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häufig Diskriminierung

Menschen mit Behinderung erfahren häufig Diskriminierung

Dass Menschen mit Behinderung häufig Opfer von Diskriminierung sind, das bestätigt auch der aktuelle Jahresbericht derAntidiskriminierungsstelle des Bundes für das Jahr 2021. Diesen hat Ferda Ataman, die in diesem Jahr gewählte unabhängige Bundesbeauftragte fürAntidiskriminierung, im August in Berlin vorgestellt.

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Mehr als 5.600 Beratungsanfragen wurden im vergangenen Jahr erfasst. Nach dem Vorjahr 2020 mit über 6.300 Anfragen ist das der zweithöchste Wert seit Gründung derAntidiskriminierungsstelle im Jahr 2006. Die meisten gemeldeten Diskriminierungsfälle sind rassistisch motiviert, aber mit 32 Prozent bereits an zweiter Stelle folgen Verstöße gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz die mit den Merkmalen Behinderungen und chronische Krankheiten zusammenhängen.

Zahlen, die nicht überraschen

Wir hatten die Chance Chance, ein Interview mit Ferda Ataman zu führen. Dort gibt sie zu verstehen, dass sie diese Zahlen nicht überraschen: „Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes hat seit vielen Jahren anhaltend hohe Beratungsanfragen im Bereich der Behinderung.“ Sie zieht aus der der hohen Anzahl der Beratungsanfragen allerdings auch einen positiven Schluss: „Aber die Beratungsanfragen zeigen auch, dass viele Menschen das nicht einfach auf sich beruhen lassen, sondern sich informieren und gegen Diskriminierung vorgehen. Und das ist stark.“

Strukturelle Diskriminierung von Menschen mit Behinderung stärker in den Fokus zu rücken, ist daher eines ihrer Anliegen, auch wenn sie weiß: „Das sind extrem dicke Bretter, die wir da bohren müssen.“ Ein möglicher Weg sei es, das Thema Barrierefreiheit stärker in die anstehenden Reformen des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes zu integrieren.

FOTO: © SARAH EICK

Ferda-Ataman

Auf der Suche nach Kooperationen

Allein ist sie in diesen Bestrebungen natürlich nicht und sucht gezielt das Gespräch mit Akteurinnen und Akteuren im Bereich Inklusion und Teilhabe. „Wir wollen unsere Kräfte bündeln, um für Menschen mit Behinderung auch beim Thema Antidiskriminierung viel zu erreichen“, kündigt Ferda Ataman beispielsweise nach ihrem Treffen mit Jürgen Dusel (Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen) an.

Was aus dieser Zusammenarbeit erwachsen soll, formuliert sie klar und deutlich: „Ich wünsche mir, dass wir in ein paar Jahren zurückblicken und sagen: Wir konnten erreichen, dass Menschen mit Behinderung mehr Rechte beim Thema Barrierefreiheit bekommen und sich besser gegen Diskriminierung wehren können.“

Nico Stockheim

Das gesamte Interview mit Ferda Ataman, der Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung, können Sie bei mittendrin nachlesen: mittendrin.fdst.de/ferda-ataman

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