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HIDEAWAY

DER FRIEDLICHSTE PLATZ VIETNAMS

Eine traumhafte Natur, erholsame Ruhe und viel Raum, um zu entspannen: Amanoi ist perfekt für Reisende, die den leisen Luxus lieben.

VON KARIN SCHMIDT

Was für eine Diskrepanz: Erst die Fahrt vom Flughafen Cam Ranh Richtung Süden, durch kleine Touristenorte mit ihren mobilen Garküchen, neonbeleuchteten Läden, kleinen und grösseren Hotelanlagen – begleitet vom notorischen Gehupe der Mopeds, Vietnams Fortbewegungsmittel schlechthin. Überholt wird links und rechts, gebremst wird nicht, es wird gehupt. Umso mehr ist die anschliessende Strecke entlang der eindrucksvollen Küste mit idyllischen Buchten, Fischerbooten, einer hügeligen, üppig grünen Landschaft ein einziges Naturschauspiel und Erholung für die Sinne. Schliesslich ist die südvietnamesische Provinz Ninh Thuan, rund eine Flugstunde nordöstlich von Ho-ChiMinh-Stadt entfernt, bekannt für ihre Naturwunder,

Der Beach Club liegt direkt an der Vinh-hy-Bucht, perfekt zum Sonnenbaden und für Wassersport.

ihre üppige Vegetation und unberührten weissen Sandstrände.

Und dann geht die Schranke zu einem der schönsten Resorts der Welt auf. «Friedlicher Ort» heisst Amanoi übersetzt. Die weitläufige Anlage mit ihren diskret ins Gelände geduckten Pavillons liegt hoch über einer schönen Bucht, eingebettet in die unberührte Natur des Nui-Chua-Nationalparks. Berühmt für seine schroffe Küstenlinie, erstreckt sich der Nationalpark mit seinen wellenförmigen grünen Hügeln von den Bergen des fernen Troung-Son-Gebirges bis hin zum felsigen Vorgebirge, das in das Ostmeer abfällt. Hohe Klippen schützen die Buchten mit ihren weissen Sandstränden und dem türkisblauen Wasser. Der Ozean ist von fantastisch geformten Felsen durchsetzt und von jeder Anhöhe bieten sich spektakuläre Ausblicke. Das Resort nutzt seine Lage und die Beschaffenheit des 42,2 Hektar grossen Geländes bestmöglich aus: Sie reicht von dramatischen Klippen über den Vorgebirgskamm bis zu der kleinen Talsenke, die einen Lotusteich beherbergt. Der Privatstrand ist an einer Seite von mächtigen Felsen oberhalb der immergrünen Vegetation umgeben. Trotz seiner Wildnis und der Dramatik wirkt dieser Ort inmitten der Natur unbeschreiblich friedlich.

Amanois Architektur stammt aus der Feder von Jean-Michel Gathy, der gekonnt den Aman-typischen Minimalismus mit vietnamesischen Elementen vereint. Die nur 31 Pavillons, 16 davon mit Infinity-Pool, und 5 Villen (mit eigenem Butler und Koch) wurden mit weiten Abständen zueinander auf dem Hügel errichtet. Der Standort jedes einzelnen wurde nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Privatsphäre gewählt, sondern soll auch den besten Ausblick auf die grüne Hügellandschaft und die Vinh-Hy-Bucht garantieren. Das Areal ist so weitläufig, dass wir auf Wunsch jederzeit mit dem Elektrobuggy zu den Villen, Pavillons, Restaurant, zum Strand, zum Yoga oder zur Massage chauffiert werden.

