VISIER Leseprobe 07/2013

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TESTS

Akdal MKA-1919-XN: Neue Selbstladeflinte – aber im M 16-Look

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Österreich: € 6,50 Italien: € 6,90 Luxemburg: € 6,50 Niederlande: € 6,50 Belgien: € 6,50 Slowenien: € 7,10 Schweden: SEK 78,00 Dänemark: DKK 59,00 Ungarn: HUF 2.415,00

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7/2013 www.visier.de € 5,50

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Top-Neuheit:

Steinert SuperChrono:

Die Revolution beim v0-Messen?

Schreckschuss:

Drei Umarex-Pistolen auf dem Prüfstand

Die Hacker-Tools: Tactical Tomahawks

.40 S&W V 7 001-001 Titel.indd 1

Scharfschützengewehr Barrett MRAD in .338 LM

1000 Meter ...

und ein bisschen weiter

■ Entwicklung & Neuheiten ■ Tests & Ausblick 12.06.13 16:02


INHALT | In dieser Ausgabe

Scharfschützengewehr Barrett MRAD in .338 Lapua Magnum 1000 Meter und ein bisschen weiter schießt der neueste Spross der Firma aus Tennessee. Dabei begeisterte nicht nur die Schussleistung auf die „magische Distanz“ von einem Kilometer, sondern auch die ungewöhnliche Farbgebung. Ab Seite

Akdal MKA-1919-XN: Neue Selbstladeflinte – aber im M 16-Look AR-15-Varianten gibts wie Sand am Meer. Diese hier ist nicht nur dank ihres Herkunftslandes etwas Besonderes, sondern auch wegen des Kalibers: 12/70 statt .223 Remington. Los geht‘s ab Seite

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Auf einen Blick KURZWAFFEN: SIG Sauer P 226 X-Five, .40 S & W

S.12

Heckler & Koch P 30, .40 S & W

S.12

Heckler & Koch USP, .40 S & W

S.12

Glock 22 Gen4, .40 S & W

S.12

S & W M & P Shield, .40 S & W

S.12

S & W M & P 40 L Series, .40 S & W

S.12

S & W M & P 40 VTAC, .40 S & W

S.12

Walther PPS .40, .40 S & W

S.12

S & W M 27-1, .357 Mag.

S.74

SCHRECKSCHUSSWAFFEN:

.40 S & W: Entwicklung & Neuheiten, Tests & Ausblick Der erfolgreiche Dritte im Bunde der großen Pistolenkaliber. Mehr ab Seite

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Die Hacker-Tools Tomahawks haben sich von der Indianerwaffe zum echten Alleskönner gewandelt. Mehr über den neuen Tactical-Trend ab Seite

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Walther P 22 Q, White Edition & Wildberry, 9 mm P.A.K.

S.56

Umarex 1911 A1, 9 mm P.A.K.

S.56

LANGWAFFEN: Akdal MKA-1919-XN, 12/70

S.24

Barrett MRAD, .338 LM

S.32

Schulz & Larsen / Waadtländer, .22 l.r. S.40 Juli 2013

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In dieser Ausgabe | INHALT

Test & Technik Mittel-Maß

Geschichte & Geschichten 12

Das Kaliber .40 S & W: Entwicklung & Neuheiten, Tests & Ausblick.

... oder so ähnlich.

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Buschfleisch & Elfenbein

Namen & Nachrichten

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VISIER-Autor Andreas Rockstroh berichtet über den Status Quo bei der Wilderei auf dem afrikanischen Kontinent.

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Die Idee des Irokesen

Im September ist Bundestagswahl. Was sagen die Parteien zum Waffenrecht?

Die Hacker-Tools: Tactical Tomahawks – Blankwaffe, Arbeitsmittel, Rettungsgerät.

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Ein Ex-Preisboxer, die Anfänge des modernen Snubnose-Revolvers und ein exklusives Sammelfeld für Colt-Fans.

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Der Revolver S & W M 27-1 gilt für viele als das schönste Modell des Hauses. VISIER setzt ihn ins rechte Licht.

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Impressum

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Vorschau

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Ritter-Sport

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Im Landkreis Neuwied sitzt einer der größten Mittelalter-Ausstatter der Republik: Historical Reproductions.

«Swiss» HSc –

Papageienschiessen

News

Faszination Waffen

Juli 2013

Anzeigen-Coupon

VISIER vor Ort

Sammeln & Selbermachen

Best-Ager

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Recht & Ordnung Farben-Spiele

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Die Anzeige des Monats

VISIER-Shop-Bestellcoupon 113

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Termine

... geben sich drei Schreckschuss-Pistolen von Umarex. VISIER hat im Test Farbe bekannt.

Für alle Fälle Fitz

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Startschuss

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Steinert SuperChrono – handelt es sich dabei um die Revolution beim v 0-Messen?

Knall-Bunt

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Ständige Rubriken

Die neue ZF-Montage von KT Manz lässt sich zur besseren Verstellbarkeit kippen.

Neue Welle?

Hartmann Tresore

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Ein Schütze baute sein KK-Gewehr um – und trainiert damit fürs Schwarzpulver-Schießen.

Auf der schiefen Bahn

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Brenneke Rückruf

...für die Top-Neuheit aus dem Hause Barrett: Das MRAD-Scharfschützengewehr in .338 LM.

Nicht-Raucher

Jürgen Kohlheim

Die Pistole im Feuerkampf 108

Die Selbstladeflinte Akdal MKA-1919-XN aus der Türkei kommt im M 16-Look.

Bühne frei

Koenig gewinnt Bianchi-Cup 106

Wiedergeburt einer Tradition

Colt Mustang XSP

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Beretta Pico

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Savage Model 42

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eine Variante der Mauser HSc, die es nie gegeben hat dino: Gruppe Giar eine starke Einsatz für Armee Schweizer

Vom K 31 Ein eleganter Umbau höchste jagdliche zum Jagdgewehr für Ansprüche S 7 001-001 Titel.indd 1

Panoramaknife

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Izhmash SM-2-KO

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Außerhalb der Schweiz gibt es das in VISIER beigefügte Supplement des Schweizer Waffen-Magazins nicht am Kiosk, sondern nur im XXL-Abo vom Verlag. V ISIER. de

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TEST & TECHNIK | Das Kaliber .40 S & W

Mittel-MaĂ&#x;

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Das Kaliber .40 S & W | TEST & TECHNIK

Ihre Fans feiern die .40 Smith & Wesson als ultimatives Pistolenkaliber: die hohe Magazinkapazität einer 9 mm Luger kombiniert mit den großen, schweren Geschossen einer .45 ACP. In den USA ist die .40 S & W längst weiter verbreitet als die .45 ACP. Und wie steht es in Deutschland um die kompakte 10-mm-Patrone?

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egt man einmal strenge Maßstäbe an, dann ist Smith & Wessons 40er Patrone das einzige bedeutende neue Kurzwaffenkaliber seit 1951, dem Einführungsjahr der russischen PM-Pistole in 9 mm Makarow. Alle anderen neu geschaffenen Kaliber sind Nischenprodukte. International gesehen, können sie bezüglich ihrer Verbreitung höchstens ansatzweise an den Erfolg der .40 S & W heranreichen. Aber was macht dieses Kaliber zu etwas Besonderem? Das Erfolgsrezept liegt wohl schlichtweg darin begründet, dass es sich angesichts aktueller Technologie in der Fertigung von Pistolen und Munition um das größte, dickste und schwerste Kaliber handelt, das sich auch für kleine Handschuhgrößen und mit relativ wenig Training bei hoher Magazinkapazität problemlos handhaben lässt. Am Preis kann es jedenfalls nicht liegen. Genau wie in Deutschland kostet die .40 S & W auch in Übersee deutlich mehr als Munition in 9 mm Luger. Einfache Trainingsmunition ist allerdings in den USA deutlich billiger als in .45 ACP, das ist hierzulande kaum der Fall.

Versagensängste: Um die Geschichte der .40 S & W ranken sich weder Mythen noch Legenden. Im Gegenteil, ihre Entstehung ist wohl dokumentiert. Und sie beginnt in Miami. 1986 forderte der berüchtigte „Miami Shootout“ das Leben der zwei FBI-Agenten Jerry Dove und Ben Grogan. Fünf weitere Agenten wurden bei der Schießerei mit zwei Schwerverbrechern schwer verletzt. Nachträglich wurde das blutige Geschehen minutiös aufgearbeitet, um Schwachpunkte in Ausrüstung, Vorgehensweise und Training auszumerzen. Im Bereich Ausrüstung fiel der ungnädige Blick des FBI unter anderem auf die Kombination der 9-mm-Pistole S & W M 459 samt der passenden Silvertip-Hohlspitzmunition von Winchester. Denn in dem minutenlangen Gefecht durchschlug eines dieser Geschosse zwar den Oberarm des Gangsters Michael Platt, blieb aber anschließend in seiner Brust stecken, ohne das Herz zu verletzen. Das war schlecht: Platt gelang es auch mit kollabiertem rechtem Lungenflügel und einigen zusätzlichen Schussverletzungen noch, drei Bundespolizisten zu verletzen und zwei weitere zu töten. Juli 2013

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TEST & TECHNIK | Selbstladeflinte Akdal MKA-1919-XN

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Selbstladeflinte Akdal MKA-1919-XN | TEST & TECHNIK

Sie sieht aus wie ein AR-15/M 16, ist aber keines: Eksen Silah Ltd. bietet mit dem Modell MKA-1919-XN eine 12er Flinte mit EinsteckKastenmagazin. In den USA wählen viele Sportler den Selbstlader aus der Türkei als Basis für hochgezüchtete Wettkampfwaffen – jetzt kommt er nach Deutschland.

