VISIER 05/2025 Leseprobe

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2. Generation des Ruger-Repetierers

Kahles K 540i: Das brandneue Hochleistungs-ZF

Tanfoglio Force: 22er Pistole für Action-Disziplinen

Camel Corps: Skurriles Experiment der US Army

Tanfoglio Gold Match Bullseye

NEU PDP HUNTER PRO

Ob beim Fangschuss oder in dynamischer Nachsuchensituation, auf die PDP Hunter Pro ist Verlass! Das Aimpoint Acro sitzt tief im Schlitten für maximal intuitives Treffen. Top-Ergonomie und ein Weltklasse-Abzug machen die PDP vollends zur perfekten Revierwaffe. Die Walther PDP Hunter Pro. Für Jäger.

Ruger American Ri e Gen II: Ruger spendiert den günstigen

Kahles K540i:

Das neue Long Range-ZF von Kahles mit 5- bis 40-facher Vergrößerung im Test.

Japanische Flammenwerfer:

Die frühen Modelle der japanischen Streitkräftge im Überblick.

Tanfoglio Gold Match Bullseye:

Tanfoglio hat bei den Longslide-Matchmodellen tüchtig nachgeschärft.

Victrix Gladio SB:

Victrix steht für erstklassige Sniper- und Match-Repetierer. So funktioniet das Rezept auch eine Nummer kleiner.

US Camel Corps:

Pferde? Mulis? Da geht noch was: ein interessantes Experiment der US Armee.

Huglu XR-8 Pro:

Die neue Action-Wettkampf inte bietet erstklassige Leistung zum kleinen Preis.

Test & Technik

Tanfoglio Gold

Match Bullseye: 12

Die neuen Sechszöller in .45 ACP und 9 mm Luger .

Victrix Gladio SB: 20

Die Kleinkaliber-Spielart der Hitech-Repetierer im Test.

Ruger American Ri e Gen II: 28

Die modellgep egte Version des Jagdrepetierers im Test.

Huglu XR-8 Pro: 36

Der Wettkampf-Gasdrucklader im ausführlichen Praxis-Check.

Ruger Scout Rifle: 42

Ein Gewehr für alles – dies verspricht das Scout Ri e-Prinzip.

Kahles K540i: 48

Das neue Long Range-Flaggschiff des österreichischen ZF-Herstellers.

Tanfoglio Force .22 l.r.: 52

Das leistet die kleinkalibrige MatchPistole für dynamische Disziplinen.

PRS-Ausrüstung: 56

Was man alles so fürs Long RangeSchießen an Zubehör benötigt.

Recht & Ordnung:

Schreckschuss-Umbauten: 60

Illegal „scharf“ gemachte Pistolen werden zunehmend zum Problem.

Sammeln & Selbermachen

Marlin – alt gegen neu: 82

Genauer: die Entwicklung von M 1895 Old Model zu M 1895 New Model.

Nimrod-Quer inte: 88

Eine historische Kipplauf inte, gebaut von Thieme & Schlegelmilch aus Suhl.

Geschichte & Geschichten

Dirty Harry – die Waffen 94

Die beiden Magnums des berühmten Kino-Polizistzen im Detail.

Japanische Flammenwerfer: 100

Ein Blick auf die frühen Flammenwerfer der japanischen Streitkräfte.

US Camel Corps: 106

Ein skurriles Experiment der US-Armee mit eigens importierten „Wüstenschiffen“.

