BaernLiebi Sommer 2018

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Bärn i e b i L

2/Sommer 2018/CHF 14.–

Eine feine Nase für guten Kaffee

Schifferstechen und Wasserfahren

Jungtiere im Dählhölzli


Silberschmiede Yvonne Schediwy

Seit 1994

Der Schmuck, der ihrer Persönlichkeit Ausdruck verleiht.

Wir sind ein Mutter-Tochter-Unternehmen, geführt mit Leidenschaft und grosser Freude an der Materie und am Handwerk.

Unser Ziel ist es, Ihre natürliche Schönheit zu erkennen und durch unseren Schmuck zu unterstreichen.

Unser Angebot » Handgeschmiedete Schmuckstücke aus Gold und Silber » » » »

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Wunschanfertigungen Einzigartiger Perlen- und Edelsteinschmuck Umgestaltungen Ihres persönlichen Altgoldes Reparaturen und Restaurierungen von Schmuck und Silberwaren

Yvonne Schediwy und Sara Lehmann

Filiale Thun Obere Hauptgasse 66 3600 Thun 033 221 55 44 Filiale Bern Postgasse 55 3007 Bern Telefon 031 503 15 45 info@silberschmiede-thun.ch www.silberschmiede-thun.ch


Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser Endlich ist er wieder da, der Sommer: Erste Gewitter kühlen am Abend die schwüle Luft ab und lassen uns im Regen tanzen. Die Tage werden länger, bunte Schmetterlinge und der Duft von blühendem Flieder schweben in der Luft und die lauen Temperaturen locken uns bis spätabends ins Freie. Zu keiner anderen Jahreszeit sind die Gemüter – nur erhitzt von den sommerlichen Temperaturen – so voller Freude, Glück und Leichtigkeit. Die erste Glace schmeckt nach Strand und Abenteuer. Der erste Aareschwumm flösst uns neue Energie und Frische ein. Der Sommer zieht uns raus – raus ins Grüne, rauf auf den Gurten, rein in die Aare und runter in die Altstadt, zu all den schönen Bars und Restaurants, die endlich wieder ihre Terrassen geöffnet haben.

Highlights:

Auf die Frage, wo man in Bern die besten Glacen erhält, wird Ihnen wohl jeder Berner die gleiche Antwort geben – in der Gelateria di Berna.

Ist es das Gefühl der warmen Sonnenstrahlen auf der nackten Haut, die Stimmung an einem lauen Sommerabend auf der Terrasse, der Geschmack der ersten Erdbeeren, barfuss über das weiche Gras zu gehen – was macht für Sie den Sommer aus? Wir von der BärnLiebi wollen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, die sonnigen Stunden draussen im Grünen verschönern – mit spannenden Artikeln rund um den Sommer in der Hauptstadt. So begleiten wir Sie auf einem Spaziergang durch den blühenden Botanischen Garten und erzählen Ihnen dabei die spannende Geschichte der Berner Ruheoase. Auf Entdeckungstour gehen wir auch entlang der Aare und dem Moossee, dabei haben wir für Sie die schönsten versteckten Badeplätze gefunden. Der Besuch bei der Gelateria di Berna rundet den Stadtbummel auch in kulinarischer Hinsicht perfekt ab. Nicht nur die Temperaturen, sondern auch einige musikalische Highlights heizen Ihnen diesen Sommer zünftig ein – mit einem Bandporträt der Bärner Giele von Traktorkestar und einem Beitrag zum Buskers servieren wir Ihnen auch in musischer Hinsicht einige Leckerbissen.

In einem alten Gewächshaus mitten im Länggassquartier taucht man ein in eine bezaubernde
Welt der Blumen. Auf Tischen, Regalen und alten Gartenbänken präsentiert das Team des Blumenladens
Terra Vecchia eine Vielzahl an liebevoll zusammengestellten Sträussen.

Wir wünschen Ihnen eine gute Lektüre und einen Sommer voller Sonnenschein!

ren!

Iris Lengyel Projektleiterin BärnLiebi Werd & Weber Verlag AG, Thun

ie Jetzt abonn

-liebi.ch mail@baern 336 55 55 33 oder Tel. 0

Auch am Kiosk!

