Leseprobe weekends fuer geniesser g attinger

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Gabrielle Attinger

Sammelband

Weekends f端r Geniesser

Die 40 besten Tipps f端r Kurzferien in der Schweiz



Weekends f端r Geniesser Sammelband



Gabrielle Attinger

Weekends f端r Geniesser

Sammelband

Die 40 besten Tipps f端r Kurzferien in der Schweiz


Alle Angaben in diesem Buch wurden von der Autorin nach bestem Wissen und Gewissen erstellt und von ihr und dem Verlag mit Sorg­ falt geprüft. Inhaltliche Fehler sind dennoch nicht auszuschliessen. Daher erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Weder Autorin noch Verlag übernehmen Verantwortung für etwaige Unstimmigkeiten. Alle Rechte vorbehalten, einschliesslich derjenigen des auszugs­ weisen Abdrucks und der elektronischen Wiedergabe. © 2014 Werd & Weber Verlag AG, CH-3645 Thun/Gwatt Idee, Konzept und Text  Gabrielle Attinger Lektorat  Linda Malzacher, Werd & Weber Verlag AG Korrektorat  Heinz Zürcher, CH-3612 Steffisburg Gestaltung Claudia Neuenschwander www.claudianeuenschwander.ch Satz Eva von Allmen, Werd & Weber Verlag AG ISBN 978-3-85932-734-4 www.werdverlag.ch www.weberverlag.ch


Inhalt Übersichtskarte  8 Vorwort  11

Ostschweiz Tipp 8  Braunwald Für Gourmets und Geniesser  70 Beste Saison Winter

Bündnerland Tipp 1  Vals Valser Berge, Valser Wasser  12

Tipp 9  Glarnerland Das sonnige Ende der Welt  78

Beste Saison  Sommer, Herbst

Beste Saison  Sommer, Herbst

Tipp 2  Surselva Sport und Genuss hoch fünf  22

Tipp 10  Toggenburg Klangerlebnisse  88

Beste Saison  Frühling, Sommer, Herbst

Beste Saison  Frühling, Sommer, Herbst

Tipp 3  Lenzerheide Sport und Spass im Multipack  30

Tipp 11  Alpstein Genuss in der Postkartenidylle  96

Beste Saison  Frühling, Sommer, Herbst

Tipp 4  Oberengadin  Winterzauber hoch drei  38 Beste Saison  Winter, Frühling

Tipp 5  Muottas Muragl Engadiner Farbenzauber  46 Beste Saison Herbst

Tipp 6  Münstertal Wintertraum ohne Pistenhektik  54 Beste Saison Winter

Tipp 7  Guarda Ein Bilderbuchleben  62 Beste Saison  Sommer, Herbst

Beste Saison  Sommer, Herbst

Tipp 12  Bad Horn Der weite Himmel  104 Beste Saison  Frühling, Sommer, Herbst

Tipp 13  Bodensee-Triathlon Bummeln, biken, skaten  112 Beste Saison  Frühling, Herbst

Tipp 14  Bregenzerwald Architektouren im Wohlfühltakt  122 Beste Saison  Sommer, Herbst


Zentralschweiz Tipp 15  Melchsee-Frutt Sonne, Schnee und Sterne  130

Mittelland Tipp 21  Zürich Shopping und Nightlife  182

Beste Saison  Winter, Frühling

Beste Saison Ganzjährig

Tipp 16  Obwalden Hier steht jeder im Mittelpunkt  138

Tipp 22  Seetal Kleine Welt der grossen Schlösser  192

Beste Saison  Frühling, Sommer, Herbst

Beste Saison  Frühling, Sommer, Herbst

Tipp 17  Weggis Urschweizer Berühmtheiten  148

Tipp 23  Emmental Über sieben Brücken musst du gehn  200

Beste Saison  Frühling, Sommer, Herbst

Tipp 18  Entlebuch Natur und natürliche Freuden  156 Beste Saison  Frühling, Sommer, Herbst

Nordwestschweiz Tipp 19  Basel Kultur ohne Grenzen  164 Beste Saison Ganzjährig

Tipp 20  Bad Zurzach Aargauer Zeitreise  172 Beste Saison  Frühling, Sommer, Herbst

Beste Saison  Frühling, Sommer, Herbst

Tipp 24  Bern Hauptstadt mit Lifestyle  208 Beste Saison Ganzjährig

Tipp 25  Biel / Bienne Ein deutsch-französisches Wintermärchen  216 Beste Saison Winter

Berner Oberland und Wallis Tipp 26  Grimsel Glitzernde Gebirgswelt  224 Beste Saison  Sommer, Herbst

Tipp 27  Gstaad Musik und Genuss  232 Beste Saison  Sommer, Herbst


Tipp 28  Simmental Zwischen Sprudelbecken und Siebenbrünnen  240

Tipp 35  Lausanne Die Stadt mit Aussichten  296 Beste Saison Ganzjährig

Beste Saison  Sommer, Herbst

Tipp 29  Saas-Fee Ein Ort der Superlative  248

Tipp 36  Saint-Ursanne Genuss am Fluss  304 Beste Saison  Frühling, Sommer, Herbst

Beste Saison  Frühling, Sommer, Herbst

Tipp 30  Verbier In der Trendsportmetropole  256 Beste Saison  Sommer, Herbst

Tessin Tipp 37  Centovalli Einfach luxuriös  312 Beste Saison  Frühling, Herbst

Tipp 31  Val Ferret Alpine Grenzerfahrungen  264 Beste Saison  Sommer, Herbst

Tipp 38  Locarno & Co. Südliche Winterwonne  322 Beste Saison Winter

Tipp 32  St-Luc Winterliche Zeitreise  272 Beste Saison  Winter, Frühling

Tipp 39  Porlezza Erholsame Grenz­erfahrungen  330 Beste Saison  Frühling, Sommer, Herbst

