BärnLiebi Nr. 4, Winter 2019

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Bärn i e b i L

4 / Winter 2019/CHF 14.–

Kleine Schanze voller Sterne

Es ist soweit – ­Lebkuchenzeit

Tausende ­Kugeln und ein Kindertraum

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WOHLENSEE KALENDER 2020 Mit dem Einsetzen des Schlusssteins in die Staumauer in Mühlenberg wurde die Aare im Juli 1920 erstmals gestaut. Damit versanken zahlreiche Bauernhöfe und ihr Kulturland im Wasser. Der Wohlensee wird nächstes Jahr also 100 Jahre alt. Die Wunden von damals sind vernarbt. Heute sind der See und seine Umgebung zu einem beliebten Naherholungs­ gebiet der Stadtberner geworden. Die Fotografin Alexandra Hertig nimmt uns mit an den See. Sie zeigt uns mit ihren Stimmungsbildern das Kleinod im Westen Berns im Spiegel der Jahreszeiten. Fotografin: Alexandra Hertig 14 Blätter, 43 × 34,5 cm, Spiralbindung ISBN 978­3­03818­219­1

CHF 25.–

Alexandra Hertig verfügt ursprünglich über eine grosse kunstgewerbliche Erfahrung und hat sich erst vor wenigen Jahren auf die Fotografie spezialisiert. Nach Bildern für das Buch «Geschichten aus der Matte» fotografierte sie nun erstmals unmittelbar vor ihrer Haustüre: Alexandra Hertig wohnt seit langem in Hinterkappelen, direkt am Wohlensee.

Bestellung Bitte senden Sie mir ___ Ex. «Wohlensee Kalender 2020» zum Preis von je CHF 25.– (inkl. Versandkosten). ISBN 978-3-03818-219-1

Name/Vorname Adresse PLZ / Ort

Talon einsenden / faxen an: Werd & Weber Verlag AG, Gwattstrasse 144, 3645 Thun / Gwatt, Fax 033 336 55 56 oder bestellen Sie online oder per Mail: www.weberverlag.ch, mail@weberag.ch

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Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser Ein kalter Wind weht durch die Gassen Berns. Die kleinen Restaurants unter den Lauben der Altstadt haben ihre Gartenstühle wieder weggeräumt und hier und da liegt vielleicht schon etwas Schnee auf dem Kopfsteinpflaster. Zugegeben, es gibt freundlichere und angenehmere Jahreszeiten als den Winter, wenn die Tage kurz und kalt sind. Doch haben wir genug Wege gefunden, um ihn uns trotzdem gemütlich zu machen. Jetzt zünden wir wieder Kerzen an und treffen uns in einem Café zu einer heissen Schokolade oder lesen zuhause ein gutes Buch. Auch in der neuen BärnLiebi stellen wir Ihnen eine Vielzahl winterlicher Aktivitäten und Themen vor. Ein Highlight des winterlichen Berns sind die Weihnachtsmärkte. Neben dem Markt auf dem Waisenhausplatz und dem Münster-Märit findet dieses Jahr zum zweiten Mal der Sternenmarkt statt. Die wunderschön beleuchtete Kleine Schanze vertreibt sofort jeden Winterblues und an den Ständen warten neben Glühwein auch viele andere Köstlichkeiten auf Neugierige. Die Veranstalter des Sternenmarkts blicken mit uns zurück auf den Erfolg des ersten Marktes und in die hellerleuchtete Zukunft. Der Lebkuchen gehört zu Weihnachten und zum Winter wie wohl kein anderes Süssgebäck. Doch wussten Sie, dass der Lebkuchen auch eine reiche Geschichte hat und sich viele Legenden um ihn ranken? In unserem Artikel erfahren Sie, warum das Gebäck ursprünglich eine enge Verbindung zu Handelsstädten hatte und welche Lebkuchenkreationen Sie heute in der Stadt Bern finden. Wenn Sie sich auch im Winter aktiv betätigen wollen, dann empfehlen wir Ihnen die verschiedenen Eisfelder in und um Bern. Hier kann man neben Schlittschuh laufen auch Eishockey spielen oder teilweise sogar Eisstock schiessen. Vor gar nicht allzu langer Zeit kam es sogar noch vor, dass Teile der Aare oder die Seen um Bern zufroren und sich Mutige auf diese natürlichen Eisflächen wagten. Mehr darüber lesen Sie im Artikel «Schlöfle uf dr Aare».

Highlights:

Bereits zum zweiten Mal findet auf der Kleinen Schanze der Stärnemärit statt. Die Gäste erwartet neben einem wunderschönen Lichtermeer im Park natürlich auch Glühwein und so manche Köstlichkeit.

Wenn die kalte Jahreszeit Einzug hält lässt es sich wieder Schlittschuh l­aufen. Es gab Zeiten, an denen dies sogar auf der Aare möglich war. Heute gibt es auf den bernischen Eisbahnen ein grosses Angebot für Schlittschuhbegeisterte.

Wie Sie sehen, gibt es genügend Wege, um auch diese etwas dunklere und kältere Jahreszeit richtig zu geniessen. In der Winterausgabe der BärnLiebi lassen wir Sie den Winter erkunden, ohne dass Sie die wohlige Wärme Ihrer vier Wände verlassen müssen! Somit wünsche ich Ihnen viel Spass beim Lesen und gemütliche Winterstunden!

ieren!

