3/Herbst 2019/CHF 14.–
Thunersee
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Über die Kunst des schönen Lebens
Wetterwarnungen am Thunersee
Der Wolf: ein scheues Raubtier
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Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser Der Herbst hält wieder Einzug und die Blätter färben sich bereits orange und gelb. Nach einem temperaturstarken Sommer kann man sich nun wieder auf weniger fordernde Celsiuszahlen freuen. Der Herbst hält mit fallenden Temperaturen auch wieder eher stürmisches Wetter bereit. Was genau passiert, wenn das Wetter wieder einmal verrückt spielt, und wie am Thunersee vor Stürmen und Hochwassersituationen gewarnt wird, erkunden wir darum für Sie in dieser Ausgabe. Von einer kritischen Wetterlage bis hin zur Sturmwarnung zeigen wir Ihnen den Weg der Wetterwarnungen. Für die weniger stürmischen Tage bieten sich im Herbst einige Aktivitäten an, bei welchen man die Natur geniessen kann. So kann auf dem Panorama-Rundweg rund um den Thunersee die Aussicht bestaunt werden. Als Highlight überquert man hier die Hängebrücke Leissigen, welche über den Spissibach führt und somit den Panorama-Rundwanderweg erst ermöglicht. Auf diesem Weg kann man die vom Herbst gefärbte Natur geniessen. Wer sich lieber an der Wärme aufhält, dem bieten sich im Herbst unzählige Alternativen. So kann beispielsweise die Ausstellung «Regard incertain» mit Werken von Sophie Calle im Kunstmuseum Thun bestaunt werden. Die Fotografien erzählen aus dem Leben und porträtieren die Menschen auf eine sehr persönliche Art und Weise. Die Jahreszeitenänderung wirkt sich auch auf das kulinarische Erlebnis aus: Mit dem perfekten Rezept für eine Kürbissuppe können Sie sich die Herbststimmung in die hauseigene Küche holen. Wer sich lieber einmal bekochen lässt, für den haben wir die besten Pastetli in der Umgebung des Thunersees getestet. Ob zu Hause oder draussen in der Natur, im Kunstmuseum oder im Restaurant, den Herbst kann man so ganz wunderbar geniessen. Mit unseren Anregungen in dieser Ausgabe hoffen wir Ihnen eine gute Auswahl zu bieten und wünschen Ihnen einen ereignisreichen Herbst.
Carmen Frei Redaktorin ThunerseeLiebi Werd & Weber Verlag AG, Thun / Gwatt
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ch ersee-liebi. mail@thun 336 55 55 33 oder Tel. 0
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Highlights:
Umstritten, aber auch geschätzt: der Wolf sorgt in Tierschutzdiskussionen oft für gespaltene Lager. Erfahren Sie, wie der Mensch sich an das scheue Raubtier angepasst hat – und wie der Wolf dem Menschen und der durch ihn veränderten Umwelt begegnet.
Zu einem ganzheitlichen Wohlbefinden gehört ein gesunder Darm. Pflanzliche Mittel und ein geeignetes Verhalten können zu einer idealen Darmfunktion führen und das Allgemeinbefinden sowie die Gesundheit nachhaltig stabilisieren.
Pastetli gelten als etwas altbacken und werden oft bei der Menüwahl übergangen. Zu Unrecht, denn sie überraschen mit vielfältigen Füllungen und Beilagen. Es ist höchste Zeit für ein Revival! Gibt es doch so manche feine Variante des herzhaften Klassikers. 3
EINBLICK
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Der Herbst ist die Jahreszeit, in der die Natur die Seite umblättert.
