HauskontrolleWas tun?
Chefredakteur Stefan Perey
HauskontrolleWas tun?
Chefredakteur Stefan Perey
die Amokfahrt auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg und auch die üblichen Silvesterkrawalle mit Übergriffen auf Polizisten und Rettungskräfte haben die besinnliche Zeit zum Jahreswechsel für viele Mitmenschen doch wohl ziemlich getrübt.
Neues Jahr, neues Glück?
Auch wenn man viel lieber Besseres berichten würde, sieht auch 2025 vor allem in wirtschaftlicher Hinsicht für Deutschland nicht gerade rosig aus, wenn man die Nachrichten aufmerksam verfolgt. Zudem wird das junge Jahr für uns Bürger wohl unausweichlich nochmals teurer werden. Das hat sicherlich auch Auswirkungen auf die Waffenwelt und den Schießsport. Denn wenn immer weniger in der Familienkasse für die existentiellen Bedürfnisse überbleibt, spart man da, wo es am leichtesten geht: beim Hobby – sei es im Revier oder auf dem Schießstand. Nichtsdestotrotz sollten wir uns, so gut es nur geht, die gute Laune durch allgemein bescheidene Rahmenbedingungen nicht verderben lassen und jede freie Minute bei der Ausübung unserer faszinierenden, vielseitigen Freizeitbeschäftigung umso mehr genießen! Nun stehen die großen Fachmessen wie SHOT Show, Jagd & Hund, Enforce Tac und IWA vor der Türe und wir in der Redaktion sind jetzt schon gespannt darauf, was uns erwarten wird. Aufgrund der wirtschaftlichen Flaute könnte sich aber gerade auf dem Sektor des kommerziellen Zivilmarktes im Gegensatz zum boomenden Behördenmarkt die Innovationsfreude der Hersteller in Grenzen halten. Wir werden es erfahren und in gewohnt guter Qualität darüber berichten. Die Devise lautet also in allen Lebenslagen Kopf hoch und weiterkämpfen.
Allzeit gut Schuss!
Stefan Perey
6 Westerwälder Walzen:
Spohr N670 Standard 6.5 & L562.
16 Ruhrpott-Sportler: Bergara B-14 SD Edition.
TITELTHEMA
6 Spohr N670 Standard 6.5 & L562 KURZWAFFEN
22 XDB Rapax Tactical LANGWAFFEN
14 Bergara B-14 SD Edition
28 Steel Action HSL
36 Tippmann M4-22-Wechselsystem
48 Chemnitzer Trio: Drei DDoptics-Zielfernrohre im Test.
MUNITION & WIEDERLADEN
40 Abnormal Solutions
48 DDoptics DDMP-Zielfernrohre 56 Kahles K540i-Zielfernrohr SCHIESSPRAXIS
44 Portrait Dylan Keppel
28 Viva Colonia: Steel Action Hunting Short Light (HSL).
14in1 Werkzeug / Rettungsschere / Schneider für Kabelbinder
MT20TRE-Tool im Stone-Wash-Look aus hochwertigen Material und sinnvollen Funktionen, der perfekte Begleiter.
60 Aufbewahrungskontrolle – Was tun?
36 Gut getippt: Tippmann M4-22-Wechselsystem. Hier geht‘s zu all4shooters:
Spohr Revolver N670 Standard 6.5 und L562 in .44 Magnum und .22 Long Rifle
Wer in einer Welt voller feuerstarker Plastikpistolen noch auf Revolver in solider Stahlbauweise steht, der ist hier genau richtig. Wir haben für Euch die brandneuen Spohr-Revolver im mächtigen Zentralfeuerkaliber .44 Magnum und im kleinen Randfeuerkaliber .22 Long Rifle ausführlich getestet.
