ThunerseeLiebi Nr. 1, Frühling 2020

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1/Frühling 2020/CHF 14.–

Thunersee

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Mit dem E-Bike unterwegs

Zu Gast bei Rolf Fuchs

Wipfelstürmer in unseren Wäldern


www.hauensteinhotels.ch

3645 Gwatt Tel. 033 334 30 30 www.deltapark.ch

3700 Spiez Tel. 033 655 66 66 www.belvedere-spiez.ch

3636 Längenbühl Tel. 033 356 26 55 www.grizzlybaer.ch

3655 Sigriswil Tel. 033 252 25 25 www.solbadhotel.ch

3600 Thun Tel. 033 224 08 08 www.burehuus.ch

3654 Gunten Tel. 033 252 38 38 www.schoenberg.ch


Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser

Highlights:

Endlich! Die Tage werden wieder länger, die Farben wieder satter, die Luft wieder wärmer. Kurz: die Natur und die Tierwelt – und vielleicht auch Sie, liebe Leserin, lieber Leser – erwachen aus dem Winterschlaf. Ich persönlich fühle mich im Frühling wahrhaftig wie frisch geboren, sind mir doch die wärmeren Monate des Jahres deutlich lieber. Und so haben wir uns aufgemacht und haben in der vorliegenden Ausgabe der ThunerseeLiebi die spannendsten Themen des Frühlings für Sie zusammengestellt. Besonders herzerwärmend sind die süssen Bilder und Informationen über die Wipfelstürmer in unseren Wäldern, die Eichhörnchen. Wir kennen sie als Profikletterer und als Überlebenskünstler, die ihre Wintervorräte im Waldboden verstecken. Wir haben mit dem Wildbiologen Simon Capt über diese flinken Nagetiere gesprochen, besonders über die Bedrohnung durch die aus Amerika importierten Grauhörnchen. Dazu finden Sie Tipps, wo man in der Thunerseeregion Eichhörnchen sichten kann. Auch sehr ans Herz legen kann ich Ihnen den Artikel über Schlafstörungen ab Seite 64. Die moderne Zeit bringt unseren Nerven oft Belastungen und Stress, was zu Unruhezuständen, Schlafbeschwerden und zu geistiger Erschöpfung führen kann. Allein die Erkenntnis, dass bereits sehr einfache Massnahmen grosse Verbesserungen mit sich bringen, ist sehr beruhigend. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen «ä tüüfe, gsunde Schlaf». Und wenn bei Ihnen mit dem Einzug des Frühlings auch die Lust auf etwas Exotisches steigt, dann empfehle ich Ihnen eine Fiesta Mexicana. Unser Gourmet-Report führt uns zu einer Küche, die Produkte und Techniken der ganzen Welt im Kleinen abbildet. Geniessen Sie mit uns einen kulinarischen, pikanten Abstecher in die Küchen Mexikos. Die Angebote rund um den Thunersee sind so vielfältig wie die mexikanische Küche selber.

Durch das Verstecken von Nüssen sind Eichhörnchen kaum Nahrungsengpässen ausgesetzt. Im Gespräch mit dem Wildbiologen Simon Capt erfahren wir mehr über diese flinken Nagetiere.

Die Güte der mexikanischen Küche hat auch Gastronomen der Thunerseeregion dazu bewogen, diese vermehrt anzubieten. Die Angebote sind mal spanisch, mal texanisch beeinflusst, aber immer spannend.

Ich wünsche Ihnen bei der Lektüre gute Unterhaltung. Geniessen Sie den Frühling in all seinen Facetten.

ieren!

Jetzt abonn Nina Ruosch Layouterin ThunerseeLiebi Werd & Weber Verlag AG, Thun / Gwatt

ch ersee-liebi. mail@thun 336 55 55 33 oder Tel. 0

Auch am Kiosk!

Im Frühling ziehen blühende Magnolien mit ihren üppigen und fantastischen Blüten jeden Blick unweigerlich auf sich. Rund um den Thunersee begegnen wir zahlreichen Exemplaren, die einen Hauch von Exotik verbreiten.