Jetzt abonn Laura Scheidegger Projektleitung BärnLiebi Werd & Weber Verlag AG, Thun

-liebi.ch mail@baern 336 55 55 33 oder Tel. 0

Die Christliche Ostmission ist bekannt für ihre wohltätigen Kleidersammlungen. Bei unserem Besuch in der Zentrale in Worb haben wir jedoch herausgefunden, dass noch viel mehr hinter der Institution steckt.

Auch am Kiosk! 5


EINBLICK

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140 Gmüetlech dür Bärn

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Winter K leine Schanze voller Sterne 6 14 Es ist soweit – Lebkuchenzeit Tradition Die Gesellschaft zu Pfistern 22 28 Berns Brunnen: Kindlifresser­brunnen Tierwelten Was macht das Reh im Schnee? 30 AareLiebi Schlöfle uf dr Aare – Aus eisigen und spassigen Zeiten 36 Bärn-Persönlichkeiten Willy Beutler: Die Mikrofon-­Stimme aus Bern 44 50 Crazy David: Vom Leben g­ ezeichnet … Kunst & Handwerk Antikschreinerei Daniel Gerber: «Ich repariere auch einen Ikea-Stuhl.» 58 66 Tausende Kugeln und ein Kindertraum im Hotel Bellevue Palace 72 Sattlerei Fiona Losinger: Wenn die Freude an der Arbeit das A und O ist

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Gesundheit & Natur Naturapotheke: Spagyrik – das Edelste aus der Pflanze 78 Gourmet Food-Report: Dinieren à l’ancienne 84 90 Restaurant-Report Tredici: Vom guten Leben 96 Casa Nobile: Gleich und Gleich ­gesellt sich gern. In jeder Beziehung. 102 Publireportage: Gesunder Genuss – ­royale Thai-Küche direkt am Thunersee Kultur 106 Christliche Ostmission: Dienen. Nicht verdienen. 112 Haus der Religionen – Dialog der Kulturen:

Integration, wie sie leibt und lebt

Literatur 118 Kurzgeschichte François Loeb: Das Lächeln der Mona Lisa 120 Künstlerinnen und Künstler ohne Grenzen 128 Buchtipps von Regula Tanner

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Geschichte 130 Starke Frauen: Auf den Spuren von Julie Bondeli (1732 – 1778) 135

Kreuzworträtsel

Kolumne 136 T ina Müller: Dezember-Wünsche: einmal das direkte O­ riginal, bitte! Backen & Basteln 138 Schleck-Schokolade 140 Sprudelbomben für die Badewanne Bärndütsch 142 Hanspeter Möri: Bsuech bim Wilu

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Veranstaltungen Ausblick & Impressum 7


Winter

Kleine Schanze voller Sterne Carmen Frei, Lisa Inauen

Lisa Inauen, zvg

Wer in der Adventszeit durch die weihnächtlich geschmückte Altstadt Berns flaniert, stösst früher oder später auf ein wahres Lichtermeer im Park gleich neben dem Bundeshaus. Bereits zum zweiten Mal findet dort auf der kleinen Schanze der Stärnemärit statt.

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Bild Titelseite: Es weihnachtet sehr – die schön geschmückten Tannen strahlen in der Dunkelheit. Bild oben: Der Sternenmarkt-Schriftzug begrüsst einen mit seinem warmen Licht. Bild rechte Seite oben: Die Kleine Schanze wird erhellt von den Lichtinstallationen. Bild rechte Seite unten: Für Gemütlichkeit drinnen ist gesorgt.

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aum hat man ein paar ­Schritte in den Stärnemärit gemacht, nimmt man bereits einen verheissungsvollen Duft aus einem der Stände wahr – Glühwein! Mit einem dampfenden Becher in den kalten Händen spaziert man beschwingt und gewärmt durch den Stärnemärit, der dank den vielen liebevoll ­dekorierten Markt­ ständen, Hütten in verschiedenen Grössen und diversen gemütlichen, teils überdach­ ten Rückzugsmöglichkeiten an ein kleines Dorf erinnert. Währenddem einige der rund 60 Aussteller mit kulinarischen Delikates­ sen und heissen sowie kalten Getränken für das leibliche Wohl sorgen, bietet sich an den anderen Marktständen die Gelegenheit, Mitbringsel oder kleine Geschenke für die Liebsten – oder einfach nur für sich selbst – zu erwerben. Von Berner Lederaccessoires über Fashionprodukte aus Zementsäcken

bis zu Zürcher Seidenhalstüchern, Schmuck, Design und diversen süssen bis salzigen Köstlichkeiten wird alles angeboten, was das Herz begehrt. Zudem wechseln sich die Anbieter ab – es lohnt sich also, während der rund fünf Wochen, in denen der Markt geöffnet ist, mehrmals vorbeizuschauen. Auch am späteren Abend noch sind die vie­ len kleinen, verschlungenen Wege, die sich durch den weihnachtlich beleuchteten Park schlängeln, voller dick eingepackter Leute, denn der Stärnemärit hat im Gegensatz zu den anderen beiden Berner Weihnachts­ märkten auf dem Münster- sowie auf dem Waisenhausplatz länger geöffnet und bietet sich auch für einen gemütlichen Abend un­ ter Freunden an.

