VISIER 03/2025 Leseprobe

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CZ:

NEU PDP HUNTER PRO

Ob beim Fangschuss oder in dynamischer Nachsuchensituation, auf die PDP Hunter Pro ist Verlass! Das Aimpoint Acro sitzt tief im Schlitten für maximal intuitives Treffen. Top-Ergonomie und ein Weltklasse-Abzug machen die PDP vollends zur perfekten Revierwaffe. Die Walther PDP Hunter Pro. Für Jäger.

Zum Digitalabo:

Was nach der Wahl passieren muss

Wenn Sie diese Zeilen lesen, begleitet vom „Mug Shot“ meiner Person, dann wissen Sie, dass die vorgezogene Bundestagswahl Geschichte ist. Wer auch immer die nächste Regierung bilden wird – eine Sache sei ihm seitens aller Legalwaffenbesitzer gleich mit dicken Lettern ins Stammbuch geschrieben: Bitte nicht weiter mit dieser Mischung aus Unfähigkeit und Ideologiegetriebenheit, mit der vor allem das Innenministerium legislativ auf die diversen Attentate reagiert hat. Dies ganz so, als würden sich Attentäter und Massenmörder in spe von ordnungsrechtlichen Vorgaben bremsen lassen. Während ich das schreibe, läuft noch der für Wahlkämpfe übliche Überbietungswettbewerb in Sachen Kandidaten- und Parteienversprechungen – hier sei klar gefordert: Die allenthalben angesprochene und mit Blick auf das Wohlergehen des Landes unumgängliche und grundsätzliche BürokratieEntrümpelung muss sich auch auf das völlig überregulierte Waffengesetz erstrecken. Und damit auch zu entschlossenem Streichen von unpraktikablem gesetzgeberischem Nonsens führen. Welcher Nonsens? Ein Beispiel gibt’s in diesem Heft: Lars Winkelsdorf hat ab Seite 66 mit Blick auf die weithin so unverständlichen wie schwammigen Regelungen zu den Waffenverbotszonen einmal im Detail ausgeführt, welche für die Betroffenen nicht mehr nachvollziehbaren Auswüchse die jüngsten Gesetzesverschärfungen mit sich bringen.

In der teutonischen Politik der weithin ungebrochene Glaube an den „Furor bureaucraticus“, anderswo das Bemühen um entschlossenes Entrümpeln in den Behörden: Man mag von US-Präsident Donald Trump halten, was man will. Aber das Signal seines Bemühens um frischen Wind kam an, so berichtet es ab Seite 8 Alexander Wolf von der nunmehr 47. SHOT Show 2025 in Las Vegas. Wie üblich, lassen sich die Amerikaner freilich Zeit mit den Zahlen zur Attendance (also Besucher und Aussteller zusammen). Jedoch war abzusehen, dass auch 2025 über 2800 Aussteller in den Messehallen von Venetian Expo und Caesars Forum ihre Stände errichteten und dass zirka 55 000 Attendees anzutreffen waren. Journalisten wie der Kollege Wolf sahen sich dann der Herausforderung gegenüber, zum Sichten des dargebotenen Materials lange Fußmärsche absolvieren zu müssen: Alle Ausstellergassen zusammen kamen auf knapp 23 Kilometer. Ganz so lange sind die Strecken nicht, die es auf der „Jagd & Hund“ in Dortmund zu bewältigen gilt. Was dort zu sehen war, das weiß der Kollege Hamza Malalla: Seinen Bericht nden Sie ab Seite 58.

Die HOT RED – eine getunte Version der Shadow 2 aus der AKAH Büchsenmacher-Meisterwerkstatt!

weitere Infos auf

14

P-09 Nocturne vs. Shadow 2 C:

Einmal Ganzmetall, einmal Polymer, zwei neue CZ-Pistolen im Vergleich.

28

CZ Scorpion Evo 3 S1 .22l.r.:

Den handlichen Halbautomaten mit längenverstellbarem Klappschaft produziert Česká zbrojovka auch als Kleinkaliber-Spielart.

92

Smith & Wesson M 1854 Traditional Walnut:

Immerhin ist das Kaliber .44 Magnum typisch für S & W – was den drumherum gebauten Unterhebler auszeichnet, wissen Sie nach Lektüre des Testberichts.

Billy Sing:

Australiens berühmtester Scharfschütze hatte eine besondere Lebensgeschichte.

34

Huglu Victor P-Tac Tactical und P-Tac Home Defence:

Gleich zwei Versionen der preisgünstigen Vorderschaft-Repetier inten von Huglu im ausführlichen Praxis-Check.

CZ 600+ Ergo Driven Hunt:

Die tschechische Waffenschmiede offeriert den 600er Zylinderverschluss-Repetierer auch in einer speziell auf Bewegungsjagden ausgerichten Modellvariante.

48 98

Wendel Universal:

Dahinter steckte ein Büchsenmacher aus Norddeutschland, der in seiner Kipplaufwaffe wegweisende Entwürfe vereinte.

Test & Technik

Česká zbrojovka P-09 Nocturne vs. Shadow 2 Limited Edition: 14

Stahl oder Polymer – welches Konzept eignet sich individuell optimal?

FBT/ Blaser K95 Gen1: 22

Fine Ballistic Tools bringt eine BlaserKipplaufbüchse auf den neuesten Stand.

CZ Scorpion Evo 3 S1 .22 l.r.: 28

Die zivile Randfeuer-Version der tschechischen Mpi im Praxistest.

600+ Ergo Driven Hunt: 34

Der neue Drückjagd-Repetierer, erprobt im Kaliber .308 Winchester.

Smith & Wesson M 1854

Traditional Walnut: 42

Die erste Lever Action-Waffe von S & W – nach über 120 Jahren.

Huglu Victor P-Tac Tactical und P-Tac Home Defence: 48

So schlagen sich die günstigen Pump Action-Flinten auf dem Stand.

