VERLAG DIE WERKSTATT
SEBASTIAN BAHR
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Grußwort
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Lukas Podolski
Ein Traum wird wahr!
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1. FC Köln – 1. FSV Mainz 05
This is Football. This is Cologne!
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Arsenal FC – 1. FC Köln
»Ivan der Schreckliche« erobert Köln!
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1. FC Köln – FK Roter Stern Belgrad
Über Minsk endgültig in die Krise
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BATE Baryssau – 1. FC Köln
Der FC lebt noch …
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1. FC Köln – BATE Baryssau
Boring Arsenal, boring FC
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1. FC Köln – Arsenal FC
Auf Wiedersehen, Europa …
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FK Roter Stern Belgrad – 1. FC Köln
Anhang
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©PHILIPPREINHARD.COM
Hallo liebe FC-Fans, auch wenn ich jetzt schon seit einiger Zeit im Ausland aktiv bin, schlägt mein Herz natürlich immer rot-weiß! Schon seit meinem ersten Tag beim FC und bis heute spüre ich eure Liebe und Zuneigung, dafür danke ich euch sehr und weiß das zu schätzen! Es ist jedes Mal wieder ein geiles Gefühl, zu sehen, was für eine Stimmung bei uns zu Hause herrscht – egal ob aus der Ferne beobachtet oder bei einem meiner Stadionbesuche selbst miterlebt. Das macht mich unendlich stolz! Wenn die Hymne gespielt wird, bekomme ich eine Gänsehaut. Lasst uns weitermachen und wachsen, und diese Stimmung – egal ob in Müngersdorf, in London oder sonst wo in Deutschland und Europa – beibehalten. Tragt unsere Fahnen in die Welt! Ich werde euch immer unterstützen. Deshalb ist es mir auch eine Ehre, diesen Bildband über die Europa-League-Saison 2017/18 zu begleiten. Obwohl wir die Gruppenphase leider nicht überstanden haben, sind dabei viele unglaublich intensive Momente entstanden. Die werden uns Fans ewig in Erinnerung bleiben – Sebastian Bahr hat sie perfekt in Szene gesetzt. Mer stonn zo dir, FC Kölle – in guten wie in schlechten Tagen! Euer kölsche Jung Poldi
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This is Football. This is Cologne!
14. September 2017 Europa League, Gruppe H, 1. Spieltag Arsenal FC – 1. FC Köln 3:1 (0:1) Emirates Stadium 59.359 Zuschauer, davon ca. 15.000 Kölner
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nfassbar, aber wahr: Wir fahren zu einem Europapokalspiel. Und das erste Spiel auf großer internationaler Bühne führt uns nach London, zum Arsenal FC. Zugegeben, im ersten Moment war ich alles andere als begeistert von diesem Los, weil ich mit der englischen Fankultur wenig anfangen kann – zumindest in ihrer derzeitigen Form: vollkommen überteuerte Karten und ein Publikum, das bei vielen Vereinen durch Touristen ausgetauscht worden ist. Also ist auch in vielen Stadien die Stimmung sehr bescheiden – und an der Spitze dieser schrecklichen Entwicklung steht Arsenal, wo man sich per SMS über seine Sitznachbarn beschweren kann, falls die so was Ungeheuerliches machen, wie das Spiel stehend zu verfolgen … FURCHTBAR! Allerdings mag ich an den englischen Stadien, dass die sehr oft mittendrin sind und nicht irgendwo auf einem Acker am Arsch der Welt, wie bei den Bauern in Ostholland. Auch das Stadion von Arsenal steht mitten in der Stadt und hat somit extrem viel Charme. Aber egal, mit einer »fanatischen« Busbesatzung geht es für uns am Mittwochabend Richtung London. Die Bushinfahrt kommt mir extrem kurz vor, obwohl ich es in Sachen Alkohol dieses Mal echt ruhig angehen lasse. Aus Schaden wird man wohl doch manchmal klug.
