NEU
PDP F-SERIES.
Die erste explizit für Frauen und kleine Hände entwickelte Dienstpistole. Kompromisslos und von Grund auf neu konzipiert. Einzigartig in Trigger-reach, Ergonomie, Rackability. 100% Performance DNA.
Zum Digitalabo:
Ihre Meinung ist uns wichtig!
Pluralis Majestatis, und das schon in der Überschrift? Nein, ich spreche hier nicht nur für mich allein, sondern auch für meine Kollegen in der Redaktion und für unsere Autoren. Liebe Leser, wir freuen uns über jeden Leserbrief. Gleichgültig ob Lob oder Tadel, wenn Sie sich die Mühe machen, einen Brief zu schreiben, wird da in den allermeisten Fällen etwas drinstehen, was uns hilft, VISIER zu verbessern. Oder Sie schreiben etwas, das einfach nur die Laune hebt. Das geht mit Lob natürlich leichter. Es funktioniert aber auch mit berechtigter Kritik, zeigt es doch, dass der Artikel mit großer Aufmerksamkeit gelesen wurde. Wo geschrieben wird, geschehen auch Fehler, natürlich auch bei uns von VISIER. Aber es müssen ja nicht immer die gleichen sein. Und manchmal sind es ja auch gar keine Fehler, auf die Sie uns hinweisen. Dass heute bei nahezu allen Testwaffen die Tauglichkeit für Linkshänder angesprochen wird, geht auf berechtigte Kritik mehrerer Leser zurück.
Was könnte die Freude mindern? Ein-, vielleicht zweimal im Jahr verwechselt ein Leser das Postfach der Redaktion mit Twitter (was wohl neuerdings auf den Namen „X“ hören soll) und vergreift sich übel im Ton. Das beruhigt womöglich das Gemüt, doch es ist der Sache nicht dienlich. Unhö iche, mitunter gar beleidigende Zuschriften werden ignoriert, völlig egal, ob sich da zwischen den Zeilen irgendetwas Substanzielles verbergen mag. Das kommt aber zum Glück extrem selten vor, herzlichen Dank an alle “hö ich, aber bestimmt “-Leserbriefschreiber, wir nehmen Ihre Meinung sehr ernst. Was auch keinen Widerhall im Heft ndet, sind Zuschriften, die uns ohne Absender erreichen. Das heißt nicht, dass nur namentlich gekennzeichnete Briefe ins Heft kommen – nein: Mancher übt dezidiert und begründet Kritik an „seiner“ Behörde, befürchtet aber, dass ihm nach Abdruck seines Schreibens Ärger droht. In solchen Fällen setzen wir nach Absprache „Name und Anschrift der Redaktion bekannt“ darunter. Nur wollen wir dabei schon wissen, mit wem wir es da zu tun haben. Die in dem Zusammenhang geführten Gespräche haben ihrerseits auch schon einiges an Anregungen erbracht. Im Übrigen: Besonders viel Resonanz gibt es auf Artikel zum Waffenrecht, zu Bastelthemen und richtig ausgefallenen Sammlerstücken. Auch wenn Ihnen bei der Lektüre Ihres VISIER-Hefts etwas anderes auf dem Herzen liegt als die Kapriolen der Innenministerin, selbstgebastelte Gerätschaften zum Hülsenreinigen oder Bakelit-Schäfte der Zwischenkriegszeit: Nehmen wir gern!
MUNITION FÜR MATCHWINNER
IPSC [international practical shooting confederation] Schützen profitieren von einer umfangreichen Auswahl an exzellenter GECO VOLLMANTEL Kurzwaffenmunition. Sie ist für diverse IPSC Disziplinen bestens geeignet. Und das zu einem perfekten Preis-Leistungs-Verhältnis!
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Hamza Malalla ChefredakteurSwift Training Ri e: Der Nadeldrucker unter den Übungswaffen, eine Rarität des Zweiten Weltkriegs.
WEDO-GSP:
Die GSP kennt jeder - aber nicht in dieser Art: Die WEDO-GSP von Werner Doetsch kommt im Kaliber 9 mm Luger, ein patentiertes Verschluss-System zähmt den hohen Druck des starken und für eine GSP einzigartigen Kalibers.
Sport Target Pistol (STP) Black Major 5.0
Die Black Major ist in fünf Kalibern erhältlich und durch ihr modular anpassbares Visierungskonzept für Disziplinen in jedem relevanten Verband einsetzbar.
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Weatherby Vanguard MeatEater: Praktisch, führig und korrosionshemmend beschichtet - die MeatEter Edition im Test.
Berger-Pistole:
Selbstladepistole oder Revolver? Weder noch: Jean Marius Berger wählte den dritten Weg, in Form eines Repetierers.
German Sport Guns (GSG) Mauser AK47 Omega:
Was könnte noch mehr Freude machen als zünftiges Schießen mit einer großkalibrigen „Kaschi“? Preisgünstiges Training und Spaß auf dem Stand mit dem AK47 von GSG, eingerichtet für die .22 l.r.
Granatwerfer:
Handgehaltene Granatwerfer steigern die Feuerkraft der Infanterie seit Jahrhunderten. Ein Überblick über die Waffen von der Steinschloss-Ära bis zum modernen Hydra.
Test & Technik
WEDO-GSP, Kaliber 9 mm Luger 12
Das Unikat von Werner Doetsch, mit patentiertem Verschluss-System.
STP Black Major 5.0 18
Die modulare Match-Pistole, passend für praktisch jeden Sportverband.
GSG Mauser AK47 Omega 24
Das Vorbild ist groß, die Patrone klein: Ein AK-47 in .22 l.r. HV.
Weatherby MeatEater 30
Die Jagdbüchse der Vanguard-Baureihe in der Sonderedition MeatEater.
Gear Maniacs Holster Lvl II 36 Level II-Retention Holster aus Kydex, Made in Germany.
Granatwerfer 40
Handgehaltene Granatwerfer vom Steinschloss bis zum modernen Halbautomaten.
Know-how
Zielvorgang, taktisch 46
Die richtige Zielaufnahme über Re exvisier oder Kimme und Korn aus taktischer Sicht.
VISIER vor Ort
Das Nashorn von Overloon 52
Das seltene WK II-Kettenfahrzeug, liebevoll restauriert - und fahrbereit.
Militärmuseum auf Teneriffa 56
Spanische Waffenkultur über die Jahrhunderte, zu sehen im Urlaubsparadies.
2. Oberland Arms Convention 60
Klein aber fein, die von OA organisierte Messe rund um Waffen und Outdoor.
Recht & Ordnung
Waffenrechtsdebatte 62
Die Wahrheit kommt ans Licht.
