Weidle Verlag Frühjahr 2022
Literatur April
Mooses Mentula Der Schildkrötenpanzer Roman
Foto: Veikko Somerpuro
Aus dem Finnischen von Stefan Moster Einband: Greta von Richthofen ca. 280 Seiten, fadengeheftete Broschur, 25 Euro Gefördert von FILI – Finnish Literature Exchange 978-3-949441-03-5
Tino geht auf die Vierzig zu, hat es aber zu nichts gebracht. Die Aufnahmeprüfungen für die Universität hat er vergeigt, und seine berufliche Laufbahn als Straßenbahnfahrer endete am ersten Arbeitstag mit einem psychotischen Schub. Seitdem treibt er, unterstützt von Psychopharmaka, ohne Ziel und Perspektive durchs Leben. Gelegentlich versucht er sich an Fortbildungsmaßnahmen des Arbeitsamtes, die er jedoch allesamt abbricht. Er ist zutiefst menschenscheu, meidet Begegnungen und Anforderungen jeder Art und begnügt sich damit, in seiner Einzimmerwohnung den Live-Stream eines schwedischen Aquariums zu verfolgen. Bewegung kommt in sein Leben, als er auf dem Weg zum Bierholen im Supermarkt auf eine Frau und ein kleines Mädchen trifft. Die Vierjährige bedrängt ihn mit ihrer Neugier so, daß Tino davonläuft und in einen Trödelladen flüchtet. In seiner Wehrlosigkeit läßt er sich vom pockennarbigen Besitzer im Trenchcoat den Panzer einer riesigen Schildkröte andrehen und dazu eine Tüte mit Büchern. Tino schleppt nach Hause, was eines der Leitmotive des Romans werden wird: den Schild, dessen Kröte er nun ist. Die Tüte mit Büchern aber verleiht seinem Leben eine neue Dynamik. Er beginnt, die Geschichten, in die er nun eintaucht, selbst weiterzuerzählen. Sie gehen in sein Leben über. Zu seiner Unterstützung erscheinen in der Messiewohnung plötzlich Figuren wie Charles Bukowski, Jack Kerouac und Jane Austen als mit allen Wassern der Plot-Entwicklung gewaschene Schutzengel.
Der Schildkrötenpanzer (Toiset meistä) ist ein vielschichtig unterhaltender Roman, dessen Botschaft unüberhörbar lautet: Schreibe deine eigene Geschichte! Und vor allem lebe sie! Mooses Mentula, 1976 geboren, hat lange in Nordfinnland und Lappland gelebt. Schon als Jugendlicher arbeitete er als Journalist für Printmedien und Hörfunk. Er studierte Pädagogik an der Universität von Lappland. Heute leitet er in der Nähe von Helsinki eine Schule. Sein erster Roman, Nordlicht — Südlicht (Isän kanssa kahden), Deutsch von Antje Mortzfeldt, erschien 2014 im Weidle Verlag. Stefan Moster, geboren 1964 in Mainz, lebt als Autor und Übersetzer in Berlin und Porvoo (Finnland). Er hat an den Universitäten München und Helsinki unterrichtet und übersetzt seit 1993 finnische Literatur aller Gattungen. Dafür ist er u. a. mit dem Finnischen Staatspreis für Übersetzer ausgezeichnet worden. Als Autor schreibt er hauptsächlich Prosa. Seine Romane sind im mareverlag erschienen, zuletzt Alleingang (2019).
