere Vorsorgegelder) betreut werden, jedoch kaum bei der klassischen Vermögensverwaltung und Anlageberatung. Von vielen allzu pessimistisch eingeschätzt werden wohl auch die Konsequenzen der Weissgeldstrategie. Die Schweiz war und ist für das internationale Kapital v.a. deshalb attraktiv, weil hier eine hohe Rechtssicherheit herrscht, eine gut entwickelte Finanzinfrastruktur besteht und ein positiv zu verstehendes Diskretionsdenken. Eine solche Umgebung werden Kunden, die zur Steuerehrlichkeit zurückkehren, in ihrem Heimatstaat so leicht nicht finden. Kapitalrückflüsse aufgrund der Weissgeldstrategie dürften damit ein eher kurzfristiges Phänomen

sein, auf längere Sicht könnte die Schweiz von ihrem neuen Image sogar profitieren. Schliesslich dürfte auch das Bild einer vermeintlich gegen unabhängige Finanzdienstleister gerichteten Bankenrepression nicht der Realität entsprechen. Im Gegenteil: viele schweizerische Depotbanken versuchen derzeit sogar, unabhängige Finanzdienstleister (z.B. mittels eigener WebPortale oder über Seminare) für sich zu gewinnen. Es gilt allerdings zu bedenken, dass Banken aufgrund ihrer „Gewährspflicht“ für das Fehlverhalten ihrer Kooperationspartner in die Verantwortung genommen werden können. Dies dürfte zur Folge haben, dass die Aufnahme bzw. Fortführung von solchen Geschäftsbeziehungen von den Banken zukünftig erschwert wird. Zusammenfassend lässt sich somit festhalten, dass sich unabhängige Finanzdienstleister weder vom FIDLEG noch von der Weissgeldstrategie bedroht zu fühlen brauchen. Im Hinblick auf letzteres sind sie jedoch aufgefordert, ihre Kunden aktiv über die neue Rechtslage zu informieren und Wege in die Legalisierung aufzuzeigen. Ein grösseres Risiko für unabhängig agierende Finanzdienstleister stellt hingegen das Verhalten der Banken ihnen gegenüber dar. Zu diesem Thema sollten sie sich daher laufend bei den betreffenden Depotbanken informieren, um so nicht plötzlich vor einen „fait accompli“ gestellt zu werden. Besonders gefordert werden hier sicherlich die im Hinblick auf die betreuten Vermögenswerte kleineren Akteure sein. Ihnen sei deshalb empfohlen, nicht allzu viele Depotbankbeziehungen zu unterhalten und sich vielleicht auch die Frage zu stellen, ob sie künftig unter dem Dach eines grösseren Vermögensberaters nicht doch besser aufgehoben wären. n

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Chronik

Welche Zukunft hat die unabhängige Vermögensverwaltung in der Schweiz? Angesichts der UmwälzUngen AUf verschiedenen finAnzplätzen weltweit – Und in der schweiz –stellt sich die frAge, ob der UnAbhängige vermögensverwAlter (Uvv) den herAUsforderUngen der zUkUnft noch gewAchsen ist. in bern ist mAn überzeUgt, dAss die schweiz für die internAtionAle kUndschAft AttrAktiv bleibt, doch ohne bAnkgeheimnis Und mit rAsAnt steigenden kosten wird die lAge für die Uvv Ungemütlich. sie versUchen ihren berUfszweig zU stärken, indem sie sich zUsAmmenschliessen. V O N P H I L I P P E S Z O k O L ó c Z y- S y L L a b a

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MY GLOBAL ADVISOR www.myga.ch

in vollkommen verändertes Umfeld seit der Krise von 2008, Akteure, die sich umstrukturieren, ins Ausland gehen oder – in manchen Fällen – angesichts der neuesten Regulierungsentwicklungen gar das Handtuch werfen, ihre Aktivität grundlegend infrage stellen... Zudem werden diese Entwicklungen dem Finanzplatz weitgehend durch Druck vom Ausland aufgezwungen, der in der Geschichte beispiellos ist und mit Vorwürfen des Fehlverhaltens an unsere Politiker und Banken einhergeht. So stellt sich die Frage, ob der Beruf des unabhängigen Vermögensverwalters noch so aussichtsreich ist, dass es sich lohnt, die Herausforderungen der Zukunft in Angriff zu nehmen. Die schweizerische Gesetzgebung bezüglich des Berufsgeheimnisses und der Bekämpfung von Geldwäscherei ist mit der Rechtsordnung unserer Nachbarstaaten nicht mehr vereinbar. Die Cahuzac-Affäre veranschaulicht diese Zwickmühle: Vermögensverwaltungsfachleute, die im Einklang mit den Gesetzen der Schweiz gehandelt haben, wurden in Frankreich strafrechtlich verfolgt. So zeichnet sich ein neues, grenzüberschreitendes Paradigma ab: Wer ein nicht deklariertes Konto akzeptiert, gilt künftig als Steuerbetrüger, wer dies im heimlichen Einverständnis mit seinem Kunden tut, begeht ein Verbrechen im Rahmen einer kriminellen Vereinigung (dazu reichen zwei Personen), und wer ein nicht deklariertes Konto nicht anzeigt, macht sich der Beihilfe zum Steuerbetrug schuldig (und riskiert fünf Jahre Haft, eine Geldstrafe von 375'000 Euro sowie ein Berufsverbot von bis zu 15 Jahren). Der Bundesrat, der seine Rolle eines Promoters des „Klassenbesten-Images“ der Schweiz viel besser spielt als die des Garanten unserer öffentlichen Ordnung, hat reagiert und einen Gesetzentwurf vorgelegt, nach dem solche Bestimmungen auch hierzulande gelten sollen. Und da wir gern immer ein wenig mehr geben als man von uns verlangt, um uns beliebt zu machen, ist vorgesehen, dass der Verwalter für Steuerhinterziehung solidarisch haftet, zur Rechtshilfe in Strafsachen verpflichtet wird und folglich auch im Ausland verurteilt werden kann. Doch – wie unsere bevorzugte Bundesrätin beteuert – die Kunden werden weiter in die Schweiz strömen, und zwar wegen der Schönheit unserer Landschaft und unserer kulturellen Vielfalt. Wird das ausreichen? Nachdem unsere Banken notgedrungen dem US-amerikanischen Fiskus Namen ihrer Kunden und Angestellten preisgegeben haben und nun alle Klienten, deren Steuersituation nicht regulär ist, fortschicken, ohne dass sie frei über ihr Vermögen verfügen könnten? Wenn ein Bankensystem nicht mehr ausschliesslich im Dienste seiner Kunden handelt, sondern – um

seine eigene Haut zu retten – auch im Dienste ausländischer Behörden, dann wird es schwierig, es bei einer misstrauisch gewordenen Kundschaft anzupreisen. Besteht die neue Rolle des Schweizer Finanzintermediärs darin, Informationen über die Kunden zu sammeln und bereitwillig zur Verfügung zu stellen bzw. demnächst sogar ihre Konten zu sperren, damit sich die Steuerbehörden bedienen können? Für solche Werbeargumente werden unsere Kunden ohne Zweifel empfänglich sein! Warum sollten unsere Kunden einer Schweiz ohne Bankgeheimnis und mit nicht gerade wettbewerbsfähigen Kosten treu bleiben? Einige Länder verlangen von ihren Steuerzahlern bereits ein komplexeres Steuerreporting, wenn sie ein Konto in der Schweiz behalten wollen. In Zukunft müssen Finanzprodukte von der Justiz des Wohnortes des Kunden anerkannt werden, und der Verwalter muss sich im steuerrechtlichen Labyrinth sowie in der Gesetzgebung des jeweiligen Landes zurechtfinden. Ein schwieriges, wenn nicht unmögliches Unterfangen in Anbetracht der Anzahl der betroffenen Rechtsprechungen und des Risikos eines Irrtums, das ein vernünftiger Verwalter angesichts der potenziellen Strafen nicht eingehen wird! Die Folge wird eine Spezialisierung auf ein oder zwei Rechtssysteme und eine Standardisierung des Angebots sein. Warum sollte sich ein ausländischer Kunde unter diesen Umständen an einen unabhängigen Schweizer Vermögensverwalter wenden? Welche Vorteile hätte dieser gegenüber einem Dienstleister des betreffenden Landes zu bieten? Die zwangsläufig steigenden Compliance-Kosten werden die UVV veranlassen, sich zusammenzuschliessen. Doch wenn diese Gruppierung aus Kosten- und nicht aus Synergiegründen geschieht, dann nähert sich der UVV dem Modell der Bank, von dem er sich abgrenzen wollte, an. Letztendlich gelten für ihn grösstenteils die gleichen Auflagen wie für eine Bank, und er wird die meiste Zeit mit Organisationsfragen und der Abdeckung seiner Kosten verbringen, ohne seinem Kunden ein frei ausgewähltes, wertbringendes Spektrum anbieten zu können, da dieser ihm später vorwerfen könnte, die Standards des Berufsstands nicht einzuhalten: Sieht so eine erstrebenswerte Zukunft dieses Berufszweigs aus? Als die SVUF die Finma fragte, wie wir unsere Verwaltung an einen Kunden anpassen können, der nicht als qualifizierter Anleger betrachtet werden möchte, lautete die Antwort: „Fragen Sie Ihren Kunden, was er erwartet!“ Ein guter Rat an die Verwalter: Vergewissern Sie sich, dass der Kunde ihnen genau erklärt, wie sein Vermögen verwaltet werden soll... n

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InnovatIon

Es bleibt Raum f端r

unterschiedliche

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Seit 2008 iSt Adrienne Corboud FumAgAlli VizepräSidentin Für innoVAtion und VAloriSAtion An der epFl. die promoVierte WirtSChAFtS- und SoziAlWiSSenSChAFtlerin iSt inSbeSondere dAmit beAuFtrAgt, einen gAnz beSonderen SChWerpunkt AuF die entWiCklung deS „innoVAtion pArk“ und der pArtnerSChAFten mit der induStrie zu legen. Wir Führten mit der SChWeizeriSChen FinAnzierungS- und innoVAtionSSpeziAliStin ein geSpräCh. D a s G e s p r ä c h F ü h r t e r o h a n s a n t

Finanzierungsmöglichkeiten

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as möchte der Innovation Park der EPFL bei Start-up-Unternehmen erreichen? Mit dem EPFL Innovation Park verfolgen wir das Ziel, innovative Unternehmen aufzunehmen und zu begleiten. Dank der 20-jährigen Erfahrung begünstigt der Park insbesondere die Entwicklung von Technologie-Start-ups, die aus einem Labor der EPFL stammen und mit der Universität zusammenarbeiten. Seit vier Jahren lassen sich auch Konzerne oder ihre Forschungszentren im Park nieder. Mit ihnen kann die Infrastruktur gestärkt werden. Ausserdem ergeben sich daraus bestimmte Möglichkeiten für Start-ups. In manchen Fällen werden Transaktionen abgewickelt, wie z.B. im letzten Dezember der Verkauf von Jilion an Dailymotion (siehe nachstehender Kasten, Anm. d. Red.)

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Die promovierte Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlerin Adrienne Corboud Fumagalli ist seit 2008 Vizepräsidentin für Innovation und Verwertung der EPFL, wo Branchenvertreter und Experten aus dem Bereich Venture Capital zusammenkommen. Frau Corboud Fumagalli ist für die Beziehungen zu kleinen, mittelständischen und grossen Unternehmen, für intellektuelles Eigentum, Vertragsverhandlungen und die Verwaltung von grossen EPFL-Forschungsprojekten zuständig. Darüber hinaus leitet sie die Fondation pour l'Innovation Technologique (FIT) und die Stiftung des EPFL Innovation Parks. Als Spezialistin für Medien und Informationstechnologie sammelte Adrienne Corboud Fumagalli zwölf Jahre Branchenerfahrung (Geschäftsentwicklung und M&A), von 1996 bis 2000 bei Swisscom in Bern und von 2000 bis 2008 als für die Geschäftsentwicklung verantwortliche stellvertretende Vorstandsvorsitzende von Kudelski. In dieser Funktion verwaltete sie mehrere Vermögens- und Unternehmensakquiseprojekte und gründete und leitete darüber hinaus die Aktivität MobileTV. Adrienne Corboud Fumagalli begann ihre Karriere als Forscherin, Professorin und Beraterin bei verschiedenen Institutionen (unter anderem Universität Freiburg, DAMS Bologna, CNRS Paris, McGill University in Montreal und Loughborough University).

Die Begegnungen zwischen Investoren und Jungunternehmern können stetig gefördert werden, aber gleichzeitig müssen die Start-ups auch selbstständig nach Mitteln suchen, denn das gehört zum Job. Wie hoch ist der Finanzierungsbedarf? In Bezug auf die Finanzierung übersteigt der Bedarf immer die Beträge, die die Start-ups auftreiben können. Das muss nicht notwendigerweise heissen, dass Ressourcen fehlen, sondern eher, dass das Gleichgewicht zwischen High-TechUnternehmern und -Anlegern nicht perfekt ist. In den letzten drei Jahren wurden jährlich etwa 100 Millionen Franken in die Start-ups der EPFL investiert. Das könnte darauf hindeuten, dass der Bedarf gedeckt ist. Aus einer detaillierteren Analyse ergab sich aber, dass 80% dieser Beträge an drei Start-ups mit sehr hohem Potenzial flossen. Diese Studie belegt vor allem, dass noch Raum für unterschiedliche Finanzierungsmöglichkeiten bleibt. nnn

Adrienne Corboud FumAgAlli

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InnovatIon

Es gibt kein Patentrezept dafür, die Start-ups zum richtigen Zeitpunkt mit den passenden Investoren zusammenzubringen. Immerhin gibt es aber zahlreiche Wege, Jungunternehmer bei ihrer Suche nach Mitteln beiseitezustehen.

nnn

Welche verschiedenen Finanzierungsquellen stehen den Start-ups zur Verfügung? Zu Jahresbeginn umfasste der EPFL Innovation Park mehr als Start-ups. Und im Durchschnitt kommen jährlich zwischen 10 und 15 neue Start-ups hinzu. Die meisten von ihnen haben einen beträchtlichen Finanzierungsbedarf, insbesondere in der Anfangsphase. In der Schweiz gibt es eine Vielzahl von privaten Finanzierungsinitiativen für Unternehmer beziehungsweise, um die offizielle Formulierung zu verwenden, „für die Förderung innovativer Geschäftsideen“. Gute Beispiele hierfür sind Geldgeber wie die FIT (Fondation pour l'innovation technologique - Stiftung für technologische Innovation) und die CTI (Commission pour la technlogie et l'innovation - Kommission für Technologie und Innovation). Daneben gibt es Subventionen und von den Stiftungen verliehene Preise. Seit Kurzem können Start-ups, die auf der Suche nach finanziellen Mitteln sind, auch das Crowdfunding nutzen. Dabei wird die Investition durch viele kleine Beträge finanziert. Natürlich können mit dieser Art von Initiative die Begegnungen zwischen Investoren und Jungunternehmern stetig gefördert werden, aber gleichzeitig müssen die Start-ups auch selbstständig nach Mitteln suchen, denn das gehört zum Job.

Und die Business Angels? Der erste echte Finanzierungsbedarf wird häufig durch die Business Angels gedeckt, das ist richtig. Dabei handelt es sich um Privatpersonen, die in innovative Unternehmen anlegen, denen sie ausserdem ihr Know-how bieten und Zugang zu von ihnen finanzierten Projekten verschaffen. Häufig investieren sie mehrere hundert Milliarden Franken in ein Projekt. Allerdings gibt es nur wenige Business Angels. Noch entscheidender ist der Bedarf an Venture Capital in der Anfangsphase. Solche Investitionen werden in der Schweiz bitter benötigt. Hier ziehen es die Kapitalgeber im Allgemeinen vor, erst zu investieren, wenn das Unternehmen schon etwas reifer ist. Finanziert die EPFL Start-ups? Öffentliche Gelder sind nicht dazu da, Start-ups zu finanzieren. Die Aktivität der EPFL fällt in den öffentlichen Dienst. Ihre Aufgabe ist es, unternehmerische Projekte zu fördern, in denen die Forschungsergebnisse der EPFL verwertet werden. Die Unterstützung fliesst an den Projektträger und ist keinesfalls eine finanzielle Investition in das Start-up. Bei Start-ups aus der Forschung der EPFL

Dailymotion übernimmt das Lausanner Unternehmen Jilion Das Unternehmen Jilion mit Sitz in Ecublens ist Dailymotion ins Auge gestochen. Die französische Videoplattform gab für das Waldenser Unternehmen mehrere Millionen US-Dollar aus. Das junge Unternehmen Jilion war von ehemaligen Studenten der EPFL gegründet worden und entwickelt einen

individuell anpassbaren Videoplayer, der auf allen Terminaltypen und mit allen Browsern funktioniert. Der Betrag der Transaktion wurde nicht bekannt gegeben. Jilions Technologie ist auf Computer, Smartphone-TV und Tablets zugeschnitten und erlaubt es, Videos unabhängig vom verwendeten Betriebssystem,

Internetbrowser und Terminal abzuspielen. Jilion sitzt in Ecublens (VD) und betreibt eine Niederlassung in Le Noirmont (JU). Laut der Webseite des Unternehmens wurde das Start-up insbesondere von den Kantonen Waadt, Jura, der Eidgenossenschaft sowie von der EPFL unterstützt. – ATS

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Der EPFL Innovation Park als Vollmitglied von Swissparks.ch SwissParks.ch wurde im Jahr 2000 gegründet und ist der nationale Verband der Inkubatoren und Technologieparks. Der Verband zählt etwa 40 Mitglieder, darunter 27 Vollmitglieder, die sich um 100 innovative Unternehmen kümmern. Es wErdEn dabEi diE folgEndEn ZiElE vErfolgt: • Entwicklung der Netzwerkaktivitäten für die Mitglieder •

Förderung des Austauschs über Geschäftsmodelle und -verfahren / -initiativen

Bündelung von Informationen über Start-ups in der gesamten Schweiz der Auswirkungen von Technologieparks auf die schweizerische Wirtschaft

© T hierry P arel

• Analyse

„Think Tank“, um eine Verbindung zu den politischen Entscheidungsträgern aufzubauen und an der öffentlichen Diskussion über Unternehmen, Start-ups und Hochtechnologieinkubatoren teilzunehmen

Partner der ausländischen Organisationen IASP (Welt), NBIA (USA), ADT (Deutschland), Retis / CapIntech (Frankreich)

http://vpiv.epfl.ch/

Seit die Innogrants 2005 ins Leben gerufen wurden, haben wir 70 Stipendien über einen Betrag von insgesamt 6,6 Millionen Franken vergeben, und daraus sind 42 Unternehmen entstanden! ist es hingegen so, dass Letztere Zugang zum intellektuellen Eigentum gewährt und als Gegenleistung eine Kapitalbeteiligung erhält. Welche Möglichkeiten von Finanzpartnerschaften gibt es, und in welcher Form können diese geschlossen werden? Im Rahmen des Technologietransfers unterstützt die EPFL Unternehmensgründer mit Stipendien für die Startphase, die wir Innogrants nennen. Auf diese Art können sich die Träger der vielversprechendsten Projekte (Studenten, Forscher, Professoren und sogar die Mitarbeiter der EPFL) der Entwicklung ihres unternehmerischen Projekts widmen. Seit die Innogrants 2005 ins Leben gerufen wurden, haben wir 70 Stipendien über einen Betrag von insgesamt 6,6 Millionen Franken vergeben, und daraus sind 42 Unternehmen entstanden! Wir wissen, dass Unternehmen in der Startphase auf Finanzierungsschwierigkeiten stossen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Risiken noch hoch, weswegen es für den Unternehmer schwierig ist, über seine Eigenmittel hinaus einen Investor an Bord zu holen. Häufig steigen Investoren in diesem Stadium ein, weil der Funke auf sie übersprang. Wir helfen Projekten mit hohem Potenzial also dabei, die Entwicklung anzuschieben. Wie passt Private Equity in diesen Rahmen? Private-Equity-Fonds legen in Unternehmen an, was nicht dem von unserer Hochschule derzeit verwendeten Modell

entspricht. Die EPFL hat den Polytech-Fonds gegründet und war in der Vergangenheit dessen Aktionär, hat aber nicht die Absicht, im Investitionsbereich ein aktiver Akteur zu sein. Partnerschaften mit Private Equity sind denkbar, aber eher auf indirekte Weise. Private Equity ist näher am Entwicklungskapital als am Wagniskapital, was zum Teil die von den Start-ups erlebten Schwierigkeiten erklärt. Die jüngst für bessere Rahmenbedingungen für Wagniskapital getroffenen politischen Massnahmen dürften also in die richtige Richtung gehen. Jedoch muss der Private-Equity-Welt bewusst sein, wie hoch das Risikoprofil der High-Tech-Start-ups ist. Was diese benötigen, ist eine nicht ausschliesslich finanzielle, sondern starke und nachhaltige Verpflichtung. Über welche Kanäle könnten die unabhängigen Vermögensverwalter eventuell Finanzierungen anbieten? Leider gibt es kein Patentrezept dafür, die Start-ups zum richtigen Zeitpunkt mit den passenden Investoren zusammenzubringen. Immerhin gibt es aber zahlreiche Wege, Jungunternehmer bei ihrer Suche nach Mitteln beiseitezustehen. Unser Team ist mit diesen Prozessen und den Akteuren auf dem Markt, die selbstverständlich auch unsere Partner sind, gut vertraut. Einem unabhängigen Vermögensverwalter auf der Suche nach Möglichkeiten, in entstehende Unternehmen zu investieren, kann ich als besten Ratschlag erteilen, sich an uns zu wenden. Wir sind ideal dafür positioniert, ihm spannende Projekte mit hohem Potenzial zu zeigen. •

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POLITIK

D er Finanzplatz Schweiz muSS Sich auF zahlreiche h erauSForDerungen einStellen , vor allem nach Der a bStimmung " gegen Die m aSSeneinwanDerung " vom 9. Februar. waS können Die kantone, inSbeSonDere genF unD zürich, zur Stärkung DeS FinanzSektorS tun? inveSt’newS hat DieSe F rage h errn p ierre m auDet , S taatSrat unD vorSteher DeS genFer D epartementS Für Sicherheit unD wirtSchaFt, geStellt . Das Gespräch Führte Nejra BazDarevic

Genf und Zürich müssen mit

vereinten Kräften

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lanen Sie interkantonale Anstrengungen zur Stärkung und Verteidigung des Finanzsektors? Angesichts des Paradigmenwechsels, mit denen der Finanzplatz Schweiz konfrontiert wird, und der künftigen Herausforderungen – insbesondere infolge der Annahme der Initiative „gegen die Masseneinwanderung“ vom 9. Februar – ist eine gemeinsame Anstrengung der Kantone notwendig. Genf bemüht sich in diesem Sinne mittels häufiger Kontakte mit den Bundes- und Dachorganen. Auf Bundesebene sind die FINMA und das Staatssekretariat für internationale Finanzfragen bevorzugte Ansprechpartner, aber auch die Schweizerische Bankiervereinigung und die zahlreichen Vertretungsorgane der Akteure des Bank- und Finanzwesens wie z.B. „Finanzplatz Genf“ und der Verband der Auslandsbanken in der Schweiz. Auf interkantonaler Ebene bildet die Konferenz der Volkswirtschaftsdirektoren ein bevorzugtes Forum des Austauschs, zumal die Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Kantonen ihr

gegen die internationale

Bestimmungszweck ist. Die regionale Konferenz der Westschweiz, CDEP-SO, unterstützt den Kenntnisaustausch in unterschiedlichen Kompetenzfeldern, darunter der Bank- und Finanzsektor. Wenn wir die Stärken der Schweiz effizient verteidigen wollen, muss unser Kanton die Rolle einer Triebkraft spielen, er muss mobilisieren und auf die gemeinsame Nutzung des einzigartigen Know-hows der verschiedenen Finanzzentren der Schweiz hinwirken. Insbesondere zusammen mit Zürich kann Genf die Interessen der Schweiz mit einer klaren, deutlich hörbaren Stimme vertreten. Der Finanzplatz Schweiz verliert u.a. gegenüber London an Boden. Wird Genf Massnahmen ergreifen, um die Niederlassung von Vermögensverwaltern zu begünstigen? Genf verteidigt seinen Rang energisch, auch wenn der Handlungsspielraum innerhalb des vom Bund vorgegebenen Geset-

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Konkurrenz antreten Wirtschaftsgefüges ist seiner Vielfalt zu verdanken, bei der zes- und Regulierungsrahmens begrenzt ist. Meine Dienststelsich die Akteure gegenseitig ergänzen und jeder zählt. Um len leisten alle gewünschten Anstrengungen, um die Vorzüge diese Vielfalt zu stimulieren, des Finanzplatzes Genf in möchte ich Brücken schlaeinem verschärften Wettbegen und Synergieeffekte werbsumfeld zur Geltung zu Ich betrachte unseren Finanzplatz schaffen. Abgesehen davon bringen. So begleitet die als wichtigen und integralen Bestandteil sprechen die Zahlen für sich Abteilung für Wirtschaftsfördeunserer Wirtschaft. und beweisen schon allein rung die Entwicklung der Aktidie Bedeutung des Finanzvitäten von Finanzdienstleisplatzes für unsere Wirtschaft. tern, die in unserem Kanton So beschäftigen etwa die Genfer Banken laut Schätzungen angesiedelt sind, und knüpft vielfältige Kontakte an, um die Nieüber 19‘000 Menschen, und der Finanzplatz Genf insgederlassung ausländischer Finanzakteure zu erleichtern. samt stellt über 35‘000 Arbeitsplätze. Der Beitrag des Finanzsektors zum BIP des Kantons Genf wird auf 17,4% Inwiefern spielt der Finanzplatz Genf eine wichtige geschätzt. Laut „The Global Financial Centres Index 15“ Rolle für die Zukunft des Kantons? belegt Genf den 9. Rang der Finanzplätze weltweit und den Ich betrachte unseren Finanzplatz als wichtigen und integ2. Rang in der Schweiz. • ralen Bestandteil unserer Wirtschaft. Die Solidität unseres

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DEBATTE

flexible Struktur

Die „ “ der unabhängigen Vermögensverwalter ist ein FATCA sowie dAs inkrAFTTreTen der neuen normen und regeln ersChweren die ArbeiT der unAbhängigen VermögensVerwAlTer und ruFen in dieser beruFsspArTe ein geFühl der unsiCherheiT herVor. TroTzdem bleiben edouArd CuendeT, der neue direkTor der sTiFTung „FinAnzplATz genF“, und ThomAs ulriCh, präsidenT des zürCher bAnkenVerbAnds, opTimisTisCh. beide sind der AnsiChT, dAss sowohl die sChweiz Als FinAnzplATTForm Als AuCh die unAbhängigen VerwAlTer Als FAChleuTe sTärken hAben, die sie AuF inTernATionAler ebene gelTend mAChen können. dAzu zählen Vor Allem ein sTAbiles umFeld und ein hohes kompeTenzniVeAu. gemeinsAmes inTerView. inTernATionAlen

Vorteil

Das Gespräch Führte Nejra BazDarevic

Edouard CuEndEt www.geneve-finance.ch

I

st FATCA eine Katastrophe oder eine Chance für den Finanzplatz Schweiz? z Edouard Cuendet: Zur Erinnerung: FATCA ist ein US-amerikanisches Gesetz, das ausserhalb des Staatsgebiets der USA Auswirkungen hat. Im Wesentlichen verlangt es von Finanzinstituten auf der ganzen Welt, dem Fiskus der USA Informationen über als US-amerikanisch betrachtete Konten bereitzustellen. Die Einführung dieses Systems wird enorme Kosten für die betroffenen Institute nach sich ziehen. Allerdings wird davon nicht nur die Schweiz in Mitlei-

thomas ulriCh www.zuercher-bankenverband.ch

denschaft gezogen, sondern alle Finanzzentren, die Zugang zum US-amerikanischen Markt behalten möchten. Daher dürfte das Gesetz keinen Wettbewerbsnachteil für den Schweizer Finanzsektor gegenüber seinen Hauptkonkurrenten schaffen. z Thomas Ulrich: Das FATCA-Abkommen kann man entweder als Aufgabe von Schweizer Grundwerten sehen oder aber als weiteren Schritt zur Steuertransparenz ausländischer Kunden, was im Interesse des gesamten Finanzplatzes ist. Im Nachhinein mag man bemängeln, dass die

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im neuen Regulierungsumfeld

Alle Wirtschaftszweige müssen Innovationen hervorbringen. Wo sind heute die Innovationen des Schweizer Bank- und Finanzsektors zu finden? z TU: Der Schweizer Finanzsektor hat in der Vergangenheit immer wieder seine hohe Innovationsfähigkeit bewiesen. Derzeit sind viele Finanzinstitute damit beschäftigt, ihre Geschäftsmodelle neu auszurichten, um für die Zukunft gewappnet zu sein. Auch Fragen wie die Kundenkommunikation, der Einsatz neuer Technologien und die Fähigkeit, schneller auf Marktveränderungen zu reagieren, sind hier relevant. Ich bin überzeugt, dass der Sektor das erforderliche Innovationsvermögen besitzt, um diese Entwicklungschance erfolgreich zu nutzen. Welche Argumente und Wettbewerbsvorteile kann der Finanzplatz Schweiz nach dem Ende des Bankgeheimnisses Ihrer Ansicht nach noch vorweisen? z EC: Der Bank- und Finanzsektor der Schweiz besitzt im Vergleich zur internationalen Konkurrenz zahlreiche Vorteile. In einer krisengeschüttelten Welt bleibt die Schweiz ein Hafen der Stabilität und Sicherheit. Mit Blick auf die Risikostreuung ist das ein schlagkräftiges Argument. Des Weiteren verfügt unser Land in allen Phasen der Wertschöpfungskette über zuverlässige Infrastruktur. Zudem ist die Schweiz wahrscheinlich der einzige Finanzplatz, der einen so weit gefächerten Erfahrungsschatz im Bereich der Vermögensverwaltung in unterschiedlichen Währungen und

Märkten vorweisen kann. Abgesehen davon werden die Berufe des Bankwesens hier von sehr hoch qualifizierten, mehrsprachigen Fachkräften ausgeübt. Darüber hinaus erweist sich der Finanzplatz auch hinsichtlich der Produkte und Dienstleistungen für immer anspruchsvollere private und institutionelle Kunden als äusserst innovativ. z TU: Für ausländische Kunden ist der Schweizer Finanzplatz auch weiterhin eine erstklassige Wahl – Bankkundengeheimnis hin oder her. Die traditionellen Stärken unseres Finanzplatzes liegen in der Beratungs- und Servicequalität, Mehrsprachigkeit, Rechtssicherheit und Währungsstabilität sowie in weiteren positiven wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen. Hinzu kommen die Sicherheit und Verlässlichkeit unserer Institute. All diese Standortfaktoren werden für den künftigen Erfolg unseres Finanzplatzes ausschlaggebend sein. Entsprechend müssen wir diese um jeden Preis erhalten, stärken und ausbauen. Wie lässt sich die Vermögensverwaltung in diesem schwierigen Umfeld zur Geltung bringen? Wie können Einrichtungen wie Ihre konkret zur Verteidigung der unabhängigen Verwalter beitragen? z TU: Zunächst einmal: Die Zahl von vermögenden Personen, die professionellen Rat und Unterstützung bei der Verwaltung ihrer Gelder benötigen, wird weiter zunehmen. Angesichts der steigenden Komplexität der Finanzmärkte wird dabei der Qualitätsanspruch an die Beratung sehr hoch bleiben. Das Private Banking in der Schweiz hat deshalb weiterhin eine grosse Zukunft. Es ist aber erforderlich, dass die anstehenden Veränderungen in der Branche frühzeitig erkannt und die richtigen strategischen Entscheidungen gefällt werden. Als Verband setzen wir uns zusammen mit anderen Branchenorganisationen dafür ein, in der Finanzbranche gleich lange Spiesse im internationalen Wettbewerb sicherzustellen. Es muss uns gelingen, die regulatorischen Einschränkungen, den bürokratischen Aufwand und die steuerliche Belastung auch in Zukunft so gering wie möglich zu halten.

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Schweiz stärker auf Gegenseitigkeit hätte pochen sollen, wie dies nun in den aktuellen Diskussionen mit der OECD der Fall ist. Immerhin ist es dem Bund gelungen, eine auf die Schweiz zugeschnittene FATCA-Lösung zu erarbeiten. Trotzdem birgt FATCA einen immensen bürokratischen Aufwand, der für die Banken schmerzhafte Mehrkosten mit sich bringt. Die aufgrund neuer Regulierungen steigenden Fixkosten bringen die Schweizer Banken zunehmend in Bedrängnis.