Ob Zufall oder nicht, Spohrs erster, serienreifer .44-MagnumRevolver kommt passend zum 70-jährigen Jubiläum von „Dirty Harrys“ Dienstpatrone, die 1955 das Licht der Welt erblickte. Die Geschichte des .44ers aus dem hohen Westerwald startete bereits früh, denn ursprünglich hatte der diplomierte Waffentechniker und Büchsenmachermeister Thomas Spohr die Idee, in den Rahmen des bereits bestehenden Spohr L562 in .357 Magnum eine Trommel mit fünf Kammern für die .44 Magnum zu implementieren. Ein Portrait von Thomas Spohr findet der geneigte Leser in caliber 10/2018 und seinen .357er-Revolver haben wir erprobt und in caliber 3/2021 vorgestellt. Eine Handvoll Patronen in dem Sportrevolver auf .357erRahmenbasis mit .44er-Zylinder wäre für die meisten Anwender sicherlich ausreichend gewesen. Doch der Teufel steckt bekanntlich im Detail – genauer – im Trommeltransport. Statt mit nur 60-Grad-Drehwinkel wie beim
Das dünne Angebot an .44er-Revolvern erfährt nun durch den attraktiven Spohr N670 Standard 6.5 Zuwachs. Neben der hier getesteten 6,5“-Ausführung wird es das Modell auch mit 5“/127 mm, 4“/102 mm und 3“/76 mm Lauflänge geben. Der Spohr-Kleinkaliberrevolver L562 Standard besitzt eine Trommel mit acht Kammern und wird vorerst in den Lauflängen 6“/152 mm und 4“/102 mm offeriert.
Bergara B-14 „SD Edition“ in 6 mm Creedmoor
Selten auf dem Markt zu finden sind perfekt auf den Sportschützen zugeschnittene „Komplettpakete“, mit denen man sofort in Training und Wettkampf mitmischen kann. Mit der Bergara B-14 SD Edition von Schießsport Deutschmann aus Castrop-Rauxel stellen wir eine rühmliche Ausnahme vor.
Die Bergara B-14 SD Edition in 6 mm Creedmoor in Vollausstattung mit German Gun Stock CobraSchaft, TriggerTech-Matchabzug, ERATAC-Blockmontage, Nightforce Precision Benchrest NF-Zielfernrohr 12x42x56 und Harris-Zweibein.
Hierbei steht die Zusatzbezeichnung SD Edition selbsterklärend für Schießsport Deutschmann. Ingo Deutschmann ist seit seiner Jugend ein aktiver Wettkampfschütze im BDS und weiß deshalb bis ins allerkleinste Detail, was Gewehrschützen in verschiedenen Disziplinen wirklich brauchen. Auf Basis der populären Bergara B-14-Gewehrbaureihe hat er eine komplett ausgestattete Matchbüchse mit Montage und Optik entwickelt, die für rund 6.000 Euro den Besitzer wechselt. Dabei ist dieses hier präsentierte Gewehr nur als Exempel zu verstehen, denn es kön -
nen maßgeschneiderte Komplettpakete ganz nach Wünschen und den Möglichkeiten des Geldbeutels des Kunden geschnürt werden. Unsere Testwaffe ist im vergleichsweise jungen Kaliber 6 mm Creedmoor eingerichtet, das um 2017 die PRS Long-Range-Szene eroberte und unser US-Korrespondent Ken Kempa beispielsweise in caliber 5/2020 ausführlich vorgestellt hat.
Grundsolide Basis
Das Bergara B-14-System weist den Fußabdruck der Remington 700 auf, sodass hier Büchsenmacher/Tuningspezialisten
auf ein riesiges Angebot von Nachrüstkomponenten zugreifen können. Der 66 cm lange, schwere Matchlauf mit einem Drall von 1-7,5“ (1-190 mm) sorgt für die maximale Leistungsausbeute der 6 mm Creedmoor. Beim Schaft entschied sich Deutschmann für das Modell Cobra des deutschen Herstellers German Gun Stock (GGS). Der für das statische Präzisionsschießen auf Kurz- und Langdistanzen konzipierte Schichtholzschaft aus mehrfach kreuzlaminiertem Birkenholz, das in Epoxydharz getränkt wurde, besitzt einen geraden, massiven Hinterschaft sowie einen geraden, flachen
Decima Divisione Ballistica (XDB) Rapax Tactical in 9 mm Luger
Die im Design schnittige Ganzmetallpistole Rapax besticht durch eine innovative Technik und extrem tiefe Laufseelenachse. Was hinter der neuen Pistole aus Bella Italia steckt, verraten wir Ihnen hier.