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Staubteilchen schwebten in der von der Jalousie in Streifen geschnittenen Sonne. Die verkalkte Kaffeemaschine pröttelte, und der Kühlschrank seufzte verdrossen. Vor dem einst orange gestrichenen, inzwischen verblaßten Küchenschrank stand ein runder Tisch, an dem ein Mann mit in alle Himmelsrichtungen abstehenden Haaren saß. Er hatte sich in eine Boxershorts mit Simpsons-Figuren gehüllt und biß in ein Stück Roggenbrot. Dazu schlürfte er heißen Kaffee und blätterte in einer Gratiszeitung. Auf der Doppelseite in der Mitte wurde von einem Zwanzigjährigen berichtet, der vorhatte, mit dem Fahrrad nach Südamerika zu fahren. Der breit lächelnde Mann mit dem Ziegenbart und dem mit Wachs zu spitzen Spießen gedrehten Schnäuzer, meinte, jetzt sei eine gute Zeit für ein Abenteuer, weil er noch keine Familie, keine feste Arbeit und auch sonst keine Verpflichtungen habe. Tino knüllte die Zeitung zusammen und warf sie in die Ecke, dorthin, wo bereits ein Satz Pizza-Schachteln von zwei Wochen und diverse Saftpackungen lagen. »Keine Verpflichtungen.« Wie konnte man so etwas denken? Die Erfahrung hatte Tino gezeigt, daß das Leben vor allem aus Verpflichtungen, Voraussetzungen, Erwartungen, Forderungen und Bedingungen bestand. Das erwies sich sogar bei so alltäglichen Verrichtungen wie dem Gang zum Supermarkt: Zu den Pflichten des Kunden gehörte es, einen Mehrwegbeutel anstatt einer Plastiktüte zu benutzen; wenn man in dem Laden häufiger zu tun hatte, wurde vorausgesetzt, daß man eine Kundenkarte durch den Schlitz zog; fast schon eine Forderung war es, den Riegel aufs Band zu legen, um die eigenen Einkäufe von dem des folgenden Kunden zu trennen (aber verdammt, war es jetzt die Aufgabe der vorderen oder der hinteren Person, das Trennholz zu plazieren?). Und es wurde verlangt, daß man als Kunde die Angestellten in einem Ton grüßte, der von korrekter Höflichkeit, aber nicht von übertriebener Vertraulichkeit geprägt war. Tino erinnerte sich, einmal gelesen zu haben, daß der antike Philosoph Demokrit als erster die noch immer herrschende Auffassung formuliert hatte, daß sich das Weltall aus Atomen zusammensetzte. Totaler Scheißdreck ! Die eigentlichen Elementarteilchen waren Pflichten, Voraussetzungen, Erwartungen, Forderungen und Bedingungen. In Tinos Körper hatte sich die übliche Spirale in Gang gesetzt, die ihn direkt von der Couch zum Marathon und von der Zeitung zum Kampf mit dem Bären führte. Sein Herz pochte, die Lunge verlangte nach Sauerstoff und verstopfte zugleich.
Dauerbrenner
Er fingerte ein Röhrchen aus dem Gewürz regal, das als Medikamentenschrank diente, kippte eine Tablette auf die flache Hand und legte sie sich weit hinten auf die Zunge. Ein Schwall Kaffee beförderte die Pille auf ihre innere Reise Richtung Magen. Tino schaltete den großen Bildschirm ein, setzte sich auf die Couch, zog die Beine an und legte die Arme um die Knie. Auf dem Monitor erschien das vertraute Bild des Aquariums. Kleine, flinke und farbige Fische schwammen im Schwarm in ihrem Becken umher, drei schnurrbärtige Welse saugten Algen von den Steinen und dem Miniaturmodell eines Schiffswracks, Goldfische schwenkten träge ihre schleierartigen Flossen. Tino versuchte sich in die Beobachtung der Fischbewegungen zu versenken, anstatt an die bedrückende, festgefahrene Gesamtsituation zu denken, in der er sich befand und bemühte, Unterwasserwesen anzuschauen.
Literatur März
Helga Flatland Zuunterst immer Wolle Roman
Foto: Foto: Rafał AgneteKomorowski Brun
Aus dem Norwegischen von Elke Ranzinger ca. 280 Seiten, fadengeheftete Broschur, 25 Euro Die Arbeit der Übersetzerin wurde im Rahmen des Programms NEUSTART KULTUR aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien vom Deutschen Übersetzerfonds gefördert. 978-3-949441-02-8
Sigrid ist Ärztin, lebt in Oslo, in der Großstadt. Bloß weg vom Dorf, wo sie aufwuchs und den körperlichen Verfall ihres Vaters beobachten mußte, dachte sie damals, als sie mit Mia schwanger war. Deren Vater Jens, ebenfalls Arzt, verließ sie noch vor der Geburt. Mit dem handfesten Aslak beginnt sie ein neues Leben.