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EINBLICK

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FrĂźhling ist, wenn die Seele wieder bunt denkt.


Outdoor 6 Frühlingswalk auf den Harder Seeliebe 14 Schöne neue Ufer für den Thunersee Tierwelten 20 Baumpflanzer, Kletterprofis und Überlebenskünstler Thunersee-Persönlichkeiten 32 Zu Gast bei Rolf Fuchs 38 Elisabeth Salzmann: Im Reich der Farben, Formen und Gerüche Gourmet 44 Zunfthaus zu Metzgern: Der normale Alltag 50 Mexiko-Report: Fiesta Mexicana 58 Geniessen ab Hof: Wiesenmilch aus dem Buchholz Gesundheit 64 Naturapotheke: Sanft heilen bei Schlafstörungen – Seelenbalsam aus der Natur 74 Leben im Alter: «Ich habe eine Uhr zwischen die Schoggitafeln gelegt…» 78 86 92

Kunst & Handwerk Christine Lanz: Auf den Spuren der Dreidimensionalität Gustav Ritschard: Das Gebirge im Fokus – Bergmalerei als Kraft der Ruhe Der Niesen: Ein Berg, der die Künstler begeistert

Architektur 100 Kunstvoll sanieren – Zeitzeugen erhalten:

Ein Schloss, welches seiner Zeit voraus war

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Natur 106 Die Magnolie – Königin der Gehölze Outdoor 114 E-Bike-Report: Die Region rund um den Thunersee ­

komfortabel entdecken

Literatur 124 Lesen macht glücklich! Buchtipps von Regula Tanner 126 128

Backen & Basteln Auf Schneckenjagd: Messerbänkchen Lauwarmer Spargelsalat

Geschichte 130 Vom Thunersee aufs Niederhorn:

Die erste und einzige Bahn vom Thunersee in die Höhe

Bärndütsch 136 Elsbeth Boss: Grand Hotäu 139 140 144 146

Kreuzworträtsel Gute Adressen Veranstaltungen Ausblick & Impressum

Publireportagen 98 Waser Immobilien – Schätzung als wichtigste Ausgangslage 138 Hotel Seegarten Marina: Gönnen Sie sich eine Pause am Thunersee

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FrĂźhlingswalk auf den Harder Patrick Leuenberger 6

Annette Weber


Outdoor

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Streng genommen ist der Hausberg Interlakens, der Harder Kulm, gar kein Berg, sondern lediglich der westlichste Teil des etwa 30 Kilometer langen Harder-Gebirgszuges. Nachdem der hier einheimische Alpensteinbock am Anfang des 20. Jahrhunderts durch Jagd und Krankheit beinahe ausgestorben war, wurde 1914 in der Nähe der Talstation

Wer sich dem Harder Kulm stellt, wird reich dafür belohnt.

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nicht zu unterschätzen. Selbst für geübte Berggänger kann das stellenweise recht anspruchsvolle Gelände eine Herausforderung darstellen. Doch wer sich dem Harder Kulm stellt, wird reich dafür belohnt.

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ie spektakuläre Kulisse rund um die Schwemmebene zwischen Thuner- und Brienzersee, auch «Bödeli» genannt, ist alles andere als ein Geheimtipp. Rundherum präsentieren sich die Berge der Berner und Emmentaler Alpen in ihrer atemberaubenden Grösse. Zwischen den zahlreichen Bergmassiven, von denen viele ihn überragen, wirkt der Harder Kulm gar nicht so gewaltig. Trotzdem sollte man für den Aufstieg die guten Wanderschuhe mitbringen, denn die rund 750 Höhenmeter bis zum Panorama-Restaurant sind

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Ein fantastisches Bergpanorama geniesst man auf dem Hausberg von Interlaken, dem Harder Kulm. Wenn man sich für den Aufstieg zu Fuss anstatt mit der Harderbahn entscheidet, wird das Erlebnis noch grösser. Ein beeindruckender Aussichtspunkt beim Aufstieg hoch über dem Tal ist auch die Falkenfluh.

