Ruger Mark IV
CZ Scorpion EV03 S1
Klein aber oho!
SIG Sauer P365 Pistolenfamilie
Neuer Stern am ZF-Himmel
Element Optics Helix 2-16x50 SFP
Match-Highlights
IPSC WM Rifle & IPSC DM Handgun
Gipfelstürmer Savage 110 und Impulse KLYM
PDP STEEL FRAME.
Highperformance in Vollstahl. Unverwüstlich und kompromisslos auf Leistung getrimmt. Die PDP Steel Frame Match. Power. Forged in Steel.
Chefredakteur Stefan Perey
Liebe Leserin, lieber Leser,
es ist makaber genug, dass ausgerechnet in der Klingenstadt Solingen ein islamistischer Messerattentäter (der eigentlich schon abgeschoben gehörte) am 24. August drei Menschen tötete und acht schwer verletzte. Ebenso makaber ist es aber, wie unsere Politik darauf reagierte, obwohl selbst die allgemeinen Medien längst erkannt haben: „Als wäre die Waffe das Problem“, wie beispielsweise n-tv.de in einem Kommentar titelte. Dessen völlig ungeachtet, legte die Bundesregierung ein „Sicherheitspaket“ vor, das vor allem wieder einmal mehr Legalwaffenbesitzer bestraft und sich mit Banalitäten beschäftigt, anstatt wirkliche Probleme wie Terrorismus, gestiegene Gewaltkriminalität und illegale Waffen zu bekämpfen. Unsere Interessenvertreter wie der Bundesverband zivile Legalwaffen (www.bzl.net) oder der Deutsche Jagdverband (www.jagdverband.de) haben dementsprechend energisch darauf reagiert.
Sicherheitspaket?
Am 5. September schoss in München ein polizeibekannter 18-jähriger mutmaßlicher Islamist aus Österreich um sich. Wir zitieren aus der DJVPressemitteilung: „Der Vorfall in München zeigt einmal mehr, wie weit das von der Ampelkoalition vorgelegte Sicherheitspaket an der Realität vorbeigeht. Es gaukelt einen Zugewinn an Sicherheit nur vor. Statt effektiver Maßnahmen gegen Terror und illegale Waffen enthält es unsinnige Waffenrechtsverschärfungen zu Lasten von Jägern und Schützen und trifft wieder einmal allein die rechtstreuen Bürger“, sagte DJV-Geschäftsführer Olaf Niestroj. Noch mehr Kontrollen legaler Waffenbesitzer bringen im Kampf gegen Waffenkriminalität und Terror laut DJV keinen Sicherheitsgewinn. Im Gegenteil: Durch wachsende Bürokratie werden zusätzliche Kräfte gebündelt, die andernorts fehlen. Bereits heute können Polizei und Ordnungsbehörden oftmals die Einhaltung geltender Verbote und Regelungen nicht kontrollieren oder durchsetzen. Nach Mannheim und Solingen ist der Vorfall in München die dritte islamistisch motivierte Tat innerhalb von etwas mehr als drei Monaten, die Aufsehen erregt. Die Bundesregierung muss erkennen, dass es in Deutschland ein Vollzugsproblem gibt – kein Regelungsdefizit. Extremisten und illegale Waffen sind das Problem, nicht der legale Waffenbesitz.“
Dem gibt es nichts hinzuzufügen!
HOT RED
Die HOT RED – eine getunte Version der Shadow 2 aus der AKAH BüchsenmacherMeisterwerkstatt!
weitere Infos auf www.akah.de
75 Jahre Ruger Mark-Pistolen: Ruger 22/45 Tandemkross im Test.
14 Gipfelstürmer:
Savage 110 und Impulse KLYM im Test.
TITELTHEMA
6 Ruger Mark IV und Tandemkross
KURZWAFFEN
22 SIG Sauer P365
56 M-Arms Tuningteile
LANGWAFFEN
14 Savage KLYM
30 CZ Scorpion EVO 3 S1
22
Vielseitiger Winzling: P365 Subkompaktpistolen im Test.
