SO ECONOMY
DONNERSTAG, 27. NOVEMBER 2014
Der Solothurner Immobilienmarkt
Das Solothurner Wirtschaftsbarometer
Interview mit Donato Scognamiglio, Chef Iazi
Solothurner Industrie im Sog der Weltwirtschaft
Seiten 4 – 6
Seiten 24, 25
IN ZUSAMMENARBEIT MIT
HERAUSGEGEBEN VON
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Von Wohnräumen und Wohnträumen
Mehr als nur zufrieden
Theodor Eckert Chefredaktor az Solothurner Zeitung
Urs Pfluger Mitglied der Geschäftsleitung Baloise Bank SoBa
Die Engländer bringen es auf den Punkt: My home ist my castle. Ein trautes, eigenes Heim in ansprechender Umgebung ist das Ziel vieler Menschen. In der Schweiz bleibt dies jedoch zunehmend ein frommer Wunsch. Wohl ist die Quote der Mieter in der Schweiz rückläufig, aussergewöhnlich niedrigen Hypothekarzinsen sei Dank, doch selbst in Kleinstädten wie Solothurn sind die gerade noch bezahlbaren Angebote rar bis gar nicht mehr vorhanden. Von Ballungsräumen ganz zu schweigen. Nicht allein die ständig steigende Wohnbevölkerung lässt die Baubranche brummen. Es sind auch die gestiegenen Ansprüche, was Wohnfläche und -qualität anbelangt. So schiessen ungebremst Neubauten aus dem Boden und Altliegenschaften werden systematisch auf Vordermann gebracht. Brachliegendes Kapital ist schliesslich zur Genüge vorhanden und in Immobilien ist es vorteilhaft investiert. Bauen, wohnen, leben – elementar und spannend. Ausreichend Stoff für eine Beilage wie SO Economy.
In der durch comparis.ch durchgeführten Zufriedenheitsumfrage unter Kreditnehmern erhält die Baloise Bank SoBa bei den Hypotheken die zweitbeste vergebene Note. Bereits 2013 erzielten wir mit der (Schul-)Note 5,1 ein tolles Resultat. Dieses Jahr konnten wir nochmals einen draufsetzen und erreichten eine 5,3. In den Bereichen Kompetenz und Einsatzbereitschaft der Mitarbeitenden sowie Abwicklung des Hypothekargeschäftes erhielten wir sogar die Note 5,5! Die Baloise Bank SoBa arbeitet stetig an ihrer umfassenden Beratungsqualität für eine sichere Finanzierung von Wohn(t)räumen. Die Baloise Bank SoBa pflegt dazu auch die Nähe zur Bevölkerung und will den Menschen unvergessliche emotionale Erlebnisse ermöglichen. Aus diesem Grund wendet die Bank seit Jahren einen namhaften Betrag für sportliche, gesellschaftliche und kulturelle Engagements auf. Wir engagieren uns stark für unseren Hausberg, den Weissenstein, welcher wieder nationalen Gipfelglanz erhält. Darauf sind wir stolz und tragen dies über den Namen «1280 – üse Bärg» in die Öffentlichkeit. Zusätzlich unterstützt die Stiftung der Baloise Bank SoBa zur Förderung der solothurnischen Wirtschaft mit dem Innoprix jährlich innovative Projekte aus der Region. Viel Spass beim Lesen von SO Economy rund um die Themen Wohnen und Bauen und den Innoprix SoBa.
Inhalt «Kanton Solothurn wird wachgeküsst» Im Gespräch: Donato Scognamiglio, Chef des Immobilienberatungsunternehmen Iazi AG
Wohnen in der Schuhfabrik Die denkmalgeschützte «Hugi» in Dulliken feiert eine rauschende Wiederauferstehung
Zürich kommt in Olten an Gastbeitrag der Wirtschaftsförderung des Kantons Solothurn
Revolutionärer Elektrorollstuhl Die Bellacher Omniroll AG erhält für ihre Neuentwicklung den Innoprix SoBa
Super-Batterie für Trolleybusse Die Carrosserie Hess AG in Bellach erhält für ihr Speichersystem «EnergyPack» den Innoprix SoBa
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Milliardenvermögen Das Immobilienportefeuille des Kantons hat einen Wert von rund 2 Milliarden Franken
Zenit erreicht? Der Wohnungsbau im Kanton Solothurn ist weiterhin gut unterwegs, aber das Tempo dürfte sich etwas abflachen
Individualität trotz 20 Verdichtung
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Am Stadtrand von Olten schreitet die Überbauung «Bornfeld» zügig voran
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Solothurner Wirtschaftsbarometer Solothurner Industrie im Sog der Weltwirtschaft
IMPRESSUM: Herausgeber: AZ Zeitungen AG Redaktion: Markus Kocher, Franz Schaible, Andreas Toggweiler Layout: Leanza Mediaproduktion Korrektorat: Stefan Gass, Florian Alt Fotos: Oliver Menge, zVg Grafiken Wirtschaftsbarometer: Guido Savian Daten Wirtschaftsbarometer: Kant. Amt für Finanzen, Wirtschaftsförderung Anzeigenproduktion: Gary Zwimpfer Verkauf: az Solothurner Zeitung, Zuchwilerstrasse 21, 4501 Solothurn, Telefon 058 200 48 00, E-Mail: inserate@solothurnerzeitung.ch, Verkaufsleitung: Thomas Häring Druck: SOL Print Subingen
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Erscheint als Beilage zu
In Zusammenarbeit mit
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«Kanton Solothurn wird wachgeküsst» Auf dem Solothurner Immobilienmarkt gebe es keine Überhitzungstendenzen, sagt Donato Scognamiglio, Chef des Immobilienberatungsunternehmen Iazi AG, im Interview. Allerdings erwartet er, dass vor allem die Region Olten verstärkt in den Sog des Grosszentrums Zürich gerät.
Von Franz Schaible
Herr Scognamiglio, ist der Kanton Solothurn für potenzielle Wohneigentümer attraktiv? Zunehmend ja. Die Preise in den Zentren sind inzwischen für Herrn und Frau Schweizer fast unerschwinglich geworden. Selbst im Kanton Aargau sind die Preise derart gestiegen, dass beispielsweise der Raum Olten zur Option wird. Am Kanton Solothurn ist man lange Zeit links vorbeigefahren. Aber es gibt für Pendler keinen zentraleren Standort als Olten.
«Wir stehen alle unter Valium. Wir haben uns an das Medikament ‹tiefer Zins› gewöhnt.»
«Die Preise für Wohneigentum sind im Kanton Solothurn über die letzten 10 Jahre um rund 35 Prozent gestiegen.» Donato Sconamiglio, Chef Iazi AG. Fotos: Hanspeter Bärtschi
Ist Olten in den Sog von Zürich geraten?
Wie haben sich die Preise für Wohneigentum im Kanton Solothurn entwickelt?
Eindeutig. Es ist eine Dornröschengeschichte. Der Prinz ist der Anlagedruck im Grossraum Zürich, der die Braut Olten wachküsst. Eine ähnliche Situation gab es vor Jahren mit Schaffhausen. Während Jahren wurde die Region am Rhein ignoriert, plötzlich kam sie auf den Radarschirm der Investoren und Wohnungssuchenden. Olten ist für Beschäftigte in Zürich ein guter Standort. Die Preise für Wohneigentum wie für Mietwohnungen sind vertretbar, obwohl diese auch hier deutlich gestiegen sind. Sie bleiben aber ein «Schnäppli». Dieselben Wohnungen oder Einfamilienhäuser sind im Kanton Zürich – und nicht etwa am See – locker doppelt so teuer; und die Pendlerdistanz ist nicht kürzer.
Schweizweit gab es im vergangenen Jahr in den Kantonen Nidwalden und Schaffhausen die extremsten Preissteigerungen mit über acht Prozent. Im Solothurnischen betrug der Preisauftrieb zwischen zwei und vier Prozent. Die einzelnen Regionen haben sich aber unterschiedlich entwickelt. Olten ist – aufgrund unserer Marktbeobachtungen, basierend auf Transaktionspreisen – mit plus acht Prozent eine Rakete. Bezogen auf den Ort, also wo werden die höchsten Preise bezahlt, ist es der Raum Dornach. Diese Region steht im Sog des Grosszentrums Basel. In den übrigen Kantonsteilen sind die Preise nur leicht gestiegen, im Schwarzbubenland gar teilweise leicht sinkend.
Und im längerfristigen Vergleich? Über zehn Jahre betrachtet stiegen die Preise im Kanton Genf als Extremfall um über 125 Prozent, am moderatesten im Kanton Glarus mit 28 Prozent. Im Kanton Solothurn haben wir eine leicht unterdurchschnittliche Preissteigerung von etwa 35 Prozent beobachtet; also rund dreieinhalb Prozent pro Jahr.
Warum hinkt Solothurn bei der Entwicklung hintennach? Der Preis eines Hauses setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Ein Teil sind die Backsteine, also die reinen Baukosten. Und da ist der Einfluss gering. Der Maurer in Zürich ist nicht viel teurer als jener in Solothurn. Der Unterschied liegt im Bodenpreis. Dieser ist in Olten oder Solothurn viel tiefer als in Zürich.
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«Zuerst braucht es hochwertige Arbeitsplätze. Erst dann werden Wohnungen gesucht.» Warum ist das so? Der wichtigste Grund ist die Lage, in unserem Fall die Nähe zum Zentrum. Wie weit ist der Bauplatz entfernt von den Arbeitsplätzen? In der Schweiz kennen wir fünf Grosszentren. Und da spielt der Kanton Solothurn als Ganzes (noch) eine marginale Rolle. Und für hohe Einkommen ist die Steuerbelastung ein Haupttreiber. Wenn ich statt in Solothurn in Wollerau wohne, zahle ich wesentlich weniger Steuern. Da überlegt sich mancher, ob er in Solothurn Trottoirs finanzieren will oder in Wollerau in seinen Balkon investiert.