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Seeliebe

Schöne neue Ufer für den Thunersee Carmen Frei 8

Theodor & Annette Weber


Seeliebe

Es ist wieder soweit: Alle vier Jahre findet eine ausserordentliche Absenkung des Thunersees statt. Der tiefe Seespiegel bietet die Möglichkeit, die Ufer des Sees umzugestalten und zu sanieren, was auch dieses Mal mit verschiedenen Projekten genutzt wird. Eines davon wird in Faulensee umgesetzt und verspricht Mensch und Tier ein schönes Seeufer.

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meist schon lange vor einer Seeabsenkung einreichen, folgen die Anfragen von Privatpersonen darum oft erst später. Rund um den Thunersee gibt es nämlich viele Privatpersonen, welche für die Uferabschnitte ihres Grundstücks selbst verantwortlich sind. Die Grundbesitzer am Thunersee erkennen aber oft erst nach der Seeabsenkung, wo an ihren Uferanlagen Schäden entstanden sind. Darum gibt es neben dem langwierigen Verfahren für eine bauliche Bewilligung auch die Möglichkeit, Unterhaltsarbeiten nach erfolgreicher Beantragung einer Fischereibewilligung zu erledigen.

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Die zuständigen kantonalen Fischereiaufseher vom Fischereistützpunkt Faulensee erhalten darum den ganzen Januar durch viele Anfragen zu Ufersanierungen. Auch Mitte

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ARBEITEN AM UFER

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ine Seeabsenkung des Thunersees wird alle vier Jahre durchgeführt, wenn genügend Gesuche zu Ufersanierungen und -umgestaltungen eingereicht werden. 2020 ist dies durch die verschiedenen Gesuche der Gemeinden gegeben. Die kontinuierliche Absenkung begann bereits im Dezember, im Januar erreichte der Thunersee den Tiefststand von 557.00 m. ü. M. Die Absenkung wird jeweils von vielen Gemeinden genutzt, um die Ufer zu sanieren oder umzugestalten. Die Arbeiten am Ufer gestalten sich dabei oft schwierig, da es sich um Stellen handelt, an die man nur schwer herankommt. An vielen Stellen wird der Bedarf an Sanierung erst offensichtlich, wenn das Wasser abgesenkt wird. Während die Gemeinden, grosse sowie kleine, ihre Gesuche beim Regierungsstatthalteramt in Thun

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Tierwelten

Baumpflanzer, Kletterprofis und Überlebenskünstler Nicole Odermatt

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Die Eichhörnchen – man kennt sie als Profikletterer und als Überlebenskünstler, die ihren Wintervorrat im Waldboden verstecken. Im Gespräch mit dem Wildbiologen Simon Capt erfahren wir mehr über diese flinken Nagetiere, besonders über die Bedrohung durch das aus Amerika importierte Grauhörnchen. Dazu gibt er Tipps, wo man in der Thunerseeregion Eichhörnchen sichten kann.

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er Frühling ist die Zeit, in der die Eichhörnchen ihr Fell wechseln und ihr Nest bauen. Der Wintervorrat ist wohl aufgebraucht und aus den vergessenen Nüssen entsteht neues Leben. Auch bei den Eichhörnchen selbst meldet sich jetzt neues Leben an; sie paaren sich von Januar bis Februar und werfen im März oder April zwei bis fünf Junge. Anschliessend folgt eine weitere Paarungszeit mit Wurf im Sommer. Die in unseren Breitengraden lebenden Eichhörnchen gehören zu den Eurasischen Eichhörnchen. Wie die Bezeichnung sagt, kommen sie in Europa und im nördlichen Teil Asiens vor. Doch obwohl es ihr Name vermuten lassen würde, essen Eichhörn-

