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Der Mythos vom sicheren Reisen mit dem Auto
Reisen in Pandemiezeiten: Auto, Bahn, Bus oder Flugzeug? Infektionsschutz versus Unfallschutz versus Umweltschutz.
Nicht auszulöschen sind die Stereotypen und Mythen, die über Jahre und Jahrzehnte in der Tourismusbranche verbreitet werden, ohne dass sich jemand wirklich die Mühe macht, objektiv nachzuforschen, wie denn nun die Wirklichkeit aussieht. In dieser Ausgabe unterziehen die Münchner Tourismus- und Sozialwissenschaftler Dr. H. Jürgen Kagelmann und Dr. Walter Kiefl die aktuelle Frage einem Realitätscheck, ob das Auto in Coronazeiten das sicherste Verkehrsmittel für Urlaubsreisen ist ...
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Teil 12 der Serie Text: Dr. H. Jürgen Kagelmann und Dr. Walter Kiefl
diese Ansicht scheint plausibel und ber und vermehrt für Urlaubsreisen Der Rückgang hat mittelbar (Rees gibt auch empirische Belege da- eingesetzt wird, und dass es mehr gulierungen beziehungsweise Einfür, dass derzeit viele Urlauber Bah- Sicherheit vor Ansteckungen bie- schränkungen) und unmittelbar nen, Bussen und vor allem Flugzeu- tet, folgt aber nicht zwingend, dass (Ansteckungsrisiko) mit Corona zu Mythos: gen misstrauen – trotz aller immer es jetzt nur deshalb bevorzugt wird. tun: Zum – allerdings objektiv gerinDas Auto ist in wiederkehrenden Beteuerungen Während im Jahr 2019 noch je- gen – Risiko eines für die Insassen Coronazeiten der Betreiber, man tue alles tech- der fünfte Urlauber eine Fernrei- meist tödlichen Absturzes ist die Gedas sicherste nisch nur Mögliche beziehungswei- se (überwiegend mit dem Flugzeug) fahr einer (im Vergleich zum Pkw)
Verkehrs- se Denkbare, um das Risiko zu mini- unternommen hatte, plante das höheren Ansteckungswahrscheinmittel mieren, während der Fahrt oder des 2020 nur noch jeder 16. Hatten vor lichkeit im Flugzeug und vor allem für Ferien- Flugs vom Virus infiziert zu werden. Corona 35,6 % der Urlauber den Pkw im Flughafen (enge, volle Räume, reisen … Es wird sogar behauptet, dass die und 32 % das Flugzeug als Reisemit- Gedränge) hinzugekommen. Aber Wahrscheinlichkeit dafür praktisch tel benutzt, so betrugen die entspre- auch viele Bus- und Bahnreisende gleich null sei. Dessen ungeachtet chenden Werte für dieses Jahr 53,6 fühlen sich jetzt stärker gefährdet bevorzugen die urlaubshungrigen % versus 10,8 %; das heißt, mehr und ziehen nun vermehrt den Pkw Deutschen, Schweizer und Österrei- als die Hälfte der Befragten wollten für ihre Reisen vor. cher neuerdings sichtlich das eigene im Jahr 2020 mit dem Pkw und nur Dazu passt eine Meldung, woAuto, um an ihr Ziel zu gelangen. noch 11 % mit dem Flugzeug ver- nach 2020 das Interesse am CamAllerdings ist die Angelegenheit reisen. Nach einer anderen aktuel- pingurlaub deutlich zugenomkomplex. Zum einen legt die corona- len Umfrage planten 2020 fast 70 % men hat; zum Beispiel wurden in bedingt gestiegene Beliebtheit von der Sommerurlauber mit dem Auto Deutschland allein im Mai 2020 etInlandszielen und Zielen im benach- zu fahren (bei den über 40-Jährigen wa 30 % mehr Wohnmobile im Verbarten Ausland aufgrund der meist und Familien mit Kindern liegt die- gleich zur selben Zeit des Vorjahres geringeren Entfernungen eine Pkw- ser Anteil sogar noch höher), 10,8 verkauft. Die gestiegene Beliebtheit Nutzung ohnehin nahe. Aus der Er- % mit der Eisenbahn und 1,5 % mit des Kraftfahrzeugs als Verkehrsmitkenntnis, dass das eigene Automobil dem Bus; fliegen wollten dagegen tel schlägt sich auch darin nieder, – im Vergleich zu früher – nun lie- nur noch 15,3 %. dass 2020 mehr als doppelt so viele
Menschen ihren Urlaub in Deutschland verbringen wollten als im Vorjahr (61,0 % gegenüber 29,8 %).
