>> kulturschatz
Jeder Hut der namensgebenden „Schleicher“ ist ein kunstvolles Unikat und erzählt eine eigene Geschichte.
Fasnacht
Ein Fenster zur
Live erlebt man es nur im Fünf-Jahres-Takt. Doch das Fasnachtsmuseum im Noaflhaus fängt die Atmosphäre des berühmten Telfer Schleicherlaufens meisterhaft ein. Originale Exponate und multimediale Stationen lassen tief ins archaische Fasnachtsbrauchtum – und in die Telfer Volksseele – blicken. m 02.02.2020, ein Sonntag, war die Welt noch in Ordnung. Zumindest nach Zeitrechnung der leidenschaftlichen Fasnachtler, deren Zahl in Telfs in die Hunderte geht. An jenem Wintertag begeisterte der heiß herbeiersehnte Umzug der Fasnachtswägen und Gruppen wie seit Jahrhunderten die Besucher – und wurde dabei auch auf Film gebannt. Mitschnitte des farbenfrohen Treibens haben Eingang in die neu gestaltete Dauerausstellung im Telfer Fasnachtsmuseum gefunden, um eine der größten und faszinierendsten Tiroler Traditionsfasnachten auch im narrenfreien Interregnum gebührend abzubilden.
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Innovativ präsentierte Tradition Das Fasnachtsmuseum ist im Noaflhaus beheimatet, Kulturoase und Schatzkammer im Ortszentrum. Dort hütet und 24 sonnenzeit
nährt es gemeinsam mit dem Heimatmuseum das kulturelle Gedächtnis der Region. 2020 wurde die Fasnachtsschau aufwändig aktualisiert und räumlich vergrößert. Federführend dabei: Kuratorin Mag. Claudia Mark, die zusammen mit Architekt Christian Höller, Filmemacher und Künstler Jakob Pfaundler sowie Noam Schwarz dem Telfer Brauchtum in Wort, Bild und Ton ein neues Gesicht gegeben hat. Künftig soll die Schau alle fünf Jahre ergänzt werden, um ein Museumserlebnis am Puls der Zeit zu bieten – so wie das Schleicherlaufen selbst die Historie und das Heute beispielhaft verknüpft. „Die Telfer Fasnacht ist Immaterielles UNESCO-Kulturerbe, weil sie von Generation zu Generation weitergegeben wird“, erklärt Claudia Mark und zitiert den Pettnauer Volkskundler Friedrich Haider: Demnach sei die Fasnacht ein geistiges Fenster, durch das wir in einen