Custom-Strasser: Geradezug-Büchse mit G10-Match-Schaft
Savage Renegauge: Taktische Flinte mit cleveren Details US-Survivalgewehre: Handliche Helfer
Abgabe nur an Inhaber einer
Echter Geradezieher mit Torsionsverschluss
Echter Handspanner mit Kickdown-Kammergriff
Höhenverstellbare Schaftbacke: Wiederholgenau schneller im Ziel
Für Waffen gilt:
Abgabe nur an Inhaber einer gültigen Erwerbserlaubnis. Bitte gültige Erwerbsberechtigung mit Personen NWR ID und WBK NWR ID einsenden. Bitte beachten Sie die Versandkosten in den AGB.
MUNITION VON
scan mich
iSight-System: Korn und Kimme für Schalldämpfernutzung abnehmbar
NXT auch mit verstellbarem Kunststoffschaft erhältlich:
Ab € 2.199,-
Für Munition gilt:
Achtung. Gefahr durch Feuer oder Splitter, Sprengund Wurfstücke. Von Hitze, heißen Oberflächen, Funken, offenen Flammen und anderen Zündquellen fernhalten. Nicht rauchen.
Abgabe nur an Inhaber einer Erwerbserlaubnis. Bitte Erwerbsberechtigung mit einsenden. Alle Munitionsangebote vorbehaltlich Preisänderung.
Achtung: Identservice- und Versandkosten siehe AGB Versand.
Nähere Informationen erhalten Sie bei FRANKONIA – unter frankonia.de und im gut sortierten Fachhandel.
Zum Digitalabo:
Finger weg von den Schießständen
Die EU-Kommission hat ihren Regulierungsvorschlag für ein vollständiges Verbot von Blei als Munitionsbestandteil vorgelegt (siehe Seite 82). Durch die viel zu kurz gewählten Fristen für ein Verbot von bleihaltiger Munition würden enorme Umrüstungskosten auf Schießstandbetreiber zukommen, laut Schätzungen des Bundesverbandes Schießstätten könnten sich die Kosten allein für die Tontaubenschießstände auf bis zu 700 Millionen Euro belaufen. Dass der Zeitpunkt extrem schlecht gewählt ist, den Bestand von Europas Schießständen in irgendeiner Weise zu gefährden, dürfte jedermann klar sein.
Will man auf der einen Seite der Europäischen Union dringend anraten, angesichts der aktuellen Lage bezüglich Erschwernissen der Übung im Schießen dringend die Füße stillzuhalten, wäre es auf nationaler Ebene de nitiv wünschenswert, wenn sich hinsichtlich des Waffenrechts und des damit einhergehenden Verwaltungsapparats etwas Heilsames zur „Entschlackung“ ereignen würde (siehe Seite 66). Hier gibt es so viele offene Baustellen, um sowohl den unbescholtenen Bürger als auch die Behörden von widersinnigen Regularien zu entlasten, was auch Kapazitäten schaffen würde, die Situation der inneren Sicherheit konkret zu verbessern. Seitens der CDU scheint in dieser Hinsicht durchaus Interesse zu bestehen – aber warten wir besser ab, wie es nach der Regierungsbildung um das Bundesinnenministerium bestellt sein wird.
Der alljährliche Messe-Marathon ist gelaufen. Beginnend mit der SHOT Show in Las Vegas, über die Dortmunder Jagd & Hund, die EOS in Verona und der Salzburger Hohe Jagd & Fischerei bilden die beiden Messen in Nürnberg quasi den krönenden Abschluss der Präsentation an neuen Produkten rund um Themen wie Sicherheit, Schießsport und Jagd. Es wird niemanden überraschen, dass gerade die Enforce Tac (Seite 8) als Sicherheits-Fachmesse kräftigen Aufwind erfahren hat. Die Anzahl der Aussteller stieg gegenüber dem erfolgreichen Vorjahr nochmals um etwa 25 Prozent auf rund 1000 Unternehmen, die Zahl der Besucher um mehr als die Hälfte auf knapp 19 000. Inzwischen stellen einige Unternehmen in Nürnberg sowohl auf der Enforce Tac als auch auf der direkt daran anschließenden IWA OutdoorClassics (Seite 14) aus.
Hamza Malalla Chefredakteur
Das erste Optic Ready-Modell der Mark IV ™ Lite-Familie • Shield™ RMS Schnittstelle • Polymergriffstück im 1911er Stil • Verstellbare Kimme & Leuchtkorn • 1/2"-28 Gewinde (inklusive Gewindeschutzkappe) • Beidseitige manuelle Sicherung • 2 St. 10-Schuss Magazine
18-20 51645 Gummersbach
98
Savage Renegauge Security:
Die kompakte Security-Version der neuen Savage-Flinte im Praxis-Check.
Accuracy International AXSR: So schlägt sich der Repetierer im Kaliber .338 Lapua Magnum auf 100 und 300 Meter.
Ballistik-Programme:
Die Apps Strelok Pro und AB Quantum im Vergleich.
44
58
Jezail, eine afghanische Erfolgsstory: Afghanistans lange Gewehre mit jahrhundertealter Tradition.
Maschinengewehrschießen Big Sandy Shoot: Das größte private MG-Schießen der Welt – VISIER-Autor Jens-Peter Schumann war vor Ort.
106
Custom-Strasser RS700: Der Geradezug-Repetierer als Custom-Waffe in 6,5 PRC mit Micarta-Match-Schaft.
US-Flieger-Survivalgewehre: Die Überlebensgewehre der US Air Force aus der Ära des Koreakriegs.
Test & Technik
Accuracy International 20 AXSR:
Das neue Präzisionsschützengewehr im Kaliber .338 Lapua Magnum.