Aktuelle Befragungen haben ergeben, dass bestimmte Faktoren stark an Bedeutung für die Urlauber gewonnen haben: Sicherheit allgemein (33,8 % im Jahr 2020 versus 21,8 % im Jahr 2019), gute medizinische Versorgung (31,0 % versus 17,8 %) und die Meidung größerer Touristengruppen (23,4 % versus 12,8 %).
Soweit darauf vertraut werden kann, dass die Insassen (meist Familienangehörige) nicht vor Reiseantritt infiziert sind, besteht im privaten Pkw tatsächlich eine geringere Wahrscheinlichkeit, angesteckt zu werden.
| Risikoberechnung – Bahn ver-
sus Auto | Doch liegt einer aus der höheren Infektionswahrscheinlichkeit resultierenden Vermeidung von Massenverkehrsmitteln häufig keine rationale Einschätzung und Gewichtung sämtlicher mit der Nutzung einzelner Transportmittel verbundenen Risiken zugrunde. Nach wiederholt publizierten Risikoberechnungen sind Autoreisen wesentlich gefährlicher als Bahn-, Bus- oder Flugreisen. So kamen zum Beispiel nach 2017 angestellten Berechnungen bei 80 Millionen Reisenden auf einer Strecke von 1250 Kilometern mit der Bahn durchschnittlich drei Menschen zu Tode, mit dem Bus 18 und mit dem Auto 163. Nach einer anderen Studie betrug für den Zeitraum zwischen 2007 und 2016 die Anzahl der tödlich Verletzten pro einer Milliarde Personenkilometer durchschnittlich 0,04 bei der Bahn. Beim Bus waren es dagegen 0,17 und beim Pkw sogar 2,12. Auch bei den verletzten Reisenden pro einer Milliarde Personenkilometer schneidet die Bahn mit 2 am besten ab, gefolgt vom Bus mit 81,3 und dem Automobil mit 244,3.
Das Flugzeug weist aber hinsichtlich der Getöteten noch geringere Werte als die Bahn auf. So kamen innerhalb von vier Jahren auf einer Milliarde zurückgelegter Kilometer im Durchschnitt 0,3 Flugpassagiere ums Leben, aber 2,7 Bahnfahrer und 276 Insassen von Kraftfahrzeugen. Das in dieser Hinsicht unverdient schlechte Image des Luftverkehrs hat damit zu tun, dass die seltenen Flugzeugkatastrophen mit teilweise über 100 Toten mehr Grauen und Erschrecken auslösen und man sich deshalb leichter daran erinnert als an die fast zur Normalität gehörenden Autounfälle.
Die Zahlen über die bei Unfällen Getöteten und Verletzten lassen keinen Zweifel daran, dass Autofahrten vergleichsweise riskant sind. Typische Gefahrenquellen, an welchen sich auch nach dem Auftreten von Corona nichts geändert hat, sind Überholvorgänge, Stresssituationen bei Staus, Übermüdung (Sekundenschlaf), Alkoholkonsum oder Ablenkung durch das Mobiltelefon.
| Unfallrisiko versus Infektion |
Wir haben es also aktuell mit der Situation zu tun, dass ein bestimmter Typ von Menschen bereit ist, ein höheres Unfallrisiko in Kauf zu nehmen (beziehungsweise dieses verdrängen), um ein virales Infektionsrisiko zu minimieren. Einem anderen Typ von Reisenden macht dagegen ein möglicher Verkehrsunfall so viel Angst, dass er sich lieber der bei Beachtung aller Schutzmaßnahmen nur geringfügig höheren Gefahr einer Ansteckung aussetzt.
Bei jenen, die den Pkw als Beförderungsmittel präferieren, ein stark gestiegenes Interesse am Urlaub im eigenen Land zeigen und „erdgebundene“, „naturnahe“ Urlaubsarten wie Camping, Wandern, Pilgern usw. gesteigert nachfragen, geht es aber um mehr als um Risikoabwägungen hinsichtlich der Gefahr für Leben und Gesundheit. Sondern auch darum, unter den typischen für die Pandemie restriktiven Bedingungen möglichst viele der traditionell von einem Urlaub erwarteten Gratifikationen – also den „Urlaubsspaß“ – zu retten.