Helga Flatland hat norwegische Sprache und Literatur an der Universität Oslo studiert und danach ein Aufbaustudium an der Westerdals School of Communication absolviert. Sie lebt in Oslo. Zuunterst immer Wolle (Et liv forbi) ist ihr sechster Roman. Im Weidle Verlag erschienen: Eine moderne Familie.
Und dann taucht plötzlich Jens auf, will Zeit mit Mia verbringen, und Sigrid wird von ihren widersprüch lichen Gefühlen ihm gegenüber aus der Bahn geworfen. Doch noch mehr als das lähmt sie die Nachricht, daß ihre Mutter Anne Krebs hat. Das Verhältnis zu ihr ist alles andere als einfach. Weder Sigrid noch Anne finden eine Sprache, ihre Gefühle zu offen baren. Zu viel ist in der Vergangenheit passiert, zu oft hat sich Sigrid von der Mutter vernachlässigt und übergangen gefühlt. Und so unterdrücken Tochter wie Mutter zunächst ihre spontanen Impulse und blicken scheinbar hilflos der sich abzeichnenden Katastrophe entgegen. Finden sie einen Ausweg, oder werden sie wieder aneinander scheitern?
Elke Ranzinger studierte Theaterwissenschaft, Nordistik und Neuere Deutsche Literatur in München und Bergen. Am Landestheater Linz brachte sie als Schauspieldramaturgin Stücke von Aristophanes bis Jelinek mit auf die Bühne. 2015 begann sie mit dem Übersetzen. Sie lebt in Berlin. Für den Weidle Verlag übersetzte sie bereits Helga Flatlands Roman Eine moderne Familie.
Helga Flatland zeichnet dieses Familienporträt so schnörkellos und aus wechselnden Perspektiven, wie man es bereits aus ihrem vorigen Roman Eine moderne Familie kennt. Sie läßt sich auf ihre Figuren empathisch ein, respektiert aber auch ihre Freiheiten. Und vor allem: Sie urteilt nicht. Denn es kommt ja nicht darauf an, wer woran wann schuld war, sondern einzig darauf: Wie machen wir weiter?
Helga Flatland kommt zur Leipziger Buchmesse und steht für Interviews und Buchpräsentationen bereit.
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Sie ruft erst um halb elf Uhr abends an, das Klingeln des Telefons weckt mich jäh, ich war vorm Fernseher eingeschlafen. »Schläfst du?« fragt sie, als sie meine Stimme hört, wirkt überrascht, fast skeptisch. »Ach, nein«, sage ich. »ich sitze nur über der Korrektur von ein paar Schulaufgaben.« Für ein paar Sekunden wird es still. »Du, Sigrid, es gibt etwas, über das ich mit dir sprechen muß. « Ich schlucke, fasse mir an den Bauch, spüre die Krebszellen sich in den Tiefen meiner Eingeweide in irrsinniger Geschwindigkeit vermehren. Sie antwortet nicht, aber ich höre sie tief ein atmen. »Ich weiß nicht, ob ich dir erzählt habe, daß ich mich seit einer Weile etwas angeschlagen fühle«, fange ich an und weiß ganz genau, daß ich kein Wort über die Übelkeit und die Schlappheit verloren habe, die ich wochenlang zu ignorieren versuchte; wie ich mich auf dem Weg zu der kleinen Hütte dreihundert Meter oberhalb unseres Hauses auf halber Strecke zum Ausruhen auf einen Stein setzen mußte; wie ich plötzlich merkte, daß die Hosen am Bauch locker saßen und an Schenkeln