T hunersee
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SEELIEBE
OPTIMISTEN AUF DEM SEE
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AUF DER PYRAMIDE
DER SCHWEIZ
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Wunderschön gelegen am Thunersee, eingebettet in die traumhafte Bergkulisse des Berner Oberlands, sind wir zu Hause.
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2014 erschien die erste Ausgabe der ThunerseeLiebi, und nun, zehn Jahre später und mit 40 Ausgaben im Rücken, freue ich mich riesig über die anhaltende Begeisterung und das nach wie vor grosse Interesse an dieser Publikation. Doch was genau verbirgt sich eigentlich hinter dem Namen ThunerseeLiebi?
Sicher die Verbundenheit mit den Menschen dieser Region und ihren abwechslungsreichen Geschichten. Aber auch die Verbundenheit mit der Natur, deren vielfältige Flora und Fauna wir bestaunen dürfen. ThunerseeLiebi bedeutet auch Bergliebe, denn das Bergpanorama ist untrennbar mit dem See verbunden. Wir wandern mit unseren Lesenden durch die malerische Landschaft, erklimmen Gipfel und lassen uns in ausgewählten Bergrestaurants von der regionalen Küche verzaubern.
Die ThunerseeLiebi hat einen eigenständigen Charakter. Wir widmen uns den Hintergründen, den Eigenheiten und der Nachhaltigkeit – sowohl in Bezug auf die Umwelt als auch auf die Gesellschaft. Wir zeigen Orte, an denen man sich gerne niederlässt, sei es in gemütlichen Restaurants oder kulturellen Einrichtungen. Unabhängig und kritisch beleuchten wir politische und wirtschaftliche Themen. Letztlich ist die ThunerseeLiebi eine Liebeserklärung an den See und die umliegende Region. In Rubriken wie Tradition, Seeliebe, Thunersee-Persönlichkeiten, Naturapotheke, Kunst und Handwerk bieten wir eine Plattform für saisonale Themen und Ereignisse aus der Region. Begleiten Sie uns auf einer Entdeckungsreise, um Ihre Heimat neu zu erleben!
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei allen bedanken, die am Erfolg dieser schönen Publikation beteiligt sind, und natürlich bei Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, dass Sie uns so treu begleiten – vielen Dank!
Annette Weber-Hadorn, Inhaberin und Verlagsleiterin Weber Verlag AG
Das kleine Segelschiffchen für Kinder und Jugendliche heisst Optimist. Die Nachwuchssegler:innen lernen auf dem See selbstständiges Agieren, aber auch Teamgeist, Konzentration und bekommen ein Gefühl für den Wind. Am Thunersee hat sich ein tolles Kinderangebot etabliert.
Zwei Gemüseliebhaber:innen gewähren uns einen Einblick in ihren Bio-Gemüse-Betrieb. Auf diesem findet man nicht nur eine atemberaubende Aussicht auf die Voralpen, sondern auch zwei Menschen, die mit viel Leidenschaft aufzeigen, wie eine nachhaltige und verantwortungsvolle Landwirtschaft aussehen kann.
Er ist Wahrzeichen und Gigant am Thunersee und eine eindrückliche Erscheinung: der Niesen. Wir haben ihn bestiegen und lassen Sie, liebe Leser:innen, Schritt für Schritt daran teilhaben und möchten Sie dazu inspirieren, es uns gleichzutun.
