Leseprobe – VfL Gummersbach. Die Chronik

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VERLAG DIE WERKSTATT

DIE CHRONIK


INHALT Grußwort des Bürgermeisters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Vorwort

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Der VfL Gummersbach bis 1965

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PORTRÄT Rolf Jaeger: der erste Nationalspieler beim VfL 24 PORTRÄT Horst Dreischang: der Handball-Doktor . . . . . . . 26 SAISON 1965/66 Über Leverkusen in die Bundesliga . . . . . 30 SPIEL Finale um die Deutsche Meisterschaft:

VfL Gummersbach – SG Leutershausen

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PORTRÄT Hansi Schmidt: Querkopf auf Lebenszeit . . . . . . 34 SAISON 1966/67 Urknall in Köln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 SPIEL Finale um die Deutsche Meisterschaft:

VfL Gummersbach – TV Hochdorf 1894

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SPIEL Finale um den Europapokal der Landesmeister:

VfL Gummersbach – Dukla Prag

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SAISON 1967/68 Kein Meisterschafts-Hattrick . . . . . . . . . . . 41 SPIEL Finale um die Deutsche Meisterschaft:

SG Leutershausen – VfL Gummersbach

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SAISON 1968/69 Vorentscheidung in der Ostseehalle . . . . 44 SPIEL Finale um die Deutsche Meisterschaft: .............

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VfL Gummersbach – SG Leutershausen

SAISON 1969/70 Frust in der Meisterschaft,

Euphorie im Europapokal

SPIEL Endspiel um die Deutsche Meisterschaft:

VfL Gummersbach – MAI Moskau

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SPIEL Endspiel um die Deutsche Meisterschaft:

VfL Gummersbach – TuS Wellinghofen

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SAISON 1974/75 Blackout in Dortmund . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 SPIEL Finale um die Deutsche Meisterschaft:

VfL Gummersbach – GW Dankersen

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SAISON 1975/76 Titel trotz „sanfter Revolte“ . . . . . . . . . . . . . 72 SPIEL Endspiel um die Deutsche Meisterschaft:

VfL Gummersbach – GW Dankersen

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SAISON 1976/77 Neuaufbau mit Hindernissen . . . . . . . . . . . 75 SPIEL Finale um den DHB-Pokal:

VfL Gummersbach – TV Hüttenberg

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SAISON 1977/78 Drama in Elsenfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 SPIEL Finale um den Europapokal der Pokalsieger:

VfL Gummersbach – Železniˇcar Niš

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SPIEL Finale um den DHB-Pokal:

TV Hüttenberg – VfL Gummersbach

STORY Joachim Deckarm – Tragödie in Tatabanya . . . . . . 80 SAISON 1978/79 Ein Tag, der alles veränderte . . . . . . . . . . . . 82 SPIEL Rückspiel im Finale um den Europapokal der

Pokalsieger: VfL Gummersbach – SC Magdeburg

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PORTRÄT Erhard Wunderlich: der Instinkthandballer . . . . 84 SAISON 1979/80 Der Deckarm-Schock wirkt nach . . . . . . . 86

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SPIEL Finale um den IHF-Goldpokal:

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SPIEL Finalrückspiel im Europapokal der Pokalsieger:

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SAISON 1980/81 Schon vor Weihnachten alles verspielt . . 89

Frisch Auf Göppingen – VfL Gummersbach

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SPIEL Finale um den Europapokal der Landesmeister:

VfL Gummersbach – Dynamo Ost-Berlin

STORY Das Ende des Feldhandballs

in Gummersbach

SPIEL Endspiel um den Europapokal der Landesmeister:

STORY Klaus Kater und der Viermeter-Strich . . . . . . . . . . . . 52 SAISON 1970/71 Titelverteidigung trotz Krise . . . . . . . . . . . . 54 SPIEL Finale um den Europapokal der Landesmeister:

VfL Gummersbach – Steaua Bukarest

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STORY Familiengeschichten beim VfL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 SAISON 1971/72 Zweimal Vize nach der Zäsur . . . . . . . . . . . 60 SPIEL Endspiel um die Deutsche Meisterschaft:

Frisch Auf Göppingen – VfL Gummersbach

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SPIEL Finale um den Europapokal der Landesmeister:

VfL Gummersbach – Partizan Bjelovar

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SAISON 1972/73 Geschlossen ins Finale . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 SPIEL Endspiel um die Deutsche Meisterschaft:

VfL Gummersbach – Frisch Auf Göppingen

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STORY Geldgeber Gummersbach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 SAISON 1973/74 Der Krise im Januar zum Trotz:

am Ende in zwei Finals

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VfL Gummersbach – TV Großwallstadt

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VfL Gummersbach – CB Calipsa Alicante

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SAISON 1981/82 Geburt einer großen

Mannschaft

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SPIEL Finale um den IHF-Pokal:

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VfL Gummersbach – RK Zelejenicar Sarajevo

SPIEL Finalrückspiel im DHB-Pokal:

VfL Gummersbach – TV Großwallstadt

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SAISON 1982/83 Mannschaft des Jahres . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 STORY Der VfL als Botschafter und Aushängeschild . . . . . 96 SPIEL Finalrückspiel im Europapokal der Landes-

meister: VfL Gummersbach – ZSKA Moskau

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SPIEL Finale um die Europameisterschaft der

Vereinsmannschaften (Goldpokal): VfL Gummersbach – SKA Minsk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99

SPIEL 25. Bundesliga-Spieltag:

TuSEM Essen – VfL Gummersbach

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SPIEL Finalrückspiel um den DHB-Pokal:

VfL Gummersbach – TuSEM Essen

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INHALT STORY Kampf mit dem Monsterklub . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102

SAISON 2000/01 Guter Neustart in der Mammutsaison . 156

SAISON 1983/84 Der Absturz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106

SAISON 2001/02 Der Star ist die Arena . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158

SAISON 1984/85 Fitzek wirft den VfL

SAISON 2002/03 Phoenix in Blau-Weiß . . . . . . . . . . . . . . . . . 160

zum Rekordmeister

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PORTRÄT Der erste Ausländer: Erik-Veje Rasmussen . . . 110

VfL Gummersbach – TV Großwallstadt

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SAISON 1985/86 Der Titelverteidiger enttäuscht . . . . . . . . 112

MTSV Schwabing – VfL Gummersbach

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PORTRÄT Andreas Thiel: Der Hexer stand zuerst .......................................

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SAISON 1986/87 Am Ende glücklich mit Platz drei . . . . . . 118 PORTRÄT Heiner Brand: das Gesicht Gummersbachs . . . 120 SAISON 1987/88 Nach der Blamage in Leverkusen .............................

SPIEL Letzter Spieltag der Saison 1987/88: ..............

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OSC Dortmund – VfL Gummersbach

SPIEL Rückspiel im Finale um den DHB-Pokal:

VfL Gummersbach – TV Großwallstadt

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SAISON 1990/91 Erfolgreicher Abschluss einer Ära . . . . . 128 SPIEL Rückspiel um die gesamtdeutsche Meisterschaft: ...............

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STORY Der Absturz nach der Meisterschaft 1991 . . . . . . . 130 SAISON 1991/92 Der Titelverteidiger stürzt ab . . . . . . . . . . 132 SAISON 1992/93 Feuerwehrmann Klaus Brand

rettet den VfL

SAISON 2006/07 Euphorie und Kater im ..................................

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SAISON 2007/08 International hui – national pfui . . . . . . . 170 SAISON 2008/09 Der Dino erhebt sich . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172 SPIEL Finale um den DHB-Pokal:

THW Kiel – VfL Gummersbach

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SPIEL Rückspiel im EHF-Pokalfinale:

VfL Gummersbach – Gorenje Velenje

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SAISON 2009/10 Der VfL düpiert die Liga . . . . . . . . . . . . . . . 176 SPIEL Finalrückspiel im Europapokal der Pokalsieger:

BM Granollers – VfL Gummersbach

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SPIEL Finalrückspiel im Europapokal der Pokalsieger:

VfL Gummersbach – Tremblay-en-France

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SAISON 1989/90 Der Kindergarten muckt auf . . . . . . . . . . . 127

SC Magdeburg – VfL Gummersbach

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SAISON 2010/11 Furioser Start, glückliches Ende . . . . . . . 179

SAISON 1988/89 Der europäische Traum

platzt in Barcelona

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SAISON 2005/06 Rückkehr in die nationale Spitze . . . . . . . 166

Jahr des Umbruchs

SPIEL Finalrückspiel um den DHB-Pokal:

zur elften Meisterschaft

SAISON 2004/05 Das Märchen vom Wiederaufstieg

bekommt Kratzer

SPIEL Finalrückspiel um den DHB-Pokal:

im Fußballtor

SAISON 2003/04 Nach 13 Jahren wieder in Europa . . . . . . 162

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SAISON 1993/94 Erstmals gegen den Abstieg . . . . . . . . . . . . 136 SAISON 1994/95 Es bleibt nur noch der Mythos . . . . . . . . . 138 PORTRÄT Eugen Haas: seiner Zeit voraus . . . . . . . . . . . . . . . . 140

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INTERVIEW Götz Timmerbeil: „Die SCHWALBE arena

ist das Kernstück des neuen VfL“

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PORTRÄT Globetrotter mit blau-weißem Blut:

Sead Hasanefendic

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SAISON 2011/12 Die „Mission impossible“ gelingt . . . . . . 184 SPIEL Finalrückspiel im Europapokal der Pokalsieger: .....