Savage Renegauge: 30
Die Security-Version des amerikanischen Gasdruckladers im Test.
Custom-Strasser RS700: 38
Eine Custom-Variante der RS700 in 6,5 PRC mit Micarta-Wettkampfschaft.
Ballistik-Programme: 44
Ein direkter Vergleich der Applikationen AB Quantum und Strelok Pro.
German Precision Optics
Tac Spotter 15-45x60: 52
So schlagen sich das GPO-Spektiv und das Zielfernrohr 4,5-27x50i als Duo.
VISIER vor Ort
Big Sandy: 58
Das größte private MG-Schießen weltweit – VISIER war dabei.
Recht & Ordnung:
Bestandsaufnahme: 66
Das Waffenrecht überlastet sowohl Ämter als auch den unbescholtenen Bürger.
Geschichte & Geschichten
Das Jezail: 98
Die langen Gewehre der afghanischen Krieger.
US-Survivalgewehre: 106
Die Überlebensgewehre der US-Flieger aus der Zeit des Koreakriegs.
Sammeln & Selbermachen
Walther P38 k: 88
Günstiger Schnapper oder verbasteltes Fake? Ein genauer Blick auf eine P38 k.
Repetierer von Max Meffert: 92
Eine historische Jagdbüchse in 9,3 x 62 und die Geschichte ihres Herstellers.
5000 Lumen
Ultra helle taktische Einsatzlampe mit zwei Bedienknöpfen
Namen & Nachrichten
Kommission: Bleiverbot
Ständige Rubriken
Hier geht‘s zu all4shooters:
Verbesserte Produkte im Zeitalter der asymmetrischen Bedrohung:
Gerichteter Störsender gegen ferngesteuerte Drohnen von Droneshield.
Mit Sicherheit
Der Krieg in der Ukraine und die Auswirkungen auf die Sicherheitslage westlicher Länder bestimmten diese Enforce Tac 2025. Die asymmetrische Bedrohung in den westlichen Ländern und die angespannte Lage in Zentraleuropa infolge weltweiter Konflikte hatten ebenfalls ihre Marker gesetzt. Die Messe fand vom 24. bis 26. Februar 2025 als Vorläufer der IWA in Nürnberg statt. Im Gegensatz zur IWA wendet sie sich mit einem umfassenden Portfolio an Ausrüstung an den militärischen oder polizeilichen Nutzer. Dieses Jahr zeigten viele Anbieter, wie Verbesserung im Detail das System Soldat oder Polizist auf ein höheres Niveau zu heben vermögen.
Den Kern der Fähigkeit bildet wie in den vergangenen Jahren die Bewaffnung ab. Dabei zeigte Heckler & Koch mit der Loki-Waffenstation eine leichte Waffenstation für das MG5 sowie das neue HK 421. Das HK 421 in 7,62 x 51 mm
Carl Walther präsentierte die Trainingsvariante ihrer PDP als Blue Gun für die
ist die 30 Prozent leichtere Variante des MG5, welches das aktuelle mittlere MG der Bundeswehr ist. Für den abgesessenen Einsatz von Kräften und das Gefecht in der Bewegung wie Ortskampf oder Spähtrupps ist ein Maschinengewehr die wichtigste Unterstützungswaffe der Gruppe. Das MG4 im Kaliber 5,56 mm hat sich für verschiedene Anwendungen, insbesondere gegen Fahrzeuge und Befestigungen, als zu schwach erwiesen. Das MG5 belastet die Gruppe stark durch sein Gewicht. Hier bietet das HK421 einen guten Weg, um die Mobilität der Kräfte zu erhalten. Es verfügt über dieselben Bedienelemente wie das MG5, so dass ein Wechsel für den Nutzer sofort möglich ist.
HK 421 – leichteres mittleres Maschinengewehr von Heckler und Koch als Ergänzung zum MG5.
Schlagbolzen eine Abfeuerung aus. Sie ist dadurch immer sicher bei gleicher Bedienung. Die Variante für das Trainingssystem UTM ist in der Entwicklung, denn bestimmte Bundesländer nutzen diese Randfeuermunition für das Farbmarkiertraining.
Dynamit Nobel Defence stellte den Nachfolger für die Panzerfaust 3 vor. Die RGW 110 verfügt über 600 bis 800 m Reichweite und kann optional mit einem Feuerleitsystem ausgestattet werden. Auch sie hat ein ausziehbares Distanzrohr, um zwischen panzerbrechender Tandemhohlladung und bunkerbrechendem Quetschkopf zu wechseln. Ein Upgrade wurde nötig, da sich die Fahrzeugpanzerung in den Jahren weiterentwickelt hat. Während seinerzeit die Reaktivpanzerung noch recht träge war, verfügt diese heute bereits über mehrere Lagen unterschiedlicher Ansprechgeschwindigkeit. Dem trägt Dynamit Nobel Defence auch mit ei-
Walther PDP als SimunitionTrainingspistole (blau) und sicheres Handhabungsmodell (rot).
ner neuartigen Richtmine Rechnung, die automatisch oder per Fernauslösung gepanzerte Fahrzeuge bekämpft.
Rheinmetall präsentiert mit dem Realmodell nun eine deaktivierte Variante des SSW40 als letzte Entwicklungsstufe der Hydra 40 mm. Die Evolution der Waffe umfasst die Verlagerung des Durchladehebels in die Schulterstütze, die Verlagerung des Magazinhaltehebels oberhalb
Letzte Version der Rheinmetall Hydra: das SSW40.
Dynamit Nobel RGW 110, Nachfolger der Panzerfaust 3.
