die schönen seiten
ESPRIT Teenage-Girls inszenieren Budgetschmuck
ausgabe NOVEMBER 2009
SUITE 30 Verführerische Juwelen im Chambre séparée FEU SACRÉ BijouxRevoluzzer Otto Jakob
“Ein Dandy spaziert auf den Boulevards (...), so lange er will, bis ihm seine wachsame Breguet die Mittagszeit zu Ohren bringt.” <wm>10CAsNsjY0MDAx1TWwNDA3MAEAnjchFA8AAAA=</wm>
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Alexander Pushkin, “Eugen Onegin”, 1829
C l a s s i q u e G r a n d e C o m p l i c a t i o n - D r e h e n d e s D o p p e l - To u r b i l l o n - 5 3 4 7 P T w w w. b r e g u e t . c o m M o n t r e s B r e g u e t S A , 1 3 4 4 L’ A b b a y e ( V a l l é e d e J o u x ) , Te l . 0 2 1 8 4 1 9 0 9 0 PA R I S – C A N N E S – G E N F – W I E N – L O N D O N – N E W Y O R K – L O S A N G E L E S – D U B A I – M O S K A U – S I N G A P U R – T O K Y O – S E O U L
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Uhren & Schmuck
7/09
«Z – Die schönen Seiten» ist ein Magazin der «Neuen Zürcher Zeitung» und der «NZZ am Sonntag». Redaktionelle Leitung: Jeroen van Rooijen (jvr.) Publizistischer Beirat: Markus Spillmann (msn.), Felix E. Müller (fem.) Redaktion: Katharina Blansjaar (rin.), Kim Dang (kid.), Fiona Hefti (fhe.), Christina Hubbeling (chu.), Peter Keller (kep.), Rebekka Kiesewetter (rkw.), Roberto Zimmermann (roz.) Redaktionelle Mitarbeit: Timm Delfs (tds.), Kathrin Eckhardt (kae.), Marco Fritsche, Philipp Meier (phi.), Lucien F. Trueb, Iris Wimmer-Olbort Art-Direction: Claudio Gmür (clg.) Grafik: Alexandra Kojic (koj.) Produktionsleitung: Eveline Roth (evr.) Bildredaktion: Anton J. Erni (aje.) Korrektorat: Irmgard Matthes, Barbara Stuppia Adresse Redaktion: NZZ am Sonntag Postfach CH-8021 Zürich E-Mail: nzzasstil@nzz.ch www.magazin-z.ch Adresse Verlag: NZZ-Verlag Falkenstrasse 11 Postfach CH-8021 Zürich verlag@nzz.ch Leitung Marketing Zeitschriften: Daniel Strobel Anzeigenverkauf: Deutschschweiz Pascale Maurissen NZZ Media – eine Filiale der Publicitas AG Falkenstrasse 11 CH-8021 Zürich Telefon 044 258 13 57 Fax 044 258 13 70 pmaurissen@nzzmedia.ch Westschweiz Yves Gumy Publicitas SA – NZZ Media Rue Etraz 4, CP 7114 CH-1002 Lausanne (VD) Téléphone 021 317 88 08 Fax 044 258 13 70 ygumy@nzzmedia.ch Einzelhefte können zum Preis von Fr. 7.50 / ¤ 5.– unter www.magazin-z.ch bezogen werden.
Fotos: Nadine Ottawa, Raphael just; illustration: martin haake
Lithos: St. Galler Tagblatt AG Druck: Zollikofer AG Fürstenlandstrasse 122 CH-9001 St. Gallen NZZ Fretz AG Zürcherstrasse 39 CH-8952 Schlieren Unternehmungen der Swiss Printers AG Verbreitete Auflage: 322 000 Exemplare Alle Artikel wurden exklusiv für «Z – Die schönen Seiten» geschrieben. Alle Rechte vorbehalten. Jede Verwendung der redaktionellen Texte (insbesondere deren Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung und Bearbeitung) bedarf der schriftlichen Zustimmung durch die Redaktion. Ferner ist diese berechtigt, veröffentlichte Beiträge in eigenen gedruckten und elektronischen Produkten zu verwenden oder eine Nut- zung Dritten zu gestatten. Für jegliche Verwendung von Inseraten ist die Zustimmung der Geschäftsleitung einzuholen. Unternehmensleitung: Albert P. Stäheli (CEO), Markus Spillmann, Daniel Hofer. ISSN 1662-1573 ©2009 Neue Zürcher Zeitung AG
5 Länger und schärfer Mit der Brotsäge von Güde wird das Frühstück zum messerscharfen Ritual. Foto von Walter Pfeiffer. 7 Gestanzt und dressiert Helen von Albertini hat in einem Engadiner Dorf eine Manufaktur gegründet, um ihre exklusiven Handschuhe dort zu produzieren. 16 Vom Kaff zur Stadt Kolumnist und TV-Macher Marco Fritsche über das kokette Selbstverständnis der Bewohner der «Alpenmetropole» St. Moritz.
M
anchmal erscheint einem die exklusive Welt der Schweizer Luxus-Horlogers schon etwas gar bourgeois und verbohrt. Die meis ten Hersteller scheinen auf unselige Weise gefangen in ihrem Zwang zum Luxus, zur Tradition und zur Mechanik. Ein Ausbrechen aus diesem Denkmuster scheint den feinen Herren – und es sind auch heute noch fast ausnahmslos Männer, die in dieser Welt die Entscheidungen treffen! – geradezu sakrilegisch. Dabei gibt es doch so viel mehr zu entdecken in der Welt der Zahnräder und Zeiger, der Perlen und Brillanten! Es müssen, gerade in Zeiten des Umbruchs, neue Bilder her. Denn es gibt auch noch andere Kunden als den Typus des soignierten Bankers, der sich zu seinem erfolgreichen Geschäftsabschluss ein feines Ührchen gönnt. Wäre es nicht eine schöne Abwechslung, sich auch einmal mit den Bedürfnissen und Stilwelten von Teenagern auseinanderzu
18 Wer hat hier die Hosen an? Ein erotisches Kammerstück mit ungewohnter Besetzung in der Suite 30: Reife Dame trifft jungen Lover, um mit Juwelen zu spielen.
38 Sand im Getriebe Die erfolgsverwöhnte Schweizer Uhrenindustrie leidet schwer an der Krise. Eine Bestandesaufnahme zum Zustand der Horlogerie.
28 Kompromisslos Künstler Der deutsche Goldschmied Otto Jakob gehört zu den radikalsten Vertretern seiner Zunft. Ein Besuch im Karlsruher Atelier.
42 Get up, stand up! Mit einem eleganten Wecker beginnt der Tag etwas versöhnlicher. 17 Vorschläge fürs Nachttischchen.
32 Die neuen Madonnas Sechs Teenage-Girls inszenieren Modeschmuck und Budget-Bijoux im Stil der achtziger Jahre.
46 Avantgarde am Handgelenk Mit der digitalen «Pulsar» war Hamilton seiner Zeit Anfang der siebziger Jahre weit voraus. Eine Hommage an den Kult-Klassiker.
setzen, einer vielleicht nicht gerade finanzstarken, aber sehr enthusiastischen Ziel gruppe? Warum sind diese Kids, die in zwanzig Jahren die kaufkräftigen Stil-Entscheider sein werden, nicht auf dem Radar der Luxuslabels? Wir haben auf den Strassen von Zürich junge Damen angesprochen, ob sie Lust hätten, für unsere schönen Seiten mit günstigen Uhren und Bijoux zu posieren. Sie können sich sicher denken, wie sehr die Mädchen Appetit darauf hatten, schliesslich träumt in Zeiten von «Germany’s Next Topmodel» praktisch jede von einer Karriere als Mannequin! Natürlich haben wir auch ihre Eltern um ihr Einverständnis gebeten, bevor Fotografin Nadine Ottawa abdrücken konnte. Alles hat hier seine Ordnung. Auch das ungewöhnliche Paar, das auf den Seiten 18 bis 26 dieser Ausgabe einem erotischen Rollenspiel in einer Hotelsuite nachgeht, hatte seinen Spass. Sie mögen nicht dem klassischen Image entsprechen, welches die Luxusgüter-Industrie von einem Liebespaar gerne projiziert. Doch wie sagten wir eben schon? Wir haben jetzt Hunger auf neue Bilder! Jeroen van Rooijen
Zur Titelseite Ringe in Gelbgold, links mit Tansanit (15,70 Kt), 19 200 Fr., und rechts mit Aquamarin (26,25 Kt), 13 200 Fr., beide von Paloma Picasso für Tiffany & Co.; Gelbgold-Collier (am Arm), 11 600 Fr., von Gübelin. Marabu-Stola von Le Chapeau bei Eclectic Lifestyle, Zürich. Foto: Raphael Just Styling: Kathrin Eckhardt Models: Eveline Hall, Dirk van der Merwe (4play)
«z – die schönen seiten» ausgabe 7/09
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FUNKTIONEN !
Barometer mit absolutem/relativem Luftdruck
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Höhenmesser (Matterhorn 4478m) (m/ft)
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Höhendifferenzmesser
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Chronograph - Timer
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Kompass - Azimuth
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2 Alarme
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Thermometer (°C/°F)
!
Ewiger Kalender - 2. Zeitzone
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LCD Hintergrundbeleuchtung
*Empfohlener Publikumspreis
(meter/Minute oder fuß/Minute)
More than a watch Tissot, Innovators by Tradition.
Swiss Made Quartzwerk, wasserdicht bis 100m/10Atü kratzfestes tastsensorisches Saphirglas mit Antireflexbeschichtung, Karbon Zifferblatt Titangehäuse mit Drehring, Titan- oder schwarzes Kautschukarmband
Sfr. 1’125.-*
www.tissot.ch
Foto: walter pfeiffer
objet de dÉsir
Es kommt eben doch auf die Länge an Ein männliches Statussymbol für den Frühstückstisch? Chauvinismus im Produktedesign? Die Brotsäge von Güde schneidet besser, weil sie lang und scharf ist. Eine fotografische Inszenierung von Walter Pfeiffer Ein gutes Brotmesser braucht eine bestimmte Länge. Es funk tioniert besonders gut, wenn es mindestens einen Drittel länger ist als das zu schneidende Objekt. Mit einem der verbreiteten, handlichen Brotmesser mit einer Klinge von etwa 20 Zenti metern kommt man nur mit Mühe über die knusprige Kruste eines stattlichen Bauernbrotes. Da muss schon die Franz-GüdeBrotsäge der deutschen Firma Güde her! Benannt ist das Messer nach dem Erfinder des Wellenschliffs und Sohn des Manufaktur-Gründers. Die Klingen werden auch heute noch genau so von Hand geschliffen wie im Jahr dieser Er findung 1931. Dies verschafft der Klinge die nötige Schärfe, um das Brot wirklich zu schneiden, statt es nur zu quetschen. Die lange Klinge, der Schliff, das stattliche Gewicht von 380 Gramm und
ein optimal ausbalancierter Griff sorgen beim Schneidevorgang für ein einzigartiges Gleichgewicht. Die Brotsäge gibt es in mehreren Ausführungen: zum Beispiel in der rustikalen Version mit Griff aus 80-jährigem, unverwüst lichem Fasseichenholz und mit einer handgeschärften ChromVanadium-Molybdän-Klinge. Oder in einer edlen Sonderausgabe aus Damaststahl, deren Klinge aus über 300 harten und doch elastischen Schichten besteht und in über 50 Arbeitsgängen von Hand bearbeitet wird. Der Griff ist aus Wüsten-Eisenholz, einem teil versteinerten Holz, das man in der Wüste findet. Das klingt in unseren Ohren alles «ziemlich scharf». Kim Dang ● Erhältlich für 269 bzw. 5900 Franken im Fachhandel und über www.ceco.ch; www.guede-solingen.de «z – die schönen seiten» ausgabe 7/09
Ein Moment der Reise
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Tambour LV277 Automatik-Chronograph. Manufakturwerk, Kaliber LV277, Chronometerzertifikat (36.000 Halbschwingungen pro Stunde). Hergestellt in der Schweiz von Les Ateliers Horlogers Louis Vuitton.
Ausschliesslich in Louis Vuitton Gesch채ften erh채ltlich. Tel. 044 221 11 00 louisvuitton.com
atelier
Links: Ausgestanzt und verarbeitet wird das Leder von Hand im Atelier. Unten links: Helen von Albertini vor ihrer Auswahl an dekorativen Bändern. Unten rechts: Ein kontrastierendes Lederband wird durch kleine, von Hand gestanzte Schlitze gezogen.