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chen gar nicht so viele Eicheln: Sie enthalten zu viele Bitter- und Gerbstoffe und sind somit schwer verträglich. Manchmal nehmen die Eichhörnchen sie aber trotzdem zu sich, nämlich wenn sie sonst nichts finden. Viel lieber haben sie Baumfrüchte und anderes Pflanzliches: Auf ihrer Speisekarte stehen Bucheckern, Nüsse, Tannenzapfen, Knospen, Früchte oder Pilze. Wenn sich die Gelegenheit bietet, greifen sie aber auch bei Fröschen, Jungvögeln, Vogeleiern und Insekten zu. Eichhörnchen halten keinen Winterschlaf, deshalb sind sie auf einen Wintervorrat angewiesen. Sie vergraben Nüsse im Boden oder verstecken sie in Baumritzen. Natürlich erinnert sich selbst das intelligenteste


Tierwelten

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Eichhörnchen nicht an alle Verstecke; viele Samen beginnen im Frühling zu keimen und wachsen zu Bäumen heran. Die Eichhörnchen haben folglich als «Baumpflanzer» eine wichtige Funktion im Ökosystem. Dies betrifft nur Laubwälder. In Nadelwäldern können sie sich ganzjährig mit Tannenzapfen verpflegen. Sowieso kommen sie nur in Wäldern oder Parks vor: Ohne Bäume können sie nicht leben. Dort brauchen die tagaktiven Einzelgänger viel Platz: zwei bis drei Hektar!

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Die Eichhörnchen müssen stets vor dem Baummarder auf der Hut sein, ihrem Fressfeind. Eine weitere Bedrohung geht von den Grauhörnchen aus, welche im 19. Jahrhundert in Europa eingeführt wurden. Das Zu-

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GRAUHÖRNCHEN GEGEN EICHHÖRNCHEN

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Mexiko-Report

Fiesta Mexicana Alain Diezig, Christine Hunkeler, Annette Weber Christine Hunkeler, Annette Weber, zvg

Es gibt wohl kaum ein Land auf Erden, das über eine so unfassbare kulinarische Vielfalt verfügt wie Mexiko. Das Land erstreckt sich von den Wüstenregionen des Nordens an der Grenze zu den USA über das zentrale Hochplateau bis zu den Regenwäldern des Südens. Im Verlaufe der vieltausendjährigen Geschichte Mexikos gibt es zudem nahezu keine Region auf Erden, die nicht ihre Spuren in der mexikanischen Küche hinterlassen hätte – und umgekehrt.

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Mexiko-Report

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ll diese vielfältigen (und, das wollen wir nicht verschweigen, gelegentlich traumatischen) Einflüsse führen zu einer Küche, die Produkte und Techniken der ganzen Welt im Kleinen abbildet. Die Grundlagen des mexikanischen Kochens bilden natürlich zuallererst die einheimischen Gewächse und Produkte, wovon viele aus den Küchen des Rests der Welt nicht mehr wegzudenken sind.

All diese vielfältigen Einflüsse führen zu einer Küche, die Produkte und Techniken der ganzen Welt im Kleinen abbildet.

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So stammen Kürbisse, viele Bohnenarten, Tomaten, Kakao, Vanille, Süsskartoffeln und insbesondere Chilis (und damit auch Paprika) aus Mexiko. Vor letzteren brauchen sich im Übrigen auch europäische Gaumen nicht zu fürchten. Mexikanische Küche ist zwar pikant, aber niemals so gefährlich scharf wie zum Beispiel die Gerichte Ostasiens. Sehr oft werden getrocknete Chilis verwendet, die je nach Sorte ein Aroma von getrockneten Pflaumen, Leder oder Tabak verströmen – ganz wie ein guter Rotwein. Im Gegenzug brachten Conquistadores, Sklaven, Händler und Einwanderer aus aller Welt ihre eigenen Kochtechniken, Grundnahrungsmittel wie beispielsweise Reis, und vor allem ihr eigenes Vieh mit. So wurde etwa der Norden Mexikos zu einem bedeutenden Viehzuchtgebiet, das stolz auf seine Fleisch- und Käsespezialitäten blicken darf.