Sammeln & Selbermachen
Exerzierpatronen aus Trolitul 84
Die Exerzierpatronen aus Kunststoff, ein ungewöhnliches Sammelgebiet.
Swift Training Ri e 90 Ein Schießübungsgewehr
WEDO-Unikat: Eine GSP im Kaliber 9 mm Luger
Weil er es kann ...
Wenn ein Normalsterblicher einen Gegenstand möchte, den es nicht gibt, wird dieser Traum rasch begraben. Ein entsprechend Befähigter kann sich aber seine Traumwaffe selbst fertigen. Wie so etwas geht, und wie sie schießt, steht hier:
Der Minirock ist ein skandalöses Kleidungsstück. Junge Männer rasieren sich nicht mehr und lassen dazu ihre Haare lang wachsen. An sich noch skandalöser. Und die Amis haben in der Weltraumfahrt immer noch nicht zu den Russen aufgeholt. Das ist ein Riesen-Skandal. Verdammt lang her das alles, ganze 55 Jahre. Temperaturbedingt erreichte der Minirock im Sommer 1968 seine maximale (Medien)Popularität. Die ebenfalls 1968 vorgestellte Walther GSP war die erste multimodulare Sportpistole. Die einfache Wechselmöglichkeit zwischen drei Kalibern, drei Abzugsvarianten und vier Typen von Formgriffen waren zwar sensationell, verursachten aber weder allgemeines Aufsehen noch Skandale. Dafür dauerte der Erfolg der Walther GSP um vieles länger als ein noch so dicker Skandal, nämlich bis heute. Über 150 000 verkaufte
„ Spopis “ vom Typ GSP bedürfen kaum weiterer Kommentare, außer: Meistverkaufte Sportpistole der Welt. Also alles gut? Nun, nicht ganz. Denn vom KK-Dauerbrenner .22 l.r. abgesehen spielt das in der Walther GSP implementierte (Groß)Kaliber .32 S & W long WC nur im DSB (Deutscher Schützenbund) noch
eine Rolle. Jedoch nicht mal mehr im eigenen Tummelplatz für GroßkaliberKurzwaffen, dort „ 25 m Zentralfeuerpistole “ genannt. Denn in dieser Disziplin sind nur Sportpistolen im Kaliber 9 mm Luger und .45 ACP zugelassen. In den anderen relevanten Schießsport-Verbänden führt die relativ wiederladeunfreundliche .32 S & W long WC, eine im Verhältnis zur 9 mm Luger sehr teure Patrone, jedoch nur ein Schattendasein. „ Wie ärgerlich! “ dachte Werner Doetsch vor Jahren, da er erkannte, dass die von ihm und vielen anderen Spopi-Schützen hoch geschätzte Walther GSP durchaus mehr könnte. Jedoch mit einigen eher optisch kleinen, aber technisch extrem anspruchsvollen Änderungen.
Die Überlegung zur WEDO-GSP: Drei wichtige Fakten erkannte Werner Doetsch schon vor der ersten technischen Zeichnung: Die mit Abstand beliebteste Großkaliber-Pistolenpatrone ist die 9 mm Luger. Aber deren Impuls lässt sich in einem Feder-Masse-Verschluss kaum bändigen. Außer mit einer extrem starken Verschlussfeder wie in der Astra 600 und allen damit verbundenen Nachteilen. Den Aufbau der GSP so
in nen Nachteilen. Den Aufbau der GSP so
zu verändern, dass ein verriegeltes System angewendet werden kann, hieße ein einmalig gut gelungenes Konzept zu verwässern. Aber wer komplexe technische Zusammenhänge erkennt, recherchiert auch entsprechend. Und so stieß Werner Doetsch auf den „ Gasdruck “-gebremsten Feder-Masse-Verschluss. Am Ende stand sein eigenes, patentiertes Verschluss-System.
Mehr als Schall und Rauch: Vereinfacht ausgedrückt, arbeitet diese „ Gasdruck-Bremse “ mit dem, was hinter einem Geschoss aus dem Lauf kommt: Jede Menge heißer Luft. Somit läuft das Funktionsprinzip der Gasdruckverzögerung in einer solchen Pistole anders ab, als beim mechanisch-formschlüssig verriegelten Browning-System. Technisch korrekt ausgedrückt liegt in der WEDO ein „ Kraftschlüssig-dynamischer Feder-Masse-Verschluss “ vor. In der Steyr GB (für Gas-Bremse), wurde er in anderer Form vor bald 45 Jahren umgesetzt. Dieses technisch überaus anspruchsvolle Verschlussprinzip weist gegenüber formschlüssig verriegelten Systemen mit Unterstellstrecke eine Reihe von Vorteilen auf. Vor allem
Multimodulare STP Black Major 5.0 im Kaliber .40 S & W:
Für jeden Verband
Mancher Schießsportverband schließt Rotpunktvisiere aus, andere haben relativ enge Gewichtsgrenzen, und es existieren noch weitere Beschränkungen.
STP Prommersberger überlegte sich eine modulare Basiswaffe, die für alle Verbände und viele Disziplinen taugt. Näheres dazu steht hier:
Mauser AK47 Omega in .22 l.r.:
47 trifft auf 22
Bereits auf der IWA 2023 stellte German Sport Guns (GSG) eine AK47 vor. Allerdings nicht im Kaliber 7,62 x 39 mm, sondern als Kleinkaliber-Variante in .22 l.r.. VISIER konnte die GSG Mauser AK47 Omega ausführlich testen.