Bündner Hand-Werk
Im Unterengadin werden die exklusiven Handschuhe von Una gefertigt
Foto: renate wernli
Die Designerin Helen von Albertini verkauft ihre Handschuh-Kollektion Una in Zürich und in St. Moritz. Hergestellt wurden die Produkte bis vor einem Jahr in Italien und Ungarn. Doch jetzt hat sie in einem alten Haus in Ardez, mitten im Engadin, ihre eigene Handschuh-Manufaktur aufgezogen. Welches sind die Gründe dafür? «Ich will von Grund auf selbst produzieren können», sagt Helen von Albertini. Die Muster, die Werkzeuge und Nähmaschinen hat Helen von Albertini in den verschiedensten Län-
dern bei alten Handschuhfabriken zusammengekauft. Noch steht die Manufaktur ganz am Anfang; vorerst arbeiten drei Näherinnen einen Tag pro Woche im Atelier. Der Arbeitsprozess beansprucht bis zu einem Tag pro Paar. Doch die Produktionszeit vermindert sich von Auftrag zu Auftrag. In einem ersten Schritt wird das Leder gezogen, denn bei hochwertigen Handschuhen muss das Material in der Breite dehnbarer sein als in der Länge. Mit Hilfe einer Kartonschablone wird das Schnittmuster aufs Leder gezeichnet und danach mit einer massiven Schere aus geschnitten. Je nach Design wird das Leder verziert, Muster werden eingestanzt, Stoffapplikationen aufgenäht oder Bänder eingefügt. Nun kann der
Handschuh genäht werden. Als Erstes wird das Daumenstück eingesetzt, dann kommen die Schichtel – das sind die schmalen Lederstücke zwischen den einzelnen Fingern. Zum Schluss werden, von den Fingerkuppen zur Handfläche hin, die Fingerpartien zusammengenäht. Ist alles komplett, kontrollieren die Näherinnen, ob die Nähte gelungen sind. Erst danach erfolgt die Einarbeitung des Innenfutters. Schliesslich wird der Handschuh umgedreht und über eine Holzhand gestülpt. In einem letzten Schritt wird er über die Dressiermaschine ge zogen, deren warme Flächen die letzten Falten ausbügeln. Das fertige Paar wird mit einem Faden zusammengenäht. Kathrin Eckhardt ● www.una-fashion.ch
design
Entworfen werden die D-Torso-Tiere, welche ganz klein, grösser und lebensgross erhältlich sind, am Computer. www.d-torso.com, www.steinhauerzurich.ch
mein ding
Bastelbogen 2009 akkurat den Bastelbogen fertig. Den merkwürdigen Drang – trotz Unfähigkeit, sie selber zu vollenden –, stets neue Bögen zu erwerben, kennt jeder, der je eine Schweizer Primarschule besuchte. Die altersbedingte Einsicht auch: Schweizer Baugeschichte im Massstab 1:390 ist hässlich, unbrauchbar, verstaubt und wird unter halbherzigem Protestgeheul (Kinder) entsorgt (Eltern). Auch die D-Torso-Viecher sind Staubfänger, aber sie sehen gut aus, was die deko-tech-
der klassiker
Le Corbusier war’s nicht Es sieht etwa so aus, wie man sich ein Gefängnisbett vorstellt: weil sie dort keinen Luxus kennen und von Firlefanz nicht das Mindeste halten. Das Bett, das von Alfred Roth 1927 entworfen wurde, hat auch einen passenden Namen, es heisst «455». So wie: «Materialposten Nr. 455 auf der Strafanstalts-Inventurliste». Weil Zahlen-Namen ohnehin nie besonders hübsch klingen, wird das Möbel meist nach seinem Entwerfer «RothBett» genannt. So kommt der Schweizer Architekt und Designer zu verdienten Ehren. Sein Möbel wurde nämlich lange Zeit fälschlicherweise Le Corbusier, in dessen Pariser Atelier Roth nach
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seinem ETH-Studium angestellt war, zugeschrieben. Inzwischen weiss man, dass Roth den Prototyp entwickelte, weil er ein schiebbares Bett für eine Nische brauchte. Da Mitte der zwanziger Jahre die Möbeldesigner den Werkstoff Stahlrohr entdeckt hatten, experimentierte Roth, auf der Höhe seiner Zeit, mit dem neuen Material. Was er schuf, ist nahezu perfekt. Ein Bett, das genau so ist, wie ein Bett sein sollte. Schön und in seiner Reduziertheit durchdacht: So dienen die Stahlrohr bügel nicht nur als Halterungen für den Bettrost, es lassen sich auch Kleider und Decken drüberhängen, Lichtquellen daran befestigen. Vielleicht könnte man monieren, es sei mit seinen 90 Zentimetern zu schmal, und bedauern, dass Roth – ganz der strebsamasketische Architekturschüler – nie daran gedacht hat, auch eine Zweierversion zu entwerfen. (rkw.) ● Ab 1340 Fr. (ohne Bettzeugschublade), www.embru.ch
nische Legitimation jeglichen Unnützseins bedeutet. Sie kommen nicht wie unsere Bastelbogen aus dem Pädagogischen Verlag, sondern, wie viele hübsche Nutzlosigkeiten, aus Japan. Wir kaufen sie in Einzelteilen, die mit Laser in Karton vorgeschnitten sind: rauslösen, zusammenstecken, fertig. Ohne Schere, ohne Leim. Das ist Basteln für die, die dank Schloss Chillon gemerkt haben, dass grosser Input nicht zwingend ebensolchen Output bedeutet. (rkw.)
fünf tipps fürs leben
Gesa Hansen Gesa Hansen, zu welcher Situation passt welche Musik? 1. Zum Radfahren am Morgen: Vampire Weekend – «Oxford Comma». 2. Nach durchwachten Arbeitsnächten: Lykke Li – «Everybody But Me». 3. Bei Heimweh : Röyksopp – «Miss It So Much». 4. Zum Auf-dem-Tisch-Tanzen: Skitzo Dancer – «Scenario Rock». 5. SOS-Song (wenn nichts mehr geht): Beastie Boys – «Sabotage». www.gesa-hansen.com. Mehr über die Designerin erfahren Sie auf www.nzzdomizil.ch/interiordesign
Gesa Hansen ist Grafikerin und Designerin.
Fotos: pd
Der Reiz des Zusammenfügens von Kartonteilen hat sich mir erst jetzt, dank den Figuren von D-Torso, offenbart. Ich bin nämlich Schloss-Chillon-geschädigt, ergo bastelfaul, bin eine von denen, die beim Zuschneiden der Chillon-Dachreiter (wie winzig etwas im Massstab 1:390 ist!), der Zytglogge-Zeiger aus Karton oder von Karton-Schneewittchens zweitem Zwerg den Bettel, also Schere und Leim, hinschmiss, dem Papa vor die Nase. Der fügte dann chirurgisch
Cailler erfindet eine neue Form des Genusses. von Cailler <wm>10CAsNsjY0MDAx1TWwsDQ1NwcAt0KFgQ8AAAA=</wm>
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Shopping
Tatjana Burkhardt, Inhaberin von Looq am Münsterhof in Zürich, hat sich auf japanische und europäische Avantgarde mit einem individualistischen Touch spezialisiert.
Charakter tragen
Ein Mantel fürs Leben Dürfte man diese Saison nur ein einziges neues Kleidungsstück kaufen, so müsste es der Mantel aus der «Atelier»-Linie des italienischen Modehauses Max Mara sein. Die Kollektion besteht aus 17 handwerklich wie schnitttechnisch bis ins letzte Detail ausgearbei teten Mänteln, in welchen das ganze Können des Teams um Chefdesignerin Laura Lusuardi konzentriert ist. Diese führt seit 40 Jahren die kreativen Geschicke des Hauses und nennt die neue Kollektion «die Verwirklichung eines Lebenstraums». Charakteristisch sind die skulpturale Dreiviertellänge und die meist etwas kürzer geschnittenen Ärmel. Die Farben sind klassisch: Man bekommt die Mäntel im typischen Camel, in Schwarz, Grau oder Blutrot. Erhältlich sind sie ausschliesslich im sehenswerten neuen Max-Mara-Flagship-Store auf dem Mailänder Corso Vittorio Emanuele. (jvr.) ● www.maxmara.com 10 «z – die schönen seiten» ausgabe 7/09
gefunden – und eine Kundschaft, die nicht primär den Hype, sondern Kleidung mit einem eigenwilligen, manchmal einhüllenden Charakter sucht. Und weil Erfolg bekanntlich erst richtig hungrig macht, hat Tatjana Burkhardt diesen Herbst eine zweite Filiale direkt am geschichtsträchtigen Zürcher Münsterhof eröffnet. Der Laden ist optisch kleiner und verwinkelter als das Stammgeschäft, dadurch aber auch
charmanter und intimer. Neu gibt es auch eine Abteilung für Männermode. Highlights sind die butterweichen Schals von Faliero Sarti, die unprätentiösen Strick sachen von John Varvatos, die XL-Hosen von Yohji Yamamoto, die selbstbewussten Twillmäntel von Hannes Roether oder die aussergewöhnlich weichen Leder jacken von Isaac Sellam. (jvr.) ● Looq, Münsterhof 14, 8001 Zürich, Tel. 043 355 03 30, www.looq.ch
Der Chic der Pariserinnen Das Haut Marais, also jener Teil des dritten Pariser Arrondissements, der zwischen Rue du Poitou, Rue de Bretagne und République liegt, gehört zu den letzten wirklich charmanten ShoppingVierteln von Paris. Hier dröhnt der Verkehr noch nicht ganz so erbarmungslos wie sonst überall, und es finden sich in verwinkelten Strässchen noch tradi tionelle Spezialitätengeschäfte Tür an Tür mit Showrooms und jungen Boutiquen. Eine der schönsten Ecken, Rue de Saintonge / Rue de Normandie, hat sich Isabel Marant geschnappt. Die Designerin betreibt in Paris drei verschiedene Geschäfte, das reizendste ist aber zweifellos jenes im Haut Marais. Die heute 42-jährige Französin studierte in den achtziger Jahren am (damals) legendären Studio Berçot Mode und legte 1994 den Grundstein für ihr Label. Inzwischen ist Marant eine jener Designerinnen, die den «Look von Paris» mit ihren Entwürfen prägen. Das Branchenportal Style.com bezeichnet ihre Ideen als «Kleidung, welche die Girls einfach tragen wollen», das Fachmagazin «W» nennt sie gar «die Erfinderin des unangestrengten Chics junger Französinnen». Isabel Marants grosser Erfolg hat nicht zuletzt damit zu tun, dass ihre Krea tionen, anders als etwa die von Dior oder
Das Entree zur Boutique von Isabel Marant.
Chanel, auch für junge Frauen mit überschaubarem Budget erschwinglich sind. An der Rue de Saintonge, dem Eck geschäft mit den tiefen Schaufenstern und dem wunderbaren, unbehandelten Parkettboden, spürt man genau, was die Mode von Isabel Marant ausmacht: Sie ist cool, ohne dass sich irgendjemand darin wichtig machen müsste. (jvr.) ● 47 Rue de Saintonge, 75003 Paris, Tel. +33 1 42 78 19 24, www.isabelmarant.com
Fotos: matthias wäckerlin, pd
Mit ihrer Boutique Looq an der Kirchgasse hat sich die russischschweizerische Quereinsteigerin Tatjana Burkhardt Mitte 2007 mitten in die Höhle des Löwen gewagt. Davor schien das Zürcher High-End-Modepflaster fest zwischen Fidelio, Trois Pommes und Roma aufgeteilt. Doch Looq hat uns eines Besseren belehrt: Burkhardt hat mit Yohji Yamamoto, Limi Feu oder Peachoo & Krejberg neue Labels
Eleganz ist die Kunst,
Stil und Charakter miteinander zu verbinden.
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Mit Worten nur schwer zu beschreiben. So ist das oft mit einer neuen Idee. Der Audi A5 Sportback. Die Kraft klaren Designs. Das wirklich Neue der Idee Sportback liegt in der Kombination von scheinbar Unvereinbarem: sportlichem Design und Funktionalität. Aussen die Proportionen eines klassischen Coupés, innen das Raumgefühl eines Avant, gekoppelt mit dynamischen Fahreigenschaften bei hervorragender Effizienz. Eine Idee, die auch ohne Worte überzeugt. Berechnungsbeispiel, Finanzierung über AMAG Leasing AG: Audi A5 Sportback 2.0 TDI, 5-Türer, 125 kW (170 PS), 1968 cm3. Effektiver Jahreszinssatz 6,59% (Laufzeit 48 Mte./10 000 km/Jahr), Barkaufpreis CHF 54 150.–, Anzahlung 10% CHF 5 415.–, Leasingrate CHF 639.15/Mt., exkl. obligatorischer Vollkaskoversicherung. Alle Preise inkl. MWSt. Änderungen jederzeit vorbehalten. Die Kreditvergabe ist unzulässig, falls sie zur Überschuldung des Konsumenten führt.
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kunstmarkt auktion
Die Rose des Meisters Die grosse Passion des alten Henri Matisse waren Scherenschnitte. Seinen letzten, eine stilisierte Rose, die von ihm als Maquette für ein Kirchenfenster angefertigt wurde, führte der Meister im Jahr 1954 aus, zwei Tage bevor er verstarb. Die Vorlage war für ein Glasfenster bestellt worden, das im Gedenken an Abby Aldrich Rockefeller für die Fassade der Union Church in Pocantico Hills bei New York vorgesehen war. Später wurde die mit Gouache und Bleistift auf Papier gemalte «Rosette» zur besseren Konservierung auf Leinwand aufgezogen und gelangte schliesslich Mitte der sechziger Jahre in den Besitz von Jack J. Dreyfus jr., einem der innovativsten Wall-StreetInvestoren des letzten Jahrhunderts. Dort blieb die Arbeit für über vier Jahrzehnte, bevor sie nun zur Versteigerung bei Christie’s eingeliefert wurde. Das Auktionshaus wartet mit einem breiten Angebot von moderner Kunst auf, die am 3. November in New York versteigert werden soll. Darunter befindet sich ein weiteres bedeutendes Werk aus der Sammlung Dreyfus. So wird neben der Rose von Matisse, die auf 3 bis 4 Millionen Dollar geschätzt wird, ein Gemälde von Kandinsky von 1929 mit einer Taxe von 1,5 bis 2,5 Millionen angeboten. Das Hauptlos der Offerte mit Gemälden von Degas, Monet, Pissarro und Mondrian ist Pablo Picassos «Tête de femme» von 1943, für das das Auktionshaus mit einem Preis von bis zu 10 Millionen Dollar rechnet. (phi.) ● Christie’s, New York, Auktion am 3. November.
Daniel Richter: «Janusband», Öl auf Leinwand, 2009.
KUNSTWERtE
Fotos: Courtesy Galerie Haas Zürich / CFA, Berlin / Jochen Littkemann, Markus Wörgötter, pd
Daniel Richter Von Hamburgs Hafenstrasse in eine Berliner Parade-Galerie gegenüber der Museumsinsel, vom Punk zum Malerfürsten in spe: Daniel Richter scheint angekommen. Doch der biografische Raster täuscht. Richter ist konsequent auf der Suche – zumindest in seiner Malerei. Der Weg des 47-Jährigen hin zu einem der bekanntesten figurativen Künstler seines Alters führte über die Abstraktion. «Wie Pollock, nur lustiger», beschrieb 1996 der «Berliner Tages spiegel» seine damalige Bildsprache. Die unbeschwerten Farbknäuel sind
derweil Geschichte, und sie sind einer enervierenden Bedrohlichkeit gewichen. So schaffte Richter mit seinen apoka lyptischen, von halbabstrakten Farbschlieren durchzogenen Stadtlandschaften in fluoreszierendem Kolorit brandaktuelle Historienbilder einer karzinogenen Gesellschaft, die trotz globalen Integrationsbemühungen in ihrer disparaten Bruchstückhaftigkeit Chaos und Pandämonium beschwört. Grosse Leinwände erzielen auf dem internationalen Auktionsmarkt sechsstellige Beträge. Christian Schaernack
Henri Matisse: «Rosace», 1954, Taxe 3 bis 4 Millionen Dollar.