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DEBATTE

Die unabhängigen Vermögensverwalter stellen eine wesentliche, unverzichtbare Komponente des Finanzplatzes dar. Sie tragen zur Angebotsvielfalt des Finanzsektors bei und tragen Sorge, dass jeder Kunde auf unserem Finanzplatz die Beratung findet, die am besten auf seine Bedürfnisse abgestimmt ist. Thomas Ulrich

nnn

Die Aktionen der Stiftung Finanzplatz Genf (FGPF) kommen den unabhängigen Verwaltern konkret zugute. So profiliert sie sich in den grossen aktuellen Gesetzgebungs- und Regulierungsproblemstellungen: Geldwäschereibekämpfung, Strategie der Steuerkonformität, künftiges Finanzdienstleistungsgesetz usw. Auf all diesen Gebieten plädiert die FGPF für pragmatische Lösungen, die auf jeglichen Swiss Finish, der für die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes abträglich sein könnte, verzichten. Auf diese Weise handelt die Stiftung im Interesse aller auf unserem Finanzplatz operierenden Finanzintermediäre. Das lässt sich auch an den Rahmenbedingungen in Genf feststellen. Die FGPF bringt sich vor allem bei Steuer- und Wirtschaftsfragen ein, bei denen die gemeinsamen Interessen mit den unabhängigen Verwaltern offensichtlich sind.

z EC:

Inwiefern sind die unabhängigen Verwalter für die Gesundheit unserer Finanzplätze unverzichtbar? z EC: Die unabhängigen Verwalter sind seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil des Finanzplatzes. Sie stellen ihr Knowhow einer Kundschaft zur Verfügung, die einen massgeschneiderten Service wünscht. Besonders im Bereich der „Family Offices“ spielen sie eine wichtige Rolle. Die neuen Regulierungsanforderungen zwingen die unabhängigen Verwalter, genau wie die anderen Akteure des Finanzplatzes, sich anzupassen. Ihre flexible Struktur wird in diesem Umfeld ohne Zweifel ein Vorteil sein. z TU: Die unabhängigen Vermögensverwalter sind ein wesentlicher und unverzichtbarer Bestandteil des Finanzplatzes. Sie tragen zur Angebotsvielfalt des Finanzsektors bei und tragen Sorge, dass jeder Kunde auf unserem Finanzplatz die Beratung findet, die am besten auf seine Bedürfnisse abgestimmt ist. Der Schweizer Finanzplatz lebt

Nicht nur die Schweiz wird von FATCA in Mitleidenschaft gezogen werden, sondern alle Finanzzentren, die Zugang zum US-amerikanischen Markt behalten möchten. Daher dürfte das System keinen Wettbewerbsnachteil für den Schweizer Finanzsektor gegenüber seinen Hauptkonkurrenten schaffen. EdoUard cUEndET

von dieser Vielfalt der Institute, die zu seiner internationalen Führungsposition beigetragen hat. Deshalb ist es sowohl aus Sicht der Kunden als auch mit Blick auf den guten Ruf des Finanzplatzes umso wichtiger, dass weiterhin eine hohe Beratungsqualität geboten wird – unabhängig vom gewählten Dienstleister. Sollte die Aufgabe der Verteidigung des Finanzplatzes vollständig von einer privaten Vereinigung wie Ihrer erfüllt werden, oder sollten auch die politischen Instanzen dazu beitragen? z EC: Die Gesundheit des Finanzplatzes Genf ist für die ganze Bevölkerung des Kantons von Bedeutung. Mit 35‘000 Arbeitsplätzen, einem Anteil von 18% am BIP des Kantons und einem gewaltigen Beitrag zu den Steuereinnahmen von Kanton und Gemeinden bildet er einen Stützpfeiler des Wohlstands in Genf. Die Stiftung Finanzplatz Genf steht mit ihrem Engagement für die Förderung und Verteidigung dieses Sektors nicht allein da. Die politischen Instanzen, allen voran der Staatsrat, sind sich der entscheidenden Bedeutung dieser Aktivität voll und ganz bewusst (siehe Interview mit Pierre Maudet, S. 34). Der Dialog zwischen der FGPF und der Regierung findet in regelmässigen Abständen statt und ist konstruktiv. Das gleiche gilt für die Beziehungen zu den anderen Wirtschaftsvereinigungen. z TU: Die Erhaltung und Stärkung des Finanzplatzes ist eindeutig und zwingend eine gemeinsame Aufgabe von Politik und Branche. Deshalb versteht sich der Zürcher Bankenverband ausdrücklich als Plattform für den Austausch und den Dialog zwischen Politik und Wirtschaft. Es geht uns darum, gegenseitiges Verständnis für die Bedürfnisse beider Seiten zu schaffen und uns gemeinsam für die Zukunft des Finanzplatzes einzusetzen – im Interesse unseres ganzen Landes. •

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© T hierry P arel

Schweizer wirtSchaft

Viralität

ist der mächtigste wachstumsmotor, den man sich vorstellen kann

menschen in unserer schnellleBigen gesellschaft. wir unterhielten uns mit DooDle-grünDer michael näf. Das Gespräch Mit ihM Führte Nejra BazDarevic.

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as sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren von Doodle? z Michael Näf: Doodle ist simpel, einfach zu benutzen und viral. Es bringt eine Lösung für ein zeitaufwendiges Problem, mit dem viele Menschen Tag für Tag zu kämpfen haben: die Unwägbarkeiten bei der Planung. Das Werkzeug ermöglicht einen beachtlichen Zeit- und damit Produktivitätsgewinn. Zusätzlich ist Doodle in hohem Masse inhärent viral. Wer den Service nutzt, lädt automatisch auch andere Benutzer dazu ein, den Service ebenfalls zu nutzen. Dieser Prozess

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DooDle ist eine Dieser erfolgsgeschichten, zu Denen Die schweiz Das erfolgsrezept kennt: auf Basis einer innovativen iDee, einer technologischen nische unD einem soliDen geschäftsmoDell erfüllt Der online-terminplaner Den zeitersparnisBeDarf Der

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Schweizer wirtSchaft

Michael Näf und Doodle, eine Erfolgsgeschichte nnn

ist der mächtigste Wachstumsmotor, den man sich vorstellen kann. Schliesslich konzentrieren wir uns ohne Unterhalt auf die Benutzerfreundlichkeit unserer Services. Unser höchstes Ziel ist es, den Benutzern die Organisation ihrer Ereignisse so einfach wie möglich zu machen. Welches sind die grössten Herausforderungen, mit denen Sie sich als Unternehmer im InternetDienstleistungsbereich konfrontiert sehen? Das ist eine sehr schwierige Frage. Ich denke, die Mittelbeschaffung steht für viele Unternehmer, die neu in diese Branche kommen, im Vordergrund der Bemühungen. Hinzu kommen der Aufbau und die Strukturierung des Teams und des Unternehmens als beachtliche Herausforderung. Der Unternehmer muss sich darum bemühen, eine effiziente und stimulierende Lernumgebung zu schaffen. InternetUnternehmen müssen sehr flexibel sein, iterativ vorgehen und die Erkenntnisse aus jeder Iteration auf die nächste anwenden. Würden Sie uns den Mittelbeschaffungsprozess bei Doodle beschreiben? War es schwierig, an Kapital zu kommen? Zu dem Zeitpunkt, als wir eine ernsthafte Finanzierungskampagne in Angriff nahmen, hatte das Produkt Doodle bereits seine technische Effizienz unter Beweis gestellt. Auch hatte Doodle schon seine Attraktivität am Markt gezeigt, nicht nur in Bezug auf die Benutzerzahl, sondern auch auf die Einnahmen. Dank dieser Vorteile erwies sich die Mittelbeschaffung letztendlich für uns nicht als schwieriges Unterfangen. Ihr Produkt erreichte schnell einen hohen Bekanntheitsgrad - wurden Sie sofort von grossen Akteuren kontaktiert? Nein, sofort würde ich nicht sagen. Im Wachstumszyklus von Doodle wurden wir aber von anderen Partnern und potenziellen Käufern schon früh angesprochen. Je grösser Doodle wurde, desto grösser wurden auch die Gesprächspartner, die ein Interesse an einer Akquisition zeigten. Wie erleben Sie Ihr Ausscheiden bei Doodle auf der persönlichen Ebene? Einerseits macht mich die Entscheidung, die Leitung eines für mich während so vieler Jahre lebensdominierenden Pro-

Michael „Myke“ Näf erwarb sein Diplom in Informatik an der ETHZ und entwickelte im Jahr 2003 Doodle für sich selbst und seine Bekannten. 2007 entschied sich Näf dafür, zusammen mit seinem Arbeits- und Forschungskollegen Paul E. Sevinç das Unternehmen Inturico Engineering zu gründen, aus dem schliesslich Doodle wurde. In diesem vielversprechenden Unternehmen war Näf CEO. Im Mai 2011 erwarb das mächtige Zürcher Verlagshaus Tamedia eine Beteiligung von 49 % am Start-up. Im Laufe des Jahres 2014 möchte Tamedia diese Beteiligung erhöhen und einen Mehrheitsanteil erwerben. Näf wird das Unternehmen 2014 verlassen. Doodle zählt heute 20 Millionen Benutzer pro Monat und steht in einem Dutzend Sprachen zur Verfügung. Doodle hat mehrere Einnahmequellen, darunter die auf der Webseite angezeigte Werbung und einen Premiumservice für private Benutzer und Unternehmen. www.doodle.com

jekts abzugeben, wehmütig. Andererseits stimmt mich die Idee, ein neues Kapitel in meiner Unternehmerkarriere aufzuschlagen, enthusiastisch. Sie haben vor Kurzem Zeeder gegründet, ein Zürcher Netzwerk von Anlegern, die früh in Start-ups investieren. Was sind dabei Ihre wichtigsten Ziele und Motivationen? Was sind Ihre Leitlinien bei der Anlage? Konzentrieren Sie sich ausschliesslich auf schweizerische Start-ups? Das Team von Zeeder besteht aus Eric Schmid (Mitgründer von Spontacts, e-Motion, C-ATS Software), Thomas Dübendorfer (Google, Mitgründer von Spontacts), Luzius Meisser (Wuala) und mir. Unsere Motivation ist sicher auf der einen Seite finanzieller Natur, letztlich stehen aber zwei andere Aspekte im Vordergrund: Erstens möchten wir der Start-up-Szene in der

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und interessiert gegenüber, wenn dadurch den Unternehmen, in die wir investieren, möglicherweise beim Wachsen und Prosperieren geholfen werden kann. Wir unterhalten enge Beziehungen zu zahlreichen Partnern, die den von uns unterstützten Kandidaten in der Anfangsphase Anschlussfinanzierungen bieten können.

Schweiz etwas zurückgeben, und zweitens reizt uns die Möglichkeit, mit talentierten und begeisterten Unternehmern zu arbeiten und sie auf dem Weg hin zu einem erfolgreichen Geschäft zu begleiten. Wir versuchen, diejenigen Unternehmer zu finden, die sich in ihrem Umfeld abheben. Unser internationales Netzwerk bietet die Möglichkeit, das Wachstum solcher Jungunternehmer stärker zu unterstützen. Was unsere Investitionsleitlinien betrifft, so konzentrieren wir uns auf im Bereich Internet aktive Unternehmen mit Sitz in der Schweiz, vorzugsweise in der Region Zürich, denn wir möchten so nahe wie möglich beim Gründungsteam arbeiten. Haben Sie im Rahmen von Zeeder die Absicht, eine Art Venture Capital Partnergesellschaft mit den unabhängigen Vermögensverwaltern zu bilden? Wir stehen allen Formen der Partnerschaft aufgeschlossen

Können Sie uns einige Beispiele für Unternehmen nennen, in die Sie zum derzeitigen Zeitpunkt investieren oder die Sie studieren? Im Moment bin ich beschäftigt mit www.frontify.com (Webdesign- und -entwicklungswerkzeug), www.nezasa.com (Dienst für die Planung und Buchung von Individualreisen), www.quitt.ch (Service für die Vereinfachung der Verwaltungsprozesse bei Hausangestellten). Es gibt noch einige weitere Namen, die ich im Moment noch nicht nennen möchte. Darüber hinaus bin ich Mitglied im Verwaltungsrat von www.sherpany.com (unabhängige Plattform für die Kommunikation zwischen Unternehmen, Verwaltungsrat und Aktionären). Es gibt nicht viele Persönlichkeiten, die ganze Branche verändern und neue Trends setzen können. Haben Sie den Eindruck, dass solche Visionäre im Moment aus der Schweiz kommen? Absolut! Obschon die Schweiz relativ klein ist, gibt es eine Innovationsszene mit schweizerischen Starts-ups, die von hervorragenden Unternehmern angeführt und von erfahrenen Investoren begleitet werden. Als ich meinen Abschluss an der ETH machte, wählten die meisten Absolventen eine berufliche Laufbahn bei einem Grossunternehmen. Heute hingegen ziehen viele Abgänger ein Start-up als Arbeitgeber in Betracht oder gründen sogar ihr eigenes Unternehmen. Kürzlich schrieben Sie auf Twitter: „PIW (Progress in Work) would be preferable to WIP (Work in Progress).“ Fortschritt bei der Arbeit ist besser als laufende Arbeiten. Bringt das Ihre Geschäftsphilosophie zum Ausdruck? Ich denke, letztendlich ist es einfach eine Art, auf den Unterschied hinzuweisen zwischen Effizienz – die Dinge schnell erledigen – und Wirksamkeit – Die richtigen Dinge tun. •

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MAKROÖKONOMIE

Die Policies der Zentralbanken sind 2014

nicht aufeinander abgestimmt In

G eschIchte demokratIscher reGIerunGen haben nIcht Personen noch nIe so vIel öffentlIche macht besessen wIe dIe Z entralbankmanaGer heute . I n der f InanZkrIse haben sIe aufeInander abGestImmte m assnahmen Getroffen , um das s chlImmste Zu verhIndern . J etZt Geht Jeder seInen eIGenen w eG , GeleItet von den besonderheIten seIner JeweIlIGen volkswIrtschaft. wIr nehmen dIe wIchtIGsten Z entralbanken der w elt unter dIe l uPe . der

Gewählte

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ie Zentralbankpräsidenten machen nicht erst seit gestern in den Medien und der breiten Öffentlichkeit Furore. Ich erinnere mich noch, wie Journalisten in der Zeit, als Alan Greenspan in der Federal Reserve das Zepter in der Hand hatte, an der Dicke der Aktentasche des „Maestro“, wie man ihn damals nannte, die künftige Ausrichtung der US-amerikanischen Geldpolitik abzulesen versuchten. Und bei dem inzwischen verstorbenen Wim Duisenberg, dem ersten Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), schien das wuschelige weisse Haar den Hang zu Ausrutschern zu spiegeln: Bei Devisenhändlern ging die Parole um: „Wim spricht, ihr müsst Euro verkaufen“! Die heutigen Zentralbankpräsidenten sind – vielleicht – weniger schillernde Persönlichkeiten, doch seit der Finanzkrise von 2007-2008 spielen sie eine noch wichtigere Rolle. Man könnte sogar behaupten, dass nicht gewählte Personen in der Geschichte der demokratische Regierungen noch nie so viel öffentliche Macht besessen haben wie die Zentralbankmanager heute. Unterschiedliche Ansichten Zu Beginn der Finanzkrise ergriffen die Notenbanken aufeinander abgestimmte Massnahmen, um uns das Schlimmste zu ersparen. Doch anschliessend sind die meisten ihre eigenen Wege gegangen, je nach den Problemen ihrer jeweiligen Volkswirtschaft, dem Grad ihrer Unabhängigkeit gegenüber der Politik und ihrer – mehr oder weniger starken – Überzeugung von der Wirksamkeit des Währungsinstruments. Während einige der Zentralbanken heute einen restriktiveren Kurs verfolgen, erwägen andere sogar eine weitere Lockerung der Geldschraube. Am leichtesten zu entschlüsseln ist dieses Jahr wohl die Politik der US-amerikanischen Federal Reserve (FED). Nachdem sich ihre Bilanz im Vergleich zum Stand vor der Finanzkrise um das 4,5-fache erhöht hat, begann sie im Dezember endlich, die Ausweitung ihres Programms der quantitativen Lockerung zu

AndreAs Höfert Chefökonom von UBS Wealth Management www.ubs.com/wealth-management

drosseln. Dieser neue Kurs wurde im Januar bei der Sitzung des geldpolitischen Ausschusses der FED mit einer erneuten Reduktion um USD 10 Mrd. bestätigt, und man kann annehmen, dass er fortgesetzt wird. Folglich dürfte die dritte Lockerungsrunde (QE3) im Herbst abgeschlossen sein. Ein erster Anstieg der Zinssätze ist frühestens in der ersten Hälfte des Jahres 2015 vorgesehen und hängt sehr stark von der Entwicklung der Beschäftigungslage ab. Natürlich ist es möglich, dass die enttäuschenden Statistiken der USA zu Beginn des Jahres nicht ausschliesslich auf den extrem kalten Winter und die wiederholten Schneestürme zurückzuführen sind. Doch angesichts einer Wachstumsrate, die für das ganze Jahr 2014 wahrscheinlich über 3% liegen dürfte, lässt sich eine ultra-lockere Geldpolitik immer weniger rechtfertigen. Zwar wird die neue FED-Präsidentin Janet Yellen von vielen Fachleuten als noch akkommodierender eingeschätzt als Ben Bernanke, doch das ist kein ausreichender Grund für eine neue Trendwende der US-amerikanischen Geldpolitik. Im Gegenteil, die ersten öffentlichen Stellungnahmen von Frau Yellen in ihrem neuen Amt weisen darauf hin, dass sie in die Fussstapfen von Herrn Bernanke treten wird. Der 7. November 2013 war ein historisches Datum für die Europäische Zentralbank (EZB). An diesem Tag traf sie die paradoxe Entscheidung, ihren Leitzins zu senken, obwohl der Aufschwung

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in der Eurozone deutlich spürbar wurde. Dabei hatte sie 2012 und in der ersten Hälfte des Jahres 2013, als die gesamte Eurozone in der Rezession steckte, einen solchen Schritt strikt abgelehnt. Zudem wurde dieser Beschluss trotz der Ablehnung Deutschlands getroffen, das mit einigen anderen nordeuropäischen Ländern eine Minderheit dagegen bildete. Um diese Entscheidung zu verstehen, muss man sich an eine Zahl erinnern, die acht Tage zuvor bekannt gegeben wurde, nämlich die Inflationsrate der Eurozone für Oktober: 0,7 % gegenüber dem Vorjahr, was weit hinter der Zielsetzung der EZB und den Erwartungen der Märkte zurückblieb. Dieser deflationäre Druck, der auch im Januar 2014 anhielt, während die Kredittätigkeit in Europa nach wie vor schwach bleibt, stellt eine Dunkelzone dar und könnte den Aufschwung des Kontinents ernsthaft gefährden. Daher wird davon ausgegangen, dass die EZB in den kommenden Monaten akkommodierend bleibt und sogar gegebenenfalls noch expansiver werden könnte. EinE Wirtschaft im aufschWung Zwar schränkt der Beschluss des deutschen Bundesverfassungsgerichts, in der Frage des unbegrenzten Anleihekaufs (OMT) den europäischen Gerichtshof anzurufen, das Arsenal der EZB derzeit ein. Doch sie verfügt über andere Instrumente der Geldmengenexpansion wie neue Leitzinssenkungen oder ein negativer Diskontsatz. Das wird Deutschland vermutlich ablehnen. Doch am 7. November 2013 hat die EZB unter Mario Draghi bewiesen, dass sie sich vom deutschen Gängelband befreit hat und nun einen pragmatischeren Ansatz verfolgt. Im Gegensatz zur EZB hat es die britische Zentralbank, Bank of England (BoE), mit einer boomenden Wirtschaft zu tun. Genau wie ihr US-amerikanisches Pendant setzt sie das Instrument der „Forward Guidance“ ein. Aber mehr noch als die FED brachte sie die Verbesserung der Beschäftigungslage, die sie nicht vorausgesehen hatte, in Verlegenheit. In diesem

Umfeld der Normalisierung ihrer Wirtschaft ist zu erwarten, dass die BoE als erste westliche Zentralbank mit den seit der Finanzkrise von 2008 verfolgten unorthodoxen Geldpolitiken brechen wird. So kann man mit einem Anstieg ihres Leitzinses rechnen, und zwar spätestens im ersten Quartal 2015. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird weiterhin von der Politik der EZB abhängig sein. Eine Abkehr vom Mindestkurs des Franken zum Euro würde angesichts der extrem hohen Bilanz der SNB enorme Risiken mit sich bringen. Die Tatsache, dass die Schweizer Wirtschaft weiterhin leistungsstärker ist als die anderen europäischen Volkswirtschaften, ohne dass Inflationsdruck erkennbar wäre, erleichtert der Notenbank dieses Landes die Arbeit. Dagegen muss die SNB auch künftig aufmerksam beobachten, wie sich der Schweizer Immobilienmarkt entwickelt. Die japanische Zentralbank (BoJ) wird weiterhin die Notenpresse laufen lassen, denn ihr Ziel ist eine Verdoppelung der Geldmenge zwischen Januar 2013 und Januar 2015. Da die Auswirkungen auf das japanische Wachstum bisher enttäuschend waren, könnte sie ihre Geldmengenexpansion bis dahin sogar noch ankurbeln. Selbstverständlich haben die unterschiedlichen Ansätze der Zentralbanken Konsequenzen für die Währungen, und sie werden für Volatilität sorgen. Doch wenn wir ein relativ einfaches Bewertungsschema anlegen, nach dem die Entwicklung der Devisenmärkte heute davon abhängt, wie expansiv oder restriktiv die Geldpolitiken den Erwartungen nach ausfallen dürften, so können wir eine Rangliste der wesentlichen Währungen für dieses Jahr aufstellen. Die Währung mit dem grössten Potenzial wird das britische Pfund sein, gefolgt vom US-Dollar und dem chinesischen Yuan. Am unteren Ende der Rangliste finden wir den Euro, den Schweizer Franken und den japanischen Yen mit dem schwächsten Potenzial. •

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O R G A N I S E D B Y: VOXIA COMMUNICATION & CONSER

FRIDAY

13 JUNE 2014 Zurich// Baur au Lac Hotel Das Jahrestreffen von Investoren und Spezialisten in Nachhaltigen Geldanlagen

C O N F E R E N C E S • W O R K S H O P S • R O U N D TA B L E • N E T W O R K I N G - L U N C H i n f o r m a t i o n : Vo x i a c o m m u n i c a t i o n I P. 0 2 2 5 9 1 2 2 6 6 I e v e n t s @ v o x i a . c h I w w w. v o x i a . c h

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EIN NEUES IMAGE

CSR-Kommunikation für den Finanzsektor

ANGESICHTS DES DRUCKS, UNTER DEM DER SCHWEIZERISCHE FINANZSEKTOR VON AUSSEN UND INNEN, DER ÖFFENTLICHKEIT UND DER POLITIK STEHT, IST DER AUFBAU EINES NEUEN IMAGES FÜR DIE BRANCHE DRINGEND ERFORDERLICH. ES GEHT DARUM, EINE POLITIK DER VERANTWORTUNGSVOLLEN UNTERNEHMENSFÜHRUNG (CORPORATE SOCIAL RESPONSIBILITY ODER CSR) IN DIE WEGE ZU LEITEN UND DIESE MIT EINER GEZIELTEN KOMMUNIKATION ZU KOPPELN, UM SO EINE ENTWICKLUNG HIN ZU EINEM GESCHÄFTSMODELL ZU INITIIEREN, DAS DEN ERWARTUNGEN DER INVESTOREN ENTSPRICHT. Von J E A N L A V I L L E , Conser Invest, und L A U R E N T A S H E N D E N , Voxia communication

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is heute konzentrierte sich die Kommunikation der Unternehmen der Branche im Wesentlichen auf die Verbesserung der Risikomanagementsysteme, die Qualität der Angebote und eine anhaltende Performance. In einer Zeit, in der der wirtschaftliche Erfolg zunehmend auch auf dem guten Ruf basiert, ist die Unternehmensethik ein wesentlicher Faktor für die Eroberung und Verteidigung von Marktanteilen geworden. Die Einführung einer sozial verantwortlichen Politik und die Koppelung dieser Politik an ein effizientes Kommunikationsprogramm sind zwei Etappen, die für die Imagepflege unabdingbar geworden sind. BEWERTUNG UND POSITIONIERUNG Ein Finanzinstitut muss die Überlegungen und deren Umsetzung auf zwei Ebenen führen, um sowohl den gesellschaftlichen Ansprüchen als auch seiner spezifischen Geschäftstätigkeit Rechnung zu tragen. Zum einen erfolgt die CSR des Unternehmens über eine Analyse seiner ökologischen, sozialen und ethischen Herausforderungen. Zweck dieser Vorgehensweise ist die Erstellung einer strategischen Positionierung des Unternehmens nach den Kriterien einer nachhaltigen Entwicklung, für sich genommen, aber auch im Vergleich zu anderen Unternehmen (Benchmarking). Für eine Bank sind die Kunden und die Ethik in der Geschäftstätigkeit der Kern dieser Strategie. Im gesellschaftlichen Bereich sieht sie sich zum Beispiel mit dem negativen Image des Hire and Fire konfrontiert, das der Branche anhaftet und das langfristig ihre Fähigkeit, Talente zu gewinnen, beeinträchtigen kann. Es empfielt sich angesichts der aktuellen und anstehenden gesetzgeberischen Herausforderungen auch, mit einer zielgerichteten Kommunikation die zunehmende Bedeutung der öffentlichen Meinung und politischer Institutionen als Stakeholder zu berücksichtigen.

Zum anderen setzt die Geschäftstätigkeit eines Finanzinstituts dieses einer Reihe imagegefährdender Risiken aus. Seine Rolle als Vermittler zwischen den Spareinlagen und den Investitionsbedürfnissen verschiedener Kreditnehmer weist ihm eine Verantwortung in Bezug auf die Qualität der Unternehmen zu, zu deren Entwicklung es durch Kredite, Darlehen oder Investitionen beiträgt. Die CSR-Anforderungen haben einen direkten Einfluss auf die Performance der Investitionen. Ihre erfolgreiche Integration in die Entscheidungsprozesse ist unabdingbar, um die Nachhaltigkeit unserer Wirtschaft und damit den Fortbestand der Finanzerträge sicherzustellen. Darüber hinaus können (oder müssen) auch alle Anlageprodukte, die das Institut emittiert oder verwaltet, nach CSG-Kriterien beurteilt werden. Nachhaltige Investmentfonds müssen zum Beispiel ihr Zielpublikum zuerst finden. Wenn man anfangs ein manchmal unerfahrenes Publikum von einem spezifischen Thema überzeugen muss, so gilt es, diese Produkte später für ihre Performance zu fördern, insbesondere im Vergleich zu anderen Produkten. KOMMUNIKATION Ein so positioniertes Unternehmen muss von seinen CSR-bedingten Wettbewerbsvorteilen profitieren können. Ein klarer und fest zugeordneter Kommunikationsplan ist die Garantie dafür, dass die Bemühungen des Finanzinstituts um eine nachhaltige Herangehensweise sowohl nach aussen über intensive Medienbeziehungen, als auch im Innern durch die Verbreitung der Schlüsselbotschaften unter den Mitarbeitern übermittelt werden können und so der Aufbau eines neuen Stücks Unternehmenskultur ermöglicht wird, das die Mitarbeiter motiviert und bindet. Die Koppelung dieser beiden Vorgehensweisen (Analyse/Positionierung und Kommunikationsplan) wird ein Unterscheidungsmerkmal und ein Mittel zu einer Entwicklung hin zu einem Geschäftsmodell sein, das den Erwartungen der Investoren und einer Erneuerung des Finanzplatzes Schweiz entspricht. •

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Ja, aber mit Bedacht

investieren?

Im Dezember 2013 weIhte DIe StIftung PIerre ArnAuD Ihr muSeum, DAS Centre D’Art De LenS, gAnz In Der nähe von CrAnS-montAnA eIn. DAS KonzePt DIeSeS neuen AuSSteLLungSortS beSteht DArIn, DIe mALer DeS ALPenrAumS unD Der wALLISer SChuLe groSSen InternAtIonALen meIStern unD DIe vergAngenheIt Der gegenwArt gegenüberzuSteLLen. SeIne zIeLSetzung ISt DIe DynAmISIerung DeS bergtourISmuS unD DIe StärKung DeS AnSehenS Der regIon über DIe SChweIzer grenzen hInAuS. DAnIeL SALzmAnn, InItIAtor unD mäzen DeS zentrumS, ISt zugLeICh SAmmLer, InveStor unD unternehmer. für InveSt’newS erLäutert er SeIne AuffASSung von KunSt ALS werteträger unD AuCh ALS AnLAgeInStrument. Das Gespräch Führte Fabienne boGaDi

eIn vIeLSeItIger

AnLeger

Daniel Salzmann wurde in Marokko geboren, wo er seine Kindheit verbrachte. Nach einem Medizinstudium an der Universität Lausanne leitete er das Cabaret-Théâtre des Faux-Nez, bevor er in psychiatrischen Institutionen der Universität Genf als Assistenzarzt tätig war. 1990 gründete er gemeinsam mit dem Büro für Wiedereingliederung ins Berufsleben des Kantons Waadt eine Schmuck-Juwelier-Werkstatt, die er sieben Jahre lang leitete. Seit Ende der 1990er Jahre befasst sich das Allround-Talent mit Vermögensverwaltung und Investment in mehreren Wirtschaftszweigen, von Gesundheit über Nahrungsmittel und Tourismus bis hin zu Skilifts. Als Investor wirkte er u.a. 2002 an der Rettung des Online-Shops LeShop.ch mit. Gleichzeitig setzt er seine kulturellen Aktivitäten fort. Er entwirft Szenographien für Tanzvorstellungen oder zu Themen wie Mozart, orientalische Märchen, Flamenco. 2007 initiierte er die Stiftung Pierre Arnaud, aus der das Centre d’art de Lens hervorging.

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nter welchen Umständen ist die Stiftung Pierre Arnaud entstanden? Ihre heutige Tragweite geht weit über die ursprüngliche, viel bescheidenere Zielsetzung des Projekts hinaus. Die Ausgangsidee bestand in einer Hommage an meinen Schwiegervater Pierre Arnaud, nach dem das Museum benannt wurde, und einer Würdigung der Walliser Künstler, die er sammelte. Nach seinem Vorbild habe auch ich angefangen, die Künstler der Walliser Schule zu sammeln, zu deren Bekanntheit wir beitragen wollten. Später ist das Projekt durch diverse Überlegungen bereichert worden. Schliesslich hatten wir den Wunsch, zwischen diesen traditionalistischen Malern und den Meistern der grossen Kunstströmungen Brücken zu schlagen. Tatsächlich haben sich diese als regionalistisch und konservativ betrachteten Maler in den grossen europäischen Hauptstädten aufgehalten, wo sie in Akademien studiert und mit den Künstlern anderer Länder,

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die sie dort trafen, enge Bande knüpften. Daraus ergab sich ein anderer Gedanke, der uns begeisterte: die Gegenüberstellung dieser regionalen Identität mit einer übergreifenden, menschlichen oder europäischen Identität in einer Zeit der Globalisierung und des Rückzugs in Herkunftsidentitäten. Warum gerade Lens? Zum einen war der Gemeindepräsident von Lens gleich Feuer und Flamme für unser Vorhaben und hat uns sehr unterstützt. Zum anderen wollten wir die Kluft zwischen den Dörfern der Region und dem grossen Wintersportort CransMontana überbrücken. An dieser Stelle befand sich früher eine Schreinerei, die wir aufgekauft haben. Dann haben wir den Architekten gebeten, ausgehend von diesem präzisen Ort ein museales Baukonzept zu schaffen, das in seiner landwirtschaftlichen Umgebung Sinn macht und mit der Umwelt harmoniert. Ist eine solche Initiative wichtig für die Tourismusbranche? Ohne Zweifel, wenn man die Erwartungen und Bedürfnisse der Touristen des 21. Jahrhunderts bedenkt. Zwar stellt

Eine Stiftung wie unsere kann sich als fantastisches Instrument zur Förderung des Images der Region entpuppen, und zwar weit über die Landesgrenzen hinaus. Crans-Montana mit Skisport, Golf und diversen Wandermöglichkeiten bereits ein umfassendes Touristikangebot bereit, doch heute sind Urlaubsorte Unternehmungen, bei denen jedes Element die anderen wesentlich mitbestimmt. Events, Kultur und Kongresse ergänzen das globale Angebot. Unser Ziel ist es, zur Erhöhung der Auslastungsrate auf 60 % oder 70 % und somit zum Florieren der Wirtschaft beizutragen. Das Wallis kann nicht wie in den 1970er und 1980er Jahren nur auf den Immobiliensektor setzen; es braucht Infrastruktur und Dienstleistungen. Ein Museum ist ein zusätzlicher Anziehungspunkt, etwa als Ausflugsziel bei schlechtem Wetter. Zudem kann sich eine Stiftung wie unsere als fantastisches Instrument zur Förderung des Images der Region entpuppen, und zwar weit über die Landesgrenzen hinaus. Bei einer Reise nach Argentinien bin ich zufällig auf Plakate der Stiftung Gianadda gestossen, die Martigny weltweit bekannt gemacht hat. Wir haben ein weiteres Projekt zur Diversifizierung unseres Angebots: Wir wollen Aufenthalte in Crans-Montana organisieren, die neben der Besichtigung unserer Stiftung einen Besuch der Stiftungen Gianadda oder Beyerle in Basel umfassen. Sie sind Mäzen, aber auch Anleger und Unternehmer. Grosse Investoren haben oft eine enge Beziehung zur Kunst. Wie erklären Sie das? Wenn man eine komfortable finanzielle Situation geniesst,

möchte man seinen Horizont erweitern. Ich bewundere Menschen mit immensem Vermögen, die einen Teil davon gemeinnützigen Stiftungen spenden, besonders im Bereich der Kunst. Ich denke, dass diese Menschen der Gesellschaft einen Teil dessen, was sie erhalten haben, zurückgeben möchten. Ich persönlich habe immer eine starke Beziehung zur Kultur und zur Kunst gehabt. Mit 20 Jahren habe ich meine erste Ausstellung organisiert, und seitdem habe ich nie aufgehört Kunstwerke zu erwerben. Ausserdem habe ich das Cabaret-Théâtre des Faux-Nez in Lausanne geleitet und in Ungarn und der Schweiz Tanzveranstaltungen arrangiert. Des Weiteren bin ich Präsident des Caprices Festival von CransMontana. Als Anleger habe ich ein Bedürfnis nach unterschiedlichen Blickwinkeln, Denkansätzen und universellen Bezugsgrössen. Ein Leben ohne Schönheit, ohne Humanismus und ohne Moral kann sehr schnell kläglich werden. Würden Sie heute noch empfehlen, in Kunst zu investieren? Ist das eine attraktive Anlageform im Vergleich zu anderen? In den vergangenen Jahrzehnten zählte die Kunst, besonders moderne Kunst, zu den besten Anlageformen, denn der Wert von Kunstwerken stieg kontinuierlich. Heute rate ich allerdings zu Vorsicht. Die Preise explodieren, denn das irrationale Verhalten einiger Anleger treibt sie künstlich hoch. Wir müssen mit unangenehmen Überraschungen rechnen. Können sich Einsteiger auf dieses Feld vorwagen? Oder erfordern solche Anlagen besondere Fachkompetenzen? Und wenn ja, welche? Es gibt aussergewöhnlich begabte Sammler mit der Fähigkeit die Werke aufzuspüren, deren Wert steigen wird. So wurden fantastische Sammlungen mit Werken von Künstlern aufge-

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Wenn ich ein Bild erwerbe, steht die Passion im Vordergrund, aber ich stelle stets sicher, dass der Erhalt des Geldes, das ich für ein Werk ausgebe, gewährleistet ist.

baut, die zunächst verschrien waren. Aber solche Sammler sind Ausnahmen. Ich würde Einsteigern raten, sich nach und nach auf dieses Feld vorzuwagen und zu Beginn keine allzu grossen Summen zu investieren. In der Kunst ist eines sicher: Das Prinzip „Gefällt mir-gefällt mir nicht“ bringt langfristig keinen Wert. Im Laufe der Zeit eignet man sich Fachkenntnisse und einen kritischen Blick an, die unsere Vorstellung von Schönheit verändern. Dann stellt man fest, dass sich Anschaffungen, die nach dem Kriterium „Gefällt mir“ getätigt wurden, als relativ wertlos herausstellen. Der Blick und der Geist müssen geschult werden. Für mich persönlich ist es besonders in der zeitgenössischen Kunst unerlässlich, vor dem Kauf Bezugspunkte zu haben, Abstand zu gewinnen, zu analysieren und zu verstehen. Wenn ich ein Bild erwerbe, denke ich nicht vorrangig an die Investition. Im Vordergrund steht die Passion. Trotzdem stelle ich stets sicher, dass der Erhalt des Geldes, das ich für ein Werk ausgebe, gewährleistet ist. Aber ich investiere nicht in Kunst als wäre sie eine beliebige Anlageform wie Aktien, Immobilien oder Gold. Halten Sie es für eine gute Idee, mit einem auf Kunst spezialisierten Fonds anzufangen? Die meisten Anleger wenden sich spezialisierten Fonds zu. Diese Anlageinstrumente sind generell solide, denn sie greifen auf die Unterstützung gut ausgebildeter Experten zurück, die wissen, was sie kaufen. Ich persönlich ziehe zwar Direktanlagen vor, aber der Einstieg in einen auf Kunst spezialisierten Fonds bietet Zugang zu einer Vielfalt an Produkten und Kunstströmungen sowie die Chance zu lernen. Zudem stellen Fonds eine Sicherheit für Ihr Vermögen dar, da sie das Risiko streuen. Wenn Sie als Anleger im Alleingang Kunst kaufen und sich bei zwei oder drei Werken täuschen, so kann das schmerzliche Folgen haben. •

Ein Museum der Wechselbeziehungen Das Centre d’art de Lens wurde am 23. Dezember 2013 im Herzen dieses Walliser Dorfs eröffnet. Das Kunsthaus wurde als Hommage an den französischen Unternehmer und Kunstsammler Pierre Arnaud gebaut. Das entschieden moderne Bauwerk des Architekten Jean Pierre Emery, in dem sich das Museum und die Stiftung Pierre Arnaud befinden, scheint mit der Landschaft zu verschmelzen. Auf der Rückseite versteckt sich das Gebäude unter seinem sanft zur Strasse hin abfallenden Gartendach. An der Frontseite spiegeln immense Glasflächen die Berge und den See, eine Anspielung auf die Landschaften, die die Walliser Maler inspiriert haben. Mit Blick auf maximalen Umweltschutz ist diese Fassade aus Fotovoltaikglas, das Energie erzeugt. Die Filtrierung des Sonnenlichts garantiert optimalen Schutz der ausgestellten Werke. In dem für Zeitausstellungen konzipierten Kunsthaus finden zwei grosse Expositionen pro Jahr statt. Die Winterausstellungen bringen die wesentlichen Malereiströmungen zwischen 1800 und 1950 zur Geltung, wobei regionale Künstler und internationale Meister gegenübergestellt werden. Die Sommerausstellungen sind Konfrontationen zwischen westlichen und nicht westlichen Sichtweisen, zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Es werdem 50‘000 Besucher pro Jahr erwartet.