Bereits auf der IWA OutdoorClassics
2023 Anfang des Jahres hatte der Autor sie am Stand von German Sport Guns (GSG) entdeckt. Nun war der KK-Selbstlader für einen Test lieferbar: Die GSG Mauser AK47 Omega im Kaliber .22 l.r. (HV). Schon optisch fällt die Waffe auf, nicht nur wegen des unverwechselbaren AK-Looks, sondern auch, weil sie sich davon eben wieder abhebt. Sie kommt komplett in schwarz gehalten. Wo sich in Form von Vorder- und Hinterschaft bei einer klassischen Kalaschnikow farblich akzentsetzende Holzelemente finden, hat GSG hier Teile aus Kunststoff angebracht. Sie erinnert (von weitem) so durchaus auch an eine
modernere AK104 oder AK74M. Zudem bringt die Omega auch einige spezielle Features und Funktionen mit, über die erst einmal der Blick schweifen soll:
wechselbaren
Die AK47 Omega im Detail: Geliefert wird die AK von GSG in einem einfachen Pappkarton. Das Gewehr kommt dabei getrennt vom Hinterschaft. Der frische Kalaschnikow-Besitzer muss also erstmal handwerklich tätig werden. Das sollte allerdings auch weniger begabte Schützen nicht vor Herausforderungen stellen. Denn auf der Rückseite befindet sich ein Scharnier, in das wird der Schaft einfach eingeführt. Dann einfach den beiliegenden
Splint durchtreiben – fertig: Die Waffe ist zusammengebaut und einsatzbereit. Der dann ausgeklappte Hinterschaft macht einen guten und soliden Eindruck. Zwar hat er durchaus etwas Spiel, jedoch nicht in einem Rahmen, den die Tester als störend beschreiben würden. Durch einen Druck auf einen Knopf auf der linken Waffenseite kann der Schütze die Schulterstütze einklappen. In dieser Stellung arretiert sie dann. Das verkürzt die Omega-AK ein gutes Stück und erweist sich für den Transport als praktisch. In der Theorie könnte die Büchse so wohl auch schießen, allerdings warnt Hersteller in der Anleitung ausdrücklich davor. So ließen auch die
Wie im Fernse Leichtgewicht in .308 Winchester:
Viele Deutsche neigen dazu, sich für alles, was sie außerhalb des Mainstreams machen, zu rechtfertigen. Diese Rechtfertigung ist meistens mit einem latenten schlechten Gewissen gepaart. Die Jagd und der Jäger im speziellen versuchen sich in einem Spagat. Die Jägerschaft möchte sich natürlich in der Öffentlichkeit in einem guten Licht präsentieren mit Aktionen wie der Kitzrettung, dem Entsorgen von verunfalltem Wild am Straßenrand, dem Sammeln von Müll in Wald und Flur. Dann ist da noch die Sache mit dem Töten, mit dem Besitz von Schusswaffen jedweder Couleur und – nach Meinung vieler Mit-
ziellen versuchen sich in einem Spagat.
menschen – in unübersichtlich großen Mengen. Das zu rechtfertigen, fällt oftmals schwer. Aber dann steht Weihnachten vor der Tür und auch der eine oder andere Nachbar, der um die Abgabe einer Rehkeule bittet. Die Abgabe von einem erstklassigen Lebensmittel, sauber verpackt und präsentiert lässt viele Skeptiker dann doch überlegen, ob der schwer bewaffnete Jäger aus der Nachbarschaft vielleicht doch kein verkappter Schwerverbrecher ist, sondern ein ganz normaler Mensch. In Amerika ist diese ganze Problematik nicht vorhanden. Gefühlt jeder Amerikaner geht jagen und/oder fischen oder hat jemanden in der Familie, der das tut. So ist es nicht ver- tut. So ist es nicht ver-
wunderlich, dass auch das Fernsehprogramm eine entsprechende Serie bringt, in der es um den Fleischerwerb und die passende Zubereitung geht, ohne dass sich jemand daran stört. Wahrscheinlich wissen Sie schon, um welche Serie es sich handelt: MeatEater. Steven Rinella ist Gastgeber der Sendung und ein amerikanischer Jäger und Fischer. Seit 2012 berichtet er von seinen Jagd- und Angelausfl ügen in Amerika, Mexiko und Neuseeland. Neben der Jagd steht immer auch die Zubereitung im Vordergrund. Rinella hat während der elf Jahre, die seine Serie nun läuft, verschiedene Waffen geführt und eine davon gemeinsam mit Weatherby auf seine Bedürfnisse zugeschnitten. Herausgekommen ist die Vanguard MeatEa-
Outdoor-Streamer Steven Rinella. Wie sich dieser Repetierer in Wald und auf dem Stand bewährte, lesen Sie hier:
ter Edition. Eine Allroundwaffe sollte es sein, die nicht zu schwer ist, präzise schießt und auch über weitere Distanzen überzeugt.
Für den Test geliefert wurde eine Version in .308 Winchester. Alternative Kaliber wären Fröhlichkeiten wie die .300 und .257 Weatherby Magnum, aber natürlich auch gängigere Kaliber wie .270 Winchester, .30-06 Springfield oder die 6,5 Creedmoor. Der Kunststoffschaft der MeatEater ist auffällig gemustert. Die gedeckten Farben (braun und grau) lassen es jedoch nicht übermäßig bunt erscheinen. Der für Weatherby typische Monte Carlo-Hinterschaft mündet in einen recht geradestehenden, kurzen und schmalen Pistolengriff. Anstelle einer schmalen Pistolengriff. Anstelle einer
Fischhaut wird mit Griffeinlagen gearbeitet. Diese unterscheiden sich in der Haptik etwas von der Gesamtbeschaffenheit der Schäftung. Wirkt der Schaft an sich doch eher stumpf, fühlen sich die Griffeinlagen etwas weicher an. An der Optik der Vanguard-Testwaffe von Weatherby scheiden sich die Geister. Ein schwarzer Kunststoffschaft ist schon lange keine Offenbarung mehr, die gräulichen und bräunlichen, schmissigen Farbakzente darauf jedoch schon. Vor dem Hintergrund, dass diese Waffe von einem Jäger entworfen wurde, der sowohl in den Bergen als auch in offener Landschaft und im Wald jagt, sieht man es einfach nur als Tarnmuster, das schlicht überall funktioniert. Modern auch der ausnahmsweise mal nicht
Optik der Vanguard-Testwaffe von Weaauch der ausnahmsweise mal nicht
schwarze Lauf der Testwaffe. Der Monte Carlo Schaft ist gefällig und schmeichelt sowohl dem Tester als auch der Testerin. Die Schaftkappe ist ziemlich weich und bleibt in der Kleidung hängen. Für den Ansitz kein Problem, für schnelle Anschläge und Schüsse auf bewegte Ziele etwas lästig. Der Abzug lässt sich gut vom Pistolengriff aus erreichen. Die Weatherby Vanguard setzt auf einen einstellbaren Two Stage-Match-Abzug. Der Vorweg ist sehr deutlich fühlbar. Nach dem Überwinden des Abzugsgewichtes von zirka 1130 Gramm bricht der Abzug jedoch ganz sauber und klar. Rechts neben dem Verschluss sitzt das Bedienelement für die Dreistellungs-Sicherung. Die Position der Sicherung ist ergonomisch ausgeklügelt, lässt sie sich doch wunderbar mit dem Daumen bedienen. Das Verstellen der Sicherung funktioniert leider auch unter Anstrengung nicht lautlos, sondern bestenfalls gedämpft. Die drei möglichen Stellungen der Sicherung sind mit „ S “ (Safe), einem senkrechten Strich, beziehungsweise „ F “ (Fire) gekennzeichnet. Die Sicherung wirkt auf den Abzug und den Verschluss, in der Mittelstellung nur auf den Abzug, aber hier kann der Zylinderverschluss geöffnet werden.