GALERIE
Eine Wiener Institution
Ausstellung Katharina Grosse bis 7. November.
Die Galerie Nächst St. Stephan gilt als eine Institution im Wiener Kulturleben. Das Haus nahe dem Wiener Stephansdom wird seit 1978 von der aus Basel stammenden Rosemarie Schwarzwälder geleitet, ist aber schon seit den frühen zwanziger Jahren ein Ort der Kunst. Damals gründete Otto Kallir-Nirenstein seine Neue Galerie, 1954 bezog der Domprediger Otto Mauer diese Räumlichkeiten und zeigte die in Wien versäumte internationale Avantgarde. Rosemarie Schwarzwälder entwickelte in den achtzi-
ger Jahren ihr eigenes Programm, das um gegenstandslose Malerei kreist und Meister wie Donald Judd oder Sol Le Witt einschliesst. Künstler, die diese Neuausrichtung wesentlich mitgeprägt haben, sind Gerwald Rockenschaub, Helmut Federle und Imi Knoebel. Seit Beginn der acht ziger Jahre ist Nächst St. Stephan auf den wichtigsten Kunstmessen vertreten. Rosemarie Schwarzwälder hat ihre Künst ler überdies in zahlreichen europäischen Museen placiert. (phi.) ● www.schwarzwaelder.at «z – die schönen seiten» ausgabe 7/09 13
marktplatz
«Conversations on the Floor #2» zeigt die junge Kunst studentin Gill, die sich Anfang der sechziger Jahre für «Five Girls» von Sam Haskins im Studio auszog. Haskins fotografierte sie mit einer Rolleiflex.
Haskins, reloaded Lexikon der Luxus-Ikonen Die Verschmelzung von Kunst, Kultur und Kommerz hat sich für das Luxuslabel Louis Vuitton als sehr ertragreiche Form von Corporate Communication erwiesen. Seit Marc Jacobs 1997 die kreativen Zügel des Hauses anzog, hat die Firma mehrmals im Jahr eine neue Form künst lerischer «Cohabitation» mit inter national bekannten Malern, Plastikern, Fotografen, Desi gnern und Architekten gepflegt. Es war also an der Zeit, dass dieses «Œuvre», welches Werke von Olafur Eliasson, Vanessa Beecroft, Sylvie Fleury oder Ron Arad umfasst, in einem über 400-seitigen Wälzer namens «Louis Vuitton: Art, Fashion and Architecture» katalogisiert wurde. Den Schuber schuf der Japaner Takashi Murakami. (jvr.) ● www.louisvuitton.com 14 «z – die schönen seiten» ausgabe 7/09
83-jährige Sam Haskins noch unter den Lebenden befindet und sich einer ausreichend robusten Gesundheit erfreut, um sogar ein Blog zu betreiben. Sam Haskins, 1826 in Südafrika geboren, führte in den fünfziger und sechziger Jahren ein Fotostudio in Johannesburg, wo er einige seiner Schlüsselwerke schoss, etwa «Five Girls» (1962) oder «Cowboy Kate» (1964). Im Jahr 1968 zog er nach London, wo er seine «Haskins Posters»
produzierte, eine Reihe von grafischen Bildern, die den Zeitgeist der siebziger Jahre treffend darstellten. Jetzt, über zwanzig Jahre nach seinem letzten Buch, entdeckt eine neue Generation Sam Haskins wieder. Zu verdanken ist es dem US-Modemacher Tommy Hilfiger, welcher dem alten Helden mit «Fashion Etcetera» eine über 300 Seiten umfassende Werkschau ermöglicht. (jvr.) ● www.samhaskinsblog.com
Comtes Lust am Leben Es gibt unter den zeitgenössischen Modefotografen einige, die ein stringenteres oder anspruchsvolleres Werk vorweisen können. Aber keiner hat sich selbst so konsequent als «Starfotograf» vermarktet und das, was er in den letzten dreissig Jahren vor die Linse bekam, so raffiniert medial ausgeschlachtet wie der 55-jährige Schweizer Michel Comte. Seine Werkschau im Zürcher Museum für Gestaltung, die noch bis Anfang Januar läuft, ist ein Publikumsmagnet. Doch glaubt man den Berichterstattern, die den Fotografen dort in der Museumshalle trafen, kann sich Michel Comte, der sein ganzes Archiv aus finanziellen Motiven an einen deutschen Investor verkauft hat, nicht mehr so recht an seinem Sonderstatus erfreuen. «Starfotograf zu sein, ist das Schlimmste, was es gibt», liess er sich im «Tages-Anzeiger» zitieren. Vielleicht ist es also heilsam, wenn Michel Comte nun wieder ein bisschen bescheidenere Brötchen bäckt und sich dem bewährten Werbehandwerk zuwendet, so wie er das dieser Tage mit seiner neuen Kampagne für den helvetischen Schuhhersteller Navyboot tut. Die Firma will sich, nachdem sie den einheimischen Markt fest in den Griff bekommen hat, der Internationalisierung zuwenden und braucht dafür Bilder mit einem gewissen
Hat internationalen Appeal: Foto von Michel Comte für Navyboot.
Schmiss und Flair. Aufgenommen wurden die überwiegend recht heiteren Sujets mit den Schuhen und Taschen von Navyboot in Los Angeles. Sie zeigen Situationen in zwei Künstlerateliers sowie im Haus von Michel Comte. Eine limitierte Auflage handsignierter Abzüge kann im neuen Navyboot-Concept-Store käuflich erworben werden. (jvr.) ● Nüschelerstrasse 35, 8001 Zürich, Tel. 044 200 04 05, www.navyboot.ch
Fotos: sam haskins, pd
Die letzten «lebenden Legenden» aus der Blütezeit der Mode- und Werbefotografie lassen sich allmählich an einer Hand abzählen. Guy Bourdin, seit bald zwanzig Jahren tot, wird in Paris gerade mit einer (Film-)Retrospektive geehrt, im Jahr 2004 verstarben Helmut Newton und Richard Avedon, und vor wenigen Wochen erfuhr die Welt vom Ableben Irving Penns. Da wundert und freut man sich umso mehr, zu erfahren, dass sich der
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Full Black Ceramic and Rubber Case with squeleton Tourbillon Chronograph Movement.
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KOLUMNE 60 Sekunden mit
Victoria Beckham Fussballergattin
Sie entwerfen seit einiger Zeit eine eigene Modekollektion – weshalb? Es war immer schon mein Traum. Ich liebe die Mode und habe eine grosse Leidenschaft für schöne Kleidung. Ich hatte das Glück, jahrelang Entwürfe der besten Designer der Welt zu tragen – nun will ich meinen Beitrag leisten. An welche Kundin denken Sie dabei? Im Grunde bin ich selbst meine eigene Kundin. Es muss mir gefallen, dann funktioniert es auch für andere. Ich ziehe mich gerne chic an, und mir gefällt eine gewisse Qualität. Wie kann man jeden Tag in solch hohen Schuhen überleben? Ach, das ist doch kein Thema. Ich renne auf diesen Schuhen täglich drei Kindern hinterher. Im Ernst. Ich habe das Herumtanzen in Highheels während meiner Zeit als Spice Girl lange genug trainiert.
Sie ziehen sich also für einen Langstreckenflug schon um? Klar, immer. Unterwegs habe auch ich es gerne bequem. Sie und David sind jetzt zehn Jahre verheiratet – ist alles im Lot? Ja. Wir haben solch ein Glück, einander zu haben. In David habe ich einen echten Seelenverwandten gefunden – ausserdem ist er ein grossartiger Vater und ein toller Ehemann. Ich fühle mich in seiner Gegenwart stets sexy. Interview: Sian Edwards
Fühlt sich mit David stets sexy: Victoria Beckham.
16 «z – die schönen seiten» ausgabe 7/09
Moderator Marco Fritsche wittert höhenluftbedingten Grössenwahn.
Dorf × Stadt = St. Moritz
Es ist zu banal, über das mondäne Alpendorf im Engadin Hohn auszuschütten, findet Marco Fritsche. Cooler ist es, mit der Ambivalenz zwischen Stadt und Kaff zu spielen
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ir haben uns an dieser Stelle schon öfter Gedanken gemacht über Stadtund Landleben beziehungsweise über ihre Unterschiede. Das Interessante oder auch Erstaunliche an der Schweiz ist, dass man oft beides an demselben Ort bekommen kann. Also quasi das Dorf in der Stadt oder Landleben mit «urban appeal». Und was für die Örtlichkeit gilt, kann durchaus auch auf die Einwohner angewendet werden. Denn während die Landbevölkerung als gemütlich, aber rückständig gilt, hat der Stadtmensch den Nimbus des Trendsetters. Dabei ist alles schon noch ein bisschen komplexer! Während man sich bei uns in Innerrhoden klar darüber ist, dass Appenzell zwar Kantonshauptort, aber weder Stadt ist noch sein will, gibt es bereits im Nachbarkanton mehr «Auslegungsspielraum», wenn wir das so nennen dürfen. Denn der Ausserrhoder Kantonshauptort Herisau ist zwar mit über 15 000 Einwohnern eine Stadt und hat sich 2003 gar den Titel «Alpenstadt» ergattert, kokettiert aber gerne mit seinem Dorfcharakter. «Wede Fisch no Vogel halt», könnte man missgünstig bemerken. Das ist aber nicht meine Art, und darum nennen wir es versöhnlich ein «wandelbares Selbstverständnis». Wer aber schon beim Verständnis für die Flexibilität der Herisauer ins Schlingern gerät, der wird bei meinem Lieblings-Stadt-Dorf St. Moritz endgültig aus der Spur geworfen. Mit etwas über 5000 ständigen Einwohnern ist der Ort ganz klar ein Dorf, doch sieht sich das (mit Spekulationsbauten arg verschandelte) hässliche Entlein während der Wintersaison gerne als unwiderstehlicher Schwan. Oder auch als Kapitale des Geldes, des guten Geschmacks und der (Kaviar-)Kultur. Da fragt man sich schon, ob das gesundes Selbstvertrauen oder höhenluft-
bedingter Grössenwahn ist. Allerdings: Welches Bergdorf kann schon einen regelmässigen Limousinen-Stau zwischen dem Bahnhof und dem Kreisel am Ortseingang vorweisen? Und wessen lokale Trachten sind von Gucci, Prada und Marni entworfen? Und wenn Ihr Bauland so teuer wäre, dass ein Normalverdiener sich dort nur gerade einen Parkplatz kaufen kann, stiege Ihnen das nicht auch zu Kopf? Das Selbstverständnis der St. Moritzer pendelt zwischen urban versnobt und rustikal. Auch hier macht diese Mischung den speziellen Charme aus. Während der internationale Jetset und Klatschreporterinnen das Bergdorf im Winter gerne zum Nabel der Welt erklären – und Coiffeure oder «Gala»-Leserinnen dies glauben – nehmen die gebürtigen Engadiner das saisonale «Gschtürm» eher gelassen zur Kenntnis. Sie schliessen die Reihen untereinander, wie das in einem Dorf üblich ist. Noch verschworener als die Gemeinschaft im Dorf ist die, welche unter Exil-St.Moritzern herrscht. So geniessen diese zwar den guten Ruf ihres mondänen Heimatortes, kokettieren aber auch bezüglich der dazugehörenden Klischees. Eine Gruppe junger Engadiner etwa, die in München lebt, hat sich fürs vergangene Oktoberfest mit selbstentworfenen Ansteckern ausgerüstet, auf denen zu lesen war: «See you in St. Moritz – if you can afford it». ● Der in Appenzell lebende TV-Moderator Marco Fritsche, 33, gehört zu den innovativsten Fernsehköpfen der Schweiz. Er moderiert «Fritsche» auf TVO oder die beliebte DatingShow «Bauer, ledig, sucht . . .» auf 3+. Am 16. November findet im Casinotheater Winterthur wieder die «Frischlingsparade» mit Marco Fritsche statt. www.marcofritsche.ch
Fotos: nicole bentivoglio, aP / chris pizzello
Sie sehen immer tadellos aus: Frisur, Schminke, das Kleid, die Schuhe. Sogar wenn Sie unterwegs sind. Ist das nicht anstrengend? So bin ich nun einmal erzogen worden, und so drücke ich meine Persönlichkeit aus. Natürlich habe auch ich einen Trainingsanzug, den ich anziehe, sobald die Tür hinter mir zu und die Öffentlichkeit draussen ist. Aber das ist ganz allein meine Sache.
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uhren & schmuck
Wer hat hier die Hosen an, Darling? Willkommen in der Suite 30, wo sich ein Rollenspiel mit ungewohnter Besetzung und den schรถnsten Juwelen und Uhren der Saison abspielt
Scharfe Stücke Eveline: Ring aus Rot- und Weissgold mit Zirkon (10,15 Kt) und Brillanten, 14 900 Fr., Ring aus Gelbgold mit drei Zitrinen (20,71 Kt), 5400 Fr., beide von Bucherer; Weissgold-Ring mit pinkfarbenem Turmalin (22,13 Kt), 28 700 Fr., von Paloma Picasso für Tiffany & Co.; Armreif in Rotgold mit Brillanten und Rochenhaut, 63 500 Fr., von Bucherer. Schlauchkleid von Wolford. Dirk: Speedmaster Aqua Terra Chronometer co-axial, 35 900 Fr., von Omega. Hose von Windsor; Gurt von Orcani bei Bernie’s Uomo.
uhren & schmuck
Dominanter Ton Eveline: Dreirangiges KorallKropfband-Collier mit Gelbgold, 49 800 Fr., und Panzer-Armband aus Roségold und einem Brillanten, 29 600 Fr., beides von Majo Fruithof, Zürich. Kleid von Louis Vuitton; Schuhe von Cesare Paciotti bei Bernie’s Shoes & Accessoires; geflochtene Springpeitsche von Kovi Reitsport, Zürich. Dirk: Rotgoldene Evotec von Carl F. Bucherer, bei Bucherer, Preis auf Anfrage. Reiterhosen von Cavallo, Sattel von Hermès Vintage, Springstiefel, alles von Kovi Reitsport, Zürich.