und Po schlackerten; wie ich es auf den November geschoben habe, der mich mit seiner umfassenden, ereignislosen Dunkelheit immer depressiv macht. Sigrid antwortet noch immer nicht. Ich hoffe, sie atmet. »Ich habe gedacht, das kommt von der Jahreszeit, daß es draußen so früh dunkel wird, du weißt ja, wie ich die Dunkelheit hasse«, spreche ich weiter, höre das Selbstmitleid mit Sigrids Ohren, würge mich selbst ab. »Aber dann habe ich trotzdem einen Termin beim Arzt gemacht, ich wollte dich nicht damit belasten, und du hättest ja auch nichts anderes sagen können, als daß ich zum Arzt gehen und ein paar Untersuchungen machen lassen soll ...« spreche ich weiter, spüre, daß Sigrid ausschließlich Kritik hört, als wollte ich ihr ein schlechtes Gewissen machen. Sie räuspert sich. Ich gebe ihr einen Augenblick, um eventuell etwas zu sagen, sie bleibt stumm. »Und man hat mich zu einer Untersuchung geschickt, bei der sich herausgestellt hat, daß in meinem Dickdarm Krebs ist«, sage ich schließlich. »Soll operiert werden?« fragt Sigrid nahtlos nach. »Ja, schon nächsten Dienstag«, antworte ich. »Und die Ärzte sind sehr optimistisch, Sigrid, sie haben gesagt, sie seien voller Hoffnung, daß ich wieder ganz gesund werde.« »Das ist gut. Aber irgendwelche Anzeichen dafür, daß er gestreut hat, haben sie nicht gefunden?« fragt Sigrid nach, weiterhin ganz ruhig, ich spüre einen Anflug von Enttäuschung.
Dauerbrenner
»Nein, dazu haben sie nichts gesagt«, antworte ich. »Aber im Augenblick ist das Wichtigste für mich, daß du und Magnus euch nicht zu viele Sorgen macht. Alles wird gut.« »Nein, Mama, für dich sollte jetzt das Wichtigste sein, dich vorzubereiten«, antwortet sie. Ich muß ihr ihre Art der Reaktion zugestehen, aber die kühle Ruhe in Sigrids Stimme schürt sowas wie Verzweiflung in mir. »Natürlich, ich werde mich natürlich vorbereiten ... aber ich gestehe, ich habe ein wenig Angst.«
Rückblick Helga Flatland Eine moderne Familie Roman Aus dem Norwegischen von Elke Ranzinger 308 Seiten, fadengeheftete Broschur, 25 Euro 978-3-938803-93-6 2. Auflage Trotzdem wird genau dieses unverhältnismäßige Vergrößerungsglas, mit dem Flatland die Familienpsyche anschaut, dazu geführt haben, daß die norwegischen Buchhändler ihren Roman 2017 ausgezeichnet haben. Er erzählt von Konflikten, die allen bekannt vorkommen und insbesondere Ellens Geschichte leuchtet innere Verstrickungen aus, über die selten gesprochen wird. Flatland gibt dem winzigen »Pieksen von einem Gefühl« eine Sprache, das »im Gedächtnis als etwas abgespeichert« wurde, wogegen man sich »verteidigen« muß. Insa Wilke, Süddeutsche Zeitung Die Probleme und Ängste, die Flatland ihren Figuren hier andichtet, lassen sich ohne Weiteres auf die »moderne Gesellschaft« übertragen und zeigen, woran es am Häufigsten mangelt: Kommunikation. Sophia Zessnik, taz
Helga Flatland E ne moderne Fam le Weidle
