caliber 10/2023 Leseprobe

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Medienpartner Geradezugrepetierer im 300 Meter-Test Oktober 2023 € 6,50 G 12807 10 Savage Impulse Elite Precision 60 Jahre .300 Winchester Magnum Bestandsaufnahme mit Ladedaten Was Was kann der US-Nachfolger? SIG Sauer P226 XFive Slowenisches Supereisen? M-Arms 1911 Kratos

NEU

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Die erste explizit für Frauen und kleine Hände entwickelte Dienstpistole. Kompromisslos und von Grund auf neu konzipiert. Einzigartig in Trigger-reach, Ergonomie, Rackability. 100% Performance DNA.

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MUNITION FÜR MATCHWINNER

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am 30. August dieses Jahres entschied das Oberverwaltungsgericht (OVG) NRW, dass Schlüssel zu einem Waffenschrank in einem Behältnis aufzubewahren sind, das seinerseits den gesetzlichen Sicherheitsstandards an die Aufbewahrung der im Waffenschrank be ndlichen Waffen und Munition entspricht. Doch es hielt den Widerruf der waffenrechtlichen Erlaubnisse wegen unzureichender Aufbewahrung der Waffenschrankschlüssel im Einzelfall eines Jägers für rechtswidrig.

Schlüsselmoment

In dessen Haus im Ruhrpott stiegen Diebe während seines Urlaubs ein und stahlen aus dem unbeschädigt gebliebenen Waffenschrank zwei Kurzwaffen samt Munition. Der Waffenschrank entsprach dem gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsstandard. Die Schlüssel zu diesem Schrank bewahrte der Waidmann in einem rund 40 kg schweren, soliden Stahltresor mit Zahlenschloss auf, was wohl anscheinend nicht den gesetzlichen Vorschriften genügte. Daraus resultierte der Widerruf seiner waffenrechtlichen Erlaubnisse durch das zuständige Polizeipräsidium. Der Grünrock zog vor Gericht, das Verwaltungsgericht Düsseldorf wies seine Klage ab, doch in der Berufungsinstanz hatte er Erfolg. Denn nach Meinung des OVG lagen die Voraussetzungen für den Widerruf der waffenrechtlichen Erlaubnis nicht vor. Trotz der unsachgemäßen Verwahrung des Schlüssels sei der Mann nicht waffenrechtlich unzuverlässig, so das Gericht. Gut für ihn, schlecht für die gesamte, deutsche Waffenwelt. Denn weil es bisher keine gesetzlichen Standards rund um die Schlüsselaufbewahrung gab, schuf das OVG diese nun kurzerhand mit der Norm: „Schlüssel zu einem Waffenschrank sind in einem Behältnis aufzubewahren, das seinerseits den gesetzlichen Sicherheitsstandards an die Aufbewahrung der im Waffenschrank be ndlichen Waffen und Munition entspricht.“ Bleibt die ketzerische Frage: wo kommt der Schlüssel zum Schlüsseltresor hin? Scherz beiseite: Das wird uns Waffenbesitzern in Zukunft bei allen ohnehin schon vorhandenen Hürden und Stolpersteinen wieder einmal mehr erhebliche Mehrkosten bescheren sowie die Tresorhersteller höchst erfreuen. Alternativ zum Safe mit Schlüssel kann man natürlich auch modernere Sicherheitsbehälter mit mechanischen oder elektronischen Zahlencode- sowie digitalen Fingerabdruck- oder Gesichtserkennungs-Schlössern erwerben. Muss dann aber der Finger oder Kopf des Waffenbesitzers auch in einem Extra-Tresor aufbewahrt werden?

In diesem Sinne,

VERFÜGBAR IN ALLEN GÄNGIGEN KALIBERN.

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GECO®, GECO bullet names or logos are registered trademarks. Abgabe nur an Erwerbsberechtigte.

Aus der Redaktion EDITORIAL
VOLLMANTEL
WHERE EXCITEMENT STARTS
Chefredakteur Stefan Perey

Auf dem Cover sehen Sie die Ganzstahl-Matchpistolen M-Arms 1911 Kratos und SIG Sauer P226 XFive in 9 mm Luger sowie das Long-Range-Leichtmetallchassis-Gewehr Savage Impulse Elite Precision in .308 Winchester. (Fotos: Dieter Licht, Michael Fischer)

TITELTHEMA

M-Arms

KURZWAFFEN

LANGWAFFEN

MUNITION

Mächtige

In Details innovative 1911 Kratos in 9 mm Luger von M-Arms. Seite 6

WAFFENTECHNIK

US-Nachfolger: SIG Sauer P226 XFive in 9x19 im Test.

Seite 20

SCHÜTZENPORTRAIT

WETTKAMPFBERICHT

4 caliber 10/2023 INHALT
Matchpistole: Geradliniger Langstreckensportler: Savage Impulse Elite Precision im 300 Meter-Test.
Seite 14
Seite
1911 Kratos
6
Seite
SIG Sauer P226 XFive
20
Impulse Elite Precision Seite 14
Sauer SG 553 BK und R Sport Seite 26
Components AR-15-Upper
L.R. Seite 38
Savage
SIG
Nordic
in .22
WIEDERLADEN
Jahre .300 Winchester Magnum Seite 32 Neues Pulver Reload Swiss RS14 Seite 46
&
60
Shadow 2-Abzugstuning von ZPW Seite 42 AUSRÜSTUNG Carinthia Tactical Anorak & Direct Action Tiger Moth Chest Rig Seite 56 Helikon-Tex Training Mini Rig Seite 58 Nextorch TA20 Seite 60
CZ
Junior Alexander Michael Zwilling Seite 68
Deutsche Meisterschaft IPSC Kurzwaffe Seite 50 Deutsche Meisterschaft BDS Wurfscheibe Seite 70
& DAS Bestellservice/Anzeigenbörse Seite 62 Magazin Seite 74 Impressum Seite 82
DIES

Kleinkaliber-Wechselsystem für AR-15-Gewehre: Nordic Components 2.0.

60

.300er-Patronen gibt es reichlich und die .300 WM feiert 60sten Geburtstag.

Seite 32

Schweizer Spezialitäten: SIG Sauer SG 553 R & BK Sport in 7,62x39 und .300 BLK.

Seite 26

Seite 38

Astreiner Auslöser! CZ Shadow 2-Abzugstuning (hier CZ TS 2) von ZPW.

Seite 42

Mächtige Matchpistole!

Mächtige Matchpistole: Die 1911 Kratos in 9 mm Luger des slowenischen Herstellers M-Arms ist eine ungemein attraktive Ganzstahlkonstruktion mit markanten Bedienelementen, die in jedem Detail auf Robustheit und Langlebigkeit ausgelegt ist.

Das griechische „Kratos“ steht für „Macht“ oder „Stärke“ und ist die Modellbezeichnung der hochqualitativen und im Detail innovativen 1911er-Matchpistole, mit der der junge, slowenische Hersteller M-Arms im Vorjahr auf der IWA überraschte. Nun hatten wir endlich die Gelegenheit, das slowenische Supereisen im Feuer zu erproben.

TITELTHEMA M-Arms 1911 Kratos in 9 mm Luger 6 caliber 10/2023

Der persönlich im IPSC/ActionSchießsport involvierte M-Arms-Firmengründer und Chef, Žiga Mandelj, produziert bereits seit 2016 Tuningteile wie Verschlüsse für Glock-Pistolen, Aluminium- und Bronzegriffschalen sowie Magazintrichter und Magazinböden für populäre Pistolen wie 1911er/2011er, CZ Shadow, Tactical Sports und Tanfoglio sowie Griffe und Magazintrichter für Pistolenkarabiner und Gewehre auf AR-15-Basis.

Seit 2019 verfolgt man das ehrgeizige Projekt, eine eigene 1911er-Matchpistole auf dem Markt zu lancieren. Das Resultat dieser Bemühungen ist die Kratos, die wir im Rahmen der IWA-Messeberichterstattungen erstmals in caliber 4/2022 als 5“und in caliber 4/2023 auch als brandneue 6“-Version präsentierten.