Die Kantone Aargau oder Baselland sind also begehrter, weil sie näher an den Zentren sind?
Wie wirkt sich die mögliche Einschränkung der Zuwanderung aus? Landesweit werden seit Jahren jährlich rund 45 000 Neuwohnungen hochgezogen. Ein Grossteil davon wird von den etwa 80 000 Menschen absorbiert, die jedes Jahr in die Schweiz einwandern. Wenn diese Einwanderer nicht mehr kommen dürfen, dann werden wir während einiger Jahre ein massives Überangebot an Wohnraum haben. Damit einhergehend werden sich die Preise regulieren. Danach wird sich das wieder einpendeln. Die Baukapazitäten werden zurückgefahren, Baufirmen gehen Konkurs.
Spielt dieser Aspekt auf dem Solothurner Immobilienmarkt auch eine Rolle? Auf den ersten Blick haben die Initiativen einen geringen Einfluss. Die Bevölkerung wächst im Kanton Solothurn unterdurchschnittlich. Das zeigt, dass die ausländischen Arbeitskräfte nicht primär nach Solothurn
Das ist so. Warum wohnt jemand im Kanton Aargau, abgesehen davon, dass der Aargau attraktive Wohnlagen hat? Weil Zürich zu teuer geworden ist. Darin liegt auch die zunehmende Attraktivität von Olten begründet. Der Siedlungsdruck ist enorm. Wenn in Zürich nur noch eine Bruttorendite von fünf oder weniger Prozent möglich ist, dann fliesst das Geld in die weiteren Regionen, wo noch sechs Prozent erwirtschaftet werden können. Die Investoren wissen, dass sich damit einhergehend auch die Nachfrage «nach aussen» verschieben wird.
Wie beurteilen Sie die Nachfrageentwicklung nach Hypotheken? Solange das Geld gratis ist sprich: die Zinsen auf dem Tiefstniveau verharren, bleibt die Nachfrage hoch. Die verschärften Regeln für die Banken bei der Kreditvergabe dämpfen zwar den Hunger nach Wohneigentum. Aber weil die Zinsen in den letzten Monaten noch weiter gesunken sind, wird das aufgehoben.
Dann ist keine Abschwächung in Sicht? Wir stehen alle unter Valium. Wir haben uns an das Medikament «tiefer Zins» gewöhnt. Der harte Entzug aus der Droge führt zu starkem Schwitzen. Solange der Zins nur leicht ansteigt, ist das kein Problem. Falls aber gleichzeitig die Liegenschaftswerte nach unten korrigiert werden und die Kreditnehmer gegenüber den Banken aufgrund von Vorgaben des Regulators nachschusspflichtig würden, dann wird es kritisch.
Erwarten Sie denn einen massiven Preiseinbruch? Die Entscheide zur Einwanderung werden die Nachfrage wie erwähnt dämpfen. Dies, kombiniert mit verschärften Kreditvergaberegeln und der Einschränkung, Pensionskassengelder einzusetzen, kann das Preisgefüge durchaus ins Rutschen bringen. Ich denke nun nicht nur an Spekulationsobjekte in St. Moritz, sondern auch an das Haus von Herrn und Frau Schweizer. Ein höherer Zinssatz allein kann noch verkraftet werden, aber mit der erwähnten möglichen Nachschusspflicht kann es für viele schwierig werden.
Gibt es andere als rein preisliche Faktoren, welche die Wohnraumnachfrage in einer Region ankurbeln können? Matchentscheidend sind die Arbeitsmöglichkeiten. Zuerst braucht es hochwertige Arbeitsplätze. Erst dann werden Wohnungen gesucht, und nicht umgekehrt. Deshalb braucht es im besten Fall eine enge Zusammenarbeit zwischen den kantonalen FirmenAnsiedlungspromotoren und den Wohnbauinvestoren. Ein Glücksfall wäre, wenn sich beispielsweise Google in Solothurn ansiedeln würde.
kommen, sondern in die Grosszentren ziehen. Der zweite Blick zeitigt aber durchaus Folgen, auch für Solothurn. Wenn wegen der Zuwanderungseinschränkung die Wohnpreise beispielsweise in Zürich erodieren, gibt es für dort Arbeitende keinen Grund mehr, nach Solothurn auszuweichen. Man geht ja nur weiter entfernt jagen, weil man vor der Haustür nichts mehr findet.
Sehen Sie eine Gefahr auch für Solothurn? «Sobald die Einwanderung zurückgeht, werden wir während einigen Jahren ein massives Überangebot an Wohnungen haben.»
Nein, überhaupt nicht. Es gibt keine Überhitzungstendenzen. Wenn es in Genf brennt, muss die Feuerwehr nicht auch in Solothurn auffahren. Ein Vorteil ist, dass die Preise im Solothur-
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«Im Kanton Solothurn dürften die Preise im nächsten Jahr nochmals leicht zulegen.»
«Wenn es in Genf brennt, muss die Feuerwehr nicht auch in Solothurn auffahren.» nischen nicht wahnsinnig gestiegen sind. Also ist die Absturztiefe eher gering. Fazit: Bei einer heftigen Korrektur haben die Wohneigentumsbesitzer an der Zürcher Goldküste viel zu verlieren, nicht aber im Solothurnischen.
Wie werden sich die Preise 2015 entwickeln? Die Korrektur, welche wir momentan beobachten, betrifft vorab das teure Segment in wenigen Regionen. Im Kanton Solothurn erwarten wir kein Einbrechen der Preise, sie werden sogar nochmals leicht zulegen. Die Auswirkungen der Zuwanderungsinitiative sind offen und der Zustrom von Ausländern ist vorerst noch
nicht beschränkt. Das heisst, die Immobilienpreise in den Zentren wie Zürich oder Basel gehen vorerst sicher nicht zurück. Der Siedlungsdruck wird – verstärkt in Richtung Kanton Solothurn – anhalten. Ferner werden die Hypothekarzinsen tief bleiben. Positiv formuliert heisst das, der Kanton Solothurn wird von den Investoren und Wohnungssuchenden wachgeküsst und dynamisiert. Negativ formuliert bedeutet das, die Preise steigen im Solothurnischen.
Donato Scognamigli
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Der 44-jährige Dona to Scognamiglio ist seit der Gründung de s Im mobilienberatungsunternehmens Iaz i AG im 1994 mit dabei. Er ist de ssen Ge schäft sleiter und am Unter nehmen als Partner mit 50 Prozent be tei ligt. Das in Zürich ange sie delte Unternehmen bie tet Immobilienma rkt-Analysen , Liegenschaftsbewertu ngen , Berechnungen von Immobilienindize s und Software Lösungen im Immobil ien -Portfoliomanagement und Hy pothekarbereich an . Iaz i be schäft igt in Zü rich und in Asien run d 70 Mitarbeitende. Do nato Scognamiglio ist zugleich Professor am Ins titut für Finanzmanagement an der Universität Bern. (FS )
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Wohnen in der Schuhfabrik Dulliken und die «Hugi»: Das ist eine Beziehung der ganz besonderen Art. Während 45 Jahren war die «Hugi» eine florierende Schuhmanufaktur und wichtige Arbeitgeberin, bis 1978 das unübersehbare, gut 80 Meter lange Gebäude nach seiner Schliessung zusehends in seine Einzelteile zerfiel. Mit dem Umbau und der Umnutzung der – inzwischen denkmalgeschützten – Industriebrache in 45 Lofts sowie 14 Räume für Gewerbe und Ateliers feiert die «Hugi» jetzt eine rauschende Wiederauferstehung. Von Markus Kocher
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rschlossen wird das nicht weniger als 166 Aren grosse Areal über den bestehenden Zugang im Osten sowie über eine Zufahrt im Norden. «Dort befinden sich auch die gedeckten Mieterparkplätze», sagt der neue Eigentümer der «Hugi», Markus Ehrat. Der Immobilienentwickler, der bereits diverse alte Industriegebäude auf Vordermann gebracht hat, hat die alte, viergeschossige Schuhfabrik 2010 erworben und seither sanft umgebaut. Herzstück der Umnutzung sind 45 grosszügig dimensionierte Industrielofts mit einer Raumhöhe von 4 Metern, Grundflächen von 75 bis 146 m2 sowie Balkonen und Sitzplätzen. Er-
schlossen werden die Mietwohnungen durch das historische sowie zwei neue Treppenhäuser. Praktisch: Dank den beiden innenliegenden Aufzügen sind auch die Wohnungen in den oberen Stockwerken bequem erreichbar. Nettes Detail am Rande: Alle Wohnungen sind durch Korridore und Laubengänge, die an die privat nutzbaren Aussenräume grenzen, miteinander verbunden. Ausgestattet sind die Wohnungen mit einem Anhydritboden, formschönen Leichtbauelementen, praktischen Einbauschränken und einem funktionalen Wohnelement. «Dieses besteht aus einer modernen Küche, einem geräumigen Badezimmer und einem Vorraum mit separatem Gäste-WC», erklärt Markus
Ein Stück Kantonsgeschichte Die ehemalige Schuhfabrik Hug wurde Mitte der 30er-Jahre unter der Leitung von Ingenieur Robert Schild direkt beim Dulliker Bahnhof erstellt. Auf dem Höhepunkt der Firma in den 50er- und 60er-Jahren fanden 400 Personen im rund 100 Meter langen lindengrünen Fabrikgebäude Arbeit. Auch die ehemalige Bundesratsgattin Greti Ritschard war dort einst Näherin. Seit der Betriebseinstellung 1978 stand das Gebäude leer und zerfiel im Besitz der deutschen Schuhfabrik Salamander zusehends. Zwar gab es im Laufe der Jahre immer wieder Pläne für den Umbau des Industriegebäudes, doch die Projekte kamen nie zustande und die Besitzer wechselten mehrfach: Unter anderem wollte die Renesco AG im Jahr 2004 in der Industriebrache 24 Lofts erstellen, 2009 plante die Adcasa 40 Eigentumswohnungen. 2011 wurde das markante Gebäude an der Bahnlinie Aarau–Olten unter Denkmalschutz gestellt. Es gehöre zu den bedeutenden Vertretern der Architektur der Moderne und der Industriegeschichte der Zwischenkriegszeit, befand die Solothurner Regierung damals. Mit dem jetzt realisierten Umbau in ein Wohnund ein Gewerbezentrum geht die «Hugi»Geschichte jetzt in eine neue Runde und in eine – hoffentlich – erspriessliche Zukunft.