Südalpines Rindsauge, MadeiraNatternkopf und Scharlachrote Hummerschere: All das findet man nicht im Zoo, sondern im Botanischen Garten. Dieser hat neben Pflanzen mit auffallend «tierischen» Namen aber noch wesentlich mehr zu bieten.

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EINBLICK

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134 Dolce Vita mitten in Bern.


Sommer 6 Ein Stück Dolce Vita mitten in Bern 14 Erfrischende Momente am Moossee und an der Aare in Bremgarten

Aare-Liebi

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Schifferstechen und Wasserfahren – gelebte Traditionen

Bärn-Persönlichkeiten 28 Adrian Iten: Eine feine Nase für guten Kaffee und innovative Ideen 34 Hans Zurbrügg: Die Jazz & Blues ARTBOX – Jazz als Lebenswerk

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Kunst & Handwerk Blumenzauber in der Länggasse – Blumenladen Stiftung Terra Vecchia «Anfassen erwünscht!»

Tierwelten 54 Jungtiere im Dählhölzli Gesundheit 62 Naturapotheke: Alte Hausmittel wiederentdeckt

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Musik 66 Blechwolf Traktorkestar 72 Schräge Nächte am diesjährigen Buskers Freizeit 78 Urban Golf – die etwas andere Seite des Golfs 84 «Mir si mitem Velo da!» 90 Den Traum vom Fliegen möglich machen … Stadtrundgang 96 Wenn «Märite» mehr als nur Märkte sind 102 Gartenrestaurants Stadt Bern Architektur 110 Mehr als nur ein Platz Gourmet 116 Steak-Report: Steakhouses in Bern Natur 122 Oase der Pflanzenvielfalt mitten in der Stadt Kolumne 130 Tina Müller: Einkaufen bei Flut Literatur 132 Lesen macht glücklich! Buchtipps von Regula Tanner 134 136

Backen & Basteln Faule-Mütter-Erdbeerkuchen Lampions

Geschichte 138 «Wenn schon ein Klaus, dann Schädelin.»

116 Bärndütsch 142 Ittu’me inglisch’e – Matteänglisch 141 144 146

Kreuzworträtsel Veranstaltungen Ausblick & Impressum

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Rubriktitel

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Sommer

Ein Stück Dolce Vita mitten in Bern Iris Lengyel

Iris Lengyel, zvg

Auf die Frage, wo man in Bern die besten Glacen erhält, wird Ihnen wohl jeder Berner die gleiche Antwort geben – in der Gelateria di Berna. Von weitem meist durch die lange Schlange vor den Eingängen erkennbar, bringen die vier Berner Filialen das Dolce Vita in die Hauptstadt.

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lernt, wo ihm glücklicherweise auch die Ehre zuteilwurde, die traditionsreichen Rezepte mit nach Bern zu nehmen – eine Seltenheit, wo die Zutaten doch als Familiengeheim­ nisse gewahrt und nur von Gene­ra­t ion zu Generation weitergegeben werden.

Das Handwerk des Glacemachens hat Mi­ chael Amrein in einer Gelateria in Verona er­

Bei ihren Kreationen setzen die Berner auf Innovation, bei den Zutaten auf Nachhaltig­ keit und Regionalität. In den Vitrinen findet man von exotischen Sorten wie Grapefruit­ Pfeffer und Marzipan-Mohn über Klassiker wie Schokolade und Erdbeere bis zu vega­ nen Sorten für jeden Geschmack etwas und kann sich jede Saison auf neue Leckerbissen freuen.

m August 2010 nutzten Susanna Moor und die Brüder Michael, David und Hansmartin Amrein ihre Chan­ ce, ein kleines Stück Italien nach Bern zu bringen, und eröffneten die erste Filiale der Gelateria di Berna in der Länggasse. Der Zeitpunkt war passend: Seit kurzer Zeit produzierten sie in einer stillge­ legten Käserei erste Eigenkreationen, im April 2010 verliess der Antiquitätenhändler die ehemalige Sattlerei in der Mittelstrasse und die vier Berner beschlossen, nicht län­ ger auf ihren Traum zu warten.

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Sommer

In Hochbeeten werden ver­s chiedenste Beerensorten gepflanzt, die nach der Ernte gleich ne­b enan zu Gelati verarbei­tet werden.