Westschweiz Tipp 33  Neuenburger Jura Stadtlandschaft Uhrenindustrie  280

Tipp 40  Melide Wasser, Wellen und Sonnenliegen  338

Beste Saison  Frühling, Sommer, Herbst

Beste Saison  Frühling, Sommer, Herbst

Tipp 34  Charmey Auf der Schokoladenseite des Lebens  288

Bildnachweis  346

Beste Saison  Sommer, Herbst

Über die Autorin 347


Tipp 19 Seite 164

Aarau

Liestal

Tipp 36

Delémont

Tipp 22

Seite 304

Seite 192

Solothurn

Tipp 25

Seite 216 Neuchâtel

Tipp 33

Tipp 24 Seite 208

Seite 280

Tipp 23 Seite 200

Tipp 18

Fribourg Yverdon-les-Bains

Seite 156 Thun

Tipp 34

Tipp 35

Spiez

Interlaken

Seite 288

Seite 296

Montreux

Tipp 27 Seite 232

Genève

Sion

Tipp 30 Seite 264

Seite 240

Brig

Tipp 32 Seite 272

Martigny

Tipp 31

Tipp 28

Seite 256

Tipp 29 Seite 248


Schaffhausen Kreuzlingen

Tipp 20 Seite 172

Tipp 12

Frauenfeld

Seite 104 St. Gallen

Tipp 21

Appenzell

Seite 182

Bregenz

Tipp 13 Seite 112

Tipp 14 Seite 122

Tipp 11 Seite 96

Rapperswil Zug

Tipp 10 Seite 88

Luzern

Tipp 9

Tipp 17

Seite 78

Seite 148

Tipp 8

Tipp 16 Seite 138

Seite 70

Chur

Altdorf

Tipp 15

Tipp 2

Seite 130

Seite 22

Tipp 3

Davos

Tipp 6

Tipp 1

Seite 54

Seite 12

Seite 224

St. Moritz

Tipp 4 Seite 38

Tipp 38 Tipp 37

Seite 322

Bellinzona

Seite 312

Lugano

Tipp 39 Seite 330

Tipp 40 Seite 338

Seite 62

Seite 30

Disentis/MustĂŠr

Tipp 26

Tipp 7

Tipp 5 Seite 46


F端r Meriel


Vorwort Weekendreisen sind ein Kulturgut: Abgesehen vom Fussball ist wohl kaum eine Wochenendbeschäftigung so beliebt wie eben diese, wegzufahren, eine oder zwei Nächte ausserhalb der eigenen vier Wände zu verbringen und eine andere Umgebung zu geniessen. Je näher das Reiseziel liegt, desto mehr Zeit bleibt für den Genuss. Das ist wohl einer der Gründe, weshalb nach dem ersten Band von «Weekends für Geniesser» auch der zweite Band mit weiteren 20 Wochenendzielen in der Schweiz und im benachbarten Ausland so erfolgreich war. Jetzt sind die beiden Bände zusammengelegt worden und bieten Ihnen so für fast jedes Wochenende im Jahr eine Idee für eine Genussreise. Die äl­ teren Tipps sind gründlich überarbeitet, fünf Tipps komplett neu geschrieben worden. Zwei neue Reiseziele in bislang nicht berücksichtigten Regionen sind dazugekommen. Auch die neueren Tipps, die 2013 im Band 2 erschienen sind, sind nochmals überprüft worden, sodass jetzt 40 Reiseziele topaktuell beschrieben werden. Es sind Reiseziele für das ganze Jahr, aber auch solche, die in einer bestimmten Jahreszeit am schönsten sind. Darunter sind be­ rühmte Destinationen wie Gstaad oder das Oberengadin sowie weniger be­ kannte wie Charmey im Freiburgerland oder das Val Ferret an der Grenze zu Italien. Der Aufbau bleibt derselbe: Im Zentrum jedes Tipps steht eine schöne Unterkunft, die sich als Ausgangspunkt für die verschiedenen Aktivitäten am besten eignet. Für jeden Tag des Aufenthalts gibt’s einen Vorschlag für ein ganztägiges Programm, einen für Langschläfer sowie eine Schlecht­ wettervariante. Alle Tipps sind mit Angaben zu Öffnungszeiten, Telefonnummern und Fahrzeiten versehen. So gestalten sich die kleinen Ferien ganz entspannt: Sie wissen schon im Voraus, wo Sie einkehren und eventuell vorgängig einen Tisch reservieren könnten, wann die Bergbahn fährt und wo Sie ein Mietvelo erhalten. Einmal am Reiseziel angekommen, kann es also gleich losgehen – mit diesem Führer in der Tasche sind Sie von Anfang an sach- und ortskundig. Dank vielen Hintergrundinformationen lernen Sie Ihr Reiseziel zudem viel besser kennen, als dies mit den gängigen Broschüren und Websites möglich wäre. Jedes der beschriebenen Reiseziele ist auf seine Art einzigartig. Geniessen Sie es – das Lesen wie das Reisen. Gabrielle Attinger

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Tipp 1

Vals

Valser Berge, Valser Wasser 1. Tag Unterkunft  Hotel Alpina, ein architektonisch attraktives Dreisternehaus direkt am Dorfplatz mit einer sehr guten Küche und toller Atmosphäre. Anreise  Mit der Bahn nach Ilanz und mit dem Bus nach Vals, Post. Ankunft  Apéro auf dem Dorfplatz, nach dem Nachtessen im Alpina Rundgang durch das Dorf.

Wanderung zur Zervreila-Staumauer und über Frunt und Gadastatt zurück nach Vals (5 ½ Stunden).

Langschläfer  Fahrt mit dem Bus zur Zervreila-Staumauer, Wanderung bis Gadastatt und mit der Sesselbahn zurück nach Vals (2 Stunden) oder mit dem Trottinett auf der Strasse zurück. Schlechtwetter  Ein Tag für die Therme.

2. Tag Fahrt zur Zervreila-Staumauer, Dreiseenwanderung über Guraletschsee, Ampervreilsee und Selvasee zurück nach Vals (5 Stunden).

Langschläfer  Fahrt mit dem Wan­ derbus ins Peiltal (Abfahrt 13.15 Uhr) und zurück. Schlechtwetter  Frühe Abreise und Shoppingtour im Alpenrhein Village in Landquart.

Steile Berghänge prägen die archaisch anmutende Landschaft von Vals.

Vals

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Bilderbuchansichten: Blick auf Vals-Platz und die hügeligen Hänge hoch.