Breite Steintreppen führen zum zentralen Empfangspavillon, dem Herzstück des «Amanoi» hinauf. Das Gebäude, im Stil eines vietnamesischen Gemeindehauses, nimmt eine ganze Hügelspitze ein und beheimatet das Restaurant, die Bar, eine Bibliothek und Boutique. Von der weitläufigen Terrasse eröffnet sich uns ein sensationeller Panoramablick über das türkisblaue Meer. Wer eben erst dem Lärm einer Grossstadt wie Ho-Chi-Minh entkommen ist, dem wird hier wohl leicht das Wort «Paradies» über die Lippen kommen. Ein Paradies in luxuriöser Abgeschiedenheit, in dessen Schönheit sich das Resort mit seiner anmutigen Architektur kaum sichtbar integriert. «Ich glaube, das ist genau diese Einzigartigkeit, die das Amanoi definiert. Die aussergewöhnliche Architektur des Resorts fügt sich perfekt in die natür-

liche Umgebung ein», sagt Nicolas Pillet, General Manager des «Amanoi». Er sorgt auch für die laufende Erweiterung des Angebots. Der gebürtige Franzose ist nicht einfach nur Hoteldirektor, sondern vielmehr ein richtiger Gastgeber, der jeden seiner Besucher beim Namen nennt – und sich gerne persönlich um vieles kümmert. Und wenn sein Terminplan es zulässt, verbringt der weit gereiste Profi auch gerne Zeit mit seinen Gästen. Dabei erweist er sich als leidenschaftlicher Gastgeber, etwa im jüngst eröffneten Rock Studio, das eine atmosphärische Kulisse für eine Vielzahl kulinarischer Erlebnisse, darunter vietnamesische Kochkurse, private Dining-Events sowie intime Chef’s-Tables bietet. Für unser Japanese Dinner zaubert Amanois Küchenchef hausgemachte Häppchen wie verschiedene Dashis (Fischsud) sowie gedämpfte Eier an einer Vanillesauce und Gänseleber-Teriyaki mit Shiso (japanisches Traditionsgewürz) auf den Tisch, abgerundet durch mein neu erklärtes Lieblingsdessert Mizumono, gebratener Kürbis mit Grüntee-Eis und roten Bohnen. «Unser Küchenchef interpretiert seine Signature Dishes mit grosser Leidenschaft, so dass das gastronomische Erlebnis im «Amanoi» aussergewöhnlich ist.» Und die Gäste? «In eine so auffallend schöne Umgebung einzutauchen ist natürlich romantisch, aber viele Besucher kommen nicht als Paar. Viele besuchen uns zur Unterstützung während einer Lebensänderung, um mit einem Freund eines Familienmitglieds zu feiern oder um sich sogar allein zu erholen», erklärt Nicolas. «Typische Aman-Gäste sind vielbeschäftigte Menschen auf der Suche nach Natur und Ruhe». Ein Attribut, für das das Amanoi seit seiner Eröffnung 2013 steht. Und dazu eine Wellness-Destination, die sich in Würdigung der Spiritualität des Ortes der Rund- und Grunderneuerung ihrer zahlenden Gäste verschrieben hat. Sämtliche Behandlungen orientieren sich an den besten lokalen Traditionen und berücksichtigen gleichzeitig die moderne Medizin in vollem Umfang.

Die ideale Kulisse zum Entspannen, für Yoga und Inspiration bietet das weitläufige Amanoi-Spa am Ufer eines mit Lotusblumen bewachsenen kleinen Teichs. Von der Spa-Rezeption führen treppenförmige Terrassen sanft absteigend hinunter ans Wasser und über einen kleinen Holzsteg zum Yoga-Pavillon.

Wunderschöne Gemälde eines einheimischen Künstlers zieren die Wände der Behandlungsräume. Dieser Bericht entstand auf Einladung von The Luxury Collection im Rahmen einer Pressereise. Eine redaktionelle Einflussnahme auf diesen Artikel fand nicht statt.

Vom Pool des An Son Spa Houses schweift der Blick über den Nationalpark.