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uhren & schmuck Lichtspiel Eveline: Ring mit 180 Brillanten, 13 300 Fr., von Stenzhorn, bei Beyer Chronometrie. Anzug von N8 bei Eclectic Lifestyle; Schuhe von D&G bei Bernie’s Shoes & Accessoires. Dirk: R5.5, 3100 Fr., von Rado; Pantherbrosche mit 629 Diamanten (4,46 Kt), 2 Smaragden und Onyx, von Cartier, Preis auf Anfrage; Blumenbrosche in Weissgold und Silber mit blauem Zirkon, 250 Brillanten und Saphir, von Majo Fruithof, Preis auf Anfrage. Strickjacke und Jackett von Windsor; Hose von Strellson; Schuhe von Paul Smith bei Bufalini.
22 «z – die schönen seiten» ausgabe 7/09
Gemeinsam Eveline: Collier mit 433 Diamanten (62,29 Kt), von Piaget, Preis auf Anfrage; Panther-Ring mit 316 Diamanten (3,28 Kt) und Onyx, von Cartier, Preis auf Anfrage; Frosch-Ring mit 315 Brillanten, 11â&#x20AC;&#x2030;100 Fr., von Stenzhorn, bei Beyer Chronometrie. Body von Wolford, Bademantel vom Hotel Schweizerhof. Dirk: Royal Oak in Rotgold mit Lederband, 28â&#x20AC;&#x2030;100 Fr., von Audemars Piguet.
uhren & schmuck
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ie Mode dieser Saison ist so kantig und kna ckig wie schon seit Jahren nicht mehr: Mit schwarzem Leder und eckigen Schultern wird ein Frauenbild pro jiziert, das zwischen Domina, Business lady und urbaner Amazone pendelt. Es ist der Typus einer Frau, die auf eigenen Beinen (und gefährlich hohen Absätzen) steht und den härter gewordenen ökono mischen Anforderungen dieser Zeit mit aggressivem Selbstbewusstsein begegnet. Sie provoziert durch das stolze Zurschau
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stellen von gesellschaftlicher und finan zieller Unabhängigkeit. Doch anders als in den achtziger Jahren, als die erste Generation von «Po werfrauen» mit maskulinen modischen Attributen ihren Teil am Erfolg und Er werb einforderten, wird heute eine poin tierte Sexyness postuliert. Es kommen die klassischen «Waffen der Frau» zum Einsatz. Man schaue sich die Kollekti onen von Balmain an. Diese Frau gönnt sich, was ihr Spass macht, und trägt mit Lust Yves Saint Laurent oder Christian Dior, doch sie würde die verstorbenen Altmeister der Haute Couture mit ihrer
scharf akzentuierten Erotik wohl eher erschrecken oder erzürnen. – Eine wilde Phantasie? Eine lüsterne Kopfgeburt zwischen «Sex and the City» und Batwo man? Das kann man so sehen und sich darüber aufregen. Vielleicht ist die neue Superlady für den ästhetischen Horizont der Kleinstädte zwischen Arbon und Muttenz tatsächlich etwas gewagt. Doch auf internationalem Parkett ist sie schon Realität. Man schaue sich Carine Roit feld an, Chefredaktorin der franzö sischen «Vogue» und eine der stilprä gendsten Frauen unserer Zeit. Sie insze niert ihren Look lustvoll zwischen Che
Schmuckes Spielzeug Von links nach rechts: Big Bang All Chocolate, 13 900 Fr., von Hublot; R5.5, 3100 Fr., von Rado; Armreif Serpenti aus Roségold mit Onyx und Diamanten, 38 900 Fr., von Bulgari; Evotec in Rotgold von Carl F. Bucherer, bei Bucherer, Preis auf Anfrage; Royal Oak, 28 100 Fr., von Audemars Piguet; Speedmaster Aqua Terra Chronometer co-axial, 35 900 Fr., von Omega; Da Vinci Perpetual Calendar Edition Kurt Klaus in Rotgold, 41 000 Fr., von IWC; Collier aus Zirkon mit Brillanten, Weiss- und Rotgold, 135 000 Fr., von Bucherer.
Ganz entspannt Eveline: Armband aus Gelbgold mit schwarzem Horn und gelbem Saphir (83,85 Kt), von Majo Fruithof, Preis auf Anfrage; Südseeperlen-Collier, ca. 116 000 Fr., von Türler Uhren & Juwelen. Body und Strümpfe von Wolford; Gürtel von 3.1 Phillip Lim, bei Fidelio.
fin und Schlampe. Ein Augenschein auf den Flaniermeilen von Paris zeigt: Sie trifft damit den Nerv der Zeit, die Frauen, jung oder älter, kopieren diesen Look zu Hunderten. Man schaue sich auch die Hollywood-Diva Demi Moore an: Es macht ihr sichtlich Spass, mit ihrem Styling und ihrem Lifestyle die bekannten Grenzen des «guten Geschmacks» zu verschieben. Diese Frauen warten nicht mehr, bis ein solventer «Prince Charming» kommt und ihnen die Welt zu Füssen legt, sondern erobern sie selbst. Sie kaufen selbst Schmuck, statt ihn sich schenken zu lassen. Und sie leisten sich mit einem
jungen Lover jene erotische Frivolität, die man von älteren Herren kennt, bei Frauen aber immer noch als unverschämt empfindet. Im Sinne des geschilderten Frauenbildes haben wir für die vorliegende Ausgabe von «Z – Die schönen Seiten» die exklusivsten Schmuckstücke und Uhren der Saison im noblen Hotel Schweizerhof in Luzern fotografieren lassen. Als erotisches Spiel mit un gewohnten Rollen. Hier ist für einmal nicht der Mann derjenige, welcher die Hosen anhat, sondern die Frau – und dies auch ganz ohne lästiges Beinkleid. Jeroen van Rooijen
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uhren & schmuck
Zum Hinlegen schön Eveline: Brillant-Collier aus Weissgold und 3268 Brillanten, von Stenzhorn, bei Beyer Chronometrie, Preis auf Anfrage; Brillant-Armband (14,61 Kt), 64 900 Fr., von Gübelin. Kleid von Zero bei Eclectic; Handschuhe von UNA; Schuhe Cesare Paciotti, von Bernie’s Shoes & Accessoires. Dirk: Rotgoldene Da Vinci Perpetual Calendar Edition Kurt Klaus, 41 000 Fr., von IWC; Anhänger aus Rotgold und Brillanten, 12 500 Fr., von Bucherer. Samthose von D&G bei Bernie’s Furore. Zur Produktion: Fotos: Raphael Just (www.raphaeljust.com); Styling: Kathrin Eckhardt (www.kathrineckhardt.ch); Make-up: Davide Asquini (Style Council); Haare: Emmanuel Florias (Style Council); Casting: Nadja Putzi; Fotoassistenz: Florian Kalotay. Models: Eveline Hall (4play), Dirk van der Merwe (4play). Mit einem herzlichen Dank an Patrick Hauser und sein gastfreundliches Team des Hotels Schweizerhof in Luzern.
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Black Surf. Automatikwerk. Wasserdicht bis 200 m. Gehäuse Roségold 18 Kt. Erhältlich mit Kautschukband mit Keramikelementen. Limitierte Auflage von 500 Stück.
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Les essentieLs du CornaLin Cornalin AOC Valais – der Walliser mit Weltklasse
L es V i n s d u Va L a i s . L i eb e a u f d en er s t en s C h Lu C k .
Gyromitra I: (2007) Kreuzanhänger aus 22 K Gold, Ebenholz, Koralle, Elfenbein und Gagat. Unikat.
Penna Marina: (2008) Amulett, 18 K Weissund Roségold, Email und Diamantpavée, gravierte Algen in einer Bergkristallröhre. Unikat, 11 600 Euro.
Ohrschmuck Lilies: (2009) 18 K Weissgold, graue Spinelle, Diamantpavée und Elfenbeinschnitzerei. Unikat.
Rosenkranz mit Tigern: (2007) Rosenkranz aus 22 K Gold, Sterlingsilber, Email und tropischen Samen. Unikat.
Ohrschmuck Roccetta: (2009) 18 K Weissgold, Diamantpavée, zwei Spessartine und Pietradura-Arbeit. Unikat, 48 000 Euro.
Quinn: (2005) Fingerring aus 18 K Weissgold, naturbraunen Brillanten und einem blaugrauen Saphir, 21 000 Euro.
Rosenkranz mit Hund: (2006) Rosenkranz aus 22 K Gold, Sterlingsilber, Email, Ebenholzkreuz und tropischen Samen, 5900 Euro.
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Report
Schönheit und Abgrund Mit dem Kopf in den Wolken und den Beinen fest auf dem Boden: Otto Jakob hat die Hände eines Handwerkers und die Kompromisslosigkeit eines Künstlers. Die phantastischen Kreationen des deutschen Juwelenschmieds sind ein Kapitel Schmuckgeschichte, das für sich steht
zu diesen auserwählten Kundinnen gehört, darüber bewahrt Otto Jakob allerdings Stillschweigen. Sie sind allenfalls an ihren Preziosen zu erkennen, welche die unverkennbare Handschrift des Künstlers tragen: originelle Formen, raffiniert versteckte Details und absolut perfekte Ausführung, oft mit der Aura alter Handwerkstechniken. Jedes seiner Schmuckstücke ist von skulpturaler Qualität und birgt in sich das Repertoire eines Malers: Allegorische Andeutungen, Zitate und Symbole von Leben und Tod, Gut und Böse, Hell und Dunkel, Schönheit und Abgrund, Poesie und Profanität prallen aufeinander. Kostbares wird versteckt Otto Jakobs Schmuckwelt ist vielseitig: Er entwirft goldene Ketten aus orientalisch inspirierten Ornamenten, Kreuze aus unbehandelten Turmalinkristallen sowie Bildhauerei en miniature. Ein hinreissendes Beispiel hierfür ist eine emaillierte, goldtätowierte und mit einem winzigen Ring geschmückte Hand, die einen detailgetreuen Pilz mit handgeschnitzten Buchsbaum-Lamellen hält. Nicht weniger faszinierend ist ein Anhänger, der den zarten Abguss eines echten Farns in einem Bergkristallröhrchen bewahrt. Solche Naturabgüsse – Blüten, Blätter oder Farne, in Edelmetall konserviert – tauchen in Otto Jakobs Werk immer wie-
der auf. Unkonventionell sind auch Materialien wie Holz, gedrechseltes Horn, gravierte Koralle und Bernstein – alle im eigenen Atelier bearbeitet, «um die Handschrift zu erhalten», wie Jakob sagt. Ausserdem hat Otto Jakob viel Sinn für Understatement: «Ich habe Spass daran, Kostbares zu verstecken. Je reicher der Inhalt, desto raffinierter wird er verborgen.» Im Mittelpunkt stehe jedoch die «Grossartigkeit einer Idee», denn: «Schmuck soll mehr als materiellen Wert verkörpern. Wenn Idee und Souveränität der Ausführung umwerfend sind, wird Schmuck wie Kunst gehandelt. Dann ist es egal, ob teures oder profanes Material verwendet wurde.» Um heute derart souverän über dem Durchschnitt des Schmuckmarkts zu stehen, musste Otto Jakob einen steinigen Weg gehen – mit schmerzhafter Selbsterkenntnis und Mut zu totaler Veränderung. Als junger Kunststudent ging Otto Jakob noch völlig in der Malerei auf. Doch obwohl er ständig Neues versuchte und Stile wechselte und viele Werke enttäuscht vernichtete, stand am Ende des Studiums nur das frustrierende Gefühl, mittelmässig zu sein. «Dabei suchte ich doch nach Einzigartigkeit», konstatiert der Schmuckkünstler. «Ich wusste, dass ich sie in mir habe, konnte sie aber in meinen Bildern nicht entdecken. Ich musste feststellen, dass Malerei nicht mein Medium sein würde.» Doch der junge Mann stellte sich schonungs
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fotos: pd
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er erste Eindruck von Otto Jakob: ein Hüne von einem Meter neunzig, mit grossen Händen, kraftvoller Ausstrahlung und einem gewinnenden Lächeln. Doch das ist nur die Fassade. Hinter seinem einnehmenden Charme kommen schnell eiserne Entschlossenheit und ein gesundes Selbstbewusstsein zum Vorschein. Otto Jakob geht unbeirrbar seinen Weg – mit einer Beharrlichkeit, die bisweilen schroff wirkt, mit Ehrgeiz, Phantasie und handwerklichem Talent. Ein solcher Mann hat keinen Sinn für Smalltalk oder Floskeln. Ihm geht es um nichts weniger als die Kunst – mehr noch: um bedeutende Kunst. Deshalb studierte Otto Jakob in jungen Jahren Malerei bei Georg Baselitz. Schmuck, so dachte er damals, als er erste Preziosen schuf, bringe ihn nicht weiter: «Ich dachte, das kann eh nichts werden», erinnert sich Otto Jakob. Er sollte sich irren: Heute gilt der 58Jährige unter Insidern als der deutsche Schmuckkünstler schlechthin. Von Karlsruhe aus, einer beschaulichen deutschen Stadt in der Oberrheinischen Tiefebene, hat sich Otto Jakob interna tionales Renommee erarbeitet und einen Kreis von Sammlern und Liebhabern um sich geschart: kunstbeflissene und selbstbewusste Frauen, oft prominent oder von altem Geldadel, die mehr als blendendes Geschmeide suchen. Wer genau
Kette Morombe: (1997) Kette aus 18 K Gelbgold mit langobardischen Flechtbandmustern, 16 000 Euro.