Namen & Nachrichten

Taktischer-ElektronischerIrritationskörper mit 130dB

Stroboskopblitz und Holster -Modi II / zweimal Strobe + Sound -Modi III / neunmal Strobe + Sound

-Modi IV / 12 Sekunden Strobe + Sound

Zentralfeuer-Sportpistolen mit sechs Zoll Lauflänge werden nicht zu Unrecht bei statischen Disziplinen verortet. Tanfoglio hat mit der Version Gold Match Bullseye neben Hinzugefügtem auf einige mögliche Optionen verzichtet. Was die verhältnismäßig günstigen Pistolen können, zeigt unser ausführlicher Test:

Bei solch niedrigen Preisen für sechszöllige Ganzstahl-Sportpistolen suchte jeder Redakteur beim Eintreffen der langen Pistolen erst einmal nach Verarbeitungsmängeln oder Schwachstellen. Aber ergebnislos. Der Verschluss sitzt weder mit wahrnehmbaren Seiten- noch Höhenspiel auf dem Griffstück. Der Lauf lässt sich im verriegelten Zustand nur mit sehr hohem Kraftaufwand etwas bewegen. Dass er an der Mündung etwas Schmierung mag, signalisieren die leichten Schabespuren. Bis der Lauf am patronenlagerseitigen Ende mit dem Abkippen beginnt, läuft der Verschluss beruhigende

Fotos: Marcus Heilscher

Mit VollAusstattung

Victrix bietet mit der Gladio Small Bore einen

Randfeuer-Repetierer mit exzellenter Ausstattung und feiner Verarbeitung bis ins kleinste Detail. Wie sich die 22er Long Range-Büchse auf Distanzen bis 250 Meter bewährt, steht hier:

Der italienische Waffenhersteller Victrix aus Cazzano Sant‘Andrea, nahe Bergamo in Norditalien, ist für hervorragend verarbeitete und präzise schießende Waffen bereits weit über die Grenzen Italiens hinaus bekannt. Neben den taktischen Repetierern wie Pugio, Gladio, Scorpio, Tormento und Corvo stellt Victrix aber auch reinrassige Sportgewehre her. Dabei deckt die Kaliberpa-

lette den gesamten sportlichen Bereich von .22 l.r. bis einschließlich der .50 BMG ab. Interessant sind vor allem die verfügbaren Lau ängen, die zum Beispiel im Kaliber .308 Match, .300 Norma Magnum und .338 Lapua Magnum bis zu 813 mm oder 32 Zoll betragen können. Beim sportlichen Modell Crown in den Kalibern .375 CheyTac und .408 CheyTac beträgt die Lau änge gar 965 mm oder 38 Zoll. Insge-

samt sechs Modelle bietet Victrix auch im Kaliber .22 lfB an. Hierbei reichen die Lau ängen je nach Modell von 406 mm respektive 16 Zoll beim Modell Pugio Small Bore bis hin zu 686 mm oder 27 Zoll beim Modell Scepter Small Bore. Einzig bei diesem Modell werden neben der Standard-Dralllänge von 1:16 Zoll auch 1:10 Zoll und sogar 1:7 Zoll offeriert. Die Small Bore-Modelle (kurz: SB) sollen als

Fotos: Marcus Heilscher

Ruger spendiert dem preisgünstigen Repetierer eine Modellpflege. Wie sich die Neuauflage im Praxis-Check bewährte, lesen Sie hier:

Make Ruger’s American Ri e great again, so etwas mögen sich die Entscheider bei Ruger wohl gedacht haben und setzen zu einer Evolution der über ein Jahrzehnt im Markt bestehenden Büchse mit dem Modellnamen „ American “ an. Die Überarbeitung mit dem Namenzusatz Generation II wartet mit einigen interessanten Neuerungen auf. Was bleibt ist eine unverbindliche Preisempfehlung unter der Schallmauer von 1000 Euro. Wir haben uns die neue Ruger American Ri e Generation II im Detail angeschaut und getestet, ob diese günstige, aber solide gestaltete Jagdbüchse halten kann, was sie verspricht.

