ThunerseeLiebi Nr. 4, Winter 2017

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4/Winter 2017/CHF 14.–

Thunersee

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Einzelgänger auf grossen Samtpfoten

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Gluschtige Rezepte aus den Alpen

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Kreative Macherin mit Humor


www.hauensteinhotels.ch

3655 Sigriswil 3655 Sigriswil Telefon 033252 / 252 25 25 Tel. 033 25 25 www.solbadhotel.ch www.solbadhotel.ch

3600 Thun Tel.3600 033 Thun 224 08 08 Telefon 033 / 224 08 08 www.burehuus.ch www.burehuus.ch

3645 Gwatt Tel. 033 334 30 30 www.deltapark.ch

3654 Gunten Tel. 033 252 38 38 www.schoenberg.ch

3700 Spiez Tel. 033 655 66 66 www.belvedere-spiez.ch

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3636 L채ngenb체hl Tel. 033 26265555 Telefon 033356 / 356 www.grizzlybaer.ch www.grizzlybaer.ch


Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser So schnell geht es und bereits ist schon wieder Winter, die Nächte länger und kühler. Mit der diesjährigen Winterausgabe laden wir Sie ein, einen Bummel über die schönsten Weihnachtsmärkte in unserer Region zu unternehmen. Geniessen Sie kulinarische Spezialitäten, bestaunen Sie heimisches Kunsthandwerk und lassen Sie sich von Geschenkideen in herrlicher Weihnachtstradition inspirieren. Und was natürlich nicht fehlen darf, ist ein gut gewürzter, heisser Glühwein, damit man sich so schön von innen aufwärmen kann. Glühwein lässt sich für einen gemütlichen Abend mit Freunden auch zu Hause ganz einfach zubereiten.

Highlights:

Festlicher Glanz, in warmes Licht getauchte Umgebung und würziger Tannenduft machen den Bummel über die Weihnachtsmärkte zu einem schönen Erlebnis für die ganze Familie.

Kulinarisch verwöhnen wir Sie mit Herzhaftem aus der Alpe-Chuchi Berner Oberland. Typische Erzeugnisse aus der Alpwirtschaft und einfache Zutaten bilden eine feste Grundlage dieser Küche. Wer es mag, ein fürstliches Stück Fleisch auf dem Teller zu haben, findet mit unserem Chateaubriand-Report einen weiteren guten Grund zum Feiern. Abwechslungsreich wird dieses butterzarte Fleisch in verschiedenen Kombinationen rund um den Thunersee angeboten. Und zu zweit oder in grösserer Gesellschaft geniesst man besonders gerne. In der Serie «Geniessen ab Hof» haben wir den Kastelhof in Sigriswil besucht. Auf diesem Bio-Betrieb – auf einer herrlichen Sonnenterrasse mit Ausblick gelegen – dürfen Kühe noch Kühe sein und die Hörner werden stolz präsentiert. Damit Sie fit und gesund durch die kalte Jahreszeit kommen, und es Sie nicht bereits beim ersten Kratzen im Hals ins Bett verschlägt, zeigen wir Ihnen in der Naturapotheke verschiedene altbewährte Hausmittel, Heilpflanzen und Kneipp-Anwendungen, um eine mögliche beginnende Erkältung frühzeitig in den Griff zu bekommen.

Vor einigen Jahren wurde der Luchs in der Schweiz wieder angesiedelt. Vor allem in den Voralpen hat die grosse Katze einen Platz gefunden. Ihr bevorzugter Lebensraum ist der Wald, wo sie als heimliche Jägerin unterwegs ist. Lernen Sie mit uns diese geschützten Tiere näher kennen!

Ich wünsche Ihnen bei der Lektüre gute Unterhaltung und viele warme, lichtvolle Momente!

Christine Hunkeler Leiterin und Beraterin ThunerseeLiebi Werd & Weber Verlag AG, Thun / Gwatt

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ch ersee-liebi. mail@thun 336 55 55 33 oder Tel. 0

Auch am Kiosk!

Ob gemütlich im Mondschein oder rasant mit Schneegestöber – Schlitteln macht einfach Spass. Kaum fällt der erste Schnee, lockt es alle nach Draussen, um auf zwei Kufen durch die frisch verschneite Winterlandschaft zu gleiten.