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Fortsetzung von S. 29
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Report
los der gewonnenen Erkenntnis, «denn ich war immer hart zu mir selbst», so Otto Jakob nüchtern. Auf die Erkenntnis folgt die Suche nach einem neuen Weg und der Mut zu einer erstaunlichen Kehrtwendung: Von der Malerei, von der vermeintlich einzigen «echten Kunst» also, wechselt Otto Jakob zum Goldschmieden, einem eher handwerklichen Beruf. Doch gleichzei tig ist es für ihn eine Rückkehr zu seinen eigenen kreativen Anfängen: Schon als Junge hat sich Jakob bei sonntäglichen Museumsbesuchen mit dem Vater die Nase an den Vitrinen platt gedrückt, in denen etruskischer und hellenistischer Schmuck gezeigt wurde. Später, als Ju-
zugte. «Der Tabubruch ist wichtig für mich», sagt er. Otto Jakob war immer einer, der sich traute, anders zu sein: «Ich bin verrückt, ich bin radikal und unbequem», konstatiert er ohne falsche Scham und auf die Gefahr hin, mit diesem pointierten Selbstbewusstsein anzuecken. Dieses Risiko nimmt Otto Jakob gerne in Kauf, denn: «Ich suche nicht die Zustimmung der Masse – diese würde mich sogar misstrauisch machen. Ich will nichts anderes als die Schmuckge schichte verändern.» Und er findet Kunden, die bereit sind, sich auf diese manchmal fremd artige Welt einzulassen. Einer der ersten, die Otto Jakob die Treue schenkten, war sein einstiger Lehrer Georg Baselitz, den Jakob als «energiereichen Querkopf und Tabubrecher» be schreibt. Der ehemalige Schüler erinnert sich an das Wiedersehen mit seinem Mentor: «Baselitz fragte relativ kurz angebunden, wie es mir gehe, und ich erzählte ihm, dass ich nun Schmuck mache.» – «Ist der gut?», soll Baselitz daraufhin nur gefragt haben, was Otto Jakob energisch bejahte. Es kam wenig später zu einem Treffen in Otto Jakobs Atelier. Dieser hatte gerade einmal drei S c h m u c k s t ü c ke vollendet, welche sich Georg Baselitz stumm ansah. «Mach etwas für Elke», habe Baselitz daraufhin nur gesagt. Bevor sich Lehrer und Schüler wieder trennten, fragte Baselitz seinen einstigen Studenten aber noch einmal, ob es denn nun gut sei, dass er Schmuck mache statt male. «Ich habe mit ‹Ja› geantwortet – aus tiefster Überzeugung, die bis heute geblieben ist», erinnert sich Otto Jakob, «denn mit dem Schmuck bin ich bei mir angekommen und endlich dort, wo ich Einzigartiges schaffen kann.» Der Erfolg liess nicht lange auf sich warten: Nach Baselitz kam Malerkollege Markus Lüpertz, um Manschettenknöpfe, Armband, Ring und Krawattennadel zu ordern. Und Jörg Immendorff schuf für Otto Jakob ein grosses Gemälde mit einer geflügelten Hand, welches er ihm mit den Worten «Du bist der Beste» schenkte. Dieses Gemälde hängt in Otto Jakobs Jugendstilhaus in Karlsruhe, wo er lebt und arbeitet. Unten befindet sich die Werkstatt, oben auf zwei Etagen praller künstlerischer Atmosphäre das Domizil der vierköpfigen Familie Jakob. Kunden mit einem besonderen Vertrauensverhältnis werden auch am höl zernen Esstisch neben der Küche emp-
«Ich war immer hart zu mir selbst. Heute bin ich das schärfste Messer in der Werkstatt und im Erreichen meiner Ziele unerbittlich» gendlicher, brachte er sich das Schmieden selbst bei. Um Rat gefragt hat er dabei niemals, «denn ich wollte selbst herausfinden, wie das geht». Diesen Stolz behält er nach seinem Kunststudium und der Rückkehr zum Schmuck bei: Um völlig unbeeinflusst von anderen und ihrem Denken über Schmuck zu sein, bringt er sich «mittels Versuch und Irrtum eine eigene, ver trackte Methode bei», so Jakob. «Ich habe uralte Bücher über das Gold schmieden gelesen, sogar die Be schreibung der Handwerkkunst von Plinius aus dem alten Rom, und auf diese Weise alte, archaische Techniken er lernt.» Seine Idee war, «das Handwerk von der Pike auf zu erlernen und damit ein Vokabular zu besitzen, mit dem Neues geschrieben werden kann. So stiess ich in Bereiche vor, in die man sonst nicht kommt. Solcherart gerüstet, kann man auch die absonderlichste Idee grossartig umsetzen», resümiert Jakob schmunzelnd. Furcht kennt Otto Jakob keine – auch nicht bei der Auswahl seiner Themen. Er wagte es, figürlich zu arbeiten, als der Trend Reduktion und Geometrie bevor30 «z – die schönen seiten» ausgabe 7/09
fangen oder nehmen auf dem grossen Sofa unter den Südfenstern Platz. Hier versammelt Otto Jakob eine Kollektion von Sukkulenten aus Madagaskar, so eigenwillig wie ihr Besitzer, der von ihrer besonderen Form fasziniert ist. Die kargen Eigenbrötler, die in trockenen Zeiten wie steinerne Klumpen aussehen, speichern ihr Wasser in knorrigen Stämmen. kompromisslos kritisch Pflanzen schmücken auch das Erdgeschoss, wo im Atelier zehn Mitarbeiter Otto Jakobs Ideen nach genauen Vorgaben und unter dem gestrengen Blick des Meisters umsetzen. Auf dem Bespre chungstisch im Gang findet sich ein Sammelsurium aus Objekten, Fundstücken, ein Tableau mit losen Edelsteinen und bereits vollendete Preziosen, die betastet und bestaunt werden können. Während des Gesprächs kommt eine Mitarbeiterin, die eine Skizze korrigieren lässt. «Ich bin sehr kritisch», erklärt Jakob, «ich bin das schärfste Messer in der Werkstatt.» Eigentlich sei er, so der Schmuckkünstler entwaffnend, «ein freundlicher Mensch», aber im Erreichen seiner Ziele «absolut unerbittlich». Das führt dazu, dass er Entwürfe, die ihm nicht absolut gelungen erscheinen, sofort wieder einschmilzt und vernichtet. Hier zeigen sich die entschiedene Kompromisslosigkeit, aber auch das schöpferische Glück des Künstlers. «Meine Arbeit ist das Zentrum aller Dinge, aus ihr erwächst alle Glückseligkeit», sagt Otto Jakob. Und wie er dies sagt, besteht kein Zweifel mehr: Dieser Mann ist bei sich selbst angekommen – und in seinem eigenen Kapitel Schmuckgeschichte. Iris Wimmer-Olbort
Oben: Hand mit Pilz: (2008) Anhänger aus 18 K Gelb- und Weissgold, Email, Goldmalerei, Buchsbaumholz, Ringe mit Rubin und Diamant. 23 500 Euro. Unten: Otto Jakob, 1951 geboren, begann im Alter von 17 Jahren, sich das Goldschmiede handwerk selbst beizubringen. Seit 1980 lebt er allein dafür. Foto: Johanna Jakob.
Roger Federer
Nummer 1 der Tennis-Weltrangliste, 15-facher Grand-Slam-Gewinner, erfolgreichster Tennis-Champion aller Zeiten
Die neue IMPRESSA J7 mit Touchscreen – Schwarze Eleganz Entscheiden Sie sich wie Roger Federer für einen Kaffeespezialitäten-Vollautomaten von JURA. Zum Beispiel für die neue IMPRESSA J7 mit vollendetem Rundumdesign und intuitiver Bedienung über Touchscreen. JURA Elektroapparate AG, Kaffeeweltstraße 10, 4626 Niederbuchsiten, www.jura.com
uhren & schmuck
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uhren & schmuck
Naschkatzen Diese Seite: Julia, 18 Jahre Stern-Ohrhänger Seasons, 80 Fr., von Swatch Bijoux; Silber-Collier mit diversen Anhängern, Collier ab 204 Fr. und Anhänger ab 41 Fr. pro Stück, alles von Pandora; goldfarbenes Collier, Fr. 9.90, von H&M; zwei feine Colliers mit Anhänger, private Stücke der Trägerin; Bracelet mit farbigen Strass-Steinen und Set von feinen Armreifen, je Fr. 7.90, beides von H&M; goldfarbene Armkette vom Flohmarkt. Pinkfarbene Jacke von H&M, Kleid privat. Linke Seite: Sarah, 15 Jahre Ohrschmuck Fit, 180 Fr., von Swarovski; Collier mit Anhänger Novae mit Strass-Steinen, ca. 120 Fr., von Dyrberg/Kern; Colliers von Swatch Bijoux und Diesel. Jeansgilet von Levi’s.
wichtigen Mode-Expertinnen geworden. Zum Beispiel die 13-jährige Tavi Ge vinson: Sie berichtet seit ein paar Jahren in ihrem Internet-Blog «Style Rookie» über ihre Leidenschaft für die Mode und hat mit ihren Veröffentlichungen in kürzester Zeit eine grosse Fangemeinde um sich geschart. Ein scharfes Auge und eine eigenständige Stil-Welt zeichnen das intelligente Vorstadt-Mädchen aus Chicago aus. Ein erstaunlicher Coup gelang Tavi diesen Herbst: Sie posierte als Cover-Girl für das angesagte britische Magazin «Pop» und war an den interna tionalen Modeschauen, z. B. bei Marc Jacobs, als Stargast in die erste Reihe eingeladen. Selbst beschreibt sich Tavi
Gevinson kokett als «tiny 13 year old dork that sits inside all day wearing awkward jackets and pretty hats». Im Zeitalter der digitalen Medien fällt den Bloggern eine immer grössere Bedeutung zu – sie liefern ungefilterte Informationen und zeigen als Erste die neuen Trends an. Und hinter den inte ressantesten Blogs stecken oft junge Menschen im Teenager-Alter. Es ist die Generation, die weder VHS-Videogeräte noch Schreibmaschinen kennt, aber mit einem ausgeprägten Informationssinn aufwächst. Sie ist meisterhaft im gleichzeitigen Dirigieren von SMS, Skype, Chat, Twitter und Facebook. Logisch, dass die Lifestyle-Industrie diese neue
Generation mit Produkten umwirbt, die spezifisch auf deren Bedürfnisse ausgerichtet sind. Die wichtigsten Einkaufsstrassen der Welt sind inzwischen voll von Geschäften und Plakaten von H&M, Yendi, Tally Weijl und dergleichen. Auch die Medien reagieren: Die verschiedenen Model- und Casting-Shows sind der Renner. Bei den Printmedien haben Titel wie die amerikanische Zeitschrift «Teen Vogue» ein hohes Ansehen, was sich auch daran zeigt, dass ihre Redakteurinnen an den internationalen Modeschauen neuerdings Plätze in der ersten Reihe belegen. Die Teenies werden folglich auch für die grossen Modehäuser zum wichtigen Ziel
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irls just wanna have fun.» – Welches Mädchen liebt es nicht, sich zu verkleiden und hübsch herzurichten? Eighties-Ikone Cindy Lauper besang das Lebensgefühl im gleichnamigen Song schon 1983 sehr treffend. Das Lied ist seither für jede neue Generation ein wichtiges Motto gewesen. Auch in diesen Jahren wächst wieder eine Generation junger Mädchen heran, die dank Internet und Fernsehen noch besser über die Angebote der Lifestyleund Modewelt im Bilde ist. Damit sind viele dieser Teenager-Mädchen selbst zu
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uhren & schmuck
Eigenständig Diese Seite: Michelle, 15 Ohrhänger Batonetta, 50 Fr., von Swatch Bijoux; mit Strass-Steinen besetztes SchlangenCollier, 400 Fr., von Swarovski; Anhänger, privates Stück der Trägerin; Collier mit Anhänger aus Edelstahl, ca. 179 Fr., von Diesel; breiter Strass-Armreif Best, 470 Fr., von Swarovski; violettfarbene Armbanduhr, ca. 319 Fr., von Diesel; zwei Armreifen mit Kugeln Spheritrea, je 90 Fr., von Swatch Bijoux. T-Shirt von Marc Jacobs; Jacke und Jeans von H&M. Rechte Seite: Hannah, 14½ Brosche Mushroom, 110 Fr., von Swarovski; Collier Happy, 150 Fr., von Swarovski; feines Collier mit Kugel-Anhänger Falon mit Strass-Steinen, ca. 90 Fr., von Dyrberg/Kern; Armbanduhren Pile Up und Emesh Beauty, 120 Fr. und 130 Fr., beide von Swatch Bijoux; Fingerring Creasima und Dancing Leaves, je 50 Fr., von Swatch Bijoux; Kugel-Collier, privates Stück der Trägerin. Bedruckter SeidenBlouson von Levi’s.