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Natur Zu Besuch im Kanderdelta
Tierwelten 18 Der Wolf: Historisches Fabelwesen und scheues Raubtier
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Seeliebe Wetterwarnungen am Thunersee
Thunersee-Persönlichkeiten 42 Hans und Marlis Suter – Über die Kunst des schönen Lebens 48 Brigitte und Hansruedi Gasser:
Ein Emmentaler mit mehrfacher Prämierung
Gourmet 56 Pastetli-Report: Revival eines Klassikers 62 Geniessen ab Hof: Stallvisite bei Kuh & Co. Gesundheit 72 Naturapotheke: Natürliche pflanzliche Abführmittel 80 Leben im Alter: «Zuerst werden die Kleider abbezahlt» Outdoor 86 Über die Hängebrücke nach Leissigen Kunst & Handwerk 92 Mercédès Pasche: Kalligrafie trifft auf Kunst 100 Sophie Calle – Regard incertain Architektur 106 Kunstvoll sanieren – Zeitzeugen erhalten:
Confiserie Steinmann – Aus blau mach grün
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100 Jahre Bellevue au Lac in Hilterfingen
Baugeschichte
Literatur 122 Lesen macht glücklich! Buchtipps von Regula Tanner Backen & Basteln 124 Kürbissuppe kochen 126 Herbstkranz stecken Geschichte 128 Als der englische Dichter Matthew Arnold im Berner Oberland weilte Bärndütsch 136 Erika Wiedmer-Mani: Diemtigtalrose 139 Kreuzworträtsel 140 Gute Adressen 144 Veranstaltungen 146 Ausblick & Impressum Publireportagen
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Linder Gartenbau AG: Malerische Gärten und ein geschichtsträchtiger VW
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Rubriktitel
Natur
Zu Besuch im Kanderdelta Carmen Frei
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Arnold Gertsch, Annette Weber, zvg
Rubriktitel
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Rubriktitel
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Natur
Nach dem Kanderdurchstich hatte man in Thun oft mit Überschwemmungen zu kämpfen.
Bild linke Seite: Von oben betrachtet sieht man das gesamte Ausmass des Deltas.
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Bild oben: Viele Kiesflächen ragen in den Thunersee hinaus. Damit das Kanderdelta nicht weiterwächst, muss immer wieder interveniert werden.
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Der Kanderdurchstich selbst war ebenfalls mit vielen Komplikationen verbunden. Eigentlich wollte man die Kander durch einen Stollen in den Thunersee leiten, dieser stürzte allerdings ein – so entstand die Kanderschlucht. Das Wasser frisst sich bis heute noch weiter ins Gestein, ein Problem, welches man unterschätzt hatte. Das Kanderdelta, welches als Folge der Umleitung entstand, vergrösserte sich in den Jahren nach dem Kanderdurchstich derweil immer mehr. Bereits in den ersten zwei Jahren nach dem Durchstich bildete sich so eine Fläche von 220 800 m2 als Delta aus. Das
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DER KAMPF GEGEN DIE VERLANDUNG
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enn man heute das Kanderdelta erblickt, mögen sich viele gar nicht vorstellen, wie es hier früher einmal ausgesehen hat. Ursprünglich floss die Kander nämlich nicht in den Thunersee, sondern ergoss sich erst unterhalb des Thunersees in die Aare. Da der ursprüngliche Kanderverlauf aber immer wieder zu Überschwemmungen in den an der Kander gelegenen Ortschaften führte, entschloss man sich Anfang des 18. Jahrhunderts, den Fluss bei Einigen in den Thunersee zu leiten. Der Kanderdurchstich, oder auch Kanderkorrektion genannt, stellte die erste grosse Gewässerkorrektion in der Schweiz dar. Ohne die heutigen techni-
schen Möglichkeiten und Kenntnisse wurde die Planung aufgenommen. Der Ingenieur Samuel Bodmer begann, die Umleitung via Strättlighügel zu konzipieren. Zwar wurde bereits in dieser Planung der Umleitung berücksichtigt, dass durch den Zufluss der Kander in den Thunersee zusätzliche Wassermassen anfallen und den Thunersee belasten würden, weshalb darin auch Vorschläge zum Ausgleich der zusätzlichen Abflussmenge des Thunersees in die Aare gemacht wurden. Bekanntlich wurden diese allerdings nicht umgesetzt und nach dem Kanderdurchstich hatte man in Thun oft mit Überschwemmungen zu kämpfen. Dieses Problem wurde erst durch die Aarekorrektion Ende des 19. Jahrhunderts und der Erstellung eines Entlastungsstollens Anfang des 21. Jahrhunderts effektiv behoben.
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Das Kanderdelta am Thunersee ist ein spezielles Gebiet, welches seit 2008 unter Naturschutz steht. Es wurde als Flussdelta von nationaler Bedeutung eingestuft und stellt viele Beteiligte vor grosse Herausforderungen. Damit das Gebiet im gewünschten Zustand verbleibt, gibt es von verschiedenen Seiten einiges zu beachten.
