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Tiere aus Stein

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Sabine Hurni über

Sabine Hurni über

Von steinernen Fischen und Vögeln aus Holz

Werner Bangerter

Wir alle haben es schon erlebt: In Gedanken versunken schlendern wir durch den Wald, geniessen die Stille unter dem grünen Dach aus Blättern und sind ganz bei uns selber.

Der Blick schweift, ohne an einem bestimmten Objekt hängen zu bleiben. Aber dann erregt unvermittelt ein abgestorbener Baum unsere Aufmerksamkeit. Die Astgabel dort oben erinnert uns doch an ein Lebewesen!

Tatsächlich, bei näherer Betrachtung und mit etwas

Einbildungskraft lässt sich der Kopf eines Fischreihers ausmachen. Oder ist es eine Hundeschnauze? Es scheint, als hätte der Zahn der Zeit an dieser hölzernen Leiche genagt und eine Skulptur erschaffen.

Im Kopf abgespeicherte Bilder

Unser Erinnerungsvermögen hat verschiedene Ebenen. Das perzeptuelle Gedächtnis ist eine davon. Es hilft uns, Personen, Gegenstände und Orte wieder zu erkennen. Unser Hirn ist darauf programmiert, dauernd Vergleiche

anzustellen, sei es mit Hilfe des Hörsinns oder mit dem Auge. Unbemerkt und unbewusst hat das Gedächtnis seit frühester Kindheit gespeichert, wie ein Baum, ein Ball, ein Eiszapfen – oder eben ein Tier aussieht, oder zumindest, wie es aussehen könnte. Der Hippocampus ist der Arbeitsspeicher unseres Gehirns und die Schaltstelle zwischen dem Kurz- und dem Langzeitgedächtnis, und damit eine zentrale Schaltstation des limbischen Systems. Er ist übrigens einer der wenigen Bereiche im Gehirn, wo ein Leben lang neue Nervenzellen gebildet werden können.

Achtsamkeit trainieren

Es lohnt sich in jedem Fall, in freier Natur seine Sinne zu schärfen. Wälder, Seen, Flussufer und Bergregionen bringen veritable Kunstwerke hervor, die es zu entdecken gilt. Seen und Flüsse, weil an deren Ufern nach ausgiebigem Regen Schwemmholz landet, Berge, weil Wasser, Hitze und Kälte besonders im Jura den Kalkstein zu skurrilen Gebilden formen.

Wer aufmerksam unterwegs ist, wird nach einem ersten Fund garantiert weitere Entdeckungen machen. Einfach Augen auf, und seiner Fantasie freien Lauf lassen, lautet das Rezept. Der Hippocampus hilft uns dabei.

Wer aufmerksam unterwegs ist, wird spannende Entdeckungen machen. »

Tipp

Starten Sie im Kreis der Familie, unter Freund*innen und Bekannten einen Wettbewerb: Wer fotografiert bis Ende Jahr die originellsten Imitate von Tieren?

Alle Steinobjekte wurden am Hang zum Chasseral im Berner und Neuenburger Jura gefunden, die Bilder mit Holzobjekten am Bielersee geschossen. Die Tierskulpturen aus Jurakalk wurden punktuell nachbearbeitet.

Mit Blumendekorationen bezaubern

Mit Blumen können wir unseren Mitmenschen gegenüber ganz viele Signale senden. An Geburtstagen, Hochzeiten und auch an Beerdigungen ist Blumenschmuck nicht wegzudenken. Wir klären Sie über die Symbolik der verschiedenen Blumen und ihrer Farben auf.

Gabriela Gerber

Durch ihren Farbenreichtum erfreuen Blumendekorationen Herzen, erfüllen zwischenmenschlich bedeutsame Funktionen und spielen auch in der nonverbalen Kommunikation eine wichtige Rolle. Dabei kann man natürlich auch unwissentlich falsche Signale senden. Bei der Auswahl im Blumenladen oder beim Zusammenstellen eines bunten Blumenstrausses als Geschenk im eigenen Garten ist es daher angebracht, einige Tipps zu beachten. Damit Sie mit dem nächsten Blumengeschenk voll ins Schwarze oder besser gesagt ins Bunte treffen, finden Sie nachfolgend ein paar Anregungen zur richtigen Blumenauswahl. Sollten Sie selbst mit einem hübschen Blumenstrauss beschenkt worden sein, finden Sie hier einige hilfreiche Pflegetipps, um sich möglichst lange an der Blumenpracht erfreuen zu können.