46 Neuer Stern am ZF-Firmament: Element Optics.
46 Element Optics Helix HD 2-16x50 SFP
AUSRÜSTUNG
52 Nextorch Saint Torch 30C und TA31
58 ERATAC AR-Drop-In-Abzug
SCHIESSPRAXIS
36 Portrait Thomas Winter
75 Jahre Ruger Standard/Mark- und Ruger 22/45 Tandemkross-Pistolen in .22 Long Rifle
KK-Klassiker im Wandel der Zeit
Die allererste Waffe, die das Fundament des heute weltweit bekannten Ruger-Imperiums bildete, war die von Bill Ruger im Jahre 1949 erschaffene Standard-Kleinkaliberpistole, aus der die Mark-I- bis IVBaureihe wurde. Zum Anlass des 75-jährigen Jubiläums dieses unverwechselbaren Klassikers stellen wir die aktuelle Ruger Mark IV und vor allem die hochgezüchteten Ruger 22/45-Matchpistolen des USSpezialisten Tandemkross vor.
Das für seine stets in einem sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis stehenden Waffen bekannte US-Unternehmen Sturm, Ruger & Company wurde 1949 von William Batterman Ruger und Alexander McCormick Sturm in Southport, Connecticut, gegründet. Kurz vor der Partnerschaft der beiden Firmengründer hatte der geniale Tüftler Ruger in seiner Garage zwei japanische Baby-Nambu-Pistolen nach dem Vorbild eines Originals, das ein Marinesoldat aus dem WW II mitbrachte, dupliziert. Auf Grundlage dieses erfolgreichen Projektes entschied sich Ruger dazu, seine erste kleinkalibrige Serienpistole in Form der heute legendären Ruger Standard zu erschaffen, die im Erscheinungsbild Assoziationen an die deutsche Parabellumpistole 08 in 9 mm Luger und die US-amerikanische Colt Woodsman in .22 l.r. erweckte. Die Ruger Standard wurde ein dermaßen großer Erfolg, dass sie den Grundstein für die imposante Weiterentwicklung des Unternehmens legte.
Heute zählt das börsennotierte Unternehmen, das groß- und kleinkalibrige Langund Kurzwaffen in etwa 40 Produktlinien
Den 75sten Geburtstag der Ruger Mark-Pistolen feiert man beim Traditionshersteller mit einem gravierten Sondermodell. (Foto: Ruger Firearms)
und rund 800 verschiedenen Variationen fertigt, zu den größten US-Waffenherstellern. Im Jahr 2022 fertigte Ruger laut AFMER-Report rund 432.000 Lang- und Kurzwaffen. Neben der Hauptniederlassung in Southport, Connecticut, betreibt man Fertigungsstätten in Newport/New
Hampshire, Prescott/Arizona und Mayodan/North Carolina. Im September 2020 übernahm man von der in Insolvenz geratenen Remington Outdoor Company den vor allem für Lever-Action-Gewehre bekannten US-Hersteller Marlin Firearms. Der aus einer wohlhabenden Familie stammende Alexan-
Gipfelstürmer
Die Wortschöpfung „KLYM“ dürfte hierbei wohl für „climb“ wie „klettern“ stehen und beschreibt, dass diese auf absolutes Minimalgewicht ausgelegten Gewehre auch bestens für die anspruchsvolle Gebirgsjagd geeignet sind. Die 110 KLYM mit klassischem Zylinderverschluss und die Impulse KLYM mit dem erstmals in caliber 6/2021 vorgestellten,
Magnum und .300 Winchester Magnum. Mit dem jüngsten Kaliber in dieser Reihe in Gestalt der 7 mm PRC haben wir uns wiederum in aller Ausführlichkeit in caliber 3/2024 auseinander gesetzt.
Weniger ist mehr
Bei einer Lauflänge von 22“/560 mm bringt die 110 KLYM lediglich 2,81 kg und
Karbonmantellauf aus, sondern bei der 110er wurde die stählerne Systemhülse durch aufwändige Fräsarbeiten erleichtert. Trotz des langen Magnum-Systems wiegt die Impulse nur 3 kg, auch weil ihre Systemhülse aus Leichtmetall besteht.