Warum sehen diese Hänge so anders aus als anderswo? So viel beeindru­ ckender, urtümlicher? Liegt es am Licht oder daran, dass sie ungewöhnlich steil sind? Selbst Reisende, die sonst kaum ein Auge für die Schönheiten der Natur haben, kommen in Vals ins Staunen. Wie eine Malerei wirken die grü­ nen Berghänge mit ihren Höckern und den über den ganzen Berg verstreuten Holzgaden. Sofort möchte man die Hänge hochklettern und sehen, wie es am Ende der Strasse, wo sich das U-Tal schliesst, weitergeht. Bester Ausgangspunkt, um das Tal zu entdecken, ist das Hotel Alpina, das direkt am grossen Dorfplatz liegt. Die Fassade sticht gleich ins Auge, ist sie doch modern und zugleich der rustikalen Umgebung angepasst. Sie ist, wie auch das Innere des Hauses, ein Werk des Stararchitekten Gion A. Caminada. Er stammt aus dem benachbarten Vrin und ist bekannt dafür, dass er sich an Bestehendem orientiert. In seiner Heimatgemeinde, wo er heute noch wohnt, hat er das ganze Dorf architektonisch umsichtig erneuert. Vrin ist dafür 1998 mit dem Wakkerpreis ausgezeichnet worden. 2011 erhielt Caminada den Bündner Kulturpreis. Das Hotel Alpina wurde von Caminada 2001 erstmals erneuert, und zwar die Fassade und der Eingangsbereich. Dazu kamen die drei kleinen Zimmer im hinteren Bereich des Hauses, die er mit farbigen Wänden, einer mit Valser Gneis verkleideten Dusche und einer Art Fensterloggia mit einem Sims so breit wie eine Sitzbank zu gestylten Logen ausbaute. Fünf Jahre später kamen weitere Zimmer dazu und danach wurde auch die Bar umgestaltet.

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Vals


Bereicherndes Gesamtkunstwerk Gion A. Caminada ist ein Hausfreund im Alpina, das spürt man im Ge­ spräch mit der Familie Kühne, die das Haus in dritter Generation führt. Die gelungene Symbiose von Hotelkultur und Architektur macht den Aufenthalt im Alpina so angenehm wie bereichernd. Auch alle Möbel sind von Camina­ da  –  er war Schreiner, bevor er zum Architekten wurde. Und diese sind nicht nur schön, sondern auch funktional, will heissen bequem. Preisverdächtig ist auch die Küche des Dreisternehauses. Im modernen Restaurant werden hervorragende, auf regionalen Spezialitäten basierende Gerichte aufgetischt. Das Carpaccio vom Valser Saibling mit Kräuter-Vinaigrette schmilzt auf der Zunge, die weisse Essenz von der Peperoni mit Basili­ kum eröffnet neue Geschmackshorizonte und das Kalbshohrücken-Steak könnte zarter nicht sein. Kein Wunder, wird das Hotel-Restaurant in den Gourmetführern regelmässig in den Top-Adressen geführt, wenn es um Ge­ nuss im Dorf geht. Ein Bijou ist der Dorfplatz vor dem Haus. In der Mitte steht die barocke St. Peter und Paul-Pfarrkirche, rundherum wunderschöne alte Holzhäuser mit den typischen Treppen  –  ein Anblick wie auf einem dreidimensionalen Kalenderbild. Das älteste von ihnen, das Gandahus, stammt aus dem 16. Jahr­ hundert und beherbergt heute das Heimatmuseum.

Symbiose von Architektur und Gastfreundschaft: Im Alpina kommen Geniesser doppelt zum Zug.


Zweimal talwärts: Trottinette vor dem Restaurant Zervreila und Blick auf das Wasserwerk.

Wasser macht Geschichte Wer noch nie in Vals war, kennt zumindest den Namen vom Wasser, vom gleichnamigen Mineralwasser und von der berühmten Therme. Tatsächlich hat Vals seine Entwicklung verschiedenen Aspekten des Wassers zu verdan­ ken. Mehr noch: Dank des Wassers gehört die Gemeinde zu den wenigen in der Region, die stetig gewachsen sind. Zuerst dank des Zervreila-Staudamms. Er entstand ab 1950, der Bau nahm über fünf Jahre in Anspruch, weil der Ort für schwere Maschinen schlecht zu­ gänglich war. 1957 flutete man den See und liess damit das Dorf Zervreila untergehen. Heute liefert der See nicht nur Energie; seine Farbe, je nach Son­ neneinstrahlung stahlblau, silbern oder türkis, verzaubert die ganze Berg­ landschaft. Auf dem alten Pfad von Vals nach Zervreila kann man bis zur Mauer em­ porsteigen. Doch auch eine bequeme Strasse führt durch den Wald und einen langen, naturbelassenen Tunnel bis zum Gasthaus Zervreila unterhalb der Staumauer. Sogar das Postauto fährt im Sommer bis hierher.

Auf zwei Rollen bergab Nicht nur die ernsthaften Wanderer sollten hier ein erstes Mal einkehren. Der Original Zervreila Heidelbeerkuchen mit Mürbeteig schmeckt hervorra­

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Vals


gend und auch die Apfelküchlein mit Vanillesauce sind besonders lecker. Wer gar nicht wandern mag, kann hier ein Trottinett ausleihen und auf der Strasse zurück ins Tal rollen: In Reih und Glied stehen Dutzende von diesen Zweirä­ dern bereit. Dazu wird ein Helm abgegeben und man erhält gute Tipps: Nicht schneller als 30 Stundenkilometer soll man fahren, durch den alten Tunnel an der imposanten Schlucht vorbei und immer wieder anhalten und den Aus­ blick geniessen. Im Tal unten gibt man die Geräte im Depot ab. Acht Kilometer lang ist die Strecke und über 600 Meter geht es bergab. Den meisten Fahrern ist die Begeisterung schon von weitem anzusehen und anzuhören. Doch es gibt auch weniger glückliche: die Teenager, die der Vater gerne in Fahrt ab­ lichten will, die aber immer zu schnell oder zu wenig fotogen an ihm vorbei­ sausen. Oder die beiden Kinder, die zu Fuss hinter ihren Eltern her laufen müssen, weil sie zu klein sind, um ein eigenes Trottinett zu fahren  –  Passa­ gierfahrten sind verboten.

