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Zeit für andere
#EntdeckeDasWirInDir
Rund 31 Millionen Menschen engagierten sich 2020 in Deutschland in einem Ehrenamt. So zumindest lauten die aktuellen Zahlen des Deutschen Freiwilligensurvey. Wie viele von den zahlreichen Freiwilligen sich in der Behindertenhilfe engagieren, wie viele Menschen mit Behinderung ehrenamtlich aktiv sind, erfasst der Survey jedoch nicht. So machte sich die WIR-Redaktion auf die Suche nach den Alltagsheldinnen und -helden, die Zeit für andere inklusiv gestalten. Mit im Gepäck hatten wir drei Fragen:
Wie inklusiv ist Ehrenamt?
2021 ist Berlin Europas Freiwilligenhauptstadt. Mit dem Titel zeichnet das Brüsseler Centre for European Volunteering jedes Jahr eine europäische Stadt für ihre Freiwilligenarbeit aus. „Jede dritte Berlinerin und jeder dritte Berliner engagiert sich, sei es im Sport, in der Kinder- und Jugendarbeit, in der Kultur, im Umweltschutz oder auch in der Nachbarschaftshilfe“, betont der Berliner Senat das große und vielfältige Freiwilligenengagement in Berlin. Mit dem Hashtag #EntdeckeDasWirInDir präsentieren Berliner Vereine und Aktionsbündnisse ein Jahr lang ihr vielfältiges Angebot, mit dem sie sich in der Stadt für andere engagieren. Wir haben mit Carola Schaaf-Derichs, Geschäftsführerin der Landesfreiwilligenagentur Berlin, darüber gesprochen, wie ein inklusives Design für Vereine und Projekte aussehen kann. Für den Blick über den Tellerrand schauten wir auch ins Saarland und nach Nordrhein-Westfalen: Foodsharing und




Kommunalpolitik sind unsere Beispiele, die zeigen, wie inklusives Ehrenamt in der Praxis gut funktioniert.
Wie klappt Ehrenamt mit Kontaktbeschränkungen?
Freiwilligenengagement inmitten der Corona-Pandemie war der zweite Aspekt, der uns in der Redaktion beschäftigt hat. In der Fürst Donnersmarck-Stiftung arbeiten hoch engagierte Menschen ehrenamtlich, sei es in Besuchsdiensten, Freizeitgruppen oder nicht zuletzt für unser WIR-Magazin. Den Umständen geschuldet finden viele ehrenamtliche Aktivitäten eingeschränkt oder anders statt. Vielerorts nutzen Menschen digitale Lösungen, um Zeit für andere zu haben und ihr Engagement trotz Kontaktbeschränkungen aufrecht zu halten. Eine weitere wichtige Anlaufstelle, die ohnehin digital oder telefonisch arbeitet, ist die Telefonseelsorge Berlin e.V., die wir auf den Seiten 21 und folgende vorstellen.
Hat sich solidarisches Handeln verändert?
Die dritte Frage, der wir nachgingen, galt dem gesellschaftlichen Zusammenhalt und gelebter Solidarität. Denn so haben wir viele unserer Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner verstanden: Dass ihr Engagement, ihre Zeit für andere auch immer von der eigenen solidarischen Haltung geprägt ist. „Freiwilliges Engagement ist für unsere Demokratie systemrelevant“, erklärte Sawsan Chebli, Berliner Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales beim Start des Freiwilligenjahrs 2021. Was macht uns stark in der Gesellschaft und was tragen Menschen mit Behinderung dazu bei? Eine Menge, finden WIR und die vielen Freiwilligen mit Behinderung auf den folgenden Seiten.
Ursula Rebenstorf