Übrigens betreibt M-Arms aus Slowenien eine Kooperation mit dem Schweizer Edelhersteller PHX Phoenix AG. Aus die-

sem Grund findet man die Waffe auch im Produktportfolio des Schweizer Unternehmens, welches von Armin Landolt geführt wird.

M-Arms 1911 Kratos im Detail

Unsere Testwaffe stammt vom Deutschlandvertrieb Waffen Wessels aus Recklinghausen. Inhaber Philipp „Big Phil“ Wessels ist ebenfalls ein passionierter

Das anthrazitgraue DLC-Oberflächenfinish unterstreicht die edle Anmutung der exklusiven Matchpistole, ist aber auch äußerst widerstandsfähig gegenüber mechanischen Belastungen und Umwelteinflüssen.

7 caliber 10/2023

Geradliniger Langstreckensportler

Bisher haben wir den jungen „Hexlock“-Geradezugverschluss der „Impulse“-Serie nur in modernen Jagdbüchsen von Savage ausprobieren können. Nun stand uns mit der Impulse Elite Precision eine wettkampftaugliche Long-Range-Matchbüchse mit Leichtmetallchassis und dem Geradezugsystem für Erprobungen auf bis zu 300 Meter zur Verfügung.

Kleine Retrospektive: Die Savage mit dem klassischen 110er-Zylinderverschluss und dem imposanten „Adjustable Core Competition“ (ACC)Chassis des kanadischen Spezialisten Modern Driven Technologies (MDT) konnten wir im Kaliber .300 Winchester Magnum bereits testen (siehe caliber 2/2021). Auch dem „Impulse“-Geradezugverschluss konnten wir, verpackt in den drei Jagdgewehren „Big Game“ in .300 Winchester Magnum, „Predator“ in 6,5 Creedmoor und „Hog Hunter“ in .308 Winchester, auf den Zahn fühlen (siehe caliber 6/2021). Nun kommt also zusammen, was anscheinend zusammengehört, denn in Gestalt der Savage

Arms Impulse Elite Precision wird nun der Geradezugverschluss mit dem MDT ACC-Chassis harmonisch in Einklang gebracht.

Zeitvorteil?

Der patentierte Savage Impulse „Hexlock“-Geradezugverschluss wohnt in dem Leichtmetallsystemkasten mit integraler Optikmontageschiene mit 20-MOA-Vorneigung und verriegelt symmetrisch mit sechs Stahlkugeln in einem korrespondierenden Gegenlager im Lauffortsatz. Eine vergleichbare Verschlusskonstruktion kennt man beispielsweise von der Heym SR 30. Gegenüber eines klassischen Zylinder-

verschlusses ermöglicht der Geradezugverschluss schnellere Repetiervorgänge und Schussfolgen. Dies stellt beispielsweise in dynamischen Situationen auf der Drückjagd mit multiplen, beweglichen Zielen sicherlich einen Vorteil dar. Doch PRS Long-Range-Profis, die unter Zeitdruck agieren, bevorzugen den konventionellen Zylinderverschluss, weil er sich weicher bedienen lässt und weniger Bewegung in den stabilen Anschlag bringt, wenn man im Repetiervorgang mittels Zielfernrohrabsehen bereits das nächste Ziel sauber aufgenommen hat. Der marginale Zeitvorteil eines „Straight Pull“-Systems kann wegen der zahlreichen anderen zeitsparenden Faktoren im

LANGWAFFEN Savage Arms Impulse Elite Precision in .308 Winchester 14 caliber 10/2023

Langstreckensportler

Chassis mit Klasse

gelegt, dass ein Laufwechsel möglich ist, wobei diese Option bei der Impulse Elite Precision von Savage Arms aktuell

ten durchführen und vielleicht werden Wechselläufe vom Originalhersteller

ten Fremdhersteller/Büchsenmacher Wechselläufe offerieren. Aufgrund

schlusses werden auch leistungsstarke Patronen wie die .338 LM bei höchster

Da wir schon bei der Sicherheit sind: sicherung in Kombination mit dem AccuTrigger-Abzug mit integriertem Sicherungselement (der in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum feiert)

Positionen-Schiebesicherung auf dem Kolbenhals, besitzt die Savage Impulse

Geradliniger Langstreckensportler:

Savage Arms Impulse Elite Precision in .308 Winchester mit MDT ACC-Chassis, Geradezugverschluss und 66 cm langem Matchlauf.

PRS-Schießsport getrost vernachlässigt werden. Somit ist die Savage Impulse Elite Precision vor allem für Schützen in allen Präzisionsdisziplinen von 100 Meter bis Long Range interessant, in denen mehr Zeit vorhanden ist, und die dennoch einen Geradezugrepetierer ihr Eigen nennen wollen.

Die Impulse Elite Precision gibt es in den Kalibern 6 mm Creedmoor, 6,5 Creedmoor, 6,5 PRC, .308 Winchester, .300 Winchester Magnum, .300 PRC und .338 Lapua Magnum, wobei die Lauflänge in den Standardkalibern 26“/660 mm und den Magnumkalibern 30“/760 beträgt, was maximale, ballistische Leistungsumsetzung verspricht.

grepetierer auch bei nicht aktivierter Schiebesicherung fallsicher ist. Der genregie im Abzugsgewicht von 700 bis kasten befindet sich das Auswurffenster auf der rechten Seite, wobei der Kammerstängel aber nicht nur wahlweise auf der rechten oder linken Seite montiert, sondern auch in seinem Winkel nach persönlichen Präferenzen eingestellt werden kann.

Der voll verstellbare MDT „Adjustable Core Competition“ (ACC)-Leichtmetallschaft lässt hinsichtlich der wettkampffähigen Komplettausstattung keine Wünsche offen. In der Konzeption ist das Chassis auf die populären Long-RangeMatches im PRS (Precision Ri e Series)Stil ausgelegt, passt aber sicherlich auch für andere Wettkampfformate, wobei man die jeweiligen Gewichtslimits unterschiedlicher Disziplinen berücksichtigen sollte. Das Chassis aus 6061 Aluminium mit silbergrauer, nicht re ektierender Cerakote-Ober ächenbeschichtung besitzt eine umfangreich vollverstellbare Schulterstütze mit stufenlosen Justiermechaniken für Schaftlänge und Wangenau agenhöhe, einen freistehenden, vertikalen Pistolengriff sowie einen MLOK-Handschutz mit langer ARCA-Montagschiene an der Unterseite. Um das schwere Matchgewehr nach individuellen Bedürfnissen ausbalancieren zu können, besteht die Möglichkeit, M-LOK-Stahlgewichte an Hinterschaft, Laufkanal und Vorderschaft zu montieren. Dadurch kann das Grundgewicht des ACC-Chassis von 2,7 kg auf maximal 5,6 kg erhöht werden. Ein wettkampfbereites Komplettgewehr mit Montage, Optik und Zusatzausrüstung bringt es somit letztendlich auf ein sattes Gewicht von etwa 11 bis 13 kg. Die optional erhältlichen, externen MDT-M-LOK-Vorderschaftgewichte werden paarweise für unter 60 Euro im Handel angeboten und erhöhen

Technische Daten

Savage Impulse Elite Precision in .308 Winchester

System: Geradezugverschluss mit sechs Stahlkugeln, die symmetrisch im Lauffortsatz verriegeln. Kammerstängel kann in unterschiedlichen Winkeln auf der rechten oder linken Seite montiert werden.

Lauf: 26“/660 mm langer Stainless-Steel-Matchlauf mit 1-10-Drall, 5/8“x24 UNEF-Mündungsgewinde und Kompensator

Schaft: Voll justierbares MDT-ACC-Aluchassis mit werkzeuglosen Justiermöglichkeiten für Schaftlänge und Schaftbackenhöhe, freistehendem AR-15-Pistolengriff und M-LOK-Handschutz. Kann durch Zusatzgewichte individuell ausbalanciert werden.