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Ehrat. Geheizt wird mit einer Grundwasserwärmepumpe. Die Wärmeverteilung erfolgt über eine Bodenheizung, wobei alle Räume mit einer kontrollierten Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung ausgestattet sind. Auf der Südseite entstand zusätzlich zwischen der «Hugi» und der Industriestrasse ein ebenfalls gut 80 Meter langer und 8 Meter hoher Bau für 14 Kleingewerbe- und Atelierräume, die bereits restlos vermietet sind. Fotos: ZVG
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Der Kanton Solothurn: Ein grüner Business Parc inmitten der grossen Zentren Eine zentrale Aufgabe der Wirtschaftsförderung ist es, den Wirtschaftsstandort Solothurn im In- und Ausland zu vermarkten. Interessante Immobilien erleichtern diese Aufgabe. Sie wecken positive Emotionen und helfen die Attraktivität des Kantons vor dem geistigen Auge der Investoren zum Leben zu erwecken.
Auf dem ehemaligen Borregaard-Areal entsteht ein ökologisch und ökonomisch beispielhafter Arbeits- und Lebensraum von nationaler Ausstrahlung.
Von Roger Graber und Dr. Karl Brander Wirtschaftsförderung Kanton Solothurn
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ebäude und Grundstücke verleihen einem Standort ein Gesicht. Das Gesicht bestimmt wesentlich das Aussehen eines Menschen. Wer selber attraktiv ist, zieht einen ebensolchen Partner an. Dieser einfache Grundsatz gilt bei der Partnerwahl genauso wie im Tourismus. So lockt das grosszügige 5-Sterne-Hotel mit Sicht auf die ägyptischen Pyramiden andere Gäste an als die enge Herberge im Kneipenviertel von EL Arenal. Das gleiche Prinzip bestimmt auch das Ansiedlungsgeschäft von Firmen aus der Schweiz, Schweden oder China. Denn ein Industriequartier mit rauchenden Schornsteinen und grauen Plattenbauten zieht ganz andere Investoren an als ein topmoderner, bestens klimatisierter Business Parc im Grünen. Die Immobilien im Kanton Solothurn richten sich an topmoderne Hightech- und anspruchsvolle Dienstleistungsunternehmen mit grossen Zielen.
Grosse Projekte für visionäre Ziele Dank dem Strukturwandel in der Industrie gibt es zwischen Grenchen, Olten und Dornach riesige Areale für visionäre Projekte. In Dornach vor den Toren Basels entsteht auf dem
ehemaligen Swissmetal-Areal Raum für neue Betriebe und 1000 Einwohner. Auf dem Gelände der ehemaligen Papierfabrik in Biberist plant der Immobilienentwickler HIAG bis 2033 auf 26 Hektaren ein topmodernes Quartier. Über 3000 Menschen sollen zukünftig am Ufer der Emme wohnen und arbeiten. Bahngleise bis auf das Areal und eine hochleistungsfähige Infrastruktur bieten perfekte Voraussetzungen für innovative Unternehmen. Nur wenige Kilometer weiter Richtung Olten auf dem Areal der ehemaligen Zellulosefabrik Borregaard befindet sich mit 35 Hektaren eine der grössten freien Gewerbeund Industrieflächen der Schweiz. An bester Verkehrslage wird hier mit vereinten Kräften von Privatwirtschaft und öffentlicher Hand ein ökologisch und ökonomisch beispielhafter Arbeits- und Lebensraum von nationaler Ausstrahlung entstehen. Attisholz Süd soll die erste Adresse für Unternehmen werden, die im Sinne von Cleantech arbeiten. Auf diese Weise werden fortschrittliche Firmen aus allen Branchen angesprochen, die Wert auf Energie- und Ressourceneffizienz legen, eine nachhaltige Unternehmensführung anstreben und für die moderne Arbeitsbedingungen selbstverständlich sind. Cleantech-Unternehmen sind sauber und höchst effizient. Sie helfen, die Wettbewerbsfähigkeit des Kan-
tons zu steigern und schaffen gut bezahlte Jobs in Produktion sowie Forschung und Entwicklung.
Attraktive Preise für hohe Ansprüche Egal ob aus der Schweiz oder dem Ausland, wer sich in der Schweiz niederlässt, hat hohe Ansprüche. Wie die ausgewählten Beispiele zeigen, ist man in Solothurn auf die Bedürfnisse der Unternehmen vorbereitet. Ein gutes Produkt alleine garantiert noch keinen Erfolg beim Kunden. Der Preis muss ebenfalls stimmen. In Solothurn ist dies der Fall. Wer hier lebt und arbeitet, profitiert von den Vorteilen der leicht erreichbaren Grossstädte, aber zu günstigen Preisen. Laut einer Studie der Credit Suisse ist Solothurn einer der kostengünstigsten Standorte zwischen Boden- und Genfersee. Die Lohnkosten sind moderat für Schweizer Verhältnisse. Die Steuern tiefer als in Bern und Basel. Die Immobilienpreise sind um ein vielfaches günstiger als in Zürich. Eine 4,5-Zimmer-Wohnung kostet in Zürich beispielsweise fast doppelt so viel wie in Olten. Für Büro- und Gewerbeflächen verhält es sich ähnlich, jedoch ist der Unterschied nicht ganz so gravierend, was mit dem tendenziellen Überangebot an Büro- und Gewerbeflächen in Zürich zu tun hat. Im Kanton Solothurn erhalten Investoren unter dem Strich mehr für
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Das Dreieck Bern, Basel und Zürich zählt zu den stärksten Wirtschaftsregionen auf der ganzen Welt und Solothurn befindet sich mitten drin.
ihr Geld als in den nahegelegenen Metropolen. Von diesen Preisunterschieden profitiert Olten dank seiner einmalig guten Lage besonders stark.
Zürich kommt in Olten an «Raus aus dem Zug und rein ins Büro. In Olten arbeitet man bereits, während man in Zürich, Basel oder Bern noch aufs Tram wartet», heisst es frech und selbstbewusst auf der lokalen Vermarktungsplattform «Zentrumstadt Olten». Die Oltener spielen hier selbstironisch auf die Grössenunterschiede der beiden Städte an: Vom Bahnhof Olten aus erreicht der Pendler seinen Arbeitsort meistens innerhalb von wenigen Minuten, während ihm vom Zürcher Hauptbahnhof aus noch eine halbstündige Tramfahrt bevorsteht. In dreissig Minuten wäre er mit dem Zug bereits in Olten. Diese Faktoren nutzt Olten, um sich geschickt neben Zürich zu positionieren. Das kommt an. Die Region Olten verzeichnete in den letzten Jahren einige der bedeutendsten Ansiedlungen im Kanton. Das Areal Bahnhof Nord verdeutlicht die erfreuliche Entwicklung Oltens. Die SBB eröffnete hier dieses
Jahr ihre neue Betriebszentrale und errichtet bis 2020 ein neues, lebendiges Quartier. Bis zu 2000 neue Arbeitsplätze und attraktive Wohnungen für etwa 300 Personen werden geschaffen. Cafés, Restaurants, Läden, Kinos und andere Kulturangebote werden dem Ort zusätzlich Leben einhauchen. Wie in Attisholz Süd setzt man auch auf dem Areal Bahnhof Nord auf Nachhaltigkeit und einen sorgfältigen Umgang mit Umwelt, Energie und Ressourcen. Alle Neubauten werden daher Minergiestandards oder vergleichbare Umweltstandards erfüllen. Die Nähe zur Eisenbahn begünstigt die Nutzung des Zugs sowie den Fuss- und Veloverkehr. Diese Entwicklung ergreift auch die anderen Kantonsteile. Die Distanzen zwischen Solothurn und den Grossstädten Bern, Basel und Zürich werden immer kleiner. Business Parcs befinden sich häufig an stadtnahen Gegenden mit tiefen Immobilienpreisen in der Nähe von Hauptverkehrsadern. In diesem Sinne ist Solothurn quasi der natürliche Business Parc inmitten der grossen Zentren.
Wer in Solothurn lebt und arbeitet, profitiert von den Vorteilen der leicht erreichbaren Grossstädte, aber zu günstigen Preisen.
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Ein Rad revolutioniert die Mobilität des Elektrorollstuhls Die Bellacher Omniroll AG erhält für ihre Neuentwicklung den Inno Prix SoBa
Sie bauen den «manövrierfähigsten» Elektrorollstuhl (v. l.): Pavel Zdrahal, Daniel Peter und Baudouin Uebelhart.