Seeliebe
6 Optimisten auf dem See
Tierwelten
16 Faszinierende Fischwelt im Thunersee
Thunersee-Persönlichkeiten
22 Nachwuchsstar auf der Thuner Seebühne: Victor Delaquis
28 Hanspeter Latour: Kult im Fussball, gefragt in der Natur
In eigener Sache
32 10 Jahre und 40 Ausgaben: ThunerseeLiebi
Essen und Geniessen
36 Mit Liebe produziert: Viel Gemüse aus der kleinen Gärtnerei
46 Pizza-Report: Eine runde Sache
54 Geniessen ab Hof: Bio aus Leidenschaft
Naturheilkunde
60 Die Gundelrebe: Zauberhaftes Wundheilmittel und Würzkraut
Hausbesuche
66 Cafe Bar Mokka: Der Fels in der Kulturbrandung
Natur & Outdoor
76 Ein wunderschön wildes Tierparadies
84 Auf der Pyramide der Schweiz
Kunst & Handwerk
94 Margret Baumann: Ihr Stil ist die Vielfalt
102 Im Reich der Flechtkunst
106 Samuel Buri und das Berner Oberland
Architektur
110 Das Schlüsselmattengut in Spiez: Zwischen Bewahren und Erneuern
Literatur
118 Lesen macht glücklich! Buchtipps von Lucie Moritz
Basteln & Backen
120 Trockenblumen-Windlicht
122 Sag es mit Blumen
124 Focaccia mit blumigem Gemüse- und Kräuterbelag
126 Filzblumen für Bleistifte
Geschichte
128 Die Entstehung des Eisenbahnknotenpunkts Thun
Bärndütsch
134 Christian Bärtschi: Ä Höuwertaag
139 Kreuzworträtsel
140 Gute Adressen
144 Veranstaltungen
146 Ausblick & Impressum
Publireportage
74 Hauenstein Hotels: Wo man sich zu Hause fühlt
Text: Alice Stadler P Bilder: zvg
Kleine Segelboote schwimmen wie kleine Entenbabys dem grossen Motorboot hinterher. Jeder Handgriff erfordert Konzentration und ein Gefühl für den Wind – Kentern ist aber genauso Teil des Segelns. Trotzdem bleiben sie optimistisch auf ihren Optimisten.
Richtig gehört, das kleine Segelschiffchen für Kinder und Jugendliche bis zu 15 Jahren heisst Optimist. Nicht etwa weil das Segeln auch sehr viel mit Willenskraft und Durchhaltevermögen zu tun hat, sondern weil der Name vom heimischen Clubhaus der Erfinder abgeleitet wurde, was nebenbei zum Spitznamen «Opti» führte. Aber beginnen wir zuerst mit etwas Geschichte:
Clark Mills, ein amerikanischer Konstrukteur und Bootsbauer, entwarf zusammen mit seinem Freund Major Clifford McKay um 1947 ein simples Kinderboot. Die Grundinspiration war es, eine Seifenkiste fürs Wasser zu bauen – herkömmliches Material,
leichte Bedienung und in der Grösse für Kinder gemacht. Dahinter verbarg sich vor allem ein finanzieller Grund, denn Sponsoren zahlten damals 50 USDollar (heute 1200 Franken) für den Bau einer Seifenkiste. Mit diesem knappen Budget versuchten die beiden, kostengünstig die Wasserseifenkiste zu konstruieren. Deswegen entstand dieser eher flachere, breite Rumpf, auch Prahmrumpf genannt, aus fünf Sperrholzplatten und versehen mit einem Gaffelsegel, einem viereckigen Segel, das unten an
Bild: An manchen Tagen kann man auf dem Thunersee die «Opti»-Segler:innen beobachten.
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Im Thunersee gibt es eine Vielzahl an Fischarten – hier im Bild ein Hecht.
Weil die Uferzone stark genutzt wird, fehlt es einigen Fischarten an geeignetem Lebensraum und Laichplätzen. Trotz menschlichen Einflüssen hat der Thunersee einen ungewöhnlichen Reichtum unterschiedlicher Fischarten bewahrt. Dies auch dank der Hilfe des kantonalen Fischereiinspektorats, das jeden Eingriff in Gewässer bewilligt und begleitet sowie Arterhaltung grossschreibt.