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SG Flensburg-Handewitt – VfL Gummersbach

SAISON 2012/13 Blamage beim Finale

in der Eugen-Haas-Halle

SAISON 2013/14 Der Neustart gelingt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189 SAISON 2014/15 Freibier nach einer Saison

mit vielen Höhen

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AUSBLICK Gegenwart und Zukunft des VfL . . . . . . . . . . . . . 193

STORY Koreanisches Schützenfest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142 SAISON 1995/96 Sonniger Herbst, grauer Frühling . . . . . . 145 SAISON 1996/97 Das Ende der Ära Brand . . . . . . . . . . . . . . . 146 INTERVIEW Ernst-Albrecht Lenz: „Aus heutiger

Sicht klingt das idiotisch“

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SAISON 1997/98 Maxima übernimmt den VfL . . . . . . . . . . 149 SAISON 1998/99 Einstelliger Platz

im Jahr des Wahnsinns

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SAISON 1999/2000 Arno Ehret verabschiedet

sich im Winter

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ANHANG MYTHISCHE ORTE Die Hallen des VfL Gummersbach . . . . 196 PERSONENVERZEICHNIS

Trainer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202 Funktionäre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 205 Spieler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 206 Die Mannschaft der Saison 2015/16 . . . . . . . . . . . . . . . . . 217 NAMEN UND DATEN VfL-Statistik seit 1966/67 . . . . . . . . . . . . 218

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STORY Die Lex Gummersbach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154

Impressum, Literatur, Dank, Bildnachweis . . . . . . . . . . . . . . 237



Mythos Westfalenhalle: St채tte der fr체hen VfL-Triumphe. Hier jubeln die Fans im EuropapokalHalbfinale 1970 gegen Steaua Bukarest.


In seinen beiden letzten Jahren beim VfL (1981 bis 1983) war er der beste Handballer der Welt: Erhard Wunderlich.


Aktuelle Führungsfigur und Verkörperung des VfL-Aufschwungs: Nationalkeeper Carsten Lichtlein


Story

KLAUS KATER UND DER VIERMETER-STRICH T rainer Horst Dreischang und Klaus Kater tüftelten 1969 beim VfL Gummersbach eine aggressive Torhüter-Technik bei Siebenmetern aus. Sie durfte nicht lange praktiziert werden – der Viermeter-Strich im Torraum erinnert bis heute an diese Episode. Im April 1970 erschien in der Deutschen Handballwoche eine Karikatur. Sie zeigt einen aufrecht sitzenden Kater, er verdeckt mit seinem massigen Körper ein Handballtor und grinst und bleckt die Zähne. Vor ihm verliert sich geradezu eine winzige Maus in einem Handballtrikot, sie schwitzt Tränen in dem Moment, in dem sie den Ball wirft. Die Maus wartet förmlich darauf, gefressen zu werden. Ist die Karikatur noch präsent? „Aber ja“, sagt Klaus Kater und lacht. „Ich erinnere mich daran.“ Kater, der junge Torwart des VfL Gummersbach, war in diesen Monaten

wie eine Rakete in den Handballhimmel geschossen. Nur acht Tore hatte der 21-jährige Werkzeugmacher im Halbfinalrückspiel des Europapokals gegen Steaua Bukarest kassiert. Besonders spektakulär: Katers Bilanz bei Siebenmetern. In den Zeitungen war schon vom „Siebenmeter-Töter“ Kater die Rede. Auch Gheorghe Gruia, Steauas Rückraumstar, hatte Kater mit seinen Reaktionen entnervt, insgesamt drei Strafwürfe hatte er den Rumänen abgekauft. „Schwein gehabt“, sagte Kater damals lapidar. Klang, als wären seine Paraden ein Produkt des Zufalls. In Wirklichkeit waren sie das Ergebnis einer Tüftelei von Trainer und Torwart. Dr. Horst Dreischang, der den VfL damals coachte, zählte zu den wissenschaftlichen Köpfen seines Fachs, er hatte einst das Institut für Körpererziehung in Greifswald geleitet. „Der Dr. Dreischang war ja ein Fuchs in taktischen Dingen“, erzählt Kater. Dreischang habe sich Ende der 1960er Jahre für die perfekte Torwartposition bei Siebenmetern interessiert, weil das eine Spielsituation ist, die immer wiederkehrt.

Keine Lehrbücher

Karikatur zur Siebenmeter-Stärke Katers aus der Deutschen Handballwoche von 1970 52

Das Problem: Als Kater während der Serie 1966/67 vom TV Kotthausen zum VfL stieß, existierten keinerlei Lehrbücher für das Torwartspiel in der Halle. „Das erste Buch zum Torwarttraining, das ich überhaupt gesehen habe, stammte von Djordje Vucinic, der uns ab 1971 trainierte“, erinnert sich Kater. Lesen konnte er es nicht, es war in serbokroatischer Sprache. Also habe man, zuweilen auch mit Assistenztrainer Heiner Frohwein, angefangen zu experimentieren. „Wir haben uns in

die Halle gestellt und haben einfach ein paar Dinge ausprobiert“, sagt Kater. „Wir haben uns zum Beispiel Seile genommen, die an den Torpfosten angebunden waren, und an den Ball des Werfers gehalten, um uns damit die möglichen Wurfwinkel des Schützen räumlich ganz klar zu machen. Die große Frage lautete: Wo ist der optimale Stand für uns Torhüter bei einem Siebenmeter?“ Die Antwort war: Möglichst nah am Ball. Und das verinnerlichte Kater fortan auf extreme Weise: Er warf sich beim Siebenmeter wie eine Raubkatze auf den Schützen. „Ich bin den Schützen im Laufe der Zeit immer näher gekommen“, sagt Kater. Seine Entschlossenheit war zuweilen auch gefährlich, da viele Schützen am Ende der 1960er den Siebenmeter gern noch mit einem Fallwurf ausführten. Zu einem Unfall kam es 1969 bei einem Einsatz in der B-Nationalmannschaft in Flensburg gegen Dänemark. „Da bin ich einem Dänen bei einem Siebenmeter so entgegengesprungen, dass wir uns richtig ineinander verheddert und verhakt haben“, sagt Kater. Er brach sich bei der Parade einen Finger. Am Ende der Saison 1969/70 war Kater wieder da. Auch dank seiner Siebenmeter-Künste gewann der VfL 1970 zum zweiten Mal den Europacup. Im Viertelfinale gegen Trud Moskau hatte er ebenfalls Strafwürfe gehalten, im Endspiel genehmigte der Keeper dem „Klassenfeind“ von Dynamo Ost-Berlin nur elf Gegentore. „Ich habe in dieser Saison auch in der Bundesliga extrem viele Strafwürfe abgegriffen“, sagt Kater. Der aggressive Stil Katers bei Siebenmetern wurde, da er so erfolgreich war, rasch kopiert. Nicht nur in der Bundesliga, sondern auch im Ausland, das der Gummersbacher Tormann bei seinem WM-Debüt 1970 in Frankreich verblüfft hatte. Gegen Ungarn hatte er es sogar auf fünf gehaltene Siebenmeter gebracht.


Verkörperte in der großen Ära bis 1974 neben Hansi Schmidt ebenfalls Weltklasse: Klaus Kater

Regeländerung Doch bald waren die Sprünge Katers auf den Siebenmeter-Schützen Geschichte. Denn die Internationale Handball-Föderation fürchtete weitere Verletzungen durch die Raubtiersprünge á la Kater und führte noch vor den Olympischen Spielen 1972 den Viermeter-Strich ein,

der seither dem Tormann als Grenze bei Siebenmeter dient. Kater war auch nach dieser Regeländerung äußerst erfolgreich bei Siebenmetern, wie seine Bilanz mit dem VfL Gummersbach verrät. Insgesamt vier Mal, zuletzt 1974, triumphierte der Torwart im Europapokal der Landesmeister, und

mit sechs Deutschen Meisterschaften zählt Kater bis heute zu den erfolgreichsten Torleuten der Bundesliga-Geschichte. Aber vor allem ist der 15 Zentimeter lange Strich im Torraum ein Denkmal für den Tormann: Erinnert er doch bis heute in jedem Handballspiel auf diesem Globus an seine raubtierhaften Paraden. 53


Saison 1982/83

MANNSCHAFT DES JAHRES Der Weltmeistertorwart von 1978, erzählt Thiel, hatte ihn über alle Maßen gelobt, als er im Auswärtsspiel beim TV Großwallstadt neben vielen anderen Würfen auch vier Siebenmeter abwehrte, zwei weitere Strafwürfe warfen die TVG-Schützen vor Schreck vorbei. „Danach hat mich Hofmann als legitimen Nachfolger ausgerufen. ,Eine solche Leistung eines deutschen Torhüters habe ich seit Jahren nicht mehr gesehen‘“, habe Hofmann gesagt. Danach hieß Thiel nur noch „der Hexer“. Vor großen Taten: der VfL beim obligatorischen Mannschaftsfoto im Sommer 1983

Mythische Stätte der VfL-Erfolge zwischen 1967 und 1983: die Westfalenhalle

E

s ist ein Freitag im März 2015, Andreas Thiel hat sich gern die Zeit genommen, um über seine Zeit beim VfL Gummersbach zu sprechen. Er hat einen Stapel alter Schwarz-Weiß-Fotos auf seinen mit Akten vollgepackten Schreibtisch in seiner Anwaltskanzlei in der Kölner Innenstadt gelegt. Zu jedem Foto erzählt er eine Geschichte. Und sie schrieben viele Geschichten in der Zeit zwischen 1979 und 1991, als Andreas Thiel das Tor der Blau-Weißen hütete. Die größte Erzählung aber bot jene Mannschaft, die im Jahr 1982/83 alles gewann, was es zu gewinnen gab: den Landesmeisterpokal (und Vorläufer der heutigen Champions League), den IHF-Goldpokal gegen den Sieger des Pokalsiegerwettbewerbs, schließlich die Deutsche Meisterschaft und auch den DHB-Pokal.

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Thiel hat inzwischen beim Italiener nebenan einen riesigen Burger bestellt. Und während er mit dem Burger kämpft, gerät der Mann, der sich selbst als Zyniker und Brummelkopf beschreibt, über diese Saison ins Schwärmen. „Das war die beste Mannschaft, in der ich je gespielt habe“, sagt Thiel, seine Augen leuchten. Alles habe sich gefügt in dieser Serie. Die Abwehr stand fantastisch, meistens in einem 6:0-System, in der Zentrale mit Thomas Krokowski und Heiner Brand, einem der besten Abwehrspieler aller Zeiten. Ein fast unüberwindbares Bollwerk erwartete die Gegner, eine Wand. Und auch Thiel hatte inzwischen höchstes Niveau erreicht; im Dezember 1982 wurde er als neuer „Hexer“ ausgerufen, als Nachfolger des großen Manfred Hofmann.