Mooses Mentula Nordlicht – Südlicht Roman Aus dem Finnischen von Antje Mortzfeldt Umschlagfoto: Marcel Köppe 264 Seiten, Festeinband, Fadenheftung, 23 Euro 978-3-938803-67-7 So viel Drama, so lapidar erzählt. Mooses Mentula, 1976 geboren, war selber eine Weile als Lehrer in Lappland. Der trockene, zum Teil durchaus sehr komische Realismus seines Debütromans dürfte sich auf genaue Beobachtungen der dortigen »Ureinwohner«, ihrer Sprüche und Trinkrituale, ihrer sich verändernden Lebensbedingungen, ihrer Verbohrtheiten, ihrer Verletzlichkeit und ihrer Zweifel stützen. Seine Ruckzucksätze mit Bildern wie mit Axthieben aus einem urigen Schweigen herausgehauen erzeugen Leerstellen, in denen sich die seelischen Abgründe in der Banalität auftun wie Nordlichter im monatelang fahlen Nachthimmel. Sabine Vogel, Frankfurter Rundschau Am Ende scheint es, als würden zwei Rentierherden auf einem knackenden Eissee aufeinander zurasen. Mentulas ungemein spannender Showdown hat Hollywoodqualität. Thomas Kliemann, General Anzeiger
Isabela Figueiredo Die Dicke Roman Aus dem Portugiesischen von Marianne Gareis. 276 Seiten, fadengeheftete Broschur, 24 Euro, 978-3-938803-98-1 Isabela Figueiredo kommt zur Leipziger Buchmesse und steht für Interviews und Buchvorstellungen bereit. Wie María Luisas Körper sich nicht zurückhalten lässt, seine gesellschaftlich als »normal« oder »gesund« festgelegten Grenzen mit seiner Masse überflutet und sich exzessiv ausbreitet, wie es ihm gefällt und Lust bereitet, so auch ihr Begehren: nach Sex, nach Essen, nach Sonne, nach Literatur und Musik, nach Schönheit, nach Liebe. Und nach dem Erinnern, das ihre Erzählung vollzieht: »Ich öffne und schließe immer wieder die Türen zu der Vergangenheit, in der mich dieses unauflösliche, beengende und fesselnde Eisenband mit den Eltern verbindet, und ich weiß, ein ganzes Leben reicht noch immer nicht aus für die Liebe.« Lea Schneider, Süddeutsche Zeitung
Rückblick Theodor Wolff Die Schwimmerin Roman aus der Gegenwart Mit einem Nachwort von Ute Kröger Einband: Kat Menschik 356 Seiten, fadengeheftete Broschur, 25 Euro 978-3-949441-00-4
Edem Awumey Die schmutzigen Füße Roman Aus dem Französischen von Stefan Weidle 160 Seiten, fadengeheftete Broschur, 20 Euro 978-3-949441-01-1
Gerade weil Wolff in seinem Roman auf die allbekannten Muster der Inszenierung über die radikalen Extreme verzichtet und die staatsbürgerliche Besonnenheit ins Zentrum stellt, liefert er ein anders facettiertes Bild jener Vergangenheit, wie sie sich uns eingeschrieben hat, und gewinnt dadurch durchaus den Charakter eines fernen Spiegels für die Gegenwart. Nicht zuletzt aber ist der Roman eine veritable Liebeserklärung an das Berlin, das Wolff hatte verlassen müssen. Geradezu fontanesch detailliert erinnert er sehnsüchtig die Straßen und Orte der Stadt, in pointierten Miniaturen wie etwa der zum Alexanderplatz. Erhard Schütz, Die Welt
Awumeys geschliffene, knappe, oft bildhafte Sprache ist eine der großen Stärken des Romans. Eine weitere ist die eindringliche Schilderung davon, was es bedeutet, auf der Flucht zu sein und unter Fremden zu leben, die einem fast immer mit Mißtrauen und Ablehnung begegnen. Ein packender, ergreifender Roman. Eva Karnofsky, SWR2 lesenswert Kritik