Bilder: Bei meinem Besuch im Marzili und in der Länggasse hält sich der Ansturm glücklicherweise noch in Grenzen.

Seit der Eröffnung 2010 hat die Gelateria in Bern an drei weitere Orte expandiert und kürzlich sogar ausserkantonal nach Zürich. Die Filialen ent­zücken ihre Kunden nicht nur kulinarisch, sondern schaffen Begeg­ nungszonen, wie man sie sonst nur auf einer Piazza in Italien findet. In der Länggasse hat die Gelateria die Mittelstrasse wun­ derbar belebt – an einem lauen Sommer­ abend schlemmen etliche Ber­ner ihre Gelati entlang der Strasse und geniessen die schö­ ne Stimmung. «Dort, wo Bern den Sommer zelebriert», im Marzili nahe der Aare, eröff­ nete die Gelateria 2013 ihre zwei­te Filiale. Es folgten Filialen im Brei­ten­rain und am Cäcilienplatz, die wieder neue Quartier­ treffpunkte schufen. Im Breitenrain wurde auf dem früher eher trostlosen Stauf­facherplatz eine Gartenterrasse mit verschie­denen Sitzgelegenheiten eingerichtet. In Hoch­ beeten werden verschiedenste Beerensorten gepflanzt, die nach der Ernte gleich neben­ an zu Gelati verarbeitet werden. Normalerweise wartet man bis zum Erhalt der lang ersehnten Gelati eine gute halbe Stunde. Bei meinem Besuch an der Mittel­

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Bei ihren Kreationen setzen die Berner auf Innovation, bei den Zutaten auf Nachhaltigkeit und Regionalität.

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Die Gelateria bringt den Bernern nicht nur italienisches Flair, sondern eröffnet ihnen auch neue kulinarische Entdeckungen – wo anders findet man in einer Gelateria Kombi-­

Bild: Von fruchtigen über deftige bis zu ganz exotischen Sorten findet man in der Gelateria alles.

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Ein weiterer Grund, weshalb der Standort an der Mittelstrasse so erfolgsverspre­ chend ist – im Winter kann die Gelateria, die sich im hin­ teren Teil des Gebäudes befindet, ohne schlechtes Gewissen ge­ schlossen werden, während das schöne La­ denlokal an der Stras­ se durchgehend bewirtet wird. Jetzt im Sommer kann man sich – mit etwas Glück – auf einen freien Platz auf der Terrasse oder ansonsten auf das «Müürli» entlang der Mittelstrasse set­ zen. Ich ergattere einen freien Platz auf der

Terrasse und bestelle passend zum Rha­ barber-Sorbet eine Rhabarber-­ Schorle – super erfrischend!

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strasse liegt der grosse Ansturm glückli­ cherweise noch bevor – ich bekomme mei­ ne Glace also nach knapp fünf Minuten. Ich wähle die meiner Ansicht beste Sorte – Mare di Nutella, in Kombina­t ion mit enem saisonal passenden Rha­barber-Sorbet, wel­ ches auch hervorragend schmeckt. Mit der leckeren Glace in der Hand kann man sich dann auch gleich in die Caffè Bar Sattler setzen und einen Kaffee oder eine Erfri­ schung dazu geniessen.

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Sommer

Erfrischende Momente am Moossee und an der Aare in Bremgarten Laura Scheidegger

Bild: Blick auf die Aare in Bremgarten vom Seftausteg.

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Laura Scheidegger, zvg

Das schöne Wetter und die warmen Temperaturen locken auch diesen Sommer viele Badende in die Gewässer rund um Bern. Bei der grossen Auswahl an Badeplätzen in der Region lohnt es sich, neben den altbewährten Favoriten auch mal neue Orte zu erkunden und so möglicher­weise ein neues Lieblingsplätzchen zu entdecken. Als kleine Inspiration haben wir uns auf den Weg gemacht, um das Strandbad am Moossee sowie Badeplätze an der Aare in Bremgarten auszukundschaften.


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Wer einen neuen Ort zum Aareschwimmen sucht, sollte den Weg in Berns Norden nach Bremgarten auf sich nehmen.