EIN MARKT AUF DEM MARKT Besonders lohnenswert ist es, den kleinen Aufstieg zum Musikpavillon auf sich zu


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nehmen – einerseits, weil auf dem Weg ver­ schiedenste Lichtinstallationen von Tierfi­ guren über grosse Sterne bis zu Lichterku­ geln in den Bäumen oder das nostalgische Karussell ideale Fotosujets bilden. Ande­ rerseits sind auf der runden Kiesterrasse die Marktstände so angeordnet, dass sie ei­ nen kleinen Markt innerhalb des Stärne­ märits bilden und so eine ganz besonders gemütliche Atmosphäre entsteht. Zudem bietet sich die Terrasse für einen Überblick über den Markt, aber auch für eine perfekte Sicht auf das beleuchtete Bundeshaus so­ wie den offiziellen Weihnachtsbaum der Stadt Bern, der sich innerhalb des Stärne­ märits befindet, an. Bei der Dekoration wurde auf bereits bestehende Elemente der Kleinen Schanze wie das Weltpost­ verein-Denkmal eingegangen, wodurch der Park auch für Bernerinnen und Berner in einem ganz neuen Licht erscheint.

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Schlöfle uf dr Aare – Aus eisigen und spassigen Zeiten Carmen Frei

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Oliver Menge, Staatsarchiv Bern, Heimatmuseum Aarburg


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AareLiebi

Wenn die kalte Jahreszeit Einzug hält, lässt es sich wieder gut Schlittschuh­ laufen. Es gab Zeiten, in denen dies sogar auf der Aare möglich war. Und noch nicht allzu lange ist es her, dass wieder von verschiedenen Seen eine «Seegfrörni» gemeldet wurde. Wer sich auch diesen Winter eine Gelegen­ heit zum Schlittschuhlaufen sichern will, für den gibt es zudem ein grosses Angebot auf den bernischen Eisbahnen.

Bild Titelseite: Die Buben einer Berner Schule haben Spass beim «Schlöfle». (Bild: Staatsarchiv Kanton Bern, N Laedrach 84.15) Bild unten: Unzählige Leute tummelten sich im Jahr 1963 auf dem Bielersee – sei es zum «Schlöfle», zu Fuss oder mit dem Schlitten. (Bild: Staatsarchiv Kanton Bern, FN Tschirren N 17.76)

Das letzte Mal richtig gefroren war die Aare wohl im Jahr 1963, allerdings in Olten. Da­ bei war der zugefrorene Fluss mehr Spekta­ kel als Platz fürs Schlittschuhlaufen. Das Eis war nämlich nicht glatt, sondern türmte sich gletscherartig auf. Die Begehung wur­ de vielerorts zur Mutprobe, die auch hätte schiefgehen können. In dieser Zeit waren die Temperaturen extrem tief – im Februar verzeichnete man hier minus 24 Grad. In diesem Kältewinter gibt es von der Aare in Bern jedoch keine Belege für eine Verei­ sung. Die letzte schriftlich belegte Verei­ sung der Aare bei Bern liegt schon beinahe

200 Jahre zurück, allerdings dürfte es durchaus noch weitere Male zu einer Vereisung gekommen sein. Fotografische ­ Zeugnisse legen nahe, dass auch anfangs des 20. Jahrhunderts die Aare in Bern teil­ weise zugefroren war.

DER WINTER 1963 Für die Schlittschuhläufer war das Jahr 1963 eine Gelegenheit, um auf diversen Seen zu «schlöfle», oft auch mit «Aschrübe­ ler» – Kufen, die man direkt an die Schuhe schnallen konnte. Ausserhalb des Kantons Bern hatte es den Bodensee und den ­Zürichsee erwischt, welche beide zugefro­ ren waren. Im Kanton Bern waren es der Bielersee, welcher zugefroren war und der ­T hunersee, der teilweise vereist war. Auch Teile der Aare waren in der Umgebung des Sees vereist. Der Wohlensee fungierte als letztes Refugium für die Wasservögel, wel­ che angesichts der vielen zugefrorenen Wasserflächen in Bedrängnis kamen, da er trotz tiefer Temperaturen nicht komplett zufror.

Bild rechte Seite oben: Die Aare bei Rothrist glich 1963 einem Gletscherfeld. (Bild: Heimatmuseum Aarburg) Bild rechte Seite unten: Schnee und Eis türmten sich bei Rothrist über der Aare auf. (Bild: Heimatmuseum Aarburg)

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Vereiste Seen und Flüsse luden die Bevölke­ rung schon früh zum Schlittschuhspass ein, oft war dies in der Vergangenheit aller­ dings nicht mit den Sicherheitsvorkehrun­ gen verbunden, welche man heute treffen würde. Das Eis weckte durchaus in einigen Übermut, was leider auch zu Tragödien führte. Die meisten wagten sich aber mit Schlittschuhen, Schlitten oder zu Fuss mit der angebrachten Vorsicht aufs Eis und machten die zugefrorenen Seen zu einem regelrechten Festplatz. Dies war auch im Jahr 1963 zu beobachten, als man sich aller­orts auf die zugefrorenen Seen begab.