Professor Optiken

Ammersee 2,5 – 15x56HD V2: 54

Mit dem preisgünstigen Spezialisten für den Ansitz auf dem Stand und im Revier.

VISIER

vor Ort

Jagd und Hund 2025: 58

Waffen, Optik, Munition und mehr – die Neuigkeiten der Dorrtmunder Messe.

Musée Militaire Park France: 62

WW II-Exponate und Erlebniswelten des Museums im elsässischen La Wantzenau.

Recht & Ordnung:

Zonenrandförderung: 66

Kontrollen und Waffenverbotszonen, ein schier undurchschaubares Regelwerk.

Geschichte & Geschichten

Panzerbüchse Godsal 88

Nichts weniger als das britische Gegenstück zur Mauser-Tankbüchse.

Der Australier war im Ersten Weltkrieg einer der berühmtesten Scharfschützen.

Sammeln & Selbermachen

Wendel Universal: 98

Eine historische deutsche Kipplaufwaffe mit wegweisend-ausgefallener Technik.

Tranter 4th Model: 106

Ein Revolver, bei dem VISIER-Autor Stephan Rudloff sein detektivisches Können bewies.

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Aktuelles von der SHOT Show:

Blickfang: der bunt schillernde Chiappa-Revolver Rhino 60 DS Nebula im Kaliber .357 Magnum.

In guns we trust

Sonderversion der Pistole Desert Eagle in .50 AE, der Schlitten mit CerakoteFinish im Farbton Burnt Bronze.

Das Thema „Donald Trump“ war allgegenwärtig auf der SHOT Show 2025. Nicht zuletzt war auch sein Sohn Gast. Aber es gab natürlich noch mehr zu sehen, an Pistolen, Revolvern, Gewehren und mehr.

Sin City ruft – zumindest einmal im Jahr – die internationale Waffenbranche in die USA. Die SHOT Show gehört zu den größten Events für Jäger, Sportschützen und Waffenenthusiasten auf diesem Planeten und entsprechend zahlreich strömten die Besucher in die Wüstenstadt. Dabei stand eine Sache über allem: die neue Präsidentschaft von Donald J. Trump. Mit wem man auch auf der Messe sprach, fast jeder war der festen Meinung, dass nun goldene Zeiten für die USA anbrechen würden. Nur abseits der SHOT Show gab es leise Gegenstimmen,

Leute, die unsicher in die Zukunft schauen. In der folgenden Übersicht sind einige Neuheiten aufgelistet. Wir haben uns bei der Auswahl auf die Modelle beschränkt, die es nach derzeitigem Stand auch in Europa geben wird. Nichtsdestotrotz war auch darüber hinaus viel zu sehen und auszuprobieren. Gerade der letzte Punkt zieht immer viele „Mediaworkers“ an, denn vor der eigentlichen Messeeröffnung am 21. Januar fand am 20. Januar – dem Tag der of ziellen Amtseinführung von Trump – die traditionelle Veranstaltung „Industry Day at the Range“ statt.

Weniger Zuspruch, viel Wind und gute Stimmung:

Mit dem Bus fährt man nach Boulder City unweit des Hoover-Damms zum Boulder City Shooting Club. Dort haben diverse Hersteller ihre Stände aufgebaut, die die Herzen vor allem der Europäer höher schlagen lassen. Tausende und Abertausende Schuss gehen an diesem Tag aus Pistolen, Revolvern, Flinten und Büchsen, auf kurze, mittlere und lange Distanz. Was auf el: Weniger Aussteller waren da. Grund: Die Standkosten seien exorbitant gestiegen, so dass viele ganz verzichte-

ten, sich einen Stand teilten oder es eine Nummer kleiner angehen ließen. Trotzdem war der Aufenthalt wieder eine Offenbarung, erst recht, wenn man die Au agen auf deutschen Schießständen bedenkt – man mag es kaum glauben, aber auch in diesem Jahr gab es weder Unfälle noch Fehlverhalten. Etwas störte freilich: der Wind. Kaum eine Minute, in der er nicht wehte, so dass bald der Staub zwischen den Zähnen knirschte, die Auslagen bepudert waren und Foto- und Video-Aufnahmen schwer zu machen waren. Unter anderem stellten Glock, Rock Island Armory, Savage, Federal, Umarex ihre Produkte vor, wobei vor allem die neue Munition lange Schlangen produzierte.

Neue Munition am Start:

Zwei neue Kaliber weckten das größte Interesse: Federal 7 mm Backcountry und Hornady .338 ARC . Die 7 mm Backcountry bestach durch die Stahlhülse. Dadurch konnte der Maximaldruck erhöht werden, was sich wiederum in der Leistung niederschlägt, vor allem auch bei

Leapers stellte das Zielfernrohr Integrix 4.5 – 27 x 56 vor, in diesem Fall montiert auf einer Barrett MRAD, gesehen beim Testschießen des „Industry Day at the Range“.

Prominenz kam auch zur 2025er SHOT Show, hier der US-Kampfsportler Doug Marcaida. Von ihm stammt das Design des Messers Fox FX-597 Karambit.

Chip Cirillo von HiViz führte das FastDot H3-Visiersystem mit Tritium-/ Litepipe-Technologie vor, hier auf einem Dummy der S & W M & P M2.

Fotos: Alexander Wolf

Vergleichstest CZ Shadow 2 Compact und CZ P-09 Nocturne im Kaliber 9 mm Luger:

Darf es etwas mehr sein?