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Freizeit

Anfassen erwünscht! Das Sensorium im Rüttihubelbad Romina Del Principe Sensorium Rüttihubelbad, Romina Del Principe

Auf dem Rüttihubel bei Walkringen, am Eingang zum Emmental, ist die Stiftung Rüttihubelbad zu Hause. Nebst einem Alterswohnund Pflegeheim, einem Hotel und Restaurant sowie einer Sozialtherapeutischen Gemeinschaft befindet sich dort auch ein Museum der besonderen Art: das Sensorium.

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as Sensorium im Rüttihubel­ bad ist kein Museum im klas­ sischen Sinne. Hier muss man keinen Sicherheitsabstand zu den Ausstellungsgegenständen einhalten, im Gegenteil – Hand anlegen ist sogar ausdrücklich erwünscht. Denn hier geht es um «das Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne». An gut 75 Stationen können die Besucherinnen und Besucher ihre Sinne schär­fen und dabei auch die Gesetze der Na­ tur besser kennenlernen. Zum Beispiel bei der «Pirouette»: Auf einer Drehscheibe dreht man sich um die eigene Achse. Dabei kann man die Zentrifugalkräfte am eigenen Leib erleben – streckt man die Arme aus, dreht

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man sich langsamer, nimmt man sie an den Körper, dreht man sich schneller. Der Ef­ fekt lässt sich durch zusätzliche Gewichte verstärken. Und wenn man schon dabei ist, kann man gleich auch noch üben, den Schwindelgefühlen vorzubeugen, indem man sich einen Fixpunkt aussucht und diesen nach jeder Umdrehung kurz anschaut. Auch ums Haus herum gibt es einiges zu ent­ decken. Nebst weiteren Erlebnisstationen steht den Besucherinnen und Besuchern eine Feuerstelle zur Verfügung, an der die mitgebrachte Wurst gebrätelt werden kann. Auch im Haus gibt es eine Picknickzone und eine Malecke, in der die Kleinen ihre Ein-


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Bärn-PersÜnlichkeiten

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Rubriktitel

Tierwelten

Jungtiere im Dählhölzli Iris Lengyel

Tierpark Bern

Vom kleinen Moschusöchschen hin zum Totenkopfäffchen – wenn man Anfang Juni durchs Dählhölzli flaniert und all die herzigen Jungtiere sieht, erwärmt es einem das Herz.

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Rubriktitel

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Tierwelten

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nfang März hat es angefan­ gen mit dem Baby-Boom im Dählhölzli. Die Totenkopfaffen haben drei Jungtiere zur Welt gebracht. Die klei­ nen Äffchen sorgen für reichlich viel Action in der Affen­a nlage. Kaum auf der Welt ent­ decken die Kleinen auf dem Rücken ihrer Eltern die neue Welt. Auch die Kaiser­ schnurrbarttamarinen haben Mitte April mit Zwillingen nachgelegt! Seit im Juni 2016 das Weibchen zur Gruppe gestossen ist, gab es dreimal Nachwuchs. Charakteristisch

Bilder diese Seite: Bei den Kaiserschnurrbarttamarinen kümmert sich der Vater um die Aufzucht der Kinder – aber auch die Mutter trägt Schnurrbart. Bild rechte Seite: Das Kleinkantschil ist ausgewachsen etwa so gross wie eine Hauskatze. Bild vorangehende Doppelseite: Der kleine Säbelschnäbler auf Entdeckungstour in seiner Anlage.

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für diese Äffchen ist ihr imposanter Bart, welchen übrigens auch die Weibchen tragen und der sich schon bei den Kleinen abzeich­ net. Der Name führt auf Kaiser Wilhelm II. zurück, dessen Erkennungsmerkmal sein ­ imposanter Bart war. Die Kaiserschnurrbart­ tamarinen leben ein forschrittliches Fami­ lienbild – nichts von w ­ egen P ­ atriarchat: Der Vater kümmert sich in erster Linie um die Jungenaufzucht und trägt die Zwillinge Huckepack durch die Anlage, die Mutter ist zuständig für die Nahrungs­zufuhr – sind die Jungen hungrig, übernimmt sie.