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eim Namen dieser Flinte herrscht Unklarheit: In Übersee geht der türkische Halbautomat bereits seit gut zwei Jahren als Akdal MKA-1919 über den Ladentisch. Und unter dieser Bezeichnung vertreibt ihn hierzulande auch die Firma Leader Trading GmbH aus Ratingen. In der (englischen) Bedienungsanleitung der Testwaffe findet sich neben „Akdal“ noch die Angabe „Eksen Silah Ltd.“, das dient als Herstellerangabe sowie als Firmen-Internetadresse www.xnarms.com. Die XNArms-Kennung findet sich auch auf der Flinte, Akdal aber nicht. Wie auch immer, die Modellbezeichnung MKA-1919-XN scheint in jedem Fall zu stimmen.

Die MKA-1919-XN: Sie ähnelt äußerlich einem M 16 A2 mit Hang zu leichtem Übergewicht. Doch das täuscht, ungeladen und ohne Magazin wiegt die Flinte bloß 3450 Gramm. Und in ihrem Inneren ähnelt sie Eugene Stoners berühmter Konstruktion kaum. Rein technisch produziert Eksen Silah eine MagnumFlinte mit konventionellem, nicht selbstregulierendem Gasdrucksystem, die mittels hochschwenkendem Block in der Laufverlängerung verriegelt. Das Pistonsystem sitzt unter dem Lauf, wie bei Gasdrucklader-Flinten üblich. Zu den Besonderheiten der MKA-1919-XN gehört neben ihrem abnehmbaren Kastenmagazin die zweiteilige Gehäusekonstruktion im bekannten AR-15/M 16-Stil. Dabei fertigt das türkische Unternehmen mit Sitz in Konya die obere Hälfte, also das eigentliche Verschlussgehäuse, aus Aluminium mit einer integrierten Montageschiene für Visierungen. Die untere Hälfte besteht aus Plastik und bildet gleichzeitig den Hinterschaft sowie den Pistolengriff. Dieser „lower receiver“ nimmt Abzugsgruppe und Magazin auf. Das Werk versieht beide Gehäuseteile mit der Seriennummer. Anders als bei einem AR-Gewehr werden die Gehäusehälften nicht durch zwei Druckbolzen verbunden. Stattdessen schiebt man die untere Gehäusehälfte seitlich in passende Aussparungen des Alu-Systems ein und verschraubt sie zusätzlich. Für die reguläre Demontage zwecks Reinigung muss man aber die Hälften nicht voneinander trennen – die Waffe wird wie die meisten Selbstlade-Flinten über die abschraubbare Endkappe am Handschutz zerlegt. Regulär handelt es sich bei der MKA-1919-XN um eine Flinte im Kaliber 12/76 mm. Bei dem Teststück handelt es sich aber um einen Sonderfall: Die abgebildete MKA-1919-XN verließ das Beschussamt mit einem verstärkten Beschuss (Adler über V) für das Kaliber 12/70 mm. Laut Auskunft von Leader Trading wurden früher jedoch die gleichen Flinten immer in 12/76 mm beschossen – das soll auch künftig wieder geschehen. Wegen des Kalibers 12/70 gehörten bei der Testwaffe zwei Fünf-SchussMagazine 12/70 zum Lieferumfang. Bei den 12/76er Akdal-Flinten legt der Hersteller aber je ein Fünfer Magazin für 12/70 und 12/76 mm bei. Die Magnum-Magazine unterscheiden sich neben der Beschriftung („3 Inch“) nur durch ihre Zubringer und etwas kürzere Führungslippen von den 12/70er Behältern. V ISIER. de

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TEST & TECHNIK | Barrett MRAD in .338 Lapua Magnum

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Barrett MRAD in .338 Lapua Magnum | TEST & TECHNIK

Bühne frei Multi Role Adaptive Design, kurz MRAD, heist der neueste Spross von Barrett. Gedacht für die verschiedensten Einsatzszenarien, musste das neue Scharfschützengewehr des US-Herstellers auch zum Casting bei VISIER erscheinen.

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pätestens seit die Bundeswehr das 50er Scharfschützengewehr M 82 der Barrett Firearms Manufacturing Inc. (www.barret.net) unter der Bezeichnung „G  82“ eingeführt hat, rückte der Name „Barrett“ auch hierzulande in den Fokus der Präzisionsschützengemeinde. Nun unternimmt Barrett einen weiteren Anlauf, um die strengen Anforderungen des USSOCOM (United States Special Operations Command) für Scharfschützengewehre zu erfüllen. Das neue MRAD ähnelt in Design und Aufbau stark dem bereits 2008 vorgestellten Barrett Modell 98B. Beide Modelle sind nur in .338 Lapua Magnum zu haben. Das MRAD verfügt jedoch über einen Klappschaft sowie eine größere Auswahl an Laufvarianten.

Steckbrief: Der Lauf des MRAD besteht aus brüniertem Werkzeugstahl. Die Rohre gibt es laut Barrett in der Ausführung „heavy“ (schwer) oder „fluted“ (kanneliert) jeweils in den Längen 20, 24 und 26 Zoll. In „fluted“ kommt eine 24,5"-Variante hinzu . Alle Wechselläufe für das MRAD besitzen einen 238 mm langen Drall, sprich: Das Geschoss dreht sich auf einer Strecke von 9,35 Zoll einmal um seine Längsachse. Damit sind sie speziell für schwere Geschosse um die 300 Grains konzipiert. An ihrer Mündung befindet sich ein zölliges ¾-20 UNF-Gewinde. Dieses eignet sich zur Aufnahme von Schalldämpfern, gedacht zum behördlichen Einsatz. Bei der Testwaffe saß allerdings eine Zweikammer-Mündungsbremse auf dem 688 Millimeter langen Lauf. Die beiden senkrechten Prallflächen der Bremse stehen im rechJuli 2013

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ten Winkel zur Seelenachse des Rohrs. Ihre Durchgangsbohrung misst dabei mit 9,5 Millimetern gerade einmal 0,9 mm mehr als der Geschossdurchmesser. Durch ihre Form lenken die Prallflächen die Gase nicht nur seitlich, sondern teilweise auch nach hinten um. Dies wirkt dem Rückstoßimpuls entgegen und reduziert ihn fühlbar, ohne den Schützen dabei zu beieinträchtigen. Acht längs der Schussrichtung in den Mantel eingefräste, 515 Millimeter lange Kannelierungen vergrößern die Oberfläche des Rohres. Das sorgt für eine bessere Wärmeableitung respektive ein schnelleres Abkühlen des heißgeschossenen Laufs. Durch die erhöhte Abstrahlfläche des Mantels setzt hier jedoch auch früher das Hitzeflimmern ein und erschwert die Sicht durch die Optik. Und das geht schnell, wenn bei jedem Schuss bis zu sechs Gramm Nitropulver dem Lauf einheizen. Der besitzt eine konische Außenkontur, sprich: Der Laufdurchmesser verjüngt sich von 31,8 Millimeter an der Wurzel auf 23,4 mm an der Mündung. Eine an das Rohr geschraubte Buchse nimmt die Verriegelungswarzen des Verschlusses auf. Und der 3190 Gramm schwere Lauf stützt sich im System über die komplette Mantelfläche der Buchse ab. Der Schaft besteht aus einer hochfesten Aluminiumlegierung. Seine Oberfläche trägt zum Schutz vor Kratzern und Verschleiß eine schokofarbene Harteloxalschicht. Der Kunde kann hier zwischen Schwarz oder Bronze wählen. Der komplette Schaft besteht im Wesentlichen

aus drei Teilen: Vorderschaft mit System, Griffstück mit Abzugsgruppe und Magazinschacht und Hinterschaft. Am Vorderschaft befindet sich ein langer, ventilierter Handschutz im Achtkantprofil-Design. An den Seiten des Handschutzes brachten die Konstrukteure jeweils sieben und an seiner Unterseite sechs Gewindebohrungen an. Die Gewinde dienen der Befestigung von Picatinny-Rails (MilStd 1913). Drei dieser Zubehörschienen liegen der Waffe serienmäßig bei. Neben den typischen Quernuten besitzen die Rails auch jeweils eine Bohrung, die als Aufnahme für eine Schnellwechsel-Riemenbügelöse fungiert. Die Vorderschaftoberseite bildet eine durchgängige, 550 mm lange Picatinny-Schiene aus. Um den vertikalen Verstellbereich des Zielfernrohres und somit die Reichweite der .338 Lapua Magnum-Patrone möglichst ausschöpfen zu können, versah Barrett die Schiene mit einer Vorneigung von 30 Winkelminuten (MOA = Minute of Angle). Positiv wirkt sich aus, dass Barrett Schiene und Vorderschaft aus einem Block fertigt. Somit entfällt eine Fehlerquelle: Es gibt hier keine Schienenschrauben, die sich irgendwann mal lösen können. Etwa in der Mitte des Vorderschaftes befindet sich die Aufnahme für den Lauf im System. Wie bei den meisten Waffen mit Laufwechseloption setzt auch Barrett beim MRAD auf eine Klemmbefestigung. Um die korrekte Position des Laufes sicherzustellen, gibt es an der Oberseite der Verschlussbuchse eine halbrunde Aussparung. Das System weist als Gegenstück einen ZenV ISIER. de

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TEST & TECHNIK | Schultz & Larsen M 61 Adaption

NichtRaucher

Im „scharfen Schuss“ auf 50 Meter Distanz trainieren für die Perkussionsgewehrdisziplin ohne umherziehende Pulverschwaden und den dumpfen, lauten Schussknall – geht das? Vorderladerschütze Heinz Gräf fand einen Weg.