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Rubriktitel
Tierwelten
Der Wolf – Historisches Fabelwesen und scheues Raubtier Peter Juesy
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Kurt Gansner, Nina Gansner, zvg
Rubriktitel
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Rubriktitel
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Tierwelten
GESCHICHTE DES WOLFES
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In Europa lebt heute eine Population von ungefähr 4000 Wölfen. Aus Italien ist der Wolf nie ganz verschwunden. Da die natürlichen Beutetiere des Wolfes zu Beginn des letzten Jahrhunderts praktisch ausgerottet
om ple t te n f t!
Ursprünglich war der Wolf weltweit das am stärksten verbreitete Grossraubtier. Er bevölkerte die gesamte Halbkugel nördlich des 15. Breitengrades. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verschwand der Wolf aus den letzten Rückzugsgebieten der Schweiz. 1890 wurden im Jura und in der Ajoie die letzten Wölfe beobachtet. Heute sind die Bestände vor allem in den Vereinigten Staaten und in Europa stark geschrumpft. Während der Wolf im Osten und Süden Europas (Oststaaten, Griechenland, Balkan, Karpaten, Italien, iberische Halbinsel) überlebt hat, wurde er in Westeuropa und selbst in Skandinavien ausgerottet. In Skandinavien leben heute wieder ungefähr 400 Wölfe, in Finnland rund 100, während auf der iberischen Halbinsel über 2000 und in Italien bis 1000 Tiere vorkommen.
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n den letzten Jahren ist der Wolf in die Schweiz zurückgekehrt. Seine Anwesenheit ist seit 1995 eine Tatsache geworden. In den Kantonen Graubünden, Wallis und Tessin lebten in dieser Zeit mindestens vier nachgewiesene Wölfe. Seit 2001 wurden auch im Berner Oberland verschiedene Wolfsbeobachtungen gemeldet, die allerdings vorerst nicht mit einem gesicherten Nachweis bestätigt werden konnten. Die ersten Beobachtungen seit dem späten 19. Jahrhundert
stammen vom Grimselpass (11. Mai 2001), vom hinteren Lauterbrunnental (24. August 2002) und von Gsteigwiler (12. Oktober 2004).
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Ein häufiger Charakter in Fabelund Märchengeschichten und gleichzeitig ein umstrittenes, aber auch geschätztes Wildtier, das in Tierschutzdiskussionen oft für gespaltene Lager sorgt. Erfahren Sie, wie der Mensch sich über die Jahrhunderte hinweg an das scheue Raubtier angepasst hat – und wie der Wolf dem Menschen und der durch ihn veränderten Umwelt begegnet.
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Rubriktitel
Seeliebe
Wetterwarnungen am Thunersee WAS GIBT ES ZU BEACHTEN? WIE LAUFEN WETTERWARNUNGEN AB?
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Rubriktitel
Eveline Wermelinger
bve, Nina Ruosch, Annette Weber, Theodor Weber, zvg
Heutzutage vibriert die entsprechende App auf dem Smartphone, wenn Wetterwarnungen ausgegeben werden. So warnt Meteo Schweiz, der vom Bund betriebene Wetterdienst, vor einer ganzen Palette an Naturgefahren: Warnungen vor extremer Hitze wie auch Kälte gelangen ebenso wie solche über Pollenbelastung oder potenzielles Erdbebenrisiko an den Nutzer. Die ThunerseeLiebi geht für Sie den Wetterwarnungen auf den Grund und beleuchtet den Entstehungsprozess – von der Früherkennung einer Gefahr bis zur Ausgabe der Warnung – und die damit verbundenen Abläufe im Zusammenspiel der behördlichen Dienststellen. 15
Seeliebe
Warnungen werden ernstgenommen und die von Experten angeratenen Massnahmen nach Kräften entsprechend umgesetzt.
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er Unmut vieler Schiffseigner war im Juli 2010 kaum zu überhören, als drei von den fünf rund um den Thunersee installierten Warnlichter simultan den Dienst verweigerten. Der unglückliche Zufall und die offensichtliche Empörung der BootsführerInnen zeigten eines deutlich auf: Sturmwarnungen werden ernstgenommen und die von Experten angeratenen Massnahmen nach Kräften entsprechend umgesetzt.