Der italienische Neueinsteiger aus Italien weist gewisse Gemeinsamkeiten mit der Laugo Arms Alien aus Tschechien auf (siehe Tests in caliber 1112/2019 und 11-12/2024). Denn sie ist ebenso auffällig im Erscheinungsbild,
abseits des Mainstreams außergewöhnlich konstruiert, besitzt eine äußerst tiefe Laufseelenachse in der Schusshand und ist exklusiv teuer. Man muss schon etwas Mut und auch das nötige Kapital besitzen, um eine neue Pistole auf den Markt zu
bringen, die wie die Rapax ungewöhnlich in Design und Technik ist. Hinter der unbekannten Pistole steckt die Firma Decima Divisione Balistica (XDB), die seit 2016 in der Toskana besteht. Ihr Eigentümer ist Nicola Bandini, der 2010 schon als Mitbe-
gründer bei der Arsenal Firearms in San Vigilio/Italien involviert war. Einige werden sich sicher noch an die nutzlose wie aufsehenerregende doppelläu ge 1911 mit der Bezeichnung AF2011A1 „Second Century“ erinnern, die zur IWA 2013 für Furore sorgte. Nahezu zeitgleich erblickte die Arsenal Strike One, eine Polymerpistole mit Schlagbolzenschloss das Licht der Welt (Test in caliber 10/2014). Neben dem markanten Design wartete die Pistole mit dem AF-Speedlock-Verriegelungssystem auf, bei dem der Lauf ohne abkippende Bewegung nur linear bewegt wird. Der Erfolg blieb ihr verwehrt und daran konnte auch das vier Jahre später erschienene Nachfolgermodell Stryk B nichts ändern (siehe caliber 11-12/2017). Noch heute wird diese Pistole als „Type B“ und „Type D“ von Archon Firearms in Tschechien gefertigt.
Neuanfang
Mit Decima Divisione Balistica (XDB) startet Nicola Bandini, unterstützt durch seinen Sohn Lawrence, einen Neuanfang. Im Portfolio der jungen Firma be nden sich auch die Caracal Lynx-Pistolen, wobei es sich um 2011er mit modi zierter Verriegelung handelt. Die Rapax (Name einer Legion, lateinisch für „räuberisch“ oder „reißerisch“) hingegen ist eine Schlagbolzenschlosspistole mit vom ersten bis zum letzten Schuss gleichbleibendem Single-Action-Abzug, der beim Öffnen des Verschlusses vollends gespannt wird. Das Griffstück besteht aus einer hochfesten 7075 Aluminiumlegierung, in der ein
Einsatz aus Stahl verstiftet ist, der neben der Auslösemechanik auch die Verschlussführung übernimmt. Somit laufen die Hauptbestandteile „Stahl auf Stahl“. Der Rahmen fällt im Umfang so gering aus, dass selbst Schützen mit kleinsten Händen ihre Freude daran nden werden. Optional lässt sich der Griffumfang mit zwei AluGriffrücken anpassen, die aber nicht im Lieferumfang enthalten sind. Der Magazinschacht ist leicht angetrichtert, sodass die Stahlblechmagazine mit Kapazität für 17 Patronen üssiger gewechselt werden können. Die Tanks sind baugleich und somit kompatibel mit CZ Shadow-Magazinen. Die Laufseelenachse liegt laut Herstellerangaben gerade einmal 12 mm über der Handgabel und kann damit eine schon sehr niedrig bauende Glock um ein paar Millimeter unterbieten. Je niedriger die Laufseelenachse liegt, umso kürzer ist der Hebel, der für die Mündungsauslenkung im Schuss sorgt. Damit die Rückstoßkräfte möglichst gradlinig in die Hand geleitet werden, fällt der Griffsporn sehr ach aus. Das Griffstück verschwindet nahezu förmlich in der Hand. Praktisch bei der Reinigung ist, dass der Zerlegstift beim Herausziehen auf den letzten Millimetern im Griffstück verbleibt und somit unverlierbar ist. Das Abzugsgewicht maßen wir mit rund 1.875 Gramm, leider bei recht langem Vorzugsweg. Markant fällt der Verschlussfanghebel aus; er bietet viel Au age äche und ist auch von Schützen mit kurzen Daumen gut zu erreichen. Uns schickte Frankonia die Rapax Tactical, die
Die XDB Rapax ist eine Schlagbolzenschlosspistole mit Aluminiumgriffstück und 5“/127 mm Lauflänge, die durch innovative Technik, tiefe Laufseelenachse und italienische Eleganz besticht.