Text: Laura Spielmann
Bilder: Martin Mägli, Michel Roggo (aus Buch «Aare – alles im Fluss»)
Damit Fische geboren werden können, legen die Weibchen ihren Laich im Wasser ab und die Männchen befruchten ihn. Der Laich besteht aus vielen Tausend Eiern, die von einer weichen Eihaut umhüllt sind. In diesen Eiern entwickeln sich die Embryos, bevor sie als kiementragende Larven schlüpfen. Die Dauer des Prozesses kann je nach Art sehr unterschiedlich sein. Es werden verschiedene Formen der Laichablage unterschieden: Freilaicher entlassen die Eier frei ins Wasser, während Haftlaicher die Eier mittels eines klebrigen Sekrets an Gegenständen (z. B. an Wasserpflanzen oder an Steinen) anheften (beispielsweise Rotaugen). Egli schliesslich produzieren Laichbänder mit tausenden von Eiern, welche an versunkenen Ästen oder Wasserpflanzen aufgehängt werden. Der Thunersee ist ein klassischer Felchen-, Saibling- und Seeforellensee. Während die Laichablage von Felchen und Saiblingen im See erfolgt, schwimmen die Seeforellen
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Der zehnjährige Victor freut sich darauf, als
Supercalifragilisticexpialigetisch –wer kennt diesen Ausruf nicht? Mary Poppins, das weltberühmte Kindermädchen, wird von den Thunerseespielen diesen Sommer in neuem Gewand auf die Bühne gebracht. Zum ersten Mal in der Geschichte der Thunerseespiele spielen auch Kinder ganz grosse Rollen. Der Spiezer Victor Delaquis (10) erzählt, wie er zu der Rolle kam und wie er die Kinderproben erlebt.
ZText: Laura Spielmann P Bilder: zvg
um ersten Mal in der 21-jährigen Geschichte der Thunerseespiele werden Kinder zwei Hauptrollen spielen. Die Schützlinge von Mary Poppins heissen Jane und Michael Banks und werden von insgesamt acht Kindern – je 4 Mädchen und 4 Jungen – verkörpert. Die acht Kinder stammen aus der Region und sind zwischen 10 und 15 Jahre alt. Die vier Mädchen Karin (14), Noée (14), Meret (12) und Jasmina (11) teilen sich die Rolle der Jane Banks. Als Michael Banks werden abwechslungsweise Noa (15), Paco (13), Yvan (10) und Victor (10) zu sehen sein.
Mit Victor Delaquis aus Spiez durfte ich im Seespielhaus in Thun anlässlich einer seiner Proben im März reden. «Ich habe mit meinen Eltern die Premiere von ‹Dällebach Kari› besucht. Das fand ich cool und wollte selbst mal mitspielen. Zum Glück habe ich dann einen Aufruf zum Kindercasting für ‹Mary Poppins› gesehen und da habe ich mich beworben», antwortet er auf die Frage, wie er zu der Rolle kam. Das Vorsprechen fand im letzten November statt. Victor musste ein Gedicht, einen Popsong und ein Kinderlied vorbereiten. Er wählte «99 Luftballons» von Nena, das Kinderlied «Der Papagei ein
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Junge Tomatenpflanze – von der Gärtnerei selbst gezogen. Daneben die farbenprächtige und schmackhafte Ausbeute der Ernte.
Auf 1000 Quadratmetern bauen
Ronja Schlotterbeck und Claude Brechbühl Bio-Gemüse für 70 Parteien an. Auf ihrem Gemüsebetrieb, der Tomaterei Homberg, findet man nicht nur eine atemberaubende Aussicht auf die Voralpen, sondern auch zwei Gemüseliebhaber:innen, die zeigen, wie eine nachhaltige und verantwortungsvolle Landwirtschaft aussehen kann.
Ganz nach dem Motto «Klein, aber oho!» wird in dem Betrieb der Tomaterei Homberg gearbeitet. Ihr Bewirtschaftungssystem nennt sich «Marktgärtnerei». Ein Konzept, bei dem aus wenig viel geschaffen werden soll und das heute vermehrt wieder zum Zuge kommt. Während in der motorisierten Landwirtschaft die Produktion an die Maschine angepasst wird, ist hier der Mensch der Massstab. So werden zum Beispiel die Beete anders angelegt: Sie sind nur 75 Zentimeter breit. Das ist die ideale Breite für ein rückenschonendes Arbeiten von Hand und um über die Beete hinwegzuschreiten. Ausserdem wird dichter bepflanzt und deswegen vor allem mit Handwerkzeugen gearbeitet. Aus diesem Grund ist der benötigte Lagerplatz für die Werkzeuge vergleichsweise klein. Die einzige motorisierte Ausnahme ist eine Minifräse, bei der eine Bohrmaschine als Antrieb dient. Mit diesem Gerät wird bei der Beetvorbereitung der Kompost nur ganz oberflächlich eingearbeitet und hinterlässt eine feinkrümelige Oberfläche. Ein zusätzliches Plus dieser Anbaumethode ist neben dem Schutz des Bodens auch die sehr geringe Lärmbelastung, die es den beiden Gärtner:innen ermöglicht, sich auch während der Arbeit miteinander auszutauschen. Und nicht zu vergessen ist auch die nicht vorhandene Luftverschmutzung. Das Gärtnern ist und bleibt natürlich eine körperliche Arbeit. Mit frischer Luft, den durchdachten Handwerkzeugen sowie einem guten Gespräch schätzen die beiden diese Arbeitsweise jedoch sehr.