Dünner Kader Der VfL hatte auch im Vorjahr drei Titel gewonnen. Aber mit Klaus Westebbe und Rudi Rauer hatten zwei große Handballer ihre Karriere beendet, und Torwart Uli Theis (aus Hüttenberg) und Christian Fitzek (aus Leverkusen) konnten diesen Qualitätsverlust nicht auf Anhieb kompensieren. Überhaupt ging der VfL nur mit zehn Feldspielern in die Serie. Der Grat, auf dem die BlauWeißen in dieser Saison wandelten, war extrem schmal. Fiel ein wichtiger Spieler wie Heiner Brand aus, der sich im Herbst einen Muskelfaserriss zuzog, war der VfL sofort verwundbar: In den vier Partien, die Brand zuschaute, kassierte der VfL zwei Niederlagen in Dankersen (14:15) und beim TV Hüttenberg (15:16). Damit war der Vorsprung des starken Saisonstarts (16:0 Punkte) schnell aufgebraucht. Und auch im Viertelfinale des Europapokals benötigte der VfL im Januar viel Glück, als er in zwei Spielen gegen Dukla Prag nur wegen der Auswärtstor-Regel weiterkam; der Mythos Westfalenhalle hatte ihnen die nötige Luft gegeben. Eine weitere Leistungsdelle erlebte das Team dann nach dem K.o. der Nationalmannschaft bei der B-WM in Holland, als Heiner Brand, Wunderlich, Thiel & Co. die Olympiaqualifikation für Los Angeles verpasst hatten. Kurz darauf verloren sie einen Punkt in Nettelstedt (18:18) und das Spiel in Kiel (17:18) – die Titelverteidigung geriet damit in Gefahr.


SAISON 1982/83 Die Zeichen standen im März also eher ungünstig, aber in dieser kritischen Phase demonstrierte das Team einmal mehr großen Charakter. Als Initialzündung für den Saisonendspurt erwiesen sich schließlich die beiden Halbfinalpartien gegen den FC Barcelona. Nach dem mühsamen 21:16-Sieg in Dortmund stemmte sich der VfL im Palau Blaugrana gegen das Aus und zauberte beim 23:22-Auswärtssieg die beste Saisonleistung aufs Parkett.

Wie im Rausch Danach spielte sich das Team, erinnert sich Thiel, in einen wahren Rausch. „Wunderlich war unglaublich in diesen Monaten, er war zwar nicht der schnellste, hatte aber eine sensationelle Spielübersicht“, sagt Thiel. Wunderlich war seine erste Anspielstation beim Schnellangriff; entweder rauschte der Halblinke selbst durch die Abwehr, oder er spielte zum freien Nebenmann. „Unser Rückraum mit Claus Fey auf halbrechts und Kroko oder Heiner auf Mitte hatte damals ein perfektes Timing.“ Und auf Außen wirbelten Kro-

kowski und Frank Dammann, der beim len. „Wir haben Erhard Wunderlich viel Finalhinspiel in Moskau entscheidend zu verdanken“, sagte Haas. „Aber wir haben den Abgang von Hansi Schmidt zum Sieg beitrug. Danach war der VfL jedenfalls nicht verkraftet, wir haben selbst das große mehr zu stoppen, sie alle trotzten in den Unglück des Jo Deckarm überwunden, letzten Wochen der Müdigkeit. Selbst wir werden auch jetzt nicht in der Verdas Millionen-Angebot, das Wunderlich senkung verschwinden.“ Die Geschichte zeigte, dass dieser nach seinen 13 Toren beim Hinspielsieg gegen Barcelona aus Katalonien erhielt, Optimismus nur in Teilen gerechtfertigt brachte keine Unruhe oder gar einen war. National sprach der VfL tatsächLeistungsverlust mit sich. Anfang Mai, lich noch viele Jahre ein gewichtiges kurz nach dem ersten Titel gegen ZSKA Wort um die Titel mit. Aber internatioMoskau, machte Wunderlich seinen nal stieß die Mannschaft fortan stets an Grenzen, weil sie im Rückraum keinen Wechsel öffentlich. Selbstverständlich war die Wehmut Ausnahmespieler mehr besaß. Die Erinnerung an diese Monate groß, als die Mannschaft, die so Großes geleistet hatte, im Juni 1983 durch den im Handball-Rausch blieb noch lange Abgang Wunderlichs und auch Ivane- frisch, und nicht nur beim Torhüter diescus gesprengt wurde. Der Trainer be- ses Teams. Im Herbst des Jahres wurde der VfL als „Mannschaft des Jahres“ austonte voller Stolz, dass der VfL diese Titel nur mit deutschen Spielern gewon- gezeichnet. Andreas Thiel wurde als nen hatte. „Diese Mannschaft wird auch „Handballer des Jahres“ gefeiert. Und in Zukunft ohne Ausländer auskommen. für die überragenden Leistungen, mit In dieser Mannschaft steckt so viel Subs- denen er den VfL in der Saison 1982/83 tanz, dass sie auch weiter mitsprechen zu vier Titeln geführt hatte, wurde Erhard Wunderlich viele Jahre später zum wird“, war er sich sicher. Und auch der Manager wollte keine „Handballer des Jahrhunderts“ gekürt. Untergangsszenarien an die Wand ma-

Europapokal der Landesmeister gegen den FC Barcelona: Heiner Brand wirft aufs Tor.


1. Mai 1983

TRIUMPHALE NIEDERLAGE D

er alte Fuchs hatte alle gewarnt. „Der Cup steht noch nicht in der Vitrine“, mahnte Manager Eugen Haas, als die vielen Fans nach dem triumphalen 19:15-Auswärtssieg im Hinspiel bei ZSKA Moskau schon feierten, als gebe es kein Morgen. Das Rückspiel gab ihm, der in der Dortmunder Westfalenhalle sein 107. Europapokalspiel seit 1966 erlebte, schließlich recht. Es wurde keine klare Angelegenheit vor den 13.000 Fans, sondern eine Zitterpartie. Die VfL-Stars wirkten seltsam gehemmt ob des Vorsprungs, schlossen ihre Angriffe oft zu überhastet ab, kamen in der ersten Halbzeit überhaupt nur selten in gute Wurfpositionen. Zwar glich Erhard Wunderlich, der in der Form seines Lebens spielte, einen 2:4-Rückstand durch einen Siebenmeter und einen seiner gefürchteten Sprungwürfe zum 4:4 (18.) wieder aus. Aber dann gerieten die beiden Halbspieler Wunderlich und Fey, die 28 der 34 Angriffe abschlossen, in eine Torflaute. Die Manndeckung gegen Wunderlich zahlte sich aus. Auch Juniorentorhüter Wadim Waleischo präsentierte sich in Superform,

die Blau-Weißen verzweifelten an den Reflexen des Keepers, so wie die Sowjets im Hinspiel die Paraden des Andreas Thiel fassungslos zur Kenntnis nahmen – vier Siebenmeter hatte der „Hexer“ in Moskau entschärft. Als es mit einem 4:7 in die Halbzeit ging, war es jedenfalls leise geworden im weiten Rund. Es war dann Wunderlich, der die Wende herbeiführte. Seine beiden Treffer zum 6:7, die eine Folge des dynamischeren Positionsspiels waren, lösten die Bremse. Und als Linkshänder Fey zum 8:8 (37.) einwarf, war der Schaden der ersten Halbzeit wieder behoben. Die Sowjets kämpften zwar auf dem Parkett, auf dem einige Spieler ein Jahr zuvor bei der WM ihren größten Triumph gefeiert hatten. Aber als es darauf ankam, versperrte ihnen immer wieder die ausgezeichnete VfL-Abwehr um Krokowski und Brand sowie Torwart Thiel den Weg – Brand spielte sogar trotz einer Schnittverletzung im Handballen, die er sich wegen einer Scherbe in der 43. Minute zuzog. Doch die letzten Hoffnungen des vierfachen UdSSR-Meister zerstörten sie erst in der 55. Minute: Erst

scheiterte Fedjukin freistehend an Thiel, dann wühlte sich Krokowski in Unterzahl durch und erzielte das 13:13. Und den letzten Zahn zog der zweite Keeper Uli Theis, als er den letzten Strafwurf Barans parierte. Hunderte von blau-weißen Fans strömten danach aufs Parkett, um den fünften Triumph im wichtigsten Klubwettbewerb der Welt zu feiern, sie trugen Heiner Brand & Co. auf Schultern durch die Westfalenhalle. Der VfL hatte seinen Ruf als beste Handballmannschaft der Welt nach neun Jahren wieder unterstrichen. Und doch war dieser Pokalsieg erst der Auftakt in diesem Rausch am Ende der Spielzeit 1982/83.

DAT EN: 1. Mai 1983, Finalrückspiel im Europapokal der Landesmeister VfL Gummersbach – ZSKA Moskau 13:14 (4:7) VfL: Thiel, Theis; Brand, Fitzek (n.e.), Dammann, Rauin, Krokowski 2, Rosendahl, Hütt (n.e.), Wunderlich 7/3, Fey 4, Salewski. ZSKA: Waleischo, Tomin; Baran 7/4, Shuk 2, Rymanow, Below, Fedjukin 1, Wassiljew 2, Tschernyschew, Kidjajew 2, Sazankow. Spielfilm: 0:1 (4.), 2:1 (10.), 2:4 (16.), 4:4 (19.), 4:7 (HZ) – 6:7 (34.), 8:8 (38.), 9:9 (41.), 11:10 (48.), 12:13 (52.), 13:14 (EN). SR: Valcic/Mitrovic (JUG) Zeitstrafen: 1 – 3 Siebenmeter: 6/3 – 5/4 Zuschauer: 13.000 in der ausverkauften Westfalenhalle

S T IMMEN: HEINER BRAND (KAPITÄN VFL):

„Noch nie habe ich mich über eine Niederlage so gefreut.“ PETRE IVANESCU (TRAINER VFL):

Da ist das Ding: Kapitän Heiner Brand zeigt den Europapokal in Gummersbach. 98

„Wir haben uns nicht gut gefühlt in der Rolle des Favoriten. Es wurde zu statisch gespielt, zu schnell geworfen.“


20. Mai 1983

TEUFELSKERL THIEL

Vier Nachwuchsleute feiern den Goldcup: Christian Fitzek, Markus Hütt, Franz-Josef Salewski und Dirk Rauin.