Während viele Menschen im Jahr 2020 ganz auf Urlaub und Reisen verzichteten, bemühten sich andere – den Einschränkungen zum Trotz – darum, die mit der Pandemie verbundenen Unwägbarkeiten, Restriktionen, Anforderungen und Umstände, also letztlich die Komplexität der aktuellen Situation, zu minimieren.
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Will man das Handeln oder Verhalten der Reiselustigen ganz verstehen, also über den Faktor der drohenden Virusinfektion hinaus, dann ist es erforderlich, den Begriff der „Sicherheit“ umfassender zu denken. Dann gehört zum „Erfolg“ einer Reise, zum gewünschten „Urlaubsspaß“ eine gehörige Portion Sicherheit auf vielerlei, vor allem psychologischen Ebenen dazu. Dazu gehören beispielsweise Dinge, wie das Bedürfnis, sich nicht so viel mit unangenehmen Sachverhalten befassen zu müssen. Galt der Urlaub schon immer als willkommene „Auszeit“ von den Alltagsbeschwernissen, so gilt dies nun erst recht für die Corona-Zeit.
Ein großer Teil der Kraftfahrzeugbesitzer fährt – ungeachtet wahrgenommener erhöhter Gefahren – gerne selbst, weil dies doch im Vergleich zu den Massenverkehrsmitteln ein stärkeres Gefühl von Freiheit, Autonomie, Privatsphäre, Komfort und Flexibilität vermittelt: So erleichtert der eigene Pkw zum Beispiel Ausflüge am Urlaubsort, ermöglicht im Notfall sogar Übernachtungen und erlaubt jederzeit und ohne Wartezeiten die Heimreise. Anders formuliert, Autofahren erlaubt es, ein Stück Kontrolle über das Geschehen zu behalten.
| Ansteckungsschutz versus Um-
weltschutz | Ein anderer, mehr psychologischer als ökologischer, Faktor betrifft die intensiver gewordene Diskussion über die Umweltschädlichkeit der Massenmotorisierung. Der soziale Druck, umweltfreundlich zu handeln und auf Autos zu verzichten, der die Freude am eigenen Fahren schmälerte, kann jetzt gemildert werden. Denn das begründete Argument des Ansteckungsschutzes kommt manchen Menschen gerade recht, indem es ihnen eine gute Begründung beziehungsweise Rationalisierung für die subjektiven Vorteile des Autos auch für die Urlaubsreise und das „Rumfahren“ im Urlaub liefert.
Ob man aber angesichts der neuerdings wachsenden Beliebtheit des Pkws für die Reise deshalb gleich von einer „Explosion des Autotourismus“ sprechen kann – wie etwa der Tourismusforscher Horst Opaschowski –, ist fraglich (auch, weil sich ja bekanntlich die Zahl der Reisenden insgesamt in Grenzen hält).
| Fazit | Ein vernünftiges Risikomanagement besteht darin, bei der Auswahl eines Verkehrsmittels beziehungsweise einer Reiseform sämtliche Aspekte der damit verbundenen Gefahrenquellen und möglichen Unannehmlichkeiten zu berücksichtigen, was aufgrund der subjektiven Wahrnehmungen und Bewertungen immer sehr unterschiedlich ausfallen wird. „Sicherheit“ ist mehr als nur Schutz vor viralen Infektionen, hat objektive wie subjektive Implikationen. Dieses bewusst zu machen und zu vermitteln ist eine sinnvolle, aber sicherlich noch optimierbare Aufgabe von Reisebüros, die sich damit auch gegenüber den billigeren Online-Anbietern mit ihren häufig simpel gestrickten Aussagen profilieren können. (Umso mehr, wenn es zur flächendeckenden Einführung der Reisebüro-Servicegebühr kommt ...)
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Marketing-Audit – Onlinepräsenz auf ein neues Level bringen
Ein Marketing-Audit ist das ideale Instrument, um die eigene Werbe-Performance im Internet zu durchleuchten.
Die Corona-Auswirkungen treffen die Hotellerie hart. Es gilt aber trotz allem den Blick voraus zu richten, denn es ist jetzt umso mehr die Zeit, sich neu aufzustellen für die Zeit nach der Pandemie. Ja, sie wird kommen!