Der Kölner Waffenhersteller Steel Action stellt mit dem brandneuen Modell Hunting Short Light (HSL) eine gewichtsreduzierte Ausführung ihres ebenso robusten wie eleganten Geradezugverschluss-Repetiergewehrs für die Jagd vor, das wir bereits ausführlich erproben konnten.
Seit 2017 ist Steel Action mit seinen Büchsenmodellen HS (Hunting Short) und HM (Hunting Medium) auf dem europäischen Markt präsent. In der kleinen, feinen Manufaktur werden die Waffen mit größter Sorgfalt hergestellt – nach strengen Vorgaben der CIP in Punkto Maßhaltigkeit und Präzision der wesentlichen Teile. In den vergangenen Jahren konnte sich die Büchse einer stetig wachsenden Fangemeinde erfreuen, was sie ihren einzigartigen Features und der fast schon langweiligvorhersehbaren zuverlässigen Funktion verdankt – immer und überall. Nun gibt es ein lang ersehntes Update, das zeigt, dass Steel Action auf die Bedürfnisse
der Kunden achtet sowie Bewährtes neu denken kann.
Geradliniger Trend
Mitte der 2010er Jahre, als die Geschichte der Steel Action-Büchsen begann, zeichneten sich bestimmte Eigenschaften ab, ohne die eine moderne Büchse nicht auskommen konnte. Diese waren der Geradezug (Schnelligkeit beim Folgeschuss), die Handspannung (Sicherheit in allen Situationen) sowie das herausnehmbare Magazin (Sicherheit beim Entladen und Schnelligkeit beim Laden). Schaut man sich das Angebot der Waffen von damals an, so gab es das alles schon. Eigentlich. Nach Marktanalyse und Ansicht eines
Mannes waren es aber oft keine guten Lösungen. Manche waren zu kompliziert (klassisches „deutsches“ Over-Engineering) oder mit zu viel verschleißanfälligen Leichtmetallen versehen, während andere wiederum mit fragwürdigem Gesamtkonzept oder zu vielen Kleinteilen, die man irgendwie zusammengeschustert hatte, aufwarteten. Viele wollten auf den seit Mitte der 1990er Jahre rollenden Zug aufspringen. So begann die Vision der eigenen „Idealjagdwaffe“ konkreter zu werden. Basierend auf der akribischen Examinierung der am Markt be ndlichen Waffen, begann der Konstrukteur Alexander Ostanin ganz intuitiv damit, die aus seiner Sicht unvollkommenen Lösungen und Ansätze mit eigenen Ideen zu verdrängen beziehungsweise Detaillösungen zu konzipieren. Aus einzelnen Prinzipskizzen wurden so innerhalb weniger
Monate konkrete Einzelteile, aus denen dann Funktions- und Baugruppen wuchsen. Ein großer Waffenkonstrukteur sagte einmal über sein Lebenswerk: „Es ist leicht, etwas kompliziert zu machen. Es einfach zu machen, das ist kompliziert!“. Genau daran orientierte sich Alexander Ostanin. Auf alles, was kompliziert ist, wurde vor allem beim Verschluss bewusst verzichtet. Verschlussteile, die sich gegenseitig halten, stützten und führen sind viel „schöner“ als eine Handvoll Schrauben, Stifte und Leisten. Das Ergebnis vieler Ideen und verworfener Lösungen, Neuanfänge und Anpassungen war dann eines Tages fertig. Komplett aus Stahl bestehend sowie mit Drei-WarzenVerriegelung und Handspannung ausgerüstet, hatte es einen sicheren, schnellen und zuverlässigen Geradezugrepetierer in dieser Form bisher nicht gegeben.