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Zwar nicht im Jahr 1963, aber durchaus ei­ nige Male, war auch die Aare in Bern zuge­ froren. Der Klimahistoriker Christian Pfis­ ter erwähnt die verschiedenen Jahre, in denen schriftliche Quellen vorhanden sind, die von der gefrorenen Aare sprechen. Chronologisch fortschreitend betrifft dies die Jahre 1573, 1616, 1709 sowie 1789 / 90, meist jeweils im Januar beziehungsweise zum Jahreswechsel. Auch im Winter des Jahres 1829 beziehungsweise 1830 war die

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«AAREGFRÖRNI»

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Bärn-Persönlichkeit

Vom Leben ­gezeichnet  … Thomas Bornhauser

Er ist einer von zwei Illustratoren, die der Verfasser zu den besten im Kanton Bern zählt: «Crazy David» Levine aus dem Liebefeld (der andere, Beat Sigel, lebt und wirkt knapp ausserhalb der Agglomeration Bern). Spontan kann man David Levine ruhig als bunten Vogel bezeichnen – umso mehr überrascht sein Einfamilienwohnhaus: Nichts von Villa Kunterbunt wie bei Pippi Langstrumpf, im Gegenteil, sie ist fast ein bisschen … bieder. Zumindest von aussen gesehen.

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Eines zeichnet den Schreibenden aus: Er erscheint immer zu früh zu vereinbarten Rendez-vous, verbringt sein halbes Leben mit Warten. Auch bei David Levine ist das nicht anders: Als Erstes kommt der Dalma­ tiner Kiwi durch den Garten gerannt. «Und wo ist David?» Kiwi scheint es verstanden zu haben und führt den Gast zur kleinen Terrasse neben der Küche. Dort ist schon die Stimme seines Herrn zu hören: «Ich komme sofort, muss noch etwas erledigen.»

Wer David Levine sprechen hört, stellt so­ fort fest: Der 54-Jährige spricht kein wirk­ liches Bärndütsch. Es ist zwar perfektes Deutsch, aber mit unverkennbarem ameri­ kanischem Akzent. Und das hat seinen Grund: David ist als jüngster von vier Bu­ ben in Florida geboren, zur Schule ging er dann aber im Bundesstaat Maryland an der Ostküste. Diese Züglerei vermag nicht zu überraschen, denn die Amerikaner sind dafür bekannt, als «Wandervögel» über ­ ­v iele Tausende Kilometer – besser gesagt Meilen – umzusiedeln, das ist ennet dem grossen Teich nichts Ungewöhnliches.

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PÜNKTLICH UND PFLICHTBEWUSST

Wenige Minuten später erklärt er: «Ich habe einer Kundin versprochen, dass ich ihr einen Vorschlag bis 14 Uhr maile.» In diesem Moment schlägt die Kirchenuhr zweimal.

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Innen merkt man allerdings schnell, dass hier kein 08 / 15-Zeitgenosse zu Hause ist. Ähnlich wie im Weissen Haus sind seine Zimmer im Erdgeschoss verschiedenfarbig gehalten: Rotes Zimmer, blaues Zimmer, gelbes Zimmer – und in letzterem wirkt der Meister an seinem Zeichenpult.

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Kunst & Handwerk

Wenn die Freude an der Arbeit das A und O ist Thomas Bornhauser

Gian Losinger

«Bei uns steht der Kunde im Mittelpunkt.» «Bei uns ist der Kunde König.» Hand aufs Herz, liebe Lesende: Kennen wir diese Plattitüden, die alle Unternehmen für sich reklamieren, nicht zur Genüge? Glauben wir sie überhaupt noch, wenn wir das Gegenteil erleben? Wie wohltuend anders tönt es bei Fiona Losinger und Ursula Häni in ihrer Sattlerei an der Berner Münster­gasse 48. Ihr Credo: «Wir sind stolz auf unsere Arbeit und haben Freude an ihr.» Könnten ihre Leder­waren sprechen, sie würden das bestätigen, derart augen­fällig ist die «Büetz», die da in der Berner Altstadt er- und verarbeitet wird. Die Qualität lässt sich im Laden auch … riechen.

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ir kennen die Bilder aus dem Fernen ­Osten leider nur zu gut: Unter zum Teil menschenunwürdi­ gen und gesundheits­ schädigenden Bedingungen wird Leder ge­ gerbt, ohne entsprechende Kleidung, ohne Schutzmasken – nur damit europäische Unternehmen «billiges Leder» einkaufen und weiterverarbeiten können, ohne Rück­ sicht darauf, dass sich in den verkauften Produkten noch immer Giftstoffe befinden und zum Beispiel in Schuhen mit der Haut in Berührung kommen. Haupt­sache: billig.

RÜCKSICHT AUF MENSCH UND TIER Es geht aber auch anders. Ganz anders. Fio­ na Losinger und Ursula Häni, die sich die Ge­ schäftsführung der «Sattlerei Fiona Losin­ ger» teilen, kaufen das Leder in kleinen Schweizer Gerbereien oder aber in Süd­ deutschland. Dort gilt: Die Tiere dürfen auf dem Weg zum Schlachthof nicht über 80 Ki­ lometer im Wagon sein und sie kommen alle aus der Umgebung. Gegerbt wird rein pflanz­ lich. Die Einfärbung erfolgt synthetisch, je­ doch ohne Zusatz von Schwermetallen.