Beim Metzger erfolgt auf die Eingangsfrage meist ein generöses Nicken. Bei der Auswahl einer Pistole ist „mehr“ aber nicht immer zielführend. Wann, für wen und für welche Zwecke mal etwas mehr oder weniger „mehr“ wichtig werden kann, steht hier:

Mkeiten unterschiedlich groß konfigurierte Varianten von Pistolen. Wie die große, aber im Verhältnis leichte neue Nocturne von CZ. Oder die „ schwere “, aber kompakte Ganzmetallvariante der CZ Shadow 2. Doch nun zum Vergleich der Konzepte.

ehr Magazinkapazität? Scheint sinnvoll. Doch dadurch wird das Griffstück länger. Vielleicht ist so etwas nicht für jedes Einsatzszenario zielführend. Etwas mehr Leistung? Klar, funktioniert, da muss doch nur der Lauf etwas länger – Mist! Schon wieder ein oft unerwünschter Größenzuwachs. Aber eine sicherere Handlage? Etwas „ schwerer “ liegt bei schnellen Schussfolgen immer ruhiger in der Hand – aber wieviel Gewicht „ mehr “ möchte man länger tragen? Ballige Griffschalen verbessern oft die Handlage, nur, wie breit darf es denn werden? So kann die Liste von Kopplungen erwünschter, in Kombination mit daraus folgenden, aber für manche Zwecke nicht wünschenswerten Eigenschaften lang und länger werden. Nun gibt es nicht umsonst für verschiedenste Einsatzmöglichwieder darf Zwecke nicht wünschenswerEinsatzmöglich-

Die CZ P-09 (F) Nocturne im Detail: Manche Suggestivnamen ergeben sogar Sinn. Die von der Dienstpistolenreihe P-09 abgeleitete Nocturne ist ein gutes Beispiel für die gelungene Profilierung auf Einsatzbereiche unter schlechten Lichtverhältnissen. An erster Stelle steht dafür die Optics Ready-Ausnehmung im Verschluss. Sowohl diese im getesteten F-Modell, der Fullsize-Variante, wie auch das C-Modell mit kompakten Maßen nehmen in der Verschlussausfräsung ein Shield RMSc oder auch ein K-Typ-Rotpunktvisier von Holosun auf. Eine Adapterplatte ist hier nicht mehr nötig. Die Textur des Griffstücks der P-09-Serie wurde für die Nocturne-

Fotos: Marcus Heilscher

Leichtbauweise Kipplaufbüchse mit Kohlefaserschaft:

Fine Ballistic Tools aus Österreich offeriert Kohlefaser-Schäfte und ultraleichte

Schalldämpfer auch als Aufrüst-Set für Kipplaufbüchsen mehrerer Hersteller an. Wie sich solch eine Umbaumaßnahme im Jagdeinsatz schlägt, soll der Test anhand einer Blaser K-95 im rasanten Kaliber 5,6 x 50 R Magnum zeigen.

SQual im

o ein Kipplaufbüchsle hat seinen eigenen Charme – keine Ahnung, wer mir diesen Floh ins Ohr gesetzt hat, aber er hat sich eingebrannt. Und als Moritz Rainer von der österreichischen Firma FBT Fine Ballistic Tools anfragte, ob ich Lust hätte, die K95 zu testen, musste ich für eine Antwort nicht lange überlegen. Die Weihnachtsfeiertage stellten sich einem umgehenden Besuch auf dem Schießstand in den Weg, aber einen Kontrollschuss im Revier zu machen, das geht ja auch. Dieser zeigte, dass nur eine kleine Korrektur nach dem Transport nötig war, um mit dem Gewehr jagen gehen zu können. So mögen wir das, wohlan voran. „ Elegant, führig, präzise “, mit diesen Worten beschreibt Blaser seine K95 ziemlich genau und einprägsam. Wer sich für ein Modell aus Isny interessiert, hat grundsätzlich die Qual der Wahl, die meistens nur durch das eigene Budget begrenzt wird. Quasi neu im Sortiment sind jetzt auch das Modell Success mit Lochschaft und Wurzelholz ab Klasse 4, die Black Edition mit schwarz eloxiertem Gehäuse und schwarzen Seitenplatten ab Holzklasse 6. Natürlich geht Blaser mit der auch. kleine

Zeit und bietet eine Kohlefaser-Variante an, die Ultimate Carbon NX.

Made in Austria:

schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, fällt nach der Komplettkur nicht mehr auf. FBT nennt das Ergebnis auch gerne „ Besser wie neu “.

Und das sieht so aus: stilvoll mondän,

Fine Ballistic Tools steht für bodenständige Modernität. Seit mittlerweile elf Jahren behaupten sich Moritz Rainer und Dr. Wolfgang Erhart mit ihren Produkten am Markt. Anfänglich sicher sehr argwöhnisch beäugt, denn die Jägerschaft lässt sich nur ungern von neuem „Teufelszeug “ überzeugen. Aber der Erfolg und dass sie immer noch da sind, gibt ihnen Recht. Am Standort in Gröbming sind 15 Mitarbeiter mit dem Engineering sowie der Entwicklung beschäftigt. Die benötigten 3D-Druck-Teile werden seit 2024 ebenfalls vor Ort gefertigt und ergänzen die CNC-Fertigung sowie den Schaftbau bei FBT. Mittlerweile gibt es kaum ein Büchsen-System, für das Sie kein passendes „ kleines Schwarzes “ von FBT kaufen können. „Der Job ist gut, wenn der Job gut ist“, sagen die Herren von Fine Ballistic Tools und machen aus einer K95 ihr eigenes Ding. Und das sieht so aus: stilvoll mondän, rassig elegant und schlicht extravagant. Dass die Grundwaffe eigentlich