Magazin: Stahlblech-Kastenmagazin im AICS-Stil mit Kapazität für 10 Patronen

Abzug: „AccuTrigger“-Direktabzug mit Sicherungselement, gemessenes Abzugsgewicht: 1.364 Gramm

Sicherung: Zwei-Positionen-Schiebesicherung am Kolbenhals, die auf den Abzug wirkt

Länge: 123 cm

Gewicht: 6,21 kg

Preis: 3.299 Euro

15 caliber 10/2023

Totgesagte leben länger!

Als sich 2020 die Tore bei SIG Sauer in Eckernförde endgültig schlossen, verschwanden zwangsläufig auch Pistolen aus dem Custom Shop wie die P226 X-Five. Jetzt ist sie wieder da, allerdings aus US-Produktion. Was die Neuauflage zu bieten hat, wollten wir genauer wissen.

Deutsch-amerikanische Freundschaft: Die SIG Sauer P226 XFive feiert eine fröhliche Wiederauferstehung. Wir haben die GanzstahlMatchpistole in 9 mm Luger erprobt.

20 caliber 10/2023
KURZWAFFEN SIG Sauer P226 XFive in 9 mm Luger

Die SIG Sauer X-Five und die längere X-Six sind zweifelsohne die sportlichsten Modellausführungen, die auf Basis der legendären Dienstpistole P226 in Eckernförde in den Folgejahren 2004 und 2005 das Licht der Welt erblickten. caliber war damals übrigens die erste Waffenfachzeitschrift, die in 5/2004 die X-Five und in 4/2005 die X-Six mit Testberichten präsentierte. Man konnte mit ihnen dynamische Disziplinen bestreiten oder einfach nur präzise Löcher in die Scheibe stanzen. Mit unterschiedlich langen Wechselsystemen in diversen Kalibern, gepaart mit mechanischer oder elektronischer Visierung, ließen sich die Matchpistolen punktgenau auf die gewünschte Disziplin abstimmen. Zudem gab es aus dem Mastershop viele Ausführungen und Sondermodelle, mit denen man seinen Individualismus unterstreichen konnte. Waffen, die noch immer Begehrlichkeiten wecken. Der Autor dieser Zeilen hat gar ein ganz besonderes Verhältnis zur X-Five Allround mit Spannabzug und Entspannhebel. Als Mitglied des ruhmreichen, deutschen SIG Sauer IPSC-Teams brachte sie ihm drei Titel des Deutschen Meisters in der IPSC Production Division sowie viele weitere Erfolge in ganz Europa ein. Wer sich heute auf dem Gebrauchtwaffenmarkt umsieht, der findet nur selten ein Schnäppchen. Die sauber gefertigten Ganzstahlpistolen stehen meist immer noch hoch im Kurs. Mit der Schließung der Pforten in Eckernförde verschwand die gesamte XSeries aus dem Programm. Das ändert sich jetzt, denn beim SIG-Sauer-Riesen in den USA hat man scheinbar die Vorzüge der Baureihe wiedererkannt und deshalb neu aufgelegt. Totgesagte leben eben länger.

War früher alles besser?

Allerdings ist die Neue aus New Hampshire nicht einfach nur ein Klon des Modells von der Ostsee. Geringfügige Änderungen gab es etwa im Design. Das massive StainlessSteel-Griffstück mit der Montageschiene an der Unterseite des Schließfedergehäuses (Dust Cover) wurde schon bei der letzten Generation aus „Good old Germany“ im Frontbereich leicht angeschrägt. Die Schiene lässt sich fernab ihres eigentlichen Verwendungszweckes als Schnittstelle für Waffenleuchten/Licht-Laser-Module auch für Zusatzgewichte oder das Mantis-Trainingsgerät (caliber 6/2020) nutzen. Der Verschluss wurde unterhalb des Mündungsbereiches leicht angeschrägt, was für ein eigenwilliges, rassiges Erscheinungsbild

sorgt. Die wichtigste Änderung hat die XFive jedoch mit der heute fast schon unverzichtbar erscheinenden Optikschnittstelle erhalten. Unter der Abdeckung mit integraler Mikrometerkimme finden sich zwei Bohrungspaare, sodass hier die Minileuchtpunktvisiere SIG Sauer Electro Optics Romeo 1/2 Pro, Leupold DeltaPoint Pro und Trijicon RMR/SRO montiert werden können. Für sie braucht man keine Adapterplatte und kann somit die niedrigste Bauhöhe erreichen. Die mechanische Visierung wird durch ein schmales 2,3-mm-Korn mit grüner Fibereinlage ergänzt. Auch wenn es bei der ersten X-Five-Generation aus deutscher Fertigung einige Probleme mit der unter Eigenspannung stehenden Auszieherkralle gab, hatte man die Sache schlussendlich doch in den Griff bekommen. Die neue XFive

Im Design wurde die XFive aus den USA nochmals schnittiger. Neben der hier gezeigten Ausführung mit griffigen G-10-Griffschalen gibt es auch eine Variante mit Rosenholzgriffschalen.
21 caliber 10/2023 caliber-Abzugsprofil: SIG Sauer XFive Weg (mm) 2,0 1,8 1,6 1,4 1,2 1,0 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0
Der Single-Action-Abzug lässt sich in seinem Abzugsgewicht stufenlos verstellen. An der Charakteristik, die sich in den gleichförmigen Kurven zeigt, ändert das zum Glück nichts.

Kurzsteckbrief der beiden Kaliber

Schweizer
Patrone: .300 BLK 7,62x39 Entwicklungsjahr: 2009 1943 Geschossdurchmesser in Inch: .308“ .311“ Hülsenlänge in mm: 34,75 38,70 Gesamtlänge in mm: 57,4 56,0 Hülsenbodendurchmesser in mm: 9,6 11,35 Schulterwinkel in Grad: 46 32,46 Gasdruck in bar (CIP): 3.900 3.550 LANGWAFFEN SIG Sauer SG 553 R Sport und SG 553 BK Sport in 7,62x39 und .300 BLK 26 caliber 10/2023

Schweizer Spezialitäten

Schweizer Spezialitäten: SIG Sauer SG 553 BK Sport in 7,62x35 (oben) und SG 553 R Sport in 7,62x39 (unten) aus Neuhausen am Rheinfall.

In der sommerlichen Doppelausgabe Juli/August dieses Jahres haben wir anlässlich des 170-jährigen Bestehens des Schweizer Traditionsherstellers die SIG Sauer AG in der Schweiz besucht und drei Gewehre in .223 Rem. und .308 Win. getestet. Hier folgt der Nachschlag mit der Erprobung zweier 553er-Selbstlader in 7,62x39 und .300 Blackout.

27 caliber 10/2023

Ein Boomer mit Bums!

Einen großen Platz in den Herzen vieler Jäger und Schützen nimmt die klassische .300 Winchester Magnum mit ihrer markanten Gürtelhülse ein, die als leistungsstarkes Multitalent dieses Jahr ihren 60sten Geburtstag feiert.

Sie war das jüngste Mitglied der vierköpfigen „Short Magnum“-Kaliberfamilie, die Winchester bereits 1956 mit der .458 Winchester Magnum startete. 1959 erblickte die .338 Winchester Magnum das Licht der Welt und bereits Ende des gleichen Jahres erschien die .264 Winchester Magnum mit identischer Basishülse. Die weit verbreitete .300 Winchester Magnum wurde im Baby-Boomer-Jahr 1963 auf dem Markt eingeführt. Aufbauend auf einer lediglich 66,5 mm langen Gürtelhülse brachten diese frühen Short Magnum-Patronen von Winchester höhere Leistungen in Gewehren mit Zylinderverschlüssen in Standardgröße. Die .300 Winchester Magnum (WM), die über ihren Gürtel den Verschlussabstand bildet, überflügelte ihre direkten Mitbewerber .300 Holland & Holland Magnum aus dem Jahr 1920 und die .300 Norma Magnum von 1960 rasch in der Popularität. Dabei konnte sie in der .30er-Kalibergruppe nie den Titel „weltstärkste Patrone“ für sich beanspruchen, denn schon die .300 Weatherby Magnum von 1944 hatte geringfügig mehr Leistung

zu bieten. Im Revier kann die .300 WM kaum für stärkeres Wild als die .30-06 Springfield genutzt werden. Die Einsatzgrenze wird vorwiegend durch das Geschossgewicht und den -durchmesser und weniger durch die Auftreffenergie definiert. Gegenüber der .30-06 kann die .300 WM aufgrund der fast 100 m/s höheren Geschwindigkeit bei identischem

Patronensteckbrief

Kaliber: .300 Winchester Mag.

