Aktuell Rasenregeneration nach Sommertrockenheit In Trockenperioden, d.h. wenn im Boden ein Feuchtigkeitsdefizit besteht, wird das Wachstum der Pflanzen eingeschränkt. Die Wurzeln können dem Boden nicht genügend Wasser entziehen, um den Bedarf der Pflanze zu decken. Die Pflanze wird schlaff und welkt. Verläuft dieser Welkevorgang über eine längere Periode, können sich Blätter und Stiele braun verfärben, vertrocknen und absterben. Häufiges und tiefes Mähen sowie eine starke Belastung strapazieren die Gräser noch zusätzlich. Abgestorbenes Pflanzenmaterial verfault und führt zu lückigen Grasbeständen. Darin können Hirsen und Unkraut ungehindert auflaufen. Betroffene Rasenflächen sollten deshalb jetzt fachgerecht saniert werden.
Fehlstellen im Rasen haben verschiedene Ursachen Durch die längeren, wiederkehrenden Trockenperioden haben sehr viele Rasenflächen Schaden genommen. Aber nicht nur Hitze, sondern auch Nährstoffmangel, falsche und zuwenig durchdringende Bewässerung haben Trockenstellen im Rasen begünstigt. Zudem förderte die Bewässerung und dem damit verbundenen feuchtwarmen Klima in der obersten Bodenschicht, das Auftreten von verschiedenen Rasenkrankheiten (z.B. Fusarium, Phythium). Trockenheitstoleranz Grasarten haben unterschiedliche Trockenheitstoleranzen. Als trockenhart gelten Arten und Sorten, die nach dem Vertrocknen der Blätter mit Wurzeln und Ausläufern überleben und bei Feuchtigkeit rasch wieder austreiben. Hohe Stickstoffgaben, Kali- und Lichtmangel verringern die Trockenheitsresistenz. Die Trockenhärte der bei uns verwendeten Rasengrasarten nimmt in folgender Reihenfolge ab: Festuca arundinacea, Festuca ovina-Unterarten, Poa pratensis, Festuca rubra-Unterarten, Lolium perenne, Agrostis-Unterarten, Poa annua, Poa trivialis. Rasenregeneration Unter Regeneration oder Renovation verstehen wir das Beseitigen von Schäden und Mängeln an der vorhandenen Rasennarbe und der oberen Wurzelschicht, ohne die Grasnarbe umzubrechen. Der beste Zeitpunkt dafür ist im Frühjahr oder noch idealer jetzt, im Spätsommer August/September.
Vorgehen bei einer Rasenregeneration Unkrautbekämpfung Die Rasenfläche ist rechtzeitig vor Regenerationsbeginn zu besichtigen und auf Unkrautbesatz zu prüfen. Stark verunkrautete Flächen können ca. 4 Wochen vor der eigentlichen Rasenregeneration mit dem Herbizid Foxtril P behandelt werden. Da Foxtril P eine gewisse Bodenwirkung hat, muss nach dessen Einsatz mit der Nachsaat ca. 4 Wochen gewartet werden! Bei jungen Rasenflächen, die weniger stark verunkrautet sind, genügt der Einsatz des Wuchsstoffherbizides Duplosan KV Combi, ca. 2 Wochen vor der Rasenregeneration.
Mähen Der Rasen ist jetzt ausnahmsweise tief zu schneiden (ca. 1,5 - 2 cm), damit beim anschliessenden Vertikutieren möglichst viel abgestorbenes Pflanzenmaterial (Rasenfilz) entfernt werden kann. Vertikutieren Das vertrocknete Rasengras muss gut herausvertikutiert werden, damit für die Samen der folgenden Nachsaat ein guter Bodenkontakt ermöglicht wird. Es sollte aggressiv und kreuzweise vertikutiert werden. Das anfallende Material ist sauber zusammenzurechen. Top Dressing Mit einem speziellen Rasen-Topdress-Substrat, z.B. UFA-Rasenerde, können die Keimbedingungen des Rasensaatgutes deutlich verbessert werden. Ebenfalls können kleine Unebenheiten bis max. 2 cm ausgeglichen werden. Eine Schichthöhe von 0,5 - 1 cm Rasenerde sollte in der Regel nicht überschritten werden, da sonst grössere Anforderungen an die Bewässerung gestellt werden müssten. Nachsaat Die Nachsaat erfolgt je nach Standort mit UFA-Regeneration Highspeed, UFA-Primera Highspeed oder in schattigen Lagen mit UFA-Schattenrasen oder UFA-Regeneration Supina. Die Saatmenge beträgt je nach Lückigkeit des Rasens 15 - 25 g/m2. Bewässerung der Nachsaat Während Auflauf und Keimung ist ein Austrocknen der oberen Bodenschicht zu vermeiden. Bei trockener Witterung ist eine Bewässerung unbedingt notwendig. Von der Saat bis ca. 2 Wochen danach ist der Rasen 2 bis 3 mal/Tag bei trockenen Verhältnissen zu bewässern. Nach Bestandesschluss wird 1 bis 2 mal/Woche mit mindestens 10 - 15 mm/Gabe beregnet. Bei idealer Feuchtigkeit werden die Lücken schnell geschlossen und der Rasen ist nach 4 bis 6 Wochen einigermassen dicht. Düngung der Nachsaat Viele Rasenflächen sind relativ gut mit Nährstoffen versorgt. Der Einsatz eines speziellen Rasen-Ansaatdüngers kann gleichzeitig mit der Nachsaat durchgeführt werden. Damit ältere Gräser nicht zu stark gefördert werden kann ebenso ca. 2,5 Wochen gewartet und dann die Düngung verabreicht werden. Rollrasen Für eine Totalsanierung der Rasenfläche kann eine Rasenneusaat erfolgen oder Rollrasen verlegt werden. Nach einer Sanierung mit Rollrasen ist die Rasenfläche nach 2 - 3 Wochen bereits wieder belastbar. Witterungsbedingte Auflaufschwierigkeiten und die „Unkrautproblematik“ entfallen!
Beratung Für Fragen oder Besichtigungen steht Ihnen unser PROFI GRÜN-Berater gerne zur Verfügung.
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