Seen und Weitblick Wanderer wenden sich an der Zervreila-Staumauer in zwei Richtungen. Eine besonders beliebte Route führt zu drei Bergseen, dem Guraletschsee, dem Ampervreilsee und dem Selvasee. Der gut markierte und bis zum Selva­ see stetig ansteigende Weg öffnet einem den Blick auf die wildromantische

Die Farbe des Stausees unter dem Zervreilahorn wechselt je nach Sonnenstand.


Holz und Stein: ein weniger bekanntes Werk von Peter Zumthor und die Dorfbrücke aus Valser Gneis.

Gebirgslandschaft und bietet eine schöne Aussicht auf das Tal und über das Tal hinweg zum Val Lumnezia. Etwas weniger lang dauert die Tour auf der anderen Talseite, von Zervrei­ la über den Weiler Frunt, der heute nur noch als Maiensäss dient, nach Gada­ statt, von wo sich die Wanderung dank des Sessellifts abkürzen lässt. Wer die bequeme Art, zu Tal zu steigen, verschmäht, kann in Leis oberhalb Vals zwei Ferienbauten des anderen berühmten Architekten dieses Tals, Peter Zumthors, bewundern. Die Route lässt sich natürlich auch in anderer Rich­ tung erwandern. Von Gadastatt geht’s in zwei Stunden an Bergbächen ent­ lang und über sanfte Steigungen bis zur Bergkapelle von Frunt, die direkt am Abgrund steht. Schwindelfreie geniessen von der Bank neben der Kapelle das Bergpanorama. Daneben gibt es noch mindestens drei weitere gemütliche Ausflugsrou­ ten. Erschlossen werden sie vom Valser Wanderbus. Dieser bringt die Gäste über die schmalen Bergstrassen ins abgelegene Peiltal zur Riefa hinauf oder auf die Leisalp  –  und holt sie von dort auch wieder ab. Eine geniale Einrich­ tung, die überall Nachahmer finden sollte. Die zweite Errungenschaft von Vals rund ums Wasser ist die Mineralquel­ le, die schon zur Bronzezeit genutzt worden sein soll. Die Quelle wurde 1960 von einem Deutschen erworben und an die Bierbrauer-Familie Hess weiter­ verkauft. Die Mineralquelle wurde neu angebohrt und das Valser Wasser lan­ ciert. Heute ist die Familie Hess für ihre Weinkellereien rund um die Welt be­ kannt und Vals vor allem für seine Therme. Sie wurde 1996 von Peter Zumthor ganz aus Valser Quarzit gebaut und machte den Ort quasi über Nacht welt-

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Vals


berühmt: Vals wurde auf die touristische Landkarte katapultiert. Kaum ein Ort hat von einem einzigen Bau so profitiert wie Vals. Zu Recht: Die Therme selber erstaunt auch fast 20 Jahre nach ihrer Eröffnung alle, die in den monu­ mentalen Steinquader eintreten. Nur das Verhältnis zwischen der Gemeinde und dem Stararchitekten Zumthor ist inzwischen frostig. 2012 verkaufte Vals nämlich die gesamte Anlage an einen jungen Investor, der das renovierungs­ bedürftige Thermenhotel durch einen Neubau ersetzen soll. Diese Aufgabe hätte Zumthor lieber selber übernommen und war auch bereit, dafür den ganzen Komplex zu kaufen. Doch die Mehrheit der Gemeinde stimmte gegen ihn.

Ein Stein für viele Zwecke Die Therme ist jedoch so attraktiv wie eh und je. Nicht nur die verschiede­ nen Becken in den einzelnen Quadern sollte man geniessen, auch die Aus­ sicht durch die schiessschartenähnlichen Fenster der Behandlungsräume auf das Tal. Im Therme-Laden an der Hauptstrasse unten gibt es den Quarzit in Form von Vasen und anderem zu kaufen. Vieles stammt vom Natursteinwerk Truffer im Dorf. Das Unternehmen hat schon den Bundesplatz in Bern gestaltet und auch die Platten für den neuen Sechseläutenplatz in Zürich hergestellt. Und es fertigt Eiswürfel aus Stein an. Cubistone nennen sie sich neudeutsch und wurden ursprünglich von Schülern der Mittelschule Schiers in einem Wirt­ schaftsbildungsprogramm entwickelt. Jetzt sind die kleinen Kuben mit Loch, die auf einen Holzstab gespiesst und ins Glas gestellt werden, auf einem

Bad und Boutique: Der Valser Gneis dient sowohl berühmter Architektur als auch dem Kunsthandwerk.


Steindächer überall: Die Valser Architektur wird gepflegt.

Rundgang durch das Dorf entweder bei Truffer selber oder im Therme-Laden als handliches Souvenir zu erstehen. Der Stein ist allerdings nicht der be­ rühmte Valser Gneis, sondern Speckstein aus der Surselva. Auch wer keine Cubistones oder andere Steinobjekte kaufen möchte, sollte sich den Spaziergang nicht entgehen lassen. Die alten Holzfassaden und vor allem die wunderbaren Schieferdächer lassen einen immer wieder anhalten und fotografieren. Kaum ein Bergdorf hat eine so homogene Dä­ cherstruktur wie Vals, denn es ist gesetzlich vorgeschrieben, die Dächer mit Steinplatten zu decken. Und immer wieder geht der Blick den Berg hoch auf die steilen grünen Hänge  –  warum sehen sie nur so anders aus als alle ande­ ren?

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Vals


Lohnenswertes Etappenziel: Der Guraletschsee ist einer von drei Seen am Wanderweg.

Was wo wie viel Unterkunft  Hotel Alpina, Dorfplatz, 7132 Vals, T +41 81 920 70 40, info@hotel-alpina-vals.ch, www.hotelalpina-vals.ch, 20 Zimmer in Hauptund Nebenhaus in drei Kategorien, ab CHF 95 pro Person inkl. Frühstück (Wochenende), neu gestaltete Zimmer CHF 120. Hervorragendes Restaurant, Arvenstube mit Terrasse auf dem Dorfplatz, Bar. Anreise  Mit der Bahn nach Ilanz und mit dem Bus nach Vals, Post, eine Minute bis zum Hotel. Parkplatz hinter dem Haus. Wandern  Wanderführer liegen im Hotel auf, ebenso die Broschüren des Verkehrsbüros Visit Vals. Auch auf der Website www.vals.ch finden sich Beschreibungen der Wanderrouten, der Fahrplan des Wanderbusses und weitere interessante Infos. Anmeldung Wanderbus: T +41 81 935 16 49 (Piz-Aul Garage, jederzeit), Tarif Vals, Post – Peiltal CHF 9, Kinder CHF 5.