STURM- UND WETTERWARNUNGEN Doch wer entscheidet schliesslich über die Ausgabe einer Wetterwarnung? Und wie entstehen Warnungen? Regionale Wetterstationen liefern permanent Daten ans Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie, welches auch den genannten Wetterdienst Meteo Schweiz betreibt. Neben einer Vielzahl anderer Daten, beispielsweise Temperatur oder Niederschlagsmenge, finden sich auch die Windstärke und den Luftdruck betreffende Informationen. Aus der Fülle dieser Informationen lassen sich kurz- und mittelfristige Prognosen, unter anderem zum eventuellen Auftreten eines Sturms, ableiten. Insbesondere regionale und lokale, kurzfristige Voraussagen, beispielsweise bei aufziehenden Gewittern oder bei Föhn, sind nicht immer zuverlässig. Das Wetter an und für sich und im Speziellen die genannten
Wetterphänomene sind dynamische Prozesse mit diversen Einflüssen. So verwundert es nicht, dass ungefähr 40 % der Sturmwarnungen im Nachhinein gesehen überflüssig sind. Demgegenüber steht die Tatsache, dass nur vor jedem zweiten Sturm effektiv gewarnt wird. Sprechen genügend Gründe für das Auslösen einer Sturmwarnung, informiert Meteo Schweiz, im Idealfall mindestens eine halbe Stunde vor Auftreten der ersten Windböen, die zuständige lokale Polizeibehörde. Dies ist in der Regel die Seepolizei, welche sodann die orangefarbenen Warnlichter in Betrieb nimmt. Im letzten Jahr führte die Polizei wegen diesen Warnungen über 70 Einsätze durch. Blinkt das Licht 40 Mal pro Minute, ist mit Starkwind von 46 – 61 km/h zu rechnen. Sturm mit einer Windgeschwindigkeit von mehr als 61 km/h wird mit 90 Blinkern pro Minute angezeigt. Sobald die Gefahr vorüber ist und keine Windböen über dem Warnlimit erwartet werden, gibt Meteo Schweiz eine Entwarnung raus. Doch auch die Mitarbeitenden der Seepolizei beobachten die Situation in jedem Fall fortlaufend und können die Signalleuchten jederzeit gemäss ihrer Beurteilung ausschalten. Sturmwarnungen für den Thunersee werden hauptsächlich in Zusammenhang mit Gewittern mit Westwindlagen oder Kaltfrontstürmen ausgegeben. Föhnstürme sind aufgrund
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Pastetli-Report
Revival eines Klassikers Laura Scheidegger
Laura Scheidegger, zvg
Pastetli gelten bei vielen Leuten als etwas altbacken und werden so oft bei der Menüwahl übergangen. Sehr zu Unrecht, denn sie überraschen immer wieder mit vielfältigen Füllungen und Beilagen. Wir finden, es ist höchste Zeit für ein Revival des Pastetli! Warum auch nicht, gibt es doch rund um den Thunersee so manche feine Variante des herzhaften Klassikers.
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Traditionell serviert man Pastetli mit einer herzhaften Fleischkügeli-Pilz-Füllung und begleitet von Erbsli und Rüebli. Doch eigentlich sind der Fantasie bei der Zubereitung keine Grenzen gesetzt. So kann man die Füllung saisonal gestalten und frische Zutaten einfliessen las-
sen. Ob Poulet-Pastetli mit Spargel im Frühling oder vegetarische Marroni-Steinpilz-Pastetli im Herbst, dieses vielfältige Gericht lässt sich beinahe unendlich anpassen. Auch als Apéro ist es nicht nur äussert schmackhaft, sondern sieht zudem noch sehr gut aus. Sollten Sie nun Lust haben, den Klassiker wieder neu zu entdecken, zeigen wir Ihnen nachfolgend die besten Adressen für Pastetli in der Region. Auch stellen wir Ihnen ein einfaches Apérorezept mit Pastetli im Mini-Format vor.
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Turm geworden war, soll er erstaunt aufgeschrien haben, dass die Pastete gleich in die Luft fliege (il vole au vent). Leider ist diese Geschichte jedoch nur eine Legende.
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n Frankreich kennt man Pastetli auch unter dem Namen Vol-au-vent. Dieser aussergewöhnliche Name soll auch die Herkunft und Entstehung des Gerichtes erklären. So soll der französische Koch Marie-Antoine Carême eines Tages eine Pastete zubereitet haben, jedoch nicht mit dem typischen traditionellen Teig, sondern mit Blätterteig. Als sein Handlanger diese eigenwillige Kreation erblickte und sah, wie aus dem flachen Teig plötzlich ein hoher
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Naturapotheke
Natürliche pflanzliche Abführmittel Peter Brechbühl
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Darmgesundheit ist der Schlüssel zum ganzheitlichen Wohlbefinden des Menschen und die «Volkskrankheit Verstopfung» hängt oft zusammen mit nicht optimalen Lebensgewohnheiten. Geeignetes Verhalten und pflanzliche Mittel können zu idealer Darmfunktion führen, das Allgemeinbefinden spürbar verbessern und die Gesundheit nachhaltig stabilisieren.