Tippmann Arms-AR-15-Wechselsystem M4-22 in .22 Long Rifle
Die Kleinkaliber-Selbstladegewehre im AR-Stil von Tippmann Arms haben sich einen festen Platz im deutschen Schießsport erobert. Nun steht auch ein speziell auf den deutschen Markt zugeschnittenes AR15-Wechselsystem in .22 Long Rifl e dieses US-Herstellers mit positivem BKA-Feststellungsbescheid zur Auswahl, das fürs sportliche Schießen zugelassen ist. Wir haben es intensiv ausprobiert.
Das M4-22-Oberteil mit innewohnendem, nicht gekapseltem Masseverschluss für AR-15-Griffstücke wird vom Deutschlandimporteur Helmut Hofmann mit englischer und deutscher Bedienungsanleitung ausgeliefert. Im Lieferumfang ist ein Kunststoffmagazin mit Kapazität für zehn Patronen sowie die für den Upperwechsel notwendige Schließfeder und zwei optionale Schlagbolzen, einer davon ist mit + gekennzeichnet, enthalten. Dieser ist zu verwenden, wenn es mit dem Standardschlagbolzen zu Zündversagern kommt und nur schwache Schlagbolzenabdrücke auf den Hülsenböden feststellbar sind. Der mit – markierte Schlagbolzen
sollte genutzt werden, wenn die Randfeuerhülsen Risse am Hülsenbodenbereich aufweisen. Das Tippmann Arms M422-Oberteil mit Schließhilfe („Forward Assist“) und Staubschutzdeckel („Dust Cover“) weist eine lange, durchgehende Optikmontageschiene auf seiner Oberseite auf. Die montierte Klappvisierung aus Kunststoff kann im eingeklappten Zustand als Kimme und Korn genutzt werden. Der brünierte, freischwingende 16“/406-mm-Lauf mit 18,8 mm Durchmesser und 1-16“ Drall ist mit einem ½x28“-Mündungsgewinde und einer gerändelten Laufschutzmutter versehen. Er wird von einem 312 mm langen, hexagonalen Aluminiumhandschutz ummanDas Wechselsystem kommt mit
Portrait des GECO Team-Topschützen Dylan Keppel
Das hoffnungsvolle, 27-jährige IPSC/Action-Talent Dylan Keppel aus den Niederlanden ist seit fünf Jahren in Folge amtierender Meister in der Open und Production Optics Division in seiner Heimat und wurde bei der Europameisterschaft 2023 in Korinth, Griechenland, Dritter in letztgenannter Waffenklasse. Wir stellen den „fliegenden Holländer“, der übrigens vor kurzem das erste Mal Vater geworden ist, vor.