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as hast du denn da?“ Diese Frage hört der PerkussionsgewehrSchütze Heinz Gräf (s. Kasten Seite 45) in letzter Zeit öfter, wenn er sein „selbstgebautes“ Trainingsgewehr

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auf dem Schießstand der Neuwieder Schützengesellschaft auspackt. Das gilt vor allem dienstags, wenn eigentlich nur die Kleinkaliber-Gewehrschützen auf dem kombinierten 50-/100-Meter-

Stand schießen dürfen. Die Vereinsschießanlage liegt in einem Tal, direkt unterhalb eines Stadtteils der „Deichstadt“, wie sich Neuwied wegen seiner in den 1930er Jahren gebauten HochwasJuli 2013

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Schultz & Larsen M 61 Adaption | TEST & TECHNIK

serschutzmauer nennt. Wie anderenorts auch erfolgte zum Anwohnerschutz eines zwischenzeitlich in der Nähe der Schießstätte entstandenen Wohngebietes eine Schießzeit- und Schusszahlbegrenzung. Der Verein setzte die Übungstunden für Vorderladerschützen auf freitag- und samstagnachmittags fest. Das reichte dem ambitionierten Schützen – insbesondere vor Wettkämpfen – nicht.

Not macht erfinderisch: Seine Wettkämpfe absolviert Linksschütze Juli 2013

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Gräf seit Jahren mit einem .45er Pedersoli-Waadtländer (siehe VISIER 8/1989), den er beim Vorderladerspezialisten Helmut Mohr in Mayen erwarb. Wie alle Schweizer Standstutzer besitzt der Waadtländer den für diese Matchgewehre üblichen Handpilz, eine Hakenkappe sowie einen mehrfach geschwungenen Abzugsbügel. Ein Deutscher Nadelstecher und das obligatorische Schweizer Diopter mit großem, flachem Teller runden das edle Erscheinungsbild der Waffe mit dem achteckigen Laufprofil ab.

Mit diesen Details im Hinterkopf suchte der passionierte Perkussionsgewehrschütze nach einer Möglichkeit, seine Trainigszeiten auszuweiten. Das ging in diesem Falle nur mit Hilfe eines KK-Gewehres. Also musste ein solches her, das von vornherein möglichst viele Attribute der Ausgangswaffe parat hielt. Präzise und erschwinglich (Preis unter 300 Euro) sollte es zudem sein.

Kandidatensuche:

Kurzerhand schloss sich Gräf mit dem VISIER-Lesern V ISIER. de

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TEST & TECHNIK | ZF-Montage mit Vorneigung

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ie Firma Konstruktionstechnik Manz hat sich auf Kleinserien präziser Montagen und Zubehör spezialisiert. Das Unternehmen genießt bei Kunden einen sehr guten Ruf, trotzdem blättert wohl kaum jemand regelmäßig einen Katalog mit Dutzenden Ringen, Schienen und dergleichen durch. Was kann es schon Langweiligeres geben als Montagen in allen möglichen Größen und Bauarten? Doch die „Fifty Montage“ mit variabler Vorneigung des Unternehmens aus dem rheinisch-bergischen Overath zeigt, wie interessant so unscheinbares Zubehör sein kann. Georg Manz entwickelte die Konstruktion ursprünglich für ein spezielles Scharfschützengewehr: das SSG 1.7 von German Precision Rifles. In der VISIERAusgabe 7/2012 findet sich ein Test dieser Waffe, bei welcher der Schütze dank Laufwechsel zwischen drei völlig ver-

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schiedenen Hochleistungskalibern wählen kann: 10,2 x 94 mm Jaguar, .50 BMG und .700 Subsonic. Ohne eine Montage mit variabler Vorneigung kommt das SSG 1.7 gar nicht aus, denn es ist für Distanzen von 2000 Metern und mehr konzipiert. Befinden sich die Ziele aber sehr weit vom Schützen entfernt, genügt der Verstellbereich des Zielfernrohrs nicht mehr für einen Fleckschuss. Die Montage bietet also eine für das jeweilige Zielfernrohr erforderliche Vorneigung. Und noch ein Punkt findet sich im Pflichtenheft. Die Montage muss sich an Zielfernrohre mit unterschiedlichem MittelrohrDurchmesser anpassen lassen.

Neigungsfragen: Dass die Zieloptiken auf große Entfernungen ohne Montage mit Vorneigung nicht auskommen, lässt sich am besten am konkreten Beispiel erkennen – ein auf ein Sako TRG 42

im Kaliber .338 Lapua Magnum befestigtes Schmidt & Bender 5-25 x 56 PM II. Das ZF besitzt einen Verstellbereich von insgesamt 65 MOA (Winkelminuten), also 189 Zentimeter auf 100 Meter. Steht der Höhenturm auf 33 MOA, dann schaut der Schütze gerade durch das Glas. Nimmt man grob vereinfacht an, dass die Optik und der Lauf parallel liegen, schießt das Gewehr dann auf 100 Meter Fleck. Will der Schütze jedoch weiter hinaus, bleiben ihm nur noch zirka 32 MOA Verstellweg nach oben. Doch das ist nicht allzu viel. Dies zeigen einige Zahlen für das gewählte Beispiel: Auf 1000 Meter genügt in diesem Kaliber für den Fleckschuss noch eine Korrektur von 27,7 MOA. Doch schon 100 Meter weiter stößt das PM II an seine Grenzen – erforderlich wären 32,6 MOA. Der Grund liegt im parabelartigen Geschossabfall. Auf 1500 Meter müsste der Schütze die Op-

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ZF-Montage mit Vorneigung | TEST & TECHNIK

n Bahn tik schon um 58 Winkelminuten anpassen. Die Lösung besteht nun darin, dass Objektiv mittels Montage vorn abzusenken. Bei der Fifty Montage von KT Manz löst man dazu vier Schrauben und montiert dann ein dazu passendes Einlegeplättchen. Mit einer Vorneigung von 30 MOA kann dann der Schütze die Optik insgesamt um 62 MOA korrigieren. Das ermöglicht in dem erwähnten Beispiel Fleckschüsse bis auf 1500 Meter. Als Faustformel gilt: Die Vorneigung sollte die Hälfte des Höhenverstellbereiches vom Zielfernrohr betragen.

Schraubenkunde: Das SSG 1.7 verschießt neben .50 BMG-Projektilen auch bis zu 94 Gramm schwere Unterschallgeschosse. Die auf das gesamte System wirkenden Kräfte sind enorm, deshalb muss die Fifty Montage extrem belastbar sein. Das Rückgrat der Konstruktion

In vielen Zubehör-Artikeln steckt reichlich Know How. VISIER stellt in diesem und im folgenden Beitrag zwei innovative Produkte vor – als erstes eine Montage von KT Manz. bildet ein verwindungssteifer Grundkörper aus einer hochfesten AluminiumWalzlegierung oder aus Chrom-Molybdän-Stahl. Drei separate, stählerne Klemmbacken verbinden diesen mit der Picatinny-Schiene. Der Grundkörper aus Stahl und die Klemmbacken sind PVDbeschichtet. Das Kürzel PVD steht für „physical-vapour-deposition“ (physikalische Gasphasenabscheidung). Dieser Korrosionsschutz aus dem Werkzeugbau zeichnet sich durch eine extreme Härte von mehr als 3000 HV aus (HV steht für Härteprüfung nach Vickers). Trotzdem ist die Schutzschicht gerade einmal 0,003 Millimeter dick – Probleme mit der Maßhaltigkeit gibt es deshalb nicht. Die schwarz eloxierten Ringe aus Aluminium sind symmetrisch aufgebaut und übertragen deshalb die beim Rückstoß wirkenden Kräfte gleichmäßig auf den Grundkörper.