Das prominenteste einheimische Nahrungsmittel ist natürlich der Mais, und die mexikanische Küche hat in der Verarbeitung des Mais eine ungeahnte Meisterschaft erreicht. Seit vielen Jahrhunderten ist in Mexiko die Technik der Nixtamalisation überliefert, mit deren Hilfe das im Mais enthaltene Vitamin B3 für den Körper nutzbar gemacht werden kann. So wurde der Mais ein ständiger Begleiter aller Speisen, vor allem in Form der allgegenwärtigen Tortillas, die bei vielen traditionellen Gerichten gleichzeitig als Sättigungsbeilage und Besteck dienen – so beispielsweise bei der Discada, einem opulenten Eintopfgericht der von Viehwirtschaft geprägten nördlichen Bundesstaaten mit so vielen Fleischsorten, wie der Vorratsschrank nur hergibt. Nebenher findet sich Mais als Einlage in Suppen, als Verdickungsmittel bei Saucen und überhaupt in jeder nur erdenklichen Konfiguration. Selbst der Maisbrand, eine Art Pilz, der Maisstauden befällt, findet unter dem Namen Huitlacoche Verwendung in der mexikanischen Küche und gilt als Delikatesse auf derselben Stufe wie unsere europäischen Blauschimmelkäse. Wir freuen uns, dass die Güte der mexikanischen Küche auch die Gastronomen der Thunerseeregion dazu bewogen hat, diese vermehrt anzubieten. Die Angebote sind so vielfältig wie die mexikanische Küche selber, mal spanisch, mal texanisch beeinflusst, aber immer spannend. ¡Buen provecho!


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Naturapotheke

Sanft heilen bei Schlafstörungen – Seelenbalsam aus der Natur Peter Brechbühl

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Die moderne Zeit bringt unseren Nerven oft Belastungen und Stress, was zu Unruhezuständen, Schlafbeschwerden, Angst, Konzentrationsmangel und zu geistiger Erschöpfung führen kann. Johanniskraut hilft sanft bei Stimmungsschwankungen, Melisse bei Einschlafproblemen und Rosenwurz bei nervöser Erschöpfung.

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Naturapotheke

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in guter, tiefer Schlaf ist ein Segen und eine wichtige Voraussetzung für unser körperliches Wohlbefinden. Die Ruhepause Schlaf, welche unseren täglichen Aktivitäten einen lebenswichtigen Rhythmus gibt, ist wichtig für Auf- und Umbauprozesse unseres Stoffwechsels, aber ebenso unabdingbar für unser Gehirn zum Verarbeiten von Erlebtem während Traumphasen. Schlafstörungen können zu körperlichen Beschwerden wie Ruhelosigkeit, nervöser Erschöpfung, Unkonzentriertheit, Müdigkeit, Arbeitsunlust und zu verminderter Lebensfreude führen.

SCHLAFSTEUERUNG UND SCHLAFPHASEN Helligkeit und Lärm, sowie auch körpereigene Hormone steuern unseren Schlaf. Bei Schlafstörungen sind die Ursachen jedoch oftmals psychischen Ursprungs: Seelische Belastungen wie zum Beispiel Stress am Arbeitsplatz oder belastende Konflikte im Privatleben können effiziente Schlafräuber sein. Solange diese belastenden Situationen sich nicht verbessern, hat unser Körper Mühe einen gesunden Schlaf zu finden. Das Unterbewusstsein beschäftigt sich unwillkürlich auch im Schlaf weiter mit den belastenden Problemen – in Träumen versucht unser Körper oft die Ereignisse des Tages zu verarbeiten. Unser Seelenleben geht weiter, auch wenn unser Körper im Ruhezustand weilt.

SCHLAFBEDÜRFNIS JE NACH LEBENSPHASE

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Schlaf kann als aktiver Zustand bezeichnet werden: Körper und Geist werden für den nächsten Tag und für kommende Herausforderungen fit gemacht!