Dass die Waffe gespannt ist, zeigt ein silbernes Metallplättchen, welches unterhalb der Schlösschenverkleidung zum Vorschein kommt. Die Kugel des Kammerstängels ist eher klein, insgesamt aber passend zum Gesamtbild der Waffe. Die Kugel ist am unteren Rand gerändelt. Der 90-Grad- Öffnungswinkel bringt den Kammerstängel bei geöffnetem Verschluss recht nah an Zielfernrohr und Montage, funktioniert aber. Der Kammerstängel ist schwarz Cerakotebeschichtet. Soll der Zweiwarzen-Verschluss aus dem System entfernt werden, VISIER.
henDie MeatEater Edition der Weatherby Vanguard entstand als Kooperation des US-Herstellers mit dem bekannten
Gear Maniacs
Level 2-Holster für moderne
Pistolen:
Das Quäntchen mehr Sicherheit
Im Bereich des Schießens fanden in den letzten Jahren sehr viele Neuerungen statt. Dazu passend hat die Entwicklung von Holstern technische Fortschritte und die Lösung individueller Probleme berücksichtigt. Welche Innovationen wie ihren Niederschlag in modernen Holstern gefunden haben, lesen Sie hier:
Früher gab es Holster aus Leder und Cordura. Die Waffe wurde oft durch eine Schlaufe mit Druckknopf im Holster gehalten, die Passform war jedoch eher schlecht als recht. Universalholster, für viele Waffe ausgerichtet, aber für keine mit richtiger Passform, waren vor einigen Jahrzehnten noch Standard.
Spezielle Anforderungen, wie die Wegnahme-Sicherung, wurden kaum realisiert. Viele innovative Ideen ließen sich erst mit neuen Materialien umsetzen. Besonders das Material Kydex hat viel zur Verbesserung beigetragen. Kombiniert man Kydex mit den oben angesprochenen Innovationen, kommt man schnell zum
kleinen, aber feinen Familienbetrieb Gear Maniacs bei Regensburg, der sich der Produktion und Entwicklung von Kydexholstern verschrieben hat.
Was ist Level 2?
Der Testbericht dreht sich um ein sogenanntes Level 2-Holster. Daneben gibt es
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Granatwerfer von einst bis heute
Vom Vorderla zur Hydra
Granatwerfer kannte bereits David – der mit einer Steinschleuder Goliath tödlich traf. Heute ist das Ziel, dem Soldaten die Feuerkraft einer Granatmaschinenwaffe mit in die Hand zu geben – tragbar.
Infanterie hat nur so viel Stoßkraft, wie sie Feuer zum Niederhalten erzeugt oder als Unterstützung hat. Jahrhundertelang war letzteres die Aufgabe von Katapulten, Artillerie und Mörsern. Diese waren jedoch nicht bei der Bewegung mitzuführen. So kam es zu Problemen bei der Abstimmung des Feuers mit Fehlschüssen und Eigenbeschuss. Dieser Artikel befasst sich mit der Geschichte der tragbaren Granatwerfer, das Thema Granatmaschinenwaffen vertieft VISIER in einem anderen Artikel.
Vorderlader- Grabenmörser, leichte Mörser, Gewehrgranate: Ab dem 17. Jahrhundert gab es erste Modelle von Granatpistolen als Vorderlader mit Steinschloss, aber die Munition und Taktik brachten noch keinen Durchbruch. Die lineare Gefechtsordnung der Zeit sah keine Arbeitsteilung in der Infanterie vor. So etwas machte erst die Realität des Grabenkrieges im Ersten Weltkrieg notwendig. Der Granatwerfer 16 war mit einem Gewicht von 40 kg und den 60-mm-Granaten das erste tragbare Gerät, das beim Vorrücken mitgeführt werden konnte. In der Zeit zwischen den Weltkriegen entwickelten sich dann leichte Mörser mit 37 mm bis 60 mm Kaliber, prominentes Beispiel ist der 5-cm-Granatwerfer 36 der Wehrmacht. Heutige Systeme wie der 60-mmKommandomörser oder Fly-K von Rheinmetall nutzen leichte Materialien, folgen aber immer noch derselben Funktionsweise. Problem: Der Mörsertrupp muss zum Wirken Stellung beziehen und nimmt nicht mehr an der Bewegung teil.
zwischen den Weltkriegen entwickelten fanterie, im Steilfeuer zu wirken. Zu-
israelische Militärs Nutzer. Die Munition umfasst dabei sowohl Hohlladungen, Doorbreacher, thermobarische als auch fragmentierende Varianten. Verschossen werden diese mit Gefechtsmunition, um direkt feuerbereit zu bleiben. Die Stärke der Gewehrgranate ist ihre große Wirkladung, Nachteil die Genauigkeit und Ladezeit.
Signalpistolen – aller Granatpistolen Urväter:
wurde mit Gefechtsmunition angetrie-
Ab 1916 entstand mit den Gewehrgranaten eine weitere Möglichkeit für die Infanterie, im Steilfeuer zu wirken. Zunächst führte Frankreich mit der VB 1916 eine Gewehrgranate ein. Diese wurde mit Gefechtsmunition angetrieben und aus einem Becher verschossen. Abschussbecher blieben Standard bis in den Zweiten Weltkrieg hinein. Erst beim FN FAL ab den 1950ern wurden Gewehrgranaten direkt auf die Mündung platziert, meist jedoch mit einer Treibpatrone verschossen. Gezielt wurde über ein Visier am Handschutz. Heute sind immer noch schweizerische, französische und
Die Granatpistolen stammen in zwei Linien von Signalpistolen ab. Die eine Linie ist der bekanntere Stammvater: die 26,5 mm Sturm- oder Kampfpistole auf Basis der Walther-Leuchtpistole 36 und 42. Diese erhielt eine Schulterstütze, ein Visier und einen gezogenen Lauf. Sie konnte Splittergranaten bis 180 Meter weit und Hohlladungsgranaten mit 80 Millimeter Durchschlag in Panzerstahl 69 m weit schießen. Wenngleich die Idee Potenzial zeigte, kam sie 1942 recht spät und stand im Schatten der Panzerfaust. Die zweite Linie sind die 37-mm-Leuchtpistolen, insbesondere die MK IV und Sedgley. Diese wurden zu Leuchtbüchsen erweitert und als Baton Guns mit Holz-, Gummi- und Bleisackgeschossen sowie Tränengas versehen. Der Einsatz dieser glattläu gen Waffe war ursprünglich für die Erstürmung von Gebäuden und für unfriedliche Menschenmengen gedacht. Dabei sind Schwerpunktländer die USA und Großbritannien, die bis heute streng zwischen 37 mm (nicht-lethal) und 40 mm (lethal) trennen. Für den Einsatz in Nordirland entstand unter anderem die China Lake Pump-Action (37 mm), in den USA etablierte PennArms die 37-mm-Revolver Baton Gun. Heutzutage sind 37-mm-Leuchtpistolen auch auf dem Zivilmarkt in der Form von Unterbaugranatwerfern Typ M203 oder Madritsch ML37 erhältlich. Die US-Behörde ATF stuft diese nicht als Waffen ein.