Fotos: Karsten Stern
Aus aller Herren Länder
Neue Produkte der Nürnberger Waffenmesse:
Eine Auswahl der interessantesten Nürnberger Neuvorstellungen von Europas größter Waffenmesse im Überblick.
VISIER-Autor Lars Winkelsdorf mit einem Heckler & Koch G28Z im Anschlag.
Ende Februar war es wieder soweit: Fachhändler und Aussteller rund um den Globus versammelten sich in den Nürnberger Messehallen, um sich über Neuigkeiten rund um das Thema Waffen, um den Schießsport und die Jagd auszutauschen – und freilich auch, um Geschäfte abzuschließen. Die IWA OutdoorClassics selbst zog nach den vier Messetagen ein zufriedenes Resümee: Besucher aus 126 Ländern (120 waren es im vergangenen Jahr) waren diesjährig zu Gast in Nürnberg und rund 75 Prozent der Ausstellungs äche seien bereits jetzt für das kommende Jahr gebucht, „ was das Vertrauen und die Vorfreude auf
Der tschechische Hersteller Perun Arms fertigt (normalgroße) AR-15Selbstlader.
die nächste Ausgabe unterstreicht “.
Menschen sind nun einmal soziale Lebewesen und deshalb sind auch in Zeiten von Internet und Videokonferenzen und Social Media das gemeinsame Miteinander und der persönliche Kontakt unerläßlich für das Neuknüpfen wie auch das P egen von Geschäftsbeziehungen. Für Fachhändler, Hersteller und Handelsunternehmen bleibt das direkte Gespräch unverzichtbar. Dieses Jahr versammelten sich rund 30 000 Fachbesucher in den Messehallen. Im Jahr 2024 waren es laut Pressemitteilung aber noch „ rund 40 000 Besucher “.
Eine wesentliche Ursache für den Besucherrückgang: „ Die neue Legitimierung zur IWA 2025 setzte einen klaren Schwerpunkt auf den Fachhandel.“ Für Waffenund Jagdinteressierte „ Nicht-Fachbesucher “ war es früher einfacher, über Beziehungen ein Messe-Ticket zu ergattern. Was Waffen und Munition, Optik und weiteres Zubehör betrifft, gab es auch in diesem Jahr in Nürnberg wieder erfreulich viel Neues zu sehen, das nicht zuvor den internationalen Besuchern auf der SHOT Show oder dem mitteleuropäischen Publikum in Dortmund und Salzburg erstmals präsentiert wurde. Text: Hamza Malalla
Zu den Neuvorstellungen von RWS zählte unter anderem eine neue Sorte 22er...
...Wettkampfpatronen, in diesem Fall speziell ausgelegt auf Long Range-Wettbewerbe.
Noblex zeigte das kompakte PistolenRefl exvisier Nv 1x25 CS. Es passt je nach Version ohne Adpaterplatte direkt auf Glock MOS und OR-Modelle von Heckler & Koch.
Immer ein Hingucker: Die Flinten-Drillinge des türkischen Herstellers Akkar.
Die 6“-Tangfoglio Bullseye gibt es in den Kalibern 9 mm x 19 und .45 ACP. Die Pistole bietet außer der Dreipositionen-Kimme einen extrem genau reduzierten Abzugswiderstand von nur rund 1100 Gramm und einen gewichtsreduzierten Verschluss. Der Tanfoglio-Importeur Waimex www.waimex.com hat jetzt neu auch das Nosler-Munitionsprogramm übenommen.
German Sport Guns (GSG) stellte in Nürnberg mehrere Spielarten des Kleinkaliber-Halbautomaten Mauser M15 aus, darunter auch die abgebildete Version im Farbton „US Tan“.
Fotos: Frank Bründel, Sven Hehman, Hamza Malalla, Robert Riegel, Andreas Wilhelmus
Präzisionsgewehr in .338 Lapua Magnum:
KomplettPaket
Der Deutschland Importeur Pol-Tec aus dem mittelfränkischen Fürth hat den Visier-Testern nicht nur eine Accuracy International AXSR C im Kaliber .338 Lapua Magnum, sondern noch eine Vielzahl von Zubehör rund um das Thema Schießen zur Verfügung gestellt. Welche
technischen Features die AXSR bietet und was diese an Präzision mit unterschiedlichen Laborierungen liefert, verraten die folgenden Seiten.
Dwar die Accuracy AW (Artic Warfare). Die
Letzteres wurde 1997 von der Bundes-
ie erste Modellreihe, welche von Accuracy International in größerem Maßstab für die Scharfschützen diverser Streitkräfte in Produktion ging, war die Accuracy AW (Artic Warfare). Die AW gab es im Laufe der Zeit in unterschiedlichen Ausführungen. So etwa das AWF (Artic Warfare Folding) mit Klappschaft, das integralschallgedämpfte AWS (Artic Warfare Suppressed), das AW50 im Kaliber .50 BMG oder das AWM (Artic Warfare Magnum) und weitere. Letzteres wurde 1997 von der Bundeswehr als G22 im Kaliber 7,62 x 67 mm in Dienst gestellt. Im Jahre 2019 wurde das G22 unter der Bezeichnung G22A2 letztmalig bei den deutschen Scharfschützen modernisiert. Die Waffe ist bei der Truppe nach wie vor im Dienst. Neben der
AW Modellreihe gab es weitere Modellreihen wie AE (Accuracy Enforcement) und AT (Accuracy Tactical). 2010 wurde dann die AX-Modellreihe vorgestellt.