Diese Menge an Gemüse findet sich in einem grossen Gemüseabo.
Nicht nur Tomaten
Beim Namen «Tomaterei» könnte man meinen, es gäbe in diesem Garten nur Tomaten. Dem ist aber nicht so; hier werden über 50 Gemüsearten angebaut, wobei es von einer Art immer auch noch verschiedene Sorten gibt. Ihre Liebe für gutes Gemüse motiviert sie, ihren Kund:innen stets das Beste bieten zu wollen. «Das bedeutet dann auch, dass man bei jedem Erntetag frühmorgens ‹Radiesli› probieren muss, damit man sie im perfekten Stadium erntet –das ist nicht immer einfach», bemerkt Claude lachend. Durch ihr Interesse sind die zwei aber auch auf spannende und vielerorts noch unbekannte Sorten gestossen wie eine chinesische Schlangengurke. Es sind diese Entdeckungen, die sie für das nächste Gartenjahr beflügeln. Einkaufen im Geschäft vermittle auch einen sehr reduzierten und manchmal auch verfälschten Eindruck des Gemüses in Sachen Saisonalität und Geschmack. Eine andere Möglichkeit bietet ihr Gemüseabo, das in Thun, Hünibach, Hilterfingen, Steffisburg und Homberg bezogen werden kann. Über freie Aboplätze kann man sich auf der Website oder per Telefon informieren. Die Kund:innen können die Grösse des Abos wählen: klein, mittel und gross. Ronja und Claude nehmen sich das Recht heraus, zu entscheiden, was sie anbauen werden, das heisst, für die Abonnent:innen wird es jede Woche eine Überraschung. Im Gegenzug bieten sie Vielfalt, beste Qualität und erntefrische Produkte, direkt mit dem E-Bike geliefert. «Das macht auch einfach Spass, wenn man mit den voll-
Was macht man mit dem Radieschen- und dem Karottenkraut?
Man macht Pesto! Das ist nicht nur lecker, sondern auch sehr gesund.
Denn in den Gemüseblättern stecken sogar meist mehr Vitamine und Mineralien als in der Knolle selbst.
1 Handvoll
Sonnenblumenkerne
Menge nach Belieben: Karottengrün, Radieschengrün, Petersilie, Koriander, Rucola oder Basilikum
Salz Knoblauch
Olivenöl
Sonnenblumenkerne im Mixer fein hacken und in eine Schüssel geben.
Die feinen Blätter abstreifen, waschen, schleudern und zusammen mit dem Knoblauch in den Mixer geben. Es können nach Belieben verschiedene Kräuter gemischt werden.
Etwas Olivenöl dazugeben und alles zusammen pürieren. Olivenöl dazugeben, bis die gewünschte Konsistenz da ist.
Mit den gehackten Sonnenblumenkernen mischen und mit Salz abschmecken.
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Im Garten von Kathrin Bärtschi darf die Natur noch tun, wie sie will: Einheimische Wildpflanzen spriessen ungestört, Frösche laichen im Naturpool mit Biotop und zwischen wunderbar duftendem Lavendel summen die Bienen. Hier wird niemand vertrieben, seien es «Glögglifrösche», Hornissen oder Lamas.
Die Lavendelbüsche in Kathrin Bärtschis Garten sind ein wahres Paradies für Bienen.