E

s hatte einige unschöne Szenen am Ende gegeben. So der Rempler des Minsker Keepers Wasiltschenko gegen Krokowski, als dessen Kempatrick, den Erhard Wunderlich eingeleitet hatte, in der Schlussminute nicht ins Tor gefunden hatte. Aber am Schluss des Duells der beiden Cupsieger der Saison 1982/83 jubelten wieder die Gummersbacher. Das Resultat fiel mit 17:16 Toren knapper aus als gefühlt, weil der Ausnahme-Linksaußen Alexander Karschakewitsch in der Schlusssekunde den Endstand hergestellt hatte. Der Weltmeister von 1982 zählte zu den Hauptfiguren in dem Duell, denn Karschakewitsch trat sechsmal zu einem Siebenmeter an – und scheiterte zweimal an Andreas Thiel, der sich in Superform präsentierte und auch noch einen Strafwurf von Gusko entschärfte. Thiels Paraden und die Treffsicherheit des überragenden Wunderlich (acht Tore)

wurden nach der Partie hervorgehoben, aber beide stachen nur aus einem homogenen Team heraus. Seit der 25. Minute, als Wunderlich zum 7:4 traf, hatte der VfL immer deutlich geführt. Als Claus Fey aus dem Rückraum mächtig abzog, war beim 14:10 (45.) eine Vorentscheidung gefallen. Das Siegel auf den zweiten Titel der Saison war dann die Co-Produktion eines Trios: Eine Parade Thiels nahm Heiner Brand auf, drehte sich um die eigene Achse und bediente Krokowski, der mit Wucht den Schnellangriff zum 17:14 (58.). abschloss. Manager Haas goss danach insgesamt 60 Piccolos in den Goldpokal, aber die Party hielt sich in Grenzen. „Wir haben doch erst die Hälfte der Strecke zu unserem großen Ziel hinter uns gebracht“, erklärte Haas. Mit dem Abpfiff nahmen sie bereits die Meisterschaft und den DHB-Pokal ins Visier.

DAT EN: 20. Mai 1983, Finale um die Europameisterschaft der Vereinsmannschaften (Goldpokal) VfL Gummersbach – SKA Minsk 17:16 (8:5) VfL: Thiel, Theis; Brand 1, Fitzek (n.e.), Dammann 1, Rauin, Krokowski 4, Rosendahl (n.e.), Hütt (n.e.), Wunderlich 8/3, Fey 3, Salewski. SKA: Galuza, Wasiltschenko; Masalkow 1, Moseikin, Michuta 1, Schewzow 2, Kaschkan 1, Gusko 4/2, Sapronenko, Karschakewitsch 5/4, Sidorik 1, Swiridenko 1. SR: Nilsson/Wester (SWE) Zeitstrafen: 4 – 1 Siebenmeter: 3/3 – 9/6 Zuschauer: 4.500 in der Dortmunder Westfalenhalle 99


Saison 2010/11

FURIOSER START, GLÜCKLICHES ENDE S

chmalhans regierte auch die Sai- neswegs. Mit sensationellen 8:2 Punkten son 2010/11. Weil der VfL die Li- war der VfL im September die Überrazenzauflagen der Liga andernfalls nicht schung der Liga. Eine überragende Saison spielte Adhätte erfüllen können, verließ mit Spielmacher Viktor Szilagyi eine der tra- rian Pfahl. Der Rückraum-Linkshänder genden Säulen des Rückraums den VfL traf insgesamt 225-mal ins Netz, aber schon vor dem ersten Spiel gen Flens- auch Drago Vukovic bewies seine Klasse burg. Ein herber Verlust für Trainer in vielen Partien. Zu den Stützen des Sead Hasanefendic. Nicht wenige pro- Teams zählte ebenso Rechtsaußen Vephezeiten dem Team einen sportlichen dran Zrnic, der schon im fünften Jahr im blau-weißen Dress spielte. Absturz. Aber es kam anders. Mit viel Trotz Dazu schlug ein junger Kreisläuund großer Energie stürmte die Mann- fer voll ein: Patrick Wiencek, genannt schaft in den ersten Wochen durch die „Bambam“, zertrümmerte viele AbLiga. Auch eine herbe 26:37-Nieder- wehrreihen mit seiner Wucht und seilage in Göppingen irritierte das Team, nen großen spielerischen Fähigkeiten das nun von Christoph Schindler und und ließ den zu den Löwen abgewanGeoffrey Krantz gesteuert wurde, kei- derten Publikumsliebling Gunnarsson

bald vergessen. „Der Fortschritt einiger Spieler macht mich stolz“, sagte Hasanefendic. Hätte der VfL auch die ärgerlichen Niederlagen in Hannover und gegen die Füchse verhindert – die Abgeschriebenen hätten noch im November an der Tabellenspitze gestanden. Zu diesem Zeitpunkt war der VfL im DHB-Pokal schon ausgeschieden, nach großem Kampf in Balingen (33:36 n.V.). Und im späten Herbst, als die Belastung durch die internationalen Auftritte größer wurde, wirkte sich der Substanzverlust allmählich aus. Die letzten beiden Pleiten im Jahr 2010 gegen Lemgo und, wie gesagt, in Balingen (Pokal) trübten das eigentlich positive Bild beträchtlich.

Machte sich einen großen Namen beim VfL: Torhüter Goran Stojanovic 179


SAISON 2010/11 für das Champions-League-Final-Four qualifiziert waren, gelang es tatsächlich, die Auflagen der Lizenzierungskommission zu erfüllen. Mit einigen Gläubigern verglich sich der VfL. Rund 2,2 Millionen Euro sammelte der VfL zusätzlich ein, über 400 Fans hatten gespendet. Hinzu kamen viele Unternehmen aus dem Kreis, die mit hohen fünfstelligen oder gar sechsstelligen Beträgen halfen, nachdem unter anderem Heiner Brand bei einem Treffen mit den Wirtschaftsgrößen den Wert des VfL für die Region betont hatte. Nur wenige Stunden vor Ultimo war der Klub gerettet. „Erst dann haben die letzten fünf Leute den Pott vollgemacht“, berichtete Timmerbeil, als die Lizenz doch erteilt worden war. „In und um Gummersbach sind unglaublich viele Drago Vukovic setzt sich gegen die Magdeburger Natek und Jurecki durch. Leute aufgestanden und haben gezeigt, Keine Abstiegsgefahr, Geschäftsführer Axel Geerken die finan- dass sie ihrem VfL helfen wollen.“ Mit Erleichterung nahmen nicht nur zielle Konsolidierung des VfL anging. aber finanzielle Sorgen Das Unterfangen schien nach der die Spieler, sondern auch die Stadtväter In Abstiegsgefahr geriet der VfL allerdings auch nach der WM in Schwe- verweigerten Lizenz im Mai ausweglos, die abermalige Rettung in letzter Miden nie. So herrschte wenigstens an der da der Schuldenstand rund vier Mil- nute auf. „Jetzt warten wir auf den Besportlichen Front Ruhe, während Auf- lionen Euro betrug. Aber mit dem Rü- willigungsbescheid aus Düsseldorf “, sagte Bürgermeister Frank Helmenstein. sichtsratschef Götz Timmerbeil, der am ckenwind des Europapokalsieges und 1. Januar 2011 Horstmann abgelöst hatte, dem furiosen 36:28-Heimsieg gegen die „Dann können wir mit Hochdruck den im Verbund mit seinen Kollegen und Rhein-Neckar-Löwen, die immerhin Bau der neuen Halle in Angriff nehmen.“

Regisseur Christoph Schindler beim letzten Heimspiel gegen Friesenheim 180


20. Mai 2011

JUBEL NACH DEM KEULENSCHLAG

Der dritte Europapokalsieg in Folge. Mit dem Remis gegen Tremblay-en-France darf der VfL ein weiteres Jahr europäisch spielen.

W

ie eine Keule wurden die BlauWeißen vor dem Anpfiff zum wichtigsten Spiel des Jahres getroffen: Am Tag vor dem Finalrückspiel im Europapokal der Pokalsieger verweigerte die Liga dem Altmeister die Lizenz für die Saison 2011/12. Natürlich litt die Konzentration der Profis unter diesem Schock. Das Resultat war eine grauenvolle erste Halbzeit. In den sechs Minuten vor dem Pausentee hatte sich der Rückstand gegen die Pariser Vorstädter von 10:11 auf 10:15 erhöht, die Ausfälle von Regisseur Christoph Schindler, der beim 30:28-Hinspielsieg einen Bänderriss erlitten hatte, und Torhüter Goran Stojanovic wogen offensichtlich schwer. In der Pause wurde es laut. Die Körpersprache der VfL-Profis wurde positiver, beim 15:17 (39.) war der Ausgang des Finales wieder völlig offen. Aber dann erlebte das Team einen kollektiven Blackout, und beim 15:23 nur fünf Minuten später schien der Pokal verloren. Doch dann kam endlich die Initialzündung: Vjenceslav Somic parierte einen Strafwurf von Drouhin, und als Bingo nach einem brutalen Foul an Vukovic vom Platz gestellt wurde, kam

der VfL in einen Lauf. Somic hielt nun fast alles, und fünf Minuten vor Schluss stand es 23:23. Es blieb spannend bis zur Schlussminute gegen die spielstarken Franzosen. Goeffrey Krantz machte mit dem Treffer zum 26:26 schließlich alles klar, Fans und Spieler lagen sich nach dem Titel-Hattrick in den Armen.