Der Hinterschaft:
Die Schulterstütze der AXSR lässt bei den individuellen Einstellungen an die jeweiligen Schützenbedürfnisse keinerlei Wünsche offen. Der Korpus besteht aus einer Aluminiumlegierung und ist sehr massiv gestaltet. Nach Lösen einer gerändelten Mutter hinter der Schaftkappe lässt sich diese um 360° in jeder beliebigen Stellung verschränken und wieder xieren. Mittels dieser Mutter lässt sich die Schaftkappe von der Nullstellung aus um 13 mm nach oben und 27 mm nach unten verschieben und zwar stufenlos. Die jeweils eingestellte Position in Höhe und Schränkung ist nach Anziehen der Mutter absolut spielfrei. In der axialen Verlängerung der Mutter be ndet sich ein Klemmhebel. Dieser ist gegen ein
Fotos: Marcus Heilscher
Fotos: Marcus Heilscher, Frank Flumm
Repetierer mit Custom-Schaft im Kaliber 6,5 PRC:
Für die Langstrecke
Meine erste Begegnung mit der Firma Strasser war vor sieben Jahren. Damals wurde die RS14 vorgestellt und ich durfte Matthias Strasser und seine Frau, Martin Skrivanek sowie das restliche Team kennenlernen. Über die vergangenen Jahre hat sich Strasser weiterentwickelt und ist sowohl mit der Zeit als auch mit den Trends gegangen, ohne sich selbst dabei untreu zu werden oder den eigenen Stil aus den Augen zu verlieren. Seit vier Jahren bietet der Geradezug-Spezialist Strasser auch die Option der RS700. Mit dem recht selbstbewussten Slogan „ the Rebirth of a Legend “ bringt das Unternehmen ein System auf den Markt, das stolz den hauseigenen Geradezugrepetierer-Stempel trägt, jedoch auch, oder vielmehr vor allem, in der Welt der Remington 700 samt deren umfassenden Zubehör-Optionen seinen Platz ndet. Was die Schäfte anbetrifft, kann man an die RS700 alle Remington 700 kompatiblen Short Action (SA) Schäfte anbauen (in Rechtsausführung). Geradezug-Repetierbüchse
Die Firma 1MOA GmbH bestückt eine Strasser RS700 mit einem MicartaWettkampfschaft aus amerikanischer Produktion. Wie sich der Geradezügler im Kaliber 6,5 PRC auf Distanzen bis 300 Meter bewährte, steht hier:
RS 700: Wer erstmal locker in das Remington 700-Hai schbecken einsteigen will, kann sich mit ab Werk kompletten Strasser-Büchsen der Serie RS700 Legend, der AVA-Tahr oder der XRS Chassis „bewaffnen“. Eher traditionell in ihrer Ausführung die Legend mit Walnussholz, Rosenholzabschluss und klassischer Schaftgestaltung. Etwas moderner wird es dann mit der AVA-Tahr: Kunststoff-Schaft, verstellbare Schaftbacke, sowohl für Rechts- als auch für Linksschützen geeignet. Sportlich das XRS Chassis mit verstellbarer Schaftbacke, steilem Pistolengriff und der Möglichkeit, auch ein Metall-Magazin für zehn Patronen zu verwenden. Es geht aber auch anders: Sie besitzen bereits einen Schaft und benötigen nur die „Barreled Action“, also Lauf und Verschluss samt Gehäuse? Auch kein Problem. Hier bietet Strasser als (Schaft-loses) Set das Standard-Modell mit 22 Zoll (56 cm) sowie dessen Magnum-Version
mit 24“-Lauf. Dazu gesellt sich noch die Barreled Action mit mittelschwerem Semi Weight-Rohr und wer sich für Long Range ausstatten möchte, wählt den entsprechenden 26“-Lauf. Unabhängig von Lau änge und -Kontur werden alle Strasser-Läufe plasmaoxidiert. Und wer es noch kleinteiliger möchte, der kann auch nur die Systeme von Strasser kaufen, ganz ohne Schaft oder Lauf. Die Verbindung von System und Lauf funktioniert bei der RS 700 mittels des „Remage“-Systems, also einer Mischung von Remington und Savage. Mit Rückstoßplatte und Überwurfmutter werden dann beide wesentlichen Bauteile der Büchse verbunden.
Geradeheraus:
Der Verschluss der Geradezügler ist ein p f g ausgearbeitetes Gesamtkunstwerk. Spannt man die Waffe, steht am ovalen Schlösschen quer die Schlagbolzenmutter vor. Die Zweistellungssicherung sitzt rechts neben dem Schlöss-
Fotos: Carola Rathjens
Hilfreiches zur Außenballistik:
Strelok Pro comparari AB Quantum
Es gibt einen Markt für Außenballistik-Programme, ein bisschen unübersichtlich zugegebenermaßen, aber das ist der Tatsache geschuldet, dass viele Munitionshersteller ihre eigenen Programme (meist kostenlos) zur Verfügung stellen.
Als App und manchmal als Desktop-Variante sind sie auf verschiedenen Medien installierbar und nach eigenen Bedürfnissen parametrisierbar.
In diesem Artikel wollen wir uns aber auf die zwei häu gsten Applikationen konzentrieren, welche von den Schützen benutzt werden, die weit und auch sehr weit schießen und damit belastbare Daten brauchen. Es ist ein Vergleich der wichtigsten Eigenschaften wie User Interface, Datenbanken für Zielfernrohre, Munition, Parametrisierung eigener Gewehr-Munition-Kombination und weitere Attribute. Es geht also um die Ballistik-Applikationen. Die Versionsangaben beziehen sich auf den Stand vom Januar 2025:
• Strelok Pro Android Version 7.5.8, IOS Version 7.14, von Igor Borisov.
• Applied Ballistics Quantum Alle Versionen 3.2.3, von Bryan Litz.