Ein Nachruf auf die Zeit, in der Berlin weltoffen war und frei. Als der verstorbene Staatsmann Stresemann aufgebahrt wird, hängt beim Sarg die Fahne der Republik. Mit schwarzem Flor ist sie »schon für ihren eigenen Tod« eingekleidet. Christian Schröder, Tagesspiegel
Dauerbrenner
Awumeys Werk zeigt diejenigen, für welche die Migration kein besseres Leben ermöglicht hat, die das Exil noch weiter bricht und die irgendwo im Dazwischen hängenbleiben. Gefunden zu werden ist hier kein Glück, sondern im besten Falle eine grausame Erlösung. Doch Awumey glaubt an die Literatur, an ihre weltverändernde Kraft. Bei ihm liegt diese Kraft im Aussprechen erbarmungsloser Wahrheiten, er traut seinem Publikum zu, das auszuhalten. Dann kann die Heilung beginnen. Tatjana Schmidt, Lesart
Barbara Weidle und Ursula Seeber (Hg.) Anna Mahler. Ich bin mir selbst zu Hause Mit Beiträgen von Herta Blaukopf, Murray G. Hall, Oliver Hilmes, Gregory Hurworth, Albrecht Joseph, Anna Mahler, Ursula Seeber und Barbara Weidle 240 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Broschur, 25 Euro 978-3-931135-79-9 Wieder lieferbar! Die Mutter logierte selbstbewußt in den Herzen ihrer zahllosen Verehrer, der Tochter blieb nur zu sagen: »Ich bin in mir selbst zu Hause.« Zum hundertsten Geburtstag von Anna Mahler, dem Kind von Gustav und Alma Mahler, hat das Wiener Literaturhaus eine Ausstellung gestaltet, die unter diesem Titel ein Leben nachzeichnet, das an Widersprüchen nicht arm ist. In einem einfühlsamen Porträt wird eine Frau gezeigt, die zu prominent war, um wirklich bekannt zu sein. Paul Jandl, NZZ Tatsächlich versuchte die Bildhauerin Anna Mahler, die das Handeln dem Sprechen und Schreiben vorzog, ein Leben lang, den Widerstand des Materials zu brechen und es mit ihren Fingern zu formen. Bildnerisch herausgekommen sind dabei voluminöse Figuren, deren reduzierter, nach innen gerichteter Gesichtsausdruck einen Zug von asketischer Intellektualität trägt. Heribert Hoven, literaturkritik.de
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Beethovenplatz 4, 53115 Bonn, Verleger@Weidle-Verlag.de Telefon (0228) 632954 / Fax (0228) 697842 ISBN (alt): 978-3-931135-... / ISBN (* = neu): 978-3-938803-... ISBN (** = ganz neu): 978-3-949441-... die
€ 25,– 25,–
Lieferbares Programm (Auswahl) ** 01-1 Awumey, Edem: Die schmutzigen Füße. * 97-4 Awumey, Edem: Nächtliche Erklärungen. * 28-8 Beethovenhalle Bonn. * 37-0 Bei Dao: Gottes chinesischer Sohn. 97-3 Böhmer, Otto A.: Der Zuwender. * 03-5 Böhmer, Otto A.: Wenn die Eintracht spielt. 80-5 Borchardt, Hermann: Die Verschwörung der Zimmerleute. 87-4 Carter, Jimmy: Angesichts der Leere. * 75-2 Chudori, Leila S.: Pulang (Heimkehr nach Jakarta). 89-8 Cohen, Albert: Die Tapferen. * 74-5 Colasanti, Marina: Mein fremder Krieg. 81-2 Crane, Peter: »Wir leben nun mal auf einem Vulkan.