Die UNIC-Carbon-Lochschäfte sind sowohl für Rechts- als auch für Linksschützen zu bekommen. Ein spezielles Kohlefasergewebe wird schichtweise laminiert und somit bruchsicher. Aufgrund der entstandenen „ Leichtigkeit “ der Waffe durch die Verwendung dieser Art von Schaftmaterial muss die Ergonomie an sich schützenfreundlich gestaltet sein. Dies soll zum einen durch den geraden Hinterschaft erreicht werden, der den Rückstoß direkt in die Schulter des Schützen leitet. Ein Hochschlagen wird so reduziert. Zudem noch etwas vom Rückstoß aufnehmen soll der hohle Carbon-Körper des Schaftes an sich. Ein Extra des Schaftes: Die Wangenaufl age lässt sich mittels eines Druckknopfes um etwa 2,5 cm in der Höhe verstellen. Zudem setzt der Hersteller auf den sogenannten Überlastungsschutz. Sollte die Waffe fallen, bricht die Wangenauflage nicht ab, sondern drückt sich in den Schaft zurück. Für die Aufnahme eines

Fotos: Carola Rathjens

Giftiges Spaßgerät von Česká zbrojovka:

Sportskanönchen

Česká zbrojovka fertigt den halbautomatischen Karabiner

Scorpion Evo 3 nicht nur in 9 mm Luger. Was die kompakte Büchse in der Version für 22er Kleinkaliberpatronen leistet, verrät der Test.

Fotos: Marcus Heilscher, Dieter Metz

In Bewegung

Hinter dem langen Namen verbirgt sich die neueste Version der 600er Baureihe von CZ. Wie gut sich die 600+ Ergo Driven Hunt für die Drückjagd eignet und was das neue Modell auch abseits von Bewegungsjagden auf dem Kasten hat, steht hier:

DWaffenschmiede in der „ normalen “ Variante mit schwarz/grünem Lochschaft und zusätzlich in der hier getesteten Farbversion als „ Driven Hunt “.

ie 600er Serie von Česká zbrojovka gibt es seit nunmehr vier Jahren. Sie beinhaltet unterschiedliche Modelle für verschiedene Jagdarten beziehungsweise sportliches Schießen. Das Modell Alpha hat einen faserverstärkten Polymer-Schaft und ist insgesamt sehr robust gebaut. Eine gute Wahl für Jäger, die ihr Gewehr täglich im Einsatz haben. Mit der 600 American wird ein modernes Zentralfeuer-Jagdgewehr im klassisch-amerikanischen Stil mit Holzschaft angeboten. Sowohl die CZ 600 MDT Deep Bronze als auch die MDT Grey sind eher in der sportlichen Richtung angesiedelt. Was mit der Range hauptsächlich gemacht werden soll, lässt sich bereits aus dem Namen ableiten. Wer sportlich als auch jagdlich Präzisionsschießen auf mittlere bis weite Entfernungen machen möchte, wäre mit dieser Büchse sicher gut bedient. Die Variante Trail ist durch ihren Teleskopschaft besonders kompakt. Bereits im September 2022 testete VISIER die 600 Lux. Am auffälligsten in der gesamten Baureihe ist sicher das Modell Ergo. Letzteres offeriert die tschechische sportlichen bis möchte,

Spezialist für Bewegungsjagden: Während man die „ normale “ Ergo in den Kalibern .223 Remington, .308 Winchester, 6,5 Creedmoor, .30-06 Spring eld, 8 x 57 mm IS und .300 Winchester Magnum erwerben kann, ist die neue Driven Hunt derzeit nur in .308 Winchester erhältlich. Die Drückjagdsaison ist für viele Jäger eines der Highlights des Jahres. Am liebsten im Schnee auf einem Stand gespannt darauf warten, dass die Hunde Laut geben, das Geläut näherkommt und die Treiber durch den Wald „ Sau “ rufen. Der Adrenalinspiegel steigt, der Körper ist bis in die Haarspitzen angespannt wie ein Flitzebogen. Jetzt kommt es mehr denn je auf den Schützen an. Schnell das Wild ansprechen, sauber zielen und sicher und präzise schießen. Dafür nötig ist ein gewisses Maß an Erfahrung, noch mehr Übung und auch passendes Equipment. „ Führig “ soll das Gewehr sein, aber was bedeutet das

Fotos: Carolas Rathjens

Back to the ro Smith & Wessons Lever Gun:

Vor allem Revolver in Kalibern von .22 l.r. bis zu .500 S & W Magnum bilden den Markenkern des US-Traditionsherstellers Smith & Wesson, dies ergänzten im Lauf der Zeit Selbstladepistolen und -gewehre. Der letzte Zuwachs im Fertigungsprogramm ging nun in eine völlig andere Richtung, war aber nichts, mit dem das Werk noch gar keine Erfahrungen gesammelt hatte.

ots

VDie M 1854 lässt sich herkömmlich via Ladeluke laden und per Repetieren entladen. Das geht aber auch, indem man vorn unter dem Lauf die Arretierung der Magazinröhre löst und diese komplett auszieht, um dann die Patronen aus dem Vorderschaft rutschen zu lassen.

ariatio delectat, sagt der Lateiner und meint damit, dass Abwechslung Freude bereitet. Und das gilt wohl auch für die Waffenhersteller. Das zeigt sich daran, dass der US-Revolverhersteller Colt sich im Lauf der Zeit an Mehrladern und die Repetierer-Fabrikanten Winchester und Marlin sich an Revolvern versucht haben, übrigens genau wie die für ihr 98er System bekannten MauserWerke. Jetzt reiht sich mit Smith & Wesson (S & W) ein anderer Hersteller bei den Firmen ein, die mit einer neuen Produktlinie den Rahmen dessen sprengen, was der Kunde bislang bei ihnen gewohnt war. Bei dem Traditionsunternehmen aus Spring eld in Massachusetts sind das seit der Mitte der 1850er Jahre vor allem Revolver, zwischenzeitlich ergänzt um Selbstladepistolen und -gewehre, so der Eindruck, wie er sich infolge einer alles andere als repräsentativen Minimalbefragung unter Schützenfreunden darstellt. Aber Unterhebelrepetierer von S & W? Klingt abwegig – und ist es nicht. Diese Waffenart boomt, es gibt „Lever Guns“ in allen erdenklichen Ausführungen, traditionell, jagdlich, sportlich, ja sogar mit taktischem Touch (VISIER 10/2023). Das erklärt, wieso die US-Firma Marlin nach dem Crash ihres damaligen Mutterkonzerns durch den neuen Besitzer Sturm, Ruger & Co. ugs eine Wiederkehr erlebte und dass sich seit den 1990ern neue Firmen wie Anthony Imperatos Henry Repeating Arms oder Jim Wests Wild West Guns etablieren konnten. An dem Tisch sitzt nun mit S & W gleichsam ein weiterer Spieler – aber