Medien und Bezugsquellen: Ich lasse jetzt einmal die möglichen Applikationen für Desktop-Computer weg und konzentriere mich auf diejenigen Applikationen, die man auf handelsüblichen Smartphones, also wie iPhone,
Samsung, und auch Tablets wie einem iPad installieren kann.
Die Strelok- und AB-Apps (diese Abkürzungen werden jetzt weiter so benutzt) kann man aus den üblichen Stores wie App Store, Huawei App Gallery herunterladen und auf dem Smartphone oder
Tab installieren. Bei Strelok gibt es allerdings eine Ausnahme. Da der Hersteller, Igor Borisov, russischer Abstammung ist und man im Rahmen des Russland-Ukraine-Krieges seitens der US-Administration ein Zeichen setzen wollte, wurde die Applikation Strelok aus dem Apple Store verbannt und als
Preisgestaltung und Preisphilosophie:
Strelok Pro
• D ie Version Strelok Pro ist im Shop (Huawei) erhältlich und kostet einmalig zirka 10,00 US-Dollar.
• E s gibt kein Abo-System und die App läuft (in diesem Testfall) auf dem iPhone und dem iPad ohne Einschränkungen parallel.
• Daten können über die Dropbox (mit eigenem Account) zwischen den Devices ausgetauscht werden.
AB Quantum
• D ie Version AB Quantum ist in Shops wie Apple, Huawei kostenlos erhältlich, im Level Ultralight, was eben free entspricht.
• E s gibt zwei Abo-Varianten: Variante 1 für zusätzliche Funktionen (Coriolis, Drift Korrektur, und mehr) als Level Elite für 22,99 US-Dollar im Jahr. Variante 2 als Level Professional für 34,99 US-Dollar im Jahr. Hier sind Funktionen wie das WEZ und CDM inkludiert.
• Daten können zwischen den Devices über die Cloud (mit eigenem Account) ausgetauscht werden.
Eine der recht farbenfrohen Eingabemasken von Strelok.Die AB-Eingabemaske für gleiche Distanz, nüchtern in Grau.
Sanktion ausgewiesen. Somit ist Strelok zurzeit nur über den Huawei Shop erhältlich und damit als Android App auch nur auf Android Devices funktionabel. Die Apple-Version ist auf dem Stand 7.14 eingefroren und dürfte wohl erst nach Ende der Sanktionen wieder Updates erhalten. Diese Version ist auch Gegenstand des Vergleichs.
Zum User Interface (UI) und zum UX (User Experience):
Mit dem Terminus User Interface ist die Darstellung und Bedienungsmöglichkeit der jeweiligen App gemeint. Hier kann man tref ich darüber streiten, was nun ein gutes oder schlechtes UI ist, aber dafür existieren tatsächlich allgemeine qualitative Kriterien, die in
der DIN EN ISO 9241-161 beschrieben sind. Für das App Development gibt es darüber hinaus eine ganze Reihe von UI- und UX-Richtlinien für die verschiedenen App-Betriebssysteme, die teilweise auch von den Stores wie Apple vor der Publikation geprüft werden. Man möchte damit einen gewissen Qualitätsstandard garantieren.
Fotos: Erwin Hendel
Zielfernrohr und Beobachtungsoptik von GPO im Test:
Klare Ansage
Der öfters strapazierte Begriff „Übung macht den Meister“ trifft auch auf Zielfernrohr schützen und deren unterstützende Beobachter, die Spotter zu. Nicht nur die Technik und richtiger Einsatz der Optiken, auch die Kommuniktion zwischen Schütze und Spotter ist wichtig. Mehr darüber lesen Sie hier:
Dschwere HPBT-Geschoss mit einer Mün-
ie Aufgabe des Spotters ist es, mithilfe des Spektivs den Geschosseinschlag zu beobachten, dessen möglichst genaue Lage in X- und Y-Richtung zu bestimmen, um damit dem Schützen bei ungenauen Trefferlagen eine entsprechende Korrektur zum eigentlichen Haltepunkt geben zu können. Der Schütze muss diese Korrekturwerte am Zielfernrohr einstellen, oder wenn es schnell gehen muss, den Haltepunkt entsprechend verschieben. Soweit die Theorie, alles scheint logisch und leicht umsetzbar. In der Praxis sieht es dann meist anders aus. Schuld daran ist meist keine klare und einheitliche Kommunikation zwischen Spotter und Schütze. Ein Beispiel: Der Schütze will einen 20 x 20 Zentimeter großen Stahlgong in 500 Meter Distanz mit seiner .308 Winchester beschießen. Das 168 gr schwere HPBT-Geschoss mit einer Mündungsgeschwindigkeit von 810 m/s benötigt für diese Distanz etwa eine dreiviertel Sekunde.
Aber zurück zur Entfernung von 500 Metern, auf welcher der Schütze den Geschosseinschlag selbst nicht sehen kann. Verfehlt der Schütze den Gong, muss der Spotter nicht nur erkennen, ob das Geschoss zu hoch, zu tief, rechts oder links vorbei ging, sondern auch möglichst genau in welchem Abstand zum Ziel benennen. Aussagen wie „ zu tief “ oder „ rechts vorbei “ sind zwar prinzipiell richtig, lassen aber den Schützen im Unklaren, ob es ein Meter oder nur wenige Zentimeter waren. Eine entsprechende Korrektur am Zielfernrohr gerät dann zum Raterspiel und ist nicht zielführend.