40mm – Vorder- und Hinterlader: Um die Lücke zwischen Handgranate und leichtem Mörser zu schließen, entwickelte die US Army im Laufe der 50er Jahre auf Basis der Leuchtbüchsen den Granatwerfer M79. Diese einläu ge Kipplaufbüchse im Kaliber 40 mm x 46 LV
Zielen beim praktisch-dynamischen Pistolenschießen:
Der richtige Fokus
Wer beim praktisch-dynamischen Pistolenschießen das Zielen von Grund auf lernen will, erfährt: Dabei geht es um mehr, als lediglich über Kimme und Korn beziehungsweise durch das Rotpunktvisier zur Scheibe zu blicken. VISIER-Autor und Schießausbilder David Müller liefert den richtigen Durchblick.
Schießen ist eigentlich ganz einfach: Ziele dorthin, wo du treffen möchtest, und bewege die Waffe dann, insbesondere beim Betätigen des Abzugs, nicht mehr, bis die Kugel den Lauf verlassen hat, und du triffst. Der Zielvorgang ist also neben dem Abziehen eines der beiden wichtigsten Elemente, die für eine präzise Schussabgabe unentbehrlich sind. Nun könnte man einfach sagen: Kimme und Korn ausrichten, gleicher Lichtspalt und gestrichenes Korn, dann ist alles gut. Leider ist das aber nicht ganz so einfach. Insbesondere im Bereich des praktischdynamischen Pistolenschießens erge-
ben sich viele Problemstellungen, die einer näheren Betrachtung bedürfen.
Präzision und Visierbild: Beginnen wir mit einem Grundproblem: der Frage nach der Präzision. Das lässt sich bei statischen Disziplinen wie etwa „10 Meter Luftpistole“ leicht beantworten, nämlich: Ziele in die Mitte. Hingegen sieht die Sache beim praktisch-dynamischen Schießen anders aus. Die wechselnden Entfernungen und verschiedenen Zielgrößen verlangen unterschiedliche Ausprägungen von Präzision. Besonders herausfordernd wird es dann, wenn zusätzlich der Faktor Zeit beziehungsweise
der Faktor Geschwindigkeit ins Spiel kommen. Geschwindigkeit und Präzision stehen gewissermaßen in Konkurrenz zueinander. In Bezug auf das Visierbild zeigt sich dies dadurch, dass die präzise und absolut korrekte Ausrichtung der Visierung und deren Bestätigung durch den Schützen Zeit kostet. Will ich also Zeit sparen, kann ich dies unter anderem dadurch erreichen, dass ich mein Visierbild entsprechend unsauberer aufbaue und weniger Zeit zur Bestätigung aufwende.
Dann lautet die Frage also: Wie gut muss mein Visierbild sein, damit ich mein anvisiertes Ziel gerade noch treffe? Man spricht hier von einem sogenannten ak-
Das Ziel fest im Blick. Unser Blick und unser Fokus sind entscheidend für gute Ergebnisse im Schießen.Long Range III
Der Schwerpunkt dieses Specials liegt auf einer ausführlichen Marktübersicht zu Long Range-Waffen, die dem Leser den aktuellen Sachstand verschafft. Und der ist beim Material top, nicht aber bei den Schießmöglichkeiten in Deutschland. Was sich da ändern müsste, steht in der Einführung. Ein Artikel behandelt grundsätzlich das Thema des ballistischen Koef zienten, bei dem es – sehr vereinfacht formuliert – um den Zusammenhang zwischen iegendem Geschoss und Luftwiderstand geht. Hinzu kommen Testberichte ausgewählter Long Range-Büchsen, die Kaliber-Spanne reicht von 6 mm Creedmoor bis .375 CheyTac. Zum Long Range-Zubehör: Ein Artikel befasst sich mit einem neuen HiTech-Dreibein, ein weiterer liefert prinzipielle Infos zu Spektiven und stellt vier davon vor. Wie immer rundet ein Anhang mit weiterführenden Adressen das Sonderheft ab.
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Veteran wieder auf den Ketten
Nashorn meldet sich bereit
Das “Phönix-Nashorn” ist ein außergewöhnlicher schwerer Panzerjäger. Nicht nur, dass es eines von nur noch drei Exemplaren ist: Es ist das einzige seiner Art, das fährt. Allein die Geschichte, warum es Phönix heißt, ist es wert, erzählt zu werden.
Das Brummen geht durch den ganzen Körper. Die Ketten ziehen quietschend an, graben sich in den sandigen Untergrund und die Fahrt beginnt. Ein Blitzlichtgewitter entlang der Strecke, dazu Smartphones im Videomodus und jubelnde Menschen. Und ich sitze
auf der Kanone, versuche mich festzuhalten und zu filmen und zu fotografieren, und genieße diese Minuten auf dem Rund von Overloon während der alljährlichen Militracks. Diese sind in diesem Jahr ein besonderes Highlight für mich, denn ich darf mit dem Nashorn fahren. Ich fühle
mich wie ein kleiner Junge und als der Motor wieder verstummt, ist ein Wunsch in Erfüllung gegangen. Schon im letzten Jahr wollte ich mit dem Phönix-Nashorn fahren. Aber auf der Einführungsrunde gab es eine schwere Panne, die wieder eine längere Werkstattzeit nach sich
zog. Aber das Team gab wie gewohnt nicht auf und setzte alle Hebel in Bewegung, um das Nashorn erneut auferstehen zu lassen. Nachdem nun aber bei der diesjährigen Eröffnungsrunde alles geklappt hat, nutze ich die Zeit und wechsle ein paar Worte mit “Robby ” van Sambeek, um mehr über dieses Projekt zu erfahren. “Wir haben gar nicht nach einem Nashorn gesucht, sondern nach einem deutschen Fahrzeug aus dem Zweiten Weltkrieg, das wir wieder aufbauen können. Uns wurde das Nashorn angeboten und wir dachten, dass das ein tolles Projekt für uns wäre ”, sagt Robby auf die Frage, wie sie zu dem Panzerjäger gekommen sind.