Karbon-Komponenten
Beide Gewehre sind mit dem beidseitig
SIG Sauer P365-Pistolenfamilie in 9 mm Luger
Der kleine Riese
Mit gerade einmal sechs Jahren Bauzeit ist die SIG Sauer P365 noch recht jung auf dem Markt, konnte sich aber in den USA schon einen beachtlichen Marktanteil sichern. Was dran ist an der erfolgsverwöhnten Subkompaktpistole haben wir für Sie zusammengefasst.
Auf der SHOT Show 2017 verkündete SIG Sauer voller Stolz mit der P320 alias M17/M18 die stückzahlenstarke und zudem prestigeträchtige US-Army-Dienstpistolen-Ausschreibung MHS (Modular Handgun System) gewonnen zu haben. Der Gewinn solch einer riesigen Behördenausschreibung hinterlässt auch auf dem Zivilmarkt eine deutliche Wirkung. Viele möchten die neue Pistole der Streitkräfte ihr Eigen nennen oder sie nach der Dienstzeit auch privat nutzen. Trotzdem hat sich SIG Sauer nicht auf den Lorbeeren ausgeruht und ein Jahr später zur SHOT Show 2018 die neue P365 vorgestellt (siehe erster Testbericht in caliber 10/2018). Wie die drei Ziffern schon suggerieren, soll man den Winzling das ganze Jahr führen können. Mit gerade einmal 146 mm Länge und 110 mm Höhe bei rund 520 Gramm Gewicht verfielen einige dem Irrglauben, dass der Handschmeichler für die .380 Auto alias 9 mm kurz ausgelegt ist. Doch der erste Eindruck täuscht, denn die kompakte Taschenpistole ist im nahezu doppelt so starken Kaliber 9 mm Luger eingerichtet, das zudem auch günstiger im Unterhalt ist. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten, so wurden bereits rund 110.000 Vorbestellungen auf der SHOT Show getätigt. Das sollte aber erst der Anfang sein. Laut GunBroker.com –einer der führenden Internetanbieter von Feuerwaffen in den USA – waren die P365-Modelle sogar die meistverkauften Kurzwaffen im Jahr 2023. Im Jahr zuvor lag sie auf Platz Drei, allerdings gehörte ihr der erste Platz unter den Subkompaktpistolen. Hut ab, kann man da nur sagen. Stand 2024 listet der US-Hersteller 30 verschiedene Modelle auf, darunter auch die in brandneue P365 Fuse (caliber 9-2024).Nutzer mit großen Händen finden an den X- respektive XL-Modellen mit 12- bis 17-Patronen-Magazinkapazität Gefallen. Wer ein Modell mit außenliegender, beidseitiger Sicherung neben der innenliegenden, automatisch wirkenden Schlagbolzensicherung sucht, wird im P365-Portfolio ebenfalls fündig. Ob man bei Subkompaktwaffen einen im Verschluss eingebrachten Kompensator braucht, sei einmal dahingestellt, angeboten wird es. Wer es exklusiver mag, kann zu den Spectre-Modellen mit goldfarbenem Abzug und Lauf greifen. Vor rund zwei Jahren schob man auch noch die .380 Auto/9 mm kurz-Ausführungen nach, die gerade einmal 450 Gramm auf die Waage bringen. Somit deckt man jede noch so kleine Lücke im heißumkämpf -
Extrem vielfältig in den Ausführungen zeigt sich die P365 (von oben): Das Topmodell P365 XL Spectre Comp, darunter das standardmäßige „Urmodell“ P 365 Nitron sowie die P365 X Macro Comp, die bei kompakten Abmessungen mit einer beeindruckenden Feuerkraft von 17+1 Patronen aufwarten kann.
drei Modelle weisen eine Lauflänge von 79 mm auf, wobei die P365 X Macro und Spectre Comp noch über einen im Verschluss eingebrachten Kompensator verfügen.