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Ständige Erreichbarkeit mittels Smartphones und hoher Medienkonsum digitaler Produkte mit hellen Bildschirmen, die uns anstrahlen, können dafür sorgen, dass wir uns weniger müde fühlen. Die Lichteinflüsse dieser Geräte mit ihren blauen Wellenlängen erzeugen einen ähnlichen Effekt auf unseren Körper wie Koffein – aktivierend und ermunternd. Schlafhygiene ist zum Begriff geworden für eine bewusste Lebensund Verhaltensweise, die erholsamen und gesunden Schlaf fördert.

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MODERNE SCHLAFRÄUBER

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Während ein Neugeborenes 16 Stunden Schlaf pro Tag benötigt, genügen für 2- bis 4-jährige Kinder in der Regel 12 Stunden. Mit zunehmendem Alter nimmt das Schlafbedürfnis weiter kontinuierlich ab: Ein 20 Jahre alter Erwachsener kommt mit sieben bis neun Stunden aus und mit 65 Jahren genügen meist fünf bis sechs Stunden Schlaf pro Nacht – allfälliger Mittagsschlaf miteingerechnet. Bei älteren Menschen muss dieses geringere Schlafbedürfnis beachtet werden und es sollten nicht mit chemischen Medikamenten unnötig lange Schlafzeiten erzwungen werden. Chemische Schlafhilfen sollten, wenn überhaupt, nur kurzfristig und nur unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden.

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Die Magnolie – Königin der Gehölze Christine Hunkeler

Christine Hunkeler, zvg

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Natur

Im Frühling ziehen blühende Magnolien mit ihren üppigen und fantastischen Blüten jeden Blick unweigerlich auf sich. Rund um den Thunersee begegnen wir zahlreichen Exemplaren, die ein Hauch von Exotik verbreiten. Die am meisten vertretene und gesichtete ist die Tulpen-Magnolie.

STERNENZAUBER BEIM SCHLOSS HÜNEGG

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Die Sternmagnolie ist für unser Klima gut geeignet und eine der kleinsten und winterhärtesten Arten. Die pelzig weissen Knospen öffnen sich bereits im März oder April und eröffnen einen richtigen Sternenzauber. Die sternförmigen Blüten erreichen einen Durchmesser von bis zu zehn Zentimeter und haben einen leichten Duft. Die Sternmagnolie wird mit dem Alter immer schöner und entwickelt sich zu einem wertvollen, charakte-

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Ein besonders schönes Exemplar von einer Sternmagnolie (Magnolia stellata) finden wir beim Schloss Hünegg in Hilterfingen, gleich neben dem Bassin und dem Springbrunnen. Ein Besuch beim Schloss lohnt sich daher bereits jetzt (Saisoneröffnung ist am Muttertag, 10. Mai 2020). Von der Schlossterrasse aus geniesst man zudem eine prachtvolle Aussicht auf den Thunersee und die Vor- und Hochalpen des Berner Oberlands.

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Die Tulpen-Magnolie verdankt ihren Namen den markanten Blüten. Sie öffnen sich von April bis Mai, sind tulpenförmig und dickfleischig. Dank einer immensen Menge an einzeln, stehenden, leicht duftenden

Blüten ist die Tulpenmagnolie ein äusserst attraktiver Frühlingsblüher. Die Blüten sind weiss, mit hellrosafarbenen bis violetten Einfärbungen, die je nach Sorte unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Bereits im Winter bildet der Baum einen dickknospigen Blütenansatz.