Mal eben eine Einkaufsmeile in einer Weltmetropole lahmlegen: Check! In der London Underground mit dem Mob für lau fahren (was dort einem Staatsverbrechen gleicht): Check! Den Verkehr im Londoner Norden zum Erliegen bringen, weil der Treffpunkt für alle FC-Fans an den »Highburry Fields« von Tausenden Kölnern überlaufen ist und alle Straßen drum herum komplett voll sind: Check! Kurzfristig muss also umdisponiert werden – also wird einfach der in der Nähe gelegene Park belagert. Von dort geht es später mit einer beeindruckenden und lautstarken Masse an FC-Fans weiter zum Stadion – begleitet von gefühlt 20 total entspannten Polizisten in normaler Dienstkleidung. Davon könnte man sich in Deutschland eine Scheibe abschneiden …
Rot-weiße Party in London
Nach knapp 45 Minuten kommen wir am Stadion an, dort allerdings werden wir von einer großen Polizeikette samt Pferden begleitet. Im ersten Moment sieht es schon wie ein kleines Duell aus, aber da die Stimmung bisher total entspannt ist und nichts auf großen Stress deutet, ziehe ich schnell weiter, um mich auf der anderen Seite des Stadions zu akkreditieren. Nach anfänglichen Problemen und zehn Minuten Lauferei durch die Katakomben des Stadions komme ich endlich am Spielfeld an – und werde von einem wunderbaren Regenschauer empfangen. Aber egal, ich genieße es einfach nur, in dem fast leeren Stadion zu stehen. In der Zwischenzeit muss es draußen kurz und ordentlich zwischen Kölnern und Sicherheitspersonal/Polizei gerappelt haben. Offenbar ist es für die Gunners eine große Überraschung, dass sich extrem viele Kölner Karten für Plätze außerhalb des Gästebereichs besorgt haben, was in England ein absolutes No-Go ist. Dort sind die Gäste in ihrem Bereich – und sonst nirgends.
» Cologne fans still singing their hearts out over the far side. They are proud to see their club back in Europe. «
So landen wir, ohne Aus- oder sonstige Zwischenfälle, zur besten Zeit in der morgendlichen Londoner Rush Hour. Da es sich schon angedeutet hatte, dass der eine oder andere Kölner nach London fahren will, ist es auch nicht verwunderlich, dass schon früh am Morgen Stewards am Stadion stehen, die uns einen 1a-Parkplatz zuweisen. Eben noch schnell die Zähne putzen, ein Erinnerungsfoto am Stadion schießen und ab zum Szenetreffpunkt irgendwo im Herzen Londons in der direkten Nähe zur Chinatown. Am Pub »O’Neill’s« angekommen, sind schon viele bekannte Gesichter vor Ort, und alle freuen sich wie die Schneekönige auf das Spiel. So werden bis 15 Uhr einige Pints geleert, bevor London zum ersten Mal einen Eindruck davon bekommt, wer heute in der Stadt ist. Mit rund 2.000 Jecken starten wir einen Marsch, der schon schwer gerockt hat.