Fiona Losinger Nach einem abgebrochenen Jus-Studium («Das war nichts für mich … ») erlernt Fio­ na Losinger bei Küre Güdel im Weissen­ bühl den Beruf einer Sattlerin, vor allem in Zusammenhang mit dem Reitsport. Vor 23 Jahren macht sie sich selbständig, zuerst in einem Lokal an der Junkerngas­ se, seit 15 Jahren am jetzigen Standort an der Münstergasse 48 in Bern.

Das Geschäft an der Münster­ gasse ist Werkstatt und Verkaufs­l okal in einem, was den unmittelbaren Kontakt zur Kundschaft ermöglicht. 20

Das Geschäft an der Münstergasse ist Werk­ statt und Verkaufslokal in einem, was den unmittelbaren Kontakt zur Kundschaft er­ möglicht. Fiona Losinger: «Weil wir nicht industrielle Grossserien fertigen, ist es wichtig, dass wir möglichst einfache Krea­ tionen herstellen, schnörkellos, damit die Produkte viele Jahre benutzt werden kön­ nen und nicht repariert werden müssen, nur weil eine reine Ziernaht aufgesprungen ist und eine Tasche deshalb unschön ausse­ hen lässt.» Entsprechend wird mit älteren, aber robusten und zuverlässigen Nähma­ schinen gearbeitet, Pfaff oder Adler. Der Vorteil der Kollektion: Die Taschen und Accessoires in der Sattlerei Fiona Losinger sind nicht Modetrends unterworfen, müs­ sen nicht viermal jährlich neu erfunden werden. Das zeigt sich am Beispiel der «Ca­ marade»-Tasche, die seit über vierzehn Jahren mehr oder weniger unverändert an­ geboten und mit Erfolg verkauft wird. Sie läuft, und läuft, und läuft …


Kunst & Handwerk

DER LERNENDE ALS ERFOLGSGARANT Stellt sich die Gretchenfrage: Wie ent­ stehen denn neue Produkte, wer ist für das Design verantwortlich, gibt es da eine Gewaltentrennung zwischen den beiden Frauen? Fiona Losinger: «Nein, überhaupt nicht, Ursula und ich ticken in dieser Bezie­ hung ziemlich gleich, wir ergänzen uns pri­ ma.» Der wichtigste Faktor bei der Ent­ wicklung von Produkten: Die Kundinnen und Kunden, denen man auf Augenhöhe begegnet und sie in den Prozess mitein­ bezieht. «Klar haben wir inzwischen Standardprodukte, die wir anbieten und ­ ab Stange verkaufen, interessant sind aber Spezialwünsche und Anregungen der Kundschaft, daraus können wir lernen und uns profilieren. Wir sind begrenzt durch die Materialien, die wir verwenden, aber auch durch unsere wenigen Maschinen, die wir besitzen.»

Bild oben: … und Ursula Häni bilden ein erfolgreiches Duo.

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Bild linke Seite: Die Frauen hinter der Sattlerei: Fiona Losinger …

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Zurück zu den Spezialwünschen, bei denen es vielfach darum geht, «Bestehen­ des» auszubessern oder gar zu neuem Le­ ben zu erwecken, wenn zum Beispiel eine Jahrzehnte alte Tasche kopiert werden muss, damit sie ihre Trägerin … wohl über­ leben wird. Da ist der Viehhändler, der ­ausschliesslich mit Barem geschäftet und

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Wenn man André Läuchli zuschaut, ist seine Neugierde und Freude an einer neuen Her­ ausforderung augenfällig. Selbständiges Ar­ beiten ist selbst bei ihm gefragt – eine zusätz­ liche Motivation durch die beiden Chefinnen überflüssig. Überhaupt ist das Betriebsklima in dieser kleinen Firma – mit einigen Teil­ zeit-Mitarbeiterinnen zwischen 15  % und 80 % – spürbar, vor allem der Respekt und Anstand, mit dem sich die Leute begegnen.

Sie ist diplomierte Hauswirtschaftliche Betriebsleiterin, arbeitet dann aber vor allem mit Jugendlichen, kommt bei ihrer Arbeit im heutigen Kompetenzzentrum Arbeit KA in Bern mit anderen Berufen in Kontakt, möchte deshalb Handwerkli­ ches erlernen. Ihr Weg führt sie als Ü30 zur Ausbildung als Carrosseriesattlerin zu Martin Zysset nach Schüpbach ins Em­ mental. 2005 hilft sie bei Fiona Losinger während deren Mutterschaftsurlaub aus, seither sind die beiden Frauen ein gut ein­ gespieltes – und erfolgreiches – Duo.

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WENIG FREUNDLICHER BARON …

Ursula Häni

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Was anschliessend zu erfahren ist, sprengt jede Dimension, wenn wir über die Arbeit von Lernenden sprechen. Denn: André Läuchli – in Ausbildung zum Fachmann ­L eder und Textil, Fachrichtung Kleinleder­ waren – ist es, der die erwähnten Spezial­ wünsche der Clientèle umsetzen darf und dabei eine Menge lernt, learning by doing, um es Neudeutsch zu schreiben.