Geschoß-Diameter: .308“ / 7,82 mm

Einführungsjahr: 1963

max. Hülsenlänge: 66,55 mm

max. Patronenlänge: 84,8 mm

Hülsenboden-Durchmesser: 13,51 mm

max. Gasdruck lt.

CIP (Kupferstauch): 3.700 bar

max. Gasdruck lt.

CIP (Piezo Quarz): 4.300 bar

max. Gasdruck lt. SAAMI (USA): 3.723 bar

Zündhütchengröße: Large

Geschossgewicht aber auf wesentlich weiteren Distanzen genutzt werden. Diesem Vorteil war und ist man sich auch in der behördlichen Welt der polizeilichen Präzisionsund militärischen Scharfschützen bewusst, so führte die Bundeswehr bekanntermaßen Ende der 1990er Jahre das G22 in .300 WM des britischen Spezialisten Accuracy International ein, wodurch eine neue Ära im deutschen Scharfschützenwesen eingeläutet wurde. Denn das neue Gewehr ermöglichte es, Ziele auf einer Maximalentfernung von bis zu 1.100 Metern effektiv zu bekämpfen, was davor mit dem alten, mit Zielfernrohr aufgerüsteten Heckler & Koch G3 in 7,62x51 mm NATO bis maximal 600 Meter möglich war. Randbemerkung: Das aktuelle, verbesserte Bundeswehr-Scharfschützengewehr G22A2 in .300 WM stellten wir in caliber 9/2020 ausführlich vor.

Wiederladen der .300 WM

Im Vergleich zur .30-06 kann die .300 WM mit über 32 Prozent mehr Pulverraum oder 18,5 Grains Pulver bei gleicher Ladedichte

Etablierter Energielieferant: Das aktuelle, aufgerüstete BundeswehrScharfschützengewehr G22A2 in .300 WM.
MUNITION & WIEDERLADEN 60-jähriges
32 caliber 10/2023
Jubiläum des Gewehrkalibers .300 Winchester Magnum

Multikaliber-Scharfschützengewehr LDT ASR (Advanced Sniper Rifle) in .308 Win, .300 WM und .338 LM.

Klassischer Kraftmeier: Das Accuracy International AWM-F (alias G22) in .300 WM.

Tipps für Handladungen in .300 Winchester Magnum Waffe

x geschossenen Lapua-Hülsen mit Federal 215-Zündhütchen. Testaufbau: 100 m = Sitzend aufgelegt unter Verwendung eines vorderen Zweibeins und einer hinteren Sandsackauflage. Andere Distanzen = Liegend unter Verwendung eines vorderen Zweibeins und einer hinteren Sandsackauflage. Geschwindigkeitsmessungen mit Mehl BMC 18.

Geschoss: Gewicht - Hersteller- Art -Dia Treibladung: Menge - Hersteller - Sorte OAL (mm) v2 (m/s) Energie (Joule) Präzision (mm) Schusszahl Entfernung (m) Bemerkung Sako TRG 155 grs. Lapua Scenar .30 75,0 grs. Rottweil R905 84,5 869 3.792 20 5 100 Sako TRG 155 grs. Lapua Scenar .30 74,5 grs. Vihtavuori N165 84,5 871 3.810 48 10 100 Sako TRG 155 grs. Lapua Scenar .30 74,5 grs. Vihtavuori N165 84,5 874 3.836 85 20 300 Sako TRG 155 grs. Lapua Scenar .30 74,5 grs. Vihtavuori N165 84,5 874 3.836 110 5 475 Sako TRG 168 grs. Sierra Match King HPBT .30 73,0 grs.Vihtavuori N160 84,8 923 4.637 10 5 100 Sako TRG 168 grs. Sierra Match King HPBT .30 73,0 grs.Vihtavuori N160 84,8 926 4.667 70 10 300 Sako TRG 168 grs. Sierra Match King HPBT .30 75,0 grs. Vihtavuori N165 84,8 932 4.728 25(10) 5 100 4 Schuss 10 mm Sako TRG 185 grs. Lapua D46 FMJBT .30 69,0 grs. Vihtavuori N160 84,8 860 4.433 22 5 100 Sako TRG 185 grs. Lapua D46 FMJBT .30 66,5grs. Vihtavuori N165 84,8 892 4.769 45 5 300 Sako TRG 185 grs. Lapua D46 FMJBT .30 66,5 grs. Vihtavuori N165 84,8 771 3.563 18 5 100 Sako TRG 185 grs. Lapua Scenar .30 66,5 grs. Vihtavuori N165 84,8 771 3.563 17 5 100 Sako TRG 185 grs. Lapua D46 FMJBT .30 69,0 grs. Vihtavuori N160 84,8 860 4.433 84 10 300 Sako TRG 185 grs. Lapua D46 FMJBT .30 66,5 grs. Vihtavuori N165 84,8 771 3.563 155 5 475 Sako TRG 190 grs. Sierra Match King HPBT .30 70,0 grs. Rottweil R905 84,4 880 4.767 33(22) 5 100 4 Schuss 22 mm Sako TRG 190 grs. Sierra Match King HPBT .30 74,0 grs. Vihtavuori N165 84,8 887 4.843 28(11) 5 100 4 Schuss 11 mm Sako TRG 190 grs. Sierra Match King HPBT .30 70,0 grs. Vihtavuori N165 84,4 828 4.220 92 10 300 Sako TRG 220 grs. Hornady TLM Rund .30 65,5 grs. Vihtavuori N165 84,8 786 4.404 20 5 100 Merkel Helix 180 grs. Sako Super Hammerhead .30 74,5 grs. Rottweil R905 84,5 875 4.465 25 5 100 Merkel Helix 180 grs. Sako Super Hammerhead .30 76,5 grs. Vihtavuori N165 84,5 873 4.445 52(26) 5 100 4 Schuss 26 mm Merkel Helix 180 grs. Remington Core Lokt .30 77,5 grs. Vihtavuori N165 84,5 871 4.424 33 5 100 Merkel Helix 180 grs. Norma ORYX .30 76,5 grs. Vihtavuori N165 84,0 840 4.339 35 5 100 Merkel Helix 200 grs. Lapua Mega .30 70,0 grs. Rottweil R905 84,5 790 4.044 35 5 100 Merkel Helix 200 grs. Nosler Accu Bond .30 67,5 grs. Vihtavuori N165 86,3 760 3.743 20 5 100 Merkel Helix 200 grs. Lapua Mega .30 73,0 grs. Vihtavuori N165 84,5 797 4.116 25 3 100 Merkel Helix 200 grs. Lapua Mega .30 66,0 grs. Lovex S070 84,5 737 3.520 37 5 100 Merkel Helix 200 grs. Lapua Mega .30 70,5 grs. Lovex S071 84,5 828 4.443 10 3 100 Merkel Helix 200 grs. Nosler Accu Bond .30 71,0 grs. Lovex S071 84,5 828 4.443 32 3 100 Alle Handlaborierungen
33 caliber 10/2023
mit 1

Erfolgreicher Wiederholungstäter: Wir erprobten die zweite, überarbeitete Generation des Nordic-Components-Wechselsystems in .22 Long Rifle für AR-15-Gewehre.