Auf dem Laufsteg:

Das äußerlich wohl auffälligste Merkmal der Modellüberarbeitung ist der spiralförmig kannelierte und mit Cerakote beschichtete Halbschwergewichtslauf –ein echter Hingucker. Durchgängig verfügt die neue Modellreihe American Gen II nun auch über eine RadialMündungsbremse in Lauffarbe, die auf

dem ab Werk vorhandenen 5/8“-24 Mündungsgewinde thront. Zur Funktionalität des radial gelochten Mündungszubehörs später mehr. Des Weiteren nimmt der Betrachter im Vergleich zur ersten Generation der Ruger American einen neuen Kunststoffschaft mit einem separaten Element der Wangenau agen wahr. Schaut man genauer hin, fällt dann noch die als „ Splatter Finish “ bezeichnete, taktile Ober ächentextur an dem grif g konturierten, einteiligen Schaft auf. Die drei Modellvarianten der American Gen II hören weiterhin auf die Namen Ranch, Standard und Predator. Differenzierung erfahren diese untereinander über die Lau ängen und eine korrespondierende Farbe der SystemBeschichtung jeder Variante:

Die Ranch kommt mit 16“-Lauf (40,6 cm) und der Farbe „ Cobalt “, die Standard (20“/50,8 cm-Lauf) im Farbton „ Gun Metal Gray “ und die Predator zeichnen ein 22“-Rohr (55,9 cm) und die Farbe „ Burnt Bronze “ aus.

Fotos: Carsten Burfeindt

WEine Kastenmagazin-Flinte, an der VISIERAutor Frank Flumm nichts auszusetzen hat? Nahezu undenkbar, denn bisher hatte der gestrenge Tester immer irgendetwas zu kritisieren. Doch diesmal war alles anders. Aber lesen Sie selbst.

ieder mal eine Selbstlade inte mit Kastenmagazin im AR15-Design und natürlich kommt sie auch wieder aus der Türkei. Neuer Wein in alten Schläuchen also, wenn auch von einem bisher hierzulande weniger bekannten Hersteller. So oder so ähnlich könnte man denken und auch VISIER-Tester Frank Flumm dachte anfangs in diese Richtung. Allerdings änderte er seine Meinung dann doch sehr schnell. Denn die Huglu XR-8 Pro stellt eine reinrassige und richtig gute Wettkampf-Flinte dar, ideal für den dynamischen Einsatz wie beispielsweise bei IPSC und natürlich bei FallplattenDisziplinen. Seitdem sich die Firma Huntex GmbH aus Hamburg um den Vertrieb kümmert, tauchen Flinten des türkischen Herstellers verstärkt auch in

Deutschland auf. Nach den beiden Repetierern Huglu Victor P-Tac Tactical und P-Tac Home Defence (VISIER 03/2025) stellte sich mit dem Modell XR-8 Pro ein sehr interessanter Halbautomat mit Kastenmagazin zum Test.

Huglu XR-8 Pro:

Diese Flinte im AR-15-Design arbeitet als Gasdrucklader, unterscheidet sich aber deutlich von den bisher bekannten Flinten dieses Genres. In den letzten fünf Jahren hatte VISIER mehrere Flinten mit Kastenmagazin im Test, darunter waren eine Repetier inte, ein Halbautomat im AK47-Look, drei Selbstlader im Stil eines AR-15 und eine Waffe in BullpupBauweise. Bis auf den Repetierer kamen tatsächlich alle getesteten Kastenmagazin-Flinten aus der Türkei, was durchaus

als Hinweis auf die Innovationsfreude der dortigen Hersteller verstanden werden kann. Allerdings war bisher nicht alles Gold was glänzt. Ein großes Problem stellten zügige Magazin-Wechsel dar. Bei fast allen Test-Probanden musste beim Entnehmen des Magazins stark nachgeholfen werden, teilweise mit sehr hohem Kraftaufwand. Nur bei einer einzigen Flinte im AR-Design el das Magazin beim Betätigen des Magazindrückers frei aus dem Schacht, wobei dies eine Grundvoraussetzung für eine erfolgversprechende Teilnahme an IPSC-Wettbewerben darstellt.

Auch die zuverlässige Funktion mit kurzen Sport-Slugs im Kaliber 12/60 und 12/63,5 war leider nur selten gegeben. Das lag oft aber nicht nur an deren

Zylinderverschluss-Repetierer in .308 Winchester:

Eine für Alles

Handliche Scout Rifles sollen möglichst alles an Funktionen abdecken, die man als Besitzer einer einzigen Büchse an seine Waffe stellen kann.