Die aktuelle Marktsituation zwingt Unternehmen, die Ausgaben und Budgetplanungen zu überdenken. Ganz auf die Werbebremse zu drücken wird jedoch nicht empfohlen, denn wer nicht wirbt, stirbt!
Der passende Marketingmix ist entscheidend – speziell Suchmaschinen-Marketing und Social Media helfen den Betrieben während und für die Zeit nach dem Lockdown. Um hierbei aus der Masse der Mitbewerber hervorzustechen, sind Suchmaschinenoptimierung (SEO), Google Ads, Newsletter, Facebook und Instagram ein effektives Instrument. Internetmarketing-Spezialist
Stefan Plaschke rät: „Investieren Sie jetzt in ein Marketing-Audit, um das Jahr 2020 zu analysieren und die Weichen für ein erfolgreiches 2021 zu stellen.“
Ein derartiges Marketing- Audit ist eine umfassende, systematische, periodische und unabhängige Prüfung des Marketingumfeldes eines Unternehmens, bei dem Ziele, Strategien und Aktivitäten analysiert werden, um Problemfelder oder neue/andere Möglichkeiten herauszufinden sowie einen Aktionsplan zu verabschieden, der die Marketingleistung eines Unternehmens verbessert.
| Inhalte des Digital-Marke-
ting-Audits | Hoteliers erhalten wertvolle Tipps, wie Sie ihr Online-Marketing verbessern und die Zusammenarbeit mit Dienstleistern, wie zum Beispiel Agenturen, verbessern können. Dabei werden neben der Website auch alle relevanten Traffic- und ConversionKanäle analysiert und konkrete Optimierungspotenziale aufgezeigt. Im weiteren Verlauf des Audits folgt eine ausführliche Evaluation des MarketingTeams sowie der strategischen Partner. Dadurch können Hoteliers interne Wissenslücken und fehlerhafte Kompetenzen entdecken und schließen.
Als spezialisierte Agentur verfügt Plaschke Consulting in Meran über langjährige Erfahrung in allen relevanten Online-Marketing-Disziplinen, wie SEO, technische Suchmaschinenoptimierung, Google Ads, Facebook Ads, Instagram, E-Mail-Marketing oder der Web-Analyse mit Schwerpunkt Google Analytics. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass aktuelles Fachwissen und praktische Erfahrung im Marketing sich für den Erfolg der Kunden ideal ergänzen.
Die Ergebnisse werden zuletzt in einer umfassenden Audit-Präsentation gesammelt und gemeinsam mit den Kunden erörtert. Zu jedem Audit gehört auch ein Katalog mit konkreten, praxisnahen Handlungsempfehlungen, welche Plaschke Consulting auf Wunsch gerne auch für die Kunden umsetzt. Tipp von Stefan Plaschke: „Vereinbaren Sie jetzt einen Termin für Ihr Marketing-Audit und bringen Sie Ihr Online-Marketing auf ein neues Level.“
Kontakt: Stefan Plaschke Spezialist für Internetmarketing Telefon: +39 0473 490 605 www.plaschke-consulting.com
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Joachim Leiter
befindet sich als Geschäftsführer von ADDITIVE stets auf der Suche nach neuesten Trends, innovativen Hotelkonzepten und interessanten Gesprächspartnern aus der Tourismusbranche. ADDITIVE vereint technische Expertise im digitalen Marketing mit Leidenschaft für den Tourismus und über 15 Jahren Erfahrung in der Hotelbranche. Das Unternehmen bietet effizientes Online-Marketing und Kommunikation durch innovative Software mittels laufender Datenanalyse und Automatisierung. Das Resultat sind im Umsatz messbare und nachhaltige Marketing- und Vertriebserfolge. www.additive.eu
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Es ist günstiger und einfacher, bestehende Gästekontakte zu einem erneuten Aufenthalt anzuregen, als neue Gäste zu akquirieren. Hotels tun somit gut daran, ihr Marketing dahingehend auszurichten und Wiederkehrer besonders zu fokussieren.