Der 1997 in Zoetermeer geborene Dylan wuchs unmittelbar im Umfeld des praktischen Pistolenschießens auf, weil sein Vater, John Keppel, bereits erfolgreich im IPSC-Zirkus unterwegs war. Er sah seinem Vater auf Wettkämpfen zu und war von Beginn an fasziniert, sodass er sich im zarten Alter von 14 Jahren dazu entschied, selbst mit dem Schießsport zu beginnen. Mit 19 Jahren absolvierte er seinen Sicherheits- und Regeltest für den IPSC-Schießsport und seine allererste eigene Waffe war gleich eine „Full House Race Gun“ für die Open Division des bekannten holländischen Büchsenmachers und IPSC-Topschützen Maurice Drummen. Seitdem ist IPSC seine persönliche Mission und er widmet nahezu jeden Wochentag seiner Passion, sodass er drei Tage mit Trockentraining und drei Tage mit echtem Feuer mit jeweils 300-Schuss-Trainingseinheiten auf dem Schießstand verbringt. Aktuell verfeuert er rund 50.000 Schuss pro Jahr. Diese eiserne Disziplin trägt natürlich Früchte, was mehr als 40 internationale Level III-Matchgewinne dokumentieren. Von Schützenkameraden erhielt er den Spitznamen „Rechner“, weil er dazu in der Lage ist, jeden Parcours und Run eines Schützen bis ins winzigste Detail zu analysieren. Dylan ist vor allem auch mental besonders stark und kann selbst Stages, die er vor Monaten geschossen hat, vor seinem geistigen Auge visualisieren und erneut abrufen. Zu seinen unvergesslichen Schießsportmomenten gehört das Erringen des Podiumsplatzes auf der Europameisterschaft 2023. Wie die meisten Topschützen hält sich Dylan neben dem intensiven Schießtraining körperlich t (im hauseigenen Gym) und betreibt beispielsweise spezialisiertes Schnellkrafttraining, um im Parcours möglichst schnell unterwegs sein zu können. Sein Ratschlag für Einsteiger in den dynamischen IPSC/Action-
Wie bei jedem IPSC-Topathleten ist bei Dylan auch schon der 2025er-Wettkampfkalender voll durchstrukturiert, wobei die Weltmeisterschaft in Südafrika der krönende Höhepunkt sein wird.
Dylan besitzt eine identische Trainings- und Wettkampfwaffe in Gestalt der Tanfoglio Stock Master
in 9 mm Luger mit Shield RMSX-Leuchtpunktvisier mit 4-MOAPunkt. Dadurch kann er seine Matchwaffe schonen und sie im Topzustand erhalten.
DDoptics Long-Range-Zielfernrohre
Gleich drei leistungsstarke Zielfernrohre des deutschen Unternehmens DDoptics Optische Geräte & Feinwerktechnik GmbH erprobten wir mit den Modellen Nighteagle V6 5-30x50 NFX, DDMP 5-30x56 und DDMP 4-40x50.
Nach Firmenangaben werden die DDoptics-Zielfernrohre in Deutschland entwickelt, in Fernost produziert und, zurück in der Heimat, in Chemnitz endmontiert. Die hier vorgestellten Zielfernrohre werden jedenfalls in Japan hergestellt. Das weckt schon einmal Vertrauen, denn abseits der im deutschsprachigen Raum gefertigten Spitzenoptiken der üblichen Verdächtigen spielt Japan als Herkunftsland von Zielfernrohren ganz vorne mit. DDoptics ist dermaßen von der Qualität der hauseigenen Zielfernrohre überzeugt, dass man eine 30-jährige Garantie gewährt.
DDMP Long-Range-Gläser
DDMP steht für „DDoptics Match Precision“ und die beiden Modelle DDMP 5-30x56 und DDMP 4-40x50 sind wahlweise in MOA- oder MRAD-Ausführung erhältlich, wobei uns die Zielfernrohre in MRAD für Testzwecke zur Verfügung standen. Interessant hierbei ist es, dass das DDMP V6 in 5-30x56 mit einem in der ersten Bildebene angeordneten „tac-A“-Absehen und das DDMP V10 in 4-40x50 mit