Die Technik:
Will der Schütze den Geschosseinschlag
Beim Zielfernrohr handelt es sich um das Spectra 6x 4,5-27x50i von German Precision Optics. Es bietet einen stufenlosen Vergrößerungsbereich von 4,5- bis 27-fach, was einem sechsfachen Zoom entspricht. Das 50-mm-Objektiv sorgt für genügend Lichteinfall. Eine Lichttransmission von 92 Prozenter-
Will der Schütze den Geschosseinschlag selbst beobachten, um dann eine entsprechende Korrektur vorzunehmen, muss er in dieser dreiviertel Sekunde den Rückstoßimpuls der Waffe aufnehmen, das Zielfernrohr, also das Sehfeld, zurück auf das Ziel bringen und sein Auge fokussieren, um den Einschlag sehen zu können. Dies ist bei einer sehr guten Au age der Waffe und einem geübten Schützen möglich. Generell wandert die Waffe aber im Schuss zu weit aus dem Ziel, somit kann der Schüt ze binnen einer dreiviertel Sekunde den Treffersitz kaum wirklich sauber identizieren. Je größer die Schussdistanz, um so länger ist das Geschoss unterwegs, und um so eher ist der Schütze selbst in der Lage, den Einschlag klar identi zieren zu können. Bei 1000 Meter Zieldistanz benötigt obiges Geschoss bereits knapp 2,1 Sekunden.
zeugt laut Hersteller ein gutes Zielbild auch bei schlechteren Lichtverhältnissen. Bei diesen und in der Dämmerung sollte die Austrittspupille mindestens 4 mm betragen. Dieser kreisrunde Lichtstrom fällt durch die Optik auf das Auge. Die Austrittspupille lässt sich leicht berechnen, indem man den Objektivdurchmesser durch die Vergrößerung teilt. Dies ergibt eine Austrittspupille beim Spectra 6x 4,5-27x50i von 11,1 bis 1,9. Die 4 mm große Austrittspupille wird somit bei einem Vergrößerungsbereich von 4,5-fach bis 12,5-fach erreicht. Der Augenabstand ist mit 100 Millimeter recht hoch, eignet sich daher gut für das Liegendschießen und bietet genügend Reserven bei starken Kalibern, falls die
Obwohl in der Ausführung völlig unterschiedlich, sehen Schütze und Spotter durch beide Optiken das gleiche Absehen.
Fotos:Christopher Hocke
Das größte private MG-Schießen der Welt:
„Etwa zwei Millionen Schuss“
Manche Dinge kann es nur in den USA geben, also dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Dazu gehört der Big Sandy Shoot (BSS) – ein Maschinengewehrschießen der Superlative, veranstaltet in der Wüste Arizonas. VISIER-Autor Jens-Peter Schumann war dabei und erzählt davon.
Wer in Nordamerika nach dem Ortsnamen „Big Sandy“ sucht, hat die sprichwörtliche Qual der Wahl. Ob im Boyd-Landkreis Kentuckys, im Chouteau-Landkreis Montanas oder im Upshur-Landkreis von Texas, überall gibt es je eine Gemeinde dieses Namens. Doch will man mit „Big Sandy“ die Augen von Fans automatischer Waffen zum Leuchten bringen, ist die Sache klar: Das Big Sandy Test Center im Nordwesten
Arizonas, zu nden gut zehn Meilen (gut 16 Kilometer) nördlich des Örtchens Wikieup und bekannt als Veranstaltungsort des Big Sandy Shoot (BSS).
Wer da hinfährt, landet in einer sonnendurchglühten Wüstenlandschaft mit Saguaro-Kakteen, Mesquite-Sträuchern, Kreosot-Büschen und Palo-Verde-Bäumen. Zwischen denen tummelt sich allerlei liebstes Getier, darunter diverse Spin-
nen-, Schlangen- und Eidechsenarten und – das Highlight – die als „Gila Monster“ bekannte Krustenechse. Nun, solange man in dem für den Trip empfohlenen Geländewagen sitzt und über die Route 93 zuckelt, hat man erst mal nichts am Hut mit allem, was da krabbelt, züngelt, beißt und sticht. Vielmehr achte der Fahrer auf das Schild „111 Meilen“. Denn hier biegt man von der Route 93 ab. Spätestens jetzt zeigt sich,warum der Gelände-
Nachtschießen in Big Sandy: Tolle Lichteffekte dank Leuchtspurmunition – das lockt viele Zuschauer an.
Mini-Gun mit 3000 Schuss pro Minute.
Range Manager Kenton Tucker, hier am Browning M2 HB mit Zwillingsläufen.
wagen die richtige Wahl darstellt: Eine Viertelstunde lang rumpelt das Auto über einen holprigen Wüstensandweg, ehe man das Big Sandy Test Center erreicht. Dort ndet an drei Tagen im Oktober 2024 der 20. Geburtstag des Big Sandy Shoot statt. Ein Jubiläums-Schießevent der Superlative – mit einer Feuerlinie, die sage und schreibe 500 Meter breit ist. Teilnehmer und Organisatoren schaffen alles heran, was schießt. Vom
Kleiner Ausschnitt aus der Waffenauswahl bei Machine Gun Rentals.
Fotos: Jens-P. Schumann, Big Sandy Test Center
Waffenrecht – ein Essay:
Bestandsau
Nach dem von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zu verantwortenden, jahrelangen waffen- und sicherheitsrechtlichen Chaos zeichnen sich nun nach der Wahl weitreichende Änderungen ab.