Fotos: Marcus Heilscher, Hamza Malalla, Smith & Wesson

Taktische Pump Action-Flinten in 12/76:

Neue Besen kehren gut

Huntex hat erst kürzlich den ExklusivVertrieb von Huglu Flinten aus der gleichnamigen Stadt in Anatolien übernommen. Daher waren bei Redaktionsschluss die Marke Huglu und deren Produkte noch nicht auf der Website von Huntex vertreten. Die Hanseaten erwiesen sich jedoch bei allen aufkommenden Fragen als sehr hilfsbereit und kompetent. Nun zu den Testflinten. Die VorderschaftRepetierer von Huglu arbeiten mittels Schwenkriegelverschluss. Wie die Namen „Tactical “ und „ Home Defence “ schon andeuten, handelt sich um typische Vertreter der Gattungen Taktik beziehungsweise Heimverteidigung. Beiden Flinten gemein ist die Lieferung in einem einfachen Karton mit beiliegender Bedienungsanleitung in Englisch und Türkisch. Mitgeliefert werden zudem eine kleine Box mit ChokeSchlüssel und jeweils vier EinschraubChokes: Voll-, Dreiviertel-, Viertel-, Zylinderchoke. Das war es dann auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Bei der Tactical-Variante werden zusätzlich noch ein Mündungsfeuerdämpfer und eine Stoffhülle mitgeliefert. Die optisch beeindruckende Victor P-Tac Tactical und die eher schlicht gezeichnete Victor P-Tac Home Defence unterscheiden sich nicht nur durch die Optik und den Preis.

Die Taktikerin:

Beginnen wir mit der Tactical: Auf dem Leichtmetall-Systemgehäuse sind serienmäßig eine Montageschiene und ein Ghost Ring Sight angebracht, welches leider nicht sonderlich stabil wirkt. Die Lochkimme wird nur mit geringem Federdruck an Ort und Stelle gehalten – dazu später mehr. Wer will, kann statt eines Chokes den Mündungsfeuerdämpfer montieren. Der Wechselchoke-Lauf verfügt über einen Kornträger mit rotem Leuchtkorn und massiven Kornschutzbacken und wird von einem Hitzeschutzblech zu etwa zwei Dritteln abgedeckt. Etwas unschön ist hier die überstehende Befestigungsschraube. Aufgrund des günstigen Preises von lediglich 379 Euro kann man aber ein Auge zudrücken. Die gesamte Verarbeitung ist sehr ordentlich und nur an den Kunststoffteilen sind minimale Grate feststellbar.

Defence unterscheiden sich nicht

Der ungewöhnliche, optisch beeindruckende Teleskop-Schaft ist um rund 90 Millimeter längenverstellbar und verfügt über mehrere Riemenbügel-Aufnahmen sowie über vier runde Halterungen für Ersatz-Patronen. Schön, mal etwas anderes zu sehen als die sonst üblichen SchubSchäfte im AR-15-Stil. Sowohl im aus- wie auch im eingefahrenen Zustand vermittelt der Schaft ein hohes Maß an Stabilität. Die drei Raststufen weisen kaum fühlbares Spiel auf. Auch die linksseitig angebrachte Drucktaste für die Längsverstellung wirkt stabil und verhindert jegliches unbeabsichtigtes Verstellen. Die haftstarke asymmetrische Gummischaftkappe und der mit Fingermulden versehene, freistehende Pistolengriff aus griffsympathischem Kunststoff sorgen für einen sehr stabilen Anschlag. Trotz oder gerade wegen der Fingermulden eignet sich der Pistolengriff sowohl für kleine als auch für mittlere und große Hände. Im Gegensatz zu anderen asymmetrischen Schaftkappen passt der Anschlag gleichermaßen für Rechts- und Linksschützen. Zur Aufnahme von Zubehör verfügt der Kunststoff-Vorderschaft an der Unterseite über eine kurze Picatinny Rail aus demselben Material. Wer als Sportschütze jetzt über einen taktischen Zusatzgriff nachdenkt, sollte sich zuerst informieren, ob das für ihn gültige

Fotos: Marcus Heilscher, Frank Flumm

Dortmunder Messe-Neuheiten:

Rund um die Jagd

Für Optik-Fans bietet die Dortmunder Messe eine riesige Auswahl.

Alles, was der Jäger vor, während und nach dem Schuss so braucht, gab es auch in diesem Jahr in Dortmund zu sehen, darunter auch einige internationale Premieren neuer Waffen.

Ende Januar war es wieder soweit: Europas größte Messe rund um das Thema Jagd öffnete ihre Pforten und über 700 Aussteller aus 36 Ländern präsentierten den Besuchern ihr Programm. Dabei geht es bei weitem nicht nur um

„ Hardware “: Vor Ort waren auch viele Verbände, Versicherungsunternehmen, Reiseveranstalter und dergleichen mehr. Dazu gesellte sich ein Rahmenprogramm mit mehreren Referaten und Wettbewerben. Als Beispiele seien Vorträge wie „ Besser werden mit der Flinte “ und „ Jagen mit Nachtsichttechnik und Wärmebildtechnik “ genannt oder die Kür von Europas

Praktisch alle Großhändler sind vor Ort, hier der Stand von Helmut Hofmann.

bestem Jagdfoto des Jahres 2024 – eine Premiere auf der Dortmunder Messe. Keine Premiere, sondern beliebte Traditionsveranstaltung war auch in diesem Jahr die Deutsche Meisterschaft der Hirschrufer. Waffen, Munition, Optiken, Bekleidung und Ausrüstung stellen freilich die überwiegende Mehrheit der ausgestellten Waren. Und da waren auch in diesem Jahr praktisch jeder bekannte deutsche Hersteller und alle mittelgroßen und großen heimischen Handelsunternehmen mit von der Partie. Wenn man aber gar kein Jäger ist, lohnt sich ein Besuch der Dortmunder Messe trotzdem?