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EINBLICK

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Der Winter in verschiedenen Facetten


Tradition 6 Weihnachtsmärkte – Das sind die schönsten im Berner Oberland! Tierwelten 14 Der Luchs – eine liebenswerte, wilde Katze Seeliebe 28 «Schlöfle» in Thun hat eine lange Tradition! Thunersee-Persönlichkeiten 34 Daniel Rindisbacher: Wer sucht, der findet – Überraschendes in Aeschiried 40 Barbara Lalvani: Die Schmuck-Künstlerin aus Oberhofen

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Gourmet 46 Für Gäste: Herzhaftes aus der Alpe-Chuchi 54 Chateaubriand-Report: Ein fürstliches Stück Fleisch 60 Geniessen ab Hof: Wo die Kühe noch Hörner haben Gesundheit 68 Naturapotheke: Erkältungskrankheiten – mild und effizient kurieren 74 Leben im Alter: «Fröilein, de Nächscht isch denn myne!» Freizeit 80 Schlittel- und Rodelspass im Berner Oberland 96 Das Berner Oberland als Eintrittspforte ins Universum Outdoor 102 Weihnachten zu Fuss – der Adventsweg Höchmatt 110 116

Kunst & Handwerk Beatrice Schenk: Die Macherin Uwe Süess: Zwischen Realität und Traum

Architektur 124 Kunstvoll sanieren – Zeitzeugen erhalten:

Aus dem Dornröschenschlaf geweckt

Literatur 132 Lesen macht glücklich! Buchtipps von Regula Tanner 135 136 138

Backen & Basteln Haselnussmakrönchen Cupcandles – Kerzen in der Tasse Fasnachtskostüm: Qualle

Geschichte 140 Vor 100 Jahren: Internierte des 1. Weltkrieges in Thun Bärndütsch 146 Barbara Burren: Kuschudechi u Johannisbärg-Wy 148 151 152 154

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Gute Adressen Kreuzworträtsel Veranstaltungen Ausblick & Impressum

Publireportage

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Ein Kriminalroman, der in Thun spielt

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Rubriktitel

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Tradition

Weihnachtsmärkte 2017

Das sind die schönsten im Berner Oberland Hans R. Amrein

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Geschenke kaufen, Glühwein trinken und süsse Zimt-Guezli probieren – mit der Eröffnung der Weihnachtsmärkte beginnt die gemütlichste Zeit des Jahres. Wir sagen Ihnen, wo Sie die schönsten Märkte im Berner Oberland finden.

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er Advent ist die Zeit der Vorbereitung auf Weihnachten, aber auch die Zeit der Christkindli-Märkte. In den von Lichtern erhellten Städten und Dörfern gibt es regionale Spezialitäten, Handwerkskunst und würzigen Glühwein. Ob für Ihre Liebsten oder die eigene Weihnachtswunschliste – Geschenkideen lassen sich auf dem Weihnachtsmarkt viele finden. Während sich die einen mitten ins Getümmel

stürzen, wärmen sich die anderen ein wenig abseits die Finger am heissen Glühwein. Rund 400 Advents- und Weihnachtsmärkte gibt es in der Schweiz. Dazu kommen zahlreiche Weihnachtsevents und andere festliche Adventsanlässe. Neben Baumschmuck, Kunsthandwerk und Strickwaren lassen sich auch Designobjekte und Streetfood finden. Begehrt sind vor allem Lebkuchen, Weihnachtsgebäck und das traditionelle Magenbrot. Und trotzdem: Jeder Markt ist ein wenig anders. Geniessen Sie die festliche Stimmung!

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Blausee

Winterzauber am Blausee Am 9. und 10. Dezember verwandelt sich der Naturpark Blausee in eine märchenhafte Weihnachtsstimmung. Bereits zum fünften Mal findet der überregional bekannte und beliebte Weihnachtsmarkt «Winterzauber» am Blausee statt. Romantische Wege führen durch den wunderschönen Naturpark zum beleuchteten See und Hotel. Rund 50 regionale und überregionale Partner präsentieren ihre Produkte an den zahlreichen Ständen am See und beim Hotel.

SAMSTAG/SONNTAG, 9. UND 10. DEZEMBER 2017

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Gstaad

Winterzauber Gstaad Ein Chaletdorf, ein Zirkus und eine Eisbahn: Klingt nach einem winterlichen Freizeitparadies – und das ist der Gstaader Winterzauber auch. Showact ist dieses Jahr «Circus and friends by David Dimitri», der mit humorvoller Clownerie, Artistik und Poesie unterhält.