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Gourmet

Dinieren à l’ancienne Redaktion Werd & Weber Verlag 22


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Gourmet

In der Ära von Food Trucks, Take-away und Lieferservice scheint das Filet Chateaubriand etwas aus der Zeit gefallen. Nichts an diesem Gericht ist «convenient» oder schnell – mit Ausnahme vielleicht des Anbratens. Das Chateaubriand erinnert vielmehr an die opulenten und endlosen Bankette des 19. Jahrhunderts. Es verlangt nach ausreichend Musse, einer guten Weinbegleitung und – was besonders schön ist – einer angenehmen Gesellschaft. Das Chateaubriand ist nämlich nicht nur ein sehr feines Stück des Rindsfilets, sondern auch ein sehr grosses. Es verköstigt problemlos zwei Personen.

S Das butter­ zarte Fleisch harmoniert wunderbar mit allerlei Gemüse.

eine Herkunft – etymologisch wie kulinarisch – liegt im Dun­ keln. François-René, Vicomte de Chateaubriand, war ein franzö­ sischer Schriftsteller, Politiker und Diplomat, der sich als Botschafter Na­ poleons regelmässig in London aufhielt. Dort begegnete er der (damals) englischen Kunst des Kurzbratens von Fleisch, insbe­ sondere zarter Fleischstücke wie dem Filet, die ihn als Feinschmecker sehr beeindruck­ te. Als Franzose konnte er das allerdings nicht auf sich sitzen lassen. So beauftragte er seinen persönlichen Koch, einen gewis­ sen Montmireil, damit, ein Gericht zu erfin­ den, das sich dieser Technik bedienen und die Bratkünste der Engländer überflügeln sollte. Das Resultat war das Chateaubriand, das Doppellendensteak aus der Mitte des Rindsfilets. Soweit zumindest die Legende – si non è vero, è ben trovato. Wie üblich, ist es aus unserer zeitlichen Distanz nahezu un­ möglich festzustellen, ob diese Legende nun auch Wahres beinhaltet oder durch und durch erfunden ist. Glücklicherweise ist das auch nicht nötig; während der Vicomte nicht mehr unter uns weilt und die Geschichte der Namensgebung des Chateaubriands womöglich ins Reich der Legenden gehört, ist das Gericht selbst weiterhin ein gernge­ sehener Gast auf unseren Speisekarten. Bestellt man ein Chateaubriand, bestellt man nicht einfach ein Stück Fleisch mit Beilagen. Man bestellt eine kulinarische Zeremonie, wie sie zu Zeiten des Vicomte

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Chateaubriand üblich gewesen sein mag, mittlerweile aber selten geworden ist. Fast immer wird dem geneigten Gast das Filet präsentiert, oftmals fährt sogar ein Ser­ vierwagen vor; darauf befindet sich eine Platte, die an Opulenz kaum zu übertreffen ist: im Mittelpunkt das imposante Filet; da­ neben sein Hofstaat, seine bunten und viel­ fältigen Beilagen. Um den Genuss noch zu steigern, wird das Chateaubriand dann tra­ ditionell in zwei Gängen mit je unterschied­ lichen Beilagen serviert. Das im besten Fall butterzarte Fleisch des Chateaubriands harmoniert wunderbar mit allerlei Gemüse – vom bitteren Rosenkohl zur süssen Tomate – und bettelt geradezu nach einer reichhaltigen Sauce. Das ist klassischerweise eine Sauce Béarnaise, aber auch Pfeffersaucen, Demi-glace oder eine Auswahl verschiedener Saucen sind zu finden. Das Chateaubriand ist schliesslich ein mageres Stück vom Rind und verträgt sich also ausgezeichnet mit einer sam­ tig-buttrigen Begleitung. Es hat einen guten Grund, dass man zur Be­ stellung eines solchen Chateaubriands min­ destens zu zweit sein muss – es wäre näm­ lich geradezu verwerflich, könnte man sich nicht gemeinsam am Anblick und erst recht am Geschmack dieses kulinarischen Boten des alten Europa erfreuen. Ein Chateaubri­ and will geteilt werden – so möchten wir auch unsere Tipps für Filet Chateaubriand in und um Bern mit Ihnen teilen.


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Rubriktitel

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Gourmet

Vom guten Leben Martin Jenni

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T SER IE RE STA UR AN T-R EP OR

Tr ed ic i

Wer das «Tredici» aufsucht, kann eigentlich nichts falsch machen. Ein schlichtes, schönes Lokal, herzliche Gastgeber und eine durchdachte Auswahl aus Küche und Keller garantieren einen gelungenen Abend und bald einen vergnüglichen Mittagstisch.

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Dezember 2019 bis Februar 2020

Veranstaltungen von der Redaktion empfohlen

DEZEMBER 7.12.

10.00 Uhr

REPAIR CAFE – REPARIEREN STATT WEGWERFEN, T urnhalle, Bern

8.12.

17.00 Uhr

ADVENTSKONZERT KONSERVATORIUM BERN, K irche St. Antonius, Bümpliz

14.12.

19.00 Uhr

BLIGG, Bierhübeli, Bern

15.12.

17.00 Uhr

ALEXEI VOLODIN, INTERNATIONAL PIANO SERIES, Z entrum Paul Klee, Bern

18.12 – 21.12.

20.00 Uhr

MÜSLUM, «MÜSTERIUÜM – EINE DRAMATURGISCHE ODYSSEE», La Capella, Bern

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22.12.

17.00 Uhr

BERNER MÜNSTER KINDER- UND JUGENDCHOR, Münster, Bern

31.12.