Trottinett  Miete beim Restaurant Zervreila, 7132 Vals, T +41 81 935 11 66, info@zervreila.ch, www.zervreila.ch, Miete CHF 15. Wellness  Therme, 7132 Vals, T +41 81 926 80 80, therme@thermevals.ch, www.therme-vals.ch. Täglich 11 – 20 Uhr geöffnet. Eintritt CHF 40 für Erwachsene, CHF 26 für Kinder. Reservierung am besten online im Voraus, der Zutritt ist limitiert. Shopping  Cubistone und andere Steinobjekte, Truffer AG, Naturstein­ werk, Liemschboda 168b, 7132 Vals, T +41 81 895 16 42, quarry@ truffer.ch, www.truffer.ch, geöffnet Mo – Fr 9.30 – 12 und 14 – 17 Uhr. Alpenrhein Village Designer Outlet Landquart, Tardisstrasse 20a, 7302 Landquart, T +41 81 300 02 90, info@designeroutletlandquart.ch, www.designeroutletlandquart.ch, geöffnet täglich 10 – 19 Uhr.

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Tipp 2

Surselva

Sport und Genuss hoch fünf Unterkunft  Waldhaus Flims Moun­ tain Resort & Spa, riesiger Hotelpark mit drei Häusern: dem Grandhotel mit fünf Sternen sowie den beiden Viersternehäusern Chalet Belmont und Villa Silvana, eigenes Spa, vier Restaurants, davon zwei GaultMillau-gekürt, mehrere Bars und ein Museum. Limousinenservice, 4 1200-BMW-James-Bond-Cruiser zum Ausleihen (ab Frühling 2015).

Schlechtwetter  Spa-Besuch mit Sauna, Hallen- und Aussenbad, Fitnessraum und -lektionen sowie zwei gigantischen Private Spas. Besuch von Trun, dem Heimatdorf von Alois Carigiet. Im dortigen Museum Cuort Ligia Grischa ist eine grosse Sammlung von CarigietWerken zu sehen.

2. Tag Anreise  Bahnreise nach Chur, Postauto bis Flims Waldhaus, Abhol­ Wanderung auf dem Kulinarik-Trail service des Hotels ab Busstation. «Berg und Sicht» ab Falera bis Spalegna, mit Fünf-Gänge-Menü, Ankunft  Apéro auf der Terrasse verteilt auf fünf Restaurants, des Pavillons, Besuch des Hotel­ 14,4 Kilometer, 5 Stunden (ohne museums im Untergeschoss, Essen). Nachtessen. 1. Tag Drei-Seen-Tour mit dem «Flyer», mit Picknick unterwegs oder Essen im Gasthaus am Crestasee (20 Kilometer, 680 Höhenmeter, leichte Strecke, Fahrtzeit 4½ Stunden).

Langschläfer  Raftingtour oder Wanderung durch die Rheinschlucht (Rafting nachmittags 3½ Stunden). Golfen auf dem Golfplatz Buna Vista Golf Sagogn.

Schlechtwetter  Besichtigung des Benediktinerklosters Disentis. Besuch des Gelben Hauses in Flims, eines preisgekrönten Baus des Langschläfer  «Flyer»-Tour nach Bündner Architekten Valerio Olgiati, Fidaz und Bargis (10 Kilometer, 560 in dem wechselnde Ausstel­lungen Höhen­meter, mittelschwere Strecke, zu Architektur und regionalem 3 Stunden), Essen im Berghaus Schaffen gezeigt werden. Bargis. Grand Canyon der Surselva: die Rheinschlucht zwischen Ilanz und Reichenau.

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Fliegende Velos im Luxushaus Rassig sehen sie nicht gerade aus, und einige der Mountainbike-Cracks, von denen es hier nicht wenige gibt, haben ein mitleidiges Lächeln dafür üb­ rig. Aber für Leute, die beim Wochenendsport nicht leiden, sondern geniessen wollen, sind die Dinger ein Segen: Elektrobikes oder «Flyer», wie ihr Marken­ name lautet. Tatsächlich fliegt man ein bisschen mit ihnen, sogar bergauf. Flims-Laax-Falera in der Surselva war die erste Ferienregion, welche die «Flyer» ins touristische Programm aufgenommen und dieses konsequent ausgebaut hat. Heute besteht ein Netz von elf unterschiedlichsten Elektro­ bike-Routen mit zwei Dutzend Stationen, an denen der Akku der Bikes aus­ getauscht werden kann – die Voraussetzung für ein sportliches Genuss­ programm, das viel länger als ein Weekend dauern könnte. Zu den Vermiet- und Akkustationen gehört auch das Waldhaus Flims Mountain Resort & Spa, die ideale Basis für genussorientierte Weekendsport­ ler: Nirgends lässt sich körperliche Ertüch­tigung besser mit einem Verwöhn­ programm für Körper, Gaumen und Geist kombinieren als hier. Die Fünfster­ neanlage bietet vier Restaurants – zwei d ­ avon sind mit Gault-Millau-Punkten dekoriert. Eine Lounge im Jugendstilpavillon mit Terrasse lädt zum stim­ mungsvollen Ankunftsapéro; die Bars sind bis weit in die Nacht hinein ge­ öffnet. In der Mitte des grossen Hotelparks funkelt wie ein Bergkristall das Glashaus des Hallenbads, Herzstück einer eleganten und weitläufigen Well­ nessanlage.

Im grössten Hotel­park der Schweiz liegt ein ganzer Ferienort: Grandhotel, Spa, Pavillon, Gourmetrestaurant und ein Viersterne­haus mit lichtem Holz in den Zimmern.­


Um die Vorzüge der Luxusanlage auszukosten, braucht man kein Fünfsterne­ zimmer zu buchen. Nicht nur das Chalet Belmont, auch die Villa Silvana ge­ genüber dem Haupt­gebäude bietet Viersternekomfort und ist bei einigen Gästen dank ihrer Zimmer im Sommerhausstil sogar beliebter als das luxuri­ öse Haupthaus. Besonders begehrt ist die Nummer 301 mit freistehender Ba­ dewanne im Zimmer. Und wer sich zwischen den E-Bike-Touren gerne einmal wie ein König herumchauffieren lassen möchte, kann den Limousinen-Ser­ vice mit einem Mercedes S-Klasse in Anspruch nehmen. Für Gäste des Fünf­ sternehauses ist dieser sogar gratis.

