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Thun will die Verbreitung der Tigermücke verhindern
from ThunMagazin 03/23
by WEBER VERLAG
Seit einigen Jahren breitet sich die asiatische Tigermücke in der Schweiz aus. Auch in Thun gab es einen Einzelfund. Die Gefahr, dass die Mücken gefährliche Krankheiten übertragen, ist hier gering. Dennoch ist es wichtig, die Verbreitung einzudämmen. Alle können mithelfen.
Sie ist schwarz-weiss, etwa so gross wie eine Stechmücke und ziemlich aggressiv – die Tigermücke. Die Mückenart stammt ursprünglich aus Südostasien und hat sich in den letzten Jahren aufgrund des globalisierten Handels und des internationalen Reiseverkehrs weltweit verbreitet. In der Schweiz wurde sie erstmals 2003 im Tessin entdeckt. Seither breitet sie sich in der Schweiz aus. Auch in Thun und Steffisburg gab es vereinzelte Funde. Anders als die heimische Stechmücke sticht die Tigermücke auch tagsüber und ist deshalb sehr lästig. Zudem kann sie gefährliche Krankheitserreger wie Dengue- oder ZikaViren übertragen. In der Schweiz ist bisher glücklicherweise noch keine Krankheitsübertragung durch Tigermücken festgestellt worden. Die Gefahr ist auch sehr gering.
Einzelfund in Thun
Im letzten Herbst fand eine Privatperson in Thun zwei Tigermücken. Anschliessend überprüfte das Schweizerische Tropen- und Public-Health-Institut potenzielle Brutstätten rund um den Fundort auf Larven. Das Institut fand keine weiteren Anzeichen, die auf eine aktive Population schliessen lassen könnten. Das ist grundsätzlich ein gutes Zeichen, jedoch keine Entwarnung. Denn die Mückenart verbreitet sich gerade in der wärmeren Jahreszeit äusserst effizient und kann auch ökologische Schäden verursachen, indem sie einheimische Arten verdrängt. Das Schweizerische Tropen- und Public-Health-Institut emp-
Tigermücke gefunden?
fiehlt, die Situation im Auge zu behalten, um allfällige Tigermücken rechtzeitig zu identifizieren und deren Ausbreitung zu verhindern. «Wir sind dabei auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen», sagt Michael Gassner, Leiter der städtischen Fachstelle Umwelt, Energie und Mobilität.
Wie die Bevölkerung mithelfen kann
Die Tigermücke nutzt für die Eiablage kleinste Wasseransammlungen in künstlichen und natürlichen Behältern jegli- cher Art wie Spritzkannen, Regentonnen, Blumenvasen, Kinderspielzeug oder Topfuntersetzer. Die Ansiedlung kann verhindert werden, indem solche Wasseransammlungen möglichst vermieden werden. Die Bevölkerung ist angehalten mitzuhelfen, indem sie Regentonnen mit einem Deckel oder Mückennetz gut verschliesst und Abflüsse und Dachrinnen regelmässig auf Verstopfung kontrolliert und nötigenfalls reinigt. Kleinere Wasserbehälter sollten wöchentlich auf eine Rasenfläche oder in die Kanalisation entleert werden (nicht auf eine geteerte Fläche). Danach sind die Wasserbehälter mit einem Tuch oder einer Bürste gut auszureiben. In Swimmingpools oder Fliessgewässern legen die Mücken keine Eier ab. Und in Gartenteichen werden die Larven von anderen Tieren gefressen. Wer eine Tigermücke findet, meldet dies bitte direkt dem Schweizerischen Tropen- und PublicHealth-Institut in Basel (vgl. Infobox).
Wer eine Tigermücke findet, meldet dies direkt dem Tropen-Institut. Falls es gelingt, die Mücke einzufangen, kann sie gut verpackt und gepolstert mit Angaben zum genauen Fundort auch eingesandt werden: Schweizerisches Tropen- und Public. Health-Institut, Postfach, 4002 Basel, tigermuecke@swisstph.ch, Tel. 061 284 81 11 Unter www.muecken-schweiz.ch gibt es weitere nützliche Informationen.
Text: Simone Tanner
Bild: Pixabay, Wikiimages