Jeweils sechs M4-Inbusschrauben befestigen die oberen Halbschalen der Ringe mit einer hohen Klemmkraft. Weil die Ringe sehr breit ausfallen, ist die Flächenpressung trotzdem vergleichsweise klein. So muss das Zielfernrohr keinen übermäßigen Belastungen standhalten. Die Schraubenköpfe setzt der Hersteller bewusst in die unteren Ringhälften: Die Konstruktion bleibt oben schlank, und der Schütze hat eine gute Sicht auf die Skalen der Verstelltürme des Zielfernrohres. Außerdem ermöglicht diese Anordnung sehr große Freiheiten bei der Gestaltung der Oberringe – wichtig, wenn die Konstruktion zusätzliche Picatinny-Schienen, Schusswinkelmesser oder Notvisiere aufnehmen soll. Die Einlegeplättchen besitzen zwei Bohrungen, die sich je nach gewünschter Vorneigung durch die Höhe der Lochpaare unterscheiden. Damit die

Die Mindestbauhöhe der Fifty Montage beträgt 37 mm. KT Manz liefert zum selben Preis wie die Standardhöhe beliebige Bauhöhen. So lassen sich auch Zielfernrohre mit großem Objektivdurchmesser an jede Waffe anpassen – etwa das abgebildete Zeiss 6-24 x 72.

Die Fifty Montage besteht aus einem Grundkörper und Aluminium-Ringen. Die Inbusschlüssel dienen zum Befestigen der Ringe und des Grundkörpers auf der PicatinnySchiene. Die Beschriftung der Ringe zeigt den Mittelrohrdurchmesser des Zielfernrohrs sowie die Bauhöhe an. Am Schlüsselring hängen die Einlageplättchen für die variable Vorneigung von 0 bis 90 MOA – so gehen die kleinen Teile nicht verloren.

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TEST & TECHNIK | Geschossgeschwindigkeits-Messgerät

Neue Welle? Das neue norwegische „SuperChrono“ misst die Geschossgeschwindigkeit anders als Produkte der Konkurenz. VISIER prüfte das Gerät mit Projektilen unterschiedlicher Kaliber.

Links: Superchrono, montiert auf Stativ. Oben: Die von RUAG zur Verfügung gestellte Schlierenaufnahme macht die Machsche Stoßwelle sichtbar.

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ie schnell Geschosse die Mündung passieren, wollten schon die Vorderladerschützen vergangener Zeiten wissen. Frühe Messgeräte muten aus heutiger Sicht abenteuerlich an – zum Beispiel eine mit Stoff oder Papier bespannte Trommel, welche mit konstanter Drehzahl rotierte. Um die Geschwindigkeitswerte zu erhalten, musste man durch das Gerät schießen. Da sich die Trommel bewegte, lagen Einund Ausschussloch nicht einander gegenüber, sondern versetzt zueinander. Mit Hilfe von Drehzahl und Rotationsgeschwindigkeit der Trommel ließ sich nun die Projektilgeschwindigkeit berech-

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nen, indem man den Abstand der Löcher dazu ins Verhältnis setzte. Im elektronischen Zeitalter lässt sich die Geschwindigkeit glücklicherweise weit schneller, genauer und weniger aufwändig ermitteln: Mittels Lichtschranken und lichtabhängiger Widerstände erfassen die Geräte dabei meist den Schattenwurf des fliegenden Projektils. Auch die modernen Messanlagen nutzen nichts anderes als die einfache physikalische Definition der Geschwindigkeit (= in einer bestimmten Zeit zurückgelegter Weg). Eine Bordrechner teilt den Abstand zweier Sensoren durch die Zeit, in der das Projektil zwei Schatten wirft. Juli 2013

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Geschossgeschwindigkeits-Messgerät | TEST & TECHNIK

Der Weg ist bei den meisten Messgeräten jeweils ein konstanter Wert, die Elektronik muss daher nur die entsprechende Flugzeit des Projektils messen. Zahlreiche, für den Endverbraucher bezahlbare Chronographen wie Mehls BMC-Reihe oder der AmmoMaster von RCBS funktionieren so. Deshalb überrascht die norwegische Firma Steinert, die einen anderen Weg geht: Ihr SuperChrono nutzt die vom Geschoss verursachte Stoßwelle. Damit steht aber ein Nachteil schon von vornherein fest: Das Gerät taugt nur für mit Überschall fliegende Projektile und nicht für Subsonic-Laborierungen. Dafür kommt es allerdings ohne Messrahmen aus. Das dürfte vor allem Wiederladern und Testschützen gefallen, die ihr Gerät nicht nur einmal im Jahr aus dem Schrank holen. Denn je häufiger man ein BMC- oder ein vergleichbares Gerät nutzt, desto mehr steigt auch die Wahrscheinlichkeit, versehentlich den Messrahmen kaputt zu schießen – und Ersatz kostet nicht nur beim BMC Geld.

Das Prinzip: Liegt die Mündungsgeschwindigkeit unter der Schallgeschwindigkeit der Luft (c), eilt dem Projektil eine Stoßwelle der an der Mündung expandierenden Gase voraus. Solange deren Geschwindigkeit die Schallgeschwindigkeit von Luft übersteigt, entsteht am Bug die für die Messung mit dem SuperChrono benötigte Stoßwelle. Diese nach dem Physiker Ernst Mach benannte Machsche Stoßwelle ist nichts anderes als eine starke Druckschwankung in der Luft, die sich wellenartig und kegelförmig ausbreitet: An der sogenannten Wellenfront steigt der Druck sprunghaft an; hinter der Welle fällt dieser stark ab. Der so verursachte Unterdruck gleicht sich dann wieder dem Umgebungsdruck an. Der Öffnungswinkel des Machschen Kegels ist umso kleiner, je schneller das Projektil fliegt.

Die Funktionsweise des Steinert SuperChrono ist einfach: Zwei Druckaufnehmer erfassen in einem Abstand von 200 Millimetern die Druckschwankung der Stoßwelle und wandeln sie in ein elektrisches Signal um. Da der vom Projektil beim Messen zurückgelegte Weg feststeht, muss das Gerät aus Skandinavien nur noch die zugehörige Zeit bestimmen und anschließend die Geschwindigkeit berechnen.

Im Test: An erster Stelle stand natürlich die Frage der Genauigkeit des SuperChrono bei unterschiedlich großen und schnellen Geschossen. Als Referenzgeräte wählten die Tester zwei Mehl BMC 18, denn an deren Präzision gibt es keinen Zweifel. Als Unterlage für die drei Geräte diente ein sehr massiver und stabiler, mit Wasserwaagen ausgerichteter Tisch. Tester Christopher Hocke richtete die in einem Abstand von zehn Zentimetern stehenden Geräte mittels Laser hintereinander aus. In Schuss-

richtung stand zuerst das Steinert, dahinter die beiden BMC 18-Rahmen. So konnte die Bugstoßwelle des Geschosses ohne Hindernisse über die Sensoren des Steinert einfallen. Durch diesen Kniff ließen sich Reflektionen oder Brechungen vermeiden, die die Testergebnisse hätten verfälschen können. Außerdem standen SuperChrono und BMC-Rahmen so auf dem Tisch, dass sie im selben Winkel messen konnten. Beim Vergleich der beiden Geräte lassen sich deshalb eventuelle Fehler vernachlässigen, die daraus resultieren, dass Laufachse und Tischoberfl äche nicht exakt parallel zueinander verlaufen. Der Abstand zwischen Mündung und dem ersten Gerät betrug drei Meter. Vor Beginn des ersten Tests wurde jede einzelne Waffe mittels Einstecklaser im Lauf und Neigungswinkelmesser parallel zur Tischunterlage sowie seitlich ausgerichtet. Mit einer zweiten Messreihe überprüften die Tester die Genauigkeit im Grenzbereich zwischen einfacher und 1,1-facher Schallgeschwindigkeit. Denn Steinert empfiehlt sein SuperChrono nur für Projektile, die wenigstens mit 1,1-facher Schallgeschwindigkeit durch das Messfeld fliegen. Abschließend ging es um die Frage, ob das Steinert-Gerät an allen Punkten des vom Hersteller angegebenen Messbereiches auch tatsächlich exakte Werte ermitteln kann.

Auf Herz und Nieren: Die erste Prüfung fand mit insgesamt 21 Laborierungen statt. Die Kaliberpalette reichte dabei von .22 l.r. bis .45 Auto und der Geschwindigkeitsbereich von 252 bis 1090 Meter pro Sekunde. Das deckt etwa das ab, was Sportler und Jäger üblicherweise für ihre Zwecke nutzen. In diesem Testteil schlug sich das SuperChrono mit Bravour: Die Abweichung zum Mittelwert der von den Referenzgeräten gelieferten Werte lag bis auf drei Messreihen

Das SuperChrono lässt sich einfach bedienen: Mittels Pfeiltasten kann der Schütze die einzelnen Messwerte ablesen. Nach dem Drücken der avg-Taste errechnet das Gerät den Durchschnitt. Balken im Display zeigen die Stromreserven an. Eine Wasserwaage sowie Kimme und Korn helfen beim Ausrichten der Anlage. V ISIER. de

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TEST & TECHNIK | Bunte Schreckschusspistolen von Umarex

Knall-Bunt

Schwarz hat als Farbe für Waffen schon seit langem sein Quasi-Monopol eingebüßt. Umarex räumt jetzt mit drei neuen Modellen auch bei Schreckschusspistolen mit dem tristen Einerlei auf.