Nordisch kombiniert

Part 2

Einsteck- oder Wechselsysteme in .22 Long Rifle für Gewehre der AR-Plattform sind für das günstige Training bestens geeignet. Schon in caliber 4/2021 erprobten wir den „Dedicated 22 Upper“ des US-Herstellers Nordic Components. In der zweiten Runde ging nun das überarbeitete, optisch aufgewertete Oberteil in einem weiteren Test erneut an den Start.

Das Kleinkaliber-Wechselsystem der zweiten Generation von Nordic Components aus Waconia, Minnesota, erkennt man auf den ersten Blick an dem neuen, 314 mm langen Leichtmetallhandschutz, der nun achtkantig anstatt rund ist und anstatt Längsrillen angedeutete Fensterausfräsungen aufweist. Natürlich handelt es sich um einen in Deutschland gesetzes-

konformen, geschlossenen Handschutz, der nach wie vor sehr handhabungsfreundlich ist. Das Systemgehäuse besitzt weder eine Schließhilfe („Forward Assist“) noch einen Staubschutzklappdeckel („Dust Cover“) und auf der Systemkasten- und Handschutzoberseite thront nun eine Optikmontageschiene mit einer nutzbaren Länge von 465 mm. Dies ist ein Vorteil im Vergleich zur ersten Generation, bei der der runde Handschutz keine Picatinny Rail auf seiner Oberseite aufwies. Dadurch hat der Besitzer jetzt nun alle Möglichkeiten zur Montage einer mechanischen Visierung, eines Leuchtpunktvisiers ohne und mit Vergrößerungsmodul oder eines

Verschlusssystem

Im Inneren verrichtet ein kraftschlüssig verriegelnder Feder-Masse-Verschluss funktionszuverlässig seinen Dienst. Der einteilige Verschluss ist über eine Federführungsstan-

ge mit dem Gegenlager verbunden und kann zur Reinigung auch komplett demontiert werden. Der 16“/406 mm lange Lauf mit einem Drall von 1:16“ und einem Außendurchmesser von 18,9 mm besitzt eine 11-GradSenkung an der Mündung und ½“x28 Mündungsgewinde. Das Gewinde schützt eine passende Mutter. Ausgeliefert wird das KK-Wechselsystem mit einem transparenten Black-Dog-Kastenmagazin mit einer Kapazität für 10 Patronen sowie einer englisch- und deutschsprachigen Bedienungsanleitung. Der Verschluss wird mit einem Kunststoffhalter im Systemkasten arretiert, bleibt nach dem letzten Schuss offen und stützt sich dabei auf dem hohen Magazinzubringer ab. Eine Funktion, mit der nicht alle KK-Systeme aufwarten können. Nimmt man das Magazin aus dem Magazinschacht, schnellt der Verschluss wieder in die vordere Position, was die Nutzung einer Sicherheits agge auf dem Schießstand zwingend erforderlich macht.

Das Wechselsystem arbeitet mit den transparenten Kunststoffmagazinen mit einer Kapazität für 10 Patronen von Black Dog. In diesem Fall in der Version mit Kunststofflippen. Man kann das konvertierte Kleinkalibermagazin im Magazinkörper gut erkennen.

Das Wechselsystem mit dem eingesetzten Verschluss, der nun eine schwarze Oberflächenbeschichtung aufweist. Man beachte den stabilen Ausstoßer. Der Handschutz ist auf der Laufhaltemutter („Barrel Nut“) mit zwei Schrauben aufgeschraubt.

LANGWAFFEN
Components AR-15-Kleinkaliber-Wechselsystem 38 caliber 10/2023
Nordic

Hier mussten wir etwa 0,1 mm Material abnehmen, damit das Wechselsystem auf unsere Griffstücke passte.

Abzugssystem

Der deutschsprachigen Bedienungsanleitung ist zu entnehmen, dass das Wechselsystem auf Mil-Spec-Lower passt und für die Verwendung mit Mil-Spec-Abzügen mit gerader Schlag äche ausgelegt ist. Der Schlagbolzen in dem KK-System liegt höher als bei dem klassischen Zentralfeuersystem der AR-15-Plattform. Bei Abzügen mit abgewinkelten Schlag ächen, wie das bei fast allen Tuningabzügen der Fall ist, können Beschädigungen nicht ausgeschlossen werden, weil der Schlaghammer den Schlagbolzen nicht mehr auf der kompletten Fläche trifft. Wir haben im Test den Hinweis ignoriert und einen Triggertech-Abzug eingesetzt, da der Schlagbolzen die Fläche noch sicher traf. Von einem Dauerbetrieb können wir aber nur abraten.

Griffstück-Kompatibilität

Wir wollten das Wechselsystem auf einem HERA-Arms-Griffstück montieren und mussten feststellen, dass das Oberteil nicht „out of the Box“ passt. Bei unserem HERA-Arms-Lower war eine Nacharbeit an den beiden Nocken der Steckbolzen in der

Breite erforderlich. Auf Nachfrage beim Importeur erhielten wir die Information, dass der Nordic-Upper in diesem Bereich bewusst leicht übermassig ausgelegt ist. In unserem Fall mussten wir knapp 0,1 mm abnehmen, was schnell mit einer Schlichtfeile erledigt war. So kann man das Wechselsystem nahezu spielfrei auf sein Griffstück abstimmen. Nach dieser kleinen Nacharbeit hat das Wechselsystem auch ohne weitere Nacharbeiten auf ein DAR- und Aero-Unterteil gepasst. Kein Vorteil ohne Nachteil: Wer die Nacharbeit nicht in Eigenregie durchführen kann oder möchte, geht zum Büchsenmacher seines Vertrauens. Dort wird die Arbeit für einen kleinen Unkostenbetrag erledigt. Die Montage des Leupold Mark 3 HD-Zielfernrohrs 4-12x40 mit einer verlängerten ERA-TACBlockmontage auf der Picatinny-Schiene war schnell erledigt.

Auf dem Schießstand

Eine hundertprozentig sichere Funktion ist wichtig, vor allem im Wettkampf. Deshalb ha-

ben wir das System ausführlich mit und ohne Buffer-Tube-Feder geschossen. Dabei haben wir zuerst einige schnelle Schussserien auf der 25-m-Distanz abgegeben, wie es bei den BDS-Disziplinen Fallscheibe und Speed erforderlich ist. Auf der 50-m-Distanz haben wir das KK-Wechselsystem mit 15 Munitionssorten auf Präzision überprüft. Es kam zu keiner einzigen Funktionsstörung, egal ob mit oder ohne Buffer-Tube-Feder. Das hat uns auch nicht verwundert, weil der Masseverschluss als Einheit gekapselt ist; da spielt es keine Rolle, ob die Buffer-Tube-Feder eingesetzt ist. Der Verschluss stützt sich auch ohne BufferTube-Feder im Upper ab. Der theoretischrechnerische Präzisionsdurchschnittswert aller Laborierungen betrug sehr ordentliche 21 mm. Die Topstreukreise von zwei Mal acht Millimeter mit der SK Biathlon Match und Long Range Match sind aller Ehren wert und würden auch einer Matchrepetierbüchse gut zu Gesicht stehen.

Der Verschluss mit dem Ladehebel; den Schlagbolzen kann man zur Reinigung auch leicht demontieren.
39 caliber 10/2023

Bei der Überarbeitung von Kurzwaffen steht das Abzugstuning an erster Stelle. Wir ließen einen Dauerbrenner des Großkaliberschießsports in Gestalt der CZ Shadow 2 von Zindel Präzisionswaffen (ZPW) überarbeiten. Was es kostet und was es gebracht hat, lesen Sie hier.

Astreiner Auslöser: Bereits ab 150 Euro gibt es bei Zindel Präzisionswaffen ein Abzugstuning für die beliebte CZ Shadow-Familie.

