Sebastian
P o r t f o l i o 2014
Landschaften und Momente Collagen
Weise
D
as nach vorn drängende, laute Motiv ist Sebastian Weises Sache nicht. Die Bildwelt des Thüringer Künstlers (* 1975) ist eine verinnerlichte. Sie glaubt an die Beseelung der Dinge und verleiht diesen in der Bildaussage seiner Fotografie eine Sprache. Unter seinem Blick werden im Vorgefundenen existentielle Themen berührt und freigelegt, sei es in Makrostrukturen wie Landschaften und Häusern oder im Mikrokosmos eines einzelnen Gegenstandes. Die Kamera sucht sich dabei nicht eine spektakuläre, inszenatorische Ansichtigkeit, sondern registriert mit Distanz, ohne jeden externen Eingriff.
W
enn Weises Bilder dennoch visuell stimmig sind und überzeugen, dann dadurch, dass den Motiven Raum gelassen ist, sich im gewählten Ausschnitt – und in der Imagination des Betrachters – ganz individuell zu entfalten und über alle Skurrilität hinaus ihren Wesenskern zu offenbaren.
E
in Hauptwerk von Sebastian Weise ist die im Zeitraum von fünf Jahren entstandene Serie „Ästhetik des Aufgebens“, die in den Räumen aufgelassener und dem Verfall preisgegebener Häuser den Spuren ihrer ehemaligen Bewohner nachgeht und ihnen mit melancholischem, mitunter auch ironischem Blick folgt.
J
enes Thema des Memento mori ist auch titelgebend für eine Folge aus Aufnahmen gefällter Baumstämme, deren Querschnitte mit ihren Jahresringen bei grundsätzlicher Ähnlichkeit doch jeweils eine dem menschlichen Antlitz vergleichbare ganz individuelle Struktur aufweisen.
D
ie dritte große Serie, „20 Uhr am Rondell – Sandros letzter Weg“, zeichnet den letzten Weg eines Fünfzehnjährigen nach, der 1993 von einer Gruppe Siebzehnjähriger in einen Wald oberhalb ihrer Heimatstadt Sondershausen/Thüringen gelockt und dort
erdrosselt wurde – eine erschütternde Dokumentation gesellschaftlicher Abgründe und menschlicher Verrohung, jedoch aus der Sicht des arglosen Opfers. Wie notwendig eine Auseinandersetzung mit dem angesprochenen Themenkomplex ist, zeigt die bisherige Rezeption der „Sandro“-Serie am Ort des Geschehens. Die berührenden Fotografien von Sebastian Weise verdienen jedoch eine überregionale Wahrnehmung, zu nachdrücklich behaupten sie ihre Allgemeingültigkeit oberhalb jeden Provinzialismus. Nach Ausstellungen in Thüringen und Sachsen werden diese bedeutsamen Arbeiten erstmals in München zu sehen sein. Dr. Ingo Seufert Kunsthistoriker, München
Im vorliegenden Portfolio werden aktuelle Arbeiten des Künstlers präsentiert.
P o r t f o l i o 2014
Landschaften und Momente Collagen
Landschaften und Momente
Am Laichteich
Hinterhermsdorf
Sieben und mehr weiĂ&#x;e Birken
Move
Melange
En Plein Air
Conil de la Frontera
Cรกdiz I
Lichtblick bei Nienstedt
Cรกdiz II
Santiago
Home Sweet Home
Bauhaus
Mumuratzens Burg
Schwarz WeiĂ&#x;
Das Offensichtliche
Mordor
Getaria
Die Herde
Die Grenze
Nationalpark III
Silence Is Golden
Zitterpappel
Klassische Studie
Blaue Stunde
H채nsel und Gretel
Szissionesk
Merseburger Apokalypse
Max Ernst is absent
Phalanx
Bermeo
Yeah
Trompe l‘oeil
Blau Weiß Braun
Draht
Rot Weiß
Schรถnbrunn I
Schรถnbrunn II
Zumaia
Billy Idol
Bei Allstedt
Filigranfamilie
Collagen
Ausfahrt/Exit
Alpha und Omega
Im Grunde ein Abenteuer
Blessed are the Sick
Breitseite
Chestnut
Corrosion of Conformity
Der Bauernkrieg
Gerhard (SchÜnes Vermächtnis)
Terra Cotta
Around the Corner
Studierzimmer
I‘m just curious
Kronzeugin
Lonesome Rider
Mit leerem Blick
Fire
Lean on me
Home of Poseidon
Grandma
St Paul‘s
Solid foundation
Sechs weiße Birken
Old foldin‘ chair got me
Sebastian Weise geboren Heiligabend in Sondershausen/Thüringen
seit dem zehnten Lebensjahr Beschäftigung mit Fotografie
Studium Kulturwissenschaften, Angewandte Medienwissenschaften in Leipzig und Ilmenau Foto: Adrian Liebau
Tätigkeiten als Marketingleiter, Hörfunkredakteur, Publizist, Journa list, Blogger, Fotograf, Grafiker, Musiker und Kulturveranstalter
Mitglied im Verband Bildender Künstler
2008
2010
2011
2012
2013
vertreten durch Ingo Seufert - Galerie für Fotografie der Gegenwart München
Ausstellungen
Jakobikirche Mühlhausen: „Ästhetik des Aufgebens“
Kunsthof Friedrichsrode: „Ästhetik des Aufgebens“
Kunsthof Friedrichsrode: „Memento Mori“
Klubhaus der Energiearbeiter Erfurt: „Memento Mori“ Westwerk Leipzig, Schloss Sondershausen, Galerie Dryburg Bad Langensalza: „Ästhetik des Aufgebens“ Kunsthof Friedrichsrode: „Pfafferode“ Galerie Dryburg Bad Langensalza: Gruppenausstellung des kunstwestthüringer e.V.
Zughafen Erfurt: „Gernika“ Moritzburg Halle (Saale): „Ästhetik des Aufgebens“
2013
Kunsthof Friedrichsrode: „Portfolio vulgaris“ Divi Blasii Kirche Mühlhausen: Gruppenausstellung des kunstwestthüringer e.V. Galerie Temporaer Sondershausen: „20 Uhr am Rondell – Sandros letzter Weg“
2014
Veitskirche Artern: „20 Uhr am Rondell – Sandros letzter Weg“ Thüringer Landtag Erfurt : „MACHT! KUNST! - Wert der Kreativität“ (Gruppenausstellung des Verbandes Bildender Künstler) Divi Blasii Kirche Mühlhausen: „Toleranz und Passung“ (Gruppenausstellung des kunstwestthüringer e.V.) Sparkasse Kassel: EDITION - „Blühende Landschaften“ (Gemeinschaftsausstellung von BBK Kassel und VBK Thüringen) artthuer - Kunstmesse Thüringen 2014 (Messestand und Beteiligung an der Messe-Edition und an der Sonderausstellung „KAUFMUT: Käufer | Künstler“)
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Die Zeit, Zeit Online, Focus, HANT Magazin, MDR Online, dienacht Online, [a] live promotion, Thüringer Allgemeine
„Ästhetik des Aufgebens“ (Mitteldeutscher Verlag Halle 2012)
„NOWORDS“ Selbstverlag 2013
Veröffentlichungen
Publikationen
„Memento Mori“ Selbstverlag 2012
„20 Uhr am Rondell – Sandros letzter Weg“ Selbstverlag 2013
Kontakt Sebastian Weise Florian-Geyer-StraĂ&#x;e 5a 99706 Sondershausen Tel. 0177 6008383 info@weisesicht.de
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