Spamanager Shyam in einer perfekten Yogapose. Sieben Uhr morgens. Ein sanfter Wind streichelt über meine Haut und kräuselt die Oberfläche des Teiches. Vogelstimmen zwitschern, ab und zu springt ein Fisch aus dem Wasser. Die ersten Sonnenstrahlen kitzeln meine Nase. «Die Yogapraxis am Morgen ist kraftvoll und reinigend sowie leicht und fliessend», erklärt Shyam Goyal, der indische Wellness- und Spa-Manager. Angeleitet durch seine Worte, begrüsse ich den neuen Tag mit Meditation und Pranayama, den Atemtechniken. «In der Meditation aktivieren wir unsere verborgenen Kräfte, finden zu Klarheit und zu innerer Ruhe», sagt Shyam, der auch Meister in Reiki ist. Beim anschliessenden Yoga Flow fliessen wir ebenmässig und geschmeidig von einer Asana in die nächste. Nach der Yoga-Stunde fühle ich mich wunderbar entspannt und energiegeladen – und eingetaucht, wie es Aman nennt. Denn Immersion spielt eine sehr grosse Rolle in der Aman-Philosophie. «Sobald man hier ankommt, scheint man loszulassen und der Ort seinen unsichtbaren Zauber wirken zu lassen. Es fühlt sich an, als ob man in ein warmes Bad steigt und der Stress von einem abfällt», erklärt Shyam. Darauf abgestimmt wurden auch die mehrtägigen «Aman-Wellness-Immersions». Diese ausgeklügelten All-Inclusive-Behandlungen konzentrieren sich auf Gewichtsmanagement, Entgiftung und Verjüngung sowie Stresskontrolle und fügen dabei die verschiedenen Elemente wie Yoga, Massagen, Meditation und Ernährung genau nach dem Bedürfnis der Teilnehmer zu einer ganzheitlichen Kur zusammen.

Am Nachmittag begleitet mich Nhan Nguyen, die liebenswürdige vietnamesische Assistentin des Spa-Managers, über einen ausgetretenen Pfad zu einem der fünf Behandlungsräume. Dichtgewachsenes Buschwerk garantiert absolute Privatsphäre. Einige der Räume grenzen direkt an den See, mehrere besitzen zudem Aussenbereiche zum Entspannen. Weiches natürliches Licht fällt durch ein Fenster auf ein grosses, wunderschönes Gemälde eines einheimischen Künstlers. Für die Behandlung kommt die hochexklusive neue Aman Skincare-Pflegelinie zum Einsatz. Sie spiegelt die vielfältigen Standorte des Aman-Universums wider und bündelt die erlesensten Essenzen dieser einzigartigen Naturlandschaften in ihren Produkten. Die natürlichen, seltenen und kostbaren Inhaltstoffe stammen etwa aus Bhutan, Rajasthan und Marokko, wo sie wild geerntet werden. Es duftet nach Zitronengras, die leise traditionelle Musik entspannt mein Nervensystem und die Hände von Nhan tun das Ihrige. Viel zu schnell höre ich die Worte: «Madame, your massage is finished.»

Neben den Relax-Lounges mit Terrassen, den Saunen, Jacuzzis und Plunge-Pools gehören auch zwei Hydrotherapie-Suiten zu den anspruchsvollen Einrichtungen des Spas. Im vergangenen Jahr wurde der rund 11’000 qm grosse Spa mit zwei ultraluxuriösen Private Spa Houses für jeweils 2 bis 4 Person erweitert. Jedes verfügt über völlig private, voll ausgestattete Behandlungsräume, fünfzehn Meter lange Pools, Heiss-kalt-Tauchbecken und Eisbrunnen. Im Thuy Lien (Lotus Lake) Spa House mit Blick auf den Teich befinden sich ein Granit-Hamam und ein Dampfbad, während das An Son (Peaceful Mountain) Spa House mit Blick in den Nationalpark mit

Atemberaubende Aussicht vom Hauptrestaurant im Central Pavillon.

einer Holzbanya und einer Sauna bestückt ist. «Es gibt Gäste, die ihr Spa House nie verlassen», sagt Shyam. «Sämtliche Mahlzeiten können im Haus serviert werden, während sie sich entspannen.»

Von den fein abgestimmten Düften in den Behandlungsräumen über die Einbeziehung der Natur bis hin zu den ständig wechselnden Wellness-Experten aus aller Welt führt die Perfektionierung der kleinen Details zu einem deutlich entspannenden, heilenden und regenerierenden Erlebnis. Wie Goyal erklärt, ist es nicht etwa die Grösse der Aktion, sondern die Liebe, mit der sie durchgeführt wird.