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Naturapotheke Rubriktitel
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DARMFLORA UND PROBIOTIKA
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Im Darm leben mehr als 100 Millionen Bakterien die beim Abbau unverdauter Nahrungsfasern helfen und
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Ballaststoffreiche Ernährung und ausreichende Trinkmenge sind wichtige Voraussetzungen für eine normale Darmfunktion. Täglich einen Apfel essen und sich einen Krug mit Wasser bereitstellen der bis am Abend ausgetrunken sein muss sind kleine, aber sehr effiziente Massnahmen, um eine normale Darmfunktion zu unterstützen.
Sich Zeit lassen und die normale Darmentleerung nicht unterdrücken wegen vermeintlich zu wenig Zeit und Stress sind ebenfalls ernstzunehmende Massnahmen. Und wie schon erwähnt: Eine tägliche Darmentleerung ist nicht zwingend, deshalb hier auch der Hinweis, dass nicht vorschnell Abführmittel eingenommen werden sollten. Die regelmässige und unnötige Einnahme von gewissen Abführmitteln kann zu Darmträgheit führen und das normale Funktionieren des Darmes nachhaltig schädigen.
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ERNÄHRUNG, TRINKGEWOHNHEITEN UND BEWEGUNG
GEWOHNHEITEN UND LEBENSRHYTHMUS
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Erschwerte, zu seltene oder nur durch künstliche Massnahmen zu bewirkende Darmentleerung weist auf Verstopfung hin. Wie häufige Darmentleerungen gelten denn als normal – und wo ist der Übergang zu entweder Verstopfung oder Durchfall? «Von drei Mal am Tag, bis zu alle drei Tage einmal» kann alles im Normalbereich liegen und zeigt auf, dass eine tägliche Darmentleerung nicht zwin-
Während der Dünndarm wichtige Aufgaben erfüllt wie Aufspaltung der Nahrungsbestandteile in resorbierbar kleine Moleküle und so die Aufnahme von lebenswichtigen Nährstoffen in die Blutbahn ermöglicht, hat der Dickdarm andere Funktionen. Im Dickdarm wird der Darminhalt eingedickt und durch die Darmbakterien zur Ausscheidung vorbereitet.
Körperliche Tätigkeiten und Bewegung haben immer positiven Einfluss auf harmonische Abläufe in unserem Organismus; dies ist auch ganz speziell der Fall zur Anregung der Darmtätigkeit.
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VERDAUUNG AKTIVIEREN AUF NATÜRLICHER BASIS
gend sein muss. Wichtiger ist die Stuhlkonsistenz, das heisst, der Darminhalt sollte weder hart und trocken noch wässrig sein.
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ine alte Weisheit sagt «Der Tod liegt im Darm» und weist auf die grosse Wichtigkeit des Darmes für unsere Gesundheit hin. Neben weiteren wichtigen Ausscheidungsorganen unseres Körpers wie die Nieren, die Haut und auch die Lungen ist der Darm von zentraler Bedeutung für die Entgiftung unseres Körpers. Zudem ist der Darm ein wichtiger Bestandteil unseres Immunsystems und somit auch zuständig für die körperliche Abwehr gegen krankmachende Mikroorganismen.
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Outdoor
Über die Hängebrücke nach Leissigen Lars Wyss 24
Outdoor
Herbstzeit ist Wanderzeit, und am Thunersee gibt es viele Gelegenheiten zu wandern. Heute machen wir uns auf den Weg von Aeschiried nach Leissigen. Die Wanderung wird uns über die Hängebrücke über den Spissibach führen, welche als erste dieser Art gebaut wurde, um den PanoramaRundweg rund um den Thunersee zu ermöglichen. Nutzen wir also diesen schönen Herbsttag und wandern die linke Thunerseeseite entlang.