Insgesamt zehn Personen bilden den Kern der Gruppe, die sich mit der Restaurierung von Militärfahrzeugen beschäftigt. Denn das Nashorn war keineswegs das erste derartige Projekt. Neben verschiedenen US-amerikanischen Fahrzeugen hat die Gruppe auch schon ein deutsches Maultier restauriert – einen Lastkraftwagen als Halbkettenfahrzeug. Neben dem harten Kern der Gruppe helfen auch die Familien mit. Die Kinder der Team-Mitglieder haben sichtlich Spaß daran, mit diesem Fahrzeug zu fahren
und unterstützen ihre Eltern tatkräftig. Neben der Freizeit geht auch viel “Geriebenes ” über den Tisch. Denn, so schön der Anblick einer solchen Maschine auch sein mag, so kostenintensiv gestaltet sich der Unterhalt. “Manchmal bekommen wir Unterstützung von Museen oder Institutionen, aber unregelmäßig. Wir unterhalten die Fahrzeuge mit viel Eigeninitiative und Leidenschaft. Deswegen haben wir auch einen eigenen Stand für Fanartikel mit dem Nashorn. So kommt auch Geld herein, denn die Ersatzteile sind entsprechend teuer. Reich werden wir damit aber auf keinen Fall. Wir sind alle eben ein bisschen verrückt ”, erklärt Robby.
Was den Zusatznamen “Phönix ” angeht, so ist dies mehr als ein zufälliger Name, sondern schon fast Programm. Im Jahr 1943 lief dieser spezielle Panzerjäger (Sonderkraftfahrzeug 164) bei Alkett in Berlin vom Band. Bei Königsberg wurde das Nashorn im Aprill 1945 vernichtet. Spuren davon sieht man noch heute, etwa in der Seitenwand Einschüsse von Fliegern. Mehr als 70 Jahre später, im April 2016, baute die Gruppe um Robby van Sambeek das Fahrzeug wieder auf. Jahre der Energie und große Summen
fl ossen in das Projekt. Im März 2019 brach aber ein Feuer aus, das das Nashorn zerstörte. Doch wie der Phönix aus der Asche entstand der schwere Panzerjäger erneut, nur um im Jahr 2022 auf den Militracks erneut schwer beschädigt zu werden. Jetzt, im Jahr 2023, klappte alles wie am Schnürchen, auch wenn man einen Baum touchierte, was allen kurz einen Schrecken einjagte. Aber dafür waren diese Maschinen ja eigentlich auch gedacht, wobei der Schrecken vor allem die gegnerischen Panzerbesatzungen heimsuchen sollte.
Die Geschichte:
Was die Entwicklung dieses schweren Panzerjägers mit einer 8,8-cm-Kanone angeht, so wurde er gleichzeitig mit der Panzerhaubitze Hummel entwickelt. So war dann auch der erste Name für das Fahrzeug nicht Nashorn, sondern Hornisse. Aber auf Anweisung von Adolf Hitler änderte man den Namen ab, auch um Verwechslungen mit der Hummel auszuschließen. Zudem gab es auch noch eine Haubitze mit dem Namen Wespe, so dass dieser Jäger von der Namensgebung her ohnehin nicht in die Reihe passte. Vom Februar 1943 bis März 1945 entstanden
Der Einstieg ins Patronensammeln
Verblüffende Vielfalt
weist der Metallschaft im TrolitulGusskörper verschiedene Formen auf. Hier: Polte (aux 1941).
Exerzierpatronen, und das als Sammelthema? Ganz klares „ja“, denn die Handhabungs-Helfer für den Umgang mit Waffen sind Material- wie Fertigungstechnisch interessant, platzsparend dekorativ und bereiten keine Fisimatenten bezüglich Erwerb, Besitz und Präsentation. Im Folgenden geht es um Varianten aus dem Kunststoff Trulitol.
Eine Exerzierpatrone ist ein Körper, welcher den geometrischen Spezifikationen einer Patrone entspricht, aber über keine Pyrotechnischen Sätze verfügt. In den meisten Fällen ist sie durch äußere Eigenschaften auf den ersten Blick zu erkennen, etwa durch Bohrungen, farbliche Markierungen oder Kannelierungen. Sie wird verwendet zu Ausbildungs- und Übungszwe-
cken und in Form der Werkzeugpatrone zur Überprüfung von Funktion und Technik. Was zunächst recht langweilig klingt, kann bei näherer Betrachtung doch Interesse wecken. Allein die Vielfalt an Kalibern, Varianten und Herstellern birgt ein schier unerschöpfl iches Sammelgebiet. Nicht zuletzt sind für Munitionssammler wie auch für Waffensammler alle Realstücke auch Exponate
einer technikgeschichtlichen Entwicklung, aus denen sich Militärgeschichte, Wirtschaftsgeschichte und Kulturgeschichte ablesen lässt.
Geschichte:
Wie bereits im Ersten Weltkrieg wurde auch während der Aufrüstung vor dem Zweiten Weltkrieg Messing, welches bevorzugt unter anderem als Material für
Werbung aus den 30er Jahren, damals unter dem Namen „Venditor“.Britische Trainingsgewehre:
Im Zweiten Weltkrieg erlernten viele britische Soldaten ihre schießtechnischen Grundlagen an einem Übungsgewehr der Marke Swift. Das Heer zeigte kein Interesse daran, aber die Royal Air Force schätzte die Sicherheit in der Handhabung und die Einsparung an Munition. Hier ein Blick auf dieses weithin vergessene Gerät.
Schießen kann jeder, aber im Treffen liegt die Kunst – Sprüche wie diesen hat wohl jeder Anfänger auf einem Schießstand schon gehört. Und mancher kennt auch die oft gehandhabte, durchaus bewährte Abfolge, sich erst an Kleinkaliber zu versuchen, ehe man sich mit wachsendem Können schrittweise an stärkere Sachen herantastet.
Aber schießen respektive treffen zu lernen, ohne einen scharfen Schuss abzugeben, ja, ohne überhaupt auf einen Schießstand zu gehen? Doch, so etwas gibt es, dank eines speziell dafür entwickelten Geräts – und nein, es geht nicht ums Lichtschießen, sondern um ein Übungsinstrument der britischen Armee aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.