18.00 Uhr

SILVESTER ÜBER DEN DÄCHERN BERNS, G urten, Bern


JANUAR 1.1.

17.00 Uhr

NEUJAHRSKONZERT, BEETHOVENS NEUNTE, G rosser Saal, Casino Bern

3.1.

22.00 Uhr

BACK TO THE ROOTS, O ldiesdiscobeats, Gaskessel, Bern

14.1.

12.00 Uhr

LACHYOGA, Museum für Kommunikation, Bern

15.1.

12.15 Uhr

FÜHRUNG: «DIESMAL ETWAS NEUES!!!», B ibliothek Münstergasse, Bern

19.1.

19.30 Uhr

KUMMERBUBEN & DAS APOKALYPSE-ORCHESTER, Turnhalle, Bern

22.1.

17.30 Uhr

WERKSTATT ALPEN, KLEIDER MACHEN HEUTE, A lpines Museum, Bern

24.1.

18.45 Uhr

MARIUS BAER, B ierhübeli, Bern

29.1.

18.00 Uhr

FÜHRUNG: «DAS GRÜNE WOHNZIMMER, ZIMMERPFLANZEN & WILDE VERWANDTE», Botanischer Garten Bern

31.1.

20.00 Uhr

FRÖLEIN DA CAPO, «KÄMMERLIMUSIK», La Capella, Bern

4.2.

20.00 Uhr

BERNER ALTSTADT-SLAM, ONO Das Kulturlokal, Bern

5.2.

18.00 Uhr

TAP VS. HIDDEN SHAKESPEARE, Improvisationstheater, Gaskessel, Bern

9.2.

18.00 Uhr

QUEENMANIA RHAPSODY, T heater National, Bern

12.2. – 14.2.

20.00 Uhr

OHNE ROLF, «SEITENWECHSEL», L a Capella, Bern

13.2.

18.00 Uhr

LESUNG: «BERN ERLESEN: LITERARISCHER REISEFÜHRER ÜBER BERN», Botanischer Garten Bern

14.2.

16.30 Uhr

PILGERREISE ZU MATTERS «HEMMIGE», Museum für Kommunikation, Bern

22.2.

20.00 Uhr

DANIEL ZIEGLER, «BASSTA!», T heater am Käfigturm, Bern

26.2.

18.00 Uhr

PODIUMSDISKUSSION, «WIE VIEL MIGRATION BRAUCHT DIE SCHWEIZ?», Bernisches Historisches Museum

29.2.

19.15 Uhr

BÄNZ FRIEDLI, «WAS WÜRDE ELVIS SAGEN», Bierhübeli, Bern

FEBRUAR

DAUERAUSSTELLUNGEN /  - VERANSTALTUNGEN Dauerausstellung

WALSERS BRIEFE, R obert Walser-Zentrum, Bern

28.11. – 29.12.

BERNER STERNENMARKT, K leine Schanze, Bern

30.11. – 24.12.

BERNER WEIHNACHTSMARKT, Waisenhausplatz, Bern

30.11. – 24.12.

BERNER MÜNSTER WEIHNACHTSMARKT, Münsterplatz, Bern

Bis 12.1.2020

ALLES ZERFÄLLT. SCHWEIZER KUNST VON BÖCKLIN BIS VALLOTTON, Kunstmuseum Bern

Bis 2.2.2020

FREUNDESWERKE, Kunstmuseum Bern

Bis 22.3.2020

T. REX – KENNEN WIR UNS? N aturhistorisches Museum, Bern

Bis 29.3.2020

5 STERNE – SENSATIONELLER FOSSILIENFUND AUS DEM JURA, Naturhistorisches Museum, Bern

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AUSBLICK

IMPRESSUM HERAUSGEBER: Werd & Weber Verlag AG KONZEPT, REALISATION, COPYRIGHT: Werd & Weber Verlag AG Gwattstrasse 144, 3645 Thun Tel. 033 336 55 55, Fax 033 336 55 56 www.baern-liebi.ch mail@baern-liebi.ch

ANDREA BAUER Andrea Bauer kennt man aus dem Fernsehen, heute als Medienspre­ cherin der Migros Aare, früher als Moderatorin bei TeleBärn, zuvor als Wetterfee auf dem Dach von SRF in Leutschenbach. Mit ihr wagen wir einen Blick hinter die Kulissen des Fernsehens und eines grossen Unternehmens.

LEITUNG: Annette Weber, a.weber@weberag.ch AUTORINNEN UND AUTOREN: Moira Allan, Thomas Bornhauser, Peter Brech­ bühl, Karin Büchler, Alain Diezig, Carmen Frei, Lisa Inauen, Martin Jenni, François Loeb, Hanspeter Möri, Tina Müller, Nicole Odermatt, Laura Scheidegger, Regula Tanner, Ruth Tann­ heimer, Rahel Weingart FOTOS: Adrian Aellig, Archiv UPD Waldau, Mark Baum­ gartner, Burgerbibliothek Bern, Thomas Born­ hauser, COMPRESSO, Alain Diezig, Carmen Frei, Haus der Religionen, Heilsarmee Buchseegut, Lisa Inauen, Jonas Kambli, Manuel Kehrli, «Kuckucksnest», Gian Losinger, Stefan Maurer, Laura Scheidegger, Martin Schmid, Dominic Siegrist, Spagyros AG, Gallus Tannheimer, vatterland AG, Rahel Weingart LAYOUT / GRAFIK: Milena Portenier BILDBEARBEITUNG: Adrian Aellig LEKTORAT: Karin Büchler, Carmen Frei, Nicole Odermatt, Laura Scheidegger