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SRO

Die

UVV

behaupten sich

in einem schwierigen Umfeld trotz vieler Widrigkeiten gut

Die SelbStregulierungSorganiSationen (Sro) engagieren Sich weiterhin für eine wirkungSvolle regulierung, Die mit Den intereSSen DeS berufSzweigS Der unabhängigen vermögenSverwalter vereinbar iSt. eine beStanDSaufnahme für 2014. Matthias schaaD

Patrick Dorner

www.polyreg.ch

www.vsv-asg.ch

matthiaS SchaaD, geSchäftSführer DeS allgemeinen SelbStregulierungSvereinS Polyreg, unD Patrick Dorner, geSchäftSführer DeS verbanDS SchweizeriScher vermögenSverwalter (vSv) Das Gespräch Führte Nejra BazDarevic

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elche wesentlichen Schwierigkeiten bereitet die Anwendung der Standesregeln den Vermögensverwaltern? z Matthias Schaad: Die PolyAsset-Standesregeln spiegeln einen idealen Anlageberatungsprozess, den die meisten betroffenen Vermögensberater bereits angewendet haben und weiterhin anwenden. Insofern wirft die Umsetzung der Standesregeln im Prinzip keine signifikanten Probleme auf. Nur die Anpassung der existierenden Verträge an diese Regeln in der vorgesehenen Frist stellte für einige eine Herausforderung dar. Allerdings hatten wir bei der Erstellung unserer Standesregeln im Jahr 2009 die Revision des Finma-Rundschreibens 2009/1 über die Rechtsprechung bezüglich der Retrozessionen vorweggenommen und konnten so die Verpflichtung zu einer erneuten Umgestaltung der Verträge oder des Geschäftsmodells vermeiden. Die Revision des KAG hat einige materielle Veränderungen nach sich gezogen. Trotz einer tieferen Verankerung der Standesregeln im Gesetz könnte ihre Akzeptanz auf politischer Ebene noch erhöht werden. z Patrick Dorner: Die von der Finma 2009 angenommenen Eckwerte stützten sich im Wesentlichen auf die Standesregeln des VSV. Für unsere Mitglieder ist der Übergang daher reibungslos und ohne signifikante Schwierigkeiten bei der Umsetzung abgelaufen. Allerdings bleibt die Frage der Kontakte mit Kunden, die im Ausland wohnhaft sind, ein heikler Punkt. Zum Glück betreffen die meisten Neuerungen Informationspflichten, die einfacher zu erfüllen sind als Auflagen, die Veränderungen der bestehenden Verträge erfordern. Wie hoch ist der Anteil der Standesregeln, die angepasst werden mussten? Was tun, wenn ein Kunde nicht erreichbar ist? Muss der Verwalter eine Deadline einhalten? z PD: Im Gegensatz zu anderen Vermögensverwaltern, die erst seit 2009 Standesregeln unterworfen sind, ist dies bei den Mitgliedern des VSV seit über 25 Jahren der Fall. Die Befolgung von Regeln der Berufsethik ist folglich schon lange weit verbreitet. Die jüngsten, Anfang 2014 in Kraft getretenen Anforderungen betreffen vor allem Informationen, die der Kunde erhält. Bei Neukunden sind die neuen Anforderungen sofort anzuwenden, und der uVV hat 12 Monate, um seine bestehenden Verträge anzupassen. z MS: Die Frage stellt sich nicht, denn die Unterwerfung unter die Standesregeln setzt ihre Befolgung voraus. Mittels jährlicher Prüfungen und einem Sanktionssystem gewährleisten Berufsethik-Organisationen wie unsere seit 2009, dass ihre Standesregeln effektiv umgesetzt werden. Zudem sind die

Übergangsfristen für die Anpassung der bestehenden Verträge schon seit einiger Zeit abgelaufen. Wenn ein Kunde nicht erreichbar ist und der Vermögensverwalter ihm keinen den Standesregeln entsprechenden Vertrag zur Unterzeichnung vorlegen kann, so profitieren weder der Verwalter noch der Kunde von den gesetzlichen Vorteilen und können folglich nur beschränkt auf kollektive Kapitalanlagen zugreifen. Unsererseits kontrollieren wir anlässlich der Prüfung, ob der Verwalter die betreffenden Fälle adäquat bearbeitet. Das Vertragsverhältnis als solches besteht selbstverständlich weiter, und die Aufträge müssen innerhalb des gesetzlichen Rahmens ausgeführt werden. Wie stellen die UVV ihre Konformität mit FATCA sicher? Wie helfen Sie Ihren Mitgliedern in der Praxis? z MS: Durch Registrierung beim IRS. Einige UVV haben Probleme mit ihrer Online-Registrierung, die nur auf Englisch möglich ist, und sie verstehen nicht immer die US-amerikanischen Rechtsbegriffe und ihre Konsequenzen. In ihren

Wenn ein Kunde nicht erreichbar ist und der Vermögensverwalter ihm keinen den Standesregeln entsprechenden Vertrag zur Unterzeichnung vorlegen kann, so profitieren weder der Verwalter noch der Kunde von den gesetzlichen Vorteilen und können folglich nur beschränkt auf kollektive Kapitalanlagen zugreifen. Fortbildungskursen erklärt die SRO PolyReg ihren Mitgliedern die Funktionsweise des FATCA, die Notwendigkeit der Registrierung und das Registrierungsverfahren. Das war 2013 der Fall und wird uns auch 2014 beschäftigen. z PD: Es ist uns insofern gelungen, einen sehr vorteilhaften Status für die Schweizer UVV auszuhandeln, als für die grosse Mehrheit keine Reportingpflichten bestehen. Die meisten dürften den Status des Registered Deemed Compliant wählen, für den nur eine einfache, schnelle Online-Registrierung beim IRS vorgeschrieben ist. UVV, die eine Registrierung bei US-Behörden aus Prinzip ablehnen, könnte auch der von den Depotbanken erteilte Status des Certified Deemed Compliant interessant erscheinen. Je nach Anzahl der betroffenen Banken und ihren Anforderungen kann es jedoch mehr oder weniger kompliziert und langwierig sein,

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diesen Status zu erlangen. Zudem entsteht dadurch eine Abhängigkeit des Vermögensverwaltern von den Banken, mit denen er zusammenarbeitet. Seit einem Jahr setzt der VSV zahlreiche Werkzeuge ein – Mitteilungen, Schulungskurse, Verfahrensleitfaden, Helpline – um seine Mitglieder über das FATCA auf dem Laufenden zu halten, zu beraten und bei ihren administrativen Schritten zu unterstützen. Leisten Sie Lobbyarbeit mit Blick auf das FIDLEG? Welche Initiativen ergreifen Sie konkret? z PD: Die Zukunft des Schweizer Finanzplatzes darf nicht nur von und für grossen Bank- und Versicherungsinstituten gestaltet werden. Der VSV ist der einzige Verband, dessen spezifische Zielsetzung die Verteidigung der Interessen der UVV ist und der sich seit Jahren dafür einsetzt, dass die KMU, die zur Vielfalt und Stärke des Finanzplatzes beitra-

Die Zukunft des Schweizer Finanzplatzes darf nicht nur von und für grossen Bank- und Versicherungsinstituten gestaltet werden. gen, in Bern Gehör finden. Allein in den letzten 18 Monaten konnte der VSV bewirken, dass sich die grosse Mehrheit UVV nicht dem „vollen Programm“ von FATCA unterziehen muss. Dank der Intervention des VSV können UVV weiterhin ohne Bewilligung der FINMA Gelder der beruflichen Vorsorge verwalten. Und schliesslich konnten für die UVV bei der Revision des Kollektivanlagengesetzes Lösungen durchgesetzt werden, welche kleinen Vermögensverwaltungen von Fonds eine Zukunft geben sowie allen UVV das gesamte Anlageuniversum im Fondsbereich zugänglich erhalten. In dieser Hinsicht sind ein regelmässiger Austausch mit den Akteuren des Finanzplatzes und direkte Kontakte mit den Behörden und dem Parlament unerlässlich. Für die nächsten grossen „Baustellen“ – FIDLEG und das Finanzinstitutsgesetz – haben wir bereits unsere Ressourcen mobilisiert um darauf hinzuwirken, dass optimale Lösungen für alle UVV angenommen werden. z MS: Die SRO PolyReg ist kein Lobby-Organ, sondern eine unabhängige (d.h. nicht einem Berufsverband angegliederte) Selbstregulierungsorganisation, die in der ganzen Schweiz tätig ist und allen Berufssparten des Nichtbankensektors offen steht. Sie beaufsichtigt rund 1100 Finanzintermediäre. Im Rahmen ihrer satzungsmässigen Ziele engagiert sie sich kontinuierlich für eine wirkungsvolle und effektive Regulierung, die zugleich mit

den Interessen der betroffenen Berufszweige vereinbar ist. Was das FIDLEG angeht, so haben wir uns sehr frühzeitig in den Gesetzgebungsprozess eingebracht und bringen uns weiterhin ein. In all ihren Stellungnahmen zeigt die SRO PolyReg Besonnenheit und fordert eine massvolle Gesetzgebung, Legitimität und adäquate Regelungen, für die eine Notwendigkeit besteht. Um diese Argumente geltend zu machen, verwenden wir alle verfügbaren Einflussmöglichkeiten und stehen in Kontakt mit den Behörden, Verbänden und den jeweiligen Mitgliedern. Wie steht es derzeit um den Status der SRO? Auf welche Lösungen zur Aufsicht der UVV steuern die Behörden Anfang 2014 zu? z MS: Seit dem Jahr 2000 erfüllen die SRO ihren gesetzlichen Auftrag tadellos, und ihr Status wird vom Gesetzgeber im Zuge der laufenden Revision des GwG nicht in Frage gestellt. Selbst die GAFI stellte in ihren Empfehlungen von 2012 fest, dass die Aufsicht der SRO dem direkten staatlichen Regulierungssystem gleichkommt. Folglich haben die SRO einen objektiv positiven Status. Erstaunlicherweise nehmen die Schweizer Behörden diese Feststellung nicht zur Kenntnis, sondern planen eine fast vollständige Neuorganisation des gesamten Systems der Finanzmärkte. Zwar erscheint eine Aufsicht der unabhängigen Vermögensverwalter auf der Basis des Selbstregulierungsprinzips nach wie vor denkbar, doch bisher signalisieren die Behörden, dass eine beträchtliche Beschneidung dieses Prinzips sowie eine faktische Ausgrenzung der bestehenden SRO nicht ausgeschlossen ist. z PD: In der Frage der zukünftigen Regulierung der UVV hat seit einigen Monaten eine neue Entwicklung eingesetzt. Die Finma würde die Selbstregulierung gern stärker in die Aufsicht integrieren und somit ein Modell, das sich in der Schweiz bewährt hat, neu beleben. Das EFD scheint ihr in diesem Bestreben zu folgen. Der VSV befürwortet weiterhin das Selbstregulierungsmodell, ist jedoch der Ansicht, dass es in seiner heutigen Form den Anforderungen einer nachhaltigen, gesunden Entwicklung des Berufszweigs nicht mehr gerecht wird. Seit einigen Jahren werden immer strengere und komplexere Anforderungen an die UVV gestellt. Eine Selbstregulierung, die sich darauf beschränkt zu überprüfen, ob die Kundenprofile korrekt und die GwG-Dossiers sowie die Verwaltungsverträge vollständig sind, reicht nicht mehr aus. Sie nützt weder dem Kunden noch dem Beaufsichtigten. Die Selbstregulierungsinstanzen müssen eine vollständige Beurteilung der Beaufsichtigten sowie ihrer Aktivitäten durchführen

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Selbst wenn sie eine Phase der Ungewissheit durchmachen, so sollten sie nicht vergessen, dass ihr auf Unabhängigkeit beruhendes Geschäftsmodell von den Kunden zunehmend geschätzt wird. können. In dieser Hinsicht spielen die UVV-Verbände eine wesentliche Rolle. Abgesehen von dem Aus und Weiterbildungüber GwG-Fragen müssen sie auch die Möglichkeit haben, die Berufsqualifikationen ihrer Mitglieder zu fördern und Schulungs- bzw. Weiterbildungen über die neuen Risiken und Anforderungen anzubieten, z.B. im Bereich der grenzüberschreitenden Aktivitäten oder des internationalen Steuerrechts. Der VSV will auch in den kommenden Jahren sowohl die Leistungen eines zeitgemässen Branchenverbands im Finanzsektor anbieten und gleichzeitig aber auch als effiziente Aufsichtsorganisation agieren. Wie sehen Sie die Zukunft des unabhängigen Vermögensverwalters? Ist der Berufsstand in Gefahr? z PD: In einem schwierigen Umfeld und trotz der Widrigkeiten, mit denen sie konfrontiert werden, behaupten sich die UVV gut. Selbst wenn sie eine Phase der Ungewissheit durchmachen, so sollten sie nicht vergessen, dass ihr auf

Unabhängigkeit beruhendes Geschäftsmodell von den Kunden zunehmend geschätzt wird. Die Klienten sehen darin einen echten Mehrwert, denn sie spüren, dass die UVV bessere Beratung, besseren Schutz und eine geringere Gefahr der Interessenkonflikte bieten als grosse Banken. Sofern die Rahmenbedingungen angemessen bleiben, kann die Branche zuversichtlich in die Zukunft blicken. z MS: Die Vermögensverwaltung als Dienstleistung, die auf Vertrauen beruht, wird weiter bestehen und braucht nicht um ihre Daseinsberechtigung zu fürchten. Obwohl sich einige Banken verstärkt der Vermögensverwaltung widmen, können sie ihre Rolle der Finanzproduktverkäuferin nicht abstreifen. Dieser Konflikt ist in ihren Geschäftsmodellen nicht gelöst. Das ist eine Chance für die unabhängigen Verwalter. Die entscheidende Frage lautet: Wer wird ihre Dienste künftig noch in Anspruch nehmen können und wollen? Die jüngsten Regulierungsentwicklungen werden wahrscheinlich eine Verrechtlichung und Verteuerung dieser Aktivität zur Folge haben. Solche Tendenzen machen sich bereits bemerkbar. •

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PERSPEKTIVEN

Auch wenn die Digitalisierung alte Modelle infrage stellt –

traditionelle Werte werden nicht verschwinden

N eue T echNologieN uNd soziale NeTzwerke werdeN als sTimmuNgsbaromeTer iN echTzeiT geNuTzT . e iN P häNomeN , voN dem die F iNaNzwelT NichT uNberührT bleibT . o livier c ollombiN isT bei l ombard o livier Für die uNabhäNgigeN v ermögeNsverwalTer veraNTworTlich uNd haT das soziale b2b-N eTzwerk e-mergiNg gegrüNdeT . s eiNer m eiNuNg Nach legT die b aNk - uNd F iNaNzbraNche eiNeN zu grosseN schwerPuNkT auF das erhalTeN des erreichTeN, aNsTaTT sich mehr iN r ichTuNg Neue T echNologieN zu orieNTiereN . Das Gespräch Mit ihM Führte Nejra BazDarevic

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elche grundlegenden Veränderungen haben Sie in den letzten Jahren im Finanzsektor beobachtet? z Olivier Collombin: Mit den neuen technologischen Werkzeugen wird die Welt aus struktureller Sicht einfacher. In den sozialen Netzwerken wird es bald möglich sein, die Stimmungen der Öffentlichkeit in Echtzeit zu messen, was durch sozialpolitischen Ereignisse belegt wird. Diesem Phänomen kann sich die Finanzwelt nicht entziehen. Es reicht den Kunden nicht mehr, einen bedarfsgerechten Service zu bekommen. Zusätzlich erwarten sie, von ihrem Dienstleister überrascht zu werden. Das Antizipieren zukünftiger Anforderungen ist eine grundlegende Veränderung, die über die einfache Anpassung an neue Bedingungen hinausgeht. Das Unbekannte macht Angst – zu Recht.

Es ist jedoch notwendig, trotz der Widerstände bei den in der Vergangenheit einflussreichen Akteuren einen Vorsprung zu besitzen. Es ist unverzichtbar, diesem Umstand zu akzeptieren. Und wenn ein Tandem mit den unabhängigen Vermögensverwaltern gebildet würde? Die unabhängigen Vermögensverwalter (UVV) sind eine widerstandsfähige Gemeinde, die trotz der Ankündigungen ihres bevorstehenden Niedergangs prosperiert. Dank ihrer Organisation und Flexibilität sind sie heute genauso starke Akteure wie die Bankberater. Sie sind agiler als die Grossen und können auf diese Weise Marktanteile hinzugewinnen. In der Vergangenheit war es der Kampf David gegen Goliath, denn da die UVV – in

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Olivier COllOmbin Nach seiner in Genf erworbenen Maturität arbeitete Olivier Collombin fünf Jahre lang bei Credit Suisse in den Bereichen Kredit und Geschäftskunden. 1987 ging er zur Privatbank Hentsch & Cie, wo die mit den unabhängigen Vermögensverwaltern und Wertpapierverhandlungen betraute Abteilung gegründet wurde. Derzeit leitet Collombin diese strategische Aktivität in der gesamten Gruppe Lombard Odier. Olivier Collombin ist darüber hinaus Capital Partner der Gruppe Lombard Odier, Gründer des sozialen B2B-Netzwerks E-MERGING und Vizepräsident von Cité Gestion SA. Ferner ist er Mitglied des Advisory Boards der CIFA (Convention of Independent Financial Advisors).

Bezug auf Investitionen, Technologie und Strahlkraft – weniger stark waren, konnten sie nicht in derselben Liga spielen. In Zukunft werden sie durch die Teilnahme an professionellen sozialen Netzwerken zu erfahrenen und einflussreichen Stützen. Da die UVV jetzt zu einer grösseren Gemeinde gehören, sehen sich die Endkunden unabhängigen und starken Akteuren gegenüber. Die Stärke der Geschäftsentwicklung der UVV kommt letztlich also den Endkunden zugute. Die Robustheit der UVV wird durch die Zahlen belegt. Beispielsweise ist in Genf deren Anzahl in den letzten drei Jahren um etwa 25% gestiegen. Selbstverständlich kam es auch zu Konsolidierungen, aber die Anzahl neuer Verwalter hat die Geschäftsaufgaben mehr als kompensiert. Wie steht es mit dem Generationswechsel im Sektor? Der Generationswechsel macht es möglich, psychologische Hemmnisse zu überwinden. Die meisten Schweizer Finanzakteure sind in Bezug auf ihre Interessen in einer Verteidigungshaltung und tun sich schwer, die Veränderungen des 21. Jahrhunderts zu akzeptieren. Um unsere Branche nach vorne zu bringen, dürfen wir uns nicht mehr so stark um den Bestandsschutz kümmern, sondern müssen in stärkerem Masse neue, digitale Technologien einsetzen. Die neue Verwaltergeneration geht mit den Standards der derzeitigen Epoche ins Rennen und trauert der Vergangenheit nicht nach. Wie wird diese Generation morgen nach Kunden suchen, wenn wir in einem Regulierungsumfeld agieren, in dem wir mit allen Mitteln daran gehindert werden? Die Methoden und Techniken der Vergangenheit sind für die heutige Welt nicht mehr geeignet. Sie sind arbeitsintensiv, und in einer anspruchsvolleren Zukunft, in der anders kommuniziert wird und Finanzdaten jederzeit verfügbar sind, können wir damit keine internationalen Kunden mehr akquirieren. Es wird nicht mehr reichen, eine Broschüre zu verteilen. Für die Bank- und Finanzbranche wird die Digitalisierung ein gehöriger Einschnitt sein. Schon bald werden wir in einer Welt der ständigen Präsenz leben. Wir werden an einer virtuellen Messe teilnehmen, gleichzeitig aber auch im Büro oder im Urlaub sein. Bei der von E-MERGING gesponserten Online-3D-Finanzmesse Virtual FinFair am 6. November 2013 hat sich dieser Trend verstärkt. Die UVV müssen in diesem Bereich schneller an Kompetenz gewinnen. Dies wird ihnen neue Entwicklungsperspektiven eröffnen. Aber sind Händedruck und menschlicher Kontakt nicht immer noch wichtiger als die Servicedigitalisierung? Wer heute überleben will, muss neugierig sein. Die jungen Financiers stehen vor allem in der Deutschschweiz den neuen Technologien sehr offen gegenüber. In diesem Kontext hat es sich E-MERGING zum Ziel gesetzt, die UVV und allgemeinen Finanzexperten dabei zu begleiten, sich weiterzubilden und den aktu-

ellen Herausforderungen zu stellen. Dass die historischen Modelle infrage gestellt werden, bedeutet jedoch nicht, dass die traditionellen Werte verschwinden. Die klassischen Werte, die im Händedruck und persönlichen Kontakt zum Ausdruck kommen, werden gemeinsam mit den Onlineservices fortbestehen. Das vorherrschende Modell der Vermögensverwaltung wird sich dann in der digitalen Welt bewegen, und der persönliche Kontakt zwischen dem Verwalter und dem Kunden wird zur exklusiveren Komponente der Kundenbeziehung. Die Aktivität der UVV wird aber durch diese Entwicklung nicht entmenschlicht, sondern sie ermöglicht eine breitere Servicepalette. Mit welchen wirklich wichtigen Vorzügen kann der Schweizer Finanzplatz seine Stellung halten und verbessern? Die am besten gewappneten Akteure stehen sich häufig selbst am meisten im Weg – als würden sie sich lieber selbst sabotieren als die unausweichlichen Veränderungen akzeptieren. Als Beispiel kann die Swissair dienen, die zum Zeitpunkt ihres Verschwindens eine der angesehensten Fluggesellschaften der Welt war. Die anhaltende Ablehnung eines Low-Cost-Geschäftsmodells trug zu ihrem Verlust bei. Zwölf Jahre später wagt Swiss dank Low Cost einen Neustart. Diese Art von Selbstgefälligkeit hat sich schon häufig als fatal erwiesen, denn es ist nicht möglich, sich als Marktführer zu halten, ohne sich infrage zu stellen. Die Schweiz verfügt über alle Werkzeuge für einen wunderbaren neuen Aufschwung, und zu diesen Werkzeugen zählt ein unvergleichliches Know-how in Verwaltung und Erhalt von Vermögen. Wir müssen zum einen unsere Geschäftsmodelle anpassen und zum anderen unsere Dienstleistungen digitalisieren. Meiner Meinung nach erlaubt es die Servicevirtualisierung, das Kerngeschäft besser zu verkaufen. Die schweizerische Finanzbranche kann ihre Position in dieser Welt einnehmen, ohne ihre hoch angesehene Solidität aufgeben zu müssen. Wie sieht die Situation für die Grossbanken im digitalen Zeitalter aus? Die grosse Universalbank hat ein gutes Profil, insbesondere bei Credit Suisse und UBS gibt es einen Erkennungsprozess. Allgemein gesagt ist die qualitativ hochwertige Privatverwaltung mit der Digitalisierung im Rückstand. Das Schweizer Private Banking ist aber ideal positioniert, um diese Neuerung umzusetzen und ihre Möglichkeiten im digitalen Zeitalter zu nutzen. •

E-MERGING erhielt kürzlich den "WealthBriefing Award" für die

beste Onlinekampagne und bietet den von Lombard Odier authentifizierten 1‘000 Mitgliedsunternehmen und unabhängigen Finanzakteuren die Möglichkeit, in einem Netzwerk zu arbeiten. Die Mitglieder sitzen in 50 Ländern, beschäftigen mehr als 13‘500 Mitarbeiter und verwalten knapp 250 Milliarden US-Dollar Vermögen. Hier einige Beispiele für die verschiedenen Funktionalitäten dieser Plattform: • Suchmaschine auf Basis von etwa 50 Suchkriterien

• Inbox • E-STORE • IBO Portfolio Watcher (Werkzeug für den Performancevergleich)* • Ranking, aufgestellt von den Mitgliedern der besten Geschäftspartner* • Aufhebung der Anonymität* • Timeline* (*für 2014 geplante Entwicklungen)

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PERSPEKTIVEN

Jacques apothéloz Direktor & Verantwortlicher der Abteilung „Unabhängige Vermögensverwalter“ Piguet Galland & Cie SA www.piguetgalland.ch

Finanzplanung ist ein grossartiges instrument Für VermögensVerwalter . s ie bereichert deren angebot und erlaubt ihnen Vor allem , noch engere b eziehungen zu ihren Kunden zu KnüpFen . a llerdings erFordert das die z usammenarbeit mit spezialisten.

Wie Vermögensverwalter ihr Serviceangebot

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ntgegen den Behauptungen einiger Beobachter ist der Vermögensverwalter keineswegs eine vom Aussterben bedrohte Art. Ein Blick in die Praxis zeigt, dass diese PseudoTheorie jeglicher empirischen Grundlage entbehrt. Im Gegenteil: die Vermögensverwalter erfreuen sich durchaus einer guten Gesundheit. So haben sie in den vergangenen Jahren trotz eines schwierigen Umfelds, eingezwängt zwischen den Strafexpeditionen der ausländischen Steuerbehörden und dem extremen Legalismus ihrer eigenen Bundesinstanzen, beachtliche Widerstandskraft an den Tag gelegt. Wie hoch die Hürden auch sein mögen, die sie heute weiterhin zu überwinden haben, so behält doch der Beruf des unabhängigen Vermögensverwalters ohne Zweifel seine Daseinsberech-

aufwerten können tigung. Es ist ihnen zweifelsohne gelungen, sich das Vertrauen ihrer Kunden zu erhalten, die in dieser ungewissen Zeit mehr denn je zur Verwaltung und Bewahrung ihres Vermögens den Beistand versierter, erfahrener und gewissenhafter Fachleute benötigen. Zudem haben es Vermögensverwalter schon immer verstanden, die Beziehungen zu ihren Kunden durch starke Grundsätze wie individuelle Angebotsgestaltung, Kundennähe und aufrichtiges Engagement zu festigen. Ausweitung der FAchkompetenzen Doch angesichts der Entwicklung des Finanzdienstleistungssektors kommen unabhängige Verwalter heute nicht umhin, ihr Angebot auszuweiten, um wettbewerbsfähig zu bleiben

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und ihre Aktivität zu rechtfertigen. Wenn sie die Qualität der angebotenen Dienstleistung optimieren wollen, sind sie gut beraten, ihre Fachkompetenzen auszubauen. Es ist an der Zeit, ihr „Arsenal“ zu erneuern. Doch diesen Kraftakt sollten sie möglichst nicht im Alleingang in Angriff nehmen, um die Arbeitslast nicht unnötig zu erhöhen. Besser ist es, auf Teamarbeit zu setzen und je nach den Erwartungen der Kunden unterschiedliche Spezialisten hinzuzuziehen. Portfolio-Management allein, vor allem im Fall eines Onshore-Angebots, bietet keine ausreichende Substanz mehr. Die unberechenbaren Bewegungen der Finanzmärkte haben diese Aktivität problematisch gemacht. Mit Blick auf die Rendite, ihren Dreh- und Angelpunkt, blieben die Resultate im vergangenen Jahrzehnt weit hinter den Erwartungen zurück, so dass die unabhängigen Verwalter ihr Spektrum erweitern müssen, um echten Mehrwert zu schaffen. In diesem Sinne lohnt es sich, auf eine globalere Vermögensverwaltung zu setzen, die alle Vermögenswerte der Kunden mit einbezieht und folglich eine Erhöhung des Dienstleistungsumfangs beinhaltet. Professionelle Vermögensverwaltung beruht auf vier Säulen: Finanzplanung, Übersicht über den Liquiditätsbedarf, Optimierung der Vorsorgeinstrumente mit den entsprechenden Steuererleichterungen und schliesslich Portfolio-Management mit einem steuerlich effizienten Ansatz. Dieser Verwaltungsstil deckt das gesamte Vermögen ab, von Immobilien über Unternehmensanteile, Vorsorge, Kunstwerke und Finanzwerte bis hin zu Schulden, die zwangsläufig auch in diesen Rahmen gehören. Für jeden dieser Blöcke müssen wesentliche Parameter beherrscht werden, und zwar das Renditepotenzial, das Risiko, die steuerlichen Konsequenzen und die Möglichkeit, den jeweiligen Vermögenswert mehr oder weniger schnell in Geld umzuwandeln. Bei einem Mannschaftssport würde man von peripherem Sehen sprechen. Dieses globale Management können die Verwalter zum grossen Teil dank der Allokation des Finanzportfolios und der Vorsorgeinstrumente optimieren. Diese Vermögenswerte bieten die grösste Mobilität, doch im Vorfeld muss eine Präzisionsarbeit in Form von Finanzplanung geleistet werden, die darin besteht, eine Art „Blaupause“ – den berühmten „Blueprint“ – zu entwerfen, ähnlich wie die millimetergenauen Pläne der Architekten. Finanzplanung ist die Kunst, im Voraus zu planen, ohne überhaupt an den Bau zu denken. Der Verwalter muss in der Lage sein, in die entfernte Zukunft zu blicken und langfristige Zielsetzungen seiner Kunden zu berücksichtigen, die manchmal mehrere Generationen betreffen. Bei der Finanzplanung muss die Entwicklung des Vermögens folglich so programmiert und die Liquiditätsströme so

Die Komplexität der Finanzplanung hängt damit zusammen, dass heutige Entscheidungen in zehn bis zwanzig Jahren einschneidende Auswirkungen haben. Daher steht sie im Widerspruch zu der kurzfristigen Sichtweise, die leider beim Portfolio-Management dominiert.

antizipiert werden, dass zum gewünschten Zeitpunkt, beispielsweise bei der Pensionierung, die gewünschten Summen zur Verfügung stehen. Dazu muss zwischen Verbrauchskapital und Reservekapital unterschieden werden. EinE kompaktE matEriE Die Komplexität der Finanzplanung hängt damit zusammen, dass heutige Entscheidungen in zehn bis zwanzig Jahren einschneidende Auswirkungen haben. Daher steht sie im Widerspruch zu der kurzfristigen Sichtweise, die leider beim Portfolio-Management dominiert, da die Kunden es oft nicht lassen können, die Tageskurse ihrer Aktien zu verfolgen. So hilft die Finanzplanung, die Zielmarke im Auge zu behalten, aber darüber hinaus erlaubt sie die Wahl der geeigneten Kontrollinstrumente und den Aufbau eines „Cockpits“. Wir haben es hier mit einer extrem kompakten Materie zu tun. In Frankreich gibt es Studiengänge in Finanzplanung, die bis zur Doktorarbeit führen. Angesichts der interdisziplinären Fachkompetenzen, die sie erfordert, wird man nicht von einem Tag auf den anderen zum Finanzplaner bzw. Financial Planner. Worum es dabei geht, ist einfach zu verstehen, aber die Umsetzung ist alles andere als ein Kinderspiel. Dazu muss man eine Art Ingenieur sein, der alle Subtilitäten der Materie kennt. Deshalb ist es klug, als unabhängiger Vermögensverwalter ein kleines Stück von seiner Unabhängigkeit zu opfern und externe Spezialisten in Anspruch zu nehmen, die ihn unterstützen, ohne ihn zu ersetzen. Dieser Ansatz bietet erhebliche Vorteile: Abgesehen von der Erhöhung seines Geschäftsvolumens behält der unabhängige Verwalter seine Kunden länger. Schliesslich sind – wie alle Marketingmanager wissen – die Kosten für die Kundenakquisition viel höher als die Ausgaben für die Kundenbindung. Im Unterschied zum Portfolio-Management, bei dem die Fristen relativ kurz sind, setzt ein solcher Vermögensverwaltungsansatz eine längere – und zwangsläufig engere – Beziehung zwischen dem unabhängigen Verwalter und seinem Kunden voraus. Und das kann für beide sehr vorteilhaft sein. •

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Strategie

Life-Cycle-Anlagen:

Eine Portfoliokonstruktion kombiniert nach Alter und Risikobereitschaft Die AnlAge von erspArnissen ist eine Anspruchsvolle AufgAbe. Als hilfreich erwiesen hAt sich in Diesem Kontext Die moDerne portfoliotheorie, inDem Assets Kombiniert werDen, Die Keine vollstänDige KorrelAtion Aufweisen. Anleger Können Auf Diese weise DAs risiKo ihres wertpApierportfolios minimieren, ohne Die zu erwArtenDe renDite zu verringern.