Aufsichtsratschef Götz Timmerbeil sah darin, nachdem Kapitän Vedran Zrnic die Trophäe in die Höhe gestemmt hatte, das Vorbild für den Überlebenskampf abseits des Feldes: „Wir müssen uns an der Mannschaft ein Beispiel nehmen – die war schon am Boden und hat sich zurückgekämpft.“

DAT EN: 20. Mai 2011, Finalrückspiel im Europapokal der Pokalsieger VfL Gummersbach – Tremblay-en-France 26:26 (10:15) VfL: Somic, Krasavac; Krantz 2, Wagner 4, Vukovic 3, Anic 1, Putics, Wiencek 2, Lützelberger, Valcic (n.e.), Pfahl 7/2, Rahmel (n.e.), Zrnic 7/1. Tremblay-en-France: Pocua, Mias; Ugolin, Drouhin, Zuzo, Poulin 3, Ostertag 4, Sall 4, Prat, Guilard 9, Waeghe 2, Mongin 1, Peyrabout 3, Bingo. Spielfilm: 2:1 (6.), 4:3 (11.), 6:6 (16.), 6:9 (19.), 10:11 (24.), 10:15 (HZ) – 11:15 (32.), 14:16 (37.), 15:23 (44.), 23:23 (56.), 25:24 (58.), 25:26 (60.), 26:26 (EN). SR: Horacek/Nowotny (CZE) Zeitstrafen: 3 – 3 Siebenmeter: 5/3 – 1/0 Zuschauer: 7.890 in der Kölnarena

S T IMMEN: VEDRAN ZRNIC (VFL-KAPITÄN): „Ich bin sehr stolz, dass wir dieses Spiel noch

gedreht und den Pokal verteidigt haben.“ SEAD HASANEFENDIC (VFL-TRAINER): „Das war das schwerste Spiel der letzten drei Jahre. Ich bin leer und müde, aber stolz auf meine Mannschaft.“ 181


Saison 2013/14

Befreiender Jubel in der neuen Arena: Die Bank rastet nach dem Heimsieg gegen den TBV Lemgo aus.

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ieder schauten die deutschen Handballfans, als sich die Saison dem Ende zuneigte, nach Gummersbach. Diesmal aber nicht in die dunkle EugenHaas-Halle, sondern in die brandneue, helle und moderne SCHWALBE arena. Und auch die sportlichen Vorzeichen waren am letzten Spieltag gänzlich andere: Die gesamte Funktionärselite war nach Gummersbach gekommen, um den letzten Gegner des VfL, die RheinNeckar-Löwen, zum neuen Meister zu küren. Die Goldmedaillen lagen schon bereit. Doch in diesem Fernduell der Löwen mit dem THW Kiel sollten die Blau-

DER NEUSTART GELINGT Weißen am Ende das Zünglein an der Waage spielen. Angeführt von einem überragenden Spielmacher Christoph Schindler, der einst 25 Ligaspiele für die „Zebras“ absolviert hatte, hielten die Gastgeber dagegen. Und als am Ende Matthias Puhle die beiden Star-Flügel der Löwen, Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki, mit seinen Paraden entnervte und der VfL durch Tempogegenstöße noch von 32:39 auf 35:40 verkürzte, da war der THW wieder Meister – und irgendwie bedankte sich der VfL mit diesem Kraftakt auch für die Fairness der Kieler, die ein Jahr zuvor den Abstieg des

Traditionsklubs verhindert hatten. Der VfL also kämpfte diesmal nicht bis zum Schluss um die Existenz. Aber auch diese Spielzeit hatte ihre Tücken. „Ich bin zuversichtlich, denn wir haben charakterlich starke Spieler verpflichtet. Bei uns herrscht schon ein ganz anderes Wir-Gefühl“, berichtete Kapitän Schindler vor dem Saisonstart. Und die Premiere in der SCHWALBE arena am 24. August 2013 verlief mit dem 27:23Sieg gegen den TV Emsdetten auch erfolgreich, und mit dem 32:30-Auswärtssieg in Melsungen kamen BonusPunkte hinzu, mit denen niemand gerechnet hatte. 189


Mythische Orte

DIE HALLEN DES VFL GUMMERSBACH Ü

ber den Köpfen der gut 400 Besucher hängen wuchtige Stahlträger, dazu historische Maschinen. Auch das Gemäuer der Halle 32 atmet die lange Geschichte des Steinmüller-Geländes, viele Steine sind nicht von feinem Putz überzogen, sondern sind freigelegt, es scheint, als habe diese riesige Halle viel Patina angesetzt. In Wirklichkeit ist die Halle 32 mit sehr viel Liebe für Details zu einem modernen Versammlungsort aufgemöbelt worden. Und deshalb symbolisiert diese ehemalige Werkhalle, in der sich auch die Sponsoren und Gönner des VfL Gummersbach vor und nach den Spielen treffen, wie kein anderer Ort die Verbindung zwischen Tradition und Moderne des VfL Gummersbach. Am Abend des 29. Mai 2015 war die Halle noch etwas voller als gewöhn-

lich. Der VfL hatte die historischen Heroen des VfL zum letzten Heimspiel der Saison eingeladen. Gekommen waren viele große Figuren der Gummersbacher Handballgeschichte: die drei Gebrüder Brand, die Kreisläufer Burkhardt Müller und Klaus Westebbe, Bernd Podak, der erste große VfL-Torwart in der Halle, auch Klaus Schlagheck, der in den 1970er Jahren seine Würfe aus dem rechten Rückraum abfeuerte. „Dieser Ort ist einfach fantastisch“, sagte Schlagheck. „Dass so etwas in Gummersbach möglich ist, hätte ich noch vor zehn Jahren nicht für möglich gehalten.“ Auch die SCHWALBE arena, die durch einen Gang im ersten Stock mit der Halle 32 verbunden ist, findet großen Anklang bei den Ehemaligen. „Die SCHWALBE arena – das passt einfach,

sie hat die richtige Größe“, sagt Andreas Thiel, die Torhüterlegende. Heiner Brand freut sich über die grandiose Atmosphäre in der neuen Arena. „Bei einigen Spielen war die Stimmung fast so wie bei unseren großen Europapokalschlachten in der Dortmunder Westfalenhalle“, sagte der Ex-Bundestrainer, dessen Namen der Vorplatz der Halle trägt. Seit der Eröffnung der SCHWALBE arena am 10. August 2013 pilgern rund 3.500 Fans pro Spiel auf das ehemalige Steinmüller-Gelände. „Es ist wieder in, zum VfL zu gehen“, sagt VfL-Geschäftsführer Frank Flatten. Die Fans, die Spieler, die Verantwortlichen, die Sponsoren und die Ehemaligen – alle fühlen sich also äußerst wohl mit den Gegebenheiten in der SCHWALBE arena und im VIP-Bereich.


MYTHISCHE ORTE Blickt man auf jene mythischen Hallen, in denen der VfL im letzten halben Jahrhundert Handballgeschichte geschrieben hat, ist das eine unvergleichlich gute Lage.

Heimspiele mal hier, mal dort Es dauerte sehr lange, bis die ehrgeizigen Handballer des VfL überhaupt in einer Gummersbacher Halle trainieren und spielen konnten. Bis Ende der 1950er Jahre mussten sie viele Fahrten in Kauf nehmen, um ihre Fähigkeiten auszubilden – was sich spürbar auf die Leistung auswirkte. „Erst mit der Kreissporthalle an der Reininghauser Straße ging es wirklich aufwärts mit dem Hallenhandball in Gummersbach“, erinnert sich Klaus Brand. „Vorher mussten wir zum Training nach Derschlag oder sogar ganz nach Hennef, das waren ja

Die brandneue SCHWALBE arena (hier bei dem Einlaufzeremoniell) aus der Dachperspektive

Postkarte der 1959 eingeweihten Sporthalle an der Reininghauser Straße

keine Zustände.“ Im August 1959 wurde HSV in die Kölner Sporthalle zu verlegen, die Halle eröffnet. Doch schon mit der ging aber schief. „Mehr hatten wir auch Gründung der Bundesliga 1966 war die nicht erwartet. Schließlich ist WellinghoHalle viel zu klein. Während die Ostsee- fen kein ausgesprochener Zuschauermahalle in Kiel über 6.000 Fans aufnahm, gnet“, sagte VfL-Geschäftsführer Heinz die Alsterdorfer Halle in Hamburg (ab Roeseler nach dem ersten Heimspiel. 1968) gut 4.000, gab es in Gummersbach Aber gegen den ruhmreichen THW Kiel offiziell nur 602 Sitzplätze, dazu 200 kamen Ende November auch nur 1.800 Stehplätze. Zwar blieb der VfL in dieser Zuschauer in die Kölner Sporthalle. Halle über Jahre hinweg ungeschlagen. Aber sie war wirtschaftlich betrachtet „Chronisch hallenkrank“ ein klarer Standortnachteil. Schon 1971 forderten die VfL-VerantWollte der VfL mit Zuschauereinnah- wortlichen daher eine neue Halle in men Geld verdienen, war er also gezwun- Gummersbach, um den Wettbewerbsgen, die Heimspiele in Köln oder Dort- nachteil auszugleichen. Der VfL sei mund auszutragen. Die ersten großen „chronisch hallenkrank“, hieß es damals Europapokalschlachten in der Saison in der Deutschen Handballwoche: „Die 1966/67 schlugen die Blau-Weißen in der Städtische Sporthalle mit ihren 800 Zuschauerplätzen genügt bei Weitem nicht legendären Kölner Sporthalle, wo 6.000 Fans Platz fanden. Erst für das Finale zog den Anforderungen. Die Stadt hat kein der VfL erstmals nach Dortmund um, Geld für den Bau einer neuen Halle. Aber es muss etwas geschehen in Gumweil es der Weltverband IHF so wollte. Weil die Halle in Gummersbach eine mersbach; und es soll etwas geschehen… Miniatur war, wechselte der VfL manch- Die Initiative dazu hat jetzt der Ehrenmal auch in der Bundesliga den Stand- spielführer der VfL-Handballer, Gerhard ort. Teilweise war das rein ökonomisch Kienbaum (früher Wirtschafts- und Verkehrsminister von Nordrhein-Westfalen fruchtbar. So wie im November 1967, als beim 23:8-Heimsieg im Derby gegen So- und heute FDP-Bundestagsabgeordnelingen 98 insgesamt 5.152 zahlende Fans ter) ergriffen. Er will das Hallenproblem in der Messesporthalle in Köln gezählt mit Hilfe der Bürgerschaft und der Inwurden. Auch in der Saison 1968/69 dustrie anpacken.“ trug der VfL zwei Heimspiele gegen Kiel Die Verantwortlichen setzten also und Dankersen in der Kölner Sporthalle ihre Hoffnungen in dieser Frage auf aus, „um mit vielen bei den Europa- den Politiker und ehemaligen Handbalpokalspielen gewonnenen Freunden in ler, und Kienbaum entwickelte tatsächKontakt zu bleiben“. lich Druck. „Das Gebiet Gummersbach, Das Experiment in der Saison Bergneustadt, Wiehl braucht schon 1972/73, sogar vier Heimspiele gegen lange eine repräsentative Halle“, sagte er Wellinghofen, Dankersen, Kiel und den 1971. „Und ich bin guter Hoffnung, dass 197