WAFFENTECHNIK ZPW-Abzugstuning am Beispiel einer CZ Shadow 2 42 caliber 10/2023

Wer nicht gerade eine Matchwaffe sein Eigen nennt, ist oftmals unzufrieden mit den Abzugseigenschaften. Hohe Abzugsgewichte gepaart mit einer kriechenden Charakteristik bereiten weder Freude noch sind sie der Präzision förderlich. Deshalb ist eine Abzugsüberarbeitung meist die erste Wahl, wenn es um das Tuning von Kurzwaffen geht. Sehr beliebt ist hier der Austausch der werkseitigen Schlagfeder, die den Hammer oder den Schlagbolzen mit Energie versorgt. Je weniger Kraft hier vorhanden ist, desto einfacher können Abzugstollen (Sear) und Hammer beziehungsweise Schlagbolzen (Striker Fire-Pistolen) aus ihrer Rast gelöst werden. Leider hat die Geschichte aber einen Haken, denn die Schlagenergie als solches lässt dadurch auch nach und kann unter Umständen nicht mehr reichen, um jedes Zündhütchen sicher auszulösen. Somit beginnt richtiges Abzugstuning mit einem kompetenten, handwerklichen Überarbeiten der Rasten. Wir wollten wissen, was sich bei der Überarbeitung einer CZ Shadow 2 aus dem werksmäßigen Standardabzug noch herausholen lässt.

Vorher & nachher

Einer, der sich gut mit diesem Waffentyp auskennt, ist Timo Zindel, Inhaber von Zindel Präzisionswaffen (ZPW). Seine überarbeiteten Abzüge hinterließen bei uns bereits bei den Testwaffen in Gestalt der Raptor 9 auf CZ TS-2-Basis (caliber 6/2023) sowie CZ Shadow 2 mit 6“/152-mm-Wechselsystem (caliber 11-12/2021) einen positiven Eindruck. Möchte man valide Daten für einen „Vorher-Nachher-Vergleich“ haben, kommt man um das Messen nicht herum. Dazu wanderte unsere fabrikfrische CZ Shadow 2 zunächst in das Trigger Scan System, das wir schon seit einigen Jahren anwenden. Der Single-Action-Abzug löste mit leichtem Kriechen bei 1.676 Gramm aus. Der Double-Action-Abzug benötigte 3.657 Gramm bis zum Klick. Für eine kostengünstige und in Großserien rationell gefertigte Waffe von der Stange sind diese Werte zugegebenermaßen gar nicht mal so schlecht und durchaus auch schon sportlich brauchbar. Dennoch besteht Raum für Verbesserung, sodass wir die

caliber-Abzugsprofil: Shadow II SA

Das Single-Action-Abzugsprofil erfuhr durch das nachträgliche Tuning die größte Änderung (blaue Kurve). Der Kriechweg ist praktisch nur noch messbar aber nicht mehr fühlbar. Zudem ist das Abzugsgewicht um rund 470 Gramm gesunken.

Shadow II DA

Der Spannabzug fällt nach der Bearbeitung im Gewicht nur unwesentlich geringer aus (blaue Kurve). Seine Charakteristik wurde weitgehend beibehalten, was sich in den nahezu deckungsgleichen Kurven zeigt. Lediglich sein Weg bis zum Auslösen fällt rund 2 mm kürzer aus.

sportliche Tschechin ins Südhessische zu ZPW schickten. Die einfache Überarbeitung des Single-Action-Abzuges beginnt bei ZPW mit 150 Euro. Soll der Spannabzug gleich mit ran, muss man 195 Euro auf den Tisch legen. Zunächst werden hier die Rasten bis kurz vor ihrem Endzustand durch Politur überarbeitet. Danach werden die Teile in Öl gehärtet, damit die guten Abzugseigenschaften lange erhalten bleiben. Dann kommt der letzte Schliff, bis der Abzug sein hochkultivier-

tes Endstadium erreicht hat. Für gleichmäßige, gute Abzugsqualitäten sollte bei CZ-Ganzstahlpistolen das Schloss festgesetzt werden, damit es sich nicht bei der Abzugsbetätigung bewegen kann. Damit ist man dann bei 245 Euro angekommen. Für diese Ausführung haben wir uns auch bei der Testwaffe entschieden. Den absoluten High-End-Abzug kann man für 400 Euro erhalten. Hierbei werden dann übermaßige Achsen für Hammer und Abzugsstollen angefertigt, die kein merkliches

Weg (mm) 2,0 1,8 1,6 1,4 1,2 1,0 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 caliber-Abzugsprofil:
Weg (mm) 4,0 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,5 0,0 43 caliber 10/2023

Neues Alpenkraut

Seit einiger Zeit befi ndet sich im Produktportfolio von Reload Swiss ein neues Treibladungsmittel. Das RS 14 ist für leistungsreduzierte Laborierungen in Kurzwaffenkalibern gedacht. Wir probierten es zusammen mit den klassischen „Big Bore“-Revolverpatronen .44 Magnum und .45 Colt aus.

MUNITION & WIEDERLADEN Reload Swiss RS 14 – Treibladungsmittel im Test 46 caliber 10/2023

Flugpersonal in .45 Colt (von links): 225 Grains WM-Bullets, 230 Grains

ARES-CEPRX, 250 Grains H&N, 250 WM-Bullets, 255 Grains Hornady XTP, 255 Grains Hornady Blei-Flachkopf, 260 Grains WM-Kegelstumpf und 300 Grains Sierra JSP.

Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass das RS 14 die Lücke zwischen dem schnellen RS 12 und dem mittelschnellen RS 20 füllen soll. Doch falsch vermutet, denn das neue Pulver der Eidgenossen wurde für leistungsreduzierte Laborierungen in Kurzwaffenpatronen konzipiert, wie sie etwa beim Cowboy Action-Schießen gerne verwendet werden. Wer hat’s erfunden? Diesmal waren es nicht die Schweizer, denn das IMR Trail Boss oder Vihtavuori N32C Tin Star waren schon lang vorher zur Freude von beispielsweise der Westernschützen auf dem Markt vertreten. Allerdings ist das Trail Boss aufgrund der REACH-Verordnung in Europa nicht mehr zu bekommen und die Finnen stellten vor kurzem die Produktion des N32C Tin Star ein. Somit ist das RS 14 das einzige Pulver, das diese aufgeklaffte Lücke in Europa aktuell wieder schließt. Doch welche Vorteile bringen eigentlich Treibladungsmittel mit geringen Schüttdichten und reduziertem Energiegehalt?

Neues Pulver für alte Bohnen

Patronen aus der Schwarzpulverära, wie etwa die .45 Colt, verfügen über ein üppiges Hülsenvolumen, das der Leistung aus heutiger Sicht nicht mehr gerecht wird. Das große Volumen, das das Schwarzpulver verlangte, wird heute bei diesen gasdruckschwachen Patronen nur mit sehr wenig NC-Pulver ausgefüllt. Der geringe Füllstand und die unterschiedliche Lage des Pulvers nach jedem Schuss sorgen für ungleichmäßigen Abbrand und somit großen Sprüngen in den Geschossgeschwindigkeiten. Somit erscheint es ideal, das Volumen des Pulvers zu erhöhen ohne dabei seinen Energiegehalt zu steigern. So liefert das

Wie gut das RS 14 die Hülse ausfüllt, lässt sich hier erkennen: 8,0 Grains RS 14 in der hinteren Patrone im Vergleich zu 6,2 Grains Vihtavuori N320 in der vorderen Patrone, die ungefähr die gleiche Leistung liefern. Die Zündflamme erreicht das Pulver gleichmäßiger, dadurch werden Abbrand und Geschwindigkeit stabiler.