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Frederiek Van Holle Quant Specialist – Client Solutions Petercam Institutional AM www.petercam.com

er wichtigste Punkt beim Aufbau eines effizienten Portfolios ist die Streuung des Anlagerisikos. Soweit die zwischen Assetklassen bestehende Korrelation bekannt ist, kann durchaus ein Portfolio gestaltet werden, das unter Berücksichtigung des Risikoniveaus die zu erwartenden Erträge maximiert. Es ist jedoch anzunehmen, dass die Risikobereitschaft eines Anlegers sich mit der Zeit verändert: Gegenüber einem Beschäftigten, der kurz vor der Rente steht, könnte ein jüngerer Investor ein erhöhtes Aktienrisiko akzeptieren. Daneben können bestehende Korrelationen langfristig Änderungen unterliegen. Was heute optimal ist, muss morgen nicht unbedingt die

Der Gleitpfad, der sich von einem automatischen Reduktionsmechanismus der der Risikoaktiven ableitet, ist ein wichtiger Aspekt, den es beim Konstruieren der LifeCycle-Strategien zu beachten gilt. bestmögliche Lösung sein - selbst bei gleichbleibender Renditeerwartung und Risikobereitschaft. Dieser Aspekt erschwert über einen langen Anlagehorizont die Verwaltung eines Anlageportfolios. Von besonderer Relevanz ist dies, wenn es um den Portfolioaufbau für die Altersversorgung geht. Neben den vielen Problemen westlicher Rentensysteme fehlt es dem Einzelnen de facto häufig an Wissen oder Selbstdisziplin, um im eigenen Interesse zu handeln. Wird vom Träger des Altersvorsorgeplans eine Asset Allokation vorgegeben, so halten die Arbeitnehmer sich tendenziell an diese Standardvorgaben.

Aufgrund der vorstehenden Problematik wurden sogenannte Life-Cycle-Fonds (LCF) oder Zielfonds eingerichtet: Dabei handelt es sich im Grunde um einen Dachfonds, der nach Aktien, Anleihen und Barmitteln diversifiziert ein Ausstattungsmerkmal enthält, anhand dessen der Anteil risikobehafteter Assets mit der Zeit automatisch (über einen sogenannten Gleitpfad) verringert wird. Empirische Daten lassen vermuten, dass eine LCF-Strategie die Standardauswahl optimieren dürfte, die derzeit von Marktteilnehmern in Unkenntnis getroffen wird. Ein wichtiges Thema bei der Auflegung eines LCF Fonds ist der Gleitpfad: Wie schnell sollen risikobehaftete Anlagewerte reduziert werden? Wie sieht die optimale Allokation für einen bestimmten Lebensabschnitt aus? Im Idealfall sollte der Einzelne einen individuellen Gleitpfad entwickeln. De facto richtet sich die Risikobereitschaft nämlich nach mehreren Faktoren wie Einkommen, Wohneigentum (Anleihen ähnliche Anlage), Korrelation des Einkommens mit Aktien, Einkommensunsicherheit (besteht zukünftig Anspruch auf Sozialversicherungsleistungen?), usw. Diese individuelle Anpassung ist jedoch zu kostspielig und erfordert eingehende Informationen über spezifische Merkmale. Wird die Auswahl jedoch auf einige Standardprodukte für den Anleger begrenzt, so wird der Nutzen dadurch in den meisten Fällen nur geringfügig beeinträchtigt und ist in jedem Fall gewinnbringender als suboptimale Portfolios. Lassen Sie uns nun den Portfolioaufbau dieser Fonds im Detail betrachten. Viele defensive Fonds weisen einen Überhang an festverzinslichen Instrumenten auf, da Staatsanleihen

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und Barmittel generell als sichere Häfen gelten. Dabei kann das Inflationsrisiko den Anlagewert des langfristigen Anlegers zunichte machen. Für einen langen Anlagehorizont sind inflationsgeschützte Anleihen ein risikoloser Vermögenswert, der in einem optimalen Portfolio daher nicht fehlen sollte. Zweitens wird das Aktienengagement häufig durch verordnungsrechtliche Beschränkungen begrenzt. Die internationale Diversifizierung von Aktienwerten kann jedoch Vorteile bringen. Natürlich hängt das Ergebnis von Life-Cycle-Strategien am Ende vom gewählten Pfad ab. Entwickeln sich Aktien über die Lebensdauer beispielsweise positiver als Anleihen, so wird ein 100-prozentiges Aktienportfolio sicherlich auch die Life-Cycle-Strategie übertreffen. Die Life-Cycle-Strategie wird dem Anleger jedoch effektiveren Schutz gegen extreme Black-Swan-Ereignisse bieten, die kurz vor dem Ruhestand eintreten. Die jüngste Finanzkrise hat nachdrücklich veranschaulicht, wie schnell der Wind sich drehen kann. Bei Petercam Institutional AM haben wir unseren Life-CycleAnlagen zwei wichtige Prinzipien zugrunde gelegt: Anlagen nach dem Lebensabschnitt, im Rahmen derer durch die Festlegung eines sogenannten Gleitpfads die Allokation des Anlegers mit fortschreitendem Alter progressiv defensiver ausgerichtet wird, und Anlagen nach der Risikobereitschaft, im Rahmen derer der Portfoliomix laufend entsprechend der sich verändernden Risikobereitschaft des Investors angepasst wird.

die verbleibenden Jahre bis zum Zieldatum (bsp. das Renteneintrittsdatum). Je länger der Anlagehorizont, desto grösser das Aktienengagement. Sobald das Zieldatum näher rückt, werden die Aktienpositionen zurückgefahren und an die Inflation gekoppelte Anleihen allmählich durch Nominalanleihen mit kurzer Laufzeit ersetzt. Der Schwerpunkt liegt nun verstärkt auf Ertragsgenerierung. Anhand einer historischen Analyse konnte aufgezeigt werden, dass das Portfoliorisiko durch den Gleitpfad erfolgreich gesenkt werden konnte. Die am defensivsten ausgerichteten Teilportfolios haben in finanziell angespannten Zeiten ihre Widerstandsfähigkeit unter Beweis gestellt. Wir haben in Simulationen zudem herausgefunden, dass die durchschnittliche Rendite aller LCF über dem Ertrag ihrer Refe-

Die Life-Cycle-Strategie wird dem Anleger jedoch effektiveren Schutz gegen extreme Black-Swan-Ereignisse bieten, die kurz vor dem Ruhestand eintreten. renzindizes liegt1. Diese höhere Rendite ist mit einem geringfügig höheren Risiko verbunden. Während das Ertrags-RisikoVerhältnis des defensiven LCF mit dem seines Referenzindex vergleichbar ist, ist dieses für den risikoreicheren LCF gegenüber seinem Referenzindex optimiert. • 1

Die Benchmark für den konservativen LCF besteht aus 70 % Anleihen/30 % Aktien,

die Benchmark für den balanced LCF besteht zu gleichen Teilen aus Anleihen (50 %/50 %) und der Referenzindex für den active LCF enthält 30 % Anleihen und

Es wurden drei Risikoprofile definiert: defensiv, ausgeglichen und aktiv. In der nachfolgenden Grafik wird der Gleitpfad für das defensive Profil dargestellt. Dabei veranschaulicht die X-Achse

70 % Aktienwerte. Sie möchten mehr über das Research und wissenschaftliche Nachweise erfahren? Petercam Institutional Asset Management steht Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.

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Strategie

An Aktien aus der

Eurozone führt 2014 kein Weg vorbei Die eurozone

zeichen Der erholung, worauf insbesonDere eine Verbesserung eine makroökonomischen faktoren sowie eine steigenDe zahl Von iPos hinweisen. ausserDem Dürfte Die aussicht auf steigenDe gewinne Der unternehmen Die euroPäischen aktien unD märkte weiter stimulieren, unD Das, ohne Die Verbesserungen Der PeriPherie mit einzubeziehen. aber bei Der auswahl Der titel ist Vorsicht geboten: Vor Dem inVestieren sollten sie einer sorgfältigen analyse unterzogen werDen. zeigt

Britta WeidenBach Head of European Large-Cap Equities Deutsche Asset & Wealth Management www.deawm.com

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er Euroland-Zug hat Fahrt aufgenommen. Der Nachzügler unter den Börsenregionen ist gerade dabei, die internationale Investoren-Gemeinde davon zu überzeugen, dass die Rahmenbedingungen für eine fundierte Aufholjagd gegeben sind. Und die Botschaft ist bereits an den Kapitalmärkten angekommen: Seit Mitte 2013 hat die relative Performance des MSCI EMU (European Economic and Monetary Union) gegenüber dem MSCI World eine starke Outperformance gezeigt, ebenso gegenüber dem MSCI Europe, der noch die nicht in der Währungsunion enthaltenen Staaten wie Grossbritannien und die Schweiz umfasst. Die Ergebnisse für das Anlagejahr 2013 sprechen ebenfalls für sich: Während der MSCI Europe „nur“ 20,5 Prozent zulegen konnte, haben die Märkte der Staaten der Eurozone gemessen am MSCI EMU 25,9 Prozent hinzugewonnen.

DANK DEM „DRAGHI PUT“ Auf welcher Grundlage fusst der Optimismus der Anleger, dass sie Euroland mit seinen angeschlagenen Peripheriestaaten so viel Vertrauen schenken? Der Optimismus der Investoren speist sich aus zwei Quellen: Einer fundamentalen Verbesserung der makroökonomischen Indikatoren und einer Verbreiterung der Basis der von uns als interessant eingestuften börsenkotierten Unternehmen in diesen Staaten. Der so genannte Draghi-Put, sprich die uneingeschränkte Bereitschaft der Europäischen Zentralbank, die Problemländer im Euroraum mit Geldmitteln zu unterstützen, hat funktioniert. Aufgrund dieser ultralockeren Geldpolitik ist es gelungen, Ruhe in die Eurozone zu bringen. Und die makroökonomischen Aussichten verbessern sich weiter: Die Stimmungsindikatoren im Euroraum erklimmen wieder neue,

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lange nicht gesehene Höhen. Und das nicht nur in den Kernländern wie Deutschland. Selbst in Spanien überzeugte zu Beginn des Jahres der Anstieg des Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor auf ein neues Sechs-Jahreshoch. In Frankreich kündigte Präsident Hollande einen Kurswechsel mit Steuersenkungen an, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Darüber hinaus zeugen die erfolgreichen Anleiheplatzierungen Irlands, Spaniens und Portugals vom Ende der Vertrauenskrise in die Peripherieländer. Generell haben sich die Leistungsbilanzsalden dieser Staaten wieder verbessert. Es bleibt festzuhalten, dass die Peripherieländer sich an ihre Hausaufgaben gemacht haben. ZWEI HAUPTTREIBER Diese positive Entwicklung des makroökonomischen Umfeldes wird weiterhin die Aktienmärkte der Länder der Eurozone unterstützen. Aber Investoren sollten trotz alledem die Unternehmen nicht über einen Kamm scheren. Der Schlüssel zum Erfolg ist und bleibt die Titelselektion: Für die operative Entwicklung der von uns beobachteten Unternehmen ist unseres Erachtens die Erholung der Euroländer wichtiger als Bewertungsfragen. Uns

An Eurolandaktien führt auch 2014 kein Weg vorbei. Als Nachzügler im internationalen Aufschwung der Aktienmärkte hat diese Länderkategorie gute Chancen, überdurchschnittlich abzuschneiden. interessieren Unternehmen, deren Geschäftsmodell und deren operativer Verlauf zu einem überdurchschnittlichen Wachstum führen. Investoren sollten immer im Blick behalten, dass die Eurokrise keine Unternehmenskrise war, sondern eine Krise der Banken und der Staaten. Im Verlauf dieser Krise waren die Unternehmen gezwungen, sich strukturell neu aufzustellen. Vielen ist dies gelungen. Grundsätzlich sehen wir zwei Treiber für weiteres Wachstum: strukturelle Verbesserungen und ein positives Gewinn-Momentum. Das niedrige Zinsumfeld hat eine Ausweitung der Bewertungen vieler Unternehmen bereits zugelassen. Wir halten Eurolandaktien aber nach wie vor nicht für überbewertet. Eine Betrachtung des konjunkturbereinigten KursGewinn-Verhältnisses des MSCI EMU zeigt, dass dieser der-

zeit noch einen Abschlag von 29 Prozent vom langjährigen Mittel aufweist. Nun sollte die Aussicht auf eine Steigerung der Unternehmensgewinne die Aktienbörsen Eurolands weiter beflügeln. Ein Blick auf die Gewinnsituation der Unternehmen in der Eurozone legt nahe, dass hier noch ein hohes Erholungspotenzial ruht. Im Gegensatz zu Ländern wie Grossbritannien und der Schweiz, deren Unternehmen bei der Gewinnentwicklung die Tiefen des Krisenjahres 2009 bereits hinter sich gelassen haben, hinken die durchschnittlichen Gewinne der Unternehmen in der Eurozone noch weit hinterher. Vom Hoch des Jahres 2008, bei dem der durchschnittliche Gewinn pro Aktie der Unternehmen des MSCI Eurozone bei 16 Euro lag, sind wir heute immer noch rund 32 Prozent entfernt*. Vor diesem Hintergrund ist es berechtigt zu sagen, dass die Gewinne der Unternehmen der Eurozone noch auf Krisenniveau sind. ZURÜCKGEWONNENE KOMPETITIVITÄT Basierend auf unserer Analysen erwarten wir eine Erholung dieser Gewinne. Dabei sollten nicht nur die strukturellen Verbesserungen in den Unternehmen das ihre dazu beitragen, sondern auch eine Aufhellung der Exportchancen in den Peripherieländern. Zunächst führte bereits eine deutliche Anpassung der Lohnkosten zu einer wieder erstarkten Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in diesen Ländern. Darüber hinaus ist zu erwarten, dass ein langsames Ende der lockeren amerikanischen Geldpolitik dazu führen könnte, dass der Euro gegenüber dem Dollar an Wert verliert. Aus Sicht der exportierenden Unternehmen wäre dies eine gute Nachricht. Bei einem schwächeren Euro gewinnen die Produkte weiter an Wettbewerbsfähigkeit in den internationalen, in Dollar fakturierenden Ländern. An Eurolandaktien führt demzufolge auch 2014 kein Weg vorbei. Als Nachzügler im internationalen Aufschwung der Aktienmärkte hat diese Länderkategorie gute Chancen, überdurchschnittlich abzuschneiden. Als Daumenregel gilt, dass die Gewinnentwicklung in der Regel den Bewegungen der Einkaufsmanagerindizes folgt. Wenn diese Korrelation stabil bleibt, halten wir ein Gewinnwachstum von 10 bis 15 Prozent im Jahr 2014 für möglich. An einer gründlichen Prüfung der einzelnen Unternehmen ändert dies natürlich nichts: Die Einzeltitelauswahl steht auch im Umfeld genereller positiver Rahmendaten immer im Vordergrund. • *Quelle: Datastream, IBES und JP Morgan

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STRATeGIe

Die

Umwelt,

Mekka

das neues AnlageDurch Die wachsenDe weltbevölkerung unD Den anstieg Der lebensqualität in Den schwellenlänDern steigt Die nachfrage nach natürlichen ressourcen immer weiter an. Dies zieht herausforDerungen im bereich umweltschutz unD nachhaltige entwicklung nach sich, was nicht ohne folgen für Das investitionsumfelD bleibt. AlexAndre JeAnblAnc Spezialist für ethisches Investment und Verantwortlicher des Fonds Parvest Global Environment BNP Paribas Investment Partners www.bnpparibas-ip.com

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ie Umweltfrage dreht sich um zwei grundlegende, mit der Zukunft der Menschheit und der Erde verbundenen Probleme. Das erste ist das fortdauernde Wachstum der Weltbevölkerung; diese Entwicklung ist unumgänglich. Das zweite ist der Anspruch auf einen im Vergleich zu heute höheren Lebensstandard in den Schwellenländern, auch dies ist unvermeidlich. Es wird z.B. in diesem Zusammenhang damit gerechnet, dass der Pro-Kopf-Fleischverbrauch in China bis zum Jahr 2030 auf 75 kg ansteigen wird, im Vergleich zu 54 kg im Jahr 2010. Ebenfalls für 2030 wird mit 1,7 Milliarden Fahrzeugen gerechnet, also fast doppelt so vielen wie heute. Durch diese beiden Begleitumstände – Wachstum der Weltbevölkerung und Anstieg des Lebensstandards in den Schwellenländern – wird sich die Nachfrage nach natürlichen Ressourcen zwangsläufig erhöhen.

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© i S tock

Die höhere Nachfrage lässt sich bereits bei den seit Ende der 1990er-Jahre steigenden Rohstoffpreisen beobachten. In diesem Kontext zeichnen sich zwei neue Möglichkeiten ab. Die erste besteht in der weiteren Ausschöpfung der vorhandenen Ressourcen wie z.B. der Erschliessung neuer Ölfelder oder neuer landwirtschaftlich nutzbarer Flächen. Die zweite notwendige, sogar unumgängliche Möglichkeit ist die Nutzung erneuerbarer Energien und vor allem eine effizientere und ökonomischere Art des Verbrauchs. Die Kehrseite Gleichzeitig, und das ist das zweite Problem, birgt die Entwicklung von modernen Volkswirtschaften gravierende negative Auswirkungen, die mit der starken Bedrohung der natürlichen Gleichgewichte einhergehen: Hier ist die dramatische Luftverschmutzung in manchen chinesischen Städten oder auch die Klimaveränderung zu nennen, die bereits für alarmierende Wasserknappheit auf der einen und tragische Wirbelstürme und Überschwemmungen auf der anderen Seite sorgt. Es wird davon ausgegangen, dass im Jahr 2030 fast die Hälfte der Weltbevölkerung in wasserarmen Gebieten leben wird. Und bis 2030 dauert es nicht mehr lange! Auch muss darauf geachtet werden, dass es ohne eine Lösung dieser mit der Umwelt verbundenen Herausforderungen unweigerlich zu grossen sozialen Unruhen und geopolitischen Veränderungen mit unvorhersehbaren Auswirkungen kommen wird. Dies wird oftmals vergessen. Diese beiden zentralen Faktoren, die Verknappung der natürlichen Ressourcen und die nachhaltige Entwicklung, machen die Umwelt zu einem bedeutenden Thema. Und da diese beiden Entwicklungen unausweichlich sind, erwarten wir in den nächsten 20 Jahren ein starkes Wachstum des Umweltsektors. Bei einer Definition des Anlagenspektrums ergeben sich für das Thema Umwelt drei Schwerpunkte: Energie, Wasser und Luft und schliesslich die Behandlung von Abfällen und sonstigen Produkten. Genauer betrachtet ist Energie gleichbedeutend mit Energieeffizienz. So stellt beispielsweise Schneider Electric unter anderem Stromrichtergeräte her, mit denen der Energieverbrauch von Belüftungssystemen um 30 % gesenkt werden kann. Energie lässt sich natürlich aber auch mittels alternativer Energiequellen generieren. Ein Beispiel für diesen Bereich ist das dänische Unternehmen Vestas Wind Systems, das vollständige Windkraftsysteme fertigt und installiert. Wasser spielt etwa bei Versorgungs- und Aufbereitungssystemen für Wasser vor und nach dem Verbrauch eine wichtige Rolle. Hier ist z.B. das amerikanische Unternehmen Danaher zu nennen, das Lösungen für die Wasseraufbereitung anbietet, die nicht auf chemischen Zusätzen, sondern auf UV-Strahlung und Ozonanwendung basieren. Wasser ist aber auch für Umweltdienstleister wie Suez Environment von zentraler Bedeutung. Luft heisst in erster Linie Luftverschmutzungskontrolle. Als bestes Beispiel kann Umicore dienen, ein belgisches Unternehmen, das Katalysatoren herstellt und recycelt. Mit Abfallverwaltung sind hauptsächlich Aktivitäten rund um das Sammeln und Recyceln von Abfällen gemeint. Das grosse chinesische Unternehmen Lee&Man Paper Manufactu-

Die beiden zentralen Faktoren ‚Verknappung der natürlichen Ressourcen‘ sowie ‚nachhaltige Entwicklung‘ machen die Umwelt zu einem bedeutenden Thema. Und da diese beiden Entwicklungen unausweichlich sind, erwarten wir in den nächsten 20 Jahren ein starkes Wachstum des Umweltsektors. ring beispielsweise ist in ganz Südostasien im Bereich Recycling von grossen Papier- und Kartonmengen aktiv. In den sonstigen Umweltaktivitäten sind schliesslich sämtliche Unternehmen zusammengefasst, die nicht in eine der obigen Kategorien fallen.Ein Beispiel wäre hier Linde, der Hauptkonkurrent von Air Liquide, der sehr reine Gase zur Entschwefelung von Rohöl und für eine weniger schädliche Stahlproduktion produziert. 1‘400 Unternehmen betroffen Auf der Grundlage dieser Definition können weltweit etwa 1‘400 Unternehmen ausgemacht werden, die von sich behaupten können, mit mindestens 20% ihrer Aktivität an der Umweltthematik im oben beschriebenen Sinne beteiligt zu sein. Die Performance der Umweltfonds lag in den Jahren 2008 bis 2013 im Allgemeinen unter der der anderen Wirtschaftsbereiche. Durch die Wirtschaftskrise geriet das Thema Umwelt bei Politik und Anlegern in den Hintergrund. Dies gilt insbesondere für erneuerbare Energien, Solar- und Windenergie. Dennoch sind wir der Meinung, dass die Umweltprobleme nicht mehr lange ignoriert werden können. Es geht um die natürlichen, wirtschaftlichen und demografischen Gleichgewichte der Erde und – konkreter – für die Staaten um ihre Fähigkeit, das Überleben ihrer industriellen Aktivitäten zu gewährleisten, auf die Sorgen der Bürger einzugehen und schwere soziale Unruhen oder gar humanitäre Katastrophen verhindern zu können. Unter dem Druck der entsprechenden Branchenvertreter sehen manche Staaten darin auch Wachstumsmotoren für die nächsten Jahrzehnte und bereiten sich bereits heute auf diese Perspektive vor. Hiervon zeugt in Europa, den Vereinigten Staaten und in Asien die sprunghafte Zunahme von Entwürfen für Gesetze und Vorschriften zur Senkung der Wasser- und Luftverschmutzung und zur Lösung des Klimaproblems. Einige der jüngsten Beispiele sind die Projekte„Air Quality Package 2030“ und „2030 Climate and Energy Framework“, die beide von der EU-Kommission verabschiedet wurden; das in Kanada erlassene Verbot, neue Kohlekraftwerke zu bauen; die vom Bundesstaat Kalifornien getroffene Entscheidung, Fahrzeuge mit Nullemission zu fördern sowie die kürzlich von der chinesischen Regierung getroffenen Entscheidungen, der Luftverschmutzung den Kampf anzusagen und die Anzahl von Kläranlagen zu erhöhen. Abschliessend möchte ich noch einmal auf die gute Performance einiger Umweltfonds im Vergleich zum MSCI World 2013 hinweisen. Vielleicht ist diese tatsächlich ein erstes Anzeichen für den erwarteten positiven Entwicklungssprung? •

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Strategie

Gute Aussichten für börsenkotierte Der ImmobIlIensektor – unD folglIch auch DIe a ktIen börsenkotIerter I mmobIlIenunternehmen – entwIckeln sIch naturgemäss zyklIsch . I n eInem u mfelD, Das von eIner verbesserung Der f unDamentalDaten Der m Ietmärkte unD vor allem Der I nvestItIonsmärkte gekennzeIchnet Ist , bleIben wIr mIt b lIck auf DIe P ersPektIven Der euroPaweIten ImmobIlIenaktIen zuversIchtlIch. unsere gesamtzIelsetzungen (anstIeg Der nettovermögenswerte unD DIvIDenDen) für 2014 sInD weIterhIn günstIg , D . h . + 11,4% Im vereInIgten k önIgreIch unD + 7,6% auf Dem euroPäIschen kontInent.

AlbAn lhonneur Fund Manager, Real Estate Securities F&C Investments www.fandc.com

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ngesichts der pessimistischen PerformancePrognosen für die Anleihen- und Geldmärkte interessieren sich die Anleger zunehmend für die börsenkotierten Immobiliengesellschaften, die dank stabiler oder steigender Dividenden relativ hohe und sichere Renditen bieten. Über kurze Zeiträume kann sich der börsenkotierte Immobiliensektor allerdings als volatil erweisen und mit dem globalen Aktienmarkt in Korrelation stehen. Zunehmende Volatilität des aktienmarkts Wir rechnen damit, dass die Aktienmärkte 2014 sehr volatil bleiben. Dafür sprechen der Ausstieg aus den unkonventionellen Geldpolitiken in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften, der Hausse-Zyklus der Zinsen für Staatsanleihen, die abflauende Konjunktur der Schwellenmärkte und die geopolitischen Spannungen. Abgesehen davon hat der Aktienmarkt infolge einer seit drei Jahren anhaltenden HausseTendenz den Rückstand mit Blick auf die Bewertungen aufgeholt.

Aus all diesen Gründen könnten die Anleger vor direktionalen Risikoexpositionen („long only“) zurückschrecken und lieber auf gute Alphafaktoren und marktneutrale relative Bewertungen setzen und so die Marktrisiken reduzieren oder ausschliessen. Dank eines Bottom-up-Anlageansatzes können Abweichungen zwischen den relativen Bewertungen der börsenkotierten Immobilienunternehmen ausgenutzt werden. So zeichnet sich unser Anlagesektor durch ausgeprägte Performance-Differenzen zwischen den börsenkotierten Unternehmen aus. Die Abweichung zwischen dem oberen und dem unteren Quartil beträgt über die vergangenen 24 Monate 120%. ChanCen für stoCk PiCker Der europaweit börsenkotierte Immobiliensektor umfasst 84 Werte des FTSE/EPRA Developed Europe Index und ermöglicht es, praktisch unverzüglich und mit geringen Transaktionskosten in „liquide“ Immobilien-Portfolios anzu-

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ne

europäische Immobilienwerte

legen. So lässt sich in sehr unterschiedliche Objekte wie Einkaufszentren in Deutschland, Logistiklager in Schweden, Seniorenheime in Belgien, Gewerbeanlagen in Bayern, Bürogebäude im Londoner Westend und Wohnhäuser in Österreich investieren. Die Zusammensetzung des Sektors ist nach wie vor sehr zersplittert. Zwei Drittel des Indexes nach der Anzahl der Unternehmen entsprechen nur einem Viertel des Sektors nach Börsenkurswert. Daraus ergeben sich Chancen sowohl für traditionelle Anlagen (Kauf-/„Long“-Position) als auch für „Short“-Positionen (Leerverkäufe), zumal die unzähligen Small-Cap-Unternehmen von der Finanzgemeinschaft tendenziell wenig oder schlecht beobachtet bzw. analysiert werden. So können sich diese Small-Cap-Segmente als weniger effizient erweisen und die Bewertungen der Unternehmen nicht ihren Immobilieneckdaten entsprechen. Nehmen wir ein Beispiel für eine Abweichung in der relativen Bewertung zwischen zwei Firmen mit vergleichbarer Positionierung (Bürogebäude in Paris) und Portfolio-Qualität: Terreis und Gecina. Der Kurs des Small-Cap-Unternehmens Terreis lag Anfang 2013 um 43% unter dem Nettovermögenswert, während die Unterbewertung bei einem erstrangigen Unternehmen wie Gecina 15% betrag. Innerhalb eines Jahres stieg der Nettovermögenswert (NAV) von Terreis um 12% stärker an als der NAV von Gecina. Infolge des Re-

Ratings bzw. der Reduktion seiner Unterbewertung und des höheren Anstiegs seines NAV in 2013 und Anfang 2014 weist die Terreis-Aktie eine Outperformance von 66% gegenüber Gecina aus.

top vs. bottom performance differential

ftse ePrA/nAreit developed europe capped index

Möglichst geringe Abhängigkeit der PerforMAnce von den MArktbedingungen Wenn man eine Portfolio-Strukturierung zugrunde legt, die sich auf eine vergleichende fundamentale Finanzanalyse der börsenkotierten Firmen bei strikter Marktneutralität stützt, kann man die Risiken des Aktienmarkts und folglich seine Volatilität auf ein Minimum reduzieren. Bei einem ausreichend diversifizierten Portfolio (30 bis 50 Positionen) mit einer Beschränkung der einzelnen Positionen auf 5% und einer marktneutralen Risikoexposition kann eine ausserordentlich niedrige Volatilität von 1,5% bis 2% erreicht werden. Konkret bedeutet das tägliche Schwankungen des Fonds (Performance) von + 0,15% oder - 0,15%, unabhängig von der direktionalen Markttendenz. Diese Strategie zielt ungeachtet der Gesamtperformance des Aktienmarkts auf Nettojahresrenditen von mehr als 5% bei einer aussergewöhnlich geringen Volatilität ab. Darüber hinaus ist die Korrelation mit anderen Anlageklassen praktisch gleich Null oder sogar negativ. •

SmallCaps (Index weight of less than 0.5%) 32 Companies 9% of the Index Market Cap

S ource : FTSe. D aTa

aS aT

F ebruary 2014

Large Caps (Index weight more than 1%) 29 Companies 75% of the Index Market Cap

Mid Caps (Index weight 0.5% to 1%) 23 Companies 16% of the Index Market Cap

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IMMOBILIEN

Steuersystem und Mehrwertsteuer,

die beiden Kernelemente eines Die Besteuerung von Liegenschaften ist ein weites f eLD , Das so vieLe s onDerfäLLe wie a nLeger oDer a rten , i mmoBiLien zu haLten , kennt . D ieser B eitrag Befasst sich mit zwei zentraLen fragen: Der B esteuerung auf e igentümereBene sowie m ehrwertsteuerfragen Bei gewerBeimmoBiLien, um in Der P raxis k Larheit zu schaffen .