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old, Weiß und Pink. Dank dieser ungewöhnlichen Farben gingen die beiden P 22 Q und die 1911 A1 genannten Schreckschussmodelle von Umarex schon vor dem Test durch viele Hände in der VISIER-Redaktion. Jeder wollte die knalligen Farben mal genauer in Augenschein nehmen. Kein Wunder, bunte Waffen polarisieren, auch wenn an der Mündung keine Geschosse rauskommen.

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Für Puristen ist nach wie vor Schwarz das Maß aller Dinge. Allerdings setzen sich seit Anfang des Jahrtausends auch andere Farben durch. Zunächst beim Militär, später im Zivilbereich kamen vor allem gedeckte Farben von Olivgrün bis Beige in Mode. Doch gleichsam mit den taktischen Farben hielt auch Knalligeres Einzug in den Waffensektor. Zwar befinden sich Rot, Blau, Lila und andere schrille Farben immer noch auf den

Schießständen in der Minderheit, aber die Farben haben ihre feste und stetig wachsende Fangemeinde. Das gilt auch bei der P 22 Q, der Schreckschussvariante von Walthers Kleinkaliber-Dauerbrenner P 22. „Wildberry“ und „White Edition“ lauten ihre Namen, knallig-pink und schneeweiß zeigt sich das Äußere. Die beiden Modelle von Umarex unterscheiden sich – bis auf die Juli 2013

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Bunte Schreckschusspistolen von Umarex | TEST & TECHNIK

In Farbe und bunt: das Testtrio (l.) Der silberne Höcker links am Magazin betätigt nach dem letzten Schuss den Schlittenfang (M). Eine der P 22 Q im Schuss (r.)

Farben – äußerlich kaum vom scharfen Original. Die Schlitten bestehen wie im Schreckschussbereich üblich aus Zinkdruckguss und die Griffstücke aus schlagzähem Polymer. Bei der White Edition hat Walther beides in Reinweiß gehalten und bloß den Griffrücken und die Bedienelemente schwarz kontrastierend abgesetzt. Bei der Wildberry ließen es die Ingenieure ein wenig dezenter angehen. Hier sticht nur das Griffstück in einem dunklen Pinkton ins Auge. Technisch zeigen sich beide P 22 Q-Pistolen vollkommen identisch. Verriegelt wird über einen Feder-MasseVerschluss. Der Abzug funktioniert im gängigen SA/DA Modus. Die Schlagbolzensicherung lässt sich ebenso beidhändig bedienen wie der Magazinhebel. Die Magazine der beiden P 22 nehmen sieben Patronen im beliebten Schreckschusskaliber 9 mm P.A.K. auf. An der Laufmündung frästen die Konstrukteure Juli 2013

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ein Innengewinde ein. Darauf kann der Besitzer den mitgelieferten Schießbecher für 15-mm-Signalmunition festschrauben. Wie das scharfe Vorbild liegt auch die P 22 Q recht gut in der Hand, sofern man nicht mit XXL-Fingern gesegnet ist. Der kleine Finger ruht dabei auf der passend geformten Abschlusskappe des Magazins. Die sogenannte HiGrip-Oberfläche überzieht die Handhabe des Griffstücks mit Halbkreisen und kleinen Punkten für einen rutschfreien Griff. An der Vorderseite des Abzugsbügels sorgen Querrillen für sicheren Halt der unterstützenden Hand. Das Zerlegen der P 22 Q geht spielend leicht vonstatten: Vor dem Abzugszüngel sizt der Zerlegeschieber im Griffstück. Ihn zieht man mit dem Zeigefinger und dem Daumen nach unten. Danach lässt sich der Schlitten in die hinterste Position ziehen, nach oben heben und über den Lauf nach vorne abstreifen.

Goldfinger: Im krassen Gegensatz zu den beiden Polymer-Knallern zeigt sich der Dritte im Bunde der bunten Pistolen. Die 1911 A1 ist nicht nur größentechnisch ein anderes Kaliber, auch beim Material zeigt sich das Goldnugget noch vom alten Schlag: Ihr schimmerndes Äußeres besteht komplett aus Metall. Kunststoff sucht man bei den Griffschalen aus schwarzem Holz ebenso vergebens wie an den Bedienelementen. Das schlägt sich natürlich auch im Gewicht nieder: fast ein Kilogramm bringt die 1911 A1 auf die Waage. Dafür bekommt mal allerdings auch eine Waffe, die wohl rein optisch wie kaum eine zweite dafür geeignet ist, an Silvester lautstark das neue Jahr einzuläuten – Zigarre im Mundwinkel inklusive. Doch so schick das goldfarbene Äußere mit den Colt-Markings auch ist, mit der Haltbarkeit scheint es nicht allzu weit V ISIER. de

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TEST & TECHNIK | Tactical Tomahawks

Die Idee des Irokesen

Ausgefranste Jagdhemden, Leder-Mokassins und lange messingbeschlagene Vorderladerbüchsen im Waldläufer-Stil bilden heute einen Fall für geschichtsbewusste Nostalgiker – der Tomahawk aber macht sich gerade fürs 21. Jahrhundert fertig.

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er Ahornsirup der kanadischen Firma Alleghanys Maple Farms Inc. und der Marschfl ugkörper BMG109 vom US-Rüstungskonzern Raytheon haben eins gemeinsam: Beide tragen die Bezeichnung „Tomahawk“. Damit erinnern ihre Hersteller an einen Gegenstand, der als die indianische Waffe schlechthin gilt. Und die feiert seit einigen Jahren fröhliche Urständ: Zum Ers-

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ten als Kopie der originalen „Hawks“ aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. Das begann im 20. Jahrhundert mit der Bewegung der Messermacher, Vorderladerschützen und der als „Buckskinner“ bekannten Waldläufer- und Trapper-Reenactors. Zum Zweiten entwickelte sich der Tomahawk zum Sportgerät: Pfadfinder wie Western-Hobbyisten benutzen entsprechend ausgelegte Stücke bei Wettkämp-

fen im Zielwerfen. Und wer sich dem von alten Indianer-Kampftechniken abgeleiteten, jungen Martial Arts-Sport des Okichitaw widmet, braucht dazu auch so eine Hieb-/Handwurfwaffe. Und zum Dritten wandelte sich das alte IndianerBeil zum Tactical Tomahawk. Dabei handelt es sich um eine mit Blick aufs Militär entwickelte Blankwaffe. DeJuli 2013

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Tactical Tomahawks | TEST & TECHNIK

Der Vater des Tactical Tomahawk: Peter LaGana (r.) ersann das erste der als Kampfgerät, Werkzeug und Notrettungsgerät konzipierten Instrumente. Er gründete die originale American Tomahawk Company (ATC, www.americantomahawk.com)

ren Äußeres erinnert in Material wie Form oft nur in Ansätzen, mitunter gar nicht mehr an das Gerät aus der Waldläuferzeit. Spätestens mit dem „War against Terror“ setzten sich diese Beile auf breiter Ebene bei den GIs durch. Schon vor zehn Jahren bemerkten USJournalisten wie David Tillett von ABC News, dass immer mehr US-Soldaten Tomahawks mit ins Gefecht führen: „MitJuli 2013

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glieder der Air Force Security Groups (Luftwaffensicherheit), der Army Rangers und der Special Forces gehören unter anderem zu den Verbänden, die sich dazu entschlossen haben, Tomahawks zu ihrer Grundausrüstung hinzuzufügen.“ Sie dienen zum Nahkampf, zur Unfallrettung und für alle Arbeiten im Camp. Daher finden sie zusehends Anhänger in der Outdoor-Gemeinde und bei Sammlern.

Tomahawk ist nicht Tomahawk: Es boomt – ein Beleg: Die Herstellerzahl beginnt unübersichtlich zu werden. Kleine Firmen wie American Tomahawk Company, American Kami, Branton Knife Company, Guild Knives, Ranger Knives, RMJ Forge oder Mineral Mountain Hatchet Works sowie diverse einzelkämpferische Designer ebneten den Weg. Seit den 1990ern fertigt die US-Firma Cold V ISIER. de

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SAMMELN & SELBERMACHEN | Die Colts von J. H. FitzGerald

Dieses Portrait von John Henry FitzGerald (ca. 1870-1945) fand sich als Frontispiz in seinem 1930 veröffentlichten Buch „Shooting“.

Dieser Colt New Service Fitz Special in .45 Colt, Seriennummer 349 449 hat den typischen Zwei-Zoll-Lauf, den spornlosen Hahn und den gekappten Abzugsbügel – aber den originallangen Griffrahmen vom Typ Square Butt. Ab Werk brüniert, wurde die Waffe später vernickelt.

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Die Colts von J. H. FitzGerald | SAMMELN & SELBERMACHEN

Für alle Fälle Fitz

Wenn es um die ersten modernen Snubnose-Revolver geht, dann führt die Recherche zum Namen eines hünenhaften Ex-Preisboxers. Er arbeitete für Colt als Werkschütze, tüftelte nebenher an voll auf Polizei- und Notwehrbelange zugeschnittenen Revolvern und schuf so eine Sammler-Rarität: J. H. FitzGerald und der Fitz Special.