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Fotos: Nadine Ottawa Styling: Kim Dang Haare & Make-up: Nicola Fischer (Style Council) Retouche: Süsstrunk & Jericke
publikum. Hierzu lande haben Titel wie «SI Style» und «Friday», die sich speziell an die Ziel gruppe junger Frauen richten, die Me dienlandschaft aufgemischt und aufge frischt. Die Teenager von heute sind indes kaum noch präzis als Stilgruppe zu er fassen. Waren sie in den fünfziger Jahren noch «Backfische», in den Sixties kleine «Twiggies» und in den siebziger Jahren süsse Blumenkinder-Kinder, so mani festierte sich in den achtziger Jahren erstmals eine Vielfalt selbstbewusster Jugendkulturen – man unterschied zwi schen Punks, New Wavern und anderen Stil-Splittergruppen. Heute bedient sich
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die Mehrheit zwanglos der Stilelemente dieser zurückliegenden Epochen: Ein bisschen Punkfrisur und Gothic-inspi riertes Make-up wird mit Disco-Outfits und Skater-Sneakers kombiniert. Die neuen Teenie-Girls wirken souve räner als die Kids von einst und bedienen sich mehr denn je des Konsum-Reper toires der Erwachsenenwelt. Als wir für die auf diesen Seiten abgebildeten Fotos auf die Strasse gingen, um die passenden Mädchen zu suchen, waren wir erstaunt, wie viele junge Frauen im Teenager-Alter sehr selbstverständlich den Look ihrer Grossmütter interpretieren: mit Perlen ketten und Burberry-Foulards, die Long champ-Handtasche am Unterarm, spa
zieren sie mit einem vielbeschäftigten Gesichtsausdruck herum, als wären sie auf dem Weg zum nächsten BusinessMeeting. In Schulen, wo man für ge wöhnlich über Berge am Boden verstreu ter Rucksäcke steigt, stolpert man immer häufiger auch über die wohlbekannten, mit Initialen dekorierten Handtaschen etablierter Luxuslabels. Den meisten Teenagern geht es be kanntlich auch heute noch darum, ein fach cool zu wirken und sich gegen die Erwachsenenwelt abzugrenzen. Umso seltsamer ist diese altkluge Abgeklärtheit und das Zitieren der Codes der Bour geoisie. Das Rezept heisst «mix and match»: Es wird abgeschaut aus dem
I nternet und dem Fernsehen, und zwar bei den internationalen It-Girls, die fast alle Töchter von berühmten Ikonen der achtziger Jahre sind: Sie heissen Lourdes Ciccione (Tochter von Madonna), Scout und Tallulah Willis (Töchter von Bruce Willis und Demi Moore), Miley Cyrus (Tochter von Billie Ray Cyrus) oder Coco Sumner (Tochter von Sting und Trudie Styler). Und dann sind da natürlich Peaches und Pixie Geldof, die Töchter von Musiker Bob: Sie sind derzeit haupt beruflich It-Girls und machen, was alle Teenager-Mädchen gerne täten: Sie leben Cindy Laupers Credo in vollen Zügen aus und haben einfach nur viel Spass. Kim Dang
Report
Etwas ist faul im Staat der Uhren Die in den letzten Jahren rasch gewachsene Uhrenindustrie bekommt die Krise schonungslos zu spüren. Marken sterben, Manager werden ausgewechselt. Doch es gibt auch positive Signale
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Linke Seite: Mit dem Abschwung ist der Sesseltanz in den Chefetagen in Gang gekommen und hat einige hochangesehene Direktoren aus ihren Luftschlössern katapultiert.
von einem Unternehmer gegründet worden, der sich seine Sporen im Schoss eines etablierten Hauses verdient hatte und nun glaubte, sich mit dem Ersparten den Traum des eigenen «Brands» verwirklichen zu können. Keiner dieser Abenteurer wäre auf die Idee gekommen, eine Tissot oder Certina zu konkurrenzieren, nein, alle wollten sie in den Olymp der Uhr macherkunst, dorthin, wo die Tourbillons zu Hause und die Margen gross sind. Unabhängige Uhrwerkhersteller, allen voran BNB Concept, machten ihnen den Start leicht. Firmen wie diese waren entstanden, nachdem die Swatch Group 2003 angekündigt hatte, sie wolle ihre Rohwerklieferungen zurückfahren und verteuern. BNB hatte sich von Anfang an auf Uhr-
marken ohne Geschichte und Tradition Diese Konzentration auf einen einzigen Lieferanten führte dazu, dass sich die Inhalte gewisser Uhren bald so sehr glichen, dass Überdruss entstehen musste. Marken wie Bell & Ross, Wyler Genève, De Witt, Franc Vila, Romain Jérome, Badollet, Jacob & Co und Concord verwenden Uhrwerke von BNB, und obwohl diese sich Mühe gibt, individuelle Lösungen zu schneidern, ist ihre typische Handschrift nicht zu leugnen. Die Start-up-Luxusuhrenmarken sparten sich mit dem Einkauf solcher Werke die teuren Investitionen in Know-how und einen Maschinenpark, die andere sich in jahrzehntelangem Ringen hatten erwerben müssen. Sie konnten sich auf Design und Marketing konzentrieren und überraschten oft schon im ersten Jahr nach der Gründung mit grossen Komplikationen an der Baselworld. So tauchte auch Michel Jordi urplötzlich wieder aus der Versenkung auf und sorgte mit unglaublichen Preisvorstellungen und unsäglichem Design für Kopfschütteln unter Fachleuten. Man weiss inzwischen, dass sich der Erfinder von «Le Clip» und der Urvater des Swiss-Ethno-Chic mit seiner «Innovation in Time» finanziell übernommen hat und Ende August einen grossen Posten seiner Luxusticker liquidieren lassen musste. Ein russischer Partner soll zu einem ungünstigen Zeitpunkt von einer bedeutenden Bestellung zurück getreten sein. Da die Zulieferindustrie der Uhrenbranche vielfach langjährigen Kunden verpflichtet ist, hapert es bei den meisten Newcomern an der Lieferfähigkeit. An den Messen gross angekündigte Neuheiten treffen deshalb oft mit einem Jahr Verspätung beim Kunden ein und sorgen dort für Ärger, besonders, wenn er bereits die Vorschau aufs nächste Modell gesehen hat. Da eine komplizierte Uhr empfindlich ist und viele betuchte Kunden dafür nur unzureichend sensibilisiert sind, ist ein gut funktionierender weltweiter Service lebenswichtig. Den können aber die wenigsten der Senkrechtstarter bieten. Der Frust bei der ersten Panne ist programmiert. Mit der Krise sind erwartete Bestellungen ausgeblieben und manche bereits getätigte storniert worden, was einige dieser Marken über kurz oder lang von der Bildfläche fegen dürfte. Untergangsstimmung bei Franck Muller Dass es auch Grosse treffen kann, zeigt sich am Beispiel der Franck-Muller-Watchland-Gruppe in Genf, die vom Alleinherrscher Vartan Sirmakes kommandiert wird. Da ihm der Erfolg seiner Hausmarke nicht genügte und er sich eine richtige Gruppe mit vielen Marken erträumte, rief er Labels mit so seltsamen Namen wie «European Company Watch», «Pierre Kunz», «Alexis Barthelay» und «Backes & Strauss» ins Leben. 2008 noch erhielt der Konzern, der damals rund 600 Mitarbeiter an sechs Standorten beschäftigte, den «Prix de l’Industrie» der Genfer Handelskammer. Heute hört sich das wie ein Hohn an angesichts der Tatsache, dass die Gruppe seit Jahresbeginn praktisch die Hälfte der Belegschaft auf die Strasse gestellt hat und sich so gut wie nicht um Sozialpläne zu kümmern scheint. Und dann waren da die «Bling-Bling-Direktoren». Thierry Nataf, den die «NZZ am Sonntag» einst auch porträtierte, als er sich daran machte, Zenith aus dem Dornröschenschlaf zu
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Alle wollten sogleich in den Olymp der Uhrmacherkunst, wo die Tourbillons zu Hause und die Margen gross sind
werke für die oberste Preisklasse spezialisiert, baute ausschliesslich Tourbillons und stach durch eine eigene Designsprache und die Möglichkeit der Individualisierung hervor. Selbst Hublot, ein Neustarter, dem der Durchbruch dank einem charismatischen Patron, einem Dauerfeuer von PR und der Fähigkeit, zu liefern, gelungen ist, vertraute auf die HighEnd-Uhrwerkschmiede aus Crans-près-Céligny bei Genf, die innert kürzester Zeit eine Monopolstellung im Bereich der hochwertigen Uhrmacherkunst erreichte.
illustrationen: martin haake
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er kann sich heute noch an Uhrenmarken wie Robergé oder Montega erinnern? Letztere beeindruckte an der Baselworld 1999 mit einem Auftritt des Fussballstars Ronaldo. Kurz darauf war die Marke so rasch wieder verschwunden, wie sie gekommen war. Auch Robergé verschwand sang- und klanglos. Glaubte man der Werbung, die seinerzeit kaum zu übersehen war, handelte es sich um Must-Haves, also Uhren, ohne die ein ernsthafter Sammler nicht überleben könne. Heute müssen sich selbst Insider anstrengen, wenn sie sich an eine der beiden Marken erinnern sollen. Ähnlich wie diesen beiden dürfte es bis zur nächsten Baselworld etlichen Marken ergehen, die zu kurz existiert haben, um sich einen festen Platz im kollektiven Gedächtnis zu sichern. Eine davon, die «Boutiquen-Marke» Villemont aus Genf, wurde kaum fünf Jahre alt, bevor ihr Stern vom Firmament ver schwand. Zu spät haben sich solche Hersteller auf die hin tersten Trittbretter eines unter Volldampf fahrenden Zuges geschwungen. Nun, wo die Lokomotive Mühe hat, den Berg zu bewältigen, der plötzlich aufgetaucht ist, werden die letzten Waggons abgekoppelt. Manch eine dieser jungen Marken war
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Report
wecken, war das Paradebeispiel dieser Gattung selbstherrlicher Glamour-Sonnenkönige. Nataf wollte die alte Dame Zenith à tout prix zu einem glitzernden Hightech-Flittchen liften. Heraus kamen Monstrositäten, die, wie diese Zeitung dann schrieb, aussahen «wie die Innereien von Atomkraftwerken». Irgendwann mochte auch die Konzern leitung von LVMH dem schrägen Treiben nicht mehr tatenlos zusehen und setzte Thierry Nataf nach der Baselworld ab. An seine Stelle trat Jean-Frédéric Dufour, der davor acht Jahre bei Chopard gearbeitet hatte. Ihn erwartet die schwierige Aufgabe, die Lautstärke wieder auf ein akzeptables Niveau zurückzu drehen und die Qualität der Traditionsmarke zu sichern. Auch beim Luxuskonzern Richemont rollen reihenweise Köpfe. In kurzer Folge nahmen zwei CEO hintereinander den Hut. Fabian Krone verliess A. Lange & Söhne, Michel Nieto die Marke Baume & Mercier. Beide Abgänge wurden im September kommuniziert. In beiden Fällen stützte die Konzernleitung ihren Entscheid auf «Uneinigkeiten in der Strategie der Marken». Wer es in der Folge richtig machen soll, steht bis dato noch nicht fest. Investitionen trotz KRise
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Doch es gibt auch Positives zu vermelden. So haben einige Firmen sich, allen Widrigkeiten zum Trotz, dazu entschlossen, ihre Kapazitäten auszubauen und in kostspielige Fertigungsmaschinerie zu investieren. Die dazu notwendigen Grundstücke wurden noch zu Glanzzeiten erworben, nun werden die Bauvorhaben durchgeführt, aber hie und da den neuen Gegebenheiten angepasst. So sieht man dem geplanten Bau von Rolex in Biel durchaus an, dass er in einer späten Planungs phase noch einmal redimensioniert worden ist. Während Jaquet Droz im September erst den Grundstein zur eigenen Fabrik zwischen La Chaux-de-Fonds und Le Locle legte, konnte die zur Sandoz-Stiftung gehörende Uhrwerkmanufaktur Vaucher Fleurier bereits ein fertiges und funktio nierendes Gebäude präsentieren. Das Unternehmen beliefert neben der Schwester Parmigiani Fleurier prestigeträchtige Marken wie La Montre Hermès, Richard Mille und Corum. Chopard hat ebenfalls in Fleurier ein altes Fabrikgebäude gekauft, das nun auf Minergie-Standard gebracht wird. Im Inneren laufen die Maschinen bereits während des Umbaus. Hier will die Genfer Marke, die in Fleurier bereits eine eigene Werkefertigung für die Linie L. U. C. besitzt, eine Produktions linie für günstigere Manufakturkaliber aufbauen, um die Abhängigkeit von ETA etwas zu dämpfen. Timm Delfs
Manchmal war in der Vergangenheit dort, wo «Manufakturwerk» draufstand, viel heisse Luft und ein zugekauftes Herzstück drin. Uhrenmarken, die jetzt noch glaubwürdig sein wollen, investieren darum wieder in eigene Produktionslinien.
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Raus aus dem
Mit einem formschönen Wecker fängt auch der trübste Herbstta
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Foto: Jonathan heyer; styling: kim dang; bildbearbeitung: pixelpolish
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Swarovski, der weltbekannte Hersteller von Kristallsteinen und Schmuckkollektionen, hat im Frühling dieses Jahres an der Baselworld 2009 seine erste, aufsehenerregende Uhrenkollektion vorgestellt. Sie verbindet den hohen DesignAnspruch des Traditionshauses Swarovski mit zeitgenössischem Design und innovativer Technologie. «Z – Die schönen Seiten» verlost in dieser Ausgabe vier der neuen Swarovski-Uhren.
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in der wir leben.
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Lassen Sie sich von Petits Carrés Inspirés verführen und erleben Sie die neuen raffinierten Rezepturen unserer Lindt Maîtres Chocolatiers. 25 kleine feine Pralinés für
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Fotos: pd
Chocolatiers
UHREN NEWS
Die Zukunft sieht rabenschwarz aus Die Uhr zur Post-Depressions-Ära ist funktional, markant und nach Möglichkeit ganz schwarz. Eine Auswahl neuer Modelle des Jahrgangs 2009
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Mit der Baureihe Elementum will der finnische Sport-Uhren-Hersteller Suunto auch im Markt der PremiumUhren Fuss fassen. Das Modell «Ventus» richtet sich an Wassersportler, die eine verlässliche Wetterprognose am Handgelenk wünschen. Ab 790 Fr. ● www.suunto.com
Mit dem «Zeitwerk», welche die Zeit mit exakt springenden Ziffern anzeigt, ist der Uhrenmanufaktur A. Lange & Söhne aus Glashütte/D ein Wurf gelungen, der das Zeug dazu hat, mit dem Klassiker «Lange 1» gleichzuziehen. Platinversion ab 81 300 Fr. ● www.alange-soehne.com
Strassentauglich
Budgetschonend
Männer mögen Autos – und Uhren. Chopard vereint die beiden Leidenschaften zur «1000 Miglia GT XL Chrono Speed Black», einem wuchtigen 44-mm-Chronografen aus Roségold und geschwärztem Stahl. Limitiert auf 500 Stück, 10 660 Fr. ● www.chopard.com
Swatch zeigt, dass es möglich ist, in der Schweiz einen mechanischen Chronometer für weniger als 500 Franken zu bauen. Die «Right Track» aus der Serie Chrono Automatic erlaubt durch einen verglasten Gehäuseboden sogar Einblick ins revolutionäre Werk. 385 Fr. ● www.swatch.com
Legendär
Ferngesteuert
Die Golf-Uhren-Spezialisten von Jaermann & Stübi haben aus den Eisen, mit denen Golflegende Seve Ballesteros 1995 das letzte Turnier 14 Schläge unter Par gewann, eine auf 50 Stück limitierte Uhren-Serie mit Course-Timern geschaffen. 19 500 Fr. ● www.jaermann-stuebi.com
Der Aston Martin Rapide ist das eleganteste neue Luxus-Coupé. Wer diesen Wagen kauft, der sollte sich auch den dazu erhältlichen «Amvox 2 Transponder» von Jaeger-LeCoultre leisten, mit dem der Wagen auf- und zugesperrt werden kann. 33 000 Fr. ● www.jaeger-lecoultre.com
Schwebend
Bedrohlich
Corum präsentiert mit der «Black Ti-Bridge» eine auf 250 Stück limitierte Uhr, deren Konstruktion mit einem Titanwerk in Form einer schwebenden Brücke ein echter Hin gucker ist. Das Gehäuse ist schwarz PVD-beschichtet. Ca. 17 200 Fr. ● www.corum.ch
Die martialischste Uhr der Saison, die «BR01 Instrument Airborne» kommt von Bell & Ross, ist aus geschwärztem Stahl und trägt im Zifferblatt einen Totenschädel, der wahlweise aufge druckt oder mit 415 Diamanten ab gesetzt ist. Ab ca. 6500 Franken. (jvr.) ● www.bellross.com
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Report
Ihrer Zeit voraus
Auf die ersten Quarz-Armbanduhren aus der Schweiz und aus Japan reagierte die US-Firma Hamilton 1970 mit der vollelektronischen «Pulsar» mit digitaler Leuchtdioden-Anzeige
Rechte Seite: Die neueste LED-Uhr ist D:Light von Swarovski. Die Zeit erscheint auf Knopfdruck, unter den Steinen befinden sich bunte Leuchtdioden.