I

mmobilienanlagen können a priori rentabel oder unrentabel, mehr oder weniger riskant wirken: Wer aber derartige Anlagen tätigt, ohne die steuerlichen Aspekte zu berücksichtigen, spielt russisches Roulette und hat in jeder Kammer eine Kugel – ausser in einer, der des Zufalls. Deshalb ist es wichtig, vor allem zwei Aspekte zu berücksichtigen, auf welche im Folgenden eingegangen wird. Besteuerung auf eigentümereBene Immobilienbesitzer sind bei der Steuerverwaltung beliebt, da sich ihr Eigentum (dank dem Grundbucheintrag) leicht feststellen lässt und auch klar ist, wo sie zu besteuern sind. Die Besteuerung hängt nämlich vom Standort der Liegenschaft ab. Für natürliche Personen, die nicht als «gewerbsmässige Immobilienhändler» gelten (hierbei handelt es sich in erster Linie um Personen, die ihr Wohneigentum selbst nutzen, gegebenenfalls eine Ferienwohnung besitzen und nicht regelmässig Immobiliengeschäfte tätigen) «beschränkt» sich die Besteuerung dieser Anlagen auf die Grundsteuer, die Vermögenssteuer und die Besteuerung des Mietertrags bzw. Eigenmietwerts. Bei einem Verkauf der Liegenschaft haben natürliche Personen eine Grundstücksgewinnsteuer zu entrichten, die von Kanton zu Kanton unterschiedlich angesetzt wird. Für natürliche Personen, die für die Steuerverwaltung zu den gewerbsmässigen Immobilienhändlern zählen, nehmen Steuerlast sowie übrige Sozialabgaben deutlich zu. Nicht selten müssen diese Eigentümer feststellen, dass ihnen

© m arie -f rance a rnoLD

Von P a t r i c k r i c h a r d , Geschäftsführer Procimmo SA www.procimmo.ch

nach Abzug sämtlicher Steuern eine sehr geringe, wenn nicht gar negative Rendite verbleibt. Wer in solchen Fällen auf einen nachhaltigen Anstieg der Immobilienpreise setzt, um eine positive Rendite zu erwirtschaften, geht unseres Erachtens eine gewagte Spekulation ein. Immobilienanlagen sind nur dann interessant, wenn sie regelmässige und sichere Einkünfte generieren. Die Marktentwicklung auf diesem Gebiet gleicht einer Wissenschaft, bei der zahlreiche Parameter zu berücksichtigen sind und niemand sichere Prognosen abgeben kann. Für juristische Personen gilt das Unternehmenssteuerregime zuzüglich Grundsteuern. Bei Dividendenausschüttungen stellt sich das Problem der Doppelbesteuerung. Mit Hilfe internationaler Strukturen lässt sich eine steuerfreie Dividendenausschüttung oder eine ebenfalls steuerbefreite Rückzahlung von internen Krediten darstellen. Indirekte Anlagen in Renditeobjekte können einen mehr oder weniger regelmässigen Renditestrom erzielen, dessen Höhe

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erfolgreichen Immobilieninvestments von der Art des Anlagevehikels abhängt. Der grosse Vorteil dieser Art von Anlagen ist aber steuerlicher Natur. Die Anleihen der Anleger sind nicht nur von der Vermögenssteuer befreit, falls der gewählte Fonds direkt anstatt über Immobiliengesellschaften in seine Liegenschaften investiert, sondern sie bezahlen auch keine Ertragssteuer auf die über den Fonds vereinnahmten Renditen. Die Steuerbefreiung gilt ferner auch für die Verrechnungssteuer auf Ausschüttungen; sie wird ebenfalls nicht erhoben. Und schliesslich sind auch eventuell anfallende Kapitalgewinne vollumfänglich steuerbefreit. Hier zeigt sich bereits, dass sich Immobilienanlagen unterschiedlich gestalten lassen und manche in steuerlicher Hinsicht interessanter sind als andere. Häufig haben wir mit Liegenschafteneigentümern zu tun, die ihren Bestand geerbt haben und über einen ansehnlichen Immobilienpark verfügen, zugleich aber in wirtschaftlicher Hinsicht mit Problemen zu kämpfen haben. Nachdem alle Tilgungen erfolgt, sämtliche wertsteigernden Arbeiten abgezogen und die Aufwendungen in Anrechnung gebracht wurden, meldet sich die Steuerverwaltung, und das ganze wirtschaftliche Gleichgewicht gerät ins Schwanken. Bevor es soweit kommt, sollte man sich mit einer Vermögens-umstrukturierung befas-

Wer in solchen Fällen auf einen nachhaltigen Anstieg der Immobilienpreise setzt, um eine positive Rendite zu erwirtschaften, geht unseres Erachtens eine gewagte Spekulation ein. sen, um die Anlagen zu ökonomisch vernünftigen Bedingungen fortsetzen zu können. Mehrwertsteuerfragen bei gewerbeiMMobilien Liegenschaften stellen die Anleger vor komplizierte Steuerfragen und besondere, äusserst komplexe komplexe Mehrwertsteuerfragen. In verwaltungstechnischer Hinsicht geben sie viel zu tun; nur mit ständigen Kontrollen und laufenden Anpassungen lässt sich die beeindruckende Fülle an Gesetzen und Vorschriften einhalten. Selbst wenn man Bestimmungen nur versehentlich nicht einhält, können die finanziellen Folgen massiv ins Gewicht fallen und die Rentabilität bestimmter Immobilienanlagen gefährden. Die einfachste Lösung zur Vermeidung sämtlicher Probleme und Komplikationen besteht darin, mehrwertsteuerpflichtige Anlagen in eigenen Liegenschaften zu vermeiden. Diese Vermeidungsstrategie hat ihren Preis, da die Vorsteuerabzüge bei

In diesem Fall sollte man wissen, dass die MwSt nicht auf das Gebäude an sich, sonder auf die Mietflächen erhoben wird. umfangreichen Neubauten oder Renovationen entfallen und die Mieter die auf ihre Miete entrichtete MwSt nicht mit der von ihnen vereinnahmten MwSt verrechnen können. Diese Verzichtsoption entspricht der gesetzlichen Regel für Wohngebäude, da die Mieter nicht MwSt-pflichtig sind. Bei Gewerbeliegenschaften stellt sich dagegen die Frage nach der Option; für ihre Nutzung sind die Art der Liegenschaften und der Mieter massgebend. Wir sind der Ansicht, dass diese Verzichtlösung trotz ihrer hohen Kosten vorzuziehen ist, falls sie sich anbietet. Allerdings bietet sie sich nicht in jedem Fall an. Gegebenenfalls wird die MwSt erhoben, insbesondere bei der Übernahme eines Gebäudes, für das bereits MwSt entrichtet wurde und dessen Mieter MwSt-pflichtig sind. In diesem Fall sollte man wissen, dass die MwSt nicht auf das Gebäude an sich, sondern auf die Mietflächen erhoben wird. Je nach Art der Mieter können somit im selben Gebäude MwSt-pflichtige Gewerbeflächen neben nicht MwSt-pflichtigen Flächen liegen. Zudem kann der Fall eintreten, dass MwSt-pflichtige Flächen zu nicht MwSt-pflichtigen Flächen werden, wenn sich ihre Nutzung ändert oder neue Mieter diese Fläche übernehmen. Die diesbezüglichen Entwicklungen sind laufend zu überwachen, da sie bei der Definition der Vorsteuer eine Rolle spielen und diese, ebenso wie die Bauund Renovationskosten sich bei sämtlichen Aufwendungen zurückfordern lassen. Wenn man weiss, dass die Vorsteuer auf diese Kosten auf MwSt-Ebene über 20 Jahre amortisiert werden, kann bei einer Nutzungsänderung nach zehn Jahren die Hälfte des ursprünglich von Bern vereinnahmten Steuerbetrags zurückerstattet werden. fazit: Man Muss antizipieren Diese beiden alltäglichen Aspekte der Liegenschaftenbesteuerung zeigen auf, wie komplex dieses Feld ist und was auf dem Spiel stehen kann. Steuerfragen sind ein grundlegender und gerechtfertigter Bestandteil von Immobilienanlagen. Wer diesen Fragen sorgfältig und vorausschauend Rechnung trägt, kann ihre Folgen in einem überschaubaren Rahmen halten. Vermögensverwalter tun gut daran, die Lage der einzelnen Anleger eingehend zu analysieren, um ihren ihren kurz-, mittel- und langfristigen Bedürfnissen Rechnung zu tragen. •

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Technologie

Wenn neue Regulierungen zum

Wettbewerbsvorteil werden

Die schweizerische Finanzwelt vollzieht in B ezug auF Die Berücksichtigung internationaler v orschriFten eine raDikale wenDe. n achDem Die a kteure Des s ektors immer stärker unter Druck geraten sinD, müssen sie künFtig w erkzeuge wählen, mit Denen sie Die immer höheren a nForDerungen Der k unDen unD auFsichtsBehörDen erFüllen können. wir traFen uns mit P ierre -a lexanDre r ousselot , geschäFtsFührenDer D irektor von k ee s ystem .

P i e r r e -A l e x A n d r e r o u s s e l o t Geschäftsführender Direktor KeeSystem

W

ie beurteilen Sie auf der Basis Ihrer täglichen Kontakte mit den Akteuren der schweizerischen Finanzwelt die Konsequenzen der neuen Regulierungen? z Pierre-Alexandre Rousselot: Die Branche hat verstanden, dass sich die Arbeitsweise ändern wird und man künftig mit diesen neuen Regulierungen leben muss. Immer mehr Finanzakteure haben das neue Finanzdienstleistungsgesetz – das 2016 in Kraft treten soll – bereits umgesetzt. Meinem Eindruck nach geschieht dies nicht aus dem reinen Sachzwang heraus, an den man sich so gut wie möglich anpassen muss, sondern weil sich daraus für die Zukunft auch etwas Positives ergeben könnte. Ich denke, die Finanzakteure haben Recht. Die Verpflichtung, alles zu prüfen – die Informationspflicht, die Notwendigkeit der Transparenz auch in Bezug auf die Vergütung – all dies führt zu einem höheren Verwaltungsaufwand und setzt den Einsatz einer ganzen Logistik voraus, mit der die zunehmenden Verwaltungsaufgaben bewältigt werden können. Es kann sich daraus aber auch ein Wettbewerbsvorteil ergeben: Wer diese Aufgaben schaffen und die neuen Kundenanforderungen erfüllen kann, hat auf dem Markt ganz offensichtlich einen Vorteil, und manche der Verwaltungsgesellschaften haben dies bereits verstanden und passen sich entsprechend vorzeitig an. Wir beobachten sogar die Gründung von Firmen mit einem spezifischen Geschäftsmodell, das diese Entwicklungen bereits von Beginn weg abdeckt.

© k arine B auzin

Das Gespräch Führte rohan sant

Pierre-Alexandre Rousselot ist verantwortlich für die globale Strategie und Vertriebsentwicklung des Unternehmens. Nach seinem Informatikstudium spezialisierte sich der Finanzliebhaber auf die Entwicklung von Softwareanwendungen für die Vermögensverwaltung. 2009 gründete Rousselot mit Frédéric Gérault KeeSystem. Gemeinsam perfektionieren und industrialisieren sie KeeSense, eine speziell für unabhängige Vermögensverwalter konzipierte Lösung. www.keesystem.com

Durch diese Trends wird eine Art positiver Kreislauf angestossen, bei dem Lösungen für diese neuen Anforderungen vor allem zu besserem Service und damit zu stärkerer Wettbewerbsfähigkeit führen. Wie beeinflusst dieser Trend den Bedarf der Verwalter? Die Nachfrage ändert sich; heute ist hauptsächlich Transparenz gefordert. Beispielsweise werden wir nach einem Werkzeug gefragt, mit dem sich die Depotbanken vergleichen lassen. Ziel dabei ist die Rechtfertigung der Gebühren, welche dem Kunden in Rechnung gestellt werden. Dieser Informationsbedarf der Kundschaft ist einer der Hauptgründe für den derzeitigen Reportingboom. Das Reporting wird so zum zentralen Element der Kundenbeziehung. Der Trend ist so ausgeprägt, dass heutzutage bei der Präsentation unserer Plattform bei einem Verwalter als Erstes die Frage nach den Reportingwerkzeugen gestellt wird. Die entsprechenden von der Finma formulierten Leitlinien sind klar und anspruchsvoll: Das Dokument muss sämtliche benötigten Informationen umfassen und „einfach und verständlich“ bleiben. Der reine Kontozustand reicht also nicht mehr. Künftig muss ein umfassendes Dokument erzeugt werden, das gleichzeitig prägnant und allgemeinverständlich bleibt und sowohl den Performancenachweis als auch die Studien zu den Bewegungen der Mittel und die Beschreibung der Gebühren nach Gebührenarten enthält. Hinzu kommen statistische Daten und deren Analyse.

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Ein weiterer wichtiger Aspekt dieser Transparenz- und Kommunikationsanstrengung ist die Prüfung der Anlageeignung und der Portfolioverwaltung anhand dessen, was während der Beratung entschieden wurde. Der Kunde muss dazu in der Lage sein zu prüfen, ob die von ihm und seinem Berater gewählte Strategie auch tatsächlich vom Verwalter verfolgt wurde und sich alles im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten bewegt. Der Reportingbedarf kommt im Übrigen nicht nur von den Endkunden, sondern auch von den Aufsichtsbehörden. Das vorgeschriebene Reporting basiert auf komplexen Prozessen, und es wird eine häufige Durchführung verlangt. Die Anforderungen ändern sich ständig und sind so hoch, dass sie ohne ein geeignetes automatisiertes Werkzeug kaum noch zu bewerkstelligen sind. Welche Lösungen bieten Sie mit Ihrer Plattform für diese Anforderungen? KeeSense ist ein zentralisiertes Konsolidierungswerkzeug. Wir haben es von Anfang an als unsere Aufgabe gesehen, eine globale Plattform anzubieten, denn der Bedarf ist in allen Bereichen unserer Kunden erkennbar. Damit meine ich, dass die Kunden über die gesamte Aktivität ihres Unternehmens hinweg sehr viele Parameter berücksichtigen müssen. Die einzige Lösung hierfür lautet, ein automatisiertes, für den spezifischen Bedarf geeignetes Werkzeug einzusetzen. Ich möchte unterstreichen, dass der Einsatz einer automatisierten Plattform keineswegs die Standardisierung des Reportings

Firmenportrait KeeSystem KeeSystem bietet unabhängigen Vermögensverwaltern, Family Offices und Privatbanken die zentrale Verwaltungslösung KeeSense. Diese Lösung wurde 2004 von Vermögensverwaltern entwickelt, um sich den Anforderungen einer Familienverwaltungsgesellschft zu stellen. KeeSense ist fachlich ausgerichtet und dient der Verwaltung sämtlicher strategischer Funktionen der Verwaltungsgesellschaft: Portfolioverwaltung, Kundenbeziehungen, Compliance und Verwaltung. Mit der Gründung von KeeSystem im Jahr 2009 wurde das Ziel verfolgt, KeeSense weiterzuentwickeln und die Software an unabhängige Vermögensverwalter zu vertreiben. Das Unternehmen mit Niederlassungen in Genf und Monaco wächst stark und kann auf eine zweistellige Anzahl von Kunden an den grössten Finanzplätzen Europas verweisen.

bedeutet. Im Gegenteil: Die Plattform kann von allen Benutzern individuell angepasst werden und mit den jeweils für den Kunden stichhaltigsten Daten arbeiten. Mit den so erzeugten individuellen Berichten können sich die Kunden von der Konkurrenz abheben und einen Wettbewerbsvorteil erzielen. Wer zögert, ob er den Schritt in Richtung Automatisierung gehen sollte, muss sich vor allem klarmachen, dass alle Mitarbeiter einen deutlichen Zeit- und Effizienzgewinn erzielen werden, denn sie können sich künftig auf ihre Arbeit konzentrieren und produktiver werden. Wie lauten die Herausforderungen für die Zukunft? Die grösste Herausforderung für die Verwalter sind die veränderten Kundenanforderungen. Heute ist die Steuerproblematik nicht mehr nur schwach ausgeprägt, sondern es herrscht die Erwartungshaltung, dass wir uns an die Steuervorschriften und Regulierungen der einzelnen Länder anpassen, in denen die Kunden aktiv sind. Die wichtigste Frage, die wir uns künftig stellen müssen, betrifft die Art, wie die Steuerfrage internalisiert werden kann. Manche Banken haben beispielsweise bereits die Entscheidung getroffen, für Kunden, die bestimmten ausländischen Steuersystemen unterliegen, keine Konten mehr zu eröffnen. Diese radikale Position ist hauptsächlich auf die gestiegene Komplexität der Verwaltungsprozesse zurückzuführen, durch die Kontoeröffnungen prohibitiv teuer werden. Und dabei verfügt die Schweiz bei der grenzüberschreitenden Verwaltung über gehörigen Vorsprung und in Bezug auf die Verwaltung internationaler Kunden über wertvolles Know-how. Meines Wissens gibt es nur in der Schweiz Experten, die über eine vertiefte Kenntnis der steuerlichen Problematiken beliebiger Länder in der Welt verfügen. Es handelt sich dabei um ein komplexes Wissen, das nirgends sonst zu finden ist. Heute geht es darum zu wissen, wer die Berücksichtigung internationaler Steuersysteme annehmen wird und wie dabei die Kosten auf einem Niveau gehalten werden können, das nicht die Rentabilität der Aktivität gefährdet. Diese Fähigkeit könnte sich in der Tat als neuer Wettbewerbsvorteil des Verwalters erweisen. Stellen Sie sich nur einmal vor, er könnte die Verantwortung dafür übernehmen, seinem Kunden sämtliche Dokumente für die Verwaltung seiner Überbesteuerung an die Hand zu geben... Die Herausforderung für KeeSystem als Unterstützungsplattform liegt also in der Erarbeitung von Werkzeugen, die dem Verwalter diesen Schritt ermöglichen. •

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Focus

Pierre-Noël Formigé CEO SEQUOIA Asset Management pnformigé@sequoia-ge.com T +41 22 319.33.33 www.sequoia-am.com

Jalil mirza CIO SEQUOIA Asset Management

SeQUoia a S S e t m a N a g e m e N t

e r h ä lt d i e

Kag-B e w i l l i g U N g

Unsere Grösse erlaubt es uns,

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Das Unternehmen seQUOIa asset management mIt sItz In genf erhIelt vOn Der fInma DIe KagBewIllIgUng UnD Darf nUn aUf schweIzer BODen als verwalter für KOlleKtIvanlagen aUftreten. seQUOIa asset management zählt DamIt zU Den wenIgen schweIzerIschen verwaltern, DIe üBer DIese BewIllIgUng verfügen. DIe verwaltUngsgesellschaft möchte DIes nUtzen, Um Ihr wachstUm zU stützen. wIr sprachen DarüBer mIt Dem ceO pIerre-nOël fOrmIgé UnD Dem cIO JalIl mIrza.

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hnen wurde in diesem Jahr die KAG-Bewilligung erteilt, mit der Sie in der Schweiz als Verwalter für Kollektivanlagen auftreten dürfen. Welche Konsequenzen hat dies für die Entwicklung von SEQUOIA Asset Management? z Pierre-Noël Formigé: Vorläufig setzen wir unsere Aktivität unverändert fort, wobei wir unsere Struktur für den Erhalt dieser Bewilligung gestärkt haben. Die Branche steckt im Moment in einer Periode der Unentschlossenheit. Das Gesetz ist seit März 2013 in Kraft, aber vor dem 1. März, ab dem die Verschärfung angewendet wird, werden sich die meisten schweizerischen Verwalter immer noch Fragen stellen. Für sie ist 2014 das Jahr, in dem sich alles ändert. z Jalil Mirza: In einem Jahr wird es für Anlagen in nicht von einer regulierten Gesellschaft verwaltete Produkte in der

SEQUOIA stützt seine Aktivitäten auf innovative Prinzipien SEQUOIA Asset Management wurde 1998 gegründet und war zunächst insbesondere auf die Verwaltung von Spezialfonds spezialisiert. Den Kunden sollten für alle Vermögensklassen neuartige Anlagelösungen geboten werden. Heute decken die Mittel von SEQUOIA den gesamten Anlagehorizont und verschiedene Verwaltungsstile ab. Insbesondere wendete SEQUOIA Asset Management seine innovativen Prinzipien wie das auf Kontenplattformen basierende Verwaltungskonzept mit mehreren Strategien an. In diesem Jahr wurde SEQUOIA Asset Management auf den im letzten Jahr gestellten Antrag hin die KAG-Bewilligung erteilt, mit der die Gesellschaft in der Schweiz als Verwalter für Kollektivanlagen auftreten darf.

Schweiz nicht mehr nur eine einzige Bank, einen einzigen Pensionsfonds oder ein einziges Family Office geben. Dadurch werden die Handlungsmöglichkeiten der Schweizer Verwalter enorm beschnitten. Die KAG-Bewilligung der Finma ist für alle – unabhängig davon, ob sie angefordert wird oder ob es sich um Strukturen wie unsere handelt – eine notwendige Voraussetzung für die Fortsetzung ihrer Aktivitäten und für den längerfristigen Erhalt ihrer Wachstumsperspektiven. Die Auswirkungen sind also noch nicht spürbar, denn es hat noch kein echtes Rennen stattgefunden. Mit der KAG-Bewilligung fühlt es sich aber für uns so an, als stünden wir bei einem Grand Prix in der Pole Position. Hat die KAG-Bewilligung ihren Modus Operandi verändert? z PNF: Auf drastische Weise. Durch die KAG-Bewilligung sind wir von einem nicht regulierten Rahmen zu einem sehr gut organisierten, viel stärker durchdachten System übergegangen, in dem jede Entscheidung vor der Umsetzung gut abgewogen und analysiert werden muss. Das ist auch mit so manchem Nachteil verbunden. Früher waren wir flexibler. Die Dinge gingen vielleicht etwas schneller. Aber es hat auch viele Vorteile. Bei unseren Kunden und Interessenten können wir jetzt auf eine offizielle staatliche Anerkennung und sämtliche damit verbundenen Sicherheiten verweisen. Es ist offensichtlich, dass wir viel stärker in die Verantwortung genommen werden. Früher mussten wir nur den Kunden gegenüber Rechenschaft ablegen. Es war eine Art Sichtflug, wir handelten intuitiver und waren experimentierfreudiger. Mit der KAG-

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Fondsmanager aufzunehmen Bewilligung ist es heute so, als würden wir mit Instrumenten fliegen. Dies sieht komplizierter aus und ist auch wirklich komplizierter, aber dafür können wir auch höher und weiter fliegen und haben gleichzeitig das Flugzeug besser unter Kontrolle.

petenz verfügen werden. Das nächste Finanzgesetz, das im nächsten Jahr in Kraft treten wird, zwingt die unabhängigen Vermögensverwalter auch dazu, Gesellschaften wie SEQUOIA Asset Management zu beauftragen.

Mit welchen konkreten Vorteilen können Ihre Kunden rechnen? z PNF: Das können wir auch mit dem Flugbeispiel beantworten! Wer sich an Bord eines Flugzeugs begibt, tut dies, weil er weiss, welche Institutionen, Normen und Massnahmen für die Sicherheit der Passagiere vorhanden sind. Im Gesundheitssektor ist es ähnlich. z JM: Dass der Finanzbereich, auch in der Schweiz, den Kunden mehr Sicherheiten, Kontrollen und Transparenz bietet, ist eine Entwicklung, die wir nur begrüssen können. Wir haben zwar keine Ergebnisverpflichtung, den Kunden gegenüber tut es aber gut, sagen zu können, dass wir eine Mittelverpflichtung haben.

Wie erklären Sie sich die Tatsache, dass nur knapp 30 Verwalter in der Romandie über diese KAGBewilligung verfügen? z JM: Das liegt ganz einfach daran, dass diese Bewilligung so schwer zu bekommen ist. Das von der Finma geforderte Lastenheft bedeutet umfangreiche Investitionen, hohe Fixkosten und rar gesäte Kenntnisse. Bei SEQUOIA Asset Management mussten wir unsere Belegschaft um einige Vollzeitspezialisten erweitern, zum Beispiel in den Bereichen IT, Risikoprüfung und Recht. Dies war natürlich mit nicht zu vernachlässigenden Kosten verbunden.

Ein Statement über das Swiss Finish: Sind Sie wie viele andere der Meinung, dass es die eidgenössischen Behörden bei der Regulierung übertreiben? z JM: Wir sind eher überrascht darüber, dass die Schweiz so lange bei der Regulierung hinterherhinkte. Für unseren Finanzplatz ist es letztlich gut, dass der Rückstand nun aufgeholt wurde. Jetzt müssen unsere politischen Verantwortungsträger sich darum kümmern, ein Programm zur Ankurbelung auszuarbeiten, das beispielsweise steuerliche und strukturelle Massnahmen enthält, mit denen der Finanzplatz endlich wieder einen auf echten Wettbewerbsvorteilen basierenden Vorsprung vor der Konkurrenz einnehmen kann. •

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Welche Verwendung der KAG-Bewilligung schwebt Ihnen in eher strategischer Hinsicht vor? z PNF: Wir haben es uns zur Priorität gesetzt, unsere vermögensverwalterischen Aktivitäten fortzusetzen und uns höhere Vertriebsziele zu setzen. SEQUOIA Asset Management wurde vor mehr als 15 Jahren gegründet. Damals wollten wir den Kunden Produkte und Finanzdienstleistungen bieten, die in Bezug auf Verwaltung und Risikoprüfung strengen Normen unterlagen. Mit der KAG-Bewilligung können wir ganz gelassen weiter in diese Richtung gehen. Es ist aber klar, dass die von uns gewählte Struktur noch Raum für neue Verwalter lässt, denen vielleicht Lust und Mittel fehlen, um selbst eine KAG-Lizenz zu beantragen. SEQUOIA Asset Management ist heute so organisiert, dass wir den Verwaltungsaufwand der Verwalter senken und ihnen so ermöglichen, sich auf die methodische Performancesuche zu konzentrieren. Schliesslich werden wir den unabhängigen Vermögensverwaltern auch verschiedene Dienstleistungen in Bereichen wie Risikomanagement, Rechtsfragen, Compliance und auch Ausführung bieten können, da wir hier intern über eine höhere Kom-

Wie hoch waren diese Investitionen konkret? z PNF: Mit den verschiedenen Neueinstellungen in den Abteilungen Risikomanagement, Recht, Compliance, Auftragsausführung und IT und den damit in Zusammenhang stehenden Folgekosten sind unsere Betriebskosten um etwas mehr als eine Million Schweizer Franken gestiegen, womit wir die DreiMillionen-Schwelle überschritten haben. Um ein solches Szenario anvisieren zu können, muss man mindestens 500 Millionen Franken Vermögen unter seiner Verwaltung haben.

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Als unabhängiger Vermögensverwalter haben Sie eine Bank verdient, die Ihnen in Ihrer persönlichen Situation den richtigen Weg weist. UBS Global Financial Intermediaries: Wollen Sie schnell auf die veränderten Rahmenbedingungen reagieren? Als führende Depotbank unterstützten wir Sie dabei, die dafür notwendigen Ressourcen zu erschliessen. Wie, erfahren Sie hier.

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Finanzintermediäre haben (weiterhin) eine Zukunft Stephan Matti

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Die Anforderungen an Finanzintermediäre (FIMs) steigen stetig: Einhaltung der Anlegerschutzvorschriften, Beschränkung auf steuereffiziente und zugleich -kompatible Produkte und vieles mehr. Um FIMs hierbei zu unterstützen, bietet UBS innovative, länderspezifische Instrumente an.

amit Finanzintermediäre ihr Geschäftsmodell erfolgreich entwickeln können, müssen sie über durchdachte lösungen verfügen, mit denen sie den Anforderungen der regulierungsbehörden und den erwartungen ihrer Kunden gleichermassen gerecht werden können. durch ein breit gefächertes Angebot an länderspezifischen produkten und dienstleistungen kann UBS hier ganz gezielt unterstützen. es wird insbesondere zwischen vier hauptanforderungen unterschieden, die überzeugende lösungen von Seiten der FiMs erfordern: • erstellung eines vollständigen Steuerreportings, das den Anforderungen der Steuerbehörden des jeweiligen landes entspricht • profunde Kenntnisse in der Vermögensplanung unter Berücksichtigung der länderspezifischen Faktoren • Möglichkeit des Multi-Shoring, also Transaktionen über verschiedene Buchungszentren zu tätigen • reporting-lösungen, die jederzeit einen konsolidierten Überblick über die Vermögenssituation des jeweiligen Kunden im hinblick auf alle aktuellen Bankbeziehungen geben. das von UBS entwickelte informatiksystem bietet den Vorteil einer einheitlichen erfassung der gesamten Vermögenswerte des Kunden, die auf verschiedene Anlagekategorien aufgeteilt sein können. dadurch ist es letztendlich möglich, eine komplette Aufstellung der gesamten Vermögenssituation des Kunden zu erstellen.

DIe VorteIle Von UBS Mit ihrer weltweiten präsenz kann UBS unabhängige Vermögensverwalter rund um den Globus unterstützen. Über ihre umfassende plattform bietet die Bank zugang zu profunden Marktkenntnissen sowie zu einer grossen Vielfalt von Anlageprodukten für sämtliche Anlageziele. die Nutzung der UBS-plattform ist mit einer schnellen und effizienten Ausführung der erteilten Aufträge verbunden. dadurch kann sich der FiM voll und ganz auf seine wesentliche Tätigkeit, den Schutz und das wachstum des Vermögens seiner Kunden, konzentrieren. durch eine zusammenarbeit mit UBS als erstklassiger depotbank können FiMs auch von innovativen informatiksystemen profitieren, die kontinuierlich auf die Bedürfnisse der FiMs ausgerichtet werden und technologische innovationen erfahren.

Eckdaten UBS Global Financial Intermediaries • unterstützt ca. 2000 «Multi-Family Offices», unabhängige Vermögensverwalter und unabhängige Finanzberater weltweit • verfügt über mehr als 400 Mitarbeiter in dreizehn Ländern • ist an elf Standorten in der ganzen Schweiz vertreten

UBS gehört weiterhin zu den wenigen Banken, die über Kundenberater und Teams verfügen, die sich hervorragend mit den steuerlichen rahmenbedingungen und lokalen Vorschriften auskennen. dank des differenzierten und spezialisierten Know-hows und der hohen operativen Sicherheit bietet UBS die ideale Unterstützung für FiMs. So werden die mit dem heutigen wandel verbundenen herausforderungen zu chancen.

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Warum UCITS-Fonds so beliebt sind

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ie europäische union führt derzeit zahlreiche reformen von finanzregulierungen durch. gut regulierte und transparente Produkte dürften dementsprechend für erfolgreiche Anlagen weiter an bedeutung gewinnen. bei einem uciTs-fonds (undertakings for collective investment in Transferable securities) handelt es sich um ein gut reguliertes Produkt, das in den eu-mitgliedsstaaten einfach vertrieben werden kann und somit die gängigste form europäischer fonds darstellt. da die marke „uciTs“ international anerkannt ist, kann sie auch in ländern ausserhalb der eu, wie zum beispiel der schweiz, singapur und hongkong, registriert werden. im Vergleich zu vielen Offshore-fonds verfügen uciTs-fonds über zahlreiche Vorteile hinsichtlich Ausschüttung, beschränkungen beim fremdfinanzierungsgrad, Anlagebeschränkungen sowie regulierung der dienstleister. sie öffnen ferner Türen für frühere Offshore-fonds und ermöglichen vermehrt Zugang zu ausländischen märkten. darüber hinaus bieten uciTs-fonds flexible Anlagestrategien beziehungsweise eine gesteigerte liquidität für die fondsmanager und ein verbessertes risikomanagement sowie mehr Transparenz. diese erhöhte Transparenz entsteht aufgrund von umfassenden berichten an die Anleger, vierzehntägige bewertung der Nettovermögenswerte, sowie halbjahres- und Jahresberichte. dies sind nur einige der wichtigsten Anforderungen, die die eu-mitgliedsstaaten an die uciTsfonds stellen. des weiteren muss der Prospekt eines solchen fonds nicht nur klar und prägnant formuliert sein, sondern auch sämtliche risikowarnungen, Anlagebeschränkungen und mögliche interessenkonflikte der Anleger offenlegen. um diese Anforderungen einzuhalten, muss jeder uciTs-fonds einen unabhängigen Prüfer, der in der eu zugelassen und reguliert ist, sowie eine depotstelle bestimmen. das reglement verlangt darüber hinaus, dass die Verwahrungsstelle depotstelle im selben rechtsraum ansässig und reguliert sein muss wie der uciTs-fonds selbst. es ist

zudem erforderlich, dass diese Art von fonds ordnungsgemässe und administrative buchhaltungsverfahren vorweisen kann. es liegt entweder in der Pflicht des uciTs-fonds (unter der Annahme, dass dieser selbstverwaltet ist) oder bei der entsprechenden fondsleitungsgesellschaft sicherzustellen, dass dieses reglement ordnungsgemäss umgesetzt wird. die Verwahrungsstelle und die fondsleitungsgesellschaft würden direkt dafür zur rechenschaft gezogen, unabhängig davon, ob sie ihre Aufgaben an drittanbieter delegiert haben, oder es sich um einen nicht verantwortungsbewussten entscheid handelt. Aufgrund der regulatorischen reformen in der eu ziehen investment managers die flexiblen Anlagestrategien, das verbesserte risikomanagement, die gesteigerte liquidität und die erhöhte Transparenz, welche die uciTs-fonds bieten, immer stärker in betracht. mit ihren kosteneffektiven Ausschüttungsmöglichkeiten und der internationalen markenbekanntheit entwickeln sich uciTsfonds immer mehr zu fonds der ersten wahl für investmentmanager. die credit suisse gehört zu den weltweit führenden dienstleistern für external Asset managers (eAms). wir wägen jede von unseren eAms betreute fondsstruktur genauestens ab und bieten eine breite Palette an dienstleistungen einschliesslich custody service, fondsverwaltung und -maklerleistungen. unsere spezialisten in Zürich, genf und in unseren internationalen standorten liefern das erforderliche gerüst und bieten die nötige unterstützung, um den bedürfnissen unserer Kunden in Zusammenhang mit fonds vollumfänglich nachzukommen. ANdreAs söderhOlm VerANTwOrTlicher für fONds- uNd AsseTPOOliNg-lösuNgeN crediT suisse Ag – dePArTmeNT glObAl exTerNAl AsseT mANAgers rue de lA mONNAie 1-3 - 1204 geNf T +41 22 391 26 85 ANdreAs.sOederhOlm@crediT-suisse.cOm www-crediT-suisse.cOm

AndreAs söderholm Verantwortlicher für Fonds- und AssetPooling-Lösungen Credit Suisse AG – Department Global External Asset Managers

Andreas söderholm verfügt über 15 Jahre erfahrung in der fondsbranche. seine Kernkompetenz liegt in der strukturierung von finanzprodukten, insbesondere von Zertifikaten und Anlagefonds. Andreas söderholm hatte bereits verschiedene mandate bei vielen fondsstrukturen in luxemburg inne und war Verwaltungsratsmitglied mehrerer Vermögensverwaltungsgesellschaften. herr söderholm ist ein anerkannter experte im bereich der strukturierung sowie für operative Themen, welche im Zusammenhang mit Anlagefonds stehen. Andreas söderholm verfügt über einen master in international business mit Auszeichnung von der esc grenoble in frankreich.

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Vermögensverwalter suchen immer häufiger nach gut regulierten Fondsprodukten von Dienstleistern, die in einem stabilen Rechtsumfeld agieren. Die Credit Suisse hat ein spezialisiertes Team, um diesem gestiegenen Bedarf nachzukommen.

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Overview

Wie können wir unabhängige Vermögensverwalter bei der Bewältigung der neuen Herausforderungen unterstützen?

Wodurch unterscheiden sich Ihre Leistungen für unabhängige Vermögensverwalter? crédit Agricole (Suisse) SA begleitet Finanzintermediäre wie unabhängige Vermögensverwalter und multi-Family Offices bereits seit 15 Jahren. Aus diesem grund verstehen wir die herausforderungen, denen sie heute gegenüberstehen. dank unserer langjährigen erfahrung konnten wir ein vollständiges leistungsspektrum für diese Akteure ausarbeiten – depot, Abwicklung, unterstützung, Beratung, Betreuung, usw. – welche wir konsequent den neuen gegebenheiten anpassen. Für die geografische Nähe sorgen unsere verantwortlichen Teams in genf, zürich und lugano. Über unsere Standorte in Singapur, hongkong, luxemburg und monaco haben die Finanzintermediäre zudem zugang zu internationalen Finanzplätzen. Wie passen Sie Ihre Leistungen dem aktuellen Umfeld und künftigen Wandel an? wir sind stets bestrebt, nur leistungen optimaler Qualität anzubieten. zur umfassenden Betreuung von Finanzintermediären brauchen wir spezialisierte Teams mit den nötigen Branchenkenntnissen, denn die Tätigkeit dieser Akteure unterscheidet sich vom geschäft der Privatbanken. Ferner müssen wir in der lage sein, eine globale operative unterstützung sicherzustellen, die sich heute nicht mehr auf die Administration und das Backoffice beschränken darf. unabhängige Vermögensverwalter müssen sich auf lösungen stützen können, die sowohl das Steuerreporting, das risikomanagement und die compliance als auch die Beratung und die Anlagen umfasst, da die welt der Finanzprodukte spürbar komplexer wird und immer strengeren Vorschriften unterliegt. mit unserer leistungsfähigen iT-Plattform, die von rund zwanzig Banken genutzt wird, können wir auch integrierte lösungen bereitstellen, die zahlreiche steuerliche Parameter verwaltet.