LÄNGGASSE

SEIDENRAUPEN Die Natur ist einzigartig und gleichzeitig faszinierend. In der nächsten Ausgabe der BärnLiebi zeigen wir Ihnen ein eindrück­ liches Beispiel: Die Seidenraupe, die bekanntlich nur Blätter von Maulbeerbäu­ men frisst und ihr Gewicht innerhalb von drei Wochen förmlich explodieren lässt. Wir haben uns bei Ueli Ramseier in Hinter­ kappelen umgesehen, der seit 2009 Raupen züchtet, die Kokons anschliessend zu Seide verarbeitet und die daraus entstandenen Produkte auch im Berner Vorort verkauft.

Die Berner Länggasse ist ein ganz und gar spezielles Quartier. Im letzten Jahrhundert ein Arbeiterquartier mit riesigen Produktionsstätten der von Roll und der Chocolat Tobler, ist sie heute das Zuhause vieler Studierenden. In eindrücklichen Bildern nimmt Sie Thomas Bornhauser, selber ehemaliger Bewohner der Länggasse, mit auf eine Zeitreise in seine Erinnerungen.

INSERATE: Laura Scheidegger, l.scheidegger@weberag.ch AUFLAGE: 10 000 Exemplare ERSCHEINUNGSWEISE: 4 × jährlich, jeweils Anfang März, Juni, September und Dezember VERTEILUNG: Abonnenten, Kioskbesucher, Anwohner entlang der Aare, VIPs ABONNEMENTSPREISE: 1 Jahr mit 4 Ausgaben CHF 48.– (inkl. 2,5 % MwSt.) 2 Jahre mit 8 Ausgaben CHF 89.– (inkl. 2,5 % MwSt.) ISSN-NUMMER: 2571-8126

WEITERE THEMEN Klettersteig Gantrisch Foxtrail Bern Porträt: Marc Herren Kornhaus-Galerie Jazz Woche Bern

Die nächste BärnLiebi erscheint Anfang März 2020. 30

KORREKTORAT: Nicole Odermatt, Moira Allan

Der Nachdruck sämtlicher Artikel und Illustrationen ist verboten. KONTAKT / A BOSERVICE: Telefon 033 336 55 55, Fax 033 336 55 56 oder mail@baern-liebi.ch, www.baern-liebi.ch Der Verlag Werd & Weber wird vom Bundesamt für Kultur mit einem Strukturbeitrag für die Jahre 2016 – 2020 unterstützt.


Köstlich, saftig, goldbraun und traditionell aus Bern in Ihrer Confiserie Beeler erhältlich: Berner Haselnusslebkuchen nach einem alten Familienrezept, aus besten Haselnüssen, verfeinert mit einer besonderen Mischung erlesener Gewürze und aromatischem Honig. Der Berner Haselnusslebkuchen geht auf eine alte Tradition aus der Stadt Bern zurück. Er ist das ideale Geschenk für alle Hauptstädterinnen und Hauptstädter und Heimweh-Bernerinnen und -Berner – natürlich auch für jede Haselnusslebkuchenliebhaberin und jeden Haselnusslebkuchenliebhaber. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Confiserie Beeler AG Spitalgasse 36 3011 Bern 031 311 28 08 info@confiserie-beeler.ch

Sägemattstrasse 1 3098 Köniz 031 666 40 60 info@confiserie-beeler.ch 31


DER NIESEN IM SPIEGEL DER KUNST Der Niesen, natürliche Pyramide und Wahrzeichen der T­ hunersee-Region­im­Berner­Oberland,­war­seit­dem­16. Jahrhundert immer wieder das Modell von bildenden Künstlern und­Literaten.­Bis­heute­setzt­sich­dieser­Einfluss­fort­und­ inspiriert Künstlerinnen und Künstler. Es entstand eine Tradition in der Darstellung des Niesen, die ungebrochen ist. ­Wiewohl­nur­eine­Auswahl­umfassend,­zeigt­das­vorliegende­ Buch erstmals eine Zusammenstellung wichtiger Werke, die den Niesen zum Thema haben. Angereichert ist sie mit ­literarischen­Zeugnissen,­die­auf­ihre­Weise­das­Umfeld­ illustrieren. Autor: Matthias Fischer 228 Seiten, 177 Abbildungen, 23 × 27 cm, gebunden, Hardcover ISBN 978-3-03818-237-5

CHF 49.–

Matthias Fischer wurde 1960 in München geboren. Studium der Politischen Wissenschaften in München und Studien der Kunstgeschichte, Politischen Wissenschaften und Klassischen Archäologie in Bern. 2006 Promotion mit einem Thema über Karriere und Werk des jungen Ferdinand Hodler. Von 2013 bis 2018 Kurator der Kunst- und Grafiksammlung im Museum zu Allerheiligen in Schaffhausen.

Bestellung Bitte senden Sie mir ___ Ex. «Der Niesen im Spiegel der Kunst» zum Preis von je CHF 49.– (inkl. Versandkosten). ISBN 978-3-03818-237-5

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