Der Naturgarten in Wichtrach brummt nur so vor Leben: Zwischen Grashalmen krabbeln die Käfer, es flattert in den Büschen und weiter hinten im Garten grunzen die Wollschweine. Vor 42 Jahren lag dieses ehemalige Bauernland brach, doch jetzt erhebt sich hier ein wunderschöner Bau im Bauernhausstil mit einem wahren Prachtgarten. Dank Kathrin Bärtschis Hingabe gedeihen hier einheimische Pflanzen in Fülle, ganz ohne chemische Pflanzenschutz- und Düngemittel, denn Flora und Fauna haben mittlerweile eine gute Balance gefunden und regulieren sich weitgehend selbst. Nur selten muss Kathrin Bärtschi eingreifen – etwa um ein Gewächs einzudämmen, das droht anderen Pflanzen den Lebensraum wegzunehmen. Doch generell gilt in diesem Naturparadies: Leben und leben lassen.
Der Garten als Tierhotel
Egal ob Hornissen, Schlangen oder Fledermäuse: In diesem Garten wird kein Gast abgewiesen – ganz im Gegenteil. Kathrin Bärtschi beobachtet aufmerksam, was für Bewohner sich ansiedeln wollen, und baut ihnen ein passendes Zuhause – zum Beispiel den Hornissenkasten, den sie auf ihren Balkon gestellt hat. Tiere, die aus anderen Gärten vertrieben werden, sind hier herzlich willkommen: «Es gibt keine ‹schlechten› Tiere», erklärt die leidenschaftliche Gärtnerin. «Jedes Tier und jedes Gewächs erfüllt seinen Zweck.» Diese Philosophie bildet die Grundlage
ihres Gärtnerstils. Es wird nicht der Ästhetik wegen geschnitten und gerodet, sondern vor allem darauf geachtet, dass keine Lebensräume zerstört werden. Totholz, beispielsweise, wird immer stehen gelassen, da es wertvolle Lebensräume für Insekten bietet. Das Gleiche gilt für morsches Holz und Äste, die am Boden liegen und wo sich gerne Igel und andere Tiere verstecken und nisten.
Oft werden Gärten im Frühling viel zu früh aufgeräumt, und vertrocknete Pflanzen werden entfernt –dabei sind die hohlen Pflanzenstängel wahre Insektenwohnungen, in denen sich über den Winter Larven zu Insekten entwickeln. Bei Kathrin Bärtschi werden die abgestorbenen Pflanzen deshalb erst abgeschnitten, wenn bereits wieder neue Sprösslinge aus dem Boden schiessen. Die abgeschnittenen, verdorrten Gewächse werden noch zwei weitere Monate liegen gelassen und erst dann sorgfältig gehäckselt, wenn die Insekten endgültig ausgezogen sind. Die Häcksel verrotten auf einem der sechs Komposthaufen wieder zu nährstoffreicher Erde, welche dann wieder im Garten verteilt wird. Zusätzlich dazu sind im ganzen Garten Insektenhotels aufgestellt. Sie beheimaten verschiedenste Insekten wie Solitärbienen, Schlupfwespen, Rosengallwespen, Prachtkäfer
Oben: Vor dem Gebäude im Bauernhausstil erstreckt sich ein klassischer Bauerngarten.
Neben einheimischen Wildpflanzen wachsen auch Schnittblumen im Garten – perfekt für einen Sommerstrauss.
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Wahrzeichen und Gigant am Thunersee: der Niesen.
Sicherlich haben alle schon von der Pyramide der Schweiz gehört: dem Niesen, der das Simmental vom Kandertal trennt. Er hat ein eindrückliches Erscheinungsbild, der Niesen, egal aus welchem Blickwinkel.
WText: Rolf Eicher P Bilder: Rolf Eicher, zvg
ir haben uns entschieden, den Niesen zu bezwingen. Und zwar von der Talstation der Niesenbahn in Mülenen aus. Dafür muss einem bewusst sein, dass man eine Höhendifferenz von 1671 Metern auf einer Strecke von über acht Kilometer absolviert. Diese Zahlen sind nicht zu unterschätzen. Es gilt also, sich im Voraus mit dem Berg und der Strecke auseinanderzusetzen, um allfällige spätere Probleme zu vermeiden.