Diese Liebe zum Detail durchdringt jedes Element der Amanoi-Erfahrung. Unfassbar, wie mein Pavillon den Eindruck erweckt, aus der Natur herausgewachsen zu sein. Der Wohn- und Schlafraum vermittelt eine warme Atmosphäre, das riesige, bequeme King-Size-Bett verspricht erholsame Nächte. Durch hohe Schiebetüren öffnet sich der Wohnraum auf die private Terrasse mit einem traumhaften Blick über den Lotusteich. So richtig happy macht es mich, im blaugrünen Infinity-Pool planschend zu erleben, wie die Sonne hinter den Umrissen des Nui-Chua-Nationalparks versinkt. Tagsüber spielen hier graziöse, weisse Vögel mit schwarz umrandeten Augen – eine der 160 Vogelarten des tropischen Regenwaldes, der das Resort umgibt und Heimat von rund 1500 Pflanzenarten und 60 Säugetierarten ist, darunter der gefährdete Schwarzschenkelige Kleideraffe. Ihm begegnet man manchmal bei privaten Führungen durch den Nationalpark. Das Angebot an diesen individuellen und sehr durchdachten Ausflügen, die auf Wunsch durchgeführt werden, ist unglaublich gross. Es gibt Dutzende von Aktivitäten für Besichtigungen und Hausbesuche in einem nahegelegenen Dorf, Sonnenaufgangswanderungen im Nui-Chua-Nationalpark, Wassersport und Schnorcheln. Neu sind auch die Amanoi-Treks, wie etwa die vierstündige Tour mit Guide, die zum Wasserfall Ba Trang führt. Dort angekommen, erfrischt ein herrliches Bad unter dem spektakulären Wasserfall. Auf dem Weg dorthin treffen die Gäste in Da Han auf die Raglai-Dorfbewohner, eine Minderheitenvolksgruppe in Zentralvietnam. Ein solches Engagement ist typisch für die Hotels der Gruppe, die mehr sein wollen als nur Orte des Luxus. Es wird viel Wert daraufgelegt, den Gästen die lokale Kultur und Sitten näherzubringen – was schon bei der Speisekarte beginnt und perfekt gelingt.

Denn auch kulinarisch weiss das Amanoi mit zwei herausragenden Restaurants zu überzeugen. Abends wird im Central Pavillon erstklassige vietnamesische Küche serviert und knurrt der Magen tagsüber, kann der Hunger im offen gestalteten Restaurant des Beach Clubs gestillt werden, wo Frühstück, Meeresfrüchte und leichte, vietnamesische Speisen sowie erfrischende Getränke angeboten werden. Der grosse Infinity-Pool, einer der beiden Swimmingpools, ist so angelegt, dass er direkt ins Meer überzugehen scheint und der von Granitklippen gerahmte weisse Sandstrand lädt zu Wassersport, Baden und Entspannen ein.

In puncto Servicekultur, Küche und Detailpflege liefert das Amanoi genügend Gründe, hier seinen Urlaub zu verbringen. Natürlich hat all dieser wunderbare Luxus hat auch seinen Preis. Wie kann sich diese bunt gemischte Gästeschar – ob Jung oder Alt, Hetero oder Homo, Familien oder Singles – das leisten? Sie kann. Es sind erfolgreiche Unternehmer, Künstler, junge Start-up-Profis aus aller Welt, die hier unerkannt und stressfrei ihre Ferien geniessen.

www.aman.com

Aman In mittlerweile 21 Ländern betreibt Aman seine Hotels und Resorts, darunter Berglodges im Königreich Bhutan, Villenresorts in Indonesien, Strandpavillons in der Karibik oder und ein koloniales Herrenhaus im Fort von Gallé auf Sri Lanka. Alles Rückzugsorte mit herausragender Gastfreundschaft und Privatsphäre.

Anreise Edelweiss fliegt von November bis März zweimal wöchentlich nonstop von Zürich nach Ho-Chi-Minh-Stadt. Der anschliessende Inlandsflug nach Cam Ranh dauert nur eine Stunde. www.flyedelweiss.ch

Dieser Bericht entstand auf Einladung von Aman im Rahmen einer Pressereise. Eine redaktionelle Einflussnahme auf diesen Artikel fand nicht statt.

Der Central Pavillon bietet sensationelle Ausblicke über das Meer und den Nationalpark.

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