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Schwerpunkte dieser Ausgabe
STRATEGIEPROZESS
Dis.Kurs Zukunft: Jetzt erst recht!
Hans Peter Metzler
WKV-Präsident:
„Mein Ziel ist es, mit allen zusammen unseren Beitrag klar zu definieren – was wir als Wirtschaftskammer für das Ganze, für die Unternehmen und damit für das Land leisten können.“
Der breit angelegte Strategieprozess Dis.Kurs Zukunft der Wirtschaftskammer Vorarlberg „ist kein Strohfeuer“, wie Präsident Hans Peter Metzler bereits in einem Interview mit „Die Wirtschaft“ versicherte. Die CoronaPandemie mag zwar vieles lahmgelegt haben, nicht aber denDis.Kurs. Das Credo lautet vielmehr: „Jetzt erst recht!“ Wir haben Präsident HansPeter Metzler und Dis.Kurs-Projektleiterin Bianca van Dellen zum Interview gebeten:
„Now or never. Die neue Ära des Unternehmertums beginnt“, sagt Zukunftsforscher Matthias Horx. Wie sieht diese neue Ära aus?
Hans Peter Metzler: Corona löst weniger einen Neustart aus, vielmehr handelt es sich um eineWachablöse. EinTeil derWirtschaftwill schnellstenswieder Normalität und business as usual. Ein anderer Teil kann oder will nicht mehr zurück und drängt stattdessen nachvorne. Ein gesellschaftlicher Diskurs ist immenswichtig,wennwir unsden großen Herausforderungen stellen wollen. Die Corona-Krise führt uns auch unmissverständlich vorAugen, dass der Mensch nicht als Einzelkämpfer gegen das Virus und seine Folgen ankommt, sondern nur als Teil einer Gruppe, als Teil der Gesellschaft.
Der Dis.Kurs geht weiter, mit dem Credo: „Jetzt erst recht.“ Warum ist gerade jetzt der richtige Zeitpunkt zum Durchstarten?
Biancavan Dellen:Weilwirvoller Zuversichtwieder aktiv (mit-)gestalten wollen, Projekte und gute Ideen umsetzen möchten. Wir haben während der Krise vieles gelernt, wie z.B. flexibler mitVeränderungen umzugehen, uns und die Unternehmen zu adaptierensowie sich denGegebenheiten besser anzupassen. Doch nun ist es an der Zeit, mit diesen neuen Erfahrungen wieder gestärkt den „Krisenmodus“ zu verlassen.
Für ein Durchstarten braucht es eine klare Struktur. Du bist damit betraut worden, den Strategieprozess „auf Kurs“ zu halten. Was kommt auf dich zu und welche Herausforderungen stehen an?
BiancavanDellen: Der Dis.Kurs alsProzesswird miteiner Projektstruktur versehen. Er ist bereits in die acht Handlungsfelder #mitgliederservices, #wirtschaftsstandort, #kommunikation, #zukunftspartnerschaft, #regionalität, #digitale innovation, #bildung und #nachhaltigkeit gesplittet, in welchen unterschiedliche Projekte umgesetzt werden. Dabei stellen sich folgende Fragen: ‚Wer?‘ Die Rollen für Zuständigkeiten undVerantwortlichkeiten wurden geklärt. Beteiligungen sind seitens interessierter Unternehmer/-innen und freiwilligerPersonen,welche gernemitwirken wollen, immer möglich. ‚Was?‘ Projektideen inklusive Projektbeschreibung werden innerhalb entsprechender Themenfeld-Teams und -Gremien präsentiert und es wird dort über deren Umsetzung entschieden. ‚Wie undWann?‘ Projektphasen, Ziele undAufgaben werden mit einem Zeitund Meilensteinplan versehen und in einem Projektantrag gebündelt verschriftlicht. Über eine klare Struktur hinaus ist auch ein regelmäßiger Austausch mit den verantwortlichenPersonen sehr wichtig, welchen wir ebenfalls fix eingeplant haben, um diesen fortlaufend gewährleisten zu können.
WKV-Präsident Hans Peter Metzler war es stets wichtig, vom „Reden ins Tun“ zu kommen und konkrete Projekte für den Standort und das Unternehmertum umzusetzen. Dann kam Corona…
Bianca van Dellen: Corona hat uns vor neue Herausforderungen gestellt und zeitweise auch einwenig „entschleunigt“. Doch wir können und sollten diese Zeit auch im Rahmen einer guten Reflexion nutzen, unsere Learnings mitnehmen und darausvorallem auch im Dis.Kurs hoffentlich neueLösungen produzieren.Wenn wir gestärkt aus der


Krise hervorgehen wollen, müssen wir aufstehen und voll anpacken.Und glücklicherweise sindwir bereits neben dem Aufgleisen der Struktur für den Dis.Kurs auch konkret wieder insTun gekommen – erste Projekte laufen ja bereits.
Dabei wäre es nicht überraschend, wenn eine ordentliche Menge zusammenkommt, und zwar aus verschiedenen Bereichen, Blickpunkten und Vorstellungen…
Hans Peter Metzler: Wenn es gelingt, viele zum Mitmachen zu motivieren, dann kann wirklich etwas Spannendes daraus entstehen. Es gehtweiter darum, eine kritische Masse anzusprechen, die wir eingeladen haben, mitzuwirken. Ja, und mein Ziel ist es, mit allen zusammen unseren Beitrag klar zu definieren – waswir als Wirtschaftskammer für das Ganze, fürdieUnternehmen und damit für das Land leisten können. Unser intensives Arbeiten am Strategieprozess ist eine Basis, um gut aus der Krise zu kommen.
Der Austausch und die Zusammenarbeit zwischen internen und externen Teams haben den Vorteil, voneinander lernen und profitieren zu können…
Bianca van Dellen: Absolut. Vielfalt hat zahlreiche Vorteilewie erhöhteProduktivität, mehr Kreativität, gestärktes Teamgefühl, ein breiteres Spektrum an Fähigkeiten sowie Know-how, ein größeres Netzwerk und es fördert dieToleranz. Gemeinsam haben wir in diesem Format das Potenzial, viel zu bewegen und voneinander profitieren zu können.Wenngleichesauchden„Balanceakt“unterschiedlicher Interessen sowie Prioritäten zu bewerkstelligen gilt: Doch die Möglichkeit – je nach Ressourcen – in jedem Themenfeld mehrere Projekte jedes Jahr zu bearbeiten, lässt auch diesen Balanceakt gelingen.
Nach welchen Kriterien werden Projekte priorisiert?
Bianca van Dellen: Bei der Priorisierung werden neben der Bedeutung für das jeweilige Themenfeld, dessen Bedürfnisse, der Wirtschaftsstandort, der Impact für dieVorarlbergerUnternehmerschaft auch pragmatische Kriterien, wie Umsetzbarkeit,Team, Ressourcen etc. berücksichtigt.
Zuhören und Beteiligen ist ein wesentliches Instrument des Dis.Kurs – abgesehen von den Team-Workshops: In welcher Form werden Unternehmer/-innen in den