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ür Sammler strahlen Colt-Revolver in besonderem Licht. Haben sie doch mehr als alle anderen die Historie des Revolvers per se wie auch die des Wilden Westens geprägt. Im Vergleich zu diesen Patersons, Navies und Single Action Armys aber stehen die Double-Action-Modelle des 20. Jahrhunderts im Schatten, auch wenn sich eine wachsende Sammlerschar dafür interessiert. Aber wer – eine pralle Brieftasche vorausgesetzt – wirklich exklusive jüngere Colts sammeln will, für den gibt es nur die als „Fitz Special“ oder „Fitzgun“ bekannten Colts. Unter dem Oberbegriff laufen die Revolver, die Colt-Mann John Henry „Fitz“ FitzGerald veredelt hat. Davon gab es nicht viele (siehe Kasten Seite 73). Was auch daran liegt, dass diese Eisen zwar von Colt kamen, aber von FitzGerald im Werk von Hand überarbeitet wurden. Das Ergebnis bildet ein Paradoxon: Serienstücke mit Unikat-Charakter. Zudem darf sich nur ein von FitzGerald gefertigtes Stück auch als echter „Fitz Special“ betrachten. Nicht aber die von anderen nach seinen Ideen abgeänderten Waffen. Längst ziehen die Preise für Originale an. So rief US-Versteigerer Rock Island Auction Company für einen Fitz

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Der Colt-Schießstand im Jahre 1919, links John Henry „Fitz“ FitzGerald, in der Hand eine 1911er Pistole. Dekor und Schriftzug „FITZ-COLT‘S“ bestehen aus Testscheiben, bei denen der Meisterschütze Fitz die Mitte getroffen hatte.

Special 2010 einen Schätzpreis von 2000 bis 3000 Dollar auf – das Resultat dürfte höher gelegen haben. Ein Fitz Special auf Basis eines Detective Special erbrachte so über 10 000 Dollar. Das sind nur die Stücke ohne berühmten Namen. Schon 1982 kam, so US-Autor Bob

Boyd, der Fitz Special des US-Fliegers Charles Lindbergh bei Christie‘s unter den Hammer – für 17 000 Dollar.

Boxer, Schütze und Tuner: FitzGerald kam irischstämmig um 1870 in Manchester, New Hampshire zur Welt und V ISIER. de

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FASZINATION WAFFEN | Der Klassiker – S & W M 27-1

Best Ager Smith & Wesson fertigte viele Revolver – aber nur einen, den die Fans für den schönsten halten. Hamza Malalla erklärt die Hintergründe, und Gary Zens liefert schwelgerische Fotos ...

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Der Klassiker – S & W M 27-1 | FASZINATION WAFFEN

Die Kombination von konischem Lauf mit Ejektorgehäuse und Laufschiene ist typisch für den Smith & Wesson M 27.

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ber Geschmack lässt sich natürlich trefflich streiten, aber besonders in der abgebildeten Version mit mittellangem Fünf-Zoll-Lauf bildet der .357 Magnum/M 27 für viele Fans den schönsten Revolver, der je Smith & Wesson‘s Werkhallen in Massachusetts verlassen hat: Die Waffe hat eine unverwechselbare Linienführung, sie kombiniert den mächtigen N-Rahmen mit einer einzigartigen Laufkontur und dem inzwischen für den Hersteller als typisch geltenden Griffprofil. Und all das in einer nachgerade herrlichen Verarbeitung mit tadellos sitzenden TargetGriffschalen aus Holz und mitternachtsblau schimmerndem Hochglanzfinish, wie es heute kaum noch eine Firma, sondern allenfalls ein sehr guter Tuner zuwege bringt. Ästhetik ist das eine, Funktion das andere – und in der Praxis Juli 2013

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Die Variante M 27-1 fertigte Smith & Wesson nicht einmal zwei Jahre lang. Die Modelllnummer 27 erhielt die Waffe erst 1957.

das Wichtigere. Auch bei diesem Aspekt war sich die Fachwelt vom Fleck weg einig: Dieser Smith & Wesson funktionierte hervorragend. Verfügte über ein vorbildlich abgestimmtes Schloss. Besaß eine perfekte Balance, einen erstklassig justierten Abzug und das, was die Schützen spartanisch-knapp, aber voller Anerkennung so beschreiben: „Liegt klasse in der Hand“. Und natürlich traf der M 27 sehr präzise. Eine derart hohe Meinung vertrat unter anderem der bis heute in den USA legendäre Waffenautor Charles Allan Skelton (1928-88), besser bekannt unter seinem Spitznamen „Skeeter“. Er war nicht nur ein großer Fan der (stark geladenen) Patrone .44 Special, sondern auch des 357er Modells 27 mit fünfzölligem Lauf. Skeeter erklärte in einem seiner Artikel des Magazins „Gunworld“, warum gerade der

fünfzöllige 357er mit seinem massiven N-Rahmen die beste Lösung sei, wenn man tatsächlich nur eine einzige Kurzwaffe sein Eigen nennen würde. Dieser von seinen Fans längst als klasssisch-modern eingestufte Youngtimer hat aber natürlich eine Vorgeschichte. Und die begann gleich im ersten Versuch als Erfolg: Smith & Wesson lancierte vor fast 80 Jahren den ersten Revolver im Kaliber .357 Magnum; das erste Exemplar erhielt FBI-Chef John Edgar Hoover am 4. April 1934 von der Firmenleitung überreicht. Und diese Modellreihe gibt es immer noch: Der Opa unter den Magnum-Kurzwaffen wird nach wie vor in Springfield produziert. Über die Jahrzehnte hinweg stoppte der Hersteller die Fertigung des heute als Modell 27 bekannten Revolvers nur für kurze Zeit. V ISIER. de

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Wilderei in Afrika | GESCHICHTE & GESCHICHTEN

Spektakuläre Berichte und Bilder über brutal abgeschlachtete Elefanten und Nashörner füllen die Medien. Wenig erfährt man hingegen über Fleischwilderei in Afrika. Millionen Wildtiere werden jährlich zu Buschfleisch verarbeitet. Andreas Rockstroh hat den schwarzen Kontinent 25mal von Tunesien bis Südafrika, von Burkina Faso bis Tansania als Jäger bereist – hier sein Bericht.

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anuar 2013, Büffeljagd in Nordkamerun. Zu fünft, davon vier einheimische Fährtensucher, verfolgen wir die Büffel seit einer Stunde. Im drei Meter hohen Elefantengras sind sie nur einmal kurz schemenhaft zu sehen, aber gut zu hören. Unsere Adrenalinspiegel liegen hoch. Selbst den Einheimischen stehen dicke Schweißperlen auf der Stirn, nicht nur von der stickigen Hitze hier in den Grastunneln. Endlich geht es in offeneres Gelände, und wir erkennen einen Teil der Herde: Eine junge Büffelkuh und etwas abseits eine alte, die auf drei Läufen (Beinen) zieht. Den linken Juli 2013

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Das Team des Franzosen Janick Pelleteret von der Berufsjägervereinigung Association des guides de chasse Professionnels (ACP) stieß 2005 in Kamerun auf diesen mittels einer Schlinge gewilderten Leoparden. Pelleteret und seine Fährtensucher dokumentierten die gefährliche Schlinge und ihre Folgen per Kamera: Gut zu sehen, wie übel sich der Draht umlaufend in den Leib der Raubkatze gewürgt hat. Der Jäger beendete die Leiden des Tieres per Fangschuss.

Vorderlauf setzt sie nicht auf, eine kranke Kuh ohne Kalb. Entfernung 70 Meter. Die .416 Rigby (Norma African PH, 29,2 g Woodleigh Soft Nose) lässt das Stück mit Blattschuss im Knall verenden. Beim Zerwirken des Stückes dann das: In der Schulter finden wir ein Bleigeschoss – es stammte aus dem Vorderlader eines Wil-

derers und war nicht tief genug in den Wildkörper eingedrungen. Kein Einzelfall in Afrika. Das Woodleigh-Geschoss übrigens saß aufgepilzt auf der gegenüberliegenden Körperseite unter der „Decke“, sprich Haut, wobei das Restgewicht von 24,6 g (rund 15 Prozent Gewichtsverlust) bei einem VerbundkernV ISIER. de

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RECHT & ORDNUNG | Bundestagswahl 2013

Farbenspiele Was wollen die Parteien nach den Bundestagswahlen am Waffenrecht ändern? Wem kann der Sportschütze, Jäger und Sammler seine Stimme geben? Eine Spurensuche mit Überraschung.