Carbine Comp im Kaliber .22 Long Rifle
Kleiner Stachel
Bereits vor drei Jahren testeten wir den CZ-Pistolenkarabiner Scorpion EVO 3 S1 in 9 mm Luger (caliber 1/2021) und nun steht auf Basis dieser Plattform auch eine sportliche Kleinkaliberausführung zur Auswahl. Natürlich ließen wir es uns nicht entgehen, auch dieses Modell ausführlich zu erproben.
Seit dem zehnten Juli dieses Jahres liegt der Feststellungsbescheid SO13-5164.01-Z-549 des Bundeskriminalamtes (BKA) aus Wiesbaden vor, dass auch dieses für die Randfeuermunition eingerichtete Selbstladegewehr für das sportliche Schießen zugelassen ist. Das gilt gleichwohl nur für die hier gezeigte
Ausführung mit 16“/406-mm-Lauflänge. Die Scorpion EVO 3 S1 in .22 Long Rifle mit 8“/203-mm-Lauf wird aufgrund ihrer Kompaktmaße als Pistole klassifiziert und ist nicht für das sportliche Schießen zugelassen. Somit könnten nur Jäger und Waffensachverständige diese Kleinkaliberpistole der besonderen Art erwerben.
Der im Leerzustand ohne weitere Zusatzausrüstung nur 2,7 kg schwere Karabiner CZ Scorpion EVO 3 S1 Carbine Comp im Kaliber .22 Long Rifle, hier ausgestattet mit Falke C-Leuchtpunktvisier und UTG-Zweibein.
Moderne Modularität
In der technischen Konstruktion überzeugt der Kleinkaliberkarabiner, der mit einem kraftschlüssig verriegelnden FederMasse-Verschluss arbeitet, durch seine ge-
niale Simplizität. Das Herzstück bildet das Gehäuseoberteil, mit dem alle anderen Waffenbauteile verbunden sind, wobei ein einziger Demontagebolzen alle Baugruppen zusammenhält.
Nach dem Herausdrücken dieses Bolzens
aus seiner Lagerbohrung kann direkt mit der Demontage begonnen werden. Ein wichtiger Punkt, denn gerade Kleinkaliberselbstlader neigen schnell zur inneren Verschmutzung, weshalb eine regelmäßige Reinigung zur Aufrechterhaltung der
3.850 Gramm bei einer recht undefinierten Charakteristik. An diesen Abzug muss man sich erst einmal etwas gewöhnen, wenn man enge Schussgruppen produzieren möchte. Aber vielleicht gibt es in Zukunft für die .22er-Ausführung auch einen
Matchabzug, wie beispielsweise von Timney, wie er für den 9er-Pistolenkarabiner bereits zur Verfügung steht. Die Verarbeitung befindet sich innen wie außen auf einem hohen Niveau und alle Komponenten sind hinsichtlich der ToFunktionszuverlässigkeit notwendig ist. Die erste Baugruppe, die man in den Händen hält, ist die Abzugseinheit samt Magazinschacht. Der Druckpunktabzug besaß im Falle unserer Testwaffe ein gemessenes, militärisch-hohes Abzugsgewicht von
Portrait des vielseitigen IPSC/Action-Topschützen Thomas Winter
Spitzenmäßiger Spätzünder!
Verhältnismäßig spät startete der 53-jährige Immobilienentwickler Thomas Winter aus Berlin seine Schießsportkarriere und kann dabei nichtsdestotrotz auf eine imposante Trophäensammlung stolz sein, die seit 2020 unter anderem 13 Deutsche Meistertitel im Speed Steel/Steel Challenge, 8 Deutsche Meistertitel in 3Gun Parcours/Fertigkeit und 12 Deutsche Meistertitel im BDS-Standardprogramm mit diversen Waffenarten umfasst.