Marketing-Aktivitäten richten sich in der Regel an neue Gäste, die mit dem Hotel noch nie in Berührung gekommen sind. Sie müssen dieses erst kennen und schätzen lernen, bevor sie es in Erwägung ziehen. Der dafür notwendige Kommunikationsprozess mit dem potenziellen Gast, auch Marketing entlang der Kundenreise (Customer Journey) genannt, stellt sich oftmals als langwierig und in Bezug auf das einzusetzende Marketing-Budget kostenintensiv dar. Bestehende Kontakte, die bereits einen Urlaub im Hotel verbracht haben und in der Datenbank hinterlegt sind, sind hingegen wesentlich leichter für einen erneuten Aufenthalt zu begeistern. Die folgenden fünf Gründe zeigen auf, warum der wiederkehrende Gast im Marketing mehr Aufmerksamkeit verdient.
| Kostengünstig im Marketing | Es kostet fünf Mal mehr einen neuen Gast zu gewinnen, als einen bestehenden Gast zu halten. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass Hotels im Vergleich zur Neukundenakquise nur ein Fünftel an Marketingbudget investieren müssen, um bestehende Gästekontakte zu wiederkehrenden Gästen zu machen. Grund dafür ist der verkürzte Weg in der Customer Journey: Das Hotel genießt bereits Bekanntheit und muss nicht besondere Anstrengungen unternehmen, um unter einer Vielzahl an Wettbewerbern herauszustechen. Dieser rein finanzielle Anreiz legt die Konzentration auf Marketing-Maßnahmen für diese Gästegruppe nahe.
| Umgänglich mit klarer Erwartungshaltung |
Gäste, die bereits einen Urlaub im Hotel verbracht haben, gehen bei der Buchung kein Risiko ein, da sie das Leistungsangebot schon kennen und einschätzen können. Somit entscheiden sie sich bewusst für eine Buchung im Hotel und haben keine falschen Erwartungshaltungen. Zudem schätzen sie die gefestigte Beziehung zum Hotel und den Gastgebern. Dies wirkt sich positiv auf die Atmosphäre im Hotel sowie den Arbeitsaufwand für die Mitarbeiter aus. Denn zum einen ist die Wahrscheinlichkeit einer Beschwerde geringer, zum anderen sind Kulanz und Verständnis bei Schwierigkeiten höher. Der Grad der Gästezufriedenheit entsteht schließlich aus der Differenz der Erwartungen (Soll-Leistung) und der Wahrnehmung (Ist-Leistung). Je besser ein Gast das Hotel kennt, desto besser kann er seine Erwartungen anpassen und damit die Abweichung zwischen Erwartung und Erfahrung minimieren. Wiederkehrende Gäste sind damit zufriedene Gäste. Dies kommt auch dem nächsten Fakt zugute. (englisch für Befürworter, Fürsprecher). Denn je öfter man einen Hotelaufenthalt bucht, desto wahrscheinlicher ist eine Weiterempfehlung an Bekannte und Freunde. Aufgrund ihrer Zufriedenheit leisten sie somit einen wichtigen Beitrag im Empfehlungsmarketing und sorgen für die Akquise neuer Gäste. Auch gegenüber Fremden wirken Gäste umso vertrauenswürdiger, je öfter sie bereits im Hotel waren. Damit hinterlassen Bewertungen wiederkehrender Gäste auf Portalen wie Tripadvisor und Co. einen besonders positiven und einflussreichen Eindruck.
| Frühzeitig in der Buchung | Nicht umsonst sind Stammgäste bei Hoteliers besonders beliebt. Sie reservieren oftmals direkt vor Ort den Aufenthalt fürs kommende Jahr und gewähren damit ein hohes Maß an Planungssicherheit. Diese lange Buchungsvorlaufzeit hilft bei der Sicherstellung und Optimierung der Auslastung. Gleichzeitig eignet sich die Ansprache bereits bekannter Gästedaten auch optimal, um kurzfristig freie Kapazitäten zu füllen. Da die Inspirations- und Planungsphase für Gäste, die das Hotel kennen, wegfällt, benötigen sie weniger Zeit für die Buchungsentscheidung und sind tendenziell für kurzfristige Angebote offen. Somit profitieren Hotels von wiederkehrenden Gästen sowohl durch die hohe Planungssicherheit, als auch durch eine kurzfristige Auslastungssteigerung.