Ohne scharfe Patronen auskommende Übungsgeräte fanden sich nun auch anderswo: Etwa der Holli eld Dotter Device, den sich der Amerikaner Horatio B. Holli eld 1907 unter der Nummer 867 728 patentieren ließ. Hergestellt wurde sein „Dotter“ (ungefähr: Punktmarkierer) von 1908 bis 1927 in der Holli eld Target Practice Rod Company und zwar für Ge-
wehre wie Pistolen. Die Schweden wiederum schufen den Almina-Skjutöv-Trainingsapparat (Zielübungsgerät) m/43G, um so das Zielen mit ihren Mauser-Repetierern zu schulen. Jedoch funktionierten das skandinavische wie das amerikanische Übungssystem nur in Kombination mit der jeweiligen Dienstwaffe: Hier wurden die zum schusslosen Training benötigten Elemente in die jeweilige Waffe geschoben und/oder eine dazu benötigte Vorrichtung an der Mündung angebracht. Hingegen handelte es sich
bei den Swift Ri es um komplett eigenständige Geräte, für deren Einsatz man erst gar kein Ordonnanzgewehr brauchte. Sprich: ein Übungsgewehr ohne jede Option zum scharfen Schuss. Wer erstmals davon hört, mag schmunzeln und das alles als Kinderkram abtun. Wer sich näher mit dem Swift-System befasst, stellt fest, dass das Ganze Hand und Fuß hatte, immerhin blickte der Er nder des Apparats auf eine lange Karriere als Ofzier zurück und achtete auf den Praxisbezug seiner Übungssache.
Der Er nder ...
... hieß Stanisław Zygmunt Sochaczewski (1877–1953), ein Oberstleutnant der kaiserlichen-russischen und Brigadegeneral der polnischen Armee. Sochaczewski führte ein turbulentes Leben, er studierte Jura, durchlief die Of ziersausbildung an der Kavallerieschule, kämpfte 1904/05 mit der russischen Armee gegen die Japaner in der Mandschurei und 1915 gegen die Deutschen an der Westfront. Während der Februarrevolution von 1917 unterstützte er die polnische
Zwei Swift-Übungsgewehre (v.o.): A- und B-Serie unterscheiden sich vor allem durch die Schutzabdeckung vorn und die Form der Systemseitenteile. Die Plaketten der B-Modelle tragen zwei Nummern. Hier die Seriennummer 3304. Die Bedeutung der Zahlen hinter 9B/ ist ungeklärt.Berger-Pistole: In eurem Bund
Geschichte zu dieser französischen Repetierpistole.
Geht’s um Pro und Contra von mehrschüssigen Kurzwaffen, spaltet sich die Fan-Gemeinde meist in zwei Gruppen. Hier die Befürworter der Trommelrevolver, die Vorzüge wie die von der Stärke der jeweiligen Laborierung unabhängige Mechanik hervorheben. Hingegen verweisen Anhänger der Selbstladepistolen darauf, dass deren Bauweise kompakter ist und die Magazinkapazität meist höher, ganz abgesehen davon, dass es keinen Spalt zwischen Trommel und Lauf und damit auch keinen energiemindernden Gasschlupf gibt. Hier wie dort Vorzüge und Nachtei-
le, an denen sich aber seit Beginn des vergangenen Jahrhunderts im Grundsatz nichts geändert hat. Am Ende des 19. Jahrhundert war die Situation weniger übersichtlich. Denn es gab weitere manuell zu betätigende Repetier-Magazinkurzwaffen, so auch die hier vorgestellte Berger-Pistole aus Frankreich. Ehe aber deren Beschreibung erfolgt, sei zuerst der Blick gelenkt auf...
...Die Vorgeschichte:
Der weltweite Siegeszug des Trommelrevolvers begann in den 1830er Jahren mit Samuel Colt. Ein halbes Jahrhundert da-
nach hatten hunderte Er nder diesen Waffentyp technisch weitgehend ausgereizt. Allen Mühen zum Trotz blieb es meist bei „six shot quick“. Zeit für etwas Neues, etwa eine höhere Kapazität oder eine andere Art des Munitionsreservoirs als in einem klobigen Trommelmagazin. Bereits in den 1850er Jahren meldeten US-Fabrikanten, die Alternative zur Trommel hieße Röhre. Allem voran betraf das die Repetierer der Waffenfamilie, deren Merkmal ein Röhrenmagazin unter dem Lauf war und die unter wechselnden Bezeichnungen als „Smith & Wesson“ und „Volcanic“ ab Mitte der 1850er
e die Dritte ...
Jahre entstanden (VISIER 4/2022). Was aber bei Büchsen die technische Basis für die bis heute gängigen UnterhebelRepetierer legte, sorgte als Mehrladepistole nur kurz für Aufsehen. Die Volcanics krankten hauptsächlich an der schwachen Munition vom Typ Ball“: ein Geschoss mit darin enthaltener kleiner Pulvercharge.
Dennoch war das Thema Unterhebel-Repetierpistole mit Röhrenmagazin nach der Volcanic noch nicht vom Tisch: Am 7. Februar 1865 erhielt Henry F. Wheeler aus Boston das US-Patent No. 46 286, das sich auf eine Repetierpistole bezog, ausgelegt für kleine Randfeuerpatronen zwischen .22 und .32 kurz. Hier saß das Magazin in leicht gekrümmter Form im Griff, repetiert wurde über ein KombiElement von Abzug und Ladehebel. Bei der Zündung setzte Wheeler auf einen
dem Franzosen Jean Marius Berger.
Der Mann:
Viel ist nicht über Berger bekannt. Als Spross einer Büchsenmacherfamilie aus St. Étienne lernte er sein Handwerk im 1838 gegründeten Betrieb seines Vaters
Louis. 1866 stieg er als Hauptmann der Artillerie in die Leitung der staatlichen Waffenfabrik Mutzig auf. Ob er zum Zeitpunkt der Anmeldung seines französischen Patents No. 120 766 vom 28. Oktober 1877 das väterliche Geschäft übernommen hatte, ist unklar, aber zu
und Beschreibung sind auch vorhanden.