Wie die bisher veröffentlichten caliber-Portraits von erfolgreichen Schützen belegen, verhält es sich meist so, dass das „Waffen-Gen“ bereits in der Familie vorhanden ist, weil die Eltern dem Weidwerk oder Schießsport frönen. So kamen viele Spitzenakteure der Waffenwelt schon im Kindesalter mit ihrem Sportwerkzeug in Berührung und schießen oftmals seit vielen Jahren. Bei Thomas Winter verhält es sich jedoch anders. Erst bei einem USA-Urlaub 2016 während des Besuchs eines typischen, kommerziel-
len Touristenschießstandes in Florida entdeckte er als Spätberufener im Alter von 46 Jahren seine Leidenschaft. Das Erlebnis des Schießens unterschiedlichster Waffen war für ihn so nachhaltig beeindruckend, dass er sich nach seiner Rückkehr in der Heimat sofort nach einem Schützenverein in seiner Nähe auf die Suche machte. Gleich beim ersten Online-Suchergebnis stand auf einer Homepage: „Du suchst einen Schützenverein, bei dem ausschließlich das Schießen im Vordergrund steht und nichts anderes? Dann ruf an und kom-
me einfach vorbei.“ Thomas tat exakt das, vereinbarte unmittelbar einen Termin für den nächsten Tag und war ab dem ersten November des gleichen Jahres ein Vereinsmitglied. Seine allererste eigene Waffe war übrigens gleich eine feine SIG Sauer X-Five Supermatch.
Mit vollem Einsatz
Der seit bald 30 Jahren verheiratete Familienvater von drei Kindern investierte nach dem berühmt-berüchtigten Motto „klotzen statt kleckern“ viel in den
Schießsport. So trainiert er aktuell bis zu 60.000 Schuss im Jahr mit allen Kurz- und Langwaffen für die verschiedenen Disziplinen, in denen er startet. Und da kommt eine Menge zusammen, denn Thomas Winter mischt in den IPSC Open Divisionen mit der Pistole, dem Gewehr, dem Pistolenkarabiner und der Flinte mit. Neben diesen Zentralfeuer-Waffenklassen tummelt er sich auch im dynamischen IPSC-Schießen mit Randfeuerwaffen (KK Rifle Open und KK Handgun Open). Damit nicht genug, tritt er auch bei Speed Steel/Steel Challenge und in BDS Standarddisziplinen an den Start. In den beiden ersten Jahren seiner Schießsportkarriere betrieb Thomas mehrfach wöchentlich ein 15-minütiges Trockentraining ohne weitere Hilfsmittel. Nach seinem Empfinden konnte er durch die Regelmäßigkeit und hohe Anzahl der Wiederholungen die richtige Waffenhandhabung in jeder erdenklichen Position erheblich verbessern. Analytisch und akribisch wie der Spätstarter seine Projekte nun einmal angeht, versuchte er sein Trockentraining durch CO2-Systeme oder aufwändige Laser-/Kameraaufbauten und vielem mehr zu verfeinern. Doch mit Ernüchterung musste er feststellen, dass ihm dieses Equipment keinerlei Vorteile verschaffte.
Aktuell trainiert er im reduzierten Umfang trocken, wobei er dazu die bekannten und bewährten Mantis X- und Mantis Blackbeard-Übungssysteme als Analysetools für die Abzugsbetätigung verwendet (Tests dazu in caliber 10/2017, 6/2022 und 4/2023).
Randnotiz: Weil er immer wieder von verwunderten Schützenkameraden darauf angesprochen wird, Thomas Winter ist nahezu der einzige Schütze, der selbst
ist
und nutzt eine
Element Optics Helix HD-Zielfernrohr 2-16x50 SFP
Ass aus Australien!
Ein junger Mitspieler auf dem Optikmarkt ist die australische Firma Element Optics, die sich vor den Etablierten nicht zu verstecken braucht. Das beweist das Helix HD-Zielfernrohr 2-16x50 SFP mit achtfachem Zoom, das bei einem Preis von nur 579 Euro erstaunlich viel zu bieten hat.
