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2 Lauterbrunnen – Stechelberg

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3 Birg – Mürren

3 Birg – Mürren

2 Lauterbrunnen – Stechelberg

Wo einst Goethe im Leiterwägeli reiste

Was wäre Lauterbrunnen ohne den erhabenen Staubbachfall, der nach fast 300 Metern tiefem Fall in unmittelbarer Nähe des Ortes auf die Felsen der Talsohle prallt. Die Winde, wie einer Sage zu entnehmen ist, raubten der Jungfrau einst den Schleier und hängten ihn an einer Felszacke hoch über Lauterbrunnen auf. Seither weht er aus reinstem Silber und mit glitzernden Diamanten besetzt von den steil aufragenden Flühen. Johann Wolfgang von Goethe war vom Staubbachfall am 9. Oktober 1779 jedenfalls so angetan, dass er tief beeindruckt eines seiner schönsten Gedichte, den «Gesang der Geister über den Wassern», verfasste. Der Dichter reiste auf einem engen Leiterwägelchen, das von einheimischen Tagelöhnern gezogen wurde, in mehr als drei Stunden von Unterseen bei Interlaken nach Lauterbrunnen.

 Wanderregion: Jungfrauregion  Wanderzeit: 2 h 15 min

 Schwierigkeitsgrad: Leicht – ebener Weg, grösstenteils auf asphaltierter Nebenstrasse – 67 m bergauf.  Wandersaison: Das ganze Jahr, sofern keine Lawinengefahr besteht.

 Verkehrsmittel: Berner Oberland-Bahn und Postauto

 Parkplätze: Parkhaus beim Bahnhof Lauterbrunnen.  Verpflegung: Restaurant Weidstübli beim Camping Jungfrau (campingjungfrau.swiss) südlich von Lauterbrunnen.

 Besonderes: Ein Abstecher zu den weltbekannten Trümmelbachfällen ist sehr lohnenswert.

 Weitere Informationen: Mürren Tourismus Tel. 033 856 86 86 www.muerren.swiss

Lauterbrunnen – Stechelberg

Die Bahn schafft es heute von Interlaken Ost aus in 23 Minuten. Wer mit dem Auto anreist, findet gleich hinter dem Bahnhof von Lauterbrunnen ein grosses Parkhaus. Wir beginnen unsere Wanderung mit einem Bummel durchs Dörfchen Lauterbrunnen, das sich ganz dem Tourismus verschrieben hat. Lauterbrunnen ist Drehscheibe für Skifahrer und Wanderer mit dem Ziel Mürren, Schilthorn, Wengen, Kleine Scheidegg oder Jungfraujoch.

Während der Wintermonate fällt wochenlang kein Sonnenstrahl in das tiefe Tal. Wir bleiben auf der rechten Seite des Trottoirs und verlassen beim Punkt 799 die Hauptstrasse.

Auf einer schmalen Teerstrasse, auf der nur landwirtschaftliche Fahrzeuge verkehren dürfen, gehts am Friedhof vorbei bis unter den Staubbachfall. Ein schmales Weglein zweigt von der Route ab und führt bis direkt unter den Wasserfall (nicht in der Wanderzeit eingerechnet, ca. 30 min für den Hin- und Rückweg).

Die Talbevölkerung von Lauterbrunnen hat dafür gesorgt, dass dem Wasserfall kein charakterverändernder Schaden zugefügt wurde. Wir wandern nun alles geradeaus auf einem ebenen Weg taleinwärts, also Richtung Süden.

Besonders gut zu erkennen ist das tiefe, U-förmige Trogtal, das einst von den Gletschern der Eiszeit ausgehobelt wurde. Über Hofstatt und Gydisdorf kommen wir zur Briggmatte, wo wir auf dem letzten Teilstück einem angenehmen Wanderweg entlang der Weissen Lütschine folgen.

Links vom Fluss sehen wir die Talstation der Schilthornbahn. Hier endet unsere Wanderung, und wir fahren mit dem Postauto zurück nach Lauterbrunnen. Diese Wanderung ist optimal für Familien geeignet, da es genügend Verpflegungsmöglichkeiten, Rastplätze und Schattenplätze gibt.

Wer nach dieser Tour noch immer wanderlustig ist, kann mit der Schilthornbahn nach Mürren oder bis auf das Schilthorn fahren.

Ein Ferienhaus kurz vor den ersten Sonnenstrahlen. Am Fusse des Schwarzmönchs.

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