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n den letzten Jahrzehnten hat die Vielfalt an Magnolien durch den Einfluss der Pflanzenzüchtung stark zugenommen. Die reinen Arten gibt es noch immer, aber ebenso zusätzliche Kreuzungen zwischen den einzelnen Arten. Die populärste Magnolienart in unseren Breiten ist die Tulpen-Magnolie (Magnolia x soulangeana). Sie präsentiert sich wie alle Magnolien als grosser, langsam wachsender Baum oder Strauch, der hauptsächlich in die Breite geht. Die Hauptäste senken sich mit den Jahren Richtung Boden und geben dem Baum einen feinen Schwung. Die Tulpen-Magnolie ist ein sommergrüner Baum und kann eine Höhe zwischen fünf bis neun Meter erreichen, wobei der Stamm eher krumm und kurz ist. Die Magnolie verdankt ihre beeindruckende Wirkung ihrer bis zu acht Meter breiten, ausladenden Krone. Sowohl bezüglich der Blütenfülle als auch des Wuchses gewinnt die Tulpen-Magnolie mit zunehmendem Alter. Bäume zwischen dem 30. und 50. Standjahr gehören zu den schönsten.

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Die Region rund um den Thunersee ­komfortabel entdecken Nicole Odermatt

Bern Welcome

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E-Bikes boomen – auch im Thunersee-Gebiet. Hier erfahren Sie, was es für ein sicheres Fahrvergnügen zu beachten gibt, bevor wir Sie auf die vier schönsten Routen um den Thunersee schicken.

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Die Verkaufszahlen nehmen zu, die Unfälle parallel dazu ebenfalls: 2017 verunfallten noch 231 Personen mit dem E-Bike schwer oder tödlich, 2018 waren es bereits 321. Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) empfiehlt … … einen Velohelm zu tragen, … den längeren Bremsweg einzurechnen, … defensiv und vorausschauend zu fahren, … sich sichtbar zu machen – Tag und Nacht.

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Gut zu wissen

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Da E-Bikes auf den ersten Blick wie normale Velos aussehen, wird das Tempo von anderen

Wenn Sie diese einfachen Tipps beachten, steht einem sicheren Fahrvergnügen nichts mehr im Weg. Los gehts!

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Vom herkömmlichen Velo unterscheidet sich das E-Bike durch die höhere Geschwindigkeit – und somit einen längeren Bremsweg. Vom Erblicken eines Hindernisses (andere Verkehrsteilnehmende, Rotlicht) bis zum Reagieren und Bremsen wird eine grössere Strecke zurückgelegt. Daran müssen Sie sich zu Beginn gewöhnen. Üben Sie zuerst auf verkehrsarmen Strecken und fahren Sie vorsichtiger, bis Sie ein Gefühl für Ihren neuen Drahtesel haben. Bei einer Leistung von 25 bis 45 Kilometern pro Stunde ist das Tragen eines Helms obligatorisch, darunter ist es sehr zu empfehlen.

Die Sichtbarkeit wird ganz klar durch eine gute Beleuchtung verbessert. Achten Sie bereits beim Kaufen oder Mieten darauf. Auch die Kleider können das ihrige zur Sicherheit beitragen: Leuchtende Farben und reflektierende Materialen helfen, gesehen zu werden.

Vom herkömmlichen Velo unterscheidet sich das E-Bike durch die höhere Geschwindig­ keit.

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Durch die erhöhte Geschwindigkeit entstehen Herausforderungen. Bevor wir Sie auf die vier schönsten Routen um den Thunersee mitnehmen, erfahren Sie, was es für ein sicheres Fahrvergnügen zu beachten gilt.

Verkehrsteilnehmenden oft unterschätzt. Zudem werden sie wie andere Zweiräder leicht übersehen oder zu spät wahrgenommen, sind sie doch eher schmal. Dies kann zu gefährlichen Situationen im Strassenverkehr führen, welche sich durch aufmerk­ sames und vernünftiges Fahren vermeiden lassen: Schalten Sie lieber einen Gang herunter und fahren Sie nicht zu ruckartig.

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-Bikes sind Velos mit einem Elektromotor, der das Vorwärtskommen unterstützt: Man ist schneller und kann Steigungen müheloser bewältigen. Wie herkömmliche Fahrräder bieten sie Bewegung an der frischen Luft, wie bei anderen strombetriebenen Fahrzeugen stammt fast zwei Drittel der Energie aus erneuerbaren Quellen. Somit verbinden sie ökologische Mobilität mit Komfort.