Matt Dubber lebt am östlichen Kap von Südafrika, ein Hotspot für Jäger weltweit. Seine Leidenschaft für das Weidwerk, Long-Range-Schießen und Ballistik wurde schon früh geweckt und seit 2011 ist er mit seinem YouTubeKanal „AirArmsHuntingSA“ am Start. Neben seinen Medienaktivitäten hat er in der Industrie für mehrere Unternehmen Zielfernrohrabsehen entwickelt. Bekannt ist er auch für seine Entwicklungs- und Designarbeiten bezüglich neuer Lauftechnologien für Long-Range-Projektile in enger Zusammenarbeit
mit FX Airguns – „dem“ Hersteller von extrem leistungsstarken innovativen Pressluftgewehren („PCP Airguns“). Der Südafrikaner frönt in seiner Heimat der Jagd mit Zentralfeuer- und Luftgewehren. Darüber hinaus kann er als Sportschütze auf zahlreiche Titelgewinne zurückblicken:
• Back-to-back NRL/Precision Rifle champion, Rocky Mountain Airgun Challenge (2018 und 2019)
• 3x Speed Shoot Open Class Champion (EBR 2018, RMAC 2019, Pyramyd Cup 2019)
• 2. Platz Extreme Benchrest 100yd (2017)
• 3. Platz RMAC 100yd Benchrest (2019) Er zählt zu den Gründungsmitgliedern des 2018 ins Leben gerufenen Unternehmens Element Optics und spielt in der Produktentwicklung, vor allem bei den Justiertürmen, MRAD-Absehen und äußeren Designmerkmalen, eine entscheidende Rolle. Weitere Mitstreiter von Element Optics sind Fredrik und Johan Axelsson von FX Airguns aus Schweden sowie der US-Topschütze Shane Kellar und Henric Bengtsson, der als schwedischer Scharf-
schütze auch an Auslandseinsätzen beteiligt war. Neben den hochwertigen Zielfernrohrbaureihen Nexus, Titan und Theos bietet man auch die besonders preisbewusste Helix-Serie an, wobei wir das neueste Modell in Gestalt des 2-16x50 erprobt haben. Dieses Zielfernrohr wird in HD (High Definition) und HDLR (High Definition, Long Range) ausgeliefert. Wir entschieden uns für das HD mit flachen Türmen ohne Zero-Stop sowie dem neuen RAPTR-1-Absehen.
Universell
Das Helix 2-16x50 HD erscheint uns als ein echtes universelles Zielfernrohr vor allem für Einsteiger und Jungjäger, die nicht sofort die Bank sprengen möchten, um für jeden Aufgabenbereich ein spezialisiertes Zielfernrohr zu kaufen. Mit der 2fachen Vergrößerung und einem Sehfeld von knapp 20 Meter/100 Meter kann es auf der Drückjagd und jeder Art des Schießens, wo geringe Vergrößerung und ausreichendes Sehfeld eine Rolle spielen, verwendet werden. Die „Eye Box“ ist ein entscheidender Faktor, wenn ein schneller Schuss abgegeben wird (siehe hierzu caliber 7-8/2023: „Alles im Blick?“). Das Helix Zielfernrohr schneidet in diesem Bereich nicht schlecht ab. Mit der zweifachen Vergrößerung kann dieses Zielfernrohr natürlich nicht konkurrieren mit typischen Drückjagdzielfernrohren, die meistens über eine einfache Vergrößerung verfügen. Mit der 2fachen Vergrößerung in Kombination mit fast 20 Meter Sehfeld/100 Meter kann man dennoch getrost an einer Drückjagd teilnehmen. Auf 50 Meter Entfernung verfügt man über 10 Meter Sehfeld und einen deutlichen Leuchtpunkt als Hilfe.