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Herrliche Voralpenluft füllt unsere Lungen, und wir sind bereit, die Abzweigung nach links einzuschlagen. Zunächst führt uns der Weg durch eine Kuhweide, bis wir einen lichten Wald am Hang erreichen. Während es auf der Kuhweide gilt, sich nicht an den elektrisch geladenen Zäunen zu verletzen – und vor allem nicht an den «falschen Ort» zu treten –, säuselt der Wind kalt, aber angenehm durch die wankenden Äste des Waldes, und die Sonne glitzert mit schwin-
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begehen, uns durch Wiesen und Wälder führen lassen, um über die Hängebrücke Leissigen über dem Spissibach zu jonglieren und uns bald den hungrigen Magen im Restaurant auf der Meielisalp zu füllen – der Abstieg nach Leissigen wird uns hoffentlich umso leichter fallen.
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urvig, ja abenteuerlich geht es mit dem Postauto von Spiez nach Aeschiried. Für Einheimische ist diese Strecke wohl ein leichtes Spiel, nichtschwindelfreien Wanderanfängern könnte es etwas mulmig werden; vielleicht wirkt ja die nostalgische Tonfolge des Dreiklanghorns – wenn sich das Postauto um die Kurven am Berghang schlängelt – beruhigend. Bis zur Station Aeschiried Schulhaus fahren wir, die gleich in der Nähe des gutbekannten Restaurant Panorama liegt. Und wir bekommen tatsächlich ein eindrückliches Panorama weit über den Thunersee zu sehen, und es wird noch besser werden … Doch was ist überhaupt unser Programm? Da es nun an der Zeit ist, unsere Wanderung zu beginnen: Den Panoramaweg Aeschiried wollen wir
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Kunst
Sophie Calle – Regard incertain Elsa Horstkötter
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Das Kunstmuseum Thun zeigt erstmalig eine umfangreiche Ausstellung zur französischen Künstlerin Sophie Calle. Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Fotomuseum Winterthur und wurde dort mit anderem Fokus bereits im Sommer 2019 gezeigt. In Thun sind diesen Herbst acht Werkgruppen zu sehen, die einen umfangreichen Einblick in das Schaffen der Fotografie-Ikone geben.
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Geboren 1953 in Paris, arbeitet Sophie Calle in ihrer Jugend in Bars und bricht früh zu einer siebenjährigen Weltreise auf. Auf dieser Reise entdeckt sie ihre Liebe zur Fotografie und hält das, was sie beobachtet, in Bildern fest. Diese Reisedokumentationen zeigen bereits das künstlerische Interesse, das sie bis heute beibehalten hat. Es ist eben diese verspielte und voyeuristische Art und Weise Personen, Situationen und deren Geschichten zu bannen. So läuft
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SIEBENJÄHRIGE WELTREISE IN JUNGEN JAHREN
sie beispielsweise in Kalifornien Passanten nach und fotografiert sie in regelmässigen Abständen. Nach ihrer Rückkehr folgt sie einem Mann aus Paris sogar bis nach Venedig, hängt sich an ihn wie ein Detektiv. Es entsteht daraus eines ihrer frühen Schlüsselwerke «Suite vénitienne» (1980): Zahlreiche Fotos, begleitet von tagebuchähnlichen Texten, die nicht nur die Methoden ihrer Beschattung, sondern auch ihre eigenen Gefühle dabei beschreiben, belegen ihre Detektivarbeit. Es zeigt sich darin die mittlerweile für Calles Schaffen so bezeichnende Verschmelzung von investigativen Methoden, fiktionalen Konstrukten und Abbildungen des realen Lebens sowie der Konstruktion des eigenen Ichs. In einem anderen Projekt lässt sie sich
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delten zwischenmenschlichen Themen nie wirklich vom Zeitgeist entfernen. In der Schweiz ist Sophie Calle zum ersten Mal in einer Einzelausstellung zu sehen.