Durchaus, wenn man sich als Sportschütze für den Bereich Langwaffen und Optik interessiert. Denn da gibt es natürlich zu den reinrassigen Produkten für die Jagd viele Überschneidungen. Und zahlreiche Aussteller hatten dann auch Produkte mit im Gepäck, die eher auf dem Schießstand zuhause sind als im Revier. Im Bereich Pistole und Revolver bietet sich für Sportschützen naturgemäß keine derart große Auswahl wie bei den Langwaffen, aber auch da wartete einiges zum Ansehen und Anfassen, etwa von Herstellern wie Glock, GSG, SIG Sauer oder Carl Walther.

Hamza Malalla

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Im Wachsen begriffen Militärmuseum in Frankreich:

Klein und unscheinbar, in einem Flachdachbau in einem Gewerbegebiet untergebracht und mäßig ausgeschildert – so präsentiert sich das MM Park La Wantzenau gut zehn Kilometer nördlich von Straßburg. Stünde nicht ein verrosteter Churchill-Panzer im „Vorgarten“ und würden nicht weitere Kriegsüberbleibsel auf dem kleinen Parkplatz das Sujet der Einrichtung anzeigen, wäre ich als geneigter Besucher wohl erst einmal am Museum vorbeigefahren. Nun sagt das Sprichwort, man möge ein Buch nicht nur nach seinem Einband beurteilen – das gilt auch für dieses Museum, und zwar wie bei sonst kaum einem. Von außen wirkt es nicht besonders, auch der Eingangsbereich verlockt nicht zu Freudensprüngen.

Aber was sich hinter dem Zugang verbirgt, lässt das Herz eines jeden Waffenund Fahrzeugfreundes höher schlagen.

Noch keine zehn Jahre alt: Was hier steht, kann ich nur so beschreiben: beeindruckend. In der kleinen Gemeinde La Wantzenau kurz hinter der deutsch-französischen Grenze gibt es seit 2017 dieses Militärmuseum, das über eine Fülle von Fahrzeugen, Uniformen und Waffen verfügt und sich zudem als schönes Aus ugsziel für die ganze Familie präsentiert. Zwar fehlen die großen deutschen Panzer (die immer ein Publikumsmagnet sind), aber was dort in den Hallen versammelt steht, ist aller Ehren wert und seltene Stücke sind auch dabei. Der Schwerpunkt des privaten Museums ist der Zweite Welt-

krieg. Dementsprechend vielfältig zeigt sich das Fahrzeugangebot in gleich mehreren Hallen – vieles davon sogar noch fahrbereit, wie man an den Öllachen unter den Vehikeln erkennt. Die Idee zu alldem reichte über 20 Jahre zurück, nahm aber erst Fahrt auf, als Eric Kauffmann 2010 den Gebäudekomplex erwarb, um dann am 1. März 2017 das Museum zu eröffnen. Sein Vater hatte die Sammlung begonnen, die auch in diversen Filmen zu sehen war und nun an einem Platz zusammengeführt sowie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollte. Hier ebenfalls integriert: Die Sammlung „Sussex 1944“ von Dominique Soulier.

Nun lassen sich auf rund 7000 Quadratmetern die Ausstellungsstücke bestau-

Eingangsbereich des MM Park France (Musée Militaire Park France), das seit dem Jahr 2017 besteht und ein lohnendes Ziel ist.

Das Die Panzerbüchse von Major Godsal:

Als die britische Armee ihre ersten Tanks an die Front brachte, hatte das zweierlei zur Folge: Zum Ersten ersannen die Deutschen eine eigene Waffe, um damit die Panzer zu bekämpfen – der bei heutigen Sammlern als Mauser-Tankbüchse bekannte Zylinderverschlusshinterlader im wuchtigen Kaliber 13 x 92 mm HR war mit knapp 1,70 Metern ebenso groß und mit über 16 Kilo so schwer, wie sein Rückstoß gewaltig aus-

el. Zum Zweiten stellten die Briten auch Überlegungen für den Fall an, dass die Deutschen ebensolche Fahrzeuge in den Kampf schicken würden. Und in der Tat, im November 1916 beauftragte die Oberste Heeresleitung die Abteilung 7 (Verkehrswesen des Allgemeinen Kriegsdepartements) im preußischen Kriegsministerium mit der Entwicklung und Konstruktion eines Kampfwagens für das deutsche Heer. Also trachteten die

Briten vorsorglich danach, nun ebenfalls eine zur Abwehr solcher Fahrzeuge taugliche Waffe zu haben.