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m 22. September ist es wieder soweit. Das deutsche Volk strömt an die Wahlurnen, wählt den neuen Bundestag und entscheidet damit auch über die möglichen Regierungsbündnisse. Wer Regierungschef wird, bestimmen die Bürger natürlich nicht. Das machen die Abgeordneten unter sich aus. Und auch auf die Vergabe der Bundestagssitze haben die Wähler nur teilweise Einfluss. Denn über die Reihenfolge der Namen für die Listenplätze entscheiden die Parteien selbst. So manch einer hält den Urnengang deshalb für nutzlos: Der Wahltag sei gar kein Zahltag, wenn dem Bürger doch immer wieder nur dieselben Politiker zur Auswahl stehen, zumal sich die Politik der etablierten Parteien kaum noch unterscheide. Deutlicher Beweis für den zunehmenden Wählerfrust sind die sinkenden Wahlbeteiligungen; bei der letzten Bundestagswahl lag diese nur noch bei knapp über 70 Prozent. Kurz vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe verkündeten das Meinungsforschungsinstitut Allensbach und die Bertelsmannstiftung, dass die Wahlbeteiligung um so kleiner sei, je größer die Gleichgültigkeit im Freundes- und Bekanntenkreis ist. Ob das alles so stimmt, wer weiß. Doch was immer einzelne Umfragen und Studien zutage fördern: Dass die deutsche Parteiendemokratie in einer Vertrauenskrise steckt, steht fest. Piratenpartei und Anti-Euro-Partei „Al-

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ternative für Deutschland“ (AfD) belegen, dass viele Bürger den sogenannten etablierten Parteien nicht mehr sonderlich viel zutrauen.

Nur ein Thema zählt: Probleme gibt es bekanntlich mehr als genug. Eurokrise, Steuerlast, Renten, Altersarmut, Krankenkassen, Datenschutz, Lebensmittelsicherheit – die Liste lässt sich fortsetzen. Wonach also sein Wahlverhalten ausrichten? Schließlich überzeugt keine Partei in allen Politikfeldern. Doch genau deshalb fällt die Antwort auch nicht schwer: Legalwaffenbesitzer sollten ihr Kreuz keiner Partei geben, die sich für weitere Verschärfungen des Waffenrechts einsetzt. Selbst dann nicht, wenn diese in anderen Bereichen voll auf ihrer politischen Wellenlänge liegt. Im September sollten Sportschützen, Jäger und Sammler vielleicht noch einen Schritt weitergehen und nur eine Partei wählen, die sich explizit gegen weitere Erschwernisse ausspricht. Doch wie sieht es da aus? Ein Blick in die Wahlprogramme sollte helfen. Denn sie werden auf den Parteitagen beschlossen und geben nicht nur die Meinung einzelner Abgeordneter wieder, welche sich je nach Windrichtung schnell ändern kann.

Genaues weiß man nicht: Doch da war die Enttäuschung ziemlich groß. Die

Linke zum Beispiel verwendet viel Text auf die internationale Abrüstung und möchte Frieden schaffen ohne Waffen – die PDS-Nachfolgerin will gar Rüstungsexporte und die Waffenproduktion (inklusive sogenannter Kleinwaffen) insgesamt beenden. Doch konkrete Aussagen zum zivilen Waffenbesitz in Deutschland fehlen schlicht. Ähnlich verhält es sich auch bei der SPD. Vor der letzten Bundestagswahl hatten sich die Sozialdemokraten in ihrem Wahlprogramm-Entwurf noch explizit für weitere Verschärfungen des Waffenrechts ausgesprochen. In dem einstimmig beschlossenem „Regierungsprogramm 2013 – 2017“ findet sich eine Menge Honig, die die Genossen dem Wähler ums Maul schmieren, doch nichts Konkretes zum zivilen Waffenbesitz. Merkwürdig. Stellt der private Waffenbesitz für die SPD etwa nur ein Problem dar, wenn gerade ein sogenannter Amoklauf stattgefunden hat? Oder verzichten die Sozialdemokraten einfach auf entsprechende Aussagen vor der Wahl, obwohl sie nach dem 22. September zusammen mit den Grünen die Bürger komplett und endgültig entwaffnen wollen? Deutsche Waffenhersteller dürften allerdings bei den Aussagen zu Waffenexporten aufhorchen: „(...) Dies bedeutet auch, ein parlamentarisches Gremium im Deutschen Bundestag zu schaffen, das bei zentralen WaffenexportJuli 2013

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Bundestagswahl 2013 | RECHT & ORDNUNG

entscheidungen die Bundesregierung kontrolliert und das zeitnah Transparenz gegenüber Parlament und Öffentlichkeit herstellen kann. Eine mögliche Weitergabe aus Deutschland exportierter Waffen an Dritte ist wirksam zu kontrollieren und Verstöße gegen Endverbleibsklauseln sind streng zu sanktionieren.“ Auch von der Alternative für Deutschland dürfen Waffenbesitzer nichts erwarten. Die gerade gegründete Partei scheut dieses Thema wie viele andere auch. Die auf der Webseite der Partei abrufbaren Statements enthalten zwar Aussagen zur Innenpolitik, Demokratie und anderen wichtigen Bereichen, doch nichts Substantiell-Konkretes zum Waffenrecht. Kein Wunder: Dort haben sich Leute gefunden, die vor allem eines wollen: Die Abschaffung des Euro und ein Ende der jetzigen Währungspolitik. Nach anfänglichen Höhenfl ügen in den Umfragen lag die AfD bei der berühmten Sonntagsfrage mehrfach unter der FünfProzent-Hürde. Das galt kurz vor Redaktionsschluss auch für die Piraten. Deutlich werden dagegen die Grünen, Zitat: „Tatsächliche Sicherheitslücken wollen wir konsequent schließen, zum Beispiel durch ein schärferes Waffenrecht. Wir wollen in einer Gesellschaft leben, in der der Grundsatz gilt: Öffentliche Räume und private Wohnungen sind waffenfrei. Einsatzbereite funktionsfähige scharfe Schusswaffen wollen wir nur noch in zwingenden Ausnahmefällen (z.B. PolizeibeamtInnen) in privaten Haushalten zulassen. Wir setzen uns für ein Verbot großkalibriger Faustfeuerwaffen als Sportwaffen und für die Begrenzung von Waffen- und Munitionsbesitz ein.“ Für Legalwaffenbesitzer dürfte damit klar sein: Politisch ist die Farbe Grün ein Ding der Unmöglichkeit. Die CDU hatte zum Redaktionsschluss noch kein Wahlprogramm veröffentlicht. Die Schwarzen lassen sich diesmal Zeit. Denn unter der Überschrift „Was liegt Ihnen am Herzen?“ lief über einen Juli 2013

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Gefährdet: Der Wahlausgang im September entscheidet über die Zukunft des Großkaliber-Sports, nicht nur von halbautomatischen Langwaffen.

Farbe bekennen: In ihrem „Positionspapier Waffenrecht“ lehnt die FDP-Bundestagsfraktion nicht nur ein Verbot von GK- und Kurzwaffen und Waffensteuern ab. Sie ist auch gegen eine gesetzliche Pflicht von biometrischen und mechanischen Sicherungen (o. „gunBlock“). Lichtschießen sei kein vollwertiger Ersatz für echtes Schießen.

langen Zeitraum eine entsprechende Bürgerbeteiligungs-Kampagne. Dazu also in der nächsten Ausgabe hoffentlich mehr. Bleibt die FDP. Und die bemüht sich derzeitig kräftig um Sportschützen, Jäger und Waffensammler. Das am 5. Mai auf einem Sonderparteitag beschlossene Bürgerprogramm der Liberalen enthält klare Aussagen: „Der illegale Besitz von Waffen ist eine Bedrohung für die Sicherheit der Bürger. Deshalb setzen wir uns dafür ein, illegalen Waffenbesitz konsequent zu verfolgen. Wir setzen uns für eine fortlaufende, wissenschaftlich begleitete Überprüfung des geltenden Waffenrechts ein; auch die verdachtsunabhängigen Kontrollen gehören auf den Prüfstand. Wir lehnen eine weitere Ver-

schärfung des geltenden Waffenrechts ab. Die Einführung einer Waffensteuer und die zentrale Lagerung von Jagd- und Sportwaffen dienen nicht der Sicherheit und werden deshalb von uns abgelehnt.“ Bleibt abzuwarten, ob sich die CDU und CSU in ihrem Wahl- respektive Regierungsprogramm ebenfalls genauso deutlich für einen ideologiefreien Umgang mit Legalwaffenbesitzern aussprechen. Sollten sich die konservativen Parteien wie die SPD um ein klares Bekenntnis drücken, dann bleibt die FDP die einzige Partei, die klar Farbe für Sportschützen, Jäger und Sammler bekennt. Ein Grund, den Gelben das Stimmkreuz zu schenken? So mancher Waffenbesitzer spottete in den vergangenen Wochen, das die Liberalen sich nur deshalb so ins Zeug V ISIER. de

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VOR ORT | Messer Macher Messe 2013

Die Stars von Solingen Rund hundert der besten Messermacher aus aller Welt versammeln sich in jedem Jahr am ersten Mai-Wochenende in Solingen. Diesmal war das Wetter so strahlend wie all die Exponate, die an der Wupper angeboten wurden.