Von Franz Schaible
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ch bewege den Joystick ganz leicht, sanft schnurrt der Elektrorollstuhl vorwärts. Bewege ich den kleinen «Steuerknüppel» nach links, nach rechts oder diagonal, der Rollstuhl führt die Steuerungsbefehle exakt aus – ohne dass dafür ein Radius gefahren werden muss. Die Bewegung des Joystick wird 1:1 auf den Antrieb übertragen. Spontan kommen mir die kleinen Krebse am Meeresstrand in den Sinn, die sich quer fortbewegen. Ich drehe den Kopf des Joysticks, der Rollstuhl dreht sich elegant auf der Stelle um die eigene Achse. Nach wenigen Minuten Probefahren gelingt es mir als reinem Anfänger, den Rollstuhl in kleinste Ecken zu manövrieren und elegant in schmalsten Gängen zu wenden.
Das Geheimnis ist das Radsystem Kein Wunder, sprechen die Macher der Bellacher Omniroll AG «vom manövrierfähigsten Elektrorollstuhl der Welt». Die Macher sind die beiden Maschineningenieure Baudouin Uebelhart und Pavel Zdrahal sowie der selbstständige PR-Fachmann Daniel Peter. Herzstück
«Unser Ziel ist es, die Bewegungsfreiheit für Menschen mit einer Mobilitätseinschränkung zu verbessern.» Baudouin Uebelhart, Mitgründer Omniroll AG
des Elektrorollstuhl «Omnichair» ist das Radsystem. «In über achtjähriger Entwicklungsarbeit haben wir das bereits in den 70er-Jahren patentierte Mecanumrad weiterentwickelt», erzählt Baudouin Uebelhart. Auf der Felge des Rades sind mehrere drehbare Rollen angebracht und ermöglichen Fahrmanöver in alle Richtungen (omnidirektional). Diese Allseitenräder werden heute in der Robotik und Fördertechnik eingesetzt. Das ursprüngliche Mecanumrad habe aber an sehr schlechter Laufruhe und einem sehr unpräzisen Geradeauslauf gekrankt. Deshalb seien die an sich revolutionären Räder im Personen- oder sensiblen Warentransport bislang nicht zur Anwendung gekommen. Die weiterentwickelten Mecanumräder verfügen über ballige Mehrfachrollen auf gefederten Felgen.
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Start-up in Bellach Offiziell gegründet wurde die Firma Omniroll AG mit Sitz in Bellach im März 2013. Heute zählt sie sechs Mitarbeitende. Das entwickelte Fahrsystem, basierend auf der Technologie des Mecanumrades (siehe Haupttext), setzt Omniroll nicht nur für den eigens entwickelten und gebauten Elektrorollstuhl «Omnichair» ein. Die Antriebseinheit «Omnibase» allein kann auch für andere Rollstühle und weitere Transport- und Antriebslösungen eingesetzt werden. Unter dem Namen «Omnitrax» baut Omniroll ferner eine Antriebsplattform. Diese dient dem Transport und Verschiebung von Spitalbetten. 2015 will Omniroll je 100 Einheiten, 2016 je 250 Einheiten produzieren und absetzen können. Die Finanzierung erfolgte bislang über vier Finanzierungsrunden mit mehreren Fachspezialisten, die sich als Investoren engagieren. (FS)
Beim Elektrorollstuhl mit Vierradantrieb sind es insgesamt 176 Rollen. «Wir haben das Rad so umgebaut, dass der Kaffee auf der Fahrt nicht mehr ausgeschüttet wird», sagt Uebelhart lachend. Die Laufruhe sei nun stark verbessert und die Lenkbarkeit und der Geradeauslauf seien optimiert. Die Firma Omniroll hat die Weiterentwicklung patentieren lassen. «Wir sind im Selbstversuch über alles Mögliche gefahren, vom Kies bis über ein Schraubenbeet.» Selbst bei Eis und Schnee sei der Rollstuhl einsatzfähig; es genüge, ein Einzelrad mit Spikes auszurüsten.
«Wir haben über 120 Anfragen aus der ganzen Welt für den Vertrieb unseres Elektrorollstuhls erhalten.» Daniel Peter, Mitgründer Omniroll AG
Anfragen aus der ganzen Welt für den Vertrieb unseres Elektrorollstuhls erhalten.» Es gelte nun, mit dem «Omnichair» auf die sogenannten Hilfsmittellisten in den möglichen Absatzmärkten zu kommen. «Im Behindertenmarkt lautet die erste Frage immer: Zahlt dies die Versicherung?», unterstreicht Peter, wie entscheidend die Zulassung durch die Kontrollstellen ist. Mit einem Stückpreis von rund 25 000 Franken liege man im Rahmen. Und Daniel Peter weiss, wovon er spricht. Er ist selbst stark gehbehindert und zeitweise auf den Rollstuhl angewiesen. Die Herstellung – Mechanik, Veredelung, Montage, Sattlerarbeiten usw. – soll mehrheitlich in der Region Solothurn erfolgen. Aus Kostengründen werden die Rollen in China und die Carrosserie und die Felgen in Tschechien produziert. «Trotzdem werden wir den Rollstuhl unter dem Label ‹Swiss Made› auf den Markt bringen können», versichert Baudouin Uebelhart. Mit zum Erfolg beitragen soll auch die Auszeichnung mit dem Inno Prix SoBa der Baloise Bank SoBa in Solothurn. Der «Omnichair» soll demnächst in die Serienproduktion gehen.
Für grössere Bewegungsfreiheit Auslöser für die Entwicklung war ein hartes Schicksal. Der Sohn von Pavel Zdrahal ist nämlich schwer behindert und sitzt im Rollstuhl. «Unser Ziel ist es, die Bewegungsfreiheit für Menschen mit einer Mobilitätseinschränkung zu verbessern und damit die Lebensqualität massiv zu erhöhen», blickt Uebelhart zurück. Es galt, das Potenzial des Mecanumrades in diesem Sinne zu nutzen. Der neuartige Elektrorollstuhl sei extrem manövrierfähig und erlaube es, sich auch unter beengten Verhältnissen in Wohnungen, am Arbeitsplatz oder in grossen Menschenansammlungen zu bewegen. Gegenüber herkömmlichen Elektrorollstühlen benötige der «Omnichair» 30 Prozent weniger Manövrierfläche. Dies mache Umbauten im Wohn- und Arbeitsbereich oft überflüssig oder reduziere zumindest die Kosten stark.
Riesiges Echo an «Rehacare» «Heute stehen wir vor dem Tunnelausgang», sagt Daniel Peter, Marketingfachmann und Mitgründer der Omniroll AG. Der «Omnichair» habe die Marktreife erlangt und demnächst soll die Serienproduktion beginnen. Das Echo an der «Rehacare» in Düsseldorf – mit über 900 Ausstellern die weltweit wichtigste Messe für die Rehabilitations- und Pflegebranche – sei enorm gewesen. «Wir haben über 120
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Super-Batterie für Trolleybusse Die Carrosserie Hess AG in Bellach erhält für Speichersystem «EnergyPack» den Innoprix SoBa Von Franz Schaible
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Wir haben auf dem Weg zur Elektromobilität einen weiteren Schritt nach vorne gemacht», sagt Alex Naef, Inhaber und Chef der Carrosserie Hess AG in Bellach. Er meint das eigens entwickelte Energiespeicher-System «EnergyPack», für welches das Unternehmen den Innoprix der Baloise Bank SoBa erhält. Es soll künftig serienmässig in die Trolleybusse eingebaut werden. Naef ist stolz auf die Auszeichnung. Es sei eine Anerkennung dafür, dass Cleantech aus Solothurn zukunftsträchtig sei. In Zürich und in Luzern sind Trolleybusse mit reinem Elektroantrieb zwar bereits im Einsatz. Die Busse verfügen nicht mehr über einen Dieselantrieb als Notaggregat für den Fall, dass die Stromversorgung vorübergehend nicht verfügbar ist, sondern über eine Lithium-Ionen-Batterie. Der CO2-Austoss sowie die Lärmemissionen werden gesenkt. Die Zukunft fährt mit: Das Energiespeicher-System «EnergyPack» wird derzeit in St. Gallen auf Herz und Nieren getestet.
Alex Naef (l.), Chef der Hess AG, und Leiter Technik Hans-Jörg Gisler sind stolz auf das ausgezeichnete Energiespeicher-System «EnergyPack».
Bessere Energierückgewinnung Damit war aber für Hans-Jörg Gisler das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Der Leiter Technik und Geschäftsleitungsmitglied bei der Hess AG und sein Team sahen weiteres Verbesserungspotenzial. Das Stichwort heisst Rekuperation. «Die Rückgewinnung der Energie während der Bremsphase des Trolleybusses konnte bislang nicht voll genutzt werden», erklärt Gisler. So würden rund 35 Prozent der rückgewonnenen Energie durch Bremswiderstände in Wärme umgewandelt und verpufften. Zudem erfolge die Nachladung der Batterien in den heutigen Modellen zu langsam. Mit der neu entwickelten Hochleistungsbatterie «EnergyPack» könnten nun 85 Prozent dieser 35 Prozent als Strom zurückgewonnen werden. «Das ist reines Geld», sagt Gisler. Das im Heck anstelle des Dieselgenerators eingebaute «EnergyPack» wird mit der Bremsenergie rasch geladen, dort gespeichert und an den Elektroantrieb des Busses dann abgegeben, wenn der «Pfuus» gebraucht wird.
ben der Senkung der Energiekosten zahlreich, erläutert Hess-Chef Alex Naef. Der leistungsmässig erweiterte Elektroantrieb ermögliche ohne Oberleitungen Überführungsfahrten und Manöver in den Bus-Depots. «Baustellen kön-
«Wir haben auf dem Weg zur Elektromobilität einen weiteren Schritt nach vorne gemacht.» Alex Naef, Chef der Carrosserie Hess AG
nen ohne aufwendige und teure Provisorien umfahren werden, Linien können an den Endstationen in der Peripherie um einige Kilometer verlängert werden, ohne dass Fahrleitungen gebaut werden müssen.» Oder im Winter können vereiste Oberleitungen mit der Umschaltung auf Batteriebetrieb überbrückt werden.