Nun hatte man in Großbritannien die ersten Exemplare des Mauser-Tankgewehrs ausgiebig untersucht, kaum dass sie in der Front aufgetaucht war und das ein oder andere davon erbeutet worden war. Beru ich bedingt kam auch der walisische Major Philip Thomas Godsal mit

Einzelstück

Die imposante Patrone im Kaliber 12,7 mm war ursprünglich für das FlugabwehrMaschinengewehr von Vickers entwickelt worden.

der deutschen Waffe in Berührung und versuchte daraufhin, ein ebenbürtiges Gegenstück zu entwickeln. Godsal war in seiner Freizeit außer Historiker und Buchautor auch ein sehr erfolgreicher Sportschütze und ein begabter waffentechnischer Tüftler. Ob es für seine Tätigkeit einen of ziellen Auftrag gab oder ob Godsal selber die Initiative ergriff, ist nicht bekannt. Immerhin war er damals schon 68 Jahre alt. In Zusam-

menarbeit mit dem traditionsreichen Waffenhersteller Webley & Scott in Birmingham konstruierte Major Godsal ein übergroßes Repetiergewehr im Kaliber 12,7 mm zum Verschießen der damals von der Firma Eley Brothers für das schwere Vickers Flugabwehr-Maschinengewehr neu entwickelten Patrone .600/.500 inch. Das Geschoss für Philip Thomas Godsals Gewehr besaß einen weichen Bleikern.

Fotos: Royals Armouries, Leeds, Michael Heidler, Marc Bauer, Archiv.

Beim Kampf um die Halbinsel Gallipoli (1915/16, großes Bild) diente Billy Sing als „Sniper“ (Scharfschütze). Er errang die Aufmerksamkeit von General William Birdwood (Bild rechts, mit Tropenhelm) – und der Schottin Elizabeth Addeson Stewart (M.), die er später heiratete.

Billy Sing – Scharfschütze aus Australien:

Ein scharfer Blick

Vermutlich wäre der kleine Mann aus Queensland zeitlebens ein unbeachteter Viehtreiber und Zuckerrohrschneider geblieben, wäre da nicht seine Treffsicherheit gewesen. Denn die ließ ihn zu einem der berühmtesten Scharfschützen des Ersten Weltkriegs avancieren.

Punkt klar überlegen waren : beim Scharfschützenwesen. Zwar hatten die Briten ein neues Dienstgewehr eingeführt und das Schießtraining intensiviert, als ihnen im Zweiten Burenkrieg (1899-1902) die mit Mauser-Gewehren M 1895 bewaffneten aufständischen Farmer in Südafrika einen hohen Blutzoll abgefordert hatten. Doch das genügte nicht, wie sich zu Beginn des Ersten Weltkriegs zeigte. So requirierten die Deutschen für die Front bis zu 20 000 Jagdbüchsen im Armeekaliber 8 x 57 mit Zielfernrohren – bei Briten wie Franzosen gab es Vergleichbares anfangs nur vereinzelt, meist als Privatstücke wohlhabender Of ziere. Dennoch dienten auch bei den Alliierten Ausnahmeschützen, die ihrem Namen alle Ehre machten. Häu g stammten die aus den Dominions oder Kolonien, zelt, meist als Privatstücke wohlhabender

Der Sohn des Drovers:

Auch ohne seine Scharfschützentätigkeit hatte William „Billy“ Edward Sing (1886-1943) einen Werdegang, der ihn aus der Masse seiner Zeitgenossen heraushob: Dem Buch „Gallipoli Sniper – The Remarkable Life of Billy Sing“ von John Hamilton zufolge kam er im australischen Queensland zur Welt – als Sohn eines chinesischstämmigen Drovers (Viehtreibers) und einer schottischstämmigen Krankenschwester. Solch eine Verbindung galt damals als nachgerade skandalös. Wie in weiten Teilen des Westens lehnte man auch in Australien Asiaten generell ab, so dass sich Billy Sing von klein auf vielen Vorurteilen ausgesetzt sah. Dennoch setzte er sich

Fotos: Armémuseum Stockholm, Australian War Memorial Canberra, Hermann Historica, Rock Island Auuction, Archiv.

Die Pistole im Feuerkampf

Autor: Andrea Micheli

Andrea Micheli, Jahrgang ʻ67, ist ein ehemaliger Spezialist Sicherheit der Schweizer Armee, international anerkannter Schießinstruktor und Fachjournalist, der sich seit mehr als einem Jahrzehnt intensiv mit dem Thema des Verteidigungsund Combat-Schießtrainings auseinandersetzt und sich selber aktiv daran beteiligt.

DETAILS:

192 Seiten, Softcover, Format: DIN A5

VISIER-Special 115

* Produktänderungen vorbehalten. Lieferung solange Vorrat reicht. Dieses Angebot gilt nur für Deutschland. Ein Angebot der VS Medien GmbH, Burgbergweg 1, 56377 Nassau, Deutschland, vertreten durch Dirk Schönfeld, Amtsgericht Montabaur HRB 27873.

Schützenpanzer Marder

Autor: Hans-Peter Lohmann

Der Schützenpanzer Marder sollte in der Bundeswehr ein gleichwertiges Pendant zum Leopard 1 bilden. Gleichzeitig war beabsichtigt, auf seiner Grundlage eine ganze Schützenpanzerfamilie zu bauen. Im Laufe der Jahre entstanden mehrere Generationen vom Marder, auch erfuhr er immer wieder Kampfwertsteigerungen.

DETAILS: 240 Seiten, gebunden, 280 Bilder, Format: 230 mm x 265 mm

Das Wehrmannsgewehr

Autor: Wolfgang Finze

Obwohl heute kaum noch bekannt, markiert diese Waffe den Aufbruch des Schützenbundes in die Moderne, die von internationalen Wettkämpfen und Leistungsvergleichen geprägt ist.

DETAILS:

240 Seiten, Softcover, Format: 148 mm x 210 mm

Wie schieße ich richtig?

Autor: Fritz Lang

Richtiges Schießen muss gelernt und geübt werden. Das beinhaltet den vertrauten Umgang mit der Waffe, den exakten Anschlag, das richtige Visieren, die richtige Körperhaltung und vor allem das richtige Abdrücken. Dieses Buch zeigt in Bildfolgen die einzelnen Bewegungsabläufe und die exakte Handhabung der Waffe – nicht nur für Einsteiger.