Der Bedarf ist groß.
fnahme
Im Prinzip wurschtelte man im Bundesinnenministerium auf Leitungsebene von Ministerin und Staatssekretärinnen jahrelang komplett vorbei an den für das Waffenrecht zuständigen Fachabteilungen. Dabei war im selbsternannten „Kampf gegen Rechts“ so ziemlich jedes Mittel recht, um den Legalwaffenbesitzern das Leben unnötig schwerer zu machen. Im Ergebnis allerdings förderte man mit diesem unqualizierten Heimwerken der Teppichetage eher den illegalen Waffenmarkt, der inzwischen gerade bei semi-industriell gefertigten Schreckschussumbauten einen regelrechten Boom erlebt. Die Fol-
ge: Inzwischen kommt es nahezu täglich zu Schießereien, die Medien überschlagen sich regelrecht mit der Berichterstattung zu „letzten Warnungen“ im Milieu und Todesfällen auf offener Strasse.
Dabei war grundsätzlich klar, dass dringender Handlungsbedarf bestand. Über Jahre hinweg wurde das Ministerium immer wieder von Medienvertretern mit der Frage konfrontiert, was denn gegen den illegalen Waffenmarkt unternommen würde. Doch von den Versprechungen neuerlicher Amnestien, einer Stärkung der Verfolgung des unerlaubten Schießzeugs auf der „schwarzen WBK“ und einer
Illegale Waffen boomen inzwischen, hier ein Umbau der SIG P320 Schreckschuss.
Fotos: Lars Winkelsdorf
Echtheitsprüfung einer P38 kurz:
Mutationen, Monster, Mumien
Seit Napoleon Solo in „The Man from U.N.C.L.E.“ mit einer P38 „k“ in Erscheinung trat, führt diese Waffe immer wieder zu Neugierde, Verwirrung und auch Enttäuschung. VISIER versucht hier einen Einblick in ein diffuses Thema zu geben. Ist sie echt?
Vaus. Dem Autor el nun eine P38 mit nun zur Datenlage: Durch die Literatur Werk viele Prototypen und Modelle
orab die gute Nachricht: Die von Manfred Kersten in seinem Buch über Walther beschriebene P38k aus der Ulmer Periode von 1974 bis 1981 ist mit ihren insgesamt 2600 Exemplaren sehr gut dokumentiert und steht außer Zweifel, was die Echtheit angeht. Anders sieht es jedoch bei den gekürzten Varianten aus der Zeit der Fertigung bei Mauser und Walther in Zella-Mehlis aus. Dem Autor el nun eine P38 mit kurzem Lauf aus dieser Epoche in die Hände, was zu einer Spurensuche durch die Ge schichte der kurzen Variante mit der Frage führt: Ist die auch echt? Doch nun zur Datenlage: Durch die Literatur zieht sich der Hinweis, dass das Werk von Walther in Zella-Mehlis bei der Besetzung durch die US-amerikanischen Truppen intensiv geplündert wurde. Einerseits suchten die Technologen von Uncle Sam gezielt nach deutscher Technologie, andererseits schafften die GIs auch gerne ein paar Sachen beiseite, um gut ins absehbare Zivilleben zu starten. Dadurch erscheinen viele Prototypen und Modelle nach und nach auf dem amerikanischen Markt. Auf die USTruppen folgte die Rote Armee. Und die nahm erst einmal alles mit, was sie tragen konnte. Durch diesen Umstand ist die Quellenlage dünn und die Autoren widersprechen sich gelegentlich.
Fotos: Karsten Stern
Mefferts 98er:
Gewehr für st
Gerade das Sammeln deutscher Jagdwaffen bietet noch einiges an unbekannten Stücken, so auch diese strikt auf Gebrauch ausgerichtete, zu Zeiten von Kaiser Wilhelm gefertigte Büchse, deren Kaliber auf einen bestimmten Zweck verweist und deren Bauweise damals up do date war – inklusive eines Zielfernrohrs.
Paul Mauser und System 98 – da kommt unweigerlich das vor über 120 Jahren eingeführte Militärgewehr in den Sinn. Aber neben dem Mili-
tär erkannten auch technikbegeisterte Jäger rasch das Potenzial der Konstruktion. Neben fertigen Jagdwaffen in diversen Versionen vertrieb die Waffenfa-
brik Mauser viele „nackte“ Systeme sowie „barreled actions“ (= mit Läufen versehene Systeme, auch bekannt als „Gesteck“ ) an andere Gewehrfabriken
arkes Wild
und Büchsenmacher zu individueller Fertigstellung. Büchsenmacher und Waffenhändler offerierten zu Anfang des 20. Jahrhunderts eine schier unüberschaubare Menge an Jagdbüchsen mit 98er System. Auch die in Berlin ansässige Deutsche Waffen-Fabrik und ihr Inhaber Max Meffert boten derlei an. Hier geht es um eine solche Büchse aus der Zeit um 1912 – und die führt indirekt ins ferne Afrika.
Die von Max Meffert vertriebene Jagdbüchse mit 98er System, hier mit Fernglas und zeitgenössischen Patronen in 9,3 x 62 mm.
Das anfangende 20. Jahrhundert revolutionierte die Technik fast aller Bereiche, auch bei Jagdwaffen. Der erfolgreiche Umstieg der Treibladungsmittel für Jagdmunition vom Schwarzpulver zu „rauchlosen Nitrozellulose“-Pulvern erlaubte es, die Leistung bekannter Patronen zur steigern, stieß aber auch die Neuentwicklung von Patronen und Kalibern an. Voraussetzung dafür waren stabil gebaute Verschlusssysteme. Zum Bau von Jagdbüch-
sen mit Zylinderverschluss war dabei Mausers 98er System erste Wahl. Dessen Aufbau ist viel beschrieben, hier nur ein paar Eckpunkte: Verriegelung der Kammer über zwei Verschlusswarzen am Verschlusskopf, „Sicherheitswarze“ hinten, dazu ein langer, nicht rotierender Auszieher mit kontrollierter Patronenzuführung aus dem untenliegenden Kastenmagazin (mehr dazu im VISIER-Special 56 „Repetiererfamilie System 98“ ).