| Konsumationsfreudig bei Zusatzleistungen | Gäste sind laut einer Studie von PWC (PricewaterhouseCoopers International) bereit, bis zu 25 USDollar mehr pro Nacht und Zimmer zu zahlen, wenn sie das Hotel kennen. Diese geringere Preissensibilität im Vergleich zu oftmals den Preis als Entscheidungskriterium verwendenden Neukunden wirkt sich positiv auf die Hotel-Umsätze aus. Gleichzeitig neigen bereits bekannte Gäste zu höheren Konsumationen etwa bei Spa-Behandlungen oder kulinarischen Angeboten. Ein Grund dafür ist die Tatsache, dass sie über die vom Hotel offerierten Leistungen informiert sind und sich nicht wie neue Gäste zuerst einen Überblick verschaffen müssen, bevor sie Services auswählen und in Anspruch nehmen können.
| Fazit | Am Ende heißt es nie „entweder … oder“, wenn es um die Ansprache von neuen Gästen und bestehenden Kontakten geht. Der richtige Mix dieser Gruppen garantiert eine ausgewogene Gästestruktur. Dahingehend ist das Marketing – im besten Fall mithilfe einer Marketing-Automatisierungs-Software – entsprechend auszurichten. Die Bedeutung wiederkehrender Gäste ist dabei jedoch besonders hervorzuheben und verschafft jedem Hotel nachhaltige Umsatz- und Auslastungssteigerungen. Es kostet im Marketing fünf Mal mehr, einen neuen Gast zu gewinnen, als einen bestehenden Gast zu halten. Hotels profitieren von wiederkehrenden Gästen sowohl durch hohe Planungssicherheit, als auch durch eine kurzfristige Auslastungssteigerung.
Christian Werner, der Herausgeber des kritischen Wellnesshotelführers RELAX Guide, schwärmt: „Nirgendwo wird gegenwärtig so viel in die Wellnesshotellerie investiert wie in Südtirol – und nirgendwo anders ist der hotelmäßige Artenreichtum derartig umfangreich. Auch die Coronapandemie hat daran nichts geändert.“
Entsprechend beinhaltet die 22. Ausgabe des Guides erneut eine Liste der Top 100 aus Südtirol. Werner: „Es gibt Resorts von Riesenausmaßen ebenso wie winzige, außerdem große wie kleine Mainstream-Hotels und allerkleinste Hideaways – Ruhesuchende, Individualisten und Familien werden genauso bedient wie Menschen, die unverfälschte Naturnähe, höchstes Luxusniveau oder mit Tradition beseelte Bodenständigkeit bevorzugen.“ Geblieben sei auch die Begeisterung für die Region: „Die gute Küche, das mediterrane Flair, die gefühlt endlosen Sonnentage, der Hauch von Italianità und nicht zuletzt die höchst abwechslungsreiche Naturkulisse: mal lieblich und sanft, mal atemberaubend eindrucksvoll.“
Die Top 100 wurden zum zweiten Mal aus einer Grundgesamtheit von insgesamt 284 Südtiroler Hotels ermittelt. 15 interessante Häuser sind seit dem vergangenen Jahr hinzugekommen, ebenso viele mussten natürlich herausfallen.
Der RELAX Guide gilt als weltweit größter Wellnesshotelführer und ist das einzige Portal, das über 2300 Hotels aus Österreich, Deutschland und Südtirol in den Sparten Wellness, Gesundheit und Kur jedes Jahr unabhängig, kritisch und ehrlich testet. Nur die besten Häuser (knapp 17 Prozent) werden mit ein bis vier Lilien – dem anerkannten Qualitätsgütesiegel der Wellnessbranche – ausgezeichnet.
Unter den großen Gewinnern der „Corona-Saison“ in Österreich listet der RELAX Guide etwa das Gmachl Genussdorf, das Edelweiss Mountain Resort und das Priesteregg Premium Eco Resort (alle in Salzburg) sowie das Hotel Tiroler Kaiserhof Ellmau auf.
In Deutschland wiederum werden Das Graseck und das Chiemsee Chalet in Bayern sowie das Weissenhaus Grand Village Resort in Schleswig-Holstein als große Gewinner herausgestrichen.
Werner: „Diese Häuser haben trotz der Krise weiter investiert und sehr klug um- oder ausgebaut oder ihr Angebot erweitert.“ www.relax-guide.com
Den RELAX Guide 2021 Österreich + Südtirol bzw. Deutschland + Südtirol inklusive eBook und App gibt‘s um € 26,90 im Buchhandel.
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