DETAILS: 116 Seiten, Hardcover, zahlreiche Farbabbildungen

Home Defense – Grundlagen für den Schusswaffengebrauch im Einbruchsfall

Autor: Andrea Micheli

Auch wenn grundsätzlich das Abwehren eines Angriffes rechtlich verankert ist, untersteht die Nutzung einer Schusswaffe für diesen Zweck besonderen strengen gesetzlichen Vorgaben. Der Autor behandelt die Thematik eines Einbruchs, bei welchem man zuhause anwesend ist, ganz genau.

DETAILS: 192 Seiten, Softcover, über 200 Farbbilder, Format: DIN A5

Flinten III

Flinten Vol. III

9,90 €

Die Ausgabe Nr. 115 widmet sich modernen Modellen für alle Einsatzbereiche: Schießsport mit der Flinte von Trap und Skeet über Sportflinten für Action-Disziplinen, dazu zum Einsatz als Mehrzweck-Kampfmittel bei Militär und Polizei sowie auch der Jagd. Zudem stellen wir Trends im Bereich Optik und Zubehör vor, wie Kompensatoren, Optiken und Montagen. Auch der Testbereich kommt nicht zu kurz: Wir prüfen aktuelle Flintenmodelle auf Herz und Nieren.

VISIER-Special 114

Maschinengewehre II

II

9,90 €

Maschinengewehre stehen im Mittelpunkt des neuen VISIER-Sonderhefts 114. Die gurt- oder seltener magazingeladenen vollautomatischen Langwaffen für Gewehrpatronen befinden sich heute in vielfältiger Form im Arsenal der Streitkräfte weltweit. Das Spektrum reicht vom leichten sturmgewehrartigen MG über das klassische Einheits- oder Universal-MG bis hin zur fahrzeuggestützten Gatling-Mehrrohrwaffe mit hoher Feuergeschwindigkeit.

VISIER-Special 113

Bushcraft

9,90 €

Bushcraft befasst sich mit dem Leben in der freien Natur. Wer dem nachgeht, der verbringt seine Zeit draußen in der Natur, möchte dort leben, kochen, schlafen und Dinge selber machen – das alles ist ebenso Stoff für dieses Sonderheft wie die richtige Ausrüstung. Und natürlich geht es auch um Schusswaffen.

VISIER-Special 112

Praktisch-Dynamisches

Pistolenschießen

Das VISIER Special 112 widmet sich den praktischen Aspekten des Umgangs mit Selbstladepistolen zur Verteidigung oder zur Jagd. Das stellt Anforderungen an Schützen und Ausrüstung, die teilweise fundamental vom Sportschießen abweichen: Im neuen Heft geht es daher zu großen Teilen um die notwendigen Techniken.

VISIER-Special 111

Club 30

Der Club30: ein Bund von Büchsenmachern der ganz besonderen Art. Ursprünglich als Zusammenschluss von Experten rund um das Tuning und Verfeinern von S & W-Revolvern gegründet, geht es bei den feinen Kurzwaffen heute bevorzugt um edle Revolver und Pistolen aus eigener Fertigung „Made in Germany“. Und längst kommen die Mitglieder der renommierten Vereinigung nicht mehr nur aus Deutschland.

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Kipplaufwaffen von Fritz Wendel:

Die macht’sMischung

Wechselläufe für Kipplaufwaffen? Kein Problem: Einfach das Laufbündel wechseln und so das Kaliber ändern. Dass es auch anders geht, zeigt eine Konstruktion aus der Mitte der 1950er Jahre, hergestellt und erdacht durch Fritz Wendel – hier der Blick auf die Waffen, in denen sich Technikelemente diverser Erfinder vereinten.

Zwei Kipplaufwaffen des Typs Wendel Universal, davor ein Wechsellauf .270 Winchester.

NUnten am Laufhaken und in der Zeichnung darunter steht jeweils der Firmenname „F.(RITZ) WENDEL / WEISSENHORN“.

eben Querfl inten sind Bockfl inten die am weitesten verbreiteten Jagdwaffen, aus historischer Sicht universell auf nahezu jedwedes Wild einsetzbar, heutzutage typische Waffe zur Niederwildjagd, aber auch Sportwaffe bis hin zu olympischen Disziplinen. Kaliberänderungen lassen sich einfach durchführen, indem man das Laufbündel aushakt und gegen ein anderes tauscht. Das macht die Bockwaffe verwendbar für viele Jagdgelegenheiten. So wird aus der doppelläufigen Schrotflinte ohne großen Aufwand eine Bockbüchsflinte mit Kugel- und Schrotlauf. Neben den Verschlussarten bilden Schlosse und Abzüge ein weites Feld. Insbesondere brachten die Jahre vom ausgehenden 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts eine fast unüberschaubare Vielfalt an Konstruktionen hervor.

Dabei war jeder der Erfinder überzeugt, die beste Lösung gefunden zu haben. Einige Entwürfe setzten Standards und sind Grundlage der heute verwendeten Technik – so auch hier: Fritz Wendel hieß der Mann, aus dessen Betrieb die beiden vorliegenden deutschen Kipplaufwaffen aus der Mitte der 1950er Jahre stammen. Nicht nur, dass der Laufwechsel hier völlig anders als sonst üblich erfolgte, sondern auch, dass Wendels Design die Entwürfe dreier anderer deutscher Erfinder vereinigte und daraus etwas Neues schuf. Der Name: Wendel Universal.

Ein Verschluss namens Herkules:

Das Herzstück ist ein im Gesenk geschmiedetes Stahlbaskül, das Laufbündel, Verschluss sowie Schloss- und Abzugssystem aufnimmt. Die Verriegelung

Der Blick auf den Baskülen- oder Kastenboden und das Abzugsblech zeigt die Modellbezeichnung „Universal“ und darüber das Firmenzeichen.

Fotos: Michael Hammer, Archiv

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