FREITAG, 22. DEZEMBER 2017 BIS DIENSTAG, 2. JANUAR 2018


Tradition

Gut zu wissen

Die Geschichte des Glühweins UND SO WIRD DER GLÜHWEIN GEMACHT:

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Rotwein mit den Gewürzen und den Zitruszesten der Orange und Zitrone eine Stunde zugedeckt erhitzen, aber nicht kochen lassen. Danach den Glühwein noch mindestens eine halbe Stunde ziehen lassen. Anschliessend durch ein Sieb giessen und vor dem Genuss eventuell nochmals erwärmen.

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Es gibt ihn in England, in den USA, sogar in Japan und China. Egal, wo auf der Welt man einen Weihnachtsmarkt besucht, eines darf dort nicht fehlen: Glühwein. Während dieser heute heiss sein muss, wurde er früher noch kalt serviert. Die Römer würzten den Wein mit ungewöhnlichen Zutaten – unter anderem mit Koriander, Thymian und Honig. Der Grund: Sie wollten den sauren Geschmack überdecken. Ausserdem war das Getränk dadurch länger haltbar.

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Rubriktitel

Tierwelten

Der Luchs – eine liebenswerte, wilde Katze Peter Juesy, Jagdinspektor Kanton Bern von 1993 bis 2016

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Vor einigen Jahren wurde der Luchs in der Schweiz wieder angesiedelt. Vor allem in den Voralpen hat die grosse Katze mit ihren markanten Pinselohren einen Platz gefunden. Sein bevorzugter Lebensraum ist der Wald, wo er als heimlicher Jäger unterwegs ist. Der Luchs begeistert uns als eine Katzenart, die uns so liebenswert erscheint, wie sie auch wild ist.

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Seeliebe

«Schlöfle» in Thun hat eine lange Tradition Hans Amrein, Anita Egli Danica Aeschbach, Monica Schulthess Zettel, Stadtarchiv Thun, zvg

Eislaufen auf dem Thunersee oder im Lachenkanal: Das ist selten möglich, doch vor rund fünf Jahren, im Februar 2012, war es wieder einmal so weit: Das Eis im Lachenkanal war mit 16 Zentimetern dick genug, um Menschen zu tragen. Übrigens: «Schlöfle» in Thun hat eine lange Tradition.

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m 10. Februar 2012 freuten sich vor allem Kinder und Jugendliche in Thun über eine Meldung in der Berner Zeitung (BZ): «Am Donnerstagmittag gab die Stadtverwaltung Thun die Natureisbahn im Lachenkanal fürs Eislaufen und zur Begehung frei.» Gewerbeinspektorat und Feuerwehr der Stadt Thun hätten im Lachenkanal aufgrund der anhaltenden Kälte eine Eisdicke von

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16 Zentimetern gemessen. Etwa elf Zentimeter seien das Minimum, um die Fläche zur Benutzung freigeben zu können, schrieb die Berner Zeitung. Und: «Gemeinderat Roman Gimmel, Vorsteher der Direktion Bau und Liegenschaften, liess das Eis von Mitarbeitern des Tiefbauamtes vorbereiten. Auf seine Initiative hin wurden sie von einer Schulklasse der Oberstufenschule Progymatte unterstützt. Die Schülerinnen und Schüler reinigten die Oberfläche

des Eises. Als Lohn erhielten sie ein Znüni.» Die Eisdicke im Lachenkanal wurde im Februar 2012 täglich gemessen, «dennoch passiert das Betreten der Eisfläche auf eigene Verantwortung», so die Stadtverwaltung in einer Mitteilung. Man forderte die Bürgerinnen und Bürger auf, die Verhaltensregeln zu beachten: «Es gelten die Regeln der Schweizerischen Lebensrettungsgesellschaft (SLRG). Kinder


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Thunersee-Persönlichkeiten

Die SchmuckKünstlerin aus Oberhofen Hans R. Amrein

Hans R. Amrein, zvg

Barbara Lalvani führt in Oberhofen ein kleines SchmuckAtelier. Die gelernte Goldschmiedin ist in Oberhofen aufgewachsen und lebt hier mit ihrem Mann und den vier Kindern. Der Autor und Journalist Hans R. Amrein sprach mit der 49-Jährigen über Gold, Perlen, Ketten, Broschen, Eheringe und das Leben am See.