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Komplett mit der Situation überfordert, geht den Offiziellen der Arsch auf Grundeis, und es wird entschieden, alle Eingangstore im gesamten Stadion zu schließen. Was zur Folge hat, dass das Spiel eine Stunde später angepfiffen wird als geplant. Einige Fans, die schon im Stadion sind, runden das Chaos ab, indem sie versuchen, in den Gästebereich zu kommen, und die Stewards im Stadion einfach überrennen. Woraufhin sich die Polizei dazu entschließt, Schäferhunde ohne Maulkorb in den Innenraum zu stellen, die natürlich vollkommen abdrehen, weil sie aus den ersten Reihen permanent verbal und akustisch auf Trab gehalten werden. Da die Viecher komplett ausrasten und wir Fotografen
Endlich geht das Spiel los, und von Beginn an haben wir die Stimmungshoheit ganz klar auf unserer Seite. Der Beginn ist brutal laut, und von Arsenal ist – bis auf ein Mal – nichts zu hören. Überraschenderweise spielen die Götter in Grau/Neongelb recht gut mit und können durch einen Kunstschuss von Jhon Córdoba in der neunten Minute sogar in Führung gehen. Ein Viertel des Stadions eskaliert, und die ersten Reihen des Gästebereichs machen einen Sprung ins Glück bzw. in den Innenraum. Unfassbar, aber wahr, wir führen gegen Arsenal und machen das insgesamt sehr gut. Von den Engländern und deren Superstar Alexis Sánchez ist nicht viel zu sehen. Der FC geht mit einer verdienten Führung in die Halbzeit. Zu Beginn der zweiten Hälfte kann Arsenal sehr schnell durch Sead Kolasinac ausgleichen. Vom FC kommt nicht mehr viel, im Gegenteil, Sánchez und Hector Bellerin erzielen später noch das 2:1 und 3:1. Das sind übrigens auch die wenigen Momente, in denen man die ArsenalFans akustisch wahrnehmen kann. Zum Ende der Partie drehen dafür die FC-Fans wieder auf und hauen zum Schluss noch »En unserem Veedel« raus, was für einen ganz besonderen Gänsehautmoment an diesem Tag sorgt. Wie ich später erfahren werde, fasste der englische Kommentator das schön zusammen: »Cologne fans still singing their hearts out over the far side. They are proud to see their club back in Europe.« Nach Schlusspfiff singen die FC-Fans noch mal den neuen Klassiker »Wir spielen wieder im Europapokal«, bis das Stadion komplett leer ist. Fazit: ein legendärer Auftritt, den wir da hingelegt haben. Bei Arsenal fragen die sich bis heute, wie es sein kann, dass 15.000 Kölner ins Stadion kommen, um dort zu zeigen, was Stimmung und Fußballkultur bedeuten. Frei nach dem Motto: This is Football! This is Cologne! Allerdings macht besonders der Boulevard-Journalismus in England und in Deutschland die BILD ein Riesenfass auf und schreibt anschließend von der »Schande Londons« und ähnlichem Blödsinn. Aber auch hier fasst es ein englischer Twitter-Nutzer passend zusammen: »Last night, 20,000 Cologne fans reminded us of what we lost as supporters. This morning's press/media reports remind us why we lost it.«
»Last night, 20,000 Cologne fans reminded us of what we lost as supporters. This morning's press/media reports remind us why we lost it. « maximal einen Meter dahinter stehen, müssen wir unseren Platz schließlich räumen. Ich gehe erst noch fest davon aus, dass ich meinen Platz direkt vor der Kurve nach kurzer Zeit wieder einnehmen kann. Aber: Pustekuchen! Die Stewards kommen etwas panisch in den Presseraum und teilen uns mit, dass die Kölner »totally insane« sind und wir alle Plätze vor dem Gästebereich räumen müssen, »for your own safety« … »FUCK YOU!« und »schöne Scheiße« – denke ich zum Glück nur. Ich hatte den perfekten Platz, ohne Zaun drei Meter vor dem Gästebereich, und der ist jetzt flötengegangen, weil die zum ersten Mal Gästefans statt Kunden im Stadion haben!
Sieger auf den Rängen: der FC! Kurz vor Spielbeginn dürfen wir auch endlich wieder raus – der Kölner und die anliegenden Blöcke sind inzwischen rappelvoll. Ich suche mir einen neuen Platz direkt neben den Tor, der sich dank vieler Stewards und Polizisten im Sichtfeld als richtig beschissen herausstellt. Yeah …
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▶ Ob auf der Straße oder im Untergrund – ganz London ist in Kölner Hand.
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◀ Aufgrund des Missmanagements von Arsenal und des Verhaltens einiger FC-Fans soll das Spiel sogar kurz vor dem Abbruch gestanden haben. Ich möchte mir nicht ausmalen, was dann los gewesen wäre …
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