neue RS 14 auch nur 3.100 Joule, während es beim RS 12/20 etwa 4.100 Joule pro Gramm sind. Wie unterschiedlich der Füllstand vom RS 14 zur vergleichbaren Menge Vihtavuori N 320 ist, sieht man bei den Vergleichspatronen mit Hülsen aus Acrylglas recht gut. Doch nicht nur das ist ein klares Indiz, denn die ReloadSwiss-Dosen, die sonst 500 Gramm enthalten, sind nun mit 400 Gramm RS 14 bereits randvoll gefüllt. Einen Vorteil bringen die großvolumigen Pulver schon mal mit sich. Doppelladungen fallen durch überlaufendes Pulver beim Dosieren sofort auf. Allerdings sollte das nicht dazu verleiten, seine Ladetätigkeiten nachlässiger auszuführen. Nach ihrem Verwendungszweck haben das IMR-Trail Boss, Vihtavuori N32C Tin Star sowie das neue RS 14 den Ruf als Cowboy Action-Treibladungsmittel weg. Allerdings weisen die Schweizer ihr neues Kraut auch für leistungsreduzierte Labo-

rierungen in Langwaffenpatronen wie .30-30 Win., 308 Win., .338 Lapua Magnum und sogar der .50 BMG aus. Somit könnte das neue Pulver auch für Schalldämpferllaborierungen in den vorgenannten Kalibern, deren Hülsenvolumen dafür sonst zu groß ist, durchaus interessant sein. Bei den Kurzwaffenkalibern listet der Hersteller derzeit Ladedaten für die Kaliber .38 Special, .357/44 Magnum sowie .45 Colt. Uns interessierten dabei neben der gasdruckschwachen .45 Colt auch reduzierte Laborierungen für die .44 Magnum, die aufgrund des moderateren Rückstoß-/Hochschlagverhaltens gerne von Schützen verwendet werden. In Sachen Dosierbarkeit fiel das RS 14 nicht besonders aus der Reihe. Bei 10 Auswägungen mit dem Hornady-Lock-NLoad Pulverfüller lagen die Abweichungen bis maximal 0,2 Grains auseinander. Man muss allerdings die Schraube des Pulverfüllers viel weiter herausdrehen als man es von anderen Treibladungsmitteln gewohnt ist. So ergibt beispielsweise die Einstellung von 4,3 Hodgdon Titegroup gerade einmal 1,6 Grains RS 14. Der Hersteller selbst empfiehlt Ladedichten ab 50%, somit sollte die Hälfte des Hülsenvolumens ausgefüllt sein. Am einfachsten hält man sich aber an die Ladedaten, die es unter www.reload-swiss.com mit Geschwindigkeitsund Gasdruckmessungen kostenlos gibt.

Auf dem Schießstand

Das RS 14 ist ein poröses, extrudiertes, einbasiges Treibladungsmittel mit einer geringen Schüttdichte von etwa 320 Gramm/Liter. Es ist in seiner Leistung begrenzt und eignet sich daher für stark reduzierte Laborierungen, wie sie etwa im Cowboy-Action-Sport vorkommen.

Wir orientierten uns bei den .44 Magnumlaborierungen an der oberen Grenze der Ladedaten, da die ausgewiesenen Geschwindigkeiten sehr moderat ausfallen. Mit 9,0 Grains RS 14 konnten wir das 180 Grains Hornady XTP aus einem 6,5“-Lauf eines Smith & Wes-

47 caliber 10/2023

Rekordverdächtige Hitzeschlachten: Bei den diesjährigen, deutschen IPSC-Meisterschaften im dynamischen Kurzwaffenschießen in sechs Waffenklassen traten an zwei Terminen über 760 Starter an die Startlinien der Parcours.

Hitzeschlachten!

Als wäre die Anspannung um den Kampf des deutschen Meistertitels nicht schon Anstrengung genug, heizte Petrus den Akteuren bei den diesjährigen Matches in Philippsburg mit schwindelerregenden Temperaturen obendrein gehörig ein. Doch nicht nur die Temperaturen waren rekordverdächtig, sondern auch die Starterzahlen ließen sich mehr als sehen. Unglaubliche 761 Teilnehmer waren an beiden Wochenenden zu verzeichnen.

Markierten die Meisterschaften 2019 mit insgesamt 734 Starts den bisherigen Höchststand, konnte in diesem Jahr mit satten 761 Teilnehmern eine neue Bestmarke gesetzt werden. Ein sol-

cher Zuwachs von nahezu 15% stellt in unseren Augen eine sehr schöne Entwicklung für die IPSC-Region Deutschland dar. Vor allen Dingen, nachdem Pandemie bedingt die Starterzahlen in den Jahren 2020-2022

merklich eingebrochen waren. Sicherlich dürften bei diesem Zuwachs zwei Faktoren eine nicht ganz unwichtige Rolle gespielt haben. So ndet wenige Wochen nach den deutschen Meisterschaften die Europameisterschaft im griechischen Korinth statt, sodass neben den deutschen Teilnehmern zahlreiche ausländische Schützen die Meisterschaften als willkommene Vorbereitungsmöglichkeit nutzten. Zudem sollen die DM-Ergebnisse bei der Startplatzvergabe für die nächste Weltmeisterschaft herangezogen werden. Diese wird 2025 in Südafrika statt nden und der BDS hatte Ende Februar verlautbaren lassen, dass man bei der Quali kation neue Wege beschreiten möchte. So müssen sich alle, die für die IPSC-WM Handgun einen Startplatz haben und für den BDS/Deutschland

IPSC-DM Handgun 2023 Termine •Part I, 14.-16.07: Standard/Revolver/Production Optics Division •Part II, 18.-20.08: Open/Classic/Production Division WETTKAMPFBERICHT Deutsche Meisterschaften IPSC Handgun 2023 50 caliber 10/2023
Der Dritte in Production Optics, Routinier Arne Lentz, in Aktion.

starten möchten, dafür quali zieren. Um dabei einen direkten Leistungsvergleich zu ermöglichen, wurden erstmalig eine Reihe von „Quali kations-Matches“ bestimmt; eine gängige Praxis in vielen IPSC-Regionen, in Deutschland hingegen ein Novum.

Als „Qualifikations-Pflichtmatches“ wurden die folgenden Veranstaltungen festgelegt:

• Deutsche Meisterschaft IPSC Handgun 2023

• Walther Cup 2023

• Deutsche Meisterschaft IPSC Handgun 2024

• GECO IPSC Masters 2024

Zudem muss noch ein Ergebnis von einem der folgenden Matches eingereicht werden:

• GECO IPSC Masters 2023

• Rooster Mountain 2024 (DK)

• Extrem Euro Open 2024 (CZ)

Grundsätzlich sollen die zur Verfügung stehenden Startplätze hauptsächlich leistungsorientiert vergeben werden. Man behält sich aber vor, Aspekte wie Teamfähigkeit, sportliches Verhalten, Erfahrungen des Schützen sowie Teambildung bei der Vergabe ebenfalls zu berücksichtigen. Diese und alle weiteren Informationen zum Thema ndet man in aller Ausführlichkeit auf: www.ipsc.de.

Regeländerungen

Während der außerordentlichen Weltdachverband-Generalversammlung Ende März dieses Jahres wurde das endgültige Aus für die Production Optics Light Division (maximal 1.000 Gramm schwere Polymerrahmenpistolen mit auf dem Verschluss mon-

tierten Leuchtpunktvisieren) beschlossen. Grund hierfür dürfte sicherlich die hinter den Erwartungen zurückgebliebene Akzeptanz bei den Schützen gewesen sein. Ganz anders sieht es indes bei der Production Optics Division aus. Nach der Production Division für 15-schüssige DoubleAction-Dienstpistolen mit mechanischer Visierung handelt es sich dabei um den zweiten, wirklich großen Wurf des Weltverbandes, was die unaufhörlich steigenden Starterzahlen eindrucksvoll unterstreichen. Allein in Deutschland stieg die Beteiligung bei den deutschen Meisterschaften in der Production Optics Division von 4,4% im Jahr der Einführung (2018) auf aktuell 23%. Wenig verwunderlich also, dass die Production Optics nun als Division anerkannt worden ist. Ansonsten wurde mit der zum 01.04.2023 in Kraft getretenen, neuesten Fassung des internationalen Regelwerks mit dem Grand Senior eine neue Category und mit der Lady Senior erstmalig eine Sub-Category eingeführt. Startberechtigt sind hier Schützen, die am ersten Tag des Wettkampfes das 70. Lebensjahr vollendet haben beziehungsweise Schützinnen, die am Stichtag das 50. Lebensjahr vollendet haben.