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fotos: pd
Neue Wege Diese Seite: Die Ur-Pulsar von 1970 mit PunktmatrixLeuchtdioden-Anzeige.
A
m Präzisionswettbewerb der Schweizer Observatorien 1967 erhielten elf Quarzuhrwerke des Centre Electronique Horloger in Neuenburg sowie vier ähnliche Werke von Seiko-Suwa die 15 ersten Ränge. Sie waren zehnmal genauer als die besten mechanischen Chronometer. Die Zeitanzeige erfolgte auf konventionelle Weise mit Zeigern. Dies war ein Schock für die Verantwortlichen beim amerikanischen Uhrenhersteller Hamilton; auch sie wollten so bald wie möglich ein elektronisches Produkt lancieren. Sie beschlossen, eine 1965 für Stanley Kubricks Science-Fiction-Film «2001 – eine Odyssee im Weltraum» gebaute Tischuhr zur Armbanduhr zu mi niaturisieren. Die vollelektronische FilmUhr zeigte Stunden, Minuten und Sekunden nicht mit Zeigern, sondern durch orange leuchtende Zahlen an. der «wrist-Computer» In der Ausarbeitung der elektronischen Komponenten der Armbanduhr gerieten die Entwickler ans Limit. Zum Beispiel benötigten integrierte Schaltungen des stromsparenden CMOS-Typs damals 4,5 Volt und dienten zur Teilung der Quarzfrequenz von 32 768 Hz bis auf 2 Hz sowie als Decoder zur Ansteuerung der Anzeige. Letztere bestand aus Leuchtdioden, die zur Darstellung von Zahlen zu Gruppen von je 27 Punkten zusammengeschaltet waren. Erst später wurden besser ablesbare Segmentanzeigen verfügbar. Infolge der hohen Leistungsaufnahme der Leuchtdioden hatten die ersten der damals entwickelten Modelle eine Gang autonomie von nur wenigen Stunden, die
Anzeige wurde nur bei Bedarf mit einem seitlich angebrachten Drücker eingeschaltet. Im Mai 1970 waren sieben Prototypen der vollelektronischen HamiltonUhr Pulsar verfügbar. Sie wurden in New York den Medien als «Wrist Computer» vorgestellt und zur Weltsensation hochstilisiert. Die erste Serie von 450 Stück kam zu Weihnachten 1971 in die Geschäfte. Mit einem 18-Karat-MassivgoldGehäuse und einem integrierten Armband kostete die Pulsar 3950 Dollar. Das verschraubte Gehäuse war mit trockenem Stickstoff gefüllt und hermetisch verschlossen, die Dichtung war perfekt. Davon zeugen die zahlreichen PulsarUhren, die heute noch einwandfrei funktionieren. Ein Modell überstand sogar den Flug zum Mond; sie wurde von einem der Apollo-17-Astronauten mitgeführt. Bei ihrer Lancierung wurde die Pulsar zum Kultobjekt für Begüterte, man riss sich um jedes Stück. In Zürich war sie bei Beyer an der Bahnhofstrasse zu kaufen, was seitens der amerikanischen Presse einige Häme auslöste. Viele Zeitungen publizierten eine Karikatur der Freiheitsstatue, die eine Pulsar am Handgelenk trug. Endlich war man von den Uhren der «Schweizer Gnomen», wie man in den USA die hel vetischen Banker und Investoren zuweilen gerne nennt, befreit! Das KultobjektImage der Pulsar verblasste im Lauf weniger Jahre, als die sich mörderisch kon-
kurrenzierenden amerikanischen Elektronikfirmen wie Hughes Aircraft, Fairchild, Microma/Intel, National Semiconductor und Texas Instruments mit der Massenproduktion von viel billigeren Digitaluhren mit ständig eingeschalteter Flüssigkristallanzeige (LCD) begannen. die banalisierung Der Preiskrieg eskalierte, als Japan und wenig später auch Hongkong auf breiter Basis LCD-Digitaluhren zu produzieren begannen, was schliesslich zu einstelligen Ladenpreisen entsprechender Produkte führte. Die amerikanischen Produzenten gerieten in arge Bedrängnis; im Jahr 1983 hatten alle die Produktion aufgegeben. Die heute fast nur noch in China hergestellten LCD-Digitaluhren sind in den USA und in Asien weiterhin sehr beliebt, die Jahresproduktion liegt bei 300 Millionen Stück. LED-Uhren werden als Nischenprodukte in geringen Stückzahlen gelegentlich neu lanciert. Die Firma Hamilton Watch wurde von der Schweizer SSIH übernommen, gehört heute der Swatch Group – also just den «Swiss Gnomes», die man geschlagen zu haben glaubte. HamiltonUhren sind heute Swiss made und mit ETA-Werken ausgerüstet. Die japanische Seiko erwarb den Markennamen Pulsar und verwendet ihn für Zeiger-Quarzuhren der mittleren Preisklasse. Lucien F. Trueb
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Zürich: Airbijoux, Bahnhofstrasse 1 – Wettingen: Loosli, Landstrasse 122 – Lucerne: Embassy Jewel, Grendelstrasse 2 Interlaken: Kirchhofer, Höhenweg 73 – Gstaad: Weber, Promenade – Reinach: Wagner Bijouterie-Uhren, Hauptstrasse 13 – Samnaun: Cristal, Dorfstrasse 12 Ascona: Gioielleria Gerber, Via Borgo 44 – Chiasso: Gold Time, Piazza Indipendenza 4 – Lugano: La Gioielleria di Via Luvini, Via Luvini - Rocca, Via Pesina 6
beauty
Innovation des Monats
Schlafen soll angeblich schön machen. Doch wer nach dem Aufwachen in den Spiegel schaut, blickt meist in ein Antlitz, das so zerknittert ist wie das Laken, auf dem man gelegen hat. Keine Spur von Erholung und Schönheitsschlaf. Abhilfe schaffen soll die «Lotion de Réveil Défroissante» von Clarins, die, vor der Tagespflege aufgetragen, glättend wirkt und unerwünschte Spuren des Schlafs beseitigt. Damit man morgens endlich auch wirklich so frisch und erholt aussieht, wie man sich fühlt. (rin.) ● Flacon à 125 ml, 44 Franken.
Der Duft Klassiker
«Was willst du? Komm mir bloss nicht zu nah.» Marc Jacobs’ «Lola»-Model Karlie Kloss hat keine Angst vor dem Blitzlicht.
Ein wildes Mädchen Fotos: jürgen teller, pd
Niedlich war gestern. Aus der kindlichen Lolita hat Marc Jacobs eine verwegene Lola gemacht
Lolita, die von Nabokov, war eine Gefangene, eine Kindfrau, die keine sein wollte. Jetzt, über 50 Jahre später, ist die Verniedlichung im Namen nicht mehr nötig. «Lola» hat Marc Jacobs seinen neuen Duft getauft, und Lola, dargestellt von der 17-jährigen Amerikanerin Karlie Kloss, ist alles andere als niedlich. Ein wildes Mädchen mit zerzaustem Haar und einem verstörenden Blick, einem «Was willst du denn von mir? Komm mir bloss nicht zu nah» in den Augen. Während andere
Fotografen Models gerne als überschminkte, alterslose Kleiderständer ohne Tiefe zeigen, hat Jürgen Teller für diese Kampagne eine junge Frau mit Charakter fotografiert. Eine, die ganz ohne Schminke und nur mit ihrem Blick den Betrachter in ihren Bann zieht. Keine verführerische Kindfrau mit Schmollmund, sondern ein selbstbewusstes, verwegenes Mädchen, das (unausgeschlafen nach einer langen Partynacht?) dem blendenden Blitzlicht standhält und den Fotografen herausfordert. Fast muss man sogar fürchten, dass sie ihm gleich den Flakon, den sie wie eine Waffe umklammert hält, an den Kopf wirft. Moderne Mädchen können eben ganz schön gefährlich sein. Katharina Blansjaar ● «Lola», Eau de Parfum à 50 ml, 115 Franken.
Jeder, wirklich jeder, kennt jemanden, der auf «Aramis» schwört. Die Popularität des Dufts, der 1964 als erstes in Warenhäusern erhältliches Herrenparfum lanciert wurde, ist ungebrochen. Der Name des Parfums stammt übrigens nicht von Aramis, dem Musketier (obwohl Männer, die den Duft kaufen, das gerne glauben), sondern von einem türkischen Wurzelholz, das für seine aphrodisierenden Eigenschaften bekannt ist. Was ja bestimmt auch kein schlechtes Verkaufs argument für ein Parfum ist. (rin.) ● Eau de Toilette à 120 ml für 74 Franken.
Verlosung
10 «Cellular Radiance Eye Creams» von La Prairie zu gewinnen Der Brightening Complex der «Cellular Radiance Eye Cream» von La Prairie sorgt durch die Verbindung von lichtverteilenden Partikeln und Perlenstaub mit Vitaminen und Mineralien für sichtlich strahlendere Haut. Die Eye Cream verringert die Bildung neuer Fältchen, wirkt glättend und mildert Schwellungen. Das Magazin «Z» verlost 10 Eye Creams im Wert von je 412 Franken. www.magazin-z.ch/verlosung. Teilnahmeschluss ist der 8. November 2009.
zu tisch
Das «Epoca» befindet sich in einem modernen Anbau des wunderschönen Jugendstil-Pavillons, der im Park des Hotels Waldhaus in Flims steht.
9 Tische und 5 Fleurs de Sel gebacken wurden. Sandro Steingruber, Schweizer Hotelkoch des Jahres 2008, führt hier seit neun Jahren eine europäisch-asiatisch angerührte Küche und kann sich heute mit 17 Gault-MillauPunkten schmücken. Abends empfiehlt es sich, sein Gourmet-Menu mit 4 bis 6 Gängen zu wählen, die jeweils mit einem passenden Wein serviert werden (für 175 bis 225 Franken). Am Versuchsabend schmeckte die scharf angebratene Dorade angenehm herb und stand in
Daniela Chemellis Rezept des Monats Ricotta-Cherrytomaten-Crostini Zubereitung
Wunderbar als Apéro oder zur Vorspeise: Diese Crostini begeistern jeden Gast. VORSPEISE für 4 Personen Zutaten: 1 Baguette oder Ciabatta-Brot 200 g Ricotta, z. B. Galbani 250 g reife, schmackhafte Cherry tomaten (evtl. auch gelbe) 1 kleine Schalotte 1 kleine Knoblauchzehe 1 Handvoll Basilikum Salz, Pfeffer, evtl. Peperoncino und gutes Olivenöl
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Die Cherrytomaten vierteln, die Schalotte und den Knoblauch klein schneiden, Basilikum zerzupfen und zusammen mit zirka 1 dl Olivenöl in eine Schüssel geben. Salz, Pfeffer und Peperoncino (trocken oder frisch) dazugeben, gut vermengen und marinieren lassen. Anschliessend die Crostini in nicht zu dicke Scheiben schneiden und im auf 200 Grad vorgeheizten Ofen rösten. Servieren: Den Ricotta und die marinierten Cherrytomaten in hübschen Schüsselchen auf den Tisch stellen, damit die Gäste die Crostini selber belegen können. Die Crostini können als Apéro oder zur Vorspeise gereicht werden. Dazu passt ein Prosecco, zum Beispiel von Belussi, oder Rotwein wie etwa ein Dolcetto. «Das sind meine Lieblings-Crostini. Ich habe sie bei einem Amerikaner in Paris gegessen. Inzwischen habe ich sie x-mal für meine Gäste zubereitet, und alle waren begeistert!» ● Daniela Chemelli ist zurzeit als Stör- und Gastköchin im In- und Ausland unterwegs.