Optische Leistung
Die 16fache Maximalvergrößerung reicht aus, um ein Ziel auf etwas größerer Entfernungen erfassen zu können. Eine 24fache Vergrößerung bietet manchmal etwas mehr Komfort, wegen der Details des Ziels, die man sehen möchte, aber da unterschätzt man die Qualität der Auflösung dieses Zielfernrohres. Auf 100 Meter Entfernung kann man, wie unsere Fotos belegen, Linien von 0,2 mm erkennen. Die Leupold Mark 5 HD-Zielfernrohre, die wir in caliber 3/2024 testeten, schafften das auch, aber da ist man auch preislich in einer ganz anderen Liga angesiedelt. Hinsichtlich des Kontrastes ist dieses Helix vielleicht etwas weniger gut als die Spitzenfabrikate, aber die Farbwieder-
Das Helix 2-16x50 HD SFP wird mit reichhaltigem Zubehör ausgeliefert. Als Alternative zum Bikini-Objektivschutz gibt es auch klappbare Klarsichtschutzdeckel.
Das mit 340 mm Länge relativ kompakte Allroundzielfernrohr ist für viele Aufgabenbereiche geeignet. Die Turmschutzdeckel erheben sich nur 20 mm über dem Mittelrohr.
Die Anleitung ist vorbildlich aber leider nicht in deutsch. Interessant sind die Aufkleber, die zum Beispiel in den Klappdeckel geklebt werden können. Man kann auf ihnen die Entfernungen notieren, die bei der jeweiligen Vergrößerung zum BDC-Absehen passen.
Fackeln im Sturm!
Bei der neuen Saint Torch 30C handelt es sich weniger um eine Taschenlampe, sondern um einen mobilen Suchscheinwerfer der Extraklasse. Die weitaus kompaktere TA31 gehört da noch eher in die „Taschenlampen“-Kategorie, kann aber hinsichtlich der Lichtausbeute ebenfalls als Suchscheinwerfer bezeichnet werden.
Die beiden Lichtmonster protzen aber nicht nur mit Leuchtleistungen von 15.000 Lumen und Einsatzreichweiten von über 500 Meter (Saint Torch 30C) sowie 10.000 Lumen und rund 380 Meter (TA31), sondern auch mit vielen cleveren Technikdetails.
Die Nextorch Saint Torch 30C ist der deutlich leistungsgesteigerte Nachfolger der Saint Torch 30 und 30 V2.0, die schon vor rund sechs Jahren auf dem Markt erschienen. Die mit Batterie fast 790 Gramm schwere, aus blitzsauber verarbeitetem, oberflächenveredeltem Leichtmetall bestehende Saint Torch 30C besitzt am Lampenkopf einen Durchmesser von 82 mm und am Rohrkörper von 50 mm. Auf dem Rohrkörper kurz vor dem Übergang zum imposanten Reflektor befinden sich zwei metallene Bedientasten. Der vordere, kleinere Momentlichtschalter aktiviert den Turbo-Modus, sodass der Suchscheinwerfer mit geradezu brutaler, maximaler 15.000 Lumen Lichtkraft erstrahlt. Das hintere, größere Bedienelement aktiviert beim Durchwählen durch starken Daumendruck wahlweise das Dauerlicht in der höchsten Stufe (10.000 Lumen, 415 m Reichweite, 02:45 Stunden Laufzeit), mittleren Stufe (5.000 Lumen, 290 m, 03:45 Stunden), niedrigen Stufe (1.000 Lumen, 135 m, 06:30 Stunden) sowie im ökonomischen Sparmodus (90 Lumen, 35 m, 52 Stunden). Im Dauerlichtbetrieb kann zudem ein SOSSignal mit 1.000 Lumen aktiviert werden, wenn man den Schalter für mindestens drei Sekunden bedient. Der bei einem Such-
Kopfsache: Blick auf die Lampenköpfe der Saint Torch 30C und TA31 mit drei und vier Hochleistungs-LED.