Die Anreise mit dem öffentlichen Verkehr ist sehr praktisch: Unmittelbar neben der Niesenbahn ist eine Haltestelle der BLS, die ins Wallis oder nach Spiez führt, die optimale Ausgangslage also für
unsere Reise. Wir empfehlen, die Wanderung am Morgen zu planen, vor allem im Sommer, um mit dem frühen Start der Hitze auszuweichen.
Den Weg unter die Füsse nehmen
Nun geht es los, die ersten Meter führen über die Brücke der Kander, ein kühles Lüftchen weht durch das Brückengeländer, es wird aber das letzte sein. Nun haben wir den ersten Wegweiser vor Augen, beschriftet mit der Zeitangabe von fünf Stunden. Noch einen Blick auf die Bahntrasse der Niesenbahn, der längsten Standseilbahn der Welt, die im Sommer 1910 eröffnet wurde. Schon die ersten Meter geben einem zu spüren, dass es kein Spaziergang wird. Der
Wanderweg steigt bereits auf den ersten Metern steil an. Wir nehmen die Wanderung im Juni in Angriff, in der Zeit der längsten Tage und starten bereits morgens um 5 Uhr. In der Dämmerung steigen wir durch die ersten Waldteile. Die Luft ist feucht, wir hören Vogelgezwitscher und Geraschel im Blätterwald, zwischen den Geräuschen ein Rehbock, der aufschreckt, und ein Specht, der an seinen Hausbau klopft. Weiter geht es hoch durch den Wald, vorbei an alten Gebäuden, in denen früher Kühe gestallt wurden und heutzutage nur noch das Heu gelagert wird. Auf dem Wanderweg ist auch eine Zeitmessung für die Trail-Runner installiert. Diese Bergläufer rennen in 90 Minuten den Berg hoch.
Der Tag erwacht, das Niederhorn und die Sichle glänzen in der goldenen Glut der Sonne und die Gipfelspitze der Blüemlisalp empfängt die ersten Sonnenstrahlen. Eine wunderbare Motivation, die uns beflügelt, diese Pyramide zu bezwingen. Weiter gehts den gut markierten Wanderweg entlang, ein grosses Kompliment den Leuten, die den Wanderweg unterhalten. Die losen Steine sind weggeräumt und die Böschungen fein säuberlich gemäht.
Der Weg führt im Zickzack durch den Mischwald hoch, drei Aussichten lassen uns immer wieder über die schöne Bergwelt und die Natur staunen: Südwestlich blicken wir ins Kandertal, südlich auf die Klassiker Eiger, Mönch und Jungfrau und östlich in Richtung Niederhorn, Sigriswiler Rothorn, Entlebuch und Zentralschweiz. Langsam nähern wir uns der Mittelstation Schwandegg, diese liegt auf 1868 Metern über Meer. Oberhalb der Mittelstation, auf dem «Grätli», gibt es eine schöne Grillstelle mit einem grossen Holztisch, der zu einer kurzen Verschnaufpause einlädt.
Umgeben von einer wunderschönen Naturwiese, begeben wir uns in ein Pflanzenschutzgebiet. Nun haben wir zum ersten Mal einen richtigen Blick auf den Thunersee. Im Vordergrund sehen wir Spiez, Hondrich, Aeschi und Aeschiried einmal aus einem anderen Blickwinkel. Weiter geht es mit getankten
Links: Durchs Blätterwerk des Waldes bieten sich dem Wanderer immer wieder neue Ausblicke. Rechts: Liebliche Berghütten zieren die Kulisse.
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Text: David Heinen P Bilder: zvg
Die Oberhofner Künstlerin Margret Baumann arbeitet mit den unterschiedlichsten Materialien und widmet sich diversen Motiven. Dabei beschränkt sie sich nicht auf einen bestimmten Stil, sondern möchte sich stets neu ausdrücken. Zusammen mit Eva Klaus gibt sie zusätzlich im eigenen Verlag Kinderbücher heraus. So ist in Margret Baumanns künstlerischem Schaffen eines immer präsent: Geschichten erzählen.