Fährt auch ohne Oberleitung
Testphase in St. Gallen
Die Vorteile respektive der Mehrwert für die Betreiber des öffentlichen Verkehrs seien ne-
Damit das «EnergyPack» nicht bloss Theorie bleibt, wird es derzeit in St. Gallen auf Herz
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Trolleybusse seit 1939
und Nieren getestet. Seit Juni läuft in der Ostschweizer Metropole eine Versuchsphase mit einem von Hess entsprechend ausgestatteten Trolleybus. Dort geht es um viel Geld. Der Bahnhofplatz soll nämlich völlig neu gestaltet werden. Allein der Bau neuer Oberleitungen würde rund 5 Millionen Franken kosten. Mit der Umrüstung der 25 Trolleybusse umfassenden St. Galler Flotte könnte auf den Bau neuer Fahrleitungen verzichtet werden. Der Buschauffeur bügelt das Fahrzeug vor dem Bahnhofplatz per Knopfdruck von der Fahrleitung ab und bügelt es an der nächsten Haltestelle wieder an. Der Testlauf ende im kommenden Frühling, sagt Naef. «Dann wird der Entscheid gefällt.» Das sei ein weiterer Vorteil von «EnergyPack», ergänzt Gisler. «Der Einbau ist nicht
nur in neuen Bussen möglich, sondern bereits verkehrende Busse können nachgerüstet werden.» Naef sieht einiges Potenzial. Inzwischen seien in der Schweiz rund 600 Hess-Trolleybusse im Einsatz, rund die Hälfte davon könnte umgerüstet werden. Die Kosten für eine Umrüstung eines Trolleybusses mit Dieselaggregat beliefen sich auf rund 200 000 Franken.
Ein KTI-Förderprojekt Die Entwicklung der Hochleistungsbatterie erfolgte im Rahmen eines Projektförderungsprogrammes der Kommission für Technologie und Innovation (KTI). «Zusammen mit der Hochschule Luzern haben wir ‹EnergyPack› innert drei bis vier Jahren entwickelt», berichtet Gisler. Die Hess AG alleine habe rund 1 Million Franken in das Projekt gesteckt.
Der Weg zum Erfolg ITC Ausbildungszentrum Bern Das ICT Ausbildungszentrum Bern, CsBe, seit 15 Jahren in Bern ansässig, ist ein bedeutendes Kompetenzzentrum im ICT-Bereich. An der Zieglerstrasse 64 stehen zehn Schulungsräume mit rund 120 Arbeitsstationen bereit. Zurzeit absolvieren rund 100 Auszubildende die anspruchsvolle Ausbildung zum Informatiker EFZ. Zudem gibt es für Schulabgänger ein berufsvorbereitendes InformatikSchuljahr und ab 2015 einen Lehrgang für
den eidg. Fachausweis. Auch für Erwachsene bietet die CsBe eine breite Palette von Weiterbildungen mit international anerkannten Zertifikaten an. Die modernen Schulungsräume stehen aber auch interessierten Firmen aus Industrie, Gewerbe und Verwaltung zur Verfügung. (ZVG) Informieren Sie sich unter: www.csbe.ch oder 031 398 98 00.
Die Carrosserie Hess AG in Bellach wurde 1882 gegründet . 191 9 wurden in der ehemaligen Wagnerei erste Carrosserien für Busse und auch Personenwagen hergestellt. 193 9 wurden erste elek trisch angetriebe ne Trolleybusse für die Verkehrsbetri ebe in Biel und Basel produz iert . Seit 1957 lässt Hess Busse auch im Auslan d durch Lizenznehmer her stellen . So werden unter anderem die weltweit eingesetz ten Hess-Flughafenbu sse in Por tugal hergestellt. Heute ist Hess noch der einzige Busbauer in der Schweiz. Nach Angaben von Firmenchef Ale x Naef arbeiten am Hauptsitz in Bellach 220 Angestellte , gruppenweit sind es 400 Mitarbeite nde . In Bellach allein fert igt Hes s jährlich durchschnittlich rund 70 Tro lley-, Die sel- und Hybridbusse. (FS )
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«Das schnelle Geld ist beim Kanton kein Thema» Das Immobilienportefeuille des Kantons hat einen Wert von rund 2 Milliarden Franken. Dabei handelt es sich um Grundstücke und Gebäude, die dem Verwaltungs- und Finanzvermögen angehören. Das Verwaltungsvermögen umfasst Gebäude und Grundstücke, die für die Erfüllung der öffentlichen Aufgaben notwendig sind. Es sind Spitäler, Bildungsbauten, Strafanstalten und Verwaltungsgebäude sowie ein Anteil übrige Bauten.
Gehört zum Finanzvermögen des Kantons: Das Areal Attisholz Süd in Luterbach. Foto: ZVG
Von Guido Keune Stv. Kantonsbaumeister
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m Finanzvermögen sind jene Gebäude und Grundstücke, die nicht betriebsnotwendig sind. Der Anteil dieser Immobilien beträgt rund 143 Millionen Franken. Mit der vor rund 10 Jahren gefassten Immobilienstrategie der Regierung wird das kantonale Immobilienportefeuille langfristig nach der Betriebsnotwendigkeit, dem Entwicklungspotenzial und den Verwertungsmöglichkeiten der Immobilien optimiert. Der Schwerpunkt liegt dabei insbesondere bei den Immobilien im Finanzvermögen bzw. bei nicht betriebsnotwendigen Baulandreserven und Gebäuden. Für den Immobilienbereich wurde eine ständige Arbeitsgruppe mit Vertretern aus allen fünf Departementen – als vorbereitendes und beratendes Gremium – eingesetzt. Das Hochbauamt nimmt die Grundeigentümerinteressen des Kantons wahr und ist für die Umsetzung der Immobilienstrategie verantwortlich. In enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Standortgemeinden, der Kantonalen Wirtschaftsförderung und allenfalls weiteren betroffenen Amtsstellen wird das Immobilienportefeuille im Finanzvermögen laufend entwickelt. Ziele der Investitionen und Desinvestitionen sind ein möglichst hoher Nutzen und ein nachhaltiger Mehrwert für die Gemeinden und den Kanton.
Beim Finanzvermögen liegt die Zuständigkeit bei der Regierung. Sie hat die Möglichkeit, Immobilien (als Anlage) ins Finanzvermögen zu erwerben, wie z. B. 2010 mit dem Erwerb des Attisholz-Süd-Areals in Luterbach. Der Kanton als Grundeigentümer agiert grundsätzlich wie ein privater Immobilienentwickler, der nicht nur spekuliert und das schnelle Geld sucht. Die Zeiträume, in denen kantonale Immobilien entwickelt und verwertet werden, sind sehr unterschiedlich und von verschiedenen Faktoren abhängig. Der langfristige und qualitative Nutzen für den Kanton stehen im Vordergrund. Auch die jeweilige wirtschaftliche Situation und Marktlage im Immobilienbereich spielt eine grosse Rolle bei der Entscheidungsfindung. Zudem wird eine direkte Konkurrenz zur Privatwirtschaft wenn immer möglich vermieden. Vermehrt werden Grundstücke getauscht. Der Kanton sichert sich so langfristige Landreserven und ermöglicht privaten Investoren, baureife Grundstücke zu bebauen, wie z.B. ein ehemaliges Grundstück des Kantons auf der Sphinxmatte in Solothurn. Dort werden zurzeit durch private Investoren Wohnbauten realisiert. Im Gegenzug hat sich der Kanton in unmittelbarer Altstadtnähe ein grösseres zusammenhängendes Grundstück für spätere Entwicklungen gesichert. Seit 2004 hat der Kanton unter anderem folgende Immobilienentwicklungen erfolgreich
mit privaten Investoren umgesetzt: Seminarmeile Solothurn (u. a. «Ramada» und «Palais Besenval»), Synthes GmbH, Zuchwil, Tertianum Solothurn, Wohnüberbauung Sphinxmatte, Solothurn, Migros-Verteilbetrieb Neuendorf, Alters- und Pflegezentrum Sunne-park, Grenchen. Insgesamt sind bei diesen Immobilienentwicklungen rund 1000 Arbeitsplätze betroffen. Private investierten für diese Vorhaben ungefähr 340 Millionen Franken. Aktuell sind folgende Immobilienentwicklungen in Bearbeitung, denen ein mehrstufiges Qualitätsverfahren vorausgegangen ist: Überbauung Schöngrün in Biberist mit 130–150 Wohneinheiten (ehemaliges Areal Strafanstalt Schöngrün) und Attisholz-Süd, Luterbach, eine der grössten zusammenhängenden Gewerbe- und Industrieflächen der Schweiz (350 000 m2). Hier sollen mittel- bis langfristig Unternehmungen, bei denen energie- und ressourceneffizientes Arbeiten selbstverständlich ist, angesiedelt werden. Das Areal soll zu einem bedeutenden Industrie- und Gewerbezentrum werden, das die nachhaltige wirtschaftliche und langfristige Entwicklung sichert und dank einer vorausschauenden Planung zur Wertschöpfung, zum Wachstum und Wohlstand der Region beiträgt.