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AUSBLICK PICKNICK AM LAGERFEUER

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Zu den beliebtesten Outdoor-Aktivitäten gehören Wandern und Velofahren – und oftmals ist der Höhepunkt eines Ausflugs ein Picknick mit Lagerfeuer. Ist doch das schönste Restaurant jenes im Freien, an einem lauschigen Flussufer, einem idyllischen See, im schattigen Wald oder auf einer Alpwiese mit fantastischem Ausblick.

HERAUSGEBER: Werd & Weber Verlag AG KONZEPT, REALISATION: Werd & Weber Verlag AG, Gwattstrasse 144, 3645 Gwatt, Tel. 033 336 55 55, Fax 033 336 55 56, www.thunersee-liebi.ch, mail@thunersee-liebi.ch VERLAGSLEITUNG: Annette Weber, a.weber@weberag.ch PROJEKTLEITUNG UND INSERATE: Christine Hunkeler, c.hunkeler@weberag.ch AUTOREN: Moira Allan, Thomas Bornhauser, Elsbeth Boss, Peter Brechbühl, Alain Diezig, Anita Egli, Matthias Fischer, Carmen Frei, Christine Hunkeler, Martin Jenni, Patrick Leuenberger, Nicole Odermatt, Laura Scheidegger, Heinz Schürch, Regula Tanner, Annette Weber FOTOS: Moira Allan, Bern Welcome, Thomas Bornhauser, Heidelberg Marketing, Christian Helmle, Christine Hunkeler, Niederhornbahn AG, Stadtarchiv Thun, Martin Stucki, Annette Weber, Theodor Weber LAYOUT UND GRAFIK: Milena Portenier, Nina Ruosch BILDBEARBEITUNG: Adrian Aellig

ARZNEIPFLANZEN BEI ALLERGIEN Allergische Reaktionen treten in unseren Breitengraden immer häufiger auf. Für eine nachhaltige Genesung ist die Erkennung der Ursachen, die Entlastung des Körpers und eine Harmonisierung der Stoffwechselvorgänge wichtig. Dazu bietet uns die Natur wirksame Heilpflanzen an.

TELL, DIE LEGENDE LEBT! Stimmungsvoll, spektakulär und eindrucksvoll! Die Inszenierung 2020 der Tell-Freilichtspiele Interlaken überzeugt und beeindruckt! Die bereits über hundertjährige Erfolgsgeschichte eines Schweizer Kulturgutes im Berner Oberland begeistert jedes Jahr gegen 20 000 Gäste. Ein Besuch, der sich lohnt!

WEITERE THEMEN R itschi als Gio auf der Seebühne C lub-Sandwich-Report S ommerlicher Besuch im Schlosspark Oberhofen P aradiesli Sigriswil G eschichte: Marie von Zedtwitz und das Schloss Chartreuse

Die nächste ThunerseeLiebi erscheint Anfang Juni 2020. 30

LEKTORAT: Carmen Frei, Madeleine Hadorn, Nicole Odermatt, Laura Scheidegger KORREKTORAT: Carmen Frei AUFLAGE: 10 000 Exemplare ERSCHEINUNGSWEISE: 4× jährlich VERTEILUNG: Abonnenten, Kiosk, Anwohner um den Thunersee, KKK 1&2, VIPs, Geschäfte, Arztpraxen ABONNEMENTSPREISE: 1 Jahr mit 4 Ausgaben CHF 48.– (inkl. 2,5 % MwSt.); 2 Jahre mit 8 Ausgaben CHF 89.– (inkl. 2,5 % MwSt.) ISSN-NUMMER: 2296-8504 NÄCHSTE AUSGABE: Anfang Juni 2020 Der Nachdruck sämtlicher Artikel und Illustrationen ist verboten. KONTAKT/ABOSERVICE: Telefon 033 336 55 55, Fax 033 336 55 56 oder mail@thunersee-liebi.ch, www.thunersee-liebi.ch



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