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as Szenario ist vertraut: Die honorige deutsche Messermacher-Gilde organisiert, das deutsche Klingenmuseum stellt seine großen Räume zur Verfügung, und die Besucher strömen herbei – so auch am 4./5. Mai. Zur 14. Messer Macher Messe kamen rund 3000 Klingenfans, darunter viele eigens angereiste Osteuropäer. Einer von ihnen: Wjatscheslaw Shilin, Bürgermeister der russischen Schneidwarenmetropole Zlatoust, vor Ort begrüßt vom Solinger Oberbürgermeister Norbert Feith. Sie alle sahen sich einer Ausstellerriege aus rund 20 Nationen inklusive Kanada, Japan und Südafrika gegenüber, bei der die Auswahl nach strengen Kriterien erfolgte: In Solingen dürfen nur Gildenmitglieder oder in-

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Dieses Kunstmesser von Ralf Hoffmann und Sabine Piper heißt Galene – der Fotograf stand bei der Arbeit unter Beobachtung: Die Diamanten sind echt ...

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Messer Macher Messe 2013 | VOR ORT

ternationale Stars der Szene ausstellen. Wenige Aufsteiger mit überragendem Können bekommen den Zugang zu diesen heiligen Hallen, um da zu zeigen, dass sie bald dazugehören. So standen denn am Freitagabend viele Arrivierte beim Aufbau der Novizen und begutachteten deren Werke. Einige hatten schon Beachtliches geschaffen, das von der Qualität der Gilden-Mitglieder kaum zu unterscheiden war. Am Samstagvormittag strömten Neugierige, Sammler und Fans edler Messer zum Klingenmuseum. Parkplätze gab es schon weit vor der Mittagszeit nur noch einen guten Fußmarsch entfernt. Anstehen war angesagt. Denn nicht nur die Funktionen der Klappmesser sind erklärungsbedürftig, sondern auch die Materialien und die Verarbeitung bei feststehenden Klingen. Aber „Sammler und

Jäger“ sind ja geduldig. Die Besucher bewegten sich nur langsam und bekamen dafür Details erläutert, die ihnen sonst nie aufgefallen wären. Dabei genoss ein Aussteller den Heimvorteil – Wilfried Gorski stellte als einziger Solinger Knifemaker aus und zeigte seine eleganten Klappmesser. Von Hause aus Graveur, wohnte er früher am Hang schräg vor dem Museum. Er entwickelte einen eigenen, nun patentierten Mechanismus. Auf der Basis schuf er schon einige sehr schöne Herrenmesser. Sein Stil ist unverkennbar, und er hat Fans, die seine Arbeit zu schätzen wissen. „Ein Gorski in der Tasche hilft weiter als ein Gursky an der Wand“, meinte denn auch augenzwinkernd ein Rheinländer über die beiden vom Niederrhein (für alle Kulturbanausen: Andreas Gursky aus Düsseldorf ist einer der wichtigsten zeitgenössischen Fotografen).

Diese Klinge zeigt drei Bahnen komplexen Damaststahls – ein herrlicher Beleg für das Können der Schmiede.

Paolo Gidoni aus dem italienischen Gardone schuf diesen Dolch. Im Griff ein Scrimshaw: 1981 schuf Richard Avedon dieses skandalumwitterte, aber stilprägende Portrait der Schauspielerin Nastassja Kinski – es diente als Vorlage für diese prächtige Arbeit.

Aus der Werkstatt von Andre Perret: komplett in Damast ausgeführtes mehrklingiges Klappmesser, dazu Gold und fünf Diamanten.

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VOR ORT | Historical Reproductions

Ritter-Sport Mittelalter-Reenactment – schön, aber oft teuer. Dass man auch historisch akkurat gewandet aufs Ritterturnier gehen kann, ohne den Gegenwert eines Neuwagens zu bezahlen, beweisen die Firmen Indian Handicrafts & Textiles und Historical Reproductions mit ihrer Marke „Get dressed for Battle“.

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urtscheid ist der höchstgelegene Ort im Kreis Neuwied. Doch das knapp 1000 Seelen zählende Örtchen birgt noch eine Überraschung: Es ist Heimat für einen der größten Mittelalter-Ausstatter der Republik. Unter der Marke „Get Dressed for Battle“ (GDFB) finden nicht nur Reenactors hier so ziemlich alles, was an Ausrüstung zwischen der Schlacht von Hastings (1066) und den Rosenkriegen (1455-85) zum militärischen Alltag gehört hat.

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Angefangen hat alles 2007. Damals produzierte die Firma Indian Handicrafts & Textiles Syndicate (IHTS) aus dem indischen Neu-Delhi Replikas von mittelalterlichen Rüststücken. Der Geschäftsführer Ashok Rai wollte aber eine Serie von historisch korrekten Ausrüstungsteilen unter einer ganz neuen Marke schaffen. Mit Hauptausrichtung auf europäische und nordamerikanische Reenactors wollte man durch die Fertigung in Indien bezahlbare Preise erzielen – bei

größtmöglicher Authentizität: „Get Dressed for Battle“ war geboren. Hierzulande fand Rai mit Alexander Amtage einen geeigneten Geschäftsführer für die Deutschland-exklusive Vertretung der Waren durch die Historical Reproductions GmbH. Normalerweise würde man an der Spitze eines solchen Unternehmens einen Wirtschaftswissenschaftler erwarten. Das ist Amtage nicht – dennoch könnte er für die historische Seite des Jobs nicht geeigneter sein: Er Juli 2013

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Historical Reproductions | VOR ORT

Das Ladengeschäft von „Historical Productions“ sieht beinahe aus wie eine mittelalterliche Rüstkammer: Helme, Schilde, Blankwaffen – irgendwas springt immer ins Auge, das man sofort mitnehmen möchte.

besitzt einen Abschluss in Archäologie von der Universität Köln. Dass er sich auch schon seit Jugendtagen aktiv mit Reenactment und Live Action Role Playing (LARP) beschäftigt, bildet da noch eine höchst förderliche Dreingabe. Rais und Amtages Philosophie von annehmbaren Preisen bei hoher historischer Genauigkeit zieht sich durch die gesamte Produktpalette. Was sich im Katalog findet, lässt sich nahezu komplett entweder durch historische Zeichnungen belegen oder wurde vor Ort an realen Funden abgemessen und fotografiert. Wer sich also einen „Gjermundbu“Helm bestellt, kann davon ausgehen, dass sein Neuerwerb so dicht wie möglich an den Fund von 1943 im gleichnamigen norwegischen Ort herankommt. Um dieses Maß an Originaltreue zu erreichen, arbeiten IHTS und Historical Reproductions mit international beJuli 2013

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kannten Experten zusammen. So etwa mit dem Amerikaner Erik D. Schmid (nicht zu verwechseln mit seinem Landsmann Eric von Schmidt (1931-2007), einem bekannten US-Schlachtenmaler und Bluesmusiker). Der Forscher aus dem US-Bundesstaat Minnesota hat sich auf Kettenpanzerungen spezialisiert und repariert historische Originale für Museen. Schmid steht da sowohl dem Mutterkonzern IHTS als auch Historical Reproductions mit Rat und Tat zur Seite. Zusätzlich entwarf er für die Kurtscheider Firma eine Serie von Dolchen und Schwertern nach geschichtlichen Vorbildern. Ein weiterer Helfer war zeitweise der Brite Martin Bavin, ein anerkannter Experte für mittelalterliche Rüstungen. In dieser Eigenschaft hat er Zugang zu Museen und kann sich Designs und Maße direkt am Original beschaffen. Alexander Amtage: „Wir sehen zu, dass wir immer mit Leuten zusammen-

Alexander Amtage ist einer der beiden Geschäftsführer des Kurtscheider Unternehmens. Wenn die Arbeit Zeit lässt, nimmt der studierte Archäologe selbst an Mittelalter-Reenactments teil.

arbeiten, die auf diesen Gebieten bewandert sind. Denn wir können ja schließlich nicht alles wissen.“

Eisen im Holzhandel: Fährt man auf den Hof von Historical Reproductions in Kurtscheid, sieht das Ganze zunächst recht unspektakulär aus. Denn die Halle eines ehemaligen Holzhandels dient als Büro, Lager und Showroom für die Firma. Innen wird‘s dann beeindruckend: Da sieht der Besucher zunächst das hohe Regallager, prall gefüllt mit Rüstungen, Schwerten und Kettenhemden. Am hinteren Ende der Halle liegt der Showroom. Hier kann man sich alles in Ruhe anschauen, was der Katalog hergibt. Das betrifft auch Stücke, die so nicht im Katalog stehen: Neben Klinge und Co. kann man sich in Kurtscheid mit den passenden Accessoires für das Leben im V ISIER. de

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Mit allem Drum und Dran Die Walther P 99 ist eine der Pistolen, mit der die deutsche Industrie ins Polymerzeitalter eingetreten ist. Im kommenden Heft gibt es alles über diesen Klassiker, inklusive seltener, so noch nicht gezeigter Stücke.

Adel verpflichtet Der Name Wilson Combat steht für feinste Pistolen im 1911er Stil. VISIER hat drei dieser edlen Stücke begutachtet – mehr im August.

Aus deutschen Landen Heinrich Fortmeier aus Delbrück ist einer der Hersteller, der die besten Konstrukteurstugenden hochhält – so auch bei seinem Modell 2002. Das durchlief den Test - in gleich drei Kalibern.

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