Oberflächlich betrachtet wirken die Werke von Margret Baumann sehr fröhlich, eher kindlich, vielleicht schon fast naiv. Allerdings, wie so häufig, trügt der erste Blick. «Bei mir ist nicht einfach alles nur heile Welt, doch die Irritationen sind meistens versteckt. Selbst bei den fröhlichsten Bildern scheint oft noch etwas Zusätzliches durch.» Trotz dieser tiefgründigen Ebene möchte Margret Baumann mit ihren Bildern vordergründig Freude bereiten. Kunst bedeutet für sie, sich auszudrücken und sich mit allem, was auf
der Welt passiert, auseinanderzusetzen. Es handelt sich bei ihren Gemälden um nonverbale Geschichten, durch die sie mit den Betrachtenden in einen Dialog treten will. Für die 70-jährige Oberhofnerin sind ihr direktes Umfeld und die Region eine grosse Inspiration, und so überrascht es nicht, dass auch der Thunersee auf einigen ihrer Bilder auftaucht.
Ohne Kunst geht es nicht Schon von klein auf kam Margret Baumann mit Kunst in Berührung. Ihre Mutter, die Schneiderin war und die Kunstgewerbeschule in Zürich besucht hatte, nahm die Kinder oft mit an Kunstausstellungen. Das Malen und Zeichnen war entsprechend bereits im Kindesalter eine grosse Leidenschaft von Margret Baumann, doch erst in der Oberstufe hatte
Links: Das Schlüsselmattengut in Spiez erstrahlt in neuem Glanz.
Rechts: Hier trifft Landwirtschaft auf modernes Wohnen.
Text: David Heinen P Bilder: Roland Trachsel Fotografie, Luca Däppen, zvg
Seit gut einem Jahr erstrahlt das Schlüsselmattengut in Spiez in neuem Licht. Das altehrwürdige Bauernhaus wurde unter der Leitung der brügger architekten ag einerseits zurückhaltend renoviert, anderseits innovativ umgebaut: So wurde innerhalb eines Bereichs des Ökonomieteils ein moderner Neubau erstellt, der von aussen kaum als solcher erkennbar ist – ein wahres Haus im Haus.
Das imposante Bauwerk am Schlüsselmattenweg bestand vor dem Umbau aus einem grossen Ökonomieteil und einem Wohnteil mit der stattlichen Anzahl von zehn Zimmern – alles in einem eher gehobenen Baustil in Bezug auf die ursprüngliche Nutzungsart und die Dimensionen des Gebäudes erstellt. Es handelte sich also um ein sehr repräsentatives Bauernhaus. Entsprechend wagt man sich nicht zu weit auf die Äste hinaus, wenn man behauptet, dass es sich bei den Erbauern um ziemlich vermögende Bauern gehandelt haben muss. Das alles ist auch für den Laien noch einigermassen erkennbar. Doch will man etwas tiefer schürfen, ist Expertenmeinung gefragt: Die Grundmauern bestanden (und bestehen immer noch) aus sogenannten Bollensteinen, also einem Natursteinmauerwerk. Die ursprüngliche Kellerdecke war dagegen wohl wie der
gesamte Überbau des Bauernhauses aus Holz. Diese Informationen in Kombination mit der allgemeinen Bauweise und dem Baustil interpretiert der zuständige Projekt- und Bauleiter Christian Burri dahingehend, dass das Gebäude Ende des 19. Jahrhunderts, wohl etwa um 1880, gebaut wurde. Über die Erbauer selbst ist leider nichts bekannt, und auch die ersten Jahrzehnte des Gebäudes liegen im Dunkeln. Gesichert ist dagegen, dass das Gebäude viele Jahre im Besitz einer Viehhändlerdynastie war und schliesslich 1957 von der Burgergemeinde Bern gekauft wurde. Daraufhin wurde das Gut bis Ende 2019 von einer Pächterfamilie geführt.
Oben: Das Schlüsselmattengut mit den alten Lauben vor dem Umbau.