Qual der Wahl der Sportart­ Die Surselva ist ein Wunschziel für Sportler verschiedenster Couleur. 330 Kilometer Bike-Routen stehen zur Verfügung, die spektakuläre Rhein­ schlucht, in der Trendsportveranstalter Rafting und Hydrospeed anbieten, drei Golfplätze in nächster Umgebung, und in drei Bergseen kann man sich herrlich abkühlen. Zudem führen bequeme Bergbahnen rundum die Hänge hinauf – auch beim Wandern oder beim neumodischen Hiken und Walken hat man also die Qual der Wahl.

Surselva

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Ohne Schweiss bergauf: Mit den Elektrobikes lässt sich die Surselva mühelos und genussreich erkunden.

An diesem Morgen fällt die Entscheidung jedoch leicht. Die Einstimmung aufs Wochenende hat am Vorabend von der Ankunft am späten Nachmittag bereits bis tief in die Nacht hinein gedauert. Eine ausgedehnte, aber nicht anstren­ gende Tour mit den Elektrobikes soll für neuen Schwung sorgen. Die Drei-Seen-Route ist dafür ideal. Von Flims aus geht’s zunächst nach Staderas und am winzigen Lag Tuleritg sowie am türkisfarbenen Caumasee vorbei nach Conn. Dort steht ein spektakulärer Turm mit grandioser Aussicht: der Spir, der «Mauersegler», eine überhängend angebrachte Aussichtsplatt­ form, von der man in den schönsten Abschnitt der Rheinschlucht sieht. Weit unter den Füssen mäandert der Rhein an den weissen Kalkfelsen vorbei. Das Restaurant Conn ist eine der Akkustationen und ein beliebtes Aus­ flugsziel. Doch es wäre zu einfach, hier schon zu rasten. Also geht’s weiter über das Hochplateau hinunter nach Trin Digg und Trin Mulin bis an den drit­ ten der Seen, den lauschigen Crestasee. Er ist an warmen Sommertagen oft weniger bevölkert als der Caumasee, weil die Autos ziemlich weit weg ge­ parkt werden müssen. Ausserdem steht da ein Gasthaus, dessen Besuch sich unbedingt lohnt. An idyllischs­ter Lage wird beste Kulinarik geboten. Das Gasthaus am Crestasee verfügt übrigens über vier Gästezimmer – ein guter

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Surselva


Tipp für Leute, die gerne einmal ganz abgeschieden logieren möchten. Vor allem aber muss der See genossen werden. Auf dem Holzfloss zu liegen und mit dem grossen Zeh den Schnee «abzukratzen», der noch auf dem mächti­ gen Flimserstein hoch über dem Wald liegt, ist einfach herrlich.

Bade- oder Gaumenfreuden? Zurück im Hotel lockt das Nachtschwimmen, der Spa bleibt samstags nämlich bis 22 Uhr geöffnet. Das macht die Wahl schwierig: Auf der Sprudel­ liege im Freien in die Sterne blicken oder sich etwas schick machen und sich im Gourmetrestaurant verwöhnen lassen? Der Entscheid fällt zugunsten des Restaurants. Das Essen im La Rotonde ist erwartungsgemäss fantastisch. Wer aber das Glück hat, an einem Wochenende anzureisen, an dem das Museums-Dinner stattfindet, sollte sich das Lokal für ein andermal aufheben und in den Keller hinuntersteigen: In den sieben Räumen des Hotelmuseums werden sieben Menügänge und sieben Weine serviert, dazu bekommt man Wissenswertes und Anekdoten aus der langen Geschichte des Hotels gereicht. Im Bordeaux­ keller beginnt die Reise und führt über die Museumsräumlich­keiten und die Muligarage bis ins Olgiati-Museum. Eine abendfüllende Unter­haltung der Spitzenklasse. So oder so, auf dem Nachhauseweg vom Pavillon zurück ins Hotelzimmer sollte man sich noch Zeit für die Night Show im Park nehmen: Wenn es dunkel ist, verwandelt sich der Glaskubus des Bads in eine riesige Leinwand. Die

Fünfsterne-Aussicht: Der Aussichtsturm Il Spir ist über­ hängend angebracht, auf dem Golfplatz Buna Vista ist der Name Programm.

Surselva

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Glasflächen werden mit bewegten Bildern junger Videokünstler bespielt. Mannshohe Fische schwimmen vorbei, Wellen schwappen über das Gebäude, dann wieder leuchtet der Kubus als Kristall in die Nacht. Am nächsten Morgen muss der Kulinarik-Trail aus dem Programm gestri­ chen werden. Nicht des Essens wegen, nein, das ginge schon wieder – aber die Zeit wird knapp. Die Bergluft hat für einen sehr langen Schlaf gesorgt. Also wird um Ersatz gewürfelt: Golfen oder doch lieber raften? Durch die Rheinschlucht wandern oder das Benediktinerkloster in Disentis besichti­ gen? Die Kultur gewinnt: Die 34 Megalithen bei der St. Remigius-Kirche in Falera, Zeugen eines 3500 Jahre alten Sonnenkults und astronomischer Kenntnisse unserer Urahnen, stehen schon lange auf der «Must-see»-Liste. Und das Carigiet-Museum in Trun ist ein gutes Ziel für eine Ausfahrt mit ei­ nem der legendären 1200-BMW-James-Bond-Cruiser, die sich Freunde der grossen Maschinen hier gratis ausleihen können. So bleibt auch noch Zeit für die grosse Heldentat im Spa: Im Bioteich hinter der Sauna, der nie wärmer als 15 Grad wird, einmal so richtig eintau­ chen und die grossen Kois grüssen, die den Badenden um die Füsse schwim­ men. Beim Aufwärmen auf der Sprudelliege danach reift die Erkenntnis: Nicht alle Möglichkeiten zu nutzen, sondern sie zu haben, ohne etwas zu tun – das ist der grösste Luxus.