In welchen Bereichen sind heute Innovationen vorzunehmen, um den Bedürfnissen von morgen zu entsprechen? heute handelt es sich nicht nur darum, neue Produkte, sondern auch neue leistungen und Verfahren zu entwickeln. wir müssen verstehen, wie unabhängige Vermögensverwalter künftig arbeiten, welche Bedürfnisse sie haben und wie wir sie weiterhin erfolgreich beim Ausbau ihrer geschäftsfelder unterstützen können. Aus diesem grund optimieren wir unsere eigene Organisation und arbeiten neue lösungen aus. heute darf sich die innovation nicht mehr nur auf das Produktangebot konzentrieren, sondern muss auch den Betrieb und das leistungsangebot berücksichtigen. Wie passen Sie die Tarifgestaltung an die Entwicklung des Geschäftsmodells der unabhängigen Vermögensverwalter an? Angesichts der verschärften Vorschriften in der Vermögensverwaltung und der immer heftigeren Konkurrenz im in- und Ausland müssen die unabhängigen Vermögensverwalter ihre entschädigungs- und Tarifstruktur weiter anpassen. die margen stehen also weiterhin unter druck. in diesem zusammenhang passen auch wir unsere Tarife an und helfen unseren Partnern mit einem flexiblen Angebot, die neuen herausforderungen zu meistern. heute ist es wesentlich, eine wettbewerbsfähige und doch auch realistische Tarifstruktur anbieten zu können.

OmAr ShOKur VerANTwOrTlicher FiNANziNTermediäre crédiT AgricOle (SuiSSe) SA rue du STANd 66 - 1211 geNF 11 T +41 58 321 91 89 - F +41 58 321 96 78 OmAr.ShOKur@cA-SuiSSe.cOm www.cA-SuiSSe.cOm

Omar ShOkur ist seit 2010 Verantwortlicher der Abteilung «Finanzintermediäre» und Mitglied des Exekutivausschusses von Crédit Agricole Suisse Private Banking. Seine Laufbahn bei Crédit Agricole Suisse begann er 2001 im Banklogistikzentrum in Lausanne. Dann wechselte er nach Genf zum Geschäftsbereich «Kapitalmärkte», wo er drei Jahre lang für Rohstoffderivate zuständig zeichnete. Omar Shokur besitzt ein MBA-Diplom der IMD Business School Lausanne (2006). Zuvor absolvierte er an der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) und dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston ein Master-Studium in Mathematik (2001).

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Auch die unabhängigen Vermögensverwalter sind von der Verschärfung der Gesetze und Vorschriften betroffen, die nicht nur zu einer markanten Reduktion der Margen, sondern auch zu einer erheblichen Mehrbelastung im Bereich der Verwaltung, der Compliance und der Steuerbestimmungen führen. Wie können sie die Rentabilität vor diesen neuen Auflagen dauerhaft sichern? Und wer kann ihnen dabei helfen, den neuen Anforderungen zu genügen und einer möglichen Konsolidierung des Sektors erfolgreich die Stirn zu bieten? Einige Banken haben Lösungen für Finanzintermediäre entwickelt. Zu einer umfassenden Betreuung gehört jedoch mehr, vor allem im Bereich des Leistungsspektrums und der Tarifgestaltung.

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Anleihen 2.0 unter der Lupe Sowohl im Hinblick auf die aktuellen als auch den künftigen Normalisierungsprozess bei den Zinssätzen wird die grösste Herausforderung für Anleger in den kommenden Jahren die Anleihenallokation sein. Einen wesentlichen Anteil am Portfolio machen Anleihen bei institutionellen Anleger mit langfristigen Leistungsverpflichtungen wie Vorsorgeinstituten, Versicherungsgesellschaften und Stiftungen aus, ebenfalls aber auch bei Privatanlegern, die immer noch – teils unberechtigt – davon ausgehen, dass es sich bei Anleihen um risikolose Anlagen handelt. LioneL AeschLimAnn Kategorien kam die 20-jährige Hausse an den Märkten zugute. Es handelte sich dabei um 0- bis 3-jährige und 3- bis 5-jährige ertragreiche Staatsanleihen mit hoher Bewertung und zum Teil geografischer Segmentierung. Für die nächsten Jahre erscheint es uns wichtig, bei diesen Segmenten sowohl die Reaktionsgeschwindigkeit als auch die Flexibilität auf einem hohen Niveau zu halten, um bestmöglich zwischen Risiken und Chancen abwägen zu können. Da die beiden grossen Performancehebel bei den Anleihen die Ausfallrisikoprämie und die Laufzeit sind, werden bei der Zusammenstellung dieser beiden Komponenten gemäss dem Konjunkturzyklus und der jeweiligen Region in Zukunft Analysefähigkeiten und Reaktionsvermögen unverzichtbar sein. Einfacher ausgedrückt ist es noch immer möglich, Performance zu generieren; allerdings wird dies viel komplizierter werden als in der Vergangenheit. Diejenigen Anleger, die sich bei ihrer Anlageallokation an einen statischen Ansatz gewöhnt haben, müssen sich die Frage stellen, ob sie selbst oder ihre Berater über das notwendige Know-how und Fingerspitzengefühl verfügen, um sich auf unbekanntem Terrain zu bewegen. Tatsächlich müssen ab sofort vielleicht die hohen Erträge in Europa mit den kurzfristigen Zinssätzen in den USA kombiniert werden – und sofern die Wirtschaftsdaten sich ändern, muss dies sogar recht schnell geschehen. Wenn es die Umstände verlangen, muss der Anleger dazu in der Lage sein, seine Risiken mit Derivaten und Terminkontrakten abzusichern; kurz gesagt wird die Wahl auf eine flexible, internationale und diversifizierte dynamische Verwaltung fallen müssen, die gleichzeitig eine auf absolute Renditen abzielende Anlagestrategie verfolgt. Um positivere und attraktivere Renditen einfahren zu können, werden also künftig ein höherer Komplexitätsgrad, ein grösseres Reaktionsvermögen und bessere Umsetzungskapazitäten notwendig sein. Angesichts dieser Herausforderung muss sich jeder einzelne Anleger fragen, ob er über diese Fähigkeiten verfügt, und sofern dies nicht der Fall sein sollte, von wem er sich unterstützen lassen kann. Mirabaud Asset Management verwaltet seit vielen Jahren flexible Anleihenportfolios für institutionelle Anleger und Finanzintermediäre. In diese Art der flexiblen Anleihenverwaltung fliessen sämtliche Anlagekomponenten des Anleihenspektrums ein. So können unabhängig vom Marktumfeld positive Renditen erzielt werden. LIONEL AESCHLIMANN MIRABAUD ASSET MANAgEMENT CLARIDENSTRASSE 26, 8022 ZüRICH T +41 58 816 88 00 F +41 58 816 98 00 www.MIRABAUD-AM.COM

CEO Mirabaud Asset Management

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ur Erinnerung: Im Zuge der weltweiten Finanzkrise des Jahres 2008 sowie nach der europäischen Schuldenkrise 2011 waren die grossen Zentralbanken gezwungen, massiv Geld in die Wirtschaft zu pumpen und Staatsanleihen ihrer eigenen Länder zu kaufen. Dies stützte die wackelige Weltwirtschaft, die über einen längeren Zeitraum hinweg nur mit niedrigen Zinssätzen überleben konnte. Die Verfolgung dieses löblichen Ziels hatte allerdings den Nebeneffekt der künstlichen Manipulation der Zinssätze. Für die Halter von Anleihen und Krediten ging damit der letzte Akt der gewinnträchtigen 20-jährigen Hausse auf dem Rentenmarkt zu Ende. Und wie so häufig droht nach den Festtagen der Kater... In den letzten 34 Jahren verzeichnete der Rentenindex Barclays Aggregate lediglich in drei Jahren eine negative Jahresperformance: 1994, als die FED zwecks Inflationsbekämpfung ihren Leitzins drastisch erhöhte, 1999, als die Wirtschaft nach dem Luftloch von 1997-1998 (LTCM, Zahlungsunfähigkeit Russlands, Asienkrise) wieder einen Aufschwung erlebte, und im Jahr 2013. In Anbetracht der historischen Tiefststände der Zinssätze in den Jahren 2011 und 2012 schien dies absehbar zu sein. Nachdem das Worst-Case-Szenario abgewendet werden konnte und sich die Weltwirtschaft langsam aber sicher wieder erholte, haben die Notenbanken damit begonnen, ihre Liquiditätsspritzen zu reduzieren und die Herausbildung des „korrekten“ Zinsniveaus wieder den Marktkräften zu überlassen. Zu welchen Folgen kommt es auf dem Markt im Hinblick auf die Liquidität und das Zinsniveau, nachdem sich der letzte Anleger zurückgezogen hat? So lautet die Frage, mit der sich heute alle auseinandersetzen. Insbesondere unter Wirtschaftswissenschaftlern wird heftig diskutiert, ob das „japanische“ Deflationsszenario, das derzeit Europa bedroht, höher (oder niedriger) ist als die Chancen durch den Wirtschaftsaufschwung in den USA und die damit einhergehenden höheren Zinssätze. Ohne im Detail auf unsere makroökonomische Analyse eingehen zu wollen dürfte klar sein, dass Anleihen in beiden Szenarien für die Anleger zwischen „nicht besonders gut“ und „sehr schlecht“ abschneiden werden, denn entweder bleiben die Zinssätze niedrig, und Renditen kommen nur noch in schönen Erinnerungen vor, oder es kommt zum Zinsanstieg, was das Halten von Anleihen nicht einfacher macht. Aber gibt es wirklich nichts, was man in Anbetracht dieser Situation tun könnte? Sind die Anleger wirklich dazu verdammt, in den nächsten voraussichtlich mageren Jahren die Anleihen in ihrem Portfolio zu halten? Absolut nicht! Allerdings muss man sich bewusst sein, dass die Anwendung der alten Rezepte auf neue Muster in diesem Fall ein ungeeignetes Mittel darstellt. Jahrelang basierten die Anlagetechniken der Investoren bei Anleihen auf statischen, im Voraus festgelegten und klar definierten Kategorien, die anhand eines Referenzniveaus berechnet und von passiven Lösungen beeinflusst wurden. Diesen

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Eine solide Bank, die ihren Kunden seit 1856 zur Seite steht. Als anerkannte und renommierte Privatbank in der Schweiz stehen wir unseren Kunden zur Seite und begleiten ihre Projekte über Generationen hinweg. Vertreten in den zwei wichtigsten Finanzzentren der Schweiz (Zürich und Genf), erbringt die BIL Suisse seit 1985 Private Banking-Dienstleistungen für Privatkunden und unabhängige Vermögensverwalter. Ihre Zugehörigkeit zur Banque Internationale à Luxembourg (BIL-Gruppe, gegründet im 1856) ermöglicht ihren Kunden einen privilegierten Zugang zu den bedeutendsten internationalen Finanzplätzen ausserhalb der Schweiz, insbesondere Luxemburg (renommiertes Zentrum in den Bereichen Vermögensverwaltung und -planung sowie Administration von Investmentfonds) und Singapur, wo die Gruppe seit 1982 etabliert ist. Zudem verfügt die BIL-Gruppe über Geschäftsstellen im Mittleren Osten, in Belgien und in Dänemark. Banque Internationale à Luxembourg (Suisse) SA Zürich

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Beethovenstrasse 48, CH-8022 Zürich T : +41 (0) 58 810 82 92 F : +41 (0) 58 810 82 71

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Marktausblick 2014 Das Ende der Rezession in Europa und unerwartet starke Wachstumszahlen führten zu einem weltweiten Aufschwung, was bedeutet, dass beste Voraussetzungen für einen Rückgang der Risikoprämien auf Aktien vorliegen. Deshalb bleiben Aktien unsere bevorzugte Anlageklasse, auch wenn für 2014 eindeutig mit einem Anstieg der Volatilität zu rechnen ist.

MICHEL WOHL CEO BIL Suisse

Das heisst, dass sich europäische Aktien besser als US-amerikanische Aktien entwickeln dürften. Es ist möglich, dass in Europa das Vertrauen der Privatanleger, die von der zyklischen Erholung der europäischen Aktien profitieren, wieder gefestigt wird. Die Industrieländer werden unserer Ansicht nach weiterhin eine bessere Performance als die Schwellenländer verzeichnen. Mangels klarer Aussichten haben wir japanische Aktien weiterhin neutral gewichtet und abgesichert.

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m Hinblick auf das Jahr 2014 gehen wir insbesondere davon aus, dass die Prüfung der Qualität der europäischen Vermögenswerte (Asset Quality Review - AQR) zu einer Senkung der Anforderungen an die Kapitalausstattung der Banken der Eurozone führen wird. Der Deflationsdruck dürfte die EZB zu einer extrem akkommodierenden Geldpolitik zwingen. Im Übrigen besteht für viele Aktienmärkte der Industrieländer in den kommenden zwei Jahren ein erhebliches Aufwärtspotenzial. Trotz politischer Turbulenzen im Vorfeld zahlreicher Wahlen und bedeutender struktureller Herausforderungen dürften manche Schwellenländer noch positive Überraschungen bereithalten. Das Risiko/Rendite-Profil von Anleihen ist relativ unausgewogen und stark vom stetigen Anstieg der Zinsen abhängig. Was Aktien betrifft, dürfte sich unseres Erachtens der von den Anlegern verlangte Risikoaufschlag in Europa wesentlich stärker verringern als in den USA. Jenseits des Atlantiks werden immer mehr Mittel von den Kapitalmärkten abgezogen und der Realwirtschaft zugeführt, wo das anhaltende Wachstum einen neuen Zyklus von Investitionsausgaben in Gang gesetzt hat.

Zur Beschleunigung des Wirtschaftswachstums könnte es einer Bestätigung der Zentralbanken bedürfen, bei ihren akkommodierenden Geldpolitiken zu bleiben. Bei der Anlage in Schwellenländeranleihen könnten wir unter Umständen sehr selektiv vorgehen, auch wenn die Besorgnis wegen einer Beschleunigung des weltweiten Wachstums – und der daraus resultierenden Volatilität – dazu genutzt wird, das Engagement des Portfolios in gewissen, auf starke Währungen lautenden Schwellenländeranleihen zu verstärken. MICHEL WOHL CEO BANQUE INTERNATIONALE À LUXEMBOURG (SUISSE) SA BEETHOVENSTRASSE 48 POSTFACH – 8022 ZÜRICH MICHEL.WOHL@BIL.COM T +41 58 810 82 82

PUBLI-INVEST

YVES KUHN Chief Investment Officer Banque Internationale à Luxembourg

Wir können spezifische Risiken nicht ausschliessen, die dazu führen könnten, dass sich unsere Erwartungen für dieses Jahr nicht in vollem Umfang erfüllen, ebenso wie Irrtümer bezüglich der Geldpolitik oder Mängel bei ihrer Kommunikation. Das weltweite Wachstum könnte trügerisch sein und durch eine harte Landung der chinesischen Wirtschaft gebremst werden. Wir sind auch vorsichtig in Bezug auf Aufwärtsrisiken, die sich aus einem Rückgang des Erdölpreises oder erfolgreichen Strukturreformen in Japan oder einem Konjunkturaufschwung in den USA ergeben könnten.

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Besonnenheit im Dienste

der Performance

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MJ

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CMJ

N

DNCA Value Europe EUROPÄISCHE VALUE AKTIEN

Code ISIN: Part C FR0010058008

DNCA Invest Miuri

DNCA Invest Convertibles

Code ISIN: Part B LU0641745681

Code ISIN: Part A LU0401809073

ABSOLUTE PERFORMANCE

WANDELANLEIHEN

Annualisierte Performance über 5 Jahre

Annualisierte Performance seit Auflegung*

Annualisierte Performance über 5 Jahre

Volatilität über 5 Jahre

Volatilität seit Auflegung*

Volatilität über 5 Jahre

+ 16,70 %

14,69 %

+ 7,40 %

+ 9,65 %

3,94 %

3,99 %

Stand: 28/02/2014 - *Am 14/12/2011 aufgelegter Fonds

19, place Vendôme 75001 Paris - www.dncafinance.com -

@dnca

WICHTIGER HINWEIS: Die in diesem Dokument aufgeführten Informationen sind in einer vereinfachten Form dargestellt. Die genaue und vollständige Beschreibung der Merkmale der Fonds sowie die ausführliche Darlegung der damit verbundenen Risiken sind in den Prospekten nachzulesen, die über unsere Website www.dncafinance.com oder am Hauptsitz der Verwaltungsgesellschaft: DNCA Finance, 19 place Vendôme, 75001 Paris, erhältlich sind. Die Performances der Vergangenheit lassen nicht auf zukünftige Performances schliessen. Der Fondsvertreter in der Schweiz ist Carnegie Fund Services S.A., 11, rue du Général - Dufour, CH-1204 Genf, Schweiz, Website: www.carnegie-fund-services.ch. Die Zahlungsstelle in der Schweiz ist die Banque Cantonale de Genève, 17, quai de l'Ile, CH-1204 Genf, Schweiz. Der Prospekt für die Schweiz, die wesentlichen Informationen für den Anleger, die Statuten und/oder Satzung, die Halbjahres- und Jahresgeschäftsberichte in französischer Sprache sowie weitere Informationen können kostenlos bei dem Fondsvertreter in der Schweiz angefordert werden. Die jüngsten Liquidationswerte können unter www.swissfunddata.ch eingesehen werden.

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Overview

2014: Klare Präferenz für Aktien des Euroraums Welche Marktperspektiven zeichnen sich ab, und welche Anlagestrategie empfiehlt sich nach diesem ersten Quartal, das nicht wenige Überraschungen barg? Hier die Analyse von DNCA Finance.

d

as Jahr begann in der Tat mit einer reihe von überraschenden entwicklungen, die den zuvor zwischen den Anlegern herrschenden Konsens brachen. durch die hausse bei den Anleihen wurden höhere performances erzielt als auf zahlreichen Aktienmärkten. davon zeugen auch der teurere Yen und der euro, der sich gegenüber dem dollar hervorragend hielt.

Zum ersten mal seit Jahren könnte die Anzahl der nach unten korrigierten ergebnisprognosen sich wieder auf einem nicht allzu hohen Niveau bewegen. es sind jedoch nicht alle europäischen Aktien interessant, und das mittlere bewertungsniveau des marktes hat sich in den letzten beiden Jahren stark entwickelt. was uns trotz dieser wenig attraktiven wertsteigerungen optimistisch stimmt, ist die Tatsache, dass sich die meisten europäischen Unternehmen in der Talsohle befinden und ihre ergebnisse noch etwa 30% von den rekorden des Jahres 2007 entfernt sind.

„Nach zwei Jahren Rezession und dem durchgängig in Europa beobachteten Aufschwung wird sich die für dieses Jahr erwartete Wachstumsrate von 1% positiv wir bevorzugen die Aktien der heimischen Unterauf die Unternehmensgewinne auswirken.“ nehmen, z.b. medien- und Telekommunikationsdie Zinssätze in den peripherieländern des euroraums setzten im ersten Quartal dieses Jahres wie von uns antizipiert ihre starke Abwärtsbewegung fort. hier ist das potenzial nun deutlich geringer, obwohl das realzinsniveau in diesen südlichen ländern des euroraums noch immer zu hoch ist.

GréGoire Scheiff Teilhabender Direktor DNCA Finance

DNCA Finance ist ein für die Bereiche Aktienverwaltung und diversifizierte Verwaltung renommiertes Unternehmen. Die Verwalter und Fonds werden regelmässig ausgezeichnet. DNA Finance verwaltet 11 Milliarden Euro.

aktien und prozyklische branchen wie den Automobil- oder rohölsektor. Vorsichtiger stehen wir den grossen internationalen wachstumswerten gegenüber. diese werden von den Anlegern seit 2010 stark nachgefragt, leiden jedoch unter der wirtschaftlichen Abschwächung und den tiefen wechselkursen in den Schwellenländern.

„Was uns trotz dieser wenig attraktiven Wertsteigerungen optimistisch stimmt, ist die Tatsache, dass sich die meisten europäischen Unternehmen in der Talsohle Nach zwei Jahren rezession und dem durch- befinden und ihre Ergebnisse noch etwa gängig in europa beobachteten Aufschwung 30% von den Rekorden des Jahres 2007 wird sich die für dieses Jahr erwartete wachs- entfernt sind.“ tumsrate von 1% positiv auf die Unternehmensgewinne auswirken. der euroraum ist heute unbestreitbar besser positioniert als manch ein Schwellenland.

Publi-invest

Unserer einschätzung nach werden die Aktien in diesem Jahr die zu bevorzugende Aktivklasse bleiben.

Nach fünf Jahren Underperformance ist bei der Aktienverwaltung nun wieder dem Value-Style der Vorzug zu geben.

GréGOire Scheiff TeilhAbeNder direKTOr dNcA fiNANce 19, plAce VeNdôme 75001 pAriS www.dNcAfiNANce.cOm

K O N TA K T

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L A N IO

Y A T D R O P S AT N R TE

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OF

Photo : © Reuters

ace e P nt & e m st p o e fir l h t e s te ev fo r lebra Spor t w e c For D d f ho worl ay o ting

h , D he ril, t tional e, highlig , health p A n On 6 Inter na nd Peac ducatio lidarity, e o a ever opment ibute to clusion, s e. l r c t n Deve can con , social i and pea t ty t spor r equali lopmen e e d gen nce, dev a toler ’S

ATE R B ! LE M E A C E LL AT A S A LET THER, E TOG

Zinédine Zidane and Ronaldo, UNDP Goodwill Ambassadors

undp.org | @undp | #IDSDP

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Empowered lives. Resilient nations.

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DIRECTORY

2014

WhO’s WhO

FRENCH, GERMAN AND ITALIAN REGIONS OF SWITZERLAND

z BANKS: EXTERNAL ASSET MANAGERS DEPARTMENTS z LICENSED PRIVATE BANKS z LICENSED FUND MANAGEMENT COMPANIES z LICENSED AUDIT COMPANIES FOR COLLECTIVE

INVESTMENT SCHEMES z SROs, SELF-REGULATORY ORGANISATIONS

AND IFA’s ASSOCIATIONS z PLATFORMS FOR INDEPENDENT ASSET MANAGERS

& SOCIAL NETWORKS

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z ONLINE FINANCIAL SERVICES

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z RELEVANT CONTACTS

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z

FINANCIAL DATA PROVIDERS

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DIRECTORY

BANKS: EXTERNAL ASSET MANAGERS DEPARTMENTS AP Anlage & Privatbank AG - Zurich • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Limmatquai 4, 8001 Zürich +41 (0)44 787 62 00 info@apbank.ch www.apbank.ch

Aquila & Co AG - Zurich • ADDRESS Bahnhofstrasse 28a, Paradeplatz, • PHONE • E-MAIL • WEB

8001 Zürich +41 (0)58 680 60 00 info@aquilagroup.ch www.aquila.ch

Arvest Privatbank AG - Pfäffikon • ADDRESS Churerstrasse 82, 8808 Pfäffikon • PHONE +41 (0)55 415 65 40 • WEB www.arvest.ch

Baloise Bank SoBa Private Banking Lausanne • ADDRESS Rue Pichard 13, Case Postale, • PHONE • CONTACT • E-MAIL • WEB

1002 Lausanne +41 (0)58 285 39 70 Danièle Felley daniele.felley@baloise.ch www.baloise.ch

Baloise Bank SoBa AG - Solothurn • ADDRESS Amthausplatz 4, Postfach 262, • PHONE • E-MAIL • WEB

4502 Solothurn +41 (0)58 285 35 94 bank@baloise.ch www.baloise.ch

Banca del Ceresio SA - Lugano • ADDRESS Via Pretorio 13, Casella Postale 5895, • PHONE • E-MAIL • WEB

6901 Lugano +41 (0)91 923 84 22 mail@ceresiobank.com www.ceresiobank.com

Banca Del Sempione SA - Lugano • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Via Peri 5, 6900 Lugano +41 (0)91 910 71 11 banca@bancasempione.ch www.bancasempione.ch

Banca Dello Stato Del Cantone Ticino Bellinzona • ADDRESS Viale H. Guisan 5, 6500 Bellinzona • PHONE +41 (0)91 803 71 11 • CONTACT Carlo Ruggia, Responsabile Gestori • PHONE • E-MAIL • WEB

Esterni, Area Mercati e Private Banking +41 (0)91 803 36 62 carlo.ruggia@bancastato.ch www.bancastato.ch

Banca Intermobiliare di Investimenti e Gestioni (Suisse) SA - Lugano • ADDRESS Contrada Sassello 10, • PHONE • E-MAIL • WEB

Casella Postale 5835, 6901 Lugano +41 (0)91 913 66 66 info@bimsuisse.com www.bimsuisse.com

Banca Popolare di Sondrio (Suisse) SA Lugano • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Via Maggio 1, 6900 Lugano +41 (0)58 855 31 00 contact@bps-suisse.ch www.bps-suisse.ch

Banca Zarattini & Co SA - Lugano • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Via Pretorio 1, 6900 Lugano +41 (0)91 260 85 85 institutional@bancazarattini.ch www.zarattini.ch

Banco Santander (Suisse) SA - Geneva • ADDRESS Rue Ami Lévrier 5-7, CP 1256, • PHONE • WEB

Bändliweg 20, CP, 8048 Zürich +41 (0)58 059 22 22 serviceline@bankzweiplus.ch www.bankzweiplus.ch

Banque Audi (Suisse) SA - Geneva • ADDRESS Cours des Bastions 18, • PHONE • E-MAIL • WEB

Case Postale 384, 1211 Genève 12 +41 (0)22 704 11 11 contactus@bankaudi.ch www.bankaudi.ch

Banque Bonhôte & Cie SA - Neuchâtel • ADDRESS 2, Quai Ostervald, 2001 Neuchâtel • CONTACT Yves de Montmollin, Responsable • PHONE • E-MAIL • WEB

Gérants Indépendants +41 (0)32 722 10 70 criedo@bonhote.ch www.bonhote.ch

Banque Cantonale de Fribourg - Fribourg • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Boulevard de Pérolles 1, 1700 Fribourg +41 (0)26 350 71 11 info@bcf.ch www.bcf.ch

Banque Cantonale de Genève - Geneva • ADDRESS Quai de l'Ile 17, Case Postale 2251,

1211 Genève 2 • PHONE +41 (0)58 211 21 00 • CONTACT Massimo Cangini, Directeur Adjoint, Responsable Gérants Indépendants, Suisse • PHONE +41 (0)22 809 21 52 • E-MAIL gerants.independants@bcge.ch • WEB www.bcge.ch

Banque Cantonale du Valais - Sion • ADDRESS Place des Cèdres 8, 1951 Sion • PHONE +41 (0)848 765 765 • CONTACT Fabrice Constantin, Responsable • PHONE • E-MAIL • WEB

1003 Lausanne • PHONE +41 (0)844 228 228 • CONTACT Bernhard Rytz, Chef de département, • PHONE • E-MAIL • WEB

Département Asset Management +41 (0)27 324 62 70 fabrice.constantin@bcvs.ch www.bcvs.ch

BCV Gestion Externe +41 (0)21 212 29 15 bernhard.rytz@bcv.ch www.bcv.ch

Banque CIC (Suisse) SA - Zurich • ADDRESS Löwenstrasse 62, 8021 Zürich • PHONE +41 (0)44 225 22 11 • CONTACT Christoph Bütikofer,

1211 Genève 1 +41 (0)22 909 22 22 www.pb-santander.com

Bank Zweiplus AG - Zurich • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Banque Cantonale Vaudoise - Lausanne • ADDRESS Place Saint-François 14,

• PHONE • E-MAIL • WEB

Geschäftsleitungsmitglied, Verantwortlicher unabhängige Vermögensverwalter, Deutschschweiz und Tessin +41 (0)44 225 22 58 christoph.buetikofer@cic.ch www.cic.ch

Banque CIC (Suisse) SA - Geneva • ADDRESS Avenue de Champel 29, 1206 Genève • PHONE +41 (0)22 839 35 00 • CONTACT Stefano Retti, Membre de direction et

• E-MAIL • WEB

Responsable de la succursale de Genève stefano.retti@cic.ch www.cic.ch

Banque Cramer & Cie SA - Geneva • ADDRESS Avenue de Miremont 22,

Case Postale 403, 1211 Genève 12 • PHONE +41 (0)58 218 60 00 • CONTACT Nicolas Bader, Responsable Gérants • PHONE • E-MAIL • WEB

Indépendants +41 (0)58 218 60 48 nicolas.bader@banquecramer.ch www.banquecramer.ch

Banque Genevoise de Gestion SA - Geneva • ADDRESS Rue Rodolphe Toepffer 15,

Case Postale 3271, 1211 Genève • PHONE +41 (0)22 347 90 40 • CONTACT Pierre Breitler, Responsable Service • E-MAIL • WEB

Tiers Gérants, Suisse p.breitler@bgg.ch www.bgg.ch

Banque Heritage - Geneva • ADDRESS 61, route de Chêne, Case Postale 6600, • PHONE • WEB

1211 Genève 6 +41 (0)58 220 00 00 www.heritage.ch

Banque Heritage - Zurich • ADDRESS Bahnhofstrasse 100, P.O. Box 2074, • PHONE • WEB

8022 Zürich +41 (0)58 220 08 00 www.heritage.ch

Banque Hottinger & Cie SA - Geneva • ADDRESS • PHONE • CONTACT • E-MAIL • WEB

Place des Bergues 3, 1201 Genève 1 +41 (0)22 908 12 00 André Reichlin, Directeur andre.reichlin@hottinger.com www.hottinger.com

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Banque Hottinger & Cie SA - Zurich • ADDRESS • PHONE • CONTACT • E-MAIL • WEB

Schützengasse 30, 8001 Zürich +41 (0)44 284 12 00 André Reichlin, Directeur andre.reichlin@hottinger.com www.hottinger.com

Banque Internationale à Luxembourg (Suisse) SA – Geneva • ADDRESS 2, rue de Jargonnant, 1207 Genève • CONTACT Jean Schmitt, Head of Private Banking • PHONE • E-MAIL

Geneva +41 (0)58 810 88 58 jean.schmitt@bil.com

Banque Internationale à Luxembourg (Suisse) SA - Zurich • ADDRESS Beethovenstrasse 48, Postfach, 8022 Zürich • PHONE +41 (0)58 810 82 92 • CONTACT Thomas Buetler, Head of Front Office • PHONE • E-MAIL • WEB

Activities EAM/IFA +41 (0)58 810 82 69 thomas.buetler@bil.com www.bil.com/ch

Banque Internationale à Luxembourg S.A. Luxembourg • ADDRESS 69, route d’Esch, L-2953 Luxembourg • PHONE +352 4590-1 • CONTACT Eric Vandemoortele, Head of EAM/IFA • PHONE • E-MAIL • WEB

Services +352 4590 2637 eric.vandemoortele@bil.com www.bil.com

Banque Internationale à Luxembourg, Singapore Branch • ADDRESS 9 Raffles Place #29-01, Republic Plaza,

Banque J. Safra Sarasin AG - Zurich

Banque Morval - Lugano

• ADDRESS Loewenstrasse 11, Postfach,

• ADDRESS Riva Caccia 1A, 6902 Lugano • PHONE +41 (0)91 985 23 23 • WEB www.morval.ch

8022 Zürich • PHONE +41 (0)58 317 33 33 • CONTACT Pieter Strobos, Head External Asset • PHONE • E-MAIL • WEB

Management Services +41 (0)58 317 33 22 pieter.strobos@jsafrasarasin.com www.jsafrasarasin.ch

Banque Julius Baer & Cie. SA - Geneva • ADDRESS 7, rue Pierre-Fatio, Case Postale 3142,

1211 Genève 3 • PHONE +41 (0)58 885 38 38 • CONTACT Laurent Pellet, Managing Director,

• PHONE • E-MAIL • WEB

Responsable Gérants de fortune indépendants Suisse romande, Monaco et Moyen-Orient +41 (0)58 885 33 97 laurent.pellet@juliusbaer.com www.juliusbaer.com

Banque Julius Baer & Cie. SA - Lugano • ADDRESS Piazzetta San Carlo 1, P.O. Box 5847,

6901 Lugano • PHONE +41 (0)58 885 81 11 • CONTACT Claudio Beretta, Managing Director, EAM Department, Tessin • PHONE +41 (0)58 885 86 12 • E-MAIL claudio.beretta@juliusbaer.com • WEB www.juliusbaer.com

Banque Julius Baer & Cie. SA - Zurich • ADDRESS Bahnhofstrasse 36, 8010 Zürich • PHONE +41 (0)58 888 11 11 • CONTACT Walter Wichert, Managing Director, EAM

Department, Deutschschweiz +41 (0)58 888 83 67 walter.wichert@juliusbaer.com www.juliusbaer.com

Singapore 048619 • CONTACT Reto Isenring, CEO & General Manager • PHONE +65 6435 3388 • E-MAIL reto.isenring@bil.com • WEB www.bil.com/sg

• PHONE • E-MAIL • WEB

Banque J. Safra Sarasin AG - Basel

1211 Genève 3 • PHONE +41 (0)22 319 80 00 • CONTACT Onno Schnebelie, BAM Coordinator Geneva • PHONE +41 (0)22 319 80 26 • E-MAIL onno.schnebelie@morganstanley.com • WEB www.morganstanley.com

• ADDRESS Elisabethenstrasse 62, Postfach, 4002 Basel • PHONE +41 (0)58 317 44 44 • CONTACT Hans Flückiger, Head of EXAM desk, • PHONE • E-MAIL • WEB

Deutschschweiz +41 (0)58 317 47 62 hans.flueckiger@jsafrasarasin.com www.jsafrasarasin.ch

Banque J. Safra Sarasin SA - Geneva • ADDRESS • PHONE • WEB • CONTACT • PHONE • E-MAIL • WEB

3, quai de l’Ile - Case Postale 5809 +41 (0)58 317 55 55 www.jsafrasarasin.ch Jean-Marc Schneebeli, Head of EXAM desk, Suisse Romande +41 (0)58 317 39 27 jean-marc.schneebeli@jsafrasarasin.com www.jsafrasarasin.ch

Banque J. Safra Sarasin SA - Lugano • ADDRESS Via Marconi 2, Casella postale 5846, • PHONE • CONTACT • PHONE • E-MAIL • WEB

