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Eine Zeitreise und viel Tragik in «Der letzte de Rougemont»
from ThunMagazin 03/23
by WEBER VERLAG
In einem grossen Freilichtspiel widmen sich das Theater am Tatort und die Schlossspiele Thun dem tragischen Leben des jungen Baronen Louis, dem letzten de Rougemont im Schloss Schadau. Am 28. Juli ist in Uetendorf Premiere.
Leben, lieben und leiden im Schloss Schadau: Das beschreibt das Stück «Der letzte de Rougemont» in wenigen Worten. Die Co-Produktion des Theater am Tatort und der Schlossspiele Thun erzählt die Geschichte von Alfred Denis Ludwig de Rougemont, genannt Louis de Rougemont. Der junge Baron und Erbe des Schloss Schadau nahm sich am 3. November 1908 mit erst 23 Jahren das Leben. Warum? Dieser Frage geht das Freilichtschauspiel auf den Grund. So viel sei verraten: Es geht um Liebe und Standesunterschiede, um gesellschaftliche Zwänge und den Wunsch nach Freiheit. «Das Stück ist dramatisch, traurig, aber doch auch witzig», sagt Au-
Freilichtschauspiel
28. Juli bis 2. September
Areal der Contec AG in Uetendorf Tickets und weitere Infos via www.rougemont-thun.ch tor und Regisseur Ueli Bichsel. «Und es hat nicht nur einen lokalen, sondern auch einen geschichtlichen Bezug.»
Blick in die Geschichte
Das Theater nimmt mit in die Zeit um die Jahrhundertwende. Die ständische Ordnung in der Gesellschaft wurde damals durch die aufkommende Arbeiterbewegung herausgefordert. Das Stück thematisiert neben Louis de Rougemonts Leben historische Ereignisse aus dieser Zeit und Geschichten verschiedener Menschen. «Ich mag komplexe Geschichten, die Historisches, Gesellschaftspolitisches und auch menschliche Schicksale enthalten», so Ueli Bichsel. Im Stück mischen sich «Dichtung und Wahrheit», wie es der Autor und Regisseur formuliert. Historische Begebenheiten finden sich ebenso wie künstlerische Freiheiten des Autors.
Abstrakte Schlosskulisse
Zu sehen ist «Der letzte de Rougemont» vom 28. Juli bis 2. September auf dem
Bild: Liebe und gesellschaftliche Zwänge, Wunsch und Realität: «Der letzte de Rougemont» bringt Louis de Rougemonts Geschichte auf die Bühne.
Areal der Firma Contec AG in Uetendorf. Die Lokalität bietet den beiden Vereinen Raum für das 40 Meter lange Bühnenbild. Eine moderne und abstrakte Darstellung des Schloss Schadau bildet die Kulisse, vor der rund 40 Schauspielerinnen und Schauspieler in zeitgemässen Kostümen agieren. Das Schloss Schadau war die Sommerresidenz der Neuenburger Familie de Rougemont. Louis' Grossvater, Abram Denis Alfred de Rougemont, erwarb das Anwesen 1837 und liess das Schloss neu errichten. Mit dem Tod des jungen Barons und letzten de Rougemont endete die damalige Glanzzeit des Guts. Jahrelang stand das Gebäude leer, bis es 1925 in den Besitz der Stadt Thun überging.
Text: Cilia Julen
Bild: zvg