Einen Kranz für den Sieg

Dekorationen aus Pflanzen haben eine sehr lange Tradition. In der römischen Mythologie erfüllte beispielsweise der Lorbeerkranz eine wichtige Rolle bei der Siegerehrung. Die Corona triumphalis, nicht zu ver-

wechseln mit einer weltweit verbreiteten Krankheit, galt im Römischen Reich als höchste Auszeichnung eines Feldherrn, welcher ihn zu Triumphzügen und an öffentlichen Veranstaltungen tragen durfte. In ägyptischen Gräbern wurden Blumengebinde gefunden, aber auch die German*innen und Griech*innen kannten bereits Blumenschmuck. Ab dem 16. Jahrhundert war der Blumenstrauss in unseren Breitengraden vor allem Adligen vorbehalten, hielt dann ab Mitte des 19. Jahrhunderts auch im Mittelstand Einzug. Noch heute erinnert die Auszeichnung der besten Schwinger an Schwingfesten mit Kränzen an die uralte Tradition aus der Antike.

Heute werden verschiedenste Blumenarten als Schnittblumen ganzjährig angebaut. Sie sind als Dekoration in Form von Blumensträussen, Gestecken, als Kranz, Tischschmuck sowie als Grabschmuck nicht mehr wegzudenken. Sei es als Dankeschön, als Entschuldigung, als Genesungswunsch oder als Mitbringsel anlässlich eines besonderen Anlasses wie Geburtstag, Konfirmation, Jubiläum, Hochzeit, Valentinstag, Muttertag, Beerdigungen oder zu Weihnachten und vielen weiteren Gelegenheiten – Blumendekorationen finden immer Anklang. In der Floristik werden Pflanzen zu Schmuck- und Werkstücken nach genauen gestalterischen Kriterien korrekt arrangiert. Dabei spielen die Symbolik und die Farben eine nicht unwichtige Rolle in der Blumensprache.

Schnittblumen und die Symbolik ihrer Farben

Weisse Blumen Weiss steht für Reinheit und Unschuld, für Anfang und Ende und für Vollkommenheit. Geschenke aus weissen Blumen eignen sich zu Geburten, zu Hochzeiten oder bei tiefer Trauer.

Rote Blumen Rot steht für Lebensfreude und Kraft, für Schönheit und Erotik. Mit roten Blumen drückt man tiefe Zuneigung und Liebe aus.

Gelbe Blumen Gelb steht für Sonne, Glück, Fröhlichkeit und Lebenslust. Gelbe Blumen passen in fröhlichen Momenten. Orange Blumen Orange drückt Lebensfreude und Zuneigung aus. Sind Sie von einer Person sehr fasziniert, eignen sich orange Blumen.

Lila Blumen Lila bedeutet Treue, Zurückhaltung und Bescheidenheit. Sie können damit ausdrücken, dass es Liebe auf den ersten Blick war, oder Sie verbinden die beschenkte Person mit Eleganz.

Bedeutung von Rosen als Schnittblumen

Die Rosen gelten bekanntlich als die Königinnen der Blumen. Ihre Farben haben eine spezielle Symbolik:

Rote Rosen Symbol für wahre Liebe und tiefe Leidenschaft Weisse Rosen Zu Geburten, zu Trauungen oder zu tiefer Trauer Gelbe Rosen Symbol für Freundschaft und Glücksmomente Orange Rosen Zeichen von Wärme und Freundschaft, daher als Dankeschön unter Freund*innen gut geeignet Rosa Rosen Symbol für zarte Verbundenheit

Die richtige Dekoration für den Anlass

Im Blumenladen der Gartenbauschule Oeschberg werden ganzjährig unzählige selbst kultivierte Pflanzen zum Verkauf angeboten. Aus einjährigem Sommerflor, vielen Stauden, Gehölzen oder Zwiebelpflanzen zaubern angehende Florist*innen unter fachlicher Anleitung liebevoll die richtige Blumendekoration für spezielle Anlässe. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Zum einjährigen Sommerflor zählen beispielsweise die Gartenzinnie, Sonnen- und Witwenblumen, Leberbalsam, Fuchsschwanz, Kugelamarant, Dahlien und viele mehr. Diese werden im April von unseren auszubildenden Zierpflanzengärtner*innen ausgesät, pikiert, getopft, gegossen und gedüngt. Im Juni erfolgt das Auspflanzen in Freilandbeete. Unzählige Schnittblumen werden dort weiterhin sorgfältig gehegt und gepflegt. Regelmässig werden sie gegossen, verwelkte Blüten ausgeschnitten, Unkraut gejätet und bei Bedarf Düngergaben verabreicht. Im Sommer werden im Gewächshaus tausende junger Chrysanthemen ausgepflanzt, welche dann ab Ende September als Schnittblumen ebenfalls zum Verkauf bereitstehen. Im Spätherbst wird damit begonnen, verschiedenste Zwiebelpflanzen einzutopfen und zwischenzeitlich im Kühlraum zu lagern, um sie bis im Frühjahr der nötigen Kälteperiode auszusetzen. Dazu gehören Traubenhyazinthen, Narzissen, Hyazinthen und verschiedenste Tulpensorten, welche im Frühjahr die ersten Farbtupfer in Wohnzimmern oder auf Fensterbrettern geben.