6901 Lugano +41 (0)58 317 58 58 Ivana Benedetti, Head of EXAM desk, Tessin +41 (0)58 317 58 12 ivana.benedetti@jsafrasarasin.com www.jsafrasarasin.ch

Banque Morgan Stanley SA - Geneva • ADDRESS Rue d’Italie 10, Case Postale,

Bank Morgan Stanley AG - Zurich • ADDRESS Bahnhofstrasse 92, 8021 Zürich • PHONE +41 (0)44 220 91 11 • CONTACT Thomas Reeg, Branch Manager of PWM • PHONE • E-MAIL • WEB

Switzerland +41 (0)44 220 92 44 thomas.reeg@morganstanley.com www.morganstanley.com

Banque Morval - Geneva • ADDRESS 18, rue Charles-Galland, 1206 Genève • PHONE +41 (0)22 839 92 00 • CONTACT Roberto Pusterla, Membre de la

• E-MAIL • WEB

Banque Pasche SA - Geneva • ADDRESS 10, rue de Hollande, Case Postale 5760, • PHONE • E-MAIL • WEB

1211 Genève 11 +41 (0)22 818 82 22 pasche@cm-bpgroup.ch www.banque-pasche-group.com

Banque Privée BCP (Suisse) SA - Geneva • ADDRESS Place du Molard 4, 1204 Genève • PHONE +41 (0)22 318 92 25 • CONTACT José Dias Coelho, Head Third Party • PHONE • E-MAIL • WEB

Managers (Tiers Gérants), Suisse +41 (0)22 318 92 67 jose.diascoelho@millenniumbp.ch www.millenniumbp.ch

Banque Privée Edmond de Rothschild Geneva • ADDRESS 18, Rue de Hesse, 1204 Genève • PHONE +41 (0)58 818 91 11 • CONTACT François Pradervand, Directeur,

• PHONE • E-MAIL • WEB

Département Gérants de Fortunes Indépendants, Suisse Romande +41 (0)58 818 95 17 fpradervand@bper.ch www.edmond-de-rothschild.ch

Banque Privée Espirito Santo SA - Geneva • ADDRESS Rue du Rhône 86, 1204 Genève • PHONE +41 (0)58 619 55 55 • WEB www.espiritosanto.com

Banque Privée Espirito Santo SA - Lausanne • ADDRESS Avenue Général-Guisan 70 A, CP 107, • PHONE • WEB

1009 Pully +41 (0)58 619 55 55 www.espiritosanto.com

Banque Privée Espirito Santo SA - Zurich • ADDRESS Talstrasse 65, 8001 Zürich • PHONE +41 (0)58 619 55 55 • WEB www.espiritosanto.com

Banque Profil de Gestion SA - Geneva • ADDRESS Cours de Rive 11, Case Postale 3668, • PHONE • CONTACT • E-MAIL • WEB

1211 Genève 3 +41 (0)22 818 31 31 Silvana Cavanna, Directeur Général investorrelations@bpdg.ch www.bpdg.ch

Banque Syz & Co - Geneva • ADDRESS 30, rue du Rhône, 1204 Genève • PHONE +41 (0)58 799 10 00 • CONTACT Véronique Riondel, Relationship • PHONE • E-MAIL • WEB

Manager, Suisse Romande +41 (0)58 799 15 92 syzadvisoryservices@syzgroup.com www.syzgroup.com

Direction, Service Tiers Gérants et Gérants Externes, Suisse Romande rpusterla@morval.ch www.morval.ch

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DIRECTORY

Banque Syz & Co - Lugano

BNP Paribas (Suisse) S.A. - Geneva

• ADDRESS Riva Paradiso 2, 6902 Lugano • PHONE +41 (0)58 799 67 20 • CONTACT Elena Manfredi, Relationship Manager,

• ADDRESS Place de Hollande 2, Case Postale,

• PHONE • E-MAIL • WEB

Tessin +41 (0)58 799 14 58 syzadvisoryservices@syzgroup.com www.syzgroup.com

Banque Syz & Co - Zurich • ADDRESS Dreikönigstrasse 12, 8027 Zürich • PHONE +41 (0)58 799 77 37 • CONTACT Véronique Riondel, Relationship • PHONE • E-MAIL • WEB

Manager, Deutschschweiz +41 (0)58 799 15 92 syzadvisoryservices@syzgroup.com www.syzgroup.com

Banque Thaler SA - Basel • ADDRESS Gerbergasse 1, Postfach 538, • PHONE • E-MAIL • WEB

4001 Basel +41 (0)61 260 31 31 info@banquethaler.ch www.banquethaler.ch

Banque Thaler SA - Geneva • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Rue Pierre-Fatio 3, 1204 Genève +41 (0)22 707 09 09 info@banquethaler.ch www.banquethaler.ch

Banque Vontobel SA - Geneva • ADDRESS Rue du Rhône 31, 1204 Genève • PHONE +41 (0)58 283 25 00 • CONTACT Frédéric Constantin, Head of External • PHONE • E-MAIL • WEB

Asset Managers, Suisse Romande +41 (0)58 283 26 40 frederic.constantin@vontobel.ch www.vontobel.com

Banque Vontobel SA - Zurich • ADDRESS Gotthardstrasse 43, 8022 Zürich • PHONE +41 (0)58 283 71 11 • CONTACT Thomas Dettwyler, Verantwortlicher

• PHONE • E-MAIL • WEB

unabhängige Vermögensverwalter, Zürich +41 (0)58 283 70 55 thomas.dettwyler@vontobel.ch www.vontobel.com

Barclays (Suisse) SA - Geneva • ADDRESS Chemin de Grange-Canal 18-20,

1211 Genève 3 • PHONE +41 (0)22 819 51 11 • CONTACT Daniel Meyer, Vice President, Swiss Financial Intermediaries Department • PHONE +41 (0)22 819 54 64 • E-MAIL daniel.meyer@barclays.com • WEB www.barclayswealth.com/suisse

Berner Kantonalbank AG - Bern • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Bundesplatz 8, Postach, 3001 Bern +41 (0)31 666 11 11 bekb@bekb.ch www.bekb.ch

1211 Genève 11 • PHONE +41 (0)58 212 21 11 • CONTACT Raphaël Prêtre, Responsable • PHONE • E-MAIL • WEB

Professional Banking Suisse +41 (0)58 212 78 66 raphael.pretre@bnpparibas.com www.professionalbankingwealthmanagement.bnpparibas.com

BNP Paribas (Suisse) S.A. - Lugano

CBH Compagnie Bancaire Helvétique SA Zurich • ADDRESS Löwenstrasse 29, 8021 Zürich • PHONE +41 (0)44 218 15 15 • CONTACT Sami H.R. Portmann, Branch Manager, • PHONE • E-MAIL • WEB

Centrum Bank (Schweiz) AG - Zurich • ADDRESS Bellerivestrasse 42, Postfach,

• ADDRESS Riva A. Caccia 1a, Casella Postale,

6907 Lugano • PHONE +41 (0)58 212 41 11 • CONTACT Ivan Zatta, Head of Professional Banking Lugano • PHONE +41 (0)58 212 46 66 • E-MAIL ivan.zatta@bnpparibas.com • WEB www.bnpparibas.ch

• PHONE • E-MAIL • WEB

• PHONE • E-MAIL • WEB

Banking Zürich +41 (0)58 212 64 06 salvatore.leanza@bnpparibas.com www.bnpparibas.ch

CIM Banque SA - Geneva

• PHONE • E-MAIL • WEB

• PHONE • E-MAIL • WEB

Département Tiers Gérants, Suisse Romande +41 (0)58 809 13 52 christophe.zuchuat@bsibank.com www.bsibank.com

CIM Banque SA - Lugano

• PHONE • E-MAIL • WEB

• PHONE • E-MAIL • WEB

Ticino +41 (0)58 809 34 76 martin.hutter@bsibank.com www.bsibank.com

• E-MAIL • WEB

BSI AG - Zurich • ADDRESS Schützengasse 31, 8021 Zürich • PHONE +41 (0)58 809 81 11 • CONTACT Lucia Althaus-Manco, First Vice

• E-MAIL • WEB

President, Deutschschweiz +41 (0)58 809 80 14 lucia.althaus@bsibank.com www.bsibank.com

CBH, Compagnie Bancaire Helvétique Geneva 1211 Genève

• E-MAIL • WEB

Via Canova 16, 6901 Lugano +41 (0)91 800 51 11 info@cornerbanca.com Massimo Bernasconi, Responsabile Gestori Esterni, Ticino massimo.bernasconi@corner.ch www.cornerbanca.com

Cornèr Bank SA - Zurich • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • CONTACT

• ADDRESS Bd Emile-Jacques-Dalcroze 7, • PHONE +41 (0)22 839 01 00 • CONTACT Gabriel Valero, Senior Vice President,

1, Rue de Rive, 1204 Genève + 41 (0)22 816 17 00 info@cornerbanca.com Jérôme Jaton, Responsable Gérants de Fortunes Indépendants, Suisse Romande jerome.jaton@corner.ch www.cornerbanca.com

Cornèr Banca SA - Lugano • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • CONTACT

• PHONE • E-MAIL • WEB

Gestion, Tessin +41 (0)91 961 86 02 giorgio.mattioli@cimbanca.ch www.cimbanque.com

Cornèr Banque SA - Geneva • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • CONTACT

BSI SA - Lugano • ADDRESS Via Magatti 2, 6900 Lugano • PHONE +41 (0)91 809 31 11 • CONTACT Martin Hutter, Director, EAM department,

Suisse Romande +41 (0)22 818 53 55 ruffa@cimbanque.ch www.cimbanque.com

• ADDRESS Via R. Manzoni 4, 6903 Lugano • PHONE +41 (0)91 961 86 00 • CONTACT Giorgio Mattioli, Responsable de

BSI SA - Geneva • ADDRESS Boulevard du Théâtre 8, 1211 Genève 11 • PHONE +41 (0)58 809 13 57 • CONTACT Christophe Zuchuat, Directeur,

8034 Zürich +41 (0)44 233 31 11 info@centrumbank.ch www.centrumbank.ch

• ADDRESS Rue Merle-d’Aubigné 16, 1207 Genève • PHONE +41 (0)22 818 53 15 • CONTACT Gabriele Ruffa, Responsable de Gestion,

BNP Paribas (Suisse) S.A. - Zurich & Basel • ADDRESS Selnaustrasse 16, Postfach, 8022 Zürich • PHONE +41 (0)58 212 61 11 • CONTACT Salvatore Leanza, Head of Professional

Deutschschweiz +41 (0)44 218 15 25 hportmann@cbhbank.com www.cbhbank.com

• E-MAIL • WEB

Tödistrasse 27, 8002 Zürich +41 (0)44 218 10 20 info@cornerbanca.com Fabian Dotti, Verantwortlicher unabhängige Vermögensverwalter, Deutschschweiz fabian.dotti@corner.ch www.cornerbanca.com

Head of Wealth Management cbhgeneva@cbhbank.com www.cbhbank.com

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Coutts & Co Ltd - Geneva • ADDRESS • CONTACT • PHONE • E-MAIL • WEB

13, quai de l’Île, 1211 Genève 11 Peter Payne, Director +41 (0)22 319 01 72 peter.payne@coutts.com www.coutts.com

Coutts & Co Ltd - Zurich • ADDRESS • PHONE • CONTACT • E-MAIL • WEB

Stauffacherstrasse 1, 8022 Zürich +41 (0)43 245 61 32 Klaus-Michael Christensen, Director klaus-michael.christensen@coutts.com www.coutts.com

Crédit Agricole (Suisse) SA - Geneva • ADDRESS Quai Général-Guisan 4, 1204 Genève • PHONE +41 (0)58 321 90 00 • CONTACT Omar Shokur, Responsable • PHONE • E-MAIL • WEB

Intermédiaires Financiers Suisse +41 (0)58 321 91 89 omar.shokur@ca-suisse.com www.ca-suisse.com

Crédit Agricole (Suisse) SA - Lugano • ADDRESS Via Ferruccio Pelli 3, 6900 Lugano • PHONE +41 (0)58 321 30 00 • CONTACT Francesco Cremona, Responsable • PHONE • E-MAIL • WEB

Intermédiaires Financiers Lugano +41 (0)58 321 31 13 francesco.cremona@ca-suisse.com www.ca-suisse.com

Crédit Agricole (Suisse) SA - Zurich • ADDRESS Lintheschergasse 15, 8001 Zürich • PHONE +41 (0)58 321 40 00 • CONTACT Monika Immoos, Verantwortlicher • PHONE • E-MAIL • WEB

Finanzintermediäre, Zürich +41 (0)58 321 40 74 monika.immoos@ca-suisse.com www.ca-suisse.com

Credit Suisse - Geneva • ADDRESS Rue de la Monnaie 1-3, 1204 Genève • CONTACT Jean-Marc Vallet, Head EAM

• PHONE • E-MAIL • WEB

Switzerland Romandie, BC Genève/ Lausanne +41 (0)22 391 26 36 jean-marc.vallet@credit-suisse.com www.credit-suisse.com/ch

Credit Suisse - Lugano • ADDRESS Via Canova 15, 6901 Lugano • CONTACT Adriano Dozio, Head EAM Switzerland • PHONE • E-MAIL • WEB

Ticino +41 (0)91 802 66 41 adriano.dozio@credit-suisse.com www.credit-suisse.com/ch

Credit Suisse - Zurich • ADDRESS Bahnhofstrasse 30, 8001 Zürich • CONTACT Peter Vogt, Head EAM Switzerland • PHONE • E-MAIL • WEB

German Speaking +41 (0)44 332 15 25 peter.vogt@credit-suisse.com www.credit-suisse.com/ch

Deutsche Bank (Suisse) SA - Geneva

F. Van Lanschot Bankiers (Schweiz) AG - Zurich

• ADDRESS Place des Bergues 3, 1201 Genève • PHONE +41 (0)22 739 01 11 • CONTACT Thierry Weiss, Head of Financial

• ADDRESS Mittelstrasse 10, Postfach, 8034 Zürich • PHONE +41 (0)43 377 11 11 • CONTACT Jan-Willem Verhulst, Director

• PHONE • E-MAIL • WEB

Intermediaries +41 (0)22 739 06 82 FIM.Switzerland@db.com www.db.com

Deutsche Bank (Switzerland) Ltd. - Zurich

• E-MAIL • WEB

Geneva Swiss Bank - Geneva • ADDRESS Avenue de Châtelaine 5, Case Postale 86,

• ADDRESS Prime Tower, Hardstrasse 201,

8005 Zürich • PHONE +41 (0)58 111 01 11 • CONTACT Thierry Weiss, Head of Financial Intermediaries • PHONE +41 (0)22 739 06 82 • E-MAIL FIM.Switzerland@db.com • WEB www.db.com

Dreyfus Söhne & Cie Aktiengesellschaft, Banquiers - Basel • ADDRESS Aeschenvorstadt 16, Postfach, • PHONE • E-MAIL • WEB

4002 Basel +41 (0)61 286 66 66 service@dreyfusbank.ch www.dreyfusbank.ch

EFG Bank - Geneva • ADDRESS • PHONE • CONTACT • PHONE • E-MAIL • WEB

Quai du Seujet 24, 1201 Genève +41 (0)22 918 71 71 Grégoire Lascols, IAM Desk +41 (0)22 918 74 90 gregoire.lascols@efgbank.com www.efgbank.com

Falcon Private Bank Ltd. - Zurich • ADDRESS Pelikanstrasse 37, P.O. Box 1376, • PHONE • WEB

8021 Zurich +41 (0)44 227 55 55 www.falconpb.com

Finter Bank Zürich - Lugano • ADDRESS Via al Forte 1, 6900 Lugano • PHONE +41(0)91 910 21 57 • CONTACT Gian Mario Cattaneo, Head EAM, Italian • E-MAIL • WEB

speaking region g.cattaneo@finter.ch www.finter.ch

Finter Bank Zürich - Zurich • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • CONTACT

Claridenstrasse 35, 8002 Zürich +41 (0)44 289 57 25 EAMzurich@finter.ch Alexander Walser, Head IAM, Swiss German speaking region www.finter.ch

International Wealth Management j.verhulst@vanlanschot.ch www.vanlanschot.ch

• PHONE • WEB

1211 Genève 13 +41 (0)22 360 91 00 www.gsbanque.ch

Globalance Bank AG - Zurich • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Gartenstrasse 16, 8002 Zürich +41 (0)44 215 55 00 u.landolt@globalance-bank.com www.globalance-bank.com

Hinduja Bank (Switzerland) Ltd - Geneva • ADDRESS • PHONE • E-MAIl • WEB

Place de la Fusterie 3bis, 1204 Genève +41 (0)22 906 08 08 info@hindujabank.com www.hindujabank.com

Hinduja Bank (Switzerland) Ltd - Lugano • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Via Serafino Balestra 5, 6901 Lugano +41 (0)91 910 43 43 info@hindujabank.com www.hindujabank.com

Hinduja Bank (Schweiz) AG - Zurich • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Florastrasse 7, 8008 Zürich +41 (0)44 388 45 45 info@hindujabank.com www.hindujabank.com

HSBC Private Bank (Switzerland) SA - Geneva • ADDRESS Rue Alfred-Vincent 2, CP 3580,

1211 Geneva 3 • PHONE +41 (0)58 705 55 55 • CONTACT Julien Froidevaux, Market Head - Multi

• PHONE • E-MAIL • WEB

Family Offices and External Asset Managers, Suisse Romande +41 (0)58 705 57 64 julien.froidevaux@hsbcpb.com www.hsbcprivatebank.com

HSBC Private Bank (Switzerland) SA - Zurich • ADDRESS Gartenstrasse 26, PO Box, 8027 Zurich • PHONE +41 (0)58 705 55 55 • CONTACT Oliver Maas, Market Head - Multi Family

Offices and External Asset Managers, Suisse Alémanique et Tessin +41 (0)58 705 35 80 oliver.maas@hsbcpb.com www.hsbcprivatebank.com

F. Van Lanschot Bankiers (Schweiz) AG - Geneva

• PHONE • E-MAIL • WEB

• ADDRESS Quai du Mont-Blanc 3, 1201 Genève • PHONE +41 (0)22 731 61 11 • CONTACT Jan Vandenabeele, Director International

• ADDRESS Rue des Alpes 7, Case Postale 1380,

• WEB

• E-MAIL • WEB

Wealth Management j.vandenabeele@vanlanschot.ch www.vanlanschot.ch

Hyposwiss Private Bank - Geneva 1211 Genève 1 • PHONE +41 (0)22 716 36 36 • CONTACT Luca de Donno, Head of EAM Desk, • PHONE • E-MAIL • WEB

Genève +41 (0)22 716 35 07 luca.dedonno@gva.hyposwiss.ch www.hyposwiss.ch

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Adresse.indd 91

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DIRECTORY

Intesa Sanpaolo Private Bank (Suisse) SA - Lugano • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

S. Balestra 12, 6900 Lugano +41 (0)91 260 82 82 info@intesasanpaoloprivate.ch www.intesasanpaoloprivate.ch

J.P. Morgan (Suisse) SA - Geneva • ADDRESS 8, rue de la Confédération,

Case Postale 5507, 1211 Genève 11 • PHONE +41 (0)22 744 19 00 • CONTACT Sophie Courmont, commerciale pour la

Suisse Romande et le Tessin,

J.P. Morgan (Suisse) SA - Zurich • ADDRESS Dreikönigstrasse 21, Postfach,

8022 Zürich • PHONE +41 (0)44 206 86 20 • CONTACT Marc Dreier, Leiter Verkauf in der

• PHONE • E-MAIL • WEB

Deutschschweiz, J.P. Morgan Asset Management +41 (0)44 206 86 34 marc.m.dreier@jpmorgan.com www.jpmam.ch

Jyske Bank (Schweiz) AG - Zurich • ADDRESS Wasserwerkstrasse 12, 8021 Zürich • PHONE +41 (0)44 368 73 73 • CONTACT Michael Petersen, Manager, Private • PHONE • E-MAIL • WEB

Banking Department, Deutschschweiz +41 (0)44 368 73 12 petersen@jyskebank.ch www.jyskebank.ch

KBL (Switzerland) Ltd.

LGT Bank AG - Vaduz

Maerki Baumann & Co. AG - Lugano

• ADDRESS Herrengasse 12, 9490 Vaduz,

• ADDRESS Contrada di Sassello 2, 6900 Lugano • PHONE +41 (0)91 922 26 21 • WEB www.maerki-baumann.ch

Liechtenstein • PHONE +423 235 11 22 • CONTACT Stefan Blümli, Head Intermediary Clients • PHONE • WEB

LGT Bank (Switzerland) Ltd. - Zurich • ADDRESS • PHONE • CONTACT • PHONE • E-MAIL • WEB

Landolt & Cie SA - Geneva • ADDRESS Place Longemalle 18, 1204 Genève • PHONE +41 (0)22 311 08 66 • CONTACT Jean-Philippe Gigon, Membre de la • PHONE • E-MAIL • WEB

Direction +41 (0)22 819 81 34 jean-philippe.gigon@landoltetcie.ch www.landoltetcie.ch

• ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

• WEB

représentation de Genève www.lgt.com

12 Place de la Fusterie, 1204 Geneva +41 (0)22 737 32 11 llb@llb.ch www.llb.li

Liechtensteinische Landesbank (Schweiz) AG - Zurich • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Seestrasse 57, 8703 Erlenbach +41 (0)58 523 91 61 llb@llb.ch www.llb.li

MediBank AG - Zug • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Bahnhofstrasse 10, 6301 Zug +41 (0)41 726 25 25 direktion@medibank.ch www.medibank.ch

Merrill Lynch Bank (Suisse) SA - Geneva • ADDRESS 13, route de Florissant, 1206 Genève • PHONE +41 (0)22 703 17 17 • WEB www.ml.com •

Merrill Lynch Bank (Suisse) SA - Zurich

• ADDRESS Stockerstrasse 23, 8002 Zürich • PHONE +41 (0)44 297 74 00 • WEB www.ml.com

Mirabaud & Cie SA - Geneva • ADDRESS 29, boulevard Georges-Favon,

1204 Genève • PHONE +41 (0)58 816 22 22 • CONTACT Stephan Aepli, Directeur, Responsable • PHONE • E-MAIL • WEB

Gérants de Fortune Indépendants +41 (0)58 816 22 92 stephan.aepli@mirabaud.com www.mirabaud.com

Lombard Odier & Cie SA - Geneva

Mirabaud & Cie SA - Zurich

• ADDRESS 11 rue de la Corraterie, 1204 Genève • PHONE +41 (0)22 709 21 11 • CONTACT Olivier Collombin, Directeur,

• ADDRESS Claridenstrasse 26, 8002 Zurich • PHONE +41 (0)58 816 88 00 • CONTACT Luc Clavadetscher, Head Independent

• E-MAIL • WEB

Département Gérants Indépendants o.collombin@lombardodier.com www.lombardodier.com / www.e-merging.com

• PHONE • E-MAIL • WEB

Asset Managers Zurich +41 (0)58 816 88 49 luc.clavadetscher@mirabaud.com www.mirabaud.com

Lombard Odier & Cie - Lugano

NBAD Private Bank (Suisse) SA - Geneva

• ADDRESS Via Vegezzi 6B, 6900 Lugano • PHONE +41 (0)91 910 16 16 • CONTACT Michel Legler, Vice-President, business

• ADDRESS Quai de l'Ile 5, P.O. Box 5055,

• PHONE • MOBILE • E-MAIL • WEB

development - Independent Asset Managers, Head of Ticino e Italia +41 (0)91 910 16 47 +41 (0)79 629 18 93 m.legler@lombardodier.com www.lombardodier.com / www.e-merging.com

Lombard Odier & Cie - Zurich • ADDRESS Sihlstrasse 20, 8001 Zürich • PHONE +41 (0)44 214 11 11 • CONTACT Rebecca Dinberu, Verantwortlicher

LGT Bank SA - Geneva • ADDRESS 10 rue St-Léger, 1205 Genève • PHONE +41 (0)22 318 65 50 • CONTACT Rudolf Moser, Chef du bureau de

Glärnischstrasse 36, 8022 Zürich +41 (0)44 250 81 81 Urs Frick, Teamhead EAM Desk Zurich +41 (0)44 250 82 19 urs.frick@lgt.com www.lgt.ch

Liechtensteinische Landesbank (Schweiz) AG - Geneva

• ADDRESS 1 7, Boulevard Georges-Favon,

1204 Genève • ADDRESS 2 Avenue d'Ouchy 10, 1006 Lausanne • ADDRESS 3 Via S. Balestra 2, 6900 Lugano • ADDRESS 4 Schützengasse 21, 8001 Zürich • CONTACT Michelle Cattier, Directrice, Membre du comité de direction, Head of Wealth Management • PHONE +41 (0)58 316 62 20 • E-MAIL michelle.cattier@kbl-spb.com • WEB www.kblswissprivatebanking.com

Western Switzerland +423 235 12 62 www.lgt.com

• E-MAIL • WEB

unabhängige Vermögensverwalter, Deutschschweiz r.dinberu@lombardodier.com www.lombardodier.com / www.e-merging.com

Maerki Baumann & Co. AG - Zurich

• PHONE • E-MAIL • WEB

1211 Geneva 11, +41 (0)22 707 50 00 info@nbadsuisse.ch www.nbadsuisse.ch

NBK Banque Privée (Suisse) SA - Geneva • ADDRESS Quai du Mont-Blanc 21, P.O. Box 1923, • PHONE • E-MAIL • WEB

1211 Geneva +41 (0)22 906 43 43 pbinfo@nbksuisse.com www.nbkswiss.com

Notenstein Pivatbank - Zurich • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • CONTACT • PHONE • EMAIL • WEB

Fraumünsterstrasse 27, 8022 Zürich +41 (0)44 218 43 43 zurich@notenstein.ch Anton Sutter, Head External Asset Managers +41 (0)44 218 13 50 bev@notenstein.ch www.notenstein.ch

• ADDRESS Dreikönigstrasse 6, 8002 Zürich • PHONE +41 (0)44 286 25 25 • WEB www.maerki-baumann.ch

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NPB Neue Privat Bank AG - Zurich

Privatbank IHAG Zürich AG - Zurich

Schroder & Co Banque SA - Geneva

• ADDRESS Limmatquai 1 / am Bellevue, Postfach,

• ADDRESS Bleicherweg 18, P.O. Box, 8022 Zurich • PHONE +41 (0)44 205 11 11 • WEB www.pbihag.ch

• ADDRESS 8, rue d’Italie, Case Postale 3655,

• PHONE • E-MAIL • WEB

8022 Zürich +41 (0)44 265 11 88 info@npb-bank.ch www.npb-bank.ch

Petercam Banque Privée Suisse SA - Geneva • ADDRESS Centre Swissair, Case Postale 1119, • PHONE • E-MAIL • CONTACT • WEB

Route de l'Aéroport 31, 1211 Genève 5 +41 (0)22 929 72 11 contact-us@petercam.ch Cédric Roland-Gosselin, Directeur général www.petercam.ch

PHZ Privat-und Handelsbank Zürich AG - Zurich • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Löwenstrasse 56, 8001 Zürich +41 (0)43 443 71 71 info@phzbank.com www.phzbank.com

Pictet & Cie - Geneva • ADDRESS Route des Acacias 60, 1211 Genève 73 • CONTACT Rémy Obermann, Responsable Gérants • PHONE • E-MAIL • WEB

Indépendants +41 (0)58 323 23 76 robermann@pictet.com www.pictet.com

Pictet & Cie - Zurich • ADDRESS Freigutstrasse 12, 8002 Zürich • CONTACT Christian Unverricht, Verantwortlicher • PHONE • E-MAIL • WEB

unabhängige Vermögensverwalter +41 (0)58 323 78 24 cunverricht@pictet.com www.pictet.com

Piguet Galland & Cie SA - Geneva • ADDRESS Avenue Peschier 41, 1206 Genève • PHONE +41 (0)58 310 40 00 • CONTACT Jacques Apothéloz, Responsable des • PHONE • E-MAIL • WEB

Gérants indépendants +41 (0)58 310 44 55 japotheloz@piguetgalland.ch www.piguetgalland.ch

PKB Privatbank SA - Geneva • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Rue Charles-Galland 12, 1206 Genève +41 (0)22 346 91 55 privatebankingge@pkb.ch www.pkb.ch

PKB Privatbank SA - Lugano • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Via S. Balestra 1, 6901 Lugano +41 (0)91 913 35 35 gei@pkb.ch www.pkb.ch

PKB Privatbank SA - Zurich • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Tödistrasse 47, 8002 Zürich +41 (0)44 204 34 34 privatebankingzh@pkb.ch www.pkb.ch

Privatbank Bellerive AG - Zurich • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Mittelstrasse 6, Postfach, 8034 Zürich +41 (0)44 388 64 64 info@bellerivebanking.ch www.bellerivebanking.ch

Privatbank Von Graffenried AG - Bern • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Marktgass-Passage 3, 3011 Bern +41 (0)31 320 52 22 bank@graffenried-bank.ch www.graffenried.ch

Private Client Bank AG - Zurich • ADDRESS • PHONE • CONTACT • PHONE • E-MAIL • WEB

Utoquai 55, 8034 Zürich +41 (0)44 253 73 00 Henri Schneeberger +41 (0)44 253 73 18 hschneeberger@privateclientbank.ch www.privateclientbank.ch

Private Client Partners AG - Zurich • ADDRESS Limmatquai 26, Postfach 263, • PHONE • WEB

8024 Zürich +41 (0)43 244 76 00 www.privateclientpartners.ch

QNB Banque Privée (Suisse) SA - Geneva • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Rue des Alpes 3, 1201 Genève +41 (0)22 907 70 70 info@qnb.com.qa http://qnb.info/

Quilvest (Switzerland) Ltd - Geneva • ADDRESS 12 Place de la Fusterie, 1204 Genève • PHONE +41 (0)22 322 44 44 • WEB www.quilvest.com

Quilvest (Switzerland) Ltd - Zurich • ADDRESS Stockerstrasse 23, 8027 Zürich • PHONE +41 (0)44 224 44 44 • WEB www.quilvest.com

REYL & Cie SA - Geneva • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Rue du Rhône 62, 1204 Genève +41 (0)22 816 80 00 contact@reyl.com www.reyl.com

1211 Genève 3 • PHONE +41 (0)22 818 41 11 • CONTACT Bernhard Leibkutsch, Head of • PHONE • E-MAIL • WEB

Schroder & Co Bank AG - Zurich • ADDRESS Central 2, Postfach, 8021 Zürich • PHONE +41 (0)44 250 11 11 • CONTACT Isabelle Brechbühl, Head of Swiss • PHONE • E-MAIL • WEB

Scobag Privatbank AG - Basel

Skandinaviska Enskilda Banken SA, Luxembourg, Geneva Branch - Geneva • ADDRESS Rue Rodolphe-Toepffer 8, 1206 Genève • PHONE +41 (0)22 704 01 00 • CONTACT Fernand Cendan, Chief Operating • PHONE • E-MAIL • WEB

• PHONE • E-MAIL • WEB

Services, Suisse Romande, Tessin et Suisse Alémanique +41 (0)22 819 42 72 gustavo.oliva@rbc.com www.rbcwminternational.com

Officer, Chief Financial Officer +41 (0)22 704 01 05 fernand.cendan@sebprivatebanking.ch www.sebgroup.com/privatebanking

Società Bancaria Ticinese - Bellinzona • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Piazza Collegiata 3, 6501 Bellinzona +41 (0)91 821 51 21 info@bancaria.ch www.bancaria.ch

Société Générale Private Banking (Suisse) SA - Geneva • ADDRESS Rue de la Corraterie 6,

Case Postale 5022, 1211 Genève 11 • PHONE +41 (0)22 819 02 02 • CONTACT Pascal Russo, Responsable Suisse des

• PHONE • EMAIL • WEB

Royal Bank of Canada (Suisse) SA - Geneva • ADDRESS Rue François-Diday 6, 1204 Genève • PHONE +41 (0)22 819 42 42 • CONTACT Gustavo Oliva, Head of Swiss Banking

German Clients and IAM +41 (0)44 250 12 43 isabelle.brechbuehl@schroders.com www.schroders.ch

• ADDRESS Gartenstrasse 56, Postfach, 4010 Basel • PHONE +41 (0)61 205 12 12 • WEB www.scobag.ch

Rothschild Bank AG - Zurich • ADDRESS Zollikerstrasse 181, 8034 Zürich • PHONE +41 (0)44 384 71 11 • WEB www.rothschild.com

Independent Asset Managers Romandie +41 (0)22 818 41 23 bernhard.leibkutsch@schroders.com www.schroders.ch

départements dédiés aux services Tiers Gérants +41 (0)22 819 02 33 pascal.russo@socgen.com www.sgprivatebanking.ch / www.societegenerale.com

Société Générale Private Banking (Suisse) SA - Lugano • ADDRESS Viale Stefano Franscini 22, • PHONE • WEB

Casella Postale 5830, 6901 Lugano +41 (0)91 923 76 42 www.sgprivatebanking.ch / www.socgen.com

Sallfort Privatbank AG - Basel • ADDRESS Dufourstrasse 25, Postfach 525,

4010 Basel • PHONE +41 (0)61 225 96 36 • CONTACT Frank Treinen • WEB www.sallfort.com

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DIRECTORY

Société Générale Private Banking (Suisse) SA - Zurich • ADDRESS Talstrasse 66, Postfach, 8039 Zürich • PHONE +41 (0)44 218 56 11 • CONTACT Christophe Locher, Vice President, Head • PHONE • EMAIL • WEB

of Financial Intermediaries Zürich +41 (0)44 218 57 02 christophe.locher@socgen.com www.sgprivatebanking.ch / www.socgen.com

St. Galler Kantonalbank AG - St. Gallen • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

St. Leonhardstrasse 25, 9001 St. Gallen +41 (0)71 231 31 31 info@sgkb.ch www.sgkb.ch

Swissquote Bank SA - Gland • ADDRESS • PHONE • CONTACT • PHONE • E-MAIL • WEB

Chemin de la Crètaux 33, 1196 Gland +41 (0)58 721 90 00 Olivier Dalla Zuanna, Regional Director +41 (0)58 721 96 88 o.dallazuanna@swissquote.ch www.swissquote.ch

Swissquote Bank AG - Zurich • ADDRESS • PHONE • EMAIL • WEB

Postfach 2017, 8021 Zürich +41 (0)58 721 96 93 zurich@swissquote.ch www.swissquote.ch