Personenverzeichnis

TRAINER DIE VFL-TRAINER SEIT 1959 1959 – 29. Januar 1971: Dr. Horst Dreischang (Extra-Porträt) 30. Januar 1971: Horst Käsler 5. Februar – 30. Juni 1971: Günter Riemer 1. Juli 1971 – 30. Juni 1973: Djordje Vucinic 1. Juli 1973 – 30. Juni 1974: Viktor Kitza und Heiner Frohwein 1. Juli 1974 – 30. Juni 1975: Viktor Kitza 1. Juli 1975 – 30. Juni 1976: Rolf Jaeger (Extra-Porträt) 1. Juli 1976 – 30. Juni 1977: Djordje Vucinic

MICHAEL BIEGLER *5.4.1951 (VfL-Trainer vom 18.10.1996 bis 30.6.1997)

Nicht im Handball sozialisiert war Michael Biegler. Der Leichlinger kam aus dem Kraftsport und interessierte sich erst während des Studiums an der Sporthochschule für das Mannschaftsspiel. In die Verantwortung kam der Co-Trainer, als Heiner Brand hinschmiss. Nach der Saison hätte der VfL gern mit Biegler weitergemacht. Aber er hatte bereits in Hameln unterschrieben, es folgten viele weitere Stationen (u.a. Magdeburg, Großwallstadt, HSV). 2015 gewann Biegler mit der polnischen Nationalmannschaft WM-Bronze.

1. Juli 1977 – 30. Juni 1979: Zlatan Siric 1. Juli 1979 – 30. Juni 1983: Petre Ivanescu

HEINER BRAND

1. Juli 1983 – 27. Januar 1984: Herbert Wittchen

*26.7.1952 (VfL-Trainer vom 1.7.1987 bis 30.6.1991 und vom 1.7.1994 bis 16.10.1996)

27. Januar 1984 – 30.6.1987: Klaus Brand 1. Juli 1987 – 30. Juni 1991: Heiner Brand 1. Juli 1991 – 4. November 1992: Hrvoje Horvat 5. November 1992 – 30. Juni 1993: Klaus Brand 1. Juli 1993 – 13. Februar 1994: Josip Milkovic 13. Februar 1994 – 30. Juni 1994: Klaus Brand 1. Juli 1994 – 16. Oktober 1996: Heiner Brand 17. Oktober 1996 – 30. Juni 1997: Michael Biegler 1. Juli 1997 – 22. Dezember 1997: Olle Olsson 22. Dezember 1997 – 30. Juni 1998: Heino Kirchhoff 1. Juli 1998 – 12. September 1998: Olle Olsson 13. September 1998 – 30. Juni 1999: Thomas Gloth 1. Juli 1999 – 26. Januar 2000: Arno Ehret 6. Februar 2000 – 30. Juni 2000: Esad Kurtagic 1. Juli 2000 – 17. Februar 2000: Thomas Happe 25. Februar 2002 – 30. Juni 2002: Petre Ivanescu 1. Juli 2002 – 30. Juni 2004: Sead Hasanefendic 1. Juli 2004 – 23. März 2005: Richard Ratka 28. März 2005 – 30. Juni 2005: Lajos Mocsai 1. Juli 2005 – 30. Juni 2006: Velko Kljaic 1. Juli 2006 – 30. Juni 2008: Alfred Gislason 1. Juli 2008 – 2. Dezember 2011: Sead Hasanefendic Seit 3. Dezember 2011: Emir Kurtagic

202

Als Trainer der deutschen Nationalmannschaft gelangte Heiner Brand zwischen 1996 und 2011 zu Weltruhm, Höhepunkt war der WM-Titel 2007 in Köln. Begonnen hatte diese Trainer-Laufbahn in Gummersbach, zunächst als Co-Trainer unter seinem Bruder Klaus (und als Co-Trainer in der Nationalmannschaft unter Simon Schobel). Seit dem 1. Juli 1987 war er dann alleinverantwortlich, und er feierte schon nach seinem ersten Jahr die Deutsche Meisterschaft. Nach vier Jahren und der Gesamtdeutschen Meisterschaft 1991 trat er ab und nahm ein Engagement bei der SG Wallau-Massenheim an, mit der er ebenfalls Meister wurde. Unrühmlich hingegen war das zweite Kapitel seiner Trainergeschichte in Gummersbach, als ihm einige Fans Fahnenflucht vorwarfen, nur weil er einen Vertrag beim Deutschen Handballbund als Bundestrainer unterschrieben hatte.

ner, der ihn schon als Co-Trainer begleitet hatte. In den 1990er Jahren übernahm Klaus Brand dann noch zweimal als „Feuerwehrmann“ das Ruder.

DR. HORST DREISCHANG (siehe Seite 26)

ARNO EHRET *11. Dezember 1953 (VfL-Trainer vom 1.7.1999 bis 26.1.2000)

Zu einer Katastrophe entwickelte sich die Idee, den Weltmeister von 1978 als Trainer nach Gummersbach zu locken. Nach weniger als sieben Monaten hatte Ehret die Turbulenzen und finanziellen Krisen in Gummersbach satt und kündigte.

HEINZ „HEINER“ FROHWEIN *5.6.1928 (VfL-Trainer vom 1.7.1973 bis 30.6.1974)

Frohwein, der aus Kettig kommend nach 1951 beim VfL Feldhandball gespielt hatte, hatte die erste Mannschaft schon in der Europapokalsaison 1966/67 betreut, wenn Dreischang als Flüchtling nicht in den Ostblock fahren wollte oder konnte. Danach versuchte er sich (aber nur kurz) beim BSV Solingen 98. In der Saison 1973/74, die der VfL mit dem vierten Sieg im Europapokal der Landesmeister krönte, war Frohwein gemeinsam mit Viktor Kitza auf der Trainerbank verantwortlich. Am Ende der Saison, so erfolgreich sie mit dem Double aus Meisterschaft und Europapokal auch war, musste Frohwein aber wieder weichen.

ALFRED GISLASON

KLAUS BRAND *7.8.1941 (VfL-Trainer vom 27.1.1984 bis 30.6.1987)

Als Trainer war der älteste der Brand-Brüder jedoch kaum weniger bedeutend. Er führte den VfL, als der Verein in der Saison 1983/84 in Turbulenzen geriet, mit seiner großen Erfahrung wieder in ruhigere Gewässer und feierte ein Jahr später eine umjubelte Meisterschaft. Sicher waren seine Methoden nicht auf dem sportwissenschaftlich aktuellsten Stand. Aber sie waren außerordentlich erfolgreich, wie auch der Pokalsieg 1985 belegt. Nach über drei Jahren übergab er das Zepter an seinen jüngsten Bruder Hei-

*7.9.1959 (VfL-Trainer vom 1.7.2006 bis 30.6.2008)

Als Spieler hatte der Isländer in Essen zweimal die Meisterschaft gewonnen. Als Trainer schuf sich Gislason in Magdeburg ein Denkmal, als er mit dem SC Magdeburg die Meisterschaft (2001) und dann als erster deutscher Klub die Champions League (2002) gewann. Nach Gummersbach kam er im Sommer 2006 und schaffte es mit dem VfL zweimal in Folge unter die besten acht Mannschaften Europas. Er schulte Daniel Narcisse auf Mitte um und ließ, sportwissenschaftlich ganz weit vorn, Tempohandball allerhöchster Güte spielen, so beim 39:37-Auswärtssieg in Kiel. Von den „Ze-


Personenverzeichnis

SPIELER DANIEL AHMANN

THOMAS AXNÉR

*18.1.1977; RR u. RA, 1997 vom TV Emsdetten, RR und RA, bis 1998 beim VfL

*30.11.1969

KLAUS ALBERTS *20.3.1942; DM 1966, 1967; Europapokalsieger 1967

Aus einer alten Gummersbacher Familie stammt Klaus Alberts, sein Großonkel hatte den Verein ein Vierteljahrhundert lang als Vorsitzender geführt. Auf seinen Hinweis hin kam Torwart Podak nach Gummersbach. Alberts zählte zu den Stützen der ersten Meistermannschaft, beendete aber schon 1968 im Alter von 26 Jahren seine Leistungssportkarriere.

ALEXIS ALVANOS *9.4.1980; EHF-Pokal 2009

Der Olympiateilnehmer von 2004 kam im Sommer 2006 von der HSG Wetzlar. Der manchmal etwas chaotische Grieche hatte seine beste Saison 2008/09 und wechselte danach zu den Löwen.

ÉRIC AMALOU *1.10.1968

Der Linksaußen war 1998 von US Ivry Paris nach Gummersbach gewechselt und hatte in zwei Jahren mit seiner spielfreudigen Art viele Anhänger gewonnen. In der Krise des Sommers 2000 suchte auch der Franzose das Weite und wechselte zum ThSV Eisenach.

IGOR ANIC *12.6.1987; Europapokal der Pokalsieger 2011

Als Champions-League-Sieger kam der Kreisläufer 2010 vom THW Kiel. Der sympathische und auch künstlerisch begabte Franzose blieb zwei Jahre und wechselte dann zu CessonRennes.