Die Pistole:
Etwas merkwürdig sieht sie schon aus, die Berger-Repetierpistole mit dem recht ungeschlachten Systemgehäuse, das selbst an einem zeitgenössischen Ordonnanzgewehr noch groß ausgesehen hätte. Die Magazinröhre unter dem Lauf sieht aus wie bei der Volcanic – bot aber Bergers eigene Ideen. Denn das Laden der von ihm erfundenen Pistole funktioniert über zwei ineinander liegende Röhren, beide längst geschlitzt:
in Amerika
Wer bei Zündnadelgewehren etwas richtig Seltenes sucht, der stöbert nicht bei deutschen oder französischen Originalen, sondern blickt sich in der Neuen Welt um. Hier die Geschichte eines Gewehrs, das deutsche Gene hat,
Nadelarbeit hat nicht nur etwas mit Handarbeiten zu tun – das weiß der Waffenkenner und verweist auf Johann Nikolaus Dreyse (1787-1867). Der hatte von 1809 bis 1814 beim Zentralfeuer-Pionier Jean Samuel Pauly in Paris gearbeitet. Zurück in seiner thüringischen Heimatstadt Sömmerda war er als Eisenwarenfabrikant erfolgreich und fertigte mit seinem Teilhaber Carl Collenbusch auch Zündhütchen. Dann gelang ihm der Entwurf seines Militär-Hinterladergewehrs mit wegweisendem Zylinderverschluss, bei dem der Schuss durch eine darin integrierte, vorschnellende Nadel zündete. 1841 führte Preußen es ein und erklärte das Prinzip zum Staatsgeheimnis. Aber bei der Revolution von 1848 gelangten einige Waffen erst in die Hände von Aufständischen und dann ins Ausland; in Frankreich schuf Antoine Alphonse Chassepot (1833-1905) darauf basierend das verbesserte Infanteriegewehr Mle. 1866. Daneben hatte Dreyse
für Jagd und Sport eine völlig andere Waffe erdacht, um so das Staatsgeheimnis zu wahren. Die gab es frei zu kaufen, sie eignete sich nicht für eine starke Militärpatrone. So gelangte sie auch legal über die Landesgrenzen und nach der Revolution von 1848 mit Emigranten in die USA. Deutschstämmige Büchsenmacher griffen das System auf: Schon 1849 erwarb Charles Hartung ein Patent auf das Verschluss- und Zündprinzip, nur um es ugs weiter zu verkaufen. Die dann von John B . Klein und George B. Foster gebaute „Klein’s Patent Needle-Fire Ri e“ sah aus, als habe man Dreyses Mechanik mit der Schaftkontur einer American Long Ri e gekoppelt. Das Ganze kam freilich zum Erliegen, kaum dass ein Dutzend Stücke fertig waren. Vielversprechender ließ sich ein anderes Zündnadelgewehr mit deutschen Wurzeln an. Es fand sogar das Augenmerk der US-Armee, aber nicht lange. Das wiederum lag nicht nur am Gewehr. Doch der Reihe nach.
Die Er nder ...
... hießen Hermann Schroeder, William Schmidt und Louis (Lewis) Salewski aus Bloomington, McLean County, Illinois. Dabei ist Salewski das größte Mysterium. Von ihm kennen die Unterlagen im Staatsarchiv von McLean County nur den Namen und den Umstand, dass er aus Russland stammte. Etwas besser der Sachstand zu Schmidt: Er eröffnete ein Weingut und betrieb Landwirtschaft, ansonsten verlief sein Leben unspektakulär. Das kann man vom Dritten im Bunde kaum behaupten: Schroeders Lebensweg lässt ihn als Hansdampf in allen Gassen erscheinen. Geboren am 22. Mai 1821 in Althandelsleben bei Magdeburg, studierte er Architektur, Philosophie und Medizin. Eine wilde Auswahl, die aber für Schroeder passte: Er sollte als Architekt wie als Mediziner erfolgreich arbeiten. Aus einem katholischen Elternhaus stammend, entwickelte er sich zum Freigeist: Zuerst heiratete er Maria Prinzessin von
Gorjunows schweres Maschinengewehr:
Der Überraschungs
Ägyptische Soldaten mit einem SG-43. Die Aufnahme entstand erst im Jahr 1985!
Bei sowjetischen Maschinengewehren des Zweiten Weltkriegs hieß der wichtigste und von Diktator Josef Stalin sehr geschätzte Konstrukteur Wassili Degtjarjow. Was aber nicht hieß, dass es keine anderen Erfinder gab: Im Sommer 1942 erregte ein weitgehend unbekannter Entwickler mit dem Entwurf zu einem neuen Maschinengewehr Aufmerksamkeit in der Sowjetunion. Aber wie konnte diese Neuheit gegen die etablierte Konkurrenz bestehen?
Wer sich mit sowjetischen Maschinengewehren des Zweiten Weltkrieges befasst, der wird meist zwei Typen nennen. Zum einen das Maxim-MG, benannt nach dem aus den USA stammenden Er nder Hiram Maxim, und zum anderen das DP 1928, das von Was-
sili Alexejewitsch Degtjarow erdacht worden war. Über Jahre hinweg waren sie der Standard der Roten Armee, die als PM 1910 bekannte russische Version des Maxim gar seit den Zeiten der zaristischen Armee, da sie mit solchen Waffen schon in den Ersten Weltkrieg gezo-
gen war. Das altbewährte Maxim und das Degtjarjow als Entwurf von jemandem, der in seiner Heimat als wichtigster Ernder bei Maschinengewehren und -pistolen galt und es später noch zum Generalmajor und Mitglied des Obersten Sowjet bringen sollte: Starke Konkur-
Ein SG-43 aus der Sammlung des Museums in Tula.erfolg
renz also – wer sich da behaupten wollte, musste Besonderes bieten. An dieses Unterfangen wagte sich im Zweiten Weltkrieg der Techniker Pjotr Maximowitsch Gorjunow. Doch der Reihe nach.
Die Ausgangssituation:
Zwischen den Weltkriegen setzten weltweit neue waffentechnische Entwicklungen ein, die schnell die älteren Konstruktionen in den Schatten stellten. Doch die mehrfach von politischen Säuberungen betroffene Rote Armee verlor zunächst etwas den Anschluss. Als im Juni 1941 die Wehrmacht ihren Feldzug im Osten begann, waren MGs à la Degtjarjow und Maxim in der Roten Armee
allgegenwärtig und sollten es auch bis Kriegsende bleiben. Das Maxim baute man bis 1945 in diversen Arsenalen, so dass die Menge auf über 600 000 Stück anwuchs. Dabei waren die Maxims anfällig, galten als knif ig im Aufbau und als materialintensiv. Zudem wog solch ein MG nicht zuletzt dank seiner Wasserkühlung fast 24 Kilogramm – ohne Lafette. Obwohl man die Mängel der technisch überholten Reihe erkannte, war ein Umstieg nicht einfach möglich. Denn die Kriegsproduktion der Sowjetunion lief auf vollen Touren und dieRote Armee büßte zu Beginn des deutschen Ostfeldzuges immense Materialmengen ein, die kompensiert werden mussten. Und das
ging mit dem eingespielten Bau bekannter Modelle schneller als mit der Fertigung neuer Modelle.
Die Techniker sannen dennoch über eine Ablösung nach. Degtjarjow etwa erfand ein schweres MG mit der Bezeichnung DS-1939, das sich aber im Winterkrieg 1939/40 als unausgereift erwies. Diktator Josef Stalin verließ sich trotzdem ganz auf das Talent von Wassili Degtjarjow. Ihm traute er zu, ein neues MG auf der Grundlage des DS-39 zu er nden. So verwunderte es kaum, dass das eigentlich of ziell zuständige Volkskommissariat für Waffen sich dem Ratschlag anschloss und dem Konstrukteur den