Union Bancaire Privée, UBP SA - Geneva • ADDRESS Rue du Rhône 96-98,

Case Postale 1320, 1211 Genève 1 • PHONE +41 (0)58 819 21 11 • CONTACT Fabrice Volluz, Responsable Plateforme

Gérants de Fortunes Externes

United Mizrahi Bank (Schweiz) AG - Zurich • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Nuschelerstrasse 31, 8001 Zurich +41 (0)44 226 86 86 info@umbzh.ch www.umbzh.ch

UBS AG • CONTACT Marco Crotti, Head UBS Global Financial

Intermediaries Suisse romande • PHONE +41 (0)22 375 42 53 • E-MAIL marco.crotti@ubs.com • CONTACT Stephan Matti, Head UBS Global Financial Intermediaries Deutschschweiz • PHONE +41 (0)44 237 20 19 • E-MAIL stephan.matti@ubs.com • CONTACT Claudio Scarfone, Head UBS Global Financial Intermediaries Ticino • PHONE +41 (0)91 801 88 55 • E-MAIL claudio.scarfone@ubs.com

Valartis Bank SA - Geneva • ADDRESS 2-4 place du Molard, 1211 Genève 3 • PHONE +41 (0)22 716 10 00 • WEB www.valartisgroup.ch

Zürcher Kantonalbank - Zurich

Mourgue d'Algue & Cie - Geneva

• ADDRESS Mythenquai 24, 8002 Zürich • PHONE +41 (0)44 292 38 79 • CONTACT Heinrich Mühlebach, Head IAM, Suisse

• ADDRESS • PHONE • E-MAIL • CONTACT • WEB

Romande • PHONE +41 (0)44 292 38 79 • E-MAIL heinrich.muehlebach@zkb.ch • CONTACT Marco Stomeo, Relationship Manager,

Tessin • PHONE +41 (0)44 292 35 86 • E-MAIL marco.stomeo@zkb.ch • CONTACT Kilian Heitz, Head Acquisition IAM, Deutschschweiz • PHONE +41 (0)44 292 25 29 • E-MAIL kilian.heitz@zkb.ch • WEB www.zkb.ch

LICENSED PRIVATE BANKS Baumann & Cie, Banquiers - Basel • ADDRESS St. Jakobs-Strasse 46, 4052 Basel • PHONE +41 (0)61 279 41 4 • WEB www.baumannbb.ch

Baumann & Cie, Banquiers - Zurich • ADDRESS Bellevueplatz 5, 8001 Zürich • PHONE +41 (0)44 563 64 65 • WEB www.baumannbb.ch

Bordier & Cie - Geneva • ADDRESS Rue de Hollande 16, 1204 Genève • PHONE +41 (0)58 258 00 00 • CONTACT Marco Arnold, Responsable Service • PHONE • E-MAIL • WEB

Tiers Gérants +41 (0)58 258 02 13 marco.arnold@bordier.com www.bordier.com

Rue de la Fontaine 5, 1204 Genève +41 (0)22 319 76 76 mabank@mabank.ch Pierre-André Mourgue d’Algue www.mabank.ch

Reichmuth & Co - Luzern • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Rütligasse, 6000 Luzern +41 (0)41 249 49 49 welcome@reichmuthco.ch www.reichmuthco.ch

Reichmuth & Co - Zurich • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Tödistrasse 63, 8002 Zürich +41 (0)41 299 49 49 welcome@reichmuthco.ch www.reichmuthco.ch

LICENSED FUND MANAGEMENT COMPANIES 1741 Asset Management AG - Zurich • ADDRESS • PHONE • CONTACT • PHONE • EMAIL • WEB

Münsterhof 5, 8001 Zürich +41 (0)58 458 48 00 Pierre-Yves Cahart, Director +41 (0)44 218 40 12 pierre-yves.cahart@1741am.com www.1741am.com

AG für Fondsverwaltung - Zug • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • CONTACT • WEB

Poststrasse 12, 6301 Zug +41 (0)41 711 99 30 info@immofonds.ch René Foschi www.immofonds.ch

ARVEST Funds AG - Pfäffikon Churerstrasse 82, 8808 Pfäffikon SZ +41 (0)55 415 65 90 Beyzade Han, CEO / Fund Manager +41 (0)55 415 65 90 beyzade.han@arvest.ch www.arvest.ch

E. Gutzwiller & Cie. Banquiers - Geneva

• ADDRESS • PHONE • CONTACT • PHONE • E-MAIL • WEB

• ADDRESS Rue des Alpes 7, 1201 Genève • PHONE +41 (0)22 908 03 33 • WEB www.gutzwiller.ch

AXA Investment Managers Schweiz AG Zurich

E. Gutzwiller & Cie. Banquiers - Basel • ADDRESS Kaufhausgasse 7, 4051 Basel • PHONE +41 (0)61 205 21 00 • WEB www.gutzwiller.ch

E. Gutzwiller & Cie. Banquiers - Zurich • ADDRESS Stadthausquai 1, 8001 Zürich • PHONE +41 (0)43 497 27 42 • WEB www.gutzwiller.ch

Gonet & Cie - Geneva • ADDRESS 6 boulevard du Théâtre, 1211 Genève • PHONE +41 (0)22 317 17 17 • CONTACT Laurent Perrin, Responsable • PHONE • E-MAIL • WEB

Département Gérants Indépendants +41 (0)22 317 17 65 lperrin@gonet.ch www.gonet.ch

• ADDRESS • PHONE • CONTACT • E-MAIL • WEB

Affolternstrasse 42, 8050 Zürich +41 (0)43 299 15 55 André Ullmann andre.ullmann@axa-im.com www.axa-im.ch

Balfidor Fondsleitung AG - Basel • ADDRESS Balfidor Gruppe, • PHONE • E-MAIL • CONTACT • WEB

Peter Merian-Strasse 47, 4002 Basel +41 (0)61 279 78 78 balfidor@balfidor.ch Thomas Wiggli www.balfidor.ch

Berninvest AG - Bern

La Roche 1787 - Associés La Roche, Labhardt, Baumann, Gloor & Co - Basel

• ADDRESS Speichergasse 7, Postfach 181,

• ADDRESS Rittergasse 25, 4001 Basel • PHONE +41 (0)61 286 44 00 • WEB www.larochebanquiers.ch

• PHONE • E-MAIL • WEB

3000 Bern 7 +41 (0)31 818 55 55 berninvest@berninvest.ch www.berninvest.ch

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Caceis (Switzerland) SA - Nyon • ADDRESS • PHONE • CONTACT • PHONE • E-MAIL • WEB

Chemin de Précossy 7/9, 1260 Nyon +41 (0)22 360 94 00 Philippe Bens, Administrateur Délégué +41 (0)22 360 94 61 philippe.bens@caceis.com www.caceis.com

IPConcept (Schweiz) AG - Zurich • ADDRESS • PHONE • CONTACT • PHONE • E-MAIL • WEB

In Gassen 6, P.O. Box, 8002 Zürich +41 (0)44 224 32 00 Wolfgang Müller, President of the Board +41 (0)44 224 32 05 wolfgang.mueller@ipconcept.com www.ipconcept.com

Credit Suisse Funds AG - Zurich

La Roche & Co Asset Management AG - Basel

• ADDRESS Sihlcity - Kalanderplatz 1, Postfach 800,

• ADDRESS • PHONE • E-MAIL • CONTACT • WEB

8070 Zürich • PHONE +41 (0)44 333 40 50 • CONTACT Thomas Schärer • E-MAIL info.funds@credit-suisse.com • WEB www.credit-suisse.com

Fidfunds Management SA - Nyon • ADDRESS Chemin de Précossy 11, 1260 Nyon • PHONE +41 (0)22 704 06 10 • WEB www.fidfund.com

Fortuna Investment AG - Adliswil • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • CONTACT • WEB •

Soodmattenstrasse 10, 8134 Adliswil 1 +41 (0)58 472 53 06 investment@generali.ch Aldo Laudonio www.fortunainvest.ch

FundPartner Solutions (Suisse) SA - Geneva

• ADDRESS Route des Acacias 60, 1211 Genève 73 • PHONE +41 (0)58 323 23 23

GAM Anlagefonds AG - Zurich • ADDRESS • PHONE • CONTACT • E-MAIL • WEB

Hardstrasse 20, P.O. Box, 8037 Zürich +41 (0)58 426 30 30 Daniel Durrer suisse@gam.com www.gam.com

Gérifonds SA - Lausanne • ADDRESS Rue du Maupas 2, Case Postale 6249,

1002 Lausanne • PHONE +41 (0)21 321 32 00 • CONTACT Christian Carron, Directeur • PHONE +41 (0)21 321 32 32 • E-MAIL christian.carron@gerifonds.ch • WEB www.gerifonds.ch

Gutzwiller Fonds Management AG - Basel • ADDRESS • PHONE • CONTACT • E-MAIL • WEB

Kaufhausgasse 5, 4051 Basel +41 (0)61 205 70 00 François Boulte, Director fbo@gutzwiller-funds.com www.gutzwiller-funds.com

Imovag Immobilien Verwaltungs AG Luzern • ADDRESS Hochdorferstrasse 14, Postfach, • PHONE • E-MAIL • WEB

6021 Emmenbrücke +41 (0)41 268 85 00 info@imovag.ch www.imovag.ch

Investissements Fonciers SA - Lausanne • ADDRESS • PHONE • CONTACT • E-MAIL • WEB

Ch. de la Joliette 2, 1006 Lausanne +41 (0)21 613 11 88 Arnaud de Jamblinne, Directeur Général arnaud.dejamblinne@lafonciere.ch www.lafonciere.ch

Rittergasse 25, 4051 Basel +41 (0)61 286 43 03 mail@lrc.ch Stephan Steinmann www.lrc.ch

LB (Swiss) Investment AG - Zurich • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • CONTACT • WEB

Börsenstrasse 16, 8001 Zürich +41 (0)44 225 37 90 investment@lbswiss.ch Marcel Weiss www.lbswiss.ch

Lombard Odier Asset Management (Switzerland) SA - Geneva • ADDRESS 6, Avenue des Morgines, • PHONE • E-MAIL • WEB

1213 Petit-Lancy +41 (0)22 793 06 87 contact@lombardodier.com www.lombardodier.com

LUKB Expert Fondsleitung AG - Luzern • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • CONTACT • WEB

Pilatusstrasse 12, 6002 Luzern +41 (0)41 210 12 14 fondsleitung@lukb.ch Gregory Zemp www.expertfonds.ch

Pensimo Management AG - Zurich • ADDRESS Obstgartenstrasse 19, Postfach 246, • PHONE • E-MAIL • WEB

8042 Zürich +41 (0)43 255 21 00 kontakt@pensimo.ch www.pensimo.ch

Pictet Funds S.A. - Geneva • ADDRESS Route des Acacias 60,

Case Postale 5130, 1211 Genève 11 • PHONE +41 (0)58 323 30 00 • CONTACT Laurent Ramsey • E-MAIL pictetfunds@pictet.com • WEB www.pictetfunds.com

PMG Fonds Management AG - Zurich • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Sihlstrasse 95, 8001 Zürich +41 (0)44 215 28 38 pmg@pmg-fonds.ch www.pmg-fonds.ch

ProgestFonds SA - Geneva • ADDRESS Rue de la Fontaine 5, 1204 Genève • PHONE +41 (0)22 310 48 04

PvB Pernet von Ballmoos AG - Zurich • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Bellerivestrasse 20, 8008 Zürich +41 (0)44 205 51 51 info@pvbswiss.com www.pvbswiss.com

Realstone SA - Lausanne • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Av. du Théâtre 7, 1005 Lausanne +41 (0)58 262 00 00 info@realstone.ch www.realstone.ch

Reichmuth & Co Investmentfonds AG - Luzern • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Rütligasse 1, 6000 Luzern 7 +41 (0)41 249 49 99 welcome@reichmuthco.ch www.reichmuthco.ch

Sarasin Investmentfonds AG - Basel • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • CONTACT • WEB

Wallstrasse 9, Postfach, 4002 Basel +41 (0)61 277 77 77 sif.orders@sarasin.ch Hans-Peter Grossmann www.sarasin.ch

Schroder Investment Management (Switzerland) AG - Zurich • ADDRESS Central 2, 8001 Zürich • PHONE +41 (0)44 250 11 11 • WEB www.schroders.ch

Schweizerische Mobiliar AM (Bern) - Bern • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Bümplizstrasse 142, 3018 Bern +41 (0)31 998 52 52 bernwest@mobi.ch www.mobi.ch

SIA Funds AG - Ziegelbrücke • ADDRESS Parkweg 1, 8866 Ziegelbrücke • PHONE +41 (0)55 617 28 70 • CONTACT Alex Rauchenstein, General Manager

PHONE • E-MAIL • WEB

+41 (0)55 617 28 80 a.rauchenstein@s-i-a.ch www.s-i-a.ch

Société pour la gestion de placements collectifs GEP SA - Lausanne • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Rue du Maupas 2, 1004 Lausanne +41 (0)21 318 72 72 mail@gep.ch www.fir.ch

Solufonds SA - Geneva • ADDRESS Rue des Fléchères, Case Postale 216, • PHONE • CONTACT • PHONE • E-MAIL • WEB

1274 Signy-Centre +41 (0)22 365 20 70 Claudio Muller, Directeur +41 (0)22 365 20 73 claudio.muller@solufonds.ch www.solufonds.ch

Solvalor fund management SA - Lausanne • ADDRESS Avenue Mon-Repos 14, • PHONE • E-MAIL • CONTACT • WEB

Case Postale 7491, 1002 Lausanne +41 (0)58 404 03 00 info@solvalor.ch Philippe Truan www.solvalor.ch

State Street Fondsleitung AG - Zurich • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • CONTACT • WEB

Beethovenstrasse 19, 8002 Zürich +41 (0)44 560 54 01 ZURICH_FONDSLEITUNG@statestreet.com Jürg Alder www.statestreet.com

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DIRECTORY

Swiss Finance & Property Funds AG - Zurich • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • CONTACT • WEB

Seefeldstrasse 275, 8008 Zürich +41 (0)43 344 61 31 info@swissfp.com Hans-Peter Bauer www.swissfp.com

Swiss & Global Asset Management Ltd - Zurich • ADDRESS • PHONE • CONTACT • E-MAIL • WEB

Hardstrasse 201, Postfach, 8037 Zürich +41 (0)58 426 61 04 Martin Jufer martin.jufer@swissglobal-am.com www.swissglobal-am.com

Swisscanto Asset Management AG - Bern • ADDRESS • PHONE • CONTACT • WEB

Nordring 4, 3000 Bern 25 +41 (0)58 344 44 00 Hans Frey www.swisscanto.ch

Swiss Life Funds AG - Lugano • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Via Bagutti 5, P.O. Box 5848, 6901 Lugano +41 (0)91 911 52 00 info@swisslifefunds.com www.swisslife-am.com

Swiss Rock Asset Management AG - Zurich • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • CONTACT • E-MAIL • WEB

Rigistrasse 60, 8006 Zürich +41 (0)44 360 57 00 info@swiss-rock.ch Rudolf Lörtscher Rudolf.loertscher@swiss-rock.ch www.swiss-rock.ch

UBS Fund Management (Switzerland) AG - Basel • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Brunngässlein 12, PO Box, 4002 Basel +41 (0)61 288 49 10 sh-fundadmin-switzerland@ubs.com www.ubs.com/fundservices

Unigestion - Geneva • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • CONTACT • E-MAIL • WEB

Avenue de Champel 8C, 1206 Genève +41 (0)22 704 41 11 clients@unigestion.com Jean-François Hirschel jf.hirschel@unigestion.com www.unigestion.com

Vontobel Fonds Services AG - Zurich • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • CONTACT • WEB

Gotthardstrasse 43, 8002 Zürich +41 (0)58 283 74 77 fonds@vontobel.ch Diego Gadient www.vontobel.com

LICENSED AUDIT COMPANIES FOR COLLECTIVE INVESTMENT SCHEMES Asset Management Audit & Compliance SA - Geneva • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • CONTACT • PHONE • E-MAIL • WEB

Rue Agasse 45, 1208 Genève +41 (0)22 566 56 50 info@amaudit.ch Glen Millar, Director and Strategic Partner of the Kinetic Partners group +41 (0)22 566 56 53 glen.millar@amaudit.ch www.amaudit.ch

Asset Management Audit & Compliance SA - Zurich • ADDRESS Bleicherweg 14, Postfach 2080,

8002 Zürich • E-MAIL info@amaudit.ch • CONTACT Glen Millar, Director and Strategic • PHONE • E-MAIL • WEB

Partner of the Kinetic Partners group +41 (0)44 503 53 43 glen.millar@amaudit.ch www.amaudit.ch

Bankrevisions- und Treuhand AG - Zurich • ADDRESS Zurlindenstrasse 134, Postfach, • PHONE • E-MAIL • WEB

8036 Zürich +41 (0)44 454 36 66 info@bankrevision.ch www.bankrevision.ch

BDO SA - Geneva • ADDRESS Rte de Meyrin 123, 1219 Genève/ • PHONE • CONTACT • PHONE • E-MAIL • WEB

Châtelaine +41 (0)22 322 24 24 Patrick Cattin, Partner +41 (0)22 322 24 12 patrick.cattin@bdo.ch www.bdo.ch

BDO SA - Lugano • ADDRESS • PHONE • CONTACT • PHONE • E-MAIL • WEB

Via G.B. Pioda 14, 6901 Lugano +41 (0)91 913 32 00 Patrick Cattin, Partner +41 (0)22 322 24 12 patrick.cattin@bdo.ch www.bdo.ch

BDO SA - Zurich • ADDRESS • PHONE • CONTACT • PHONE • E-MAIL • WEB

Fabrikstrasse 50, 8031 Zürich +41 (0)44 444 35 55 Markus Eugster, Partner +41 (0)44 444 37 21 markus.eugster@bdo.ch www.bdo.ch

Deloitte SA - Geneva • ADDRESS Route de Pré-Bois 20, • PHONE • CONTACT • PHONE • E-MAIL • WEB

Case postale 1808, 1215 Genève 15 +41(0)58 279 80 00 Alexandre Buga, Associé +41 (0)58 279 80 49 abuga@deloitte.ch www.deloitte.ch

Deloitte - Lugano • ADDRESS • PHONE • CONTACT • PHONE • E-MAIL • WEB

Via Ferruccio Pelli 1, 6900 Lugano +41 (0)58 279 94 00 Alexandre Buga, Associé +41 (0)58 279 80 49 abuga@deloitte.ch www.deloitte.ch

Deloitte AG - Zurich • ADDRESS • PHONE • CONTACT • PHONE • E-MAIL • WEB

General-Guisan Quai 38, 8022 Zürich +41 (0)58 279 60 00 Rolf Schönauer, Partner +41 (0)58 279 63 18 rschoenauer@deloitte.ch www.deloitte.ch

Ernst & Young - Geneva • ADDRESS • PHONE • CONTACT • PHONE • EMAIL • WEB

Route de Chancy 59, 1213 Petit-Lancy 1 +41 (0)58 286 56 56 Stéphane Muller, Partner +41 (0)58 286 55 95 stephane.muller@ch.ey.com www.ey.com/ch

Ernst & Young - Lugano • ADDRESS • PHONE • CONTACT • PHONE • EMAIL • WEB

Corso Elvezia 33, 6901 Lugano +41 (0)58 286 24 24 Mario Mosca, Partner +41 (0)58 286 58 66 mosca@ch.ey.com www.ey.com/ch

Ernst & Young - Zurich • ADDRESS • PHONE • CONTACT • PHONE • EMAIL • WEB

Maagplatz 1, 8005 Zürich +41 (0)58 286 31 11 Patrick Schwaller +41 (0)58 286 69 30 patrick.schwaller@ch.ey.com www.ey.com/ch

Intercontrol AG - Zurich • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Seefeldstrasse 17, 8008 Zürich +41 (0)44 267 36 36 info@intercontrol.ch www.intercontrol.ch

KPMG SA - Geneva • ADDRESS • PHONE • CONTACT • E-MAIL • WEB

Rue de Lyon 111, 1203 Genève +41 (0)58 249 25 15 Yvan Mermod, Partner ymermod@kpmg.com www.kpmg.ch

KPMG SA - Lugano • ADDRESS Via Serafino Balestra 33, 6900 Lugano • PHONE +41 (0)58 249 32 32 • CONTACT Lars Schlichting, Partner, • E-MAIL • WEB

Attorney-at-Law, LL.M. lschlichting@kpmg.com www.kpmg.ch

KPMG AG - Zurich • ADDRESS • PHONE • CONTACT • E-MAIL • WEB

Badenerstrasse 172, 8026 Zürich +41 (0)58 249 31 31 Markus Schunk, Partner markusschunk@kpmg.com www.kpmg.ch

Mazars Coresa SA - Geneva • ADDRESS 20, rue du Conseil-Général, • PHONE • E-MAIL • CONTACT • WEB

1205 Genève +41 (0)22 708 10 80 office.geneve@mazars.ch Philippe Rubin, Country Managing Partner www.mazars.ch

Mazars Coresa AG - Zurich • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • CONTACT • WEB

Mühlebachstrasse 20, 8008 Zürich +41 (0)44 384 84 44 office.zurich@mazars.ch Philippe Rubin, Country Managing Partner www.mazars.ch

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PKF Certifica SA - Lugano • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Via Pretorio 9, 6900 Lugano +41 (0)91 911 11 11 info@pkfcertifica.ch www.pkfcertifica.ch

PwC - Geneva • ADDRESS Avenue Giuseppe-Motta 50,

Case Postale, 1211 Genève 2 • PHONE +41 (0)58 792 91 00 • CONTACT Jean-Sébastien Lassonde, Associé, • PHONE • E-MAIL • WEB

Responsable Asset Management +41 (0)58 792 81 46 jean.sebastien.lassonde@ch.pwc.com www.pwc.ch

SROS, SELF-REGULATORY ORGANISATIONS AND IFA’S ASSOCIATIONS Association Romande des Intermédiaires Financiers (ARIF) - Geneva • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Rue de Rive 8, 1204 Genève +41 (0)22 310 07 35 info@arif.ch www.arif.ch

Association Suisse des Gérants de Fortune (ASG) - Geneva • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Rue de Chantepoulet 12, 1201 Genève +41 (0)22 347 62 40 infogeneve@vsv-asg.ch www.vsv-asg.ch

Associazione Svizzera di Gestori di Patrimoni (ASG) - Lugano • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Via Landriani 3, 6900 Lugano +41 (0)91 922 51 50 infolugano@vsv-asg.ch www.vsv-asg.ch

Associazione Svizzera dei Consulenti Finanziari Independenti (ASCFI) - Lugano • ADDRESS c/o Camplani & Partners SA, Viale S. • PHONE • E-MAIL • WEB

Franscini 16, 6900 Lugano +41 (0)91 921 14 14 segreteria@gscgi.ch www.gscgi.ch

Convention of Independent Financial Advisors (CIFA) - Geneva • ADDRESS Rue du Vieux Collège 3, • PHONE • E-MAIL • WEB

Case Postale 3255, 1211 Genève 3 +41 (0)22 317 11 11 secretariat@cifango.org www.cifafound.ch

Groupement Patronal des Gérants de Patrimoines - Geneva • ADDRESS Kiss-Borlase E. Bureau Fiduciaire SA, • PHONE • WEB

Case Postale 200, 1211 Genève 12 +41 (0)22 839 88 44 www.gpgp.ch

Groupement Suisse des Conseils en Gestion Indépendants GSCGI - Geneva • ADDRESS Secrétariat, Rue du Vieux-Collège 3, • PHONE • E-MAIL • WEB

Case Postale 3255, 1211 Genève 3 +41 (0)22 317 11 22 secretariat@gscgi.ch www.gscgi.ch

OAR-G Organisme d'autorégulation fondé par le GSCGI et GPCGFG - Geneva • ADDRESS 2, rue Pedro-Meylan, Postfach 107, • PHONE • E-MAIL • WEB

1211 Genève 17 +41 (0)22 700 73 20 secretariat@oarg.ch www.oarg.ch

Organismo di Autodisciplina dei Fiduciari del Cantone Ticino (OAD FCT) - Lugano • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Casella Postale 6164, 6901 Lugano +41 (0)91 924 98 53 segretariato@oadfct.ch www.oadfct.ch

PolyReg Allg. Selbstregulierungs-Verein Zurich • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Florastrasse 44, 8008 Zürich +41 (0)43 488 52 80 info@polyreg.ch www.polyreg.ch

PolyReg Association Générale d'Autorégulation - Neuchâtel • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

rue du Château 23, 2000 Neuchâtel +41 (0)32 720 92 30 info@polyreg-romandie.ch www.polyreg.ch

Schweiz Vereinigung Unabhängiger Finanzberater (SVUF) - Zurich • ADDRESS c/o Findling Grey AG,

• PHONE • E-MAIL • WEB

Bimenzältenstrasse 32, Postfach 2255, 8060 Zürich-Flughafen +41 (0)43 819 42 43 secretariat@svuf.ch www.svuf.ch

Swiss Association of Investment Companies (SVIG-SAIC) - Baar • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Grabenstrasse 25, 6340 Baar +41 (0)41 768 11 05 sro@svig.org www.svig.org

Verband Schweizerischer Vermögensverwalter (VSV) - Zurich • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Bahnhofstrasse 35, 8001 Zürich +41 (0)44 228 70 10 info@vsv-asg.ch www.vsv-asg.ch

VQF Verein zur Qualitätssicherung von Finanzdienstleistungen - Zug • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Baarerstrasse 112, Postfach, 6302 Zug +41 (0)41 763 28 20 info@vqf.ch www.vqf.ch

PLATEFORMS FOR INDEPENDENT ASSET MANAGERS & SOCIAL NETWORKS Altius Finance SA - Pully • ADDRESS Chemin du Manoir 8, Case Postale 32, • PHONE • E-MAIL • CONTACT • WEB

1009 Pully +41 (0)58 105 76 00 info@altiusfinance.com Samuel Turrettini www.altiusfinance.com

Cité Gestion SA - Geneva / Lausanne • ADDRESS 1 Rue de la Cité 15-17, 1204 Genève • PHONE +41 (0)22 820 60 00 • ADDRESS 2 Place Saint-François 11, 1003 • PHONE • E-MAIL • WEB

Lausanne +41 (0)21 321 67 00 info@cite-gestion.com www.cite-gestion.com

E-MERGING - Geneva • CONTACT • PHONE • E-MAIL • WEB

Olivier Collombin, Responsable +41 (0)22 709 92 43 o.collombin@lombardodier.com www.e-merging.com

les plates-formes sodi - Geneva • ADDRESS 1 plate-forme Albert-Gos,

rue Albert-Gos 3, 1206 Genève • ADDRESS 2 plate-forme Dufour, • PHONE • CONTACT • E-MAIL • CONTACT • E-MAIL • WEB

rue du Général-Dufour 20, 1204 Genève +41 (0)22 849 02 49 Pierre Retord, Associé pierre.r@sodi.ch Maurice Levy, Associé mlevy@sodi.ch www.sodi.ch

swisspartners Investment Network AG - Zurich • ADDRESS 1 Am Schanzengraben 23, P.O. Box,

8022 Zürich • PHONE +41 (0)58 200 00 00 • ADDRESS 2 Rue Neuve-du-Molard 24, P.O. Box, • PHONE • E-MAIL • WEB

CH-1211 Genève 3 +41 (0)58 200 02 00 info@swisspartners.com www.swisspartners.com

ONLINE FINANCIAL SERVICES CornèrTrader - Geneva • ADDRESS • PHONE • CONTACT • EMAIL

rue de Rive 1, 1204 Genève +41 (0) 58 880 51 11 Wenzel Mueller Wenzel.mueller@cornertrader.ch

CornèrTrader - Lugano • ADDRESS • PHONE • CONTACT • EMAIL

Via Canova 16, 6900 Lugano +41 (0) 58 880 51 11 Patrick Fuchs Patrick.Fuchs@cornertrader.ch

CornèrTrader - Zurich • ADDRESS • PHONE • CONTACT • EMAIL

Tödistrasse 27, 8002 Zürich +41 (0) 58 880 51 11 Jesper Jensen Jesper.jensen@cornertrader.ch

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Dukascopy Bank SA - Geneva

Genève Place Financière - Geneva

• ADDRESS Route de Pré-Bois 20, ICC, Entrance H,

• ADDRESS Chemin Rieu 17, 1208 Genève • PHONE +41 (0)22 849 19 19 • WEB www.geneve-finance.ch

• PHONE • E-MAIL • WEB

1215 Genève 15 +41 (0)22 799 48 88 info@dukascopy.com www.dukascopy.com

Saxo Bank (Schweiz) AG - Geneva • ADDRESS • PHONE • CONTACT • EMAIL • WEB

Rue du Coutance 8, 1201 Genève +41 (0)58 317 96 10 Mickael Irrmann mickael.irrmann@saxobank.ch http://ch.saxobank.com/fr/

Saxo Bank (Schweiz) AG - Zurich • ADDRESS Rietstrasse 41, Postfach 509, • PHONE • WEB

8702 Zollikon +41 (0)58 317 98 10 http://ch.saxobank.com/fr/

Strateo, Genève, succursale de Keytrade Bank SA (Bruxelles) - Geneva • ADDRESS • PHONE • WEB • CONTACT • E-MAIL

25, rue de Chantepoulet, 1201 Genève +41 (0)22 715 20 20 www.strateo.ch Patrick Soetens, General Manager patrick.soetens@strateo.ch

Finanzplatz Zürich - Zurich • ADDRESS Münstergasse 9, 8001 Zürich • PHONE +41 (0)43 244 55 83 • WEB www.finanzplatz-zuerich.ch

Swiss Funds & Asset Management Association SFAMA - Basel

Association Vaudoise des Banques Lausanne • ADDRESS Secrétariat, Case Postale 1215, • PHONE • WEB

1001 Lausanne +41 (0)21 796 33 00 www.banques-finance-vaud.ch

Finanzplatz Basel - Basel • ADDRESS Aeschenplatz 6, Postfach 4473, • PHONE • EMAIL • WEB

4002 Basel +41 (0)61 289 03 77 info@bankenbasel.ch www.bankenbasel.ch

Observatoire de la Finance - Geneva Rue de l'Athénée, 24, 1206 Genève +41 (0)22 346 30 35 office@obsfin.ch www.obsfin.ch

Swissquote Bank AG - Zurich • ADDRESS Schützengasse 22/24, 8001 Zürich • PHONE +41 (0)44 825 88 88 • WEB www.swissquote.ch

Secrétariat d'Etat aux Questions Financières Internationales (SFI) - Bern

FINMA - Bern Autorité Fédérale de Surveillance des Marchés Financiers / Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht / Autorità federale di vigilanza sui mercati finanziari • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Einsteinstrasse 2, 3003 Bern +41 (0)31 327 91 00 info@finma.ch www.finma.ch

Département Fédéral des Finances (DFF) Bern • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Bundesgasse 3,3003 Berne +41 (0)31 322 21 11 info@gs-efd.admin.ch www.efd.admin.ch

Banque Nationale Suisse (BNS) - Zurich • ADDRESS Börsenstrasse 15, Case Postale, • PHONE • E-MAIL • WEB

8022 Zürich +41 (0)44 631 31 11 snb@snb.ch www.snb.ch

Ombudsman des Banques Suisses - Zurich • ADDRESS Bahnhofplatz 9, Postfach 1818, • PHONE • WEB

8021 Zürich +41 (0)43 266 14 14 - Deutsch / English +41 (0)21 311 29 83 - Français / Italiano www.bankingombudsman.ch

Feldstrasse 80, 8180 Bülach +41 (0)44 872 35 35 info@azek.ch www.azek.ch

• ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

• ADDRESS • PHONE • EMAIL • WEB

RELEVANT CONTACTS

AZEK SA, Swiss Training Centre for Investment Professionals - Bülach

• ADDRESS • PHONE • EMAIL • WEB

Bundesgasse 3, 3003 Berne +41 (0)31 322 61 63 info@sif.admin.ch www.sif.admin.ch

Sustainable Finance Geneva (SFG) - Geneva • ADDRESS • PHONE • EMAIL • WEB

Chemin Rieu 17, 1208 Genève +41 (0)22 849 19 13 info@sfgeneva.org www.sfgeneva.org

The Swiss Private Equity & Corporate Finance Association (SECA) - Zug • ADDRESS Grafenauweg 10, Postfach 4332, • PHONE • E-MAIL • WEB

6304 Zug +41 (0)41 757 67 77 info@seca.ch www.seca.ch

CAIA Switzerland • E-MAIL • PHONE • WEB

switzerland@caia.org +41 (0)22 548 07 82 https://caia.org/members/globalchapters/switzerland-chapter

Swiss CFA Society - Zug • ADDRESS Chamerstrasse 79, P.O. Box 3437, • PHONE • E-MAIL • WEB

6303 Zug +41 (0)41 741 00 74 info@cfaswitzerland.org http://www.cfasociety.org/switzerland/ Pages/default.aspx

• ADDRESS Dufourstrasse 49, Postfach, 4002 Basel • PHONE +41 (0)61 278 98 00 • WEB www.sfama.ch

Swiss Financial Analysts Association SFAA- Bülach • ADDRESS • PHONE • E-MAIL • WEB

Feldstrasse 80, 8180 Bülach +41 (0)44 872 35 40 info@sfaa.ch www.sfaa.ch

FINANCIAL DATA PROVIDERS Bloomberg • www.bloomberg.com

Credit Suisse Hedge Fund Index • www.hedgeindex.com

FundExplorer GmbH • www.fundexplorer.ch

fundinfo AG • www.fundinfo.com

Hedge Fund Research • www.hedgefundresearch.com

hedgegate • www.hedgegate.com

Le Temps SA, Genève • www.letemps.ch/economie_finance/fonds_placement

Morningstar • www.morningstar.ch

Neue Zürcher Zeitung AG, Zürich • www.nzz.ch/finanzen/fonds/uebersicht/

Schweizerische Teletext AG • http://www.teletext.ch/RTSUn/600-01.html

SIX Swiss Exchange Ltd • www.six-swiss-exchange.com

SIX Structured Products Exchange Ltd • www.six-structured-products.com

Stoxx • www.stoxx.com

Swiss Fund Data AG • www.swissfunddata.ch

Thomson Reuters • www.thomsonreuters.com

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