KRISTJAN ARASON *23.7.1961; DM 1988

Es gab ein langes Tauziehen, bevor der isländische Nationalspieler (245 Länderspiele) 1986 vom VfL Hameln ins Oberbergische wechselte. Der kampfstarke Rückraumspieler war die erhoffte Verstärkung, verließ den Verein aber nach der Meisterschaft 1988 gen Santander. Nach der Karriere arbeitete Arason als Trainer (u. a. Dormagen, Wallau).

206

Als der schwedische Linkshänder den Verein nach zwei Spielzeiten im Sommer 2000 gen Minden verließ, trauerten viele Fans. Denn der Rechtsaußen, der von Lugi Lund gekommen war, hatte stets vorbildlich gekämpft. Bis 2005 spielte Axnér in Minden, danach ließ er seine Karriere wieder im schwedischen Universitätsstädtchen austrudeln.

DENIS BAHTIJAREVIC * 12.7.1971; SWE, BOS; 2005 von Lavadores Vigo, 2006 zu IFK Trelleborg

WOLFGANG BECHER *25.6.1941; DM 1969; Europapokalsieger 1970

Ein Allrounder war Wolfgang Becher, der 1967 aus der Talentschmiede TV Kotthausen zum VfL kam. „Ich konnte eigentlich alles, Vorstopper, Sonderbehandlung, Kreisläufer, ich hatte auch einen ganz guten Wurf“, sagt Becher, der durch seine Auftritte in der Mittelrhein-Auswahl aufgefallen war. Drei Jahre spielte Becher in der ersten Mannschaft und gewann zwei Titel.

das Meisterschaftsfinale auch wegen Bölters Handverletzung. 1971 wechselte er mit Klaus Brand zum TuS Derschlag, 1975 zum SSV Marienheide, wo er auch als Geschäftsführer des Hauptvereins fungierte.

ALEXANDER BOMMES *21.1.1976

Der quirlige Linksaußen kam 2001 von Bayer Dormagen. Er blieb zwei Jahre in Gummersbach, ging 2003 aber zurück in die Heimat, wo er im Trikot des TSV Altenholz Torschützenkönig in der zweiten Liga wurde. Danach startete er eine große TV-Karriere.

TORSTEN BORK *1.10.1972, RR, 1995 vom SSV HombrechtNümbrecht, 1997 nach TuS Niederpleis

NIJAZ BOSKAILO *16.5.1985; 2004 vom TV Wermelskirchen, 2005 unbekanntes Ziel

UMBERTO BRAJKOVIC *14.4.1970

MARCO BEERS *30.11.1969

Der holländische Rückraumspieler kam 1998 aus Aalsmeer und blieb, bei einer kurzen Unterbrechung, fünf Jahre beim VfL. Über die Rolle eines Ergänzungsspielers kam Beers, der 2003 zum Wilhelmshavener HV wechselte, nicht hinaus.

Der schwedische Rückraumspieler kam zu Silvester 1998 aus Altea (ESP) und gehörte zu den wenigen Konstanten in der Ära der Jahrhundertwende. Im historischen ersten Spiel in der Kölnarena 2001 verletzte er sich schwer am Knie. Im Sommer 2002 wechselte er zur HSG Wetzlar.

JOCHEN BRAND ANDREAS BLANK *27.5.1980; RA, 2000 von TuS Schutterwald, 2001 zur SG Kronau

HANS-GERD BÖLTER *8.2.1940 †16.9.2001; DM 1966, 1967, 1969; Europapokalsieger 1967, 1970, 1971

Der Rückraumspieler kam im Sommer 1966 vom TV Kotthausen und schlug sofort ein: Er war neben Hansi Schmidt der Einzige, der per Sprungwurf zu leichten Toren kommen konnte. Insofern war er im EC-Halbfinale 1967 in Moskau (als Schmidt fehlte) ein Schlüsselspieler. 1968 verlor der VfL

*13.4.1944; DM 1966, 1967, 1969, 1973, 1974, 1975; Europapokal der Landesmeister 1967, 1970, 1971, 1974; Olympiateilnehmer 1972 in München

Der mittlere der BrandBrüder zählt mit sechs Meisterschaften und vier Europapokalsiegen zu den erfolgreichsten VfLern der Vereinsgeschichte. Zunächst noch etwas im Schatten seines älteren Bruders stehend, schlüpfte er 1971 in die Rolle des Abwehrchefs und wurde so zur großen Führungspersönlichkeit des Teams. Am Ende der Saison 1973/74 hörte der Steuerberater wegen beruflicher Verpflichtungen auf, sprang aber in der folgenden Saison noch einmal ein.


Namen und Daten

VFL-STATISTIK SEIT 1966/67 Postkarte zur ausschweifenden Party der ersten Meisterschaft des VfL im Jahr 1967

Finale um die Deutsche Meisterschaft 23.03.1968 SG Leutershausen – VfL Europapokal der Landesmeister Achtelfinale 05.01.1968 VfL – SMUC Marseille 20.01.1968 SMUC Marseille – VfL Viertelfinale 10.02.1968 Steaua Bukarest – VfL 17.02.1968 VfL – Steaua Bukarest

Saison 1966/67 15.10.1966 22.10.1966 29.10.1966 6.11.1966 13.11.1966 26.11.1966 10.12.1966 17.12.1966 28.1.1967 5.2.1967 18.2.1967 25.2.1967 5.3.1967 11.3.1967 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

VfL – Bad Schwartau Dankersen – VfL VfL – TuS Wellinghofen Hamburger SV – VfL St. Georg Hamburg – VfL VfL – PSV Hannover VfL – RSV Mülheim Bad Schwartau – VfL VfL – Dankersen TuS Wellinghofen – VfL VfL – Hamburger SV VfL – St. Georg Hamburg PSV Hannover – VfL RSV Mülheim – VfL

VfL Gummersbach Grün-Weiß Dankersen Hamburger SV TuS 05 Wellinghofen Polizei SV Hannover VfL Bad Schwartau RSV Mülheim SV St. Georg Hamburg

23:12 (10:2) 14:15 (8:7) 9:4 (4:2) 12:14 (6:8) 18:21 (6:13) 33:17 (15:5) 22:10 (9:4) 15:24 (9:14) 23:13 (9:7) 14:11 (7:5) 11:10 (8:5) 37:13 (20:4) 11:23 (6:11) 13:21 (4:9) 287:176 290:215 221:199 165:171 200:238 197:238 174:218 186:266

Finale um die Deutsche Meisterschaft 25.03.1967 VfL – TV Hochdorf 1894

Europapokal der Landesmeister 1. Runde 11.11.1966 Göta Helsingborg – VfL 23.11.1966 VfL – Göta Helsingborg Achtelfinale 27.01.1967 VfL – Sittardia Sittard 11.02.1967 Sittardia Sittard – VfL Viertelfinale 07.03.1967 Medveszak Zagreb – VfL 17.03.1967 VfL – Medveszak Zagreb

218

26:2 19:9 18:10 13:15 12:16 12:16 8:20 4:24 23:7 (8:3)

20:19 (11:9) 39:15 (18:7) 30:10 (14:6) 20:29 (8:17) 13:9 (6:7) 19:10 (10:6)

Halbfinale 31.03.1967 VfL – Trud Moskau 16.04.1967 Trud Moskau – VfL Finale 28.04.1967 VfL – Dukla Prag

15:11 (10:6) 15:17 (11:11) 17:13 (6:7)

Zugänge: Hans-Gerd Bölter (TV Kotthausen), Jochen Feldhoff und Egon Manz (SSV Marienfelde), Helmut Kosmehl (Borussia Fulda), Klaus Kater (stößt 1967 dazu) Abgänge: Seiler (VfL II), Raabe (Karriereende) Kader: Alberts, Bölter, J. Brand, K. Brand, Feldhoff, Gerold, Jaeger, Kienbaum, Kosmehl, Kriesten, Manz, Müller, Naguschewski, Podak, Schmidt Trainer: Horst Dreischang

Saison 1967/68 15.10.1967 21.10.1967 03.11.1967 11.11.1967 15.11.1967 06.12.1967 09.12.1967 08.01.1968 02.02.1968 16.02.1968 24.02.1968 02.03.1968 09.03.1968 12.03.1968 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

THW Kiel – VfL VfL – Hamburger SV BSV Solingen 98 – VfL VfL – Bad Schwartau VfL – TuS Wellinghofen PSV Hannover – VfL VfL – Grün-Weiß Dankersen Hamburger SV – VfL VfL – BSV Solingen 98 TuS Wellinghofen – VfL VfL – PSV Hannover VfL – THW Kiel Grün-Weiß Dankersen – VfL Bad Schwartau – VfL

VfL Gummersbach Grün-Weiß Dankersen THW Kiel TuS Wellinghofen Hamburger SV BSV Solingen 98 Polizei SV Hannover VfL Bad Schwartau

12:14 (6:5) 25:12 (9:4) 8:23 (4:10) 23:14 (9:8) 25:15 (12:5) 19:25 (10:11) 13:12 (5:8) 19:21 (8:11) 28:11 (13:3) 12:14 (6:7) 23:16 (12:7) 32:17 (15:6) 16:13 (7:5) 20:20 (8:9)

299:203 237:176 185:181 173:179 208:210 185:232 181:225 194:256

25: 3 21: 7 18:10 16:12 12:16 9:19 7:21 4:24

20:13

18:8 (11:4) 13:19 (6:11) 15:9 (7:3) 13:14 (6:5)

Zugänge: Wolfgang Becher, Wolfgang Heil (beide TV Kotthausen), Klaus Lenz (TV Beckethal), Uwe Braunschweig, Peter Lindeskoog, Thomas Heuser (eigener Nachwuchs) Abgänge: keine Kader: Podak, Kater, Alberts, Becher, Bölter, J. Brand, K. Brand, Braunschweig, Feldhoff, Heil, Heuser, Jaeger, Kosmehl, Kriesten, Lenz, Lindeskoog, Müller, Müller, Schmidt Trainer: Horst Dreischang