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Schaut man in die Uhu-Anlage, fallen einem mit etwas Glück vier Federknäuel ins Auge. Am 25. April 2018 sind nämlich vier kleine Uhus geschlüpft. Doch es wird nicht lange dauern und die kleinen werden zu grossen

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gestorben wäre. Bei den erwachsenen Tie­ ren im Dählhölzli handelt es sich um Leih­ gaben von verschiedenen Privatpersonen wie auch Organisationen, die sich für die Wiederansiedlung der Europäischen Sumpf­ schildkröte in der Schweiz einsetzen. Die Jungtiere werden dann, sobald sie ein Ge­ wicht von 200 Gramm erreicht haben, in Pré-Bordon, Bois de Jussy und der Alten Zihl zwischen Neuenburger- und Bielersee ausgesetzt. Das regelmässige Aufstocken des Bestandes ist neben einer geeigneten Lebensgrundlage entscheidend für eine er­ folgreiche Wiederansiedlung.

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Im August letzten Jahres hat es auch bei der Europäischen Sumpfschildkröte wieder Junge gegeben, diese wurden aber erst noch hinter den Kulissen aufgepäppelt und überwinterten in der Wärme und nicht in der Aussenanlage. Seit Mitte April sind sie nun auch für die Öffentlichkeit sichtbar. Das Dählhölzli hat eine eigene Aufzuchtan­ lage für die Europäische Sumpfschildkröte, mit der natürlichen Nachzucht der soge­ nannten Emys orbicularis trägt der Tier­ park einen wichtigen Anteil zur Wiederan­ siedlung der einzigen heimischen Schildkröte bei – die in der Schweiz beinahe aus­

Die kleinsten Paarhufer der Welt werden etwa so gross wie eine Hauskatze.

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Schon einmal was vom Kleinkantschil ge­ hört? Dabei handelt es sich um eine exoti­ sche Ausgabe eines Mini-Rehs, die kleinsten Paarhufer der Welt werden etwa so gross wie eine Hauskatze. Sobald ein Kleinkant­ schilweibchen geschlechtsreif wird, ist es in Gegenwart eines Männchens eigentlich sein Leben lang trächtig. Schon am Tag der Ge­ burt des Jungtiers – Kleinkantschile gebä­ ren jeweils nur ein einzelnes Junges – wird es wieder gedeckt, danach ist es während 140 Tagen trächtig. Das Junge wird jeweils etwa 90 Tage lang gesäugt.

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Freizeit

Urban Golf – die etwas andere Seite des Golfs Christoph Kummer, Photographische Gesellschaft Bern

WAS UNTERSCHEIDET URBAN GOLF VON NORMALEM GOLF?

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Eigentlich entstammt Urban Golf der gleichen Idee wie Golf selbst. Ein Stock, ein Ball, ein Ziel und los geht‘s! Als erster «Golfplatz» diente eine Schafwiese in Schottland und die Hirten waren die «Spieler». Die gepflegten Golfanlagen von heute sind kein Vergleich

Bilder: Beim Urban Golf kann man auf jedem Areal abschlagen.

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WOHER KOMMT DIE IDEE DES URBAN GOLF?

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Ein Spieler kann ohne Vorkenntnisse Urban Golf spielen. Es gibt 10 Regeln, welche rela­ tiv einfach zu merken sind. Gespielt wird mit einem Almost-Golfball, dieser ist halb so schwer und fliegt etwa halb so weit wie ein normaler Golfball. Der Ball macht das Be­ spielen von Innenräumen möglich.

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Christoph Kummer, der im Golf & Country Club Blumisberg arbeitet und somit aus

dem klassischen Golf kommt, erzählt uns von seinen Erfahrungen mit Urban Golf und räumt mit Vorurteilen auf.

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eim Urban- beziehungsweise Crossgolf wird nicht auf dem klassischen Golfplatz, sondern an beliebigen Orten mitten in der Stadt, irgendwo im Grünen, auf industriellen Brachflächen oder in Bau­ gruben abgeschlagen. Der Urban Golfer hat im Gegensatz zum klassischen Golfer nicht das Ziel, ein Loch zu treffen, sondern bezieht immer seine Umgebung ins Spiel mit ein und versucht, anstelle des Lochs verschiedene Objekte wie zum Beispiel ein Fass oder einen Einkaufswagen zu treffen. Dies kann er entweder in eigens dafür eingerichteten In­ door-Anlagen wie dem BernaPark in Stettlen machen oder er geht nach draussen und er­ findet seinen Parcours selber – im Industrie­ gebiet, in einer Kiesgrube oder eben mitten in der Stadt.