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«Wohnbau leicht überhitzt, aber noch im Lot» Der Wohnungsbau im Kanton Solothurn läuft seit Jahren auf Hochtouren. Erste Anzeichen im Auftragseingang deuten jetzt auf eine Abschwächung hin. Unverändert schwierig bleibt für die Bauwirtschaft die Entwicklung auf der Ertragsseite.
Der Wohnungsbau ist weiterhin gut unterwegs, aber das Tempo wird sich abflachen. Bild: Archiv/AZ
Von Franz Schaible
«
Der Wohnungsbau hat den Zenit erreicht», titelte der Schweizerische Baumeisterverband im September eine Medienmitteilung. Kein Wunder, laufen doch die Baumaschinen seit Jahren landesweit wie auch im Kanton Solothurn auf Hochtouren. Seit 2006 kamen im Solothurnischen jährlich rund 1000 Neuwohnungen auf den Markt. Auch für Bruno Fuchs, Bauunternehmer und Präsident des Baumeisterverbandes Kanton Solothurn, ist der «Zenit möglicherweise erreicht». Zwar seien die Umsätze im Wohnungsbau in den ersten sechs Monaten 2014 weiter gestiegen. Aber der Auftragseingang gehe zurück und «an Auftragsvorräten wurden seitens unserer Mitglieder bedeutend tiefere Zahlen vermeldet», heisst es im aktuellen Newsletter der Solothurner Baumeister. Das ganze Jahr 2014 sollte aufgrund des bisherigen Geschäftsverlaufes und dem «guten Bauwetter» positiv ausfallen. «Ich rechne aber damit, dass das Umsatzplus – wenn überhaupt – nicht sehr gross ausfallen wird», blickt Fuchs nach vorne.
«Bauen, was der Markt verlangt» Es stellt sich die Frage, ob im Solothurnischen nicht zu viele Wohnungen gebaut wurden. Denn das Bundesamt für Statistik meldete für den Kanton Solothurn mit 2,1 Prozent den schweizweit zweithöchsten Leerwohnungsbestand. Schwankungen im Leerwohnungsbestand habe es schon immer gegeben, meint Bruno Fuchs. Diese müsse man zur Kenntnis nehmen, aber nicht dramatisieren. Er glaubt deshalb nicht, dass im grossen Stil Wohnungen auf Halde
gebaut wurden. Insgesamt beurteilt er den Wohnbaumarkt im Kanton Solothurn «als leicht überhitzt, aber durchaus noch im Lot». Baumeister seien nur in wenigen Fällen auch die Investoren. «Wir bauen das, was der Markt verlangt.» Solange Investoren überzeugt seien, dass im Kanton Solothurn auch künftig eine Nachfrage nach Wohnungen bestehen werde, dann würden die Investitionen wohl hier getätigt.
allem in den erwähnten Tourismusgebieten. «Die Mitglieder des Solothurner Baumeisterverbands werden bei Kündigungen sehr zurückhaltend sein und diese nur aussprechen, wenn es in der Tat nicht mehr anders geht», versichert Bruno Fuchs. Dem Solothurner Baumeisterverband sind rund 100 Firmen mit 1700 Mitarbeitenden angeschlossen, die einen Umsatz von rund 475 Millionen Franken erwirtschaften.
Wie wirken Zinsen und Zuwanderung?
«Billigstangebote drücken Preise»
Dass die Bäume für die Solothurner Bauwirtschaft aber nicht in den Himmel wachsen, ist für Bruno Fuchs auch klar. Sollten die Hypothekarzinsen anziehen, die Kreditvergaberichtlinien der Banken weiter verschärft, die Initiativen zum Zweitwohnungsbau, zur Zuwanderung oder möglicherweise zu Ecopop streng umgesetzt werden, dann erwartet er einen Nachfragerückgang. «Wenn diese Kriterien in geballter Ladung wirksam werden, dann könnte es ungemütlich werden.» Dabei sei zu berücksichtigen, dass davon ausgesprochene Tourismusgebiete deutlich stärker betroffen wären als der Kanton Solothurn.
Keine Freude hat Bruno Fuchs an der ertragsmässigen Entwicklung der Branche. «Die Nachfrage übersteigt das Angebot, trotzdem steigen die Preise kaum. Der Marktmechanismus spielt bei den Baufirmen nicht.» Zwar arbeite die Branche traditionell mit tiefen Margen, aber der geringe Preisauftrieb bei der aktuellen Auftragslage sei schwierig zu erklären. Einerseits stehe die Branche in einem scharfen Wettbewerb, ausgelöst durch die hohe Zahl an neuen Anbietern, die regelmässig auf den Markt drängten. «Diese drücken mit Billigstangeboten das Preisgefüge.» Zudem müssten die Baufirmen nach dem Motto «Bestelle heute, baue morgen» arbeiten. Eine mittelfristige Planung sei so verunmöglicht. Die Baumeister würden deshalb, auch aus Angst um die Zukunft, versuchen, möglichst viele Aufträge zu akquirieren – und zwar nicht immer zu entsprechenden Preisen. «Denn es gibt jederzeit eine Baufirma, die ansonsten mit einer noch günstigeren Offerte den Auftrag wegschnappt.» Eine Besserung sei nicht in Sicht. «Falls die Aufträge zurückgehen, wird sich die geschilderte Situation noch verschärfen.»
Keine blinde Anpassung Fuchs beobachtet, dass die Baufirmen ihre Kapazitäten nicht blind dem seit Jahren ungewöhnlich hohen Auftragsniveau nach oben angepasst haben. «Eine aussergewöhnliche Nachfrage ist kaum durch die Aufstockung des Stammpersonals, sondern vielmehr mit temporär angestellten Mitarbeitenden abgedeckt worden.» Zwar werde bei einem Rückgang der Baunachfrage die Zahl der Bauarbeitsplätze gesamtschweizerisch zurückgehen, aber vor
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Individualität trotz Verdichtung Am Stadtrand von Olten, zwischen der Bachbestockung des Gheidgrabens und dem Waldrand des Bornwalds, schreitet die Überbauung «Bornfeld» zügig voran. Auf nicht weniger als 600 Aren entsteht ein Wohnquartier, das dank seines breiten, für verschiedene Lebensformen angelegten Siedlungskonzepts eine eigene, lebenswerte Identität und Form erhält.
Die Überbauung «Bornfeld» in Olten bietet dank seinem durchdachten Siedlungskonzept Wohnraum für unterschiedlichste Lebensformen. Fotos: ZVG
Von Markus Kocher
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n der Tat vereint der im Jahr 2006 ausgearbeitete Gestaltungsplan ganz unterschiedliche Wohnbedürfnisse: Entlang des Bachlaufs bieten viergeschossige Wohnblöcke mit durchlaufendem Sockelgeschoss Raum für Miet- und Eigentumswohnungen. Die dahinterliegenden Doppel- und Reihenhäuser gruppieren sich um gemeinsam genutzte Zugangshöfe und haben nach Süden orientierte Privatgärten. Weiter hangaufwärts schliessen sich Einfamilienhausparzellen an, die einzeln oder als Doppelhäuser bebaut werden können. Insgesamt sieben entlang dem Waldrand aufgereihte fünfgeschossige Punktbauten schliessen das Areal im Süden ab. «Obwohl das Mass der Verdichtung ‹Im Bornfeld› insgesamt so hoch ist, dass die Wohnpreise für Familien erschwinglich bleiben, vermitteln alle Wohneinheiten ein hohes Mass an Privatheit», sagt Thomas Schwab, der als Architekt (werk1, architekten und planer ag) und Bauherr (schwab architektur und liegenschaften ag) mit der Überbauung gleich
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doppelt verbunden ist. Neben der Ausarbeitung des öffentlichen Gestaltungsplans erstellen die werk1 architekten und planer auf dem Baufeld B in zwei Etappen insgesamt 24 Doppel- und Reihenhäuser. Die zu Wohnhöfen gruppierten Häuser werden über dem Eingangsgeschoss als Holzbau ausgeführt und verfügen über drei Vollgeschosse. Die einzelnen Häuser sind doppelseitig ausgerichtet – talwärts mit Blick zu den Höhenzügen der nahen Jurakreten sowie der Begegnungszone, während die privaten Gärten hangwärts gegen Süden und den nahen Born orientiert sind. Ein Raumelement, bestehend aus Treppe, WC und Reduit, gliedert den grosszügigen, von Nord nach Süd durchgehend offenen Wohn- und Essraum. Das oberste Geschoss nimmt Kinderund Schlafzimmer auf. Die Doppelhäuser verfügen zusätzlich über eine Dachterrasse. Wie in sämtlichen Oltner Wohnquartieren üblich, wird auch im Bornfeld eine Tempo30-Zone ausgeschieden; in einem Teilbereich werden die Quartierstrassen darüber hinaus als Begegnungszone mit Tempo 20 und Vortrittsrecht für die Fussgänger ausgestaltet, was für das Stadtgebiet von Olten ein Novum darstellt. Darüber hinaus gewährleistet die Verlängerung der Buslinie 3 hinein auf den zentralen Quartierplatz im Bornfeld eine optimale Anbindung der Wohnbauten an den öffentlichen Verkehr und die Innenstadt.