Saison 1968/69 05.10.1968 12.10.1968 19.10.1968 31.10.1968 10.11.1968 30.11.1968 07.12.1968 21.12.1968 28.12.1968 11.01.1969 15.01.1969 01.02.1969 08.02.1969 28.02.1969 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

VfL – BSV Solingen 98 RSV Mülheim – VfL VfL – THW Kiel VfL – Wellinghofen Hamburger SV – VfL VfL – Eintracht Hildesheim Grün-Weiß Dankersen – VfL BSV Solingen 98 – in VfL VfL – Mülheim THW Kiel – VfL TuS Wellinghofen – VfL VfL – Hamburger SV Eintracht Hildesheim – VfL VfL – Grün-Weiß Dankersen

VfL Gummersbach THW Kiel Hamburger SV Grün-Weiß Dankersen TuS Wellinghofen RSV Mülheim BSV Solingen 98 Eintracht Hildesheim

18:6 (10:4) 13:14 (6:7) 17:13 (9:5) 25:11 (10:6) 14:12 (5:6) 28:12 (13:7) 13:17 (4:9) 11:22 (4:12) 25:12 (11:8) 9:17 (4:8) 11:14 (5:7) 12:10 (6:5) 18:27 (4:11) 28:13 (13:5) 276:166 210:177 196:154 240:200 173:178 188:219 156:205 180:320

Finale um die Deutsche Meisterschaft 22.03.1969 VfL – SG Leutershausen

26: 2 20: 8 17:11 15:13 15:13 10:18 9:19 0:28 21:13

Zugänge: Helmut Keller, Klaus Westebbe (beide TuS Derschlag) Abgänge: Kriesten (Karriereende), Müller (Verletzung) Kader: Podak, Kater, Becher, Bölter, J. Brand, K. Brand, Braunschweig, Feldhoff, Keller, Kienbaum, Kosmehl, Leiste, Müller, Schmidt, Westebbe Trainer: Horst Dreischang


NAMEN UND DATEN 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18.

THW Kiel Rhein-Neckar Löwen SG Flensburg-Handewitt HSV Hamburg* Füchse Berlin MT Melsungen SC Magdeburg TSV Hannover-Burgdorf TBV Lemgo TuS N-Lübbecke HSG Wetzlar FA Göppingen VfL Gummersbach GWD Minden Bergischer HC HBW Balingen-Weilstetten* ThSV Eisenach TV Emsdetten

1114:878 1126:892 1021:848 1082:978 953:882 994:980 995:939 918:986 1010:1060 917:972 883:902 972:989 902:969 905:976 934:1010 905:980 841:1028 869:1072

59:9 59:9 54:14 53:15 46:22 40:28 39:29 32:36 31:37 30:38 29:39 26:42 26:42 24:44 22:46 19:49 13:55 10:58

* Der HSV Hamburg erhält seine Lizenz erst in dritter Instanz. Da der sportlich abgestiegene HBW Balingen-Weilstetten bis dahin für die 1. Liga geplant und sich anschließend per einstweiliger Verfügung den Platz gesichert hatte, spielen in der Saison 2014/15 19 Mannschaften in der höchsten Spielklasse. DHB-Pokal 1. Runde 21.08.2013 SG Köndringen/Teningen – VfL 2. Runde 23.10.2013 MT Melsungen – VfL

22:32 (12:15) 32:27 (17:14)

Zugänge: Mark Bult (Füchse), Florian von Gruchalla (Flensburg), Carsten Lichtlein (Lemgo), Joakim Larsson (Großwallstadt), Andreas Schröder (TV Neuhausen), Raul Santos (Union Juri Leoben), Philipp Jaeger (eigene Jugend) Abgänge: Pfahl (HSV), Mahé (HSV), Krause (Wetzlar), Rezar (Istres), Wiencek (TBV Lemgo II), Teppich (eigene Reserve) Kader: Lichtlein, Puhl, Ristovski; Putics, Schröder, Larsson, Mladenovic, Schindler, Bult, Gaubatz, Ph. Jaeger, Santos, Schröter, von Gruchalla, Heyme, Kopco, Lützelberger, Larsson Trainer: Emir Kurtagic (eigentlich: Gorr)

Saison 2014/15 24.08.2014 29.08.2014 31.08.2014 07.09.2014 10.09.2014 13.09.2014 27.09.2014 05.10.2014 12.10.2014 26.10.2014 05.11.2014 09.11.2014 12.11.2014 16.11.2014 22.11.2014 30.11.2014 06.12.2014 13.12.2014 20.12.2014 23.12.2014 26.12.2014 15.02.2015 21.02.2015 28.02.2015 07.03.2015 11.03.2015 15.03.2015 21.03.2015 28.03.2015 02.04.2015 12.04.2015 19.04.2015 15.05.2015 22.05.2015 29.05.2015 05.06.2015

VfL – HSV Hamburg MT Melsungen – VfL VfL – TSG Friesenheim Füchse Berlin – VfL VfL – Rhein-Neckar-Löwen VfL – SG BBM BIetigheim HC Erlangen – VfL VfL – SC Magdeburg Bergischer HC – VfL GWD Minden – VfL VfL – FA Göppingen VfL – TSV Hannover-Burgdorf SG Flensburg-Handewitt – VfL VfL – HBW Balingen VfL – TBV Lemgo THW Kiel – VfL VfL – HSG WEtzlar TuS N-Lübbecke VfL – MT Melsungen TSG Friesenheim – VfL VfL – Füchse Berlin SC Magdeburg – VfL VfL – HC Erlangen SG BBM Bietigheim – VfL VfL – Bergischer HC HBW Balingen – VfL FA Göppingen – VfL VfL – GWD Minden Rhein-Neckar-Löwen TSV Hannover-Burgdorf – VfL VfL – SG Flensburg-Handewitt TBV Lemgo – VfL VfL – THW Kiel HSG Wetzlar – VfL VfL – TuS N-Lübbecke HSV Hamburg – VfL

27:27 (12:15) 26:27 (11:12) 30:24 (14:12) 30:27 (15:12) 27:32 (16:15) 35:29 (16:13) 25:24 (12:14) 28:27 (14:13) 28:26 (14:11) 25:28 (12:17) 27:31 (11:15) 29:29 (18:15) 32:26 (14:11) 31:25 (16:14) 29:28 (17:15) 33:27 (13:11) 23:21 (14:10) 29:31 (16:17) 26:32 (15:21) 26:24 (15:13) 27:26 (17:11) 33:28 (17:14) 24:21 (12:10) 23:21 (12:11) 31:28 (17:15) 29:28 (16:13) 23:23 (12:12) 27:32 (13:15) 29:24 (17:11) 26:26 (11:12) 24:32 (13:15) 26:28 (13.12) 26:32 (15:13) 29:30 (14:13) 29:27 (13:16) 32:31 (13:21)

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19.

THW Kiel Rhein-Neckar Löwen SG Flensburg-Handewitt SC Magdeburg Frisch Auf Göppingen MT Melsungen Füchse Berlin HSG Wetzlar HSV Hamburg VfL Gummersbach HBW Balingen-Weilstetten TuS N-Lübbecke TSV Hannover-Burgdorf Bergischer HC TBV Lemgo TSV GWD Minden TSG Friesenheim HC Erlangen SG BBM Bietigheim

DHB-Pokal 20.08.2014 2. Runde 21.10.2014 Achtelfinale 17.12.2014 Viertelfinale 04.03.2015

1095:854 1093:876 1025:887 1074:994 976:961 1060:997 997:1004 958:952 992:1006 979:1007 900:990 996:1018 981:1019 982:1064 1042:1037 950:1003 920:1064 901:1008 917:1097

SG Köndringen-Teningen – VfL VfL – SG BBM Bietigheim

65:7 63:9 54:18 48:24 42:30 40:32 40:32 34:38 34:38 34:38 31:41 29:43 29:43 28:44 27:45 25:47 25:47 23:49 13:59

25:35 (12:21) 33:27 (16:8)

TSV Hannover-Burgdorf – VfL

30:31 (17:18)

VfL – SG Flensburg-Handewitt

22:28 (8:14)

Zugänge: Gunnar Stein Jonsson (Nantes), Julius Kühn (Essen), Magnus Persson (Drott Halmstadt), Alexander Becker (Neuhausen), Simon Ernst (Dormagen), Srdjan Predragovic (eigene Jugend) Abgänge: Lützelberger (Co-Trainer), Kopco (Presov), Larsson (Alingsas), Putics (Tremblay), Puhl (Ferndorf) Kader: Lichtlein, Puhle; Kühn, Schröder, Ernst, Jonsson, Schindler, Bult, Gaubatz, Persson, Ph. Jaeger, Santos, Predragovic, Schröter, von Gruchalleá, Becker, Heyme, Larsson Trainer: Emir Kurtagic

Saison 2015/16 Zugänge: Evgeni Pevnov (Füchse Berlin), Florian Baumgärtner (FC Barcelona II), Christian Zufelde (Eintracht Hildesheim) Abgänge: Jaeger (Lakers Stäfa/SUI), Gaubatz (ASV Hamm), Predragovic (TuSEM Essen, ausgeliehen), Larsson (GWD Minden) Kader: Lichtlein, Puhle, Landgraf; Kühn, Schröder, Ernst, Jonsson, Schindler, Baumgärtner, Bult, Persson, Santos, Zufelde, Schröter, von Gruchalla, Becker, Heyme, Pevnov Trainer: Emir Kurtagic

Daniel Narcisse und VfL-Busfahrer Gerdi Wirth bei einem Besuch der „Blauen Lagune“ in Island (2006) 236



Der Mythos Westfalenhalle lebte zum Jubiläum auf: Am 23. August 2015 läutete die Partie VfL Gummersbach – THW Kiel (26:30) offiziell die 50. Saison der Handball-Bundesliga ein.


Großartige Fotos und spannende Texte zur bewegten Geschichte des VfL Gummersbach, des legendären Traditionsvereins des deutschen Handballs. Ausführliche Saison- und Spielberichte von 1965/66 bis heute. Mit allen Titelgewinnen, Spielerlexikon und detaillierter Statistik.

ISBN 978-3-7307-0199-7 VERLAG DIE WERKSTATT


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