Auch Stauden geeignet

Auch unzählige Stauden eignen sich sehr gut als langlebige Blumen in der Vase, im Gefäss oder im Kranz. Dazu gehören beispielswiese Frauenmantel, Fetthenne, Sonnenhut, Wollziest, Lampionblumen, Lavendel, Johanniskraut, Rittersporn und verschiedenste Gräser wie Plattährengras, Rutenhirse, Chinaschilf oder Zittergras sowie unzählige, duftende Kräuter. Staudengärtner*innen erlangen am Oeschberg in einer dreijährigen Ausbildung das nötige Wissen rund um Staudenkulturen.

Dazu gehört unter anderem Wissen um Standortansprüche und nicht zuletzt um Verwendungsmöglichkeiten von Stauden, wozu eben auch Möglichkeiten in der Floristik zählen. Last but not least achten auch Lernende der Abteilung Garten- und Landschaftsbau ganzjährig darauf, noch brauchbares Schnittgut aus dem Park in die Abteilung Floristik zu transportieren, wo es upcycelt, also wiederverwertet wird. Aus geschnittenen Korkenzieherhaseln, Spiersträuchern, Magnolien, Efeu, Hortensien, Waldreben, Hopfen und Koniferen (Nadelhölzer), kreieren die Florist*innen zauberhafte Neukreationen, um Herzen im richtigen Moment und in richtigen Farbnuancen zu erfreuen. Einige Blumen werden saisonal bedingt an der Blumenbörse zugekauft. Blumen wirken jederzeit magisch und zaubern immer ein Lächeln ins Gesicht. Die Ansicht, eine ungerade Anzahl Blumen in der Vase sei zwingend, scheint übrigens veraltet zu sein. Hingegen sind immer noch viele Menschen der Überzeugung, die Zahl 13 bringe Unglück. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen zufriedenen und bunten Herbst und besonders viel Glück bei der Auswahl der richtigen Blumendekoration für einen geliebten Menschen.

Nachfolgend finden Sie einige Tipps und Anregungen, welche Ihnen die Auswahl beim nächsten Blumenkauf erleichtern oder bei der Pflege selbst erhaltener Blumendekorationen hilfreich sein können.

Gabriela Gerber, ist gelernte Staudengärtnerin, kaufm. Angestellte und dipl. Arbeitsagogin. Sie ist als Berufsbildnerin in der Vorlehre Integration an der Gartenbauschule Oeschberg in Koppigen BE tätig. In ihrer Freizeit sammelt sie gerne Pilze, kocht gerne und liebt die Natur.

Tipps zur Pflege von Blumensträussen in Vasen

Auch frische Blumensträusse halten nicht ewig. Beachten Sie jedoch folgende Tipps, steigern Sie die Haltbarkeit der Blumen um einige Tage:

• Verwenden Sie eine saubere Vase. In verschmutzten Vasen befinden sich Bakterien, welche die Blumen schneller welken lassen. Meine Vasen fülle ich zum Reinigen über Nacht mit

Essigwasser und spüle sie am nächsten Morgen gut aus.

Verwenden Sie nicht zu enge Vasen. Sie könnten die Stiele quetschen und die Wasseraufnahme hemmen. • Kürzen Sie die Blumenstiele mit einem scharfen Messer um einen Zentimeter schräg ein. Benutzen Sie keine Schere. Das könnte die Leitbahnen der Blumen zerquetschen und die

Wasseraufnahme erschweren. Das gilt vor allem bei holzigen

Blumenstängeln, wie z.B. bei Rosen. Tulpen halten länger, wenn die Stängel gerade geschnitten werden. • Entfernen Sie die untersten Blätter der Blumen, so dass nur die Stängel im Wasser stehen. Blätter beginnen schnell zu faulen, Bakterien entwickeln sich schneller.

• Verwenden Sie in den meisten Fällen handwarmes Wasser für die Vase. Tulpen und Narzissen mögen jedoch lieber kaltes

Wasser. Tulpen sind in nur ca. 8 cm tiefem Wasser länger haltbar, die meisten anderen Schnittblumen bevorzugen viel

Wasser in der Vase. Werden Narzissen in der Vase mit anderen Blumen kombiniert, lässt man sie nach dem

Anschneiden 1 Stunde liegen. Erst dann werden sie zu den anderen Blumen ins Wasser gestellt. Dieses Vorgehen verhindert das Verstopfen der Leitbahnen anderer Blumen durch den ausfliessenden Schleim.

• Stellen Sie Ihren Blumenstrauss, wenn möglich an einen kühlen, schattigen Platz und nicht in die Nähe von reifem

Obst. Dieses gibt Ethylen, ein Reifegas ab, was die Blüten schneller altern bzw. welken lässt.

• Wechseln Sie das Wasser täglich. Spülen Sie die Stängel gut ab, bevor Sie sie wieder ins frische Wasser stellen. Entfernen

Sie vorgängig bereits verwelkte Blumen. Diese geben, wie auch reifes Obst, Ethylen ab und lassen weitere Blüten schneller welken.

• Schneiden Sie die Stängel der Blumen etwa alle 2–3 Tage wieder schräg an, damit die Leitbahnen gut gereinigt sind.

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