« * 00-4 Dembitzer, Salamon: Die Geistigen. * 13-4 Dembitzer, Salamon: Visum nach Amerika. 90-4 Eglıtis, Anslavs: Homo Novus. Nachdruck! 38-6 Fantlová, Zdenka: »In der Ruhe liegt die Kraft« ... * 10-3 Federman, Raymond: Pssst ! * 94-3 Figueiredo, Isabela: Roter Staub. * 98-1 Figueiredo, Isabela: Die Dicke. * 93-6 Flatland, Helga: Eine moderne Familie. * 21-9 Flechtheim, Alfred: »Nun mal Schluß mit den blauen Picassos !« 35-5 Fülöp-Miller, René: Katzenmusik. 18-8 Fuld / Ostermaier (Hg.): Die Göttin und ihr Sozialist. * 65-3 Goldschmidt, Pippa: Weiter als der Himmel. 86-7 Gronius, Jörg W.: Der Junior. 48-5 Gronius, Jörg W.: Ein Stück Malheur. * 02-8 Gronius, Jörg W.: Plötzlich ging alles ganz schnell. * 36-3 Gronius, Jörg W.: Horch. * 34-9 Gunnarsson, Pétur: punkt punkt komma strich. * 44-8 Gunnarsson, Pétur: ich meiner mir mich. * 56-1 Gunnarsson, Pétur: Die Rollen und ihre Darsteller. * 66-0 Gunnarsson, Pétur: Das vierte Buch über Andri. * 57-8 de Gusmão, Ana Nobre: Die Gefangene von Emily Dickinson. 93-5 de Gusmão, Ana Nobre: Die Seherin. 64-5 de Gusmão, Ana Nobre: Spiegel der Angst. 58-4 Hauser, Heinrich: Donner überm Meer. * 25-7 Hauser, Heinrich: Schwarzes Revier. * 45-5 Hauser, Heinrich: Zwischen zwei Welten. * 31-8 Hilpert, Heinz: Tagebuch für Nuschka. * 88-2 Jackson, Felix: Berlin, April 1933. * 06-6 Jentsch, Ralph: Alfred Flechtheim – George Grosz. 01-0 Joseph, Albrecht: Portraits I.: Carl Zuckmayer, Bruno Frank. 02-7 Joseph, Albrecht: Ein Tisch bei Romanoff ’s. 23-2 Joseph, Albrecht: Der letzte Vorhang. * 91-2 Juel, Dagny: Flügel in Flammen. * 85-1 Karumidze, Zurab: Dagny oder Ein Fest der Liebe. * 92-9 Khalifa, Mustafa: Das Schneckenhaus. * 82-0 Kidman, Fiona: Jean Batten, Pilotin. * 61-5 Kurt Klagsbrunn – Fotograf im Land der Zukunft. * 11-0 Koch, Eric: Die Braut im Zwielicht. Vertretung für BadenWürttemberg, Bayern, Saarland, Rheinland-Pfalz Michel Theis theis@buero-indiebook.de Telefon 08141.3089389 Telefax 08141.3089388 Vertretung für Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein Christiane Krause krause@buero-indiebook.de Telefon 08141.3089389 Telefax 08141.3089388
Vertretung für Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Hessen Regina Vogel vogel@buero-indiebook.de Telefon 08141.3089389 Telefax 08141.3089388
Anzahl
20,– 22,– 19,90 19,– 23,– 21,– 79,– 21,– 25,– 23,– 20,– 35,– 19,– 21,– 23,– 21,– 23,– 23,– 24,– 25,– 23,– 19,– 19,– 19,– 19,– 19,– 21,– 21,– 16,90 16,90 18,90 21,– 21,90 25,– 19,– 19,– 19,90 19.– 19,– 23,– 23,– 19,– 13,– 19,– 20,– 23,– 23,– 25,– 39,– 23,–
Vertretung Österreich Anna Güll Hernalser Hauptstraße 230/10/9 A-1170 Wien Telefon +43.699.19471237 mail: anna.guell@pimk.at Vertretung Schweiz Urs Heinz Aerni Schützenrain 5 CH-8047 Zürich Telefon +41.76.4545279 ursaerni@web.de
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Anzahl ISBN Titel Neuerscheinung Frühjahr 2022 ** 02-8 Flatland, Helga: Zuunterst immer Wolle. ** 03-5 Mentula, Mooses: Der Schildkrötenpanzer.