Orte zum Relaxen: der lauschige Cresta­see.


Die Mega­lithen vor der Remigius-Kirche in Falera.

Was wo wie viel Unterkunft  Waldhaus Flims, Via di Parc, 7018 Flims, T +41 81 928 48 48, info@waldhaus-flims.ch, www.waldhaus-flims.ch, Doppel­ zimmer im Haupthaus ab CHF 450, in der Villa Silvana ab CHF 350, im Chalet Belmont ab CHF 250.

Flyer  Miete im Hotel, ab CHF 40 pro Tag. Eine Karte mit allen Strecken und Akkustationen wird dazu abgegeben.

Anreise  Bahn bis Chur, Postauto bis Flims Waldhaus, Haltestelle fünf Geh­ minuten vom Hotel, Gratis-Abholser­ vice, bei Anreise mit dem Auto fallen CHF 15 pro Tag für den Parkplatz in der Tiefgarage des Hotels an.

Golf  Buna Vista Golf, 7152 Sagogn, T +41 81 921 34 64, info@bunavistagolf.ch, www.bunavistagolf.ch, Greenfee CHF 70, Miete Schlägerset CHF 30.

Restaurants  Gasthaus und Naturbad am Crestasee, 7014 Trin, T +41 81 911 11 27, www.crestasee. com. Berghaus Bargis, 7017 Flims-Dorf, T +41 81 911 11 45, www.berghaus-bargis.ch. Die Restaurants des Kulinarik-Trails werden vom Tourist Center bei der Buchung reserviert: Flims Laax Falera Tourismus, 7017 Flims-Dorf, T +41 81 920 92 00, Kulinarik-Trail «Berg und Sicht» CHF 79 (ohne Getränke).

Rafting  Swiss Raft, Flims, T +41 81 911 52 50, www.swissraft.ch, Rafting mit Imbiss CHF 110.

Wandern  Flims Laax Falera Tourismus, Via Nova 62, 7017 Flims-Dorf, T +41 81 920 92 00, www.flims.ch, Landes­karte 1:25 000, Flims (1194), Ilanz (1214), Karte zu den KulinarikTrails. Sehenswertes  Kloster Disentis, 7180 Disentis, T +41 81 929 69 00, www.kloster-disentis.ch. Gelbes Haus Flims, 7017 Flims Dorf, T +41 81 936 74 14, www.dasgelbehaus.ch. Museum Cuort Ligia Grischa, 7166 Trun, T +41 81 943 11 39, www.trun-turissem.ch, geöffnet Sa 14 – 17 Uhr sowie jeden 2. und 4. So im Monat 14 – 17 Uhr.

Surselva

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Tipp 3

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Sport und Spass im Multipack 1. Tag Unterkunft  Hotel Schweizerhof, ein grosses und sehr komfortables Viersternehaus mit riesigem kulinarischem Angebot, einem aussergewöhnlichen Spa mit Hamam sowie Animation und Betreuung für Kinder. Eines der ganz wenigen Häuser, wo Familien mit Kindern gepflegt werden, ohne Paare, Einzelreisende und die Spa-Klientel zu benachteiligen und umgekehrt. Anreise  Mit der Bahn bis Chur und mit dem Postauto bis Lenzerheide, Post. Das Hotel liegt direkt gegenüber. Ankunft  Apéro in der Bar, Nachtessen in der Arvenstube oder im Wintergarten.

Bike-Miete, Rundtour je nach Können, Ausdauer und Lust, Mittagssnack auf dem Berg oder am See, nachmittags Wassersport mit Mietgerät oder Golf oder Tennis, Abendessen im Stübli.

Langschläfer  Nur Biken oder nur Wassersport. Schlechtwetter  Im BergSpa den Hamam geniessen und sich eine Bergkräuter-Behandlung gönnen, im Hallenbad schwimmen, in der Sauna schwitzen oder in der Fitnesshalle trainieren.

2. Tag Surfschnupperkurs am See, Downhill-Tour mit dem Bike je nach Ausdauer und Können, Snack am See, Baden im See oder im Hotel.

Langschläfer Surfschnupperkurs weglassen. Schlechtwetter  Nochmals aus­ giebig den Spa geniessen, früher abreisen und in Chur das Rätische Museum besuchen.

Treffpunkt und Wunschziel: Der Heidsee bildet das Herz der Ferienregion Lenzerheide.

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Ein See für jede Wetterlage: Im Wassersportcenter herrscht bei Sonnenschein Hochbetrieb.

Silbergrün schimmert der See frühmorgens, wenn rundherum noch alles ru­ hig ist. Da und dort steigen kleine Nebelschwaden hoch, wo der kalte Morgen­ wind über das etwas wärmere Wasser streicht. Der Heidsee ist an vielen Stel­ len nur einen Meter tief, das Wasser wärmt sich an der Sonne schnell auf und erreicht im Sommer 22 Grad. Hier lässt man schon einmal die Füsse ins Was­ ser baumeln, wenn es anderswo noch eisig kalt ist. Und hier schlüpfen jeweils die ersten Kinder in ihre Badeanzüge, um im geschützten Wasserpark mit Brücken, Höhlen und einer Ponton-Fähre mit Zugseil herumzutollen. Und an der Landzunge vorne wagen sich schon im Frühling, wenn der Schnee noch auf den Bergen liegt, Surfer und Segler ins Wasser. Der Heidsee ist Dreh- und Angelpunkt des Sommerlebens auf der Lenzer­ heide und er liegt im Zentrum einer riesigen natürlichen Freizeitarena mit einem grossartigen Angebot. Ob zu Fuss oder auf Rädern, mit Angelrute oder Surfbrett, Golf- oder Tennisschläger  –  hier kommen alle auf ihre Kosten.