Long Range-Optik aus Österreich:

Qualität hat

Im Januar 2024 stellte Kahles aus dem österreichischen Guntramsdorf das neue K328i vor (VISIER 12/24). Mit 3- bis 28-facher Vergrößerung war es bis dato das höchstvergrößernde Zielfernrohr der Optikspezialisten. Genau ein Jahr später zur Shot Show im Januar 2025 wurde die maximale Vergrößerung mit dem Kahles K540i noch deutlich erweitert. Was das K540i im Vergleich vom K328i unterscheidet und wo die genauen technischen und optischen Unterschiede der beiden hochpreisigen Optiken liegen, verraten die nächsten Seiten.

Die Typenbezeichnung bei Kahles gibt sofort Aufschluss über den Vergrößerungsfaktor, respektive die minimale und maximale Vergrößerung. Diese liegt beim K328 von 3,5 bis 28-fach, beim brandneuen K540 sogar bei 5 bis 40-fach. Doch was sagen diese Zahlen nun genau aus? Der Vergrößerungsfaktor gibt an, um wieviel größer ein Objekt durch die Optik im Vergleich zur Beobachtung mit bloßem Auge erscheint. Somit kann das K328 ein Objekt also um 3,5 bis maximal 28-fach vergrößern. Die Vergrößerung lässt sich auch auf die Distanz umsetzen.

Bei zum Beispiel zehnfacher Vergrößerung erscheint das Zielbild zehnmal größer als mit bloßem Auge betrachtet

KK-Sport-Pistole Tanfoglio Force im Test:

Ein buntes Angebot

Die neue Tanfoglio-KK-Pistole Force zieht durch die ungewöhnliche Farbgebung die Blicke auf sich. Dazu ähnelt sie eher einer Groß- als einer Kleinkaliberpistole. Was die farbstarke Force sonst noch zu bieten hat, lesen Sie hier:

Der erste optische Eindruck zur Tanfoglio Force war: „ Sieht in natura schicker aus als auf Abbildungen.“ Der erste haptische Eindruck war: „ Passt wie angegossen!“ Griffumfang wie auch -gestaltung sind für mittelgroße Hände nahezu ideal. Das ist auch gut so, da es

für das Griffstück der Tanfoglio Force keine unterschiedlich große Griffrücken-Adapter oder Seitenpaneele zum Austausch gibt. Die Handlage, trotz nur knapp 700 Gramm Masse, vermittelt dennoch etwas Mündungslastigkeit. Dieses Gefühl wird weniger vom Kunst-

stoff-Griffstück als dem darauf sitzenden Aluminium-Verschluss mit rund 170 und dem darin be ndlichen Lauf mit rund 160 Gramm hervorgerufen. Schaut man nicht gleich auf das böse Ende, geht die Tanfoglio Force im ersten Moment optisch als Großkaliberpistole durch.

Das Waffenfutteral zum Transport und Schutz der Büchse. Für Flugreisen empfiehlt sich ein Hartschalenkoffer.

Richtiges Packen für Long Range-Wettbewerbe:

Im Handgepäck

Welches sind die Dinge, die man braucht? Keine Angst, es wird jetzt keine philosophische Abhandlung im Stile Heideggers, sondern ein Ratgeber und Erfahrungsbericht. Wir bleiben pragmatisch im Sein des Schießsports (hier speziell beim PRS) und beleuchten diejenigen Ausrüstungsgegenstände, die wir zu schleppen bereit sind beziehungsweise mitführen müssen, um

ein Match ordentlich zu bewältigen. Welch herrliche Zustände, würde man nur zu einem IPSC-Pistolenwettkampf fahren: Alles passt in einen Rucksack, etwa einen Eberlestock-Tornister oder einen Double Alpha-Rucksack. Waffe, Magazine, Munition, Holster, Gehör- und Augenschutz, schön geschichtet und gesetzeskonform im Behältnis versenkt, das war es auch schon. Es lässt sich schön auf dem Rücken

tragen, beide Hände sind frei für die Morgenzigarette auf dem Weg zur Range. Aber, hier lautete das Thema PRS und damit verbindet sich eine ganz andere Packungsliste und wahrscheinlich keine freien Hände mehr auf dem Weg vom Auto hin zur Range – die Zigarette muss warten. Grundsätzlich kann man die Packungselemente für das PRS-Wettkampfschießen in drei Kategorien einteilen:

Der Long Range-Schütze lebt nicht vom Gewehr allein. Was es neben Waffe und Munition noch an kleinen und größeren Unentbehrlichkeiten braucht und wie man das alles am besten packt und transportiert, verrät

VISIER hier:

• Kategorie 1: Waffe mit Waffenkoffer und Zubehör

• Kategorie 2: Rangebag mit Zubehör

• Kategorie 3: Sonstiges Zubehör (Stativ, Munitionskiste, etc.)

Warum also die De nition dieser drei Kategorien? Weil man, allein schon wegen der unterschiedlichen Größen und Gewichte, eine sinnvolle Unterteilung braucht, um transportfähig zu sein, alles griffbereit zu haben und um auch nichts zu vergessen.

Waffe mit Koffer und Zubehör:

Keiner wird seine wertvolle PRS-Waffe ohne Koffer mitnehmen (ganz abgesehen davon, dass eine nicht verpackte Waffe im Auto bei zufälligen Kontrollen Irritationen hervorrufen würde). Aber,

per Auto unterwegs, nimmt man normamit

achtet werden können. Manche Schützen

welches Behältnis ist das richtige? Wenn man seine Reise zur Wattkampfstätte per Flugzeug antreten würde, wäre da nur eine Option sinnvoll: ein Hartschalenkoffer, zum Beispiel ein Peli. Ist man per Auto unterwegs, nimmt man normalerweise ein exibleres Futteral, etwa eines von Tasmanian Tiger, mit Außentaschen für die Magazine, Putzzeug, Putzschnur, Matchbook und noch ein paar Dinge mehr. Die Tasche selbst wiegt nicht viel und kann gut mit den Tragehenkeln oder den Tragegurten für den Transport auf dem Rücken verwendet werden. Das sind dann auch die tatsächlich am häu gsten verwendeten Tragevarianten, die auf Wettkämpfen beobachtet werden können. Manche Schützen benutzen auch diese vierrädrigen Picknickwagen, ähnlich einen mit Bier beladenen Bollerwagen auf dem Weg zum Vatertags-Event. Die Tasche bietet zudem auch Schutz vor Umweltein üssen wie Regen, Hitze oder Staub. Nach jedem Match-Durchgang kann die Waffe dann in die Tasche gelegt und diese zugeklappt werden. Gute Waffenfutterale haben zur Befestigung der Waffe innen exible Laschen mit Klettverschlüssen. Dazu eine kleine Tasche mit Reißverschluss, in der man das Zweibein im eingeklappten Zustand verstauen kann. Diese Möglichkeiten der Fixierung verhindert, dass die Waffe und das Zweibein in der Tasche herumrutschen und dadurch beschädigt werden können.

Rangebag mit Zubehör: Beim Rangebag kommt es sehr auf die sinnvolle Einteilung der Innenbereiche der Tasche an. Denn wir wollen all das, was kleinteilig und auch emp ndlicher ist, in dem Bag sinnvoll und wieder aufndbar unterbringen. Als Beispiel dient

in diesem Fall das Rangebag von Eberlestock her, das sich individuell in der Aufteilung der einzelnen Teilbereiche anpassen lässt.