einem ebensolchen Absehen, allerdings in der zweiten Bildebene positioniert, ausgestattet ist. Aktuell dominieren im Weitdistanzschießwesen die in der ersten Bildebene montierten Absehen. Bei Vergrößerungswechseln verändert sich also die Größe des Absehens in Relation mit, was die Entfernungsschätzung zuverlässig ermöglicht. Hierbei sollte es bei hohen Vergrößerungen nicht zu viel vom Ziel abdecken und bei geringer Vergrößerung dennoch ein klares Fadenkreuz aufweisen. Das Long-Range-taugliche „tac-A“-Absehen liefert ausreichend Informationen und ist dabei transparent genug, um nicht viel vom Zielmedium abzudecken. Beim V10 4-40x50 stimmen die Strichmarkierungen im Absehen nur bei jener Vergrößerung mit den Daten überein, die der Hersteller liefert. Beim V10 ist das die 10-fache Vergrößerung. Der zentrale Zielpunkt hat einen Durchmesser von 1 cm auf 100 Meter. Die kleinen Zwischenstriche markieren 5 cm und die Linienstärke beträgt 0,4 cm. Sehr gut nden wir den Freiraum um den Zielpunkt, in jede Richtung mindestens
4,5 cm (5 cm ab dem Mittelpunkt). Logischerweise werden die Abstände der Striche bei 20-facher Vergrößerung halb so groß und bei 40-facher Vergrößerung sind es nur ein Viertel der Dimensionen, die für die 10-fache Vergrößerung gegeben wurden. Linien von einem Millimeter und ein Punkt von 2,5 mm – das ist schon sehr fein. Beim V6 5-30x56 mit Absehen in der ersten Bildebene bleiben die Abstände zwischen den Strichen und die weiteren Markierungen stets identisch, egal, welche Vergrößerung Sie wählen. So bleibt der Abstand zwischen zwei Strichen 5 cm auf 100 Meter. Wird die Entfernung verdoppelt, dann werden die 5 cm 10 cm und so weiter. Der Schütze kann so mit Hilfe der Striche im Absehen, und je nach Entfernung und ein bisschen Rechenarbeit (Ballistik-App), die Dimensionen im Zielbild bestimmen. Wenn also ein anderes Ziel auf einer anderen Entfernung anvisiert wird und die Zeit knapp ist, braucht man nicht umständlich am Turm zu klicken, sondern kann sofort im Absehen den Haltepunkt wählen und das Ziel treffen.
Kahles K540i-Zielfernrohr in 5-40x56
Wie innerhalb unseres PRS/IPRF-Weltmeisterschaftsberichts in caliber 11-12/2024 dargestellt, mischte der österreichische Traditionshersteller bei den genutzten Zielfernrohren der weltbesten, dynamischen LongRange-Gewehrschützen ganz vorne mit. Aus gutem Grund, was auch das brandneue Kahles K540i beweist.
Das wasserdichte Kahles K540i in 5-40x56 besitzt alle typischen Merkmale, wie Zero Stop- und Twist-Guard-Funktion. Es besticht durch ein enorm großes Sehfeld im Vergleich zu anderen Zielfernrohren der gleichen Leistungsklasse.
Letztes Jahr zur gleichen Zeit präsentierten wir das Kahles Zielfernrohr K328i/K328i DLR (Dynamic Long Range) in 3,5-28x50, das in der Summe seiner Eigenschaften und einem gigantischen Sehfeld neue Maßstäbe im sportlichen Schießen setzt (caliber 2/2024). Die junge High-Performance-Optik wurde bei der WM bereits von PRS-Topschützen wie Matthew Caruso und Payton Grimes verwendet. Mit diesem Glas startete das Unternehmen erfolgreich in eine neue Ära der taktischen Zielfernrohre. Erstmals in der Firmengeschichte wurde eine komplett neue technische Plattform entwickelt, die auf die speziellen Bedürfnisse der Sportschützen zugeschnitten ist. Nun holt Kahles zum Folgeschlag aus und präsentiert das neue K540i mit achtfachem Zoom, einer Vergrößerung von 5- bis 40-fach sowie einem 56-mm-Objektivdurchmesser.
Kahles K540i im Detail
Wie das K328i weist auch das neue 1.110 Gramm schwere und 408 mm lange K540i einen Mittelrohrdurchmesser von 36 mm auf. Es wird in der Standard- und DLR (Dynamic Long Range)-Ausführung offeriert. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass bei der Standardversion 160 cm/
Das Hochleistungszielfernrohr weist einen 36-mm-Mittelrohrdurchmesser auf und die großzügig dimensionierte „Eyebox“ ermöglicht schnelles Agieren in dynamischen Wettkampfsituationen.