BARBARA LALVANI, WIE WÜRDEN SIE IHR ATELIER IN OBERHOFEN UMSCHREIBEN. WAS SIND IHRE SPEZIALITÄTEN? Vielen Dank, dass ich in Ihrem Magazin die Chance erhalte, mein Atelier vorzustellen! Nun, das Atelier ist ganz einfach wunderschön! Ich habe viele Fenster, durch die den ganzen Tag die Sonne scheint – und ich sehe von meinem Arbeitsplatz direkt auf den Thunersee. Der Raum gibt mir Ruhe, ich kann hier denken und kreativ sein.

UND WAS BIETEN SIE AN? WAS SIND IHRE SPEZIALITÄTEN? Es sind individuelle, hochwertige Neuanfertigungen, zum Beispiel aus schönen Edelsteinen. Oft mache ich auch Änderungen von Schmuckstücken, die geerbt wurden oder nicht mehr zu der Person passen.

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Freizeit

Schlittel- und Rodelspass im Berner Oberland Franz Hofmann

Franz Hofmann, Michael Hofmann, zvg

Lernen Sie mit uns die schönsten Schlittelstrecken in der Region kennen. Ob gemütlich im Mondschein oder rasant mit Schneegestöber – Schlitteln macht einfach Spass.

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Freizeit

Schlitteln verbindet Spass, Adrenalin, Sport und Genuss.

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Bild linke Seite: Genüssliches Gleiten.

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Schlitteln ist die einzige Wintersportart, die in den letzten Jahren Zuwachs erfahren hat und dies auch in Zukunft zu erwarten ist. Das Schlitteln ist jedoch auch ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor, denn viele Bergbahnen und Skigebiete bauen ihr Angebot aus und für viele stellen gerade die Schlittler ein zukünftiges und sehr interessantes Wachstumspotenzial dar.

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Kaum fällt der erste Schnee, kommt bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen der Wunsch auf, eine Schlittenfahrt zu machen.

Auch wenn der Schlittler von anderen Wintersportakteuren belächelt und als der «Ewiggestrige» dargestellt wird, liegt ein grosses wirtschaftliches Potenzial in der Sportart.

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Denn was gibt es Schöneres, als auf zwei Kufen durch eine verschneite Winterlandschaft zu gleiten. Schlitteln verbindet Spass, Adrenalin, Sport und Genuss in der freien Natur. Schlitteln ist auch gesund und eine der geselligsten Wintersportarten. Vielfach wird Schlitteln in der Familie oder in einer Gruppe mit Freunden oder Kollegen betrieben und erfreut sich seit Jahren einer zunehmenden Beliebtheit.

Als genussvoller Familiensport stellt Schlitteln eine kostengünstige Alternative zum stetig teurer werdenden Skifahren dar. Immer weniger Kinder wachsen «mit den Skiern an den Füssen» auf. In den Städten und Agglomerationen sind Winterferien als reines Skifahren rückläufig. Als ideale Alternative gewinnt dadurch Schlitteln und Rodeln immer mehr an Bedeutung und Anhänger.

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Schlitteln hat sich wegen der Einfachheit seiner Ausführung, seines Erlernens, der individuellen Anpassung und seiner langen Tradition sowie seiner unmittelbaren Nähe zur Natur zu einer immer beliebter werdenden Wintersportart für Menschen jeden Alters entwickelt.

Neben den vielen anderen neuen Wintersportarten (Snowboarden, Snowbiken u.a.) ist der Reiz des Schlittelns speziell wegen seiner gruppendynamischen Wirkung auf Kinder, Jugendliche und Erwachsene überaus gross und gewinnt zunehmend Anhänger jeden Alters.

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chlitteln und Rodeln ist seit mehr als hundert Jahren eine beliebte Freizeitbeschäftigung, denn Sport und Bewegung an frischer Luft, speziell im Winter, sei es als Freizeitvergnügen oder als Leistungssport, hat in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert. Schlitteln, oder besser gesagt Rodeln, ist sogar eine richtige Spitzen-Sportart, die es zu olympischen Ehren und Weltcup-Status gebracht hat.

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