Damit hat man alles an Zubehör verstaut, was nach eigener Erfahrung auf dem Schießstand gebracht werden kann. Es ist alles leicht greifbar, auf ndbar und auch wieder gut und schnell zu verstauen. Diese Menge an Zubehör bedingt einfach ein größeres Rangebag, das aber dann ebenfalls mit geringerer Bestückung beziehungsweise alternativer Bestückung für ein Kurzwaffen-Match benutzt werden kann. Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Rangebags, aber hier ist zwingend darauf zu achten, dass genügend Stauraum zur Verfügung steht.

Sonstiges Zubehör:

Was bleibt nun noch übrig? All das, was nicht ins Rangebag und in den Waffenkoffer hineingepasst hat. Idealerweise bleibt da nicht viel übrig, denn wir haben nur noch eine Hand frei. Wir haben hier noch das Stativ, das man zwar auch an Bag koppeln kann, aber dann würde das unhandlicher und auch ein bisschen schwerer werden.

Mit diesen Ausrüstungsgegenständen ist man optimal für ein PRS Match ausgerüstet. Mehr sollte man nicht brauchen. Dasselbe gilt freilich auch für die Kleidung. Das, was wetterbedingt relevant ist, hat man bereits angezogen und man kann sich zu einem späteren Zeitpunkt (sollten die Temperaturen steigen) einiger Dinge wieder entledigen, etwa der Jacke. Als Devise gilt, um möglichst wenig zu schleppen und um auch möglichst wenig auf der Range zu verlieren: nur so viel wie

Fotos: Erwin N. Hendel

Oldtimer trifft Newcomer – bei weitgehend gleicher Kontur des Systems sorgen die Verschlüsse für den Unterschied zwischen den Marlins der Reihen New Model 1895 (o.) und Model 1895.

... so lässt sich der wichtigste Unterschied zusammenfassen, der bei den Marlin-Unterheblern der Reihen M 336 und M 1895 die alten von den neuen Ausführungen trennt. Doch warum kam es zu der Abwandlung? Und wo liegen die technischen Gemeinsamkeiten? Der Blick auf Technik und Geschichte.

Wann und wie genau? Diese Frage löste ein alter Marlin-Unterhebelrepetierer Modell 1895 aus, den der Sammler Thomas Best dem VISIER-Team präsentierte. Das Prachtstück im Kaliber .40-65 bot zwar die Marlin-typische Gehäusekon guration mit zweiteiligem Schlagbolzen und seitlichem Auswurffenster, aber auch einen eckigen Verschluss – der Blick auf eine 95er Marlin jüngerer Produktion ergab,

dass darin ein rundes Verschlusselement werkelte. Das löste neben der eingangs gestellten Frage auch diesen Artikel zum Werdegang der Marlins aus. Gezeigt werden eine 1895 Old Model und eine 1895 New Model, jedoch behandelt der Text wegen der technischen Zusammenhänge auch andere Modelle gleichen Aufbaus. Und dann bot dies die Chance für einen Blick auf die Entwicklung dahinter sowie auf die zwei federführenden Techniker.

Fotos: Marcus Heilscher, Archiv

Historische Nimrod-Kipplaufflinte aus Thüringen:

Die richtige Nase ...

als sie für Kipplaufwaffen einen so einfachen wie effektiven Verschluss ersannen. Hier der Blick auf eine damit ausgerüstete Querflinte, ihre Technik und die Geschichte dahinter.

GESCHICHTE & GESCHICHTEN | Waffen von Dirty Harry im Auktionshaus

Filmwaffen von Clint Eastwood in Auktion:

Go ahead, make my day!

Die

Links: Abbildung des Typ 93 in einer japanischen Dienstvorschrift. Die Glühdrahtzündung war sehr unzuverlässig.

Flammenwerfer der japanischen

Streitkräfte:

TrommelFeuer

Im Ersten Weltkrieg weckte der erfolgreiche Einsatz von Flammenwerfern gegen Befestigungen auf den Schlachtfeldern Europas das Interesse des japanischen Militärs. Hatte man sich doch Jahre zuvor bei der Eroberung von Port Arthur so schwer mit deren Niederringung getan.