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Bestellschein
ISBN Titel * 16-5 Kubin, Wolfgang: Alles versteht sich auf Verrat. * 64-6 Kubin, Wolfgang: Die Geschichte eines Flachmanns. * 15-8 Kubin, Wolfgang: Unterm Schnurbaum. * 17-2 Kuperman, Nathalie: Frühstück mit Mick Jagger. * 12-7 Lafargue, Jérôme: Freund Butler. 34-8 Landsberger, Artur: Berlin ohne Juden. 95-9 Landsberger, Artur: Liebe und Bananen. 74-4 Lawrence, D. H.: Aarons Stab. 46-1 Lawrence, D. H.: Vögel, Blumen und wilde Tiere. * 79-0 Ljungberg, Ann-Marie: Dunkelheit, bleib bei mir. 59-1 Lustig, Jan: Ein Rosenkranz von Glücksfällen. 79-9 Mahler, Anna: Ich bin in mir selbst zu Hause. Nachdruck! 91-1 Mahler, Gustav: »Liebste Justi !« * 83-7 Malek, Niroz: Der Spaziergänger von Aleppo. 19-5 Marienthal, Hal: Schumanns Reise. * 76-9 Matveev, Michel: Das Viertel der Maler. * 63-9 Matveev, Michel: Die Armee der namenlosen Revolutionäre. * 23-3 Matveev, Michel: Die Gehetzten. * 67-7 Mentula, Mooses: Nordlicht – Südlicht. * 04-2 Mirbeau, Octave: 628-E8. * 84-4 Mirbeau, Octave: Diese verdammte Hand. 22-5 Mohr, Max: Das Einhorn. * 95-0 Mohr, Max: Frau ohne Reue. 00-3 Mohr, Max: Venus in den Fischen. * 89-9 Morchiladze, Aka: Der Filmvorführer. * 87-5 Morchiladze, Aka: Reise nach Karabach 98-0 Muggenthaler, Johannes: Das Fremdenzimmer. 82-9 Muggenthaler, Johannes: Der Idiotenhügel. * 30-1 Muggenthaler, Johannes: Die letzte Trauung. 68-3 Muggenthaler, Johannes: Regen und andere Niederschläge. * 07-3 Muktupa-vela, Laima: Das Champignonvermächtnis. 66-9 Newman, Richard: Alma Rosé. * 50-9 Nixon, Carl: Rocking Horse Road. * 71-4 Nixon, Carl: Lucky Newman. * 60-8 Nixon, Carl: Settlers Creek. * 62-2 Orelli, Giovanni: Die Brille des Gionata Lerolieff . * 86-8 Patel, Shenaz: Die Stille von Chagos. * 72-1 Radlowa, Anna: Tatarinowa. * 54-7 Sahl, Hans: Die hellen Nächte. 31-7 Eric Schaal, Photograph. 14-0 Schaeffer, Albrecht: Helianth (3 Bände im Schuber). 33-1 Schmitz, Oscar A. H.: Bürgerliche Bohème. * 27-1 Seeber, Ursula / Weidle, Barbara: Edmund Wolf. 56-0 Sinclair, Upton u. a.: Werter Genosse, die Maliks ... 27-0 Siodmak, Curt: Unter Wolfsmenschen. Amerika. * 78-3 Slauerhoff , Jan Jacob: Das verbotene Reich. 47-8 Thelen, Albert Vigoleis: Briefe an T. de Pascoaes. 21-8 Thelen, Albert Vigoleis: Literatur in der Fremde. * 99-8 Turaschwili, Dato: Das andere Amsterdam. * 01-1 Weidle, Barbara (Hg.): Kurt Wolff . ** 00-4 Wolff , Theodor: Die Schwimmerin. * 96-7 Wolff , Helen: Hintergrund für Liebe. 77-5 Zhai Yongming: Kaffeehauslieder. * 80-6 Zink, Rui: Die Installation der Angst. * 90-5 Zwagerman, Joost: Gimmick ! Presse: Julia Marquardt Kirchner Kommunikation Gneisenaustraße 85 10961 Berlin Telefon 030.84711813 Fax 030.84711811 marquardt@kirchner-pr.de www.kirchner-pr.de Auslieferung GVA Göttingen Postfach 2021 37010 Göttingen Telefon 0551.384200-0 Fax 0551.384200-10 bestellung@gva-verlage.de
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Cornelia Feyll, Stefan Weidle, Friedrich Forssman, Barbara Weidle Deutscher Verlagspreis 2019 und 2020 Klimaneutral gedruckt NatureOffice.com DE-077-134232
€ 21,– 19,– 19,– 19,– 23,– 19,– 21,– 23,– 19,– 23,– 16,– 25,– 48,– 17,– 21,– 19,– 16,90 23,– 23,– 29,– 20,– 19,– 14,– 19,– 19,– 20,– 19,– 21,– 21,– 19,– 23,– 34,– 19,90 23,– 23,– 16,90 18,– 17,90 16,90 44,– 84,– 21,– 25,– 34,– 28,– 20,– 19,– 19,– 23,– 25,– 25,– 20,– 19,– 18,– 23,–