herrlichem Kontrast zum MangoChutney. Das Rinderfilet aus den USA war das zarteste Stück Fleisch seit Monaten und wurde begleitet von einer wunderbar feinen Portweinsauce. Das Moscato-Süppchen harmonierte prima mit der Lavendel-Glace. Zu den Käsen sei nur gesagt, dass sie aus dem Keller des Elsässer Maître Fromager Bernard Antony stammen. Roberto Zimmermann ● Restaurant Epoca, Hotel Waldhaus Flims, Tel. 081 928 48 48, www.waldhaus-flims.ch
ausprobiert
Rosaroter Schäumer Rosé-Champagner sind eher ein Nischenprodukt, erfreuen sich einer zunehmenden Beliebtheit und sind entgegen einem weit verbreiteten Irrtum trocken, also ohne Restsüsse. An diesem Schaumwein-Stil fällt natürlich die Farbe auf, wie auch der neue Schweizer Ambassadeur du Champagne, der Bündner Winzer Thomas Mattmann, feststellt: «Im richtigen Licht erzeugt die Farbe zusammen mit den aufsteigenden Bläschen unvergleichliche Effekte.» Zudem sei der Rosé mit seiner beerigen Aromatik und den oft feinen Gerbstoffen quasi der Rotwein der Champagne. Zu den guten Beispielen zählt der Rosé brut des Hauses Bonnaire: helles Lachsrosa, feine Perlage, Bouquet von roten Noten und etwas Brioche, gut integrierte Säure, mittelschwerer Körper und eine schöne Länge. (kep.) ● Champagne Rosé brut, Bonnaire, Fr. 36.–. Erhältlich bei ZürcherGehrig AG, Zürich. Internet: www. the-champagne.ch
Fotos: mirjam graf, christian beutler, PD
Es ist schon fast eine intime Runde, die sich im «Epoca» versammelt hat. Ganze neun Tische stehen vor den grossen Fenstern, die den Blick auf den Park des Hotels Waldhaus und die Berge freigeben. Bei dieser Tischzahl ist die Bedienung omnipräsent, sie empfiehlt, parliert und erklärt. Zum Beispiel, welche Aromen die fünf Fleurs de Sel haben, aus denen man zwei auswählen kann (z. B. Algen oder Curry). Oder mit welchem Mehl die sechs verschiedenen Brötchen
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Skizzen, die sitzen
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was sie können. Sie entwerfen Möbel, die aus nichts als feinen Linien zu bestehen scheinen, kritzeln auf T-ShirtStoff, als handelte es sich dabei um ihren privaten Skizzenblock. Dabei tun sie ganz nonchalant und so, als seien ihre Entwürfe in Minutenschnelle entstanden und dem Augenblick, einer eilig dahinkritzelnden Feder, entsprungen. 1 Indigo Paris heisst diese neue NagellackFarbe von Lancôme. 2 Ohrhänger Fine von Saskia Diez. 3 Ein Outfit aus der aktuellen Burfitt-Kollektion. 4 Filigraner Stuhl aus der Serie I Fronzoni von Cappellini.
5 Front Design haben für Moroso das CushionSofa entworfen. 6 Der Sessel Pebble von Blåstation. 7 Nina Levett versieht Porzellan mit eigenwilligen Dessins. 8 Cat, ein MännerT-Shirt von 2k by Gingham. 9 Established &
Sons produziert Surface in limitierter Auflage. 10 Die Notizbücher von Archie Grand sind Kult. 11 Design-Kunst: Hocker Welded von Studio Libertiny. 12 Spiegel Shade von Front Design für Established & Sons. 13 Grafit-StiftSet von Manufactum. 14 Eine neue Version des Adidas-Klassikers Samba. Auswahl/Redaktion: Rebekka Kiesewetter
Fotos: PD
Zeichnen können: mit einem simplen blauen Bic-Kugelschreiber, einem Bleistift; mit schnellem Strich, einigen Schraffuren und einem Schatten an der richtigen Stelle genau das zu Papier bringen, was man möchte, und vor allem genau so, wie man es möchte. Ein tolles Kleid, das man in Gedanken vor sich sieht, locker aus dem Kohlestift schütteln; aus einer weissen Fläche mit geschickt placierten Strichen einen spannenden Raum machen. Einige Designer haben wohl genau dies geübt und brennen nun darauf, zu zeigen,
Fotos: Nadine ottawa, pd
bezugsquellen Adidas www.adidas.com Archie Grand www.archiegrand.com Audemars Piguet Rue du Rhône 19, Genf, Tel. 022 319 06 80; www.audemarspiguet.com Bernie’s www.bernies.ch Beyer Chronometrie Bahnhofstr. 31, Zürich, Tel. 043 344 63 63; www.beyer-ch.com Blåstation www.blastation.se Bucherer Freie Str. 40, Basel, Tel. 061 261 40 00; Kornhausplatz, Bern, Tel. 031 328 90 90; Rue du Rhône 45, Genf, Tel. 022 319 62 66; Schwanenplatz 5, Luzern, Tel. 041 369 77 00; Via Maistra 17, St. Moritz, Tel. 081 833 31 03; Bahnhofstr. 50, Zürich, Tel. 044 211 26 35; Weitere Adressen: www.bucherer.ch Bufalini Schifflände 16/Hegibachplatz, Zürich, Tel. 044 262 47 62 Bulgari Rue du Rhône 30, Genf, Tel. 022 317 70 70; Via Serlas 22, St. Moritz, Tel. 081 833 72 30; Bahnhofstr. 25, Zürich, Tel. 044 212 53 03; www.bulgari.com Burfitt www.burfitt.com Cappellini www.cappellini.it Carl F. Bucherer Infos über Bucherer Montres, Tel. 041 369 70 70; www.carl-f-bucherer.com Cartier Streitgasse 1, Basel, Tel. 061 206 99 55; Rue du Rhône 35, Genf, Tel. 022 818 54 54; Kapellplatz 12, Luzern, Tel. 041 410 85 05; Palace Galerie, St. Moritz, Tel. 081 833 18 55; Bahnhofstr. 7, Zürich, Tel. 044 211 11 41; Weitere Adressen: www.cartier.com Diesel Accessoires Bahnhofstr. 48, Zürich, Tel. 043 497 22 80; Niederdorfstr. 48, Zürich, Tel. 044 251 22 00; www.diesel.com Dyrberg/Kern www.dyrbergkern.com Eclectic Lifestyle Werdmühlestr. 7, Zürich, Tel. 043 344 80 42; www.eclecticshop.ch Einzigart Josefstr. 36, Zürich, Tel. 044 440 46 01; www.einzigart.ch Established & Sons www.establishedandsons.com Fidelio www.fideliokleider.ch
Globus Marktplatz 2, Basel, Tel. 061 268 45 45; Spitalgasse 17, Bern, Tel. 031 313 40 40; Bahnhofplatz 8, Chur, Tel 058 578 70 70; Rue du Rhône 48, Genf, Tel. 022 319 50 50; Multergasse 47, St. Gallen, Tel. 071 228 86 86; Schweizergasse 11, Zürich, Tel. 044 226 60 60; Weitere Adressen: www.globus.ch Gübelin Freie Strasse 27, Basel, Tel. 061 261 40 33; Bahnhofplatz 11, Bern, Tel. 031 310 50 30; Rue du Rhône 60, Genf, Tel. 022 310 86 55; Bahnhofstr. 36, Zürich, Tel. 044 221 38 88; Weitere Adressen: www.guebelin.ch Güde Solingen www.guede-solingen.de H&M Adressen auf: www.hm.com Hermès Freie Str. 107, Basel, Tel. 061 283 04 90; Theaterplatz 13, Bern, Tel. 031 312 05 40; Rue du Rhône 43, Genf, Tel. 022 819 07 19; Rue de la Paix 1, Lausanne, Tel. 021 312 33 22; Schweizerhofquai 4, Luzern, Tel. 041 418 60 80; Via Veglia 8, St. Moritz, Tel. 081 833 49 81; Bahnhofstr. 31, Zürich, Tel. 044 211 41 77; Weitere Adressen: www.hermes.com Hublot Route de Divonne 44, Nyon, Tel. 022 990 90 00; www.hublot.com IWC Rue du Rhône 2, Genf, Tel. 022 310 36 86; Baumgartenstr. 15, Schaffhausen, Tel. 052 630 50 30; Bahnhofstr. 37, Zürich, Tel. 043 521 14 94; www.iwc.com Kovi Reitsport Stauffacherstr. 179, Zürich, Tel. 044 241 04 77, www.kovi-reitsport.ch Lancôme www.lancome.com Levi’s www.levi.com Lexon www.lexon-design.com Manufactum www.manufactum.ch Montblanc Marktplatz 34, Basel, Tel. 061 261 06 81; Place du Port 1, Genf, Tel. 022 312 27 70; Rue du Prado 12, Crans-Montana, Tel. 027 481 84 00; Via Pretorio 7, Lugano, Tel. 091 922 84 89; Bahnhofstr. 25, Zürich, Tel. 044 221 48 1; Bahnhofstr. 15, Zermatt, Tel. 027 967 73 74; www.montblanc.com Moroso www.moroso.it Nepro www.swissalarmclock.com Nina Levett www.ninalevett.com
Omega Spitalgasse 4, Bern, Tel. 031 311 09 75; Rue du Rhône 31, Genf, Tel. 022 319 25 50; Höheweg 54, Interlaken, Tel. 033 821 66 88; Grendelstr. 5, Luzern, Tel. 041 410 74 60; Bahnhofstr. 52, Zürich, Tel. 044 26 90 00; www.omega.ch Pandora www.pandora-jewelry.com Rado Infos über Tel. 032 655 61 11; www.rado.com Saskia Diez www.saskia-diez.de Schweizer Heimatwerk Schneidergasse 2, Basel, Tel. 061 261 91 78; Flughafen Dock E, Zürich Flughafen, Tel. 043 816 45 14; Flughafen Airside Center, Swiss Gallery, Zürich Flughafen, Tel. 043 816 40 85; Flughafen Genf; Tel. 022 788 33 00; Bahnhofstr. 2, Zürich, Tel. 044 221 08 37; Uraniastr. 1, Zürich, Tel. 033 222 19 55; www.heimatwerk.ch Strellson www.strellson.com Studio Libertiny www.studiolibertiny.com Swallow-d by Tamara Rist Josefstr. 12, Zürich, Tel. 044 272 85 50; www.swallow-d.com Swarovski Freie Str. 2, Basel, Tel. 061 261 83 83; Marktgasse 3, Bern, Tel. 033 311 77 22; Rue du Marché, Genf, Tel. 022 310 88 11; Via Pessina 8, Lugano, Tel. 091 924 28 50; Einkaufszentrum Glatt, Wallisellen, Tel. 044 830 22 22; Bahnhofplatz 7, Zürich, Tel. 044 211 10 20; Swatch www.swatch.com Thomas Sabo Hochbergstr. 70, Basel, Tel. 061 631 16 34; Kornhausplatz 8, Bern; Tel. 031 311 32 46; Neugasse 36, St. Gallen, Tel. 071 222 15 61; Rennweg 27, Zürich, Tel. 044 210 17 07; www.thomassabo.com; auch bei Globus erhältlich. Tiffany & Co Bahnhofstr. 14, Zürich, Tel. 044 211 10 10; www.tiffany.com Türler Uhren & Juwelen Bahnhofstr. 28/Paradeplatz, Zürich, Tel. 044 221 06 08; www.tuerler.ch Una Via Somplaz 7, St. Moritz, Tel. 081 833 33 91; Torgasse 7, Zürich, Tel. 044 262 02 33; www.una-fashion.ch Windsor www.windsor.de Wolford www.wolford.com 2k by Gingham www.2kbygingham.com
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beste freunde
Shawne Fielding (rechts) ist Ex-Miss-Texas, Celebrity-Lady und Gattin des Schweizer Ex-Botschafters Thomas Borer. Kim Buri betreibt mit ihrem Mann in Grindelwald ein Sportgeschäft und eine private Skischule.
Fun times and not so fun times Es gibt Freunde, die sich so nahe sind, dass sich alle anderen daneben über flüssig vorkommen. Shawne Fielding und Kim Buri gehören zu dieser Sorte von Freundinnen. Es verbindet sie ein un sichtbares Band, wie es sonst wohl nur Zwillinge kennen. Auch äusserlich sind sich die beiden sehr ähnlich, nur wenige Zentimeter Körpergrösse unterscheiden
sie voneinander. Wir treffen die New Yorkerin Kim Buri und die Texanerin Shawne Fielding im Seilpark des Touris tenstädtchens Interlaken. Sie kommen oft hierher, denn sie lieben es, an den Seilen in den hohen Bäumen durch den Wald zu huschen. Kim und Shawne sind immer «ready for action», springen ge meinsam aus dem Helikopter, reisen nach Israel, Palästina und Schweden oder fliegen hoch in den Norden ins klirrende Eishotel. «Wir wollen feiern, etwas ge meinsam erleben», sagt Kim, ganz nach dem Motto «Let’s celebrate». Vor zwölf Jahren lernten sich die bei den Amerikanerinnen bei einer Partie
Golf mit gemeinsamen Freunden ken nen. Es dauerte aber drei Jahre, bis Kim Shawne endlich in Berlin besuchte und die Freundschaft innig wurde. Shawne sagt: «Jahr für Jahr kamen wir uns näher, und ich glaube, dass man heute sehen kann, wie nahe wir uns stehen.» Tatsächlich albern die Freundinnen wie kleine Mädchen herum, zwicken sich in den Bauch, blasen sich die Haare aus dem Gesicht oder erzählen Witze, die nie mand ausser sie selbst verstehen kann. Sie telefonieren täglich und sehen sich häufig, entweder bei Kim in Grindelwald oder bei Shawne in Zürich. Die perfekte Harmonie, das ungetrübte Glück der
Freundschaft? Nicht doch. «Wir streiten uns ständig», sagt Shawne, und Kim bestätigt: «Oh ja, das ist völlig normal.» Gerade wenn sie mehrere Tage zusam men verbringen, kann es schon einmal krachen. Doch lange dauert die Eiszeit auch dann nicht: «Es geht rasch, und alles ist wieder in Ordnung», so Shawne Fiel ding. Natürlich verbindet die zwei Frauen mehr als «Jetsetten», unbeschwertes He rumalbern und sporadisches Streiten. «Wir teilen ‹fun times› und ‹not so fun times›», sagt Shawne. Und eben die sind es oft, welche eine Freundschaft zusam menschweissen: die weniger lustigen Zeiten im Leben. Kathrin Eckhardt
Vorschau
Die nächste Ausgabe von «Z – Die schönen Seiten» zum Thema Weihnachten & Geschenke erscheint am 5./6. Dezember in der «Neuen Zürcher Zeitung» und der «NZZ am Sonntag». 54 «z – die schönen seiten» ausgabe 7/09
Foto: elisabeth real
Shawne Fielding und Kim Buri sind immer «ready for action» und telefonieren täglich miteinander
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