Husarenstück zum Auftakt

Schnelle, üssig zu schießende Stages bei der Auftaktveranstaltung sorgten unter den Teilnehmern einhellig für zufriedene Gesichter. Nach unserem Dafürhalten hätten die Stages aber durchaus noch etwas schwieriger ausfallen können. Denn vor al-

len mit beweglichen Zielen wurde etwas gegeizt und dass es auch anders geht, sollten die Veranstalter noch bei Part II im August unter Beweis stellen. Bei Part I jedenfalls waren nur auf vereinzelten Übungen „Troublemaker“ wie Pendel oder Hubscheiben (vertikal schwingende Bewegungsziele) verbaut, sodass diese wenigen Stages am Ende über das Match entscheiden sollten. Etwaige Patzer waren nur schwer auszubügeln, weil das Teilnehmerfeld bei den übrigen Stages sehr dicht beisammen lag. Zahlenmäßig am stärksten vertreten war die Standard Division (Single-Action-Hi-CapPistolen mit mechanischer Visierung, Kastenmaß 225x150x45 mm). Hier gingen 190 Schützen ins Rennen um den Titel des deutschen Meisters 2023 und der Titelkampf blieb über die ersten beiden Wettkampftage mit wechselnd Führenden spannend, ehe Vitalij Melehov das Rennen am Ende für sich entschied und sich über seinen ersten Meistertitel freuen konnte. Mit 1,67% oder 18,26 Punkten Abstand denkbar knapp dahinter landete Maximilian Wiegand auf dem zweiten Rang. Dass es hingegen für ein Spitzenergebnis nicht unbedingt des Major-Kalibers .40 S&W bedarf, bewies der drittplatzierte Alexander Fleischer. Denn dieser schoss seine KMR Production-Pistole in 9 mm Luger und lag damit bei 95,99% des erstplatzierten Melehov. Bei den deutschen Standard-Damen setzte sich Ioana Dirlewanger vor Ekaterina Burkatowski und Emilia Kabatek durch. In der internationalen Level III Ladies-Wertung ging der Sieg aber wie im Vorjahr mit ei-

51 caliber 10/2023
Hinsichtlich des technischen Parcoursaufbaus und Schwierigkeitsgrades fielen beide DM-Termine sehr unterschiedlich aus. Hier Marcel Prüm in Aktion auf einer Stage mit beweglichen Zielmedien beim Part II.

nix

Große Klappe, dahinter!

Eine im Alltagsleben unauffällige Outdoorjacke mit besonderem Zusatznutzen ist der Tactical Anorak des österreichischen Spezialisten Carinthia, den wir zusammen mit dem Tiger Moth Chest Rig der polnischen Firma Direct Action Gear erprobt haben.

Carinthia, der österreichische Spezialist für Bekleidung und Ausrüstung für den harten Outdoor-Einsatz bei unterschiedlichsten klimatischen Bedingungen, bringt mit dem „Tactical Anorak“ ein weiteres, ganz besonderes Bekleidungsstück in gewohnt hoher Qualität und mit vielen smarten Features auf den Markt. Der großzügig geschnittene Carinthia G-Loft Tactical Anorak ist eine robuste Windjacke mit Kapuze, deren sehr strapazierfähiges Obermaterial aus einem Ripstop-CorduraMaterialmix besteht. Die bestens bekannte G-Loft-Isolierung sorgt für optimalen Kälteschutz und durch die Atmungsaktivität sind mit dem wind- und wetterfesten Tactical Anorak auch anstrengende Tätigkeiten ohne Hitzestau möglich. Eine große klappbare Frontklappe ist über einen „Quick-ReleasePuller“ schnell zu öffnen und ermöglicht den Zugriff auf darunterliegende, taktische Ausrüstung wie beispielsweise Plattenträger (Plate Carrier) oder Brustgeschirr (Chest Rig). Die ergonomisch vorgeformten Ärmel sind mit integriertem Pulswärmer und Klett-Weitenverstellung ausgestat-

+++ viel +++
AUSRÜSTUNG Carinthia Tactical Anorak und Direct Action Gear Tiger Moth Chest Rig 56 caliber 10/2023
Tarnen und täuschen: Der neue Tactical Anorak von Carinthia ist auf den ersten Blick eine konventionelle Outdoorjacke.

Polnischer Partner

Beim Training Mini Rig des polnischen Unternehmens Helikon-Tex handelt es sich um ein smart designtes, taktisch-praktisches Ausrüstungsteil, das bei sehr kompakten Maßen viel Stauraum „am Mann“ für vieles bietet, was man auf dem Schießstand braucht.

Reichlich Ausrüstung sowie vier Gewehr- und Pistolenmagazine kann man „direkt am Mann“ im Training Mini Rig (TMR) von Helikon-Tex verstauen.

Blick in den organisierten Innenraum der oberen Tasche mit unterteilten Fächern und Netztasche.

AUSRÜSTUNG
58 caliber 10/2023
Helikon-Tex Training Mini Rig (TMR)

Wichtig: Der Werber selbst muss KEIN Abonnent sein.

WALTHER SKD Strap

Knife Dagger*

Unser Kopfgeld für Abo-Jäger

Unser Kopfgeld für

Auf den ersten Blick erkennen Fans der Performance Duty Pistol, dass der schlanke Griff an zwei Griffrücken der PDP erinnert, die aneinandergelegt wurden.

IMPACT Sport

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• Faltbarer, aktiver Kapselgehörschutz; Umgebungsgeräusche werden effektiv auf ein sicheres Niveau von 82 dB verstärkt

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Für den Versand ist ein Altersnachweis ab 18 erforderlich. Bitte eine Kopie Ihres Ausweises mitsenden oder per E-Mail an: shop@vsmedien.de senden. Bestimmte Messer dürfen nicht überall geführt werden, deshalb beachten Sie bitte den §42a Verbot des Führens von Anscheinswaffen und bestimmten tragbaren Gegenständen.
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LichtLichtliliputaner

„Klein aber oho!“ trifft auf die junge Nextorch-LED-Taschenlampe TA20 im besonderen Maße zu, denn trotz Minidimensionen offeriert sie leistungsstarke, robuste Technik.

Zwerg mit Allroundtalenten:

Die gerade einmal 10 cm lange Nextorch TA20, hier mit einer Glock G43X zu sehen, findet überall Platz und ist ein leistungsstarker Begleiter.

Das dreistellige Buchstabenkürzel EDC steht für „Every Day Carry“ und beschreibt Waffen und Ausrüstung, die aufgrund ihres Gewichtes und ihrer Abmessungen für das tagtägliche Führen prädestiniert sind. Denn entwickelt sich das zu tragende Objekt im Dauereinsatz zur Last, wird man es früher oder später einfach zu Hause liegen lassen, was im Rahmen eines durchdachten Selbstschutzkonzeptes sicherlich nicht sinnvoll sein kann. Die aus akkurat verarbeitetem und Ober ächen veredeltem Alu bestehende TA20 mit echen 1.000 Lumen Lichtstärke wiegt bei Idealabmessungen von nur 100 mm (Länge) x 30 mm (Re ektorkopf) x 23 mm (Rohrkörperdiameter) ohne Akku oder Lithiumbatterie gerade einmal 89 Gramm – da ist eine Tafel Schokolade schwerer! Dabei besitzt sie wie die „Großen“ von Nextorch typische, bewährte Ausstattungsmerkmale wie einen praktischen Metalltrageclip und eine Lampenkopfkrone aus hochfestem, mattiertem Titan mit NanoKeramik-Glasbrecher und kann mit Zubehör

AUSRÜSTUNG Nextorch EDC-Taschenlampe TA20 60 caliber 10/2023

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