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ophie Calle zählt zu den wichtigsten lebenden Konzeptkünstlerinnen Frankreichs. Seit über 35 Jahren zieht sie mit ihren Ausstellungen weltweit ein breites Publikum an. Das mag daran liegen, dass ihre Arbeiten sich um die drei grossen Themen Leben, Liebe und Tod drehen. Es mag auch daran liegen, dass ihre Kunst häufig verspielt und sehr oft voyeuristisch ist. Oder daran, dass man sich in ihren Arbeiten immer auf zweifache Art positionieren kann, nämlich entweder als derjenige, der das Bild betrachtet, oder als derjenige, der betrachtet wird. Sicher ist, dass uns Sophie Calles Fotografien, Filme und Texte berühren. Sie treffen in uns einen Nerv, weil sie sich über die verhan-
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AUSBLICK BERNISCHE TROPHÄENAUSSTELLUNG PELZ- UND FELLMARKT THUN
IMPRESSUM
Es kommt nicht von ungefähr, dass in der Tagespresse unter dem Titel, «Olympiade der Berner Grünröcke» auf den Jägerevent in Thun aufmerksam gemacht wurde. Der Anlass hat eine lange Tradition und das «Jägerfest» hat sich längst weit über die Kantonsgrenze hinaus etabliert.
HERAUSGEBER: Werd & Weber Verlag AG KONZEPT, REALISATION: Werd & Weber Verlag AG, Gwattstrasse 144, 3645 Gwatt, Tel. 033 336 55 55, Fax 033 336 55 56, www.thunersee-liebi.ch, mail@thunersee-liebi.ch VERLAGSLEITUNG: Annette Weber, a.weber@weberag.ch PROJEKTLEITUNG UND INSERATE: Christine Hunkeler, c.hunkeler@weberag.ch AUTOREN: Thomas Bornhauser, Peter Brechbühl, Carmen Frei, Elsa Horstkötter, Christine Hunkeler, Peter Juesy, Jon Keller, Nina Richard, Laura Scheidegger, Ulrich Schneider, Regula Tanner, Eveline Wermelinger, Erika Wiedmer-Mani, Lars Wyss FOTOS: Thomas Bornhauser, bve, Carmen Frei, Kurt Gansner, Nina Gansner, Arnold Gertsch, Christine Hunkeler, Kunstmuseum Thun, Leukerbad Tourismus, Karl Moser, Nina Richard, Nina Ruosch, Sammlung Alt Hilterfingen, Sammlung Hans & Marlies Suter, Laura Scheidegger, Heinz Studer, Annette Weber, Theodor Weber, Lars Wyss
EGLIBAUMPROJEKT THUNERSEE
HUSTEN NATÜRLICH BEHANDELN Trockener Reizhusten will anders behandelt werden als eine hartnäckige Verschleimung der Bronchien. Während sich Heilpflanzen wie Spitzwegerich und Malve bei trockenem Husten empfehlen, – lösen Efeu und Eukalyptus zähen Schleim. Der Alleskönner Thymian ist bei jedem Husten gut und Meerrettich ist altbewährt bei Bronchialkatarrh.
Nur wo für die Fische der Lebensraum auch lebenswert ist, können Anstrengungen zur Erhaltung eines gesunden Fischbestandes Früchte tragen. Mit dem «Eglibaumprojekt Thunersee» werden nicht mehr benutzte Weihnachtsbäume nach der Weihnachtszeit eingesammelt, gelagert und vor der Laichzeit der Egli an geeigneten Standorten am Seegrund verankert.
WEITERE THEMEN M it Huskys auf Schlittenfahrt F ondue Chinoise-Report N atürliches Wohnen im Erdhaus F aszinierende Lichtfotografien
von Do Paladini G eschichte: Goethe im Oberland
Die nächste ThunerseeLiebi erscheint Anfang Dezember 2019. 28
LAYOUT UND GRAFIK: Nina Ruosch BILDBEARBEITUNG: Adrian Aellig LEKTORAT: Karina Büchler, Carmen Frei, Madeleine Hadorn, Nina Richard, Laura Scheidegger KORREKTORAT: Carmen Frei AUFLAGE: 10 000 Exemplare ERSCHEINUNGSWEISE: 4× jährlich VERTEILUNG: Abonnenten, Kiosk, Anwohner um den Thunersee, KKK 1&2, VIPs, Geschäfte, Arztpraxen ABONNEMENTSPREISE: 1 Jahr mit 4 Ausgaben CHF 48.– (inkl. 2,5 % MwSt.); 2 Jahre mit 8 Ausgaben CHF 89.– (inkl. 2,5 % MwSt.) ISSN-NUMMER: 2296-8504 NÄCHSTE AUSGABE: Anfang Dezember 2019 Der Nachdruck sämtlicher Artikel und Illustrationen ist verboten. KONTAKT/ABOSERVICE: Telefon 033 336 55 55, Fax 033 336 55 56 oder mail@thunersee-liebi.ch, www.thunersee-liebi.ch
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