Während des Russisch-Japanischen Kriegs hatten die Japaner im August 1904 versucht, die Stadt Port Arthur mit ihrem eisfreien Hafen an der Südspitze der chinesischen Halbinsel Liaodong einzunehmen. Doch die gut ausgebauten Befestigungsanlagen führten zu einem der längsten und verlustreichsten Gefechte des Krieges. Erst nach dem Vorantreiben von Tunneln und der Zündung von Minen unter einigen Forts kapitulierten die russischen Verteidiger im Januar 1905. Die Japaner kostete der Erfolg über 50 000 Gefallene und Verwundete, was in der Heimat großen Unmut erregte. Damals besaß die japanische Armee keine geeigneten Waffen zur Bekämpfung von Bunkern. Umso interessierter zeigte man sich an den Berichten der eigenen Militärbeobachter während des Ersten Weltkriegs. Der Flammenwerfer als neuartige Waffe schien sich an der Front zu bewähren. Oft reichte schon der psychologische Effekt aus, um eine Bunkerbesatzung zur Aufgabe oder Flucht zu bewegen.

Nach dem Krieg beschaffte die Armee verschiedene Exemplare von anderen Nationen zur Untersuchung und Erprobung. Die eigene Entwicklung orientierte sich stark an diesen Mustern. Anfang der 1930er Jahre stellte man mit dem Typ 93 das erste Modell in Dienst. Gerade rechtzeitig für den Einsatz während der Mandschurei-Krise, in deren Verlauf Japan die Chinesen aus der rohstoffreichen Mandschurei vertrieb und den Marionettenstaat Mandschukuo errichtete. Die japanische Kwantung-Armee war gut ausgebildet und den chinesischen Truppen und lokalen Warlords deutlich überlegen. Über die Wirkung der Flammenwerfer nden sich überwiegend positive Berichte: Der Feind ergriff oft schon beim bloßen Anblick eines Feuerstoßes die Flucht.

Beim Einsatz von Flammenwerfern hoffte man auch auf den psychologischenr Effekt, wie diese eindrucksvolle Postkarte aus Japan zeigt.

Kritik gab es stattdessen an der Technik. Bei hoher Luftfeuchtigkeit oder an sehr kalten Tagen funktionierte das Zündsystem nicht zuverlässig. Das Brandmittel wurde durch einen elektrisch beheizten Glühdraht entzündet. Die Stromzufuhr neigte jedoch zu Kor-

rosion und bei großer Kälte erhitzte sich der Draht nicht schnell genug.

Da es am restlichen Flammenwerfer technisch nichts Gravierendes zu bemängeln gab, konzentrierte man sich in den Folgejahren auf eine Überarbeitung der Lanze und des Zündsystems. Nach der Entwicklung einer zufriedenstellenden Lösung führte die Armee das Gerät im Jahre 1940 als Typ 100 ein. Die bisherigen Geräte wurden alle nach und nach auf das neue Zündsystem umgerüstet.

Bei beiden Modellen besteht die Rückenlast aus drei Stahltanks. Mittig der Tank für das Treibmittel (Stickstoff) und beidseitig daneben die Tanks für das Brandmittel. Diese beiden Tanks sind in ihrer oberen und unteren Hälfte jeweils durch ein Metallrohr verbunden und fassen zusammen 12,3 Liter. Die Mischung aus Benzin und Teer variierte je nach Jahreszeit, um eine gute Zündfähigkeit zu gewährleisten. Auf dem Stickstofftank be ndet sich ein Nadelventil zum manuellen Einstellen des

Mit Flammenwerfern ließen sich störende Vegetation niederbrennen oder Gebäude entzünden.

Fotos: U.S. Army Ordnance Collection, Fort Gregg-Adams (ehemals Fort Lee), Virginia USA.:

Soldaten der U.S. Army auf Kamelen: GESCHICHTE & GESCHICHTEN | US Army

Das Kamel-Abenteuer der U.S.-Army

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VISIER 05/2025 Leseprobe by VS Medien GmbH - Issuu