Biogas un d Pellets Für das g e samte Q uart ier B wird die H ornfeld eizenergie durch ein Energie ze e ntrale , die mit Bioga Pellets be s un d tr ieben w ird , siche Teilweise rg e s tellt. übernehm en Solark toren die o ll e kde zentra le Warmw Erwärmu asserng der W ohnhäuse Energieko r. Die se s nzept darf als vorbil und für d dlich ie Stadt O lten wegw be zeichn eisend et werden . Die Häu dem B au ser auf feld B2 ü bertreffe ge samten n den im Bornfeld gefordert Minergie en -Standard durch den reali-siert en Stand ard Mine deutlich . rgie-P Ec Sie sind m o it die sem baubiolo a uch gisch sin n vollen Pa hauskonze ssivpt die ers ten Wohn ihrer Art häuser auf Oltne r Stadtge garantiere biet und n eine ho h e Le b e n squalität.
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Eigenverbrauch der selbstproduzierten Energie erhält einen neuen Stellenwert Selber sauberen Strom zu erzeugen, reicht heute nicht mehr aus. Er muss auch optimal nutzbar sein und mit den Energieverbrauchern gezielt gesteuert und eingesetzt werden. Je höher und gezielter der Eigenverbrauch im Haus, Büro oder Werkstatt genutzt werden kann, desto wirtschaftlicher und kostenoptimierter werden die Energiekosten.
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as Bundesamt für Energie (BFE) hat per 1. Januar 2014 neue Rahmenbedingungen für die Förderung erneuerbarer Energien in Kraft gesetzt. Daraus lassen sich zwei wesentliche Punkte für PV-Kleinanlagen herauslesen: • Anlagen <30 kW Ausgangsleistung erhalten eine Einmalvergütung, die nach Inbetriebnahme sofort ausbezahlt wird, und • Die Kombination Eigenverbrauch und Energieerzeugung ist ein wichtiger Faktor, um die Wirtschaftlichkeit des Gesamtsystems zu optimieren. Solarsysteme (PV- und thermische Anlagen) sollten nicht mehr als eigenständiges System betrachtet werden, sondern als wichtiger Bestandteil einer Gesamtlösung in einem Verbund von Energieverbrauchern und Erzeugern. Als konkretes Beispiel kann die intelligente Kombination von Wärmepumpe und PV dienen.
Das Herzstück dabei ist die Steuerung der beiden Systeme in Bezug auf Energieproduktion und -verbrauch. Dabei wird wenn immer möglich die Wärmepumpe dann eingeschaltet, wenn genügend Leistung durch die Solaranlage produziert wird.
Energiekosten für Warmwasser und Wärme im besten Fall faktisch Null Grundsätzlich lassen sich mit einer PV-Anlage ohne technische Hilfsmittel durchaus 20–30 Prozent des Strombedarfs der Wärmepumpe und Warmwasseraufbereitung decken. Kombiniert man die Systeme mit einem Energiemanagementsystem, so kann die Wärmepumpe und Warmwasseraufbereitung sogar mit rund 60–80% selbst erzeugtem PV-Strom versorgt werden. Dadurch werden die Energiekosten für die zwei grössten Energieverbraucher in einem Haushalt aktiv optimiert und signifikant
Sauberer Strom vom eigenen Dach. Foto: ZVG
gesenkt. Somit sind die Wärme- und Warmwasserkosten faktisch Null und das Warten auf kostendeckende Einspeisevergütungen (KEV) ist somit nicht mehr relevant. (ZVG) Thomas Jäggi, Dipl. Ing. FH/MBA Gründer & Geschäftsführer EES Jäggi-Bigler AG
In der Champions League der Automarken Auto Central vertritt neu neben Ford und Peugeot auch die Marke Toyota
«
Mit der Übernahme der Toyota-Vertretung stellen wir die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft.» Oliver Jäggi, Geschäftsführer der Central Garage an der Langfeldstrasse 1 in Zuchwil, strahlt übers ganze Gesicht, wenn er vom neusten Coup seines Unternehmens spricht. Unter dem Motto «Erleben Sie den Unterschied» ergänzt Auto Central sein Angebot pünktlich zum 90-Jahr-Jubiläum mit der reichhaltigen Modellpalette des grössten Autoherstellers der Welt. «Unseren Kunden können wir dank dieser Expansion eine extrem reichhaltige Auswahl an unterschiedlichsten, topmodernen Fahrzeugen anbieten, die ihresgleichen sucht», schwärmt Jäggi. Damit werde auch dem geänderten Kaufverhalten des heutigen Konsumenten Rechnung getragen: «Die Kunden verfügen heute bei der Wahl ihres Fahrzeugs dank neuen Medien wie dem Internet über derart detaillierte Kenntnisse wie nie zuvor.» Von der neuen Marke verspricht sich auch Martin Plüss, seit 1994 Inhaber der Central
Sauberer Strom vom eigenen Dach. Foto: ZVG
Garage, viel. Der grösste Autobauer der Welt präge mit seiner Modellvielfalt seit vielen Jahren die Autobranche. Als besonderen Pluspunkt nennt Plüss die weltweit führende Stellung von Toyota im Bereich Hybridtechnologie. «Damit
setzen wir mit Sicherheit aufs richtige Pferd, denn Umweltaspekte werden zunehmend wichtiger – auch beim Kauf eines Autos. Plüss denkt dabei nicht zuletzt an den brandneuen Auris Hybrid Touring Sport, den ersten Hybridkombi der Welt. Angetrieben wird der elegante, komfortable Kombi von einem 1,8-Liter-Benzinmotor und einem E-Motor, die eine Systemleistung von 136 PS entwickeln und dank dem stufenlosen Automatikgetriebe bestens miteinander harmonieren. Während im Stadtverkehr sowie im 50-km/h-Bereich zur Hauptsache der E-Motor seinen Dienst verrichtet, kommt bei Bergstrecken oder zügigeren Fahrten in erster Linie der 99 PS starke Benzinmotor zum Einsatz. Laut Werkangabe ergibt sich so ein kombinierter Verbrauch von 3,7 l/100 km (85 g CO2/ km). Auch wenn dieser Wert in der Praxis einige Deziliter höher liegen dürfte, beweist Toyota mit dem Auris Hybrid Touring Sport, dass ein gut abgestimmter Hybridantrieb auch im Segment der Kombis durchaus Vorteile bringt.
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Solothurner Industrie im Sog der Weltwirtschaft Die Krisen in Osteuropa und im Nahen Osten, gepaart mit der Ebola-Verunsicherung, bringen die Weltwirtschaft ins Stottern. Die Schweizer Wirtschaft wird die Prognosewerte von Anfang Jahr nicht erreichen. Alle Prognoseinstitute haben die Erwartungen nach unten korrigiert. Das verlangsamt auch die Erholung der Solothurner Wirtschaft. Von Lukas Walter* und Andreas Toggweiler
INDUSTRIE INSGESAMT
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ie eingetrübte Weltwirtschaftslage wirkt sich auf den Export aus, und die erhöhte allgemeine Unsicherheit verzögert die Investitionen. Die Schweizer Wirtschaft wächst aber voraussichtlich 2014 im Schnitt der Erwartungen aller Prognoseinstitute immer noch um 1,8%. Die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) bezeichnet die Situation als «Warten auf den Aufschwung». Im 3. Quartal 2014 verzeichnete der Kanton Solothurn im Index der KOF-Umfrage zum Geschäftsgang der gesamten Industrie einen Wert von –24,9 Punkten. Im Vorjahresquartal lag er allerdings noch tiefer, bei –36,6 Punkten. Nach dem 2. Quartal 2014, in welchem die Einschätzung bei –18,7 Punkten lag, ist dies aber eine erneute Verschlechterung. Für die gesamte Schweiz weist der Index der Industrie eine geglättete, aber ähnliche Entwicklung aus: für das 3. Quartal 2014 –10,5 Punkte; im Vorjahresquartal waren es noch –16,6 Punkte und im Vorquartal –4,7 Punkte gewesen.
Erholung eher schleppend Die solothurnischen Unternehmen beurteilen in der Oktober-Befragung den Geschäftsgang mit –13,4 Punkten negativ, aber doch deutlich besser als noch vor einem Jahr oder auch im Juni/Juli 2014, als die Werte –30 Punkte noch
Geschäftsgang gemäss KOF-Umfrage
Kanton Solothurn
Schweiz 2011
Kanton Solothurn
Schweiz 2013
2013
2014
dem Vormonat um 34 auf 3258 (Vormonat 3292) Personen. Die Arbeitslosenquote verharrte bei 2,3% (CH: 3,1%). Die Zahl der Stellensuchenden lag bei 5282 (Vormonat 5290) und war damit um acht Personen tiefer als im Vormonat. Die Stellensuchenden-Quote blieb dadurch bei 3,7% (CH: 4,3%). Saisonbedingt wird jeweils für den Winter mit einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit gerechnet. * Lukas Walter ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im kantonalen Amt für Wirtschaft und Arbeit.
CHEMIE, MINERALÖL-, GUMMI- UND KUNSTSTOFFVERARBEITUNG
Geschäftsgang gemäss KOF-Umfrage
2012
2012
deutlich unterschritten. 19,0 Prozent der befragten Unternehmen wollen mehr Personen anstellen, während 71,6 Prozent den Personalbestand halten wollen. Der erwartete Bestelleingang ist mit 15,6 Punkten positiv. 24,2 Prozent der Unternehmen rechnen mit einem Bestelleingangsanstieg, lediglich 8,6 Prozent mit einem Rückgang. Der Auftragsbestand aus dem Ausland ist mit –55,3 Punkten weiterhin negativ. Im Oktober sank die Zahl der registrierten Arbeitslosen im Kanton Solothurn gegenüber
PAPIER, KARTON, VERLAGS- UND DRUCKGEWERBE
2011
60 50 40 30 20 10 0 -10 -20 -30 -40 -50 -60
2014
60 50 40 30 20 10 0 -10 -20 -30 -40 -50 -60
Im 3. Quartal 2014 erreichte der Geschäftsgang im Sektor Papier, Verlags- und Druckgewerbe im Kanton Solothurn mit –59,3 Punkten einen Tiefpunkt. In der Schweiz steht der Wert bei –42,0 Punkten. Im 3. Quartal 2013 lag der Wert der Schweiz bei –34,7 Punkten, im Kanton Solothurn bei –30,6 Punkten. Die drei befragten Unternehmen rechnen im Oktober 2014 damit, dass sie den Bestelleingang in den nächsten drei Monaten deutlich steigern können. Die Steigerung der Produktion wird keine neuen Stellen schaffen.