Fotos: Michael Hammer, Archiv
Das Jezail, oder eine afghanische Erfolgsstory:
Unbequem und unbesiegbar!
Pashtun Mountaineers 1879 (gezeichnet von Richard Woodville).
Afghanistan – wilde Bergvölker und unerbittliche Stammeskriege. Sollten diese aber von äußeren Ein üssen gestört werden, sind alle
Zwistigkeiten
vergessen, und die Afghanen wehren sich erfolgreich gegen Einflüsse
von außen. Wie es zu dieser für viele westliche Menschen unverständlichen Entwicklung kam, lesen Sie hier:
Sultan Mehmed II. setzte 1453 bei der Eroberung von Konstantinopel auf seine Artillerie und lag damit richtig. Die „ uneinnehmbaren “ Mauern der Kaiserstadt des oströmischen Reiches konnten ihr nicht widerstehen. Die Orientalen erkannten schnell das Potential dieser neuen Waffe und verkleinerten sie so, dass ein einzelner Mann sie von einer Mauer, später der Schulter aus abfeuern konnte. Die ersten Stücke wurden mit der Lunte gezündet. Dann kam das Luntenschloss und zur Erhöhung der Zielsicher-
heit legte man die Waffe auf eine Gabel. Schnell wurde die nun Arkebuse genannte Waffe handlicher, die Gabel war verzichtbar. Die Muskete, das Gewehr, war geschaffen. Die Weiterentwicklung ging getrennte Wege. Konzentrierte man sich im Abendland auf die Schlosse, ging es im Morgenland um die Reichweite der Waffe. Der osmanische Eroberungsdrang griff nicht nur nach Europa, sondern auch nach Mittelasien. Im heutigen Iran trafen sie auf Nachkommen der Mongolen Timurs, an und für sich verwandte Stämme, die aber
Nochmals die gleiche Waffe, hier wird der ungeheure ornamentale Aufwand der Einlegearbeiten am Schaft deutlicher.
noch mit dem Re exbogen kämpften. Den auf kürzere Distanz gefährlichen Bogenschützen auf weitere Distanz zu halten, war die Herausforderung. Wer die Idee hatte, den Gewehrlauf zu verlängern, um damit die Treffsicherheit und Reichweite zu erhöhen, ist nicht überliefert, aber die Maßnahme setzte sich schnell durch. Auch der Schaft wurde so gestaltet, dass sich die Waffe angenehm vom Pferd oder Kamel abfeuern ließ. Das Jezail war geboren und damit die ideale Konstruktion für die Weiten dieser kargen Gebirgsregion.
Fotos: Stephan Rudloff, Matthias Reckenwald, Joe Engesser Rock Island Auctions.
Überlebensgewehre der amerikanischen Luftstreitkräfte:
Retter in der
Der rasante technische Fortschritt im Zweiten Weltkrieg ließ die Einsatzentfernungen für Bomber und Aufklärer immer weiter zunehmen. Doch wie sollte im Notfall eine gestrandete Besatzung bis zu ihrer Rettung überleben, so fern der Heimat? Die üblichen Militärwaffen waren zum Mitführen im Cockpit, zum Fallschirmsprung und für die Jagd nach Essbarem nur bedingt geeignet.
Not
EFallschirm
Die Konstruktionszeichnung von 1949 zeigt gut den sehr einfachen Aufbau des M4.
che Soldaten nicht aus. Letztendlich
möglichst kompakt und leicht sein, damit sie in einem Behälter für den Notvorrat verstaut werden konnte. Außerdem sollte sie in der Herstellung günstig und in der Handhabung so einfach wie möglich von jedermann bedienbar sein. Akzeptable Kampfeigenschaften und eine effektive Jagd auf kleines und mittelgroßes Wild sollten ebenfalls gewährleistet sein. Solch eine lange Wunschliste war nicht einfach zu erfüllen, aber einige Rüstungsunternehmen zeigten Interesse.
Harrington & Richardson:
Berück-
in Repetiergewehr mit einem Meter Länge war in einem engen Flugzeug nur schwer zu verstauen und beim Absprung mit dem Fallschirm äußerst hinderlich. Kurzwaffen alleine reichten jedoch für die Jagd und eine mögliche Verteidigung gegen feindliche Soldaten nicht aus. Letztendlich durften auch der Fertigungsaufwand und der Preis nicht vernachlässigt werden – immerhin blieben die Waffen die meiste Zeit unbenutzt. Während des Krieges sammelte sich bei der amerikanischen Luftwaffe ein bunter Bestand an militärischen und sonstigen Waffen an Bord ihrer Flugzeuge an. Je nach Organisationstalent und Einsatzgebiet der Besatzungen – immerhin besser als nichts. Erst nach dem überstandenen Krieg nahm man sich unter Berücksichtigung der gemachten Erfahrungen diesem Problem of ziell an und entschied sich zur Entwicklung einer spezielle Waffe. Diese sollte natürlich
Bei den im Frühjahr 1949 durchgeführten Vergleichstests dieses Projekts T38 setzte sich der Entwurf der Harrington & Richardson Arms Company als Sieger durch. Die Aktenlage ist sehr dürftig und als einziger Konkurrent ist die Ithaca Gun Company
Mit dem „Ri e, Survival Cal .22 M4“ sollten sich gestrandete Besatzungen Essen erjagen und Feinde vom Hals halten.
Mit dem M4 packte man üblicherweise eine 50er Packung Patronen mit Vollmantelgeschossen ein.