Kinder-, Eltern- und auch Single-Paradies Komfortabel logiert man dabei im Schweizerhof. Dieses Viersternehaus im Dorfzentrum ist weit mehr als ein Hotel: Es ist zugleich ein aussergewöhn­ licher Spa und eine kulinarische Traumdestination mit fünf Restaurants so­ wie einer Bar, in der man zur hauseigenen Lounge-Musik wunderbar den Tag ausklingen lassen kann. Und es ist ein Kinderparadies  –  der Schweizerhof gehört zu den Kidshotels. Und doch braucht sich niemand vor Kindergeschrei zu fürchten. Das Haus versteht es wie kein anderes, Familien mit Kindern von anderen Gästen zu trennen, im Restaurant- ebenso wie im Freizeitbereich,

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dem Schwimmbad und der Sauna. Und so werden alle glücklich: Familien mit Nachwuchs, die von einem umfangreichen Animationsprogramm für die Klei­ nen profitieren, Paare, die sich ein paar ruhige Tage in schöner Umgebung gönnen, und Alleinreisende auf sportlicher Schnuppertour. So vielfältig wie die Kundschaft ist auch das Zimmerangebot. Es gibt grosse Zimmer mit Galerie, wo die Kinder Platz finden, Wohnungen, Nostal­ gie-Zimmer im über hundertjährigen Haupthaus mit einem Mix aus traditio­ nellem und modernem Mobiliar und Alpenchic-Zimmer mit hellem Riemen­ parkett, Farbtupfern in Form von Designsesseln sowie einer lichtdurchfluteten Lärchenwand, die den Wohnbereich vom Bad trennt, aber auch Budget-Zim­ mer mit demselben Komfort, aber weniger Design.

Biker-Mekka für Könner und Anfänger Der Spa lockt mit einem grossen Hamam und einem Saunabereich mit Tageslicht und offenen Innenhöfen, wo man so richtig durchatmen kann. Doch zunächst gilt es, eine der vielen sportlichen Aktivitäten zu testen. Be­ sonders stark ist das Angebot für Biker. Die Lenzerheide, die auch im Winter als sportliche Destination gilt, hat in den letzten Jahren viel in Trails und Tracks investiert. Heute stehen 170 Kilometern Wanderwegen über 300 Kilo­ meter Bike-Routen gegenüber. Sie bestehen wie die Skipisten aus blauen (einfachen), roten (mittelschweren) und schwarzen Trails (für Könner). Und dann gibt es da noch die Freerider, die wie ihre Kollegen auf Snow­ boards und Skiern abseits der Pisten über Stock und Stein springen. Im Skill Center an der Talstation der Rothornbahn üben sie ihre Dirt Jumps und Big

Alpine Chic und Ruheoase: Das Hotel Schweizerhof ist ein idealer Ausgangspunkt.

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Eine von vielen Panoramatouren: Die Region weist 300 Kilometer Bike-Routen auf.

Airs auf der Slope. Auch Anfänger sind willkommen. In der Family Area stehen Wippen, Wurzeln und Steine, auf denen das Gleichgewicht und die Koordina­ tion geübt werden können. Im Pumptrack lernt man die Verlagerung des Ge­ wichts in Kurven. Man kann aber auch einfach auf einer Bank sitzen und zu­ sehen, wie die mutigen Biker über die Schanze springen und mehr oder weniger sanft im Big Air Bag, einem 15 Meter langen Luftkissen, landen. Eine gute Einführung ins Biken bietet die Bella Vista-Tour, eine 16 Kilome­ ter lange, landschaftlich sehr attraktive Rundstrecke mit lediglich 500 Me­ tern Auf- und Abstieg, die sich in weniger als zwei Stunden bewältigen lässt. Sie führt vom Zentrum Lenzerheide zum Campingplatz und zum Weiler Sporz hinauf. Dort lässt sich das Hotel Guarda Val bewundern, ein Maiensäss-Hotel, das aus elf bis zu 300-jährigen Ställen und Hütten besteht. Weiter geht es über Spoina, eine Bergbeiz, nach Valbella hinunter und auf der anderen Tal­ seite nach Scharmoin, der Mittelstation der Rothornbahn, hinauf. Eine rasan­ te Schussfahrt führt durch den Wald zurück nach Lenzerheide. Die Tour ist eine von über 70 so genannten GPS-Touren, die mit interaktiver Karte aufs Mobiltelefon geladen werden können. Wer sich etwas mehr zutraut, macht die ebenso schöne Alpen-Tour in um­ gekehrter Richtung. Von Lenzerheide geht es über die Alp God hinauf bis zur Alphütte Fops, wo man sich mit Käse und Speck stärken kann. Danach führt

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Berggipfel für Mutige: Vom Rothorn stürzen sich Extrem-Biker auf der Bike Attack-Strecke zu Tal.

ein Singletrail zur Alp Nova und ein bequemerer Trail weiter zur Alp Lavoz und dann hinunter nach Sartons, wo auf der Sonnenterrasse des Berghauses eine Rast angesagt ist. Die letzte Wegstrecke führt über die Jugendherberge und den Waldweg zum Westufer des Heidsees, das Naturschutzgebiet ist und von einem Lehrpfad gesäumt wird. Hier wächst der seltene Sumpfenzian. Ziel ist die Badeanlage, der Lohn wohl mindestens eine Glace. Die grösste Herausforderung ist die Bike Attack-Strecke, die Wettkampf­ strecke vom Rothorn hinunter zum See: Neun Kilometer auf 1400 Meter Hö­ hendifferenz misst sie und führt über Geröllhalden und Steilwandkurven  –  eine Adrenalin-Bombe für die ganz Hartgesottenen. Sie trägt viel zum Ruf von Lenzerheide als Downhill-Mekka bei.

Fünffach sportlich auf dem Wasser Wer weniger Übung hat und Beine, Gesäss und vor allem auch die Hände schonen möchte, fährt auf einer der leichteren Downhill-Strecken und nimmt sich mehr Zeit für einen Aufenthalt am oder auf dem See. Pedalos stehen bereit und Wasserbikes, Ruderboote, Kajaks und Surfbretter  –  auch zum Stand-up-Paddeln. Und wer noch nie auf einem Brett gestanden ist, sollte dies hier ändern: In Juli und August findet jeden Sonntagmorgen ein Schnup­ perkurs im Windsurfen statt. Stunden vor den Surfern sind die Fischer unterwegs. Von Anfang Juni bis Mitte Oktober darf im Heidsee gefischt werden. Saiblinge, Bach- und Regen­ bogenforellen, Elritzen und Karpfen leben hier. Saiblinge und Forellen wer­ den jede Saison wieder ausgesetzt.

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