Geschäftsgang gemäss KOF-Umfrage
2011
2012
2013
60 50 40 30 20 Schweiz 10 0 -10 -20 -30 -40 Kanton Solothurn -50 -60 2014
Den Geschäftsgang beurteilen die Solothurner Unternehmen im 3. Quartal 2014 mit –29,7 Punkten deutlich negativer als die gesamte Schweiz, die auf 9,3 Punkte kommt. Dabei verbesserte sich die Einschätzung im Kanton Solothurn von –69,4 Punkte im 3. Quartal 2013. Im Oktober erwarteten die befragten drei Unternehmen, dass sie den Bestelleingang und die Produktion halten können. Mit –61,7 Punkten ist der Auftragsbestand aus dem Ausland noch immer negativ. Die Unternehmen wollen den Personalbestand halten.
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Stadt Solothurn aus der Vogelperspektive. Foto: istockphoto.com
MASCHINEN- UND APPARATEBAU
METALL, METALLERZEUGNISSE Geschäftsgang gemäss KOF-Umfrage
Kanton Solothurn Schweiz 2011
2012
2013
2014
60 50 40 30 20 10 0 -10 -20 -30 -40 -50 -60
Im 3. Quartal 2014 wies die solothurnische Metallindustrie –27,9 Punkte aus, im Vorjahresquartal waren es –15,0 Punkte. Der schweizerische Branchenschnitt steht im aktuellen Quartal bei –9,6 Punkten. Das Vorjahresquartal wies noch –16,7 Punkte aus. Die 18 Firmen des Kantons Solothurn erwarten mehrheitlich, dass sie die Produktion halten können. 12,6 Prozent der Unternehmen wollen Personal abbauen und 84,4 Prozent planen den Personalbestand zu halten. Der Auftragsbestand aus dem Ausland ist mit –35,3 Punkten negativ, aber besser als vor einem halben Jahr.
Kanton Solothurn
Schweiz 2011
2012
2013
2014
Kanton Solothurn
Schweiz 2011
2012
2013
2014
60 50 40 30 20 10 0 -10 -20 -30 -40 -50 -60
Der Geschäftsgang im Maschinen- und Fahrzeugbau in der Schweiz erreichte im 3. Quartal 2014 den Wert von –6,2 Punkten. Im Vorjahresquartal wurden –21,9 Punkte verzeichnet. Der Kanton Solothurn liegt im aktuellen Quartal bei –22,3 Punkten. Im Vojahresquartal lag der Wert für den Geschäftsgang noch bei 35,5 Punkten. 59,3 Prozent der neun befragten Unternehmen erwarteten im Oktober, dass der Bestelleingang ansteigt. Rund 15 Prozent der befragen Unternehmen wollen Stellen abbauen, während 85 Prozent den Personalbstand halten wollen. Mit –33,1 Punkten ist auch hier der Auftragsbestand aus dem Ausland negativ.
BAUNAHE INDUSTRIEGÜTER / BAU- UND BAUNEBENGEWERBE
ELEKTRONISCHE GERÄTE, FEINMECHANIK, OPTIK, UHREN Geschäftsgang gemäss KOF-Umfrage
Geschäftsgang gemäss KOF-Umfrage
60 50 40 30 20 10 0 -10 -20 -30 -40 -50 -60
Die Branche erreichte für den Geschäftsgang im 3. Quartal 2014 schweizweit –12,6 Punkte. Im Vorjahresquartal stand die Branche bei –16,9 Punkten. Der Kanton Solothurn steht im 3. Quartal 2014 bei –20,2 Punkten, im Vorjahresquartal waren es –72,5 Punkte gewesen. In der Oktober-Befragung wollen die fünf antwortenden Unternehmungen ihren Personalbestand ausbauen und erwarten, den Bestelleingang und die Produktion halten zu können. Mit –86,4 Punkten ist auch hier der Auftragsbestand aus dem Ausland noch schlechter als vor einem halben Jahr.
Geschäftsgang gemäss KOF-Umfrage
Kanton Solothurn
Schweiz 2011
2012
2013
2014
60 50 40 30 20 10 0 -10 -20 -30 -40 -50 -60
Der Geschäftsgang der baunahen Industriegüter im Kanton Solothurn stand im 3. Quartal 2014 bei –36,4 Punkten, im Vorjahresquartal bei 5,3 Punkten. Der Wert für die Schweiz liegt im 3. Quartal 2014 bei –11,9 Punkten, im Vorjahresquartal waren es noch –13,7 Punkte gewesen. Die vier antwortenden Unternehmen erwarten eine Steigerung des Bestelleingangs um 59,5 Prozent, zumal alle den Auftragsbestand aus dem Ausland halten konnten. 20 Prozent der Unternehmen wollen Stellen abbauen und 69,1 Prozent wollen die Zahl der Beschäftigten halten.
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IBLive Solothurn 2015: Industrieberufe hautnah erleben Vom 6. bis 9. Mai 2015 öffnen sieben Firmen im Raum Solothurn anlässlich der IBLive ihre Türen. Während vier Tagen präsentieren Lernende der beteiligten Betriebe den Besucherinnen und Besuchern 20 spannende Berufe aus dem Industriebereich – Von A wie Anlageführerin über D wie Drucktechnologe bis hin zu M wie Mechapraktiker oder P wie Polymechanikerin.
Von Markus Kocher
F
ür Industrieunternehmen wird es zunehmend schwieriger, Lernende zu finden. Hauptgründe sind die demografische Entwicklung unserer Gesellschaft sowie die grosse Konkurrenz von Gymnasium oder kaufmännischen Lehren. «Zudem lernt man Industrieberufe – im Gegensatz zu anderen Berufen wie Coiffeuse oder Pflegefachfrau – nicht zufällig kennen», sagt Josef Maushart, INVESOPräsident und CEO der Fraisa SA. Entwicklungen, die selbstverständlich auch vor dem Kanton Solothurn nicht halt machen. Insbesondere im Raum Solothurn-Grenchen, wo die Industrie ein sehr wichtiger Wirtschaftszweig ist, hat man zunehmend Mühe, geeigneten Berufsnachwuchs zu finden. Der Industrieverband Solothurn (INVESO) geht bei der Rekrutierung von qualifizierten Schulabgängern nun in die Offensive: Sieben Industriebetriebe zwischen Gerlafingen und Bellach präsentieren an ihren Standorten vom 6. bis 9. Mai 2015 20 Berufe aus dem industriellen Sektor. Das Zielpublikum sind Siebt-, Acht- und Neuntklässler; eingeladen sind aber auch Eltern und Lehrpersonen. Mit der IBLive verfolgt der Industrieverband gleich mehrere Ziele. So soll etwa die Begeisterung für eine Lehre in Industrieunternehmen unter den Jugendlichen erhöht werden. Und es soll aufgezeigt werden, dass die Berufslehre eine hervorragende Grundlage für die persönliche
Entwicklung sowie eine gleichwertige Option zur Matura ist, weil sie ebenfalls ein späteres Studium ermöglicht und alle Karriereoptionen eröffnet. Bemühungen des Industrieverbandes, die auf grosses Interesse stossen. Bereits bei der Premiere der IBLive Solothurn, die im Mai 2013 stattfand, hatten mehr als 90 Schulklassen teilgenommen. Insgesamt gab es über 2000 Besuche in den teilnehmenden Firmen und damit auch über 2000 Einzeleindrücke bei Jugendlichen, Eltern und Lehrpersonen. Bemerkenswert: Die gut 200 Lernenden in den sieben Betrieben präsentierten ihre Berufe mit grossem Stolz. «Sie taten es mit viel Begeisterung, hohem Engagement und grosser Einsatzbereitschaft», lobte Josef Maushart, INVESO-Präsident und CEO der Fraisa SA die Lernenden. Entsprechend positiv waren die Rückmeldungen der Besucherinnen und Besucher. Und auch die Lehrpersonen waren durchs Band vom Berufswahlevent begeistert. Der Industrieverband Solothurn und Umgebung (Inveso) ist die Vertretung der Industrieunternehmen in der Agglomeration Solothurn. Seine Mitgliedsfirmen beschäftigen 7700 Mitarbeitende, bilden 400 Lernende aus und erwirtschaften einen Umsatz von 3,1 Milliarden Franken.
IBLive Solothurn in Kürz e
Datum: 6. bis 9. Mai 201 5 Teilnehmende Firmen: · AEK Energie AG · Fraisa SA · Carrosser ie Hess AG · Itema (Switzerland) Ltd . · Stahl Gerlafingen AG · Vogt-Schild Druck AG · Ypsomed AG Weitere Infos:
Industrieverband Soloth urn und Umgebung (INVESO) Andreas Nold (Projektkoor dination) andreas.nold @fraisa.com Telefon 032 617 42 53 ww w.iblive-solothurn.ch ww w.inve so.ch