scheinwerfer ungewöhnliche Stroboskopeffekt mit 1.000 Lumen und automatisch variierender Frequenz kann dazu dienen, etwaige Aggressoren zu verwirren und abzuwehren. Leider werden ja Rettungskräfte mit derartigen Problemen im Arbeitseinsatz immer öfter konfrontiert. Bei sensiblem Daumendruck schaltet man auch Momentlicht um, bis der Schalter wieder losgelassen wird. Direkt neben den Bedientasten wurden gut sichtbar vier kleine LED platziert, die durch ihr Blaulicht den Ladezustand des Akkupacks anzeigen. Schließlich besitzt der Suchscheinwerfer auch noch eine manuelle Sicherung für die Einhaltung der Lichtdisziplin und zur Vermeidung zur
eventuellen Selbstblendung bei Tätigkeiten aller Art. Durch zweimaliges, fixes Drücken des vorderen Schalters wird die Blockierung aktiviert, was durch eine rot aufleuchtende LED bestätigt wird. Mit nochmaligem Doppelklick des identischen Bedienelements wird die Saint Torch 30C wieder in den Bereitschaftszustand geschaltet und die Sperre aufgehoben, was wiederum durch ein dreimaliges Blaulichtblinken der LED klar angezeigt wird.
Akku dient auch als Powerbank Gespeist wird das Lichtmonster durch einen Akku-Pack, der Zweidrittel der Länge des Lampengriffs ausmacht und drei 4800
Als sinnvolles Zubehör für die mächtige Saint Torch 30C gibt es diesen leichten und robusten HM30-Mehrzweckgriff aus Aluminium mit Stativanschluss, der auch als Wegrollschutz dienen kann. Preis: 17,95 Euro.
Recknagel ERATAC Drop-In-AR-Matchabzug
Sensibler Allrounder
In caliber 1/2024 veröffentlichten wir einen Vergleichstest mit neun AR-Matchabzügen von sechs Herstellern. Hier hatte sich das „Made in Germany“-Modell von MAK Kilic aus Unterfranken wacker geschlagen. Nun gibt es mit dem Recknagel ERATAC Drop-In-AR-Matchabzug einen ebenfalls unterfränkischen Neueinsteiger, den wir auf Herz und Nieren geprüft haben.
Zur IWA 2024 hatte der über die Landesgrenzen hinaus bekannte Montagehersteller Recknagel angekündigt,
innerhalb der taktisch-sportlichen ERATACBaureihe einen AR-Abzug auf den Markt zu bringen, der auch in Kombination mit AR-
10-Gewehren in .308 Winchester, 9x19-Pistolenkarabinern sowie Kleinkalibergewehren/systemen funktionieren soll.
Der Abzug von seiner rechten Seite, alles ist sauber gekennzeichnet. Der Schlaghammer ist ohne Schräge ausgeführt, was für Funktionssicherheit in KK-Systemen mit aus der Mitte nach oben verlagerten Schlagbolzen sorgt.
Einbau ohne Waffendemontage
ERATAC hat sich bei dem Abzug was Besonderes einfallen lassen und auf die Stimmen von Anwendern gehört. Der Markt benötigt einen echten Drop-In-Abzug, den man ohne Demontage der Waffe ein- und ausbauen kann. Dieses Alleinstellungsmerkmal hat man sich patentieren lassen. Eine
Der Abzug von der linken Seite, hier mit gerader Zunge. Die Abzüge werden mit Seriennummer durchnummeriert.
weitere Besonderheit ist die Fixierung im Griffstück, die nicht mittels der gewohnten Steckbolzen geschieht, die gerne mal rauswandern. Über einen Gewindetrieb werden durch Drehen im Uhrzeigersinn mit dem mitgelieferten Torx TX5-Schlüssel die im Abzugsgehäuse installierten Pins beidseitig ausgefahren und der Abzug sitzt bombenfest in seiner Position. In dem rot
eloxierten Abzugskäfig wohnt ein trocken stehender Direktabzug („Single Stage Trigger“) mit sehr kurzem Rückstellweg („Reset“). Im eingebauten Zustand kann er über eine von oben zugängliche Schraube mit dem gleichen Torx-Schlüssel im Abzugsgewicht von 1.000 auf 1.500 Gramm umgeschaltet werden. Der Abzug ist wahlweise mit gerader oder gebogener Zunge