Bestehende Elemente wurden elegant integriert (Foto:
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auf die ThunerseeLiebi 3/2024 , erscheint Anfang September 2024
Der Iltis – einsamer Nomade
Der Iltis ist das Tier des Jahres 2024. Weshalb gerade der Iltis? Strukturreiche Agrarlandschaften und Feuchtgebiete sind für den Iltis überlebenswichtig und
Die Heiratskirche St. Michael in Einigen
Als stolze 1000-jährige Wallfahrtskapelle am Jakobsweg soll es die Mutterkirche der berühmten «Zwölf Thunerseekirchen» sein. Der geschützte Ort am Seeufer mit seinen Kräften und Heilenergien eignet sich gut als Ort des In-sich-Gehens.
gehören zu den bedrohtesten Landschaftstypen der Schweiz. Der Iltis wirbt als Tier des Jahres dafür, die Reste dieser Landschaften besser zu schützen und verarmte Landschaften wiederzubeleben.
Zu Fuss und mit dem Schiff rund um den Thunersee
Auf einer Kombiwanderung marschieren wir der Sonne entgegen, geniessen und bestaunen Naturschutzgebiete, Rebberge, Kraftorte, Berge und Schlösser und lassen es uns auf und neben dem Wasser gut gehen.
Herausgeberin und Verlagsleitung: Annette Weber-Hadorn, Weber Verlag AG
Konzept, Realisation: Weber Verlag AG, Gwattstrasse 144, 3645 Gwatt, Tel. 033 336 55 55, Fax 033 336 55 56, www.thunersee-liebi.ch, mail@thunersee-liebi.ch
Projektleitung und Inserate: Annette Weber-Hadorn, a.weber@weberverlag.ch Nina Ruosch, n.ruosch@weberverlag.ch Christine Hunkeler, c.hunkeler@weberverlag.ch
Autoren: Alain Diezig, Christian Bärtschi, Therese Bhattacharya-Stettler, Thomas Bornhauser, Blanca Bürgisser, Barbara Egli, Rolf Eicher, Luisa Habegger, David Heinen, Dr. Jon Keller, Lena KissÓczy, Salomé Mettler, Lucie Moritz, Bettina Ogi, Yves Scherer, Laura Spielmann, Alice Stadler, Annette Weber-Hadorn, Anna Wingeier
Fotos: Mattia Agustoni, Thomas Bornhauser, Blanca Bürgisser, Luca Däppen, Alain Diezig, Rolf Eicher, Luisa Habegger, Serge Hasenböhler, Martin Mägli, Salomé Mettler, Bettina Ogi, Michel Roggo, Michael Schweizer Anliker, Stadtarchiv Thun, Roland Trachsel Fotografie, Annette Weber-Hadorn, Anna Wingeier
Layout und Grafik: Nina Ruosch
Bildbearbeitung: Adrian Aellig
Lektorat: Blanca Bürgisser, David Heinen, Laura Spielmann, Alice Stadler
Korrektorat: David Heinen
Auflage: 10 000 Exemplare
Erscheinungsweise: 4× jährlich
Verteilung: Abonnenten, Kiosk, Anwohner um den Thunersee, KKK 1&2, VIPs, Geschäfte, Arztpraxen
Abonnementspreise: 1 Jahr mit 4 Ausgaben CHF 48.– (inkl. 2,5 % MwSt.); 2 Jahre mit 8 Ausgaben CHF 89.– (inkl. 2,5 % MwSt.)
ISSN-Nummer: 2296-8504
Nächste Ausgabe: Anfang September 2024
Der Nachdruck sämtlicher Artikel und Illustrationen ist verboten.
Kontakt/Aboservice: Tel. 033 336 55 55, Fax 033 336 55 56 oder abo@weberverlag.ch, www.thunersee-liebi.ch
Weitere Themen: Food-Report P Geschichte: Oh, diese Autogrammjäger – Ein Tag des Komponisten Johannes Brahms in Thun P Geniessen ab Hof P Kunst und Handwerk aus der Region
Das raffinierte Geschenk für jeden Geschmack! Das Team der Rugen «Gnuss-Wält» berät Sie persönlich und stellt Ihren individuellen Geschenkkorb mit Bieren, Whisky, Gin und feinsten Delikatessen zusammen.
Schauen Sie hinter die Kulissen der Traditionsbrauerei und der Rugen Distillery! Perfekt für einen Ausflug mit der Firma, dem Verein oder als Erlebnis mit Freunden. Die Führungen von rund 2 Stunden werden auf Anmeldung durchgeführt.