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Iris Lengyel

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Stadtrundgang

Garten­ restaurants Stadt Bern Claus Schweitzer, Romina Del Principe Claus Schweitzer

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Der Sommer ist da und damit auch endlich wieder die Zeit für kulinarische Ausflüge ins Gartenrestaurant. Ein knackiger Sommersalat, ein saftiges Steak oder ein Coupe Dänemark – auf Terrassen mit Aussicht oder in lauschigen Gärten unter dem Blätterdach geniesst es sich gleich doppelt so gut. Doch wie so oft im Leben hat man auch bei der Auswahl der Gartenbeiz die Qual der Wahl. Damit man sich nicht selbst durch das grosse Angebot durchtesten muss, schaffen Restaurantführer Abhilfe. Zum Beispiel derjenige von Claus Schweitzer: In «Gartenrestaurants Stadt und Kanton Bern» stellt er über 100 Gartenrestaurants aus dem Bernbiet vor. Die besten aus der Stadt finden Sie auf den folgenden Seiten.

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Natur

Oase der Pflanzenvielfalt mitten in der Stadt Thomas Hirt

Iris Lengyel

Südalpines Rindsauge, Madeira-Natternkopf und Scharlachrote Hummerschere: All das findet man nicht im Zoo, sondern im Botanischen Garten. Denn diese Namen stehen für Pflanzen, die im BOGA Bern zu sehen sind. Dieser hat neben Pflanzen mit auffallend «tierischen» Namen aber noch wesentlich mehr zu bieten.

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Bild oben: Tierischer Bewohner des Alpinum. Bild unten: Ein Pfad durch den Garten. Bild rechte Seite: Blütenpracht und Gemütlichkeit.

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rsprünglich geht das Grund­ prinzip der botanischen Gär­ ten auf klösterliche Kräuterund Heilpflanzengärten zu­rück. Mit der zunehmenden Erforschung der Pflanzenwelt in nahen und auch weit entfernten Teilen der Erde wurden die Sammlungen dieser botanischen Gär­ ten dann vielfältiger. Das wissenschaftliche Studium der einzelnen Pflanzen und der Er­ halt des biologischen Artenreichtums sind heute zentrale Funktionen von botanischen Gärten. Zugleich dienen sie als parkähnli­ che Anlagen für die Bevölkerung. Mit seiner malerischen Lage am Aarehang und seinen diversen Einrichtungen ist der Botanische Garten Bern ein Musterbeispiel für beide Rollen. Der Botanische Garten Bern ist täglich ge­ öffnet und kostenlos zugänglich. Ungefähr 5500 Pflanzenarten aus aller Welt können bestaunt werden. Die Anlage ist in über 60 Bereiche unterteilt, die den Pflanzen nach Lebensräumen, Herkunftsgeografie und Um­ ­weltvoraussetzungen angemessene Bedin­ gungen bieten. So können Besucher je nach Interessen bestimmte Gegenden oder Pflan­ zenarten ausführlich besichtigen – oder sich in einigen Stunden einmal rund um die Welt der Botanik treiben lassen. Im oberen Teil des Gartens stehen drei klei­ nere Schauhäuser aus den 1860er-Jahren vor den Gebäuden des Instituts für Pflan­ zen­w issenschaften, das dort Forschung und Lehre betreibt. Im Steppenhaus finden Be­ sucher Pflanzen, die in den wenigen frucht­ baren Monaten der zentralasiatischen Step­ pe gedeihen. Direkt nebeneinander liegen das Mittelmeer- und das Orchideenhaus. Wäh­rend ersteres der Vegetation mediterra­ ner Gebiete gewidmet ist, präsentiert letz­te­­ res eine Vielzahl dieser beliebten Blü­ten­ pflanzen, die in der feuchten Hitze des Schau­­hauses ganzjährig blühen können. Das Alpinum ist das eigentliche Herzstück des Botanischen Gartens und direkt unter­ halb der drei Schauhäuser platziert. Inmit­ ten grosser Jurakalkblöcke sind hier vieler­ lei alpine Pflanzen aus Europa, aber auch

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Natur

Dahinter steckt zwar kein Zauber, aber es zeigt, dass sich ein Besuch im Botanischen Garten zu jeder Jahreszeit lohnt.

Geschichte GESCHICHTE DES BOTANISCHEN GARTENS

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Seit mehr als 225 Jahren existieren in der Stadt Bern botanische Gärten. Der allererste unter ihnen, 1789 unterhalb des heutigen Bundeshauses eingerichtet, hielt sich aller­ dings nur ein knappes Jahr – Kinder hatten die ausgebrachten Samen zerstört. Mehre­ re andere botanische Gärten wurden in den kommenden Jahrzehnten eröffnet und ver­ schwanden wieder, bis 1859 die Wahl auf ei­ nen Standort am Altenberg fiel. Hier reichte der Platz für die Bedürfnisse des Medizin­ unterrichts der Universität.

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Da der Botanische Garten bis heute an die­ ser Stelle geblieben ist, ist er in der ganzen Schweiz derjenige, der sich schon am längs­ ten am selben Ort befindet. Auch drei Schau­ häuser aus den Anfangstagen des Gartens sind bis heute in Betrieb. In den 1970er-Jah­ ren kamen drei grössere Schauhäuser hin­ zu. Nachdem der Garten seit der Jahrtau­ sendwende wegen Sparmassnahmen unter Druck stand und nur dank privater Spen­ den so­w ie städtischer Gelder überlebte, ist er heute der Universität Bern angegliedert.

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AUSBLICK FRITZ KOBI

IMPRESSUM

Ein Gespräch mit dem Gründer der Werbeagentur Contexta über Bern, über seine Kunst, über seine Liebe zum Schreiben und sodann auch über seine dystopischen Romane «Das Chaos erwartet dich! Band 1 & 2», die im Herbst erscheinen werden.

HERAUSGEBER: Werd & Weber Verlag AG KONZEPT, REALISATION, COPYRIGHT: Werd & Weber Verlag AG Gwattstrasse 144, 3645 Thun Tel. 033 336 55 55, Fax 033 336 55 56 www.baern-liebi.ch mail@baern-liebi.ch LEITUNG: Annette Weber, a.weber@ weberag.ch AUTOREN: Thomas Bornhauser, Peter Brechbühl, Romina Del Principe, Thomas Hirt, Renate Hodel, Iris Lengyel, Tina Müller, Nora Ryser, Laura Scheidegger, Claus Schweitzer, Regula Tanner, Annette Weber FOTOS: Bern Welcome, Romina Del Principe, Gelateria di Berna, Marion Honegger, Tabea Hüberli, Christine Hunkeler, Christoph Kummer, Iris Lengyel, Mountainflyers, Photographische Gesellschaft Bern, Rando, Sensorium Rüttihubelbad, Laura Scheidegger, Claus Schweitzer, Nora Ryser (Illustrationen), Christine Schütz, Doris Slezak, Staatsarchiv Bern, Theologischer Verlag Zürich, Verein Buskers Bern, Annette Weber, Andreas Wittwer, Zunft zu Schiffleuten Zürich

MÜHLE HUNZIKEN Eine etwas andere Fotoreportage über das Rubiger Kultlokal, das als einer der einzigartigsten Schweizer Kulturräume gilt und in über 40 Jahren mitten im Aaretal tausende von Konzerten veranstaltet hat.

LAYOUT / GRAFIK: Monica Schulthess Zettel BILDBEARBEITUNG: Adrian Aellig LEKTORAT: Romina Del Principe, Laura Scheidegger KORREKTORAT: Thomas Hirt INSERATE: Iris Lengyel, i.lengyel@ weberag.ch AUFLAGE: 10 000 Exemplare

BIBER, FISCHREIHER, STORCH – WILDTIERE ENTLANG DER AARE Die Auenwälder entlang der Aare bieten viel Schutz und einen optimalen Lebensraum für einheimische Wildtiere. Wir machen uns auf die Spuren von Biber, Fischreiher, Storch und Co.

WEITERE THEMEN Bildserie Bern-LötschbergSimplon

Herbstliche Wanderung auf den Gurten Der Gürbe entlang Tina Müllers Kolumne Die etwas andere Stadtführung Naturapotheke

ERSCHEINUNGSWEISE: 4× jährlich, jeweils Ende März, Juni, September und Dezember VERTEILUNG: Abonnenten, Kioskbesucher, Anwohner entlang der Aare, VIPs ABONNEMENTSPREISE: 1 Jahr mit 4 Ausgaben CHF 48.– (inkl. 2,5 % MwSt.) 2 Jahre mit 8 Ausgaben CHF 89.– (inkl. 2,5 % MwSt.) ISSN-NUMMER: 2571-8126 Der Nachdruck sämtlicher Artikel und Illustrationen ist verboten.

Die nächste BärnLiebi erscheint Ende September 2018. 26

KONTAKT / ABOSERVICE: Telefon 033 336 55 55, Fax 033 336 55 56 oder mail@baern-liebi.ch, www.baern-liebi.ch


ALEC VON GRAFFENRIED – MEIN BERN

77 Erlebnistipps des Stadtpräsidenten Stadtpräsident Alec von Graffenried zeigt in diesem Buch sein ganz persönliches Bern. Auf einem Rundgang durch die Bundesstadt besucht der Stadtpräsident Orte, die ihm besonders wichtig sind: u. a. historische Gebäude und Denkmäler, Bars und Restaurants, Museen, Parks, Plätze, Märkte und architektonische Highlights. Dabei blickt Alec von Graffenried hinter Mauern und Fassaden und erzählt Geschichten, Anekdoten und persönliche Erlebnisse. Das Buch ist mehr als ein touristischer Stadtführer, denn Bern bietet mehr als Zytglogge, Bärenpark und Bundeshaus. 248 Seiten, 20 × 28 cm, gebunden, Hardcover Mit 200 Abbildungen ISBN 978-3-03818-151-4

Hans R. Amrein ist seit vielen Jahren Publizist und Journalist. Der gebürtige Luzerner war früher Musiker (Jazz) und arbeitete viele Jahre als Korrespondent, Reporter und Chefredakteur für Verlagshäuser in der Schweiz und Deutschland. In den achtziger Jahren arbeitete Amrein zusammen mit Alec von Graffenried, dem heutigen Stadtpräsidenten von Bern, beim Berner Lokalradio ExtraBE.

CHF 49.–

Bestellung Bitte senden Sie mir ___ Ex. «Alec von Graffenried – Mein Bern» zum Preis von je CHF 49.– (inkl. Versandkosten). ISBN 978-3-03818-151-4

Talon einsenden / faxen an: Werd & Weber Verlag AG, Gwattstrasse 144, 3645 Thun / Gwatt, Fax 033 336 55 56 oder bestellen Sie online oder per Mail: www.weberverlag.ch, mail@weberag.ch

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NINA BURRI – BODY IN MOTION Die Tänzerin Nina Burri erlernte in der Akrobatikschule «China Acrobatic Troupe» in Peking die Kunst der Kontorsion. Und was für eine Kunst: Die Performances von Nina Burri sind atemberaubend, spektakulär und unbeschreiblich elegant zu gleichen Teilen. «Body in Motion» zeigt das ganze Spektrum des aussergewöhnlichen Könnens dieses Ausnahmetalents, mit unzähligen, nie zuvor gesehenen Aufnahmen renommierter Fotografen. 276 Seiten, 26,7 × 34,6 cm, gebunden Mit 150 Abbildungen Deutsch / Englisch ISBN 978-3-85932-907-2

CHF 69.–

Nina Burri, ursprünglich Tänzerin, erlernte in der Akrobatikschule «China Acrobatic Troupe» in Peking die Kunst der Kontorsion. Nach ihrer Rückkehr in die Schweiz schaffte sie den Sprung in bekannte Varietés und Zirkusshows. Heute ist sie mehr denn je eine Weltenbummlerin und schafft elegant den Spagat zwischen den Kontinenten. Daneben wird Nina Burri regelmässig gebucht als Speakerin, Model und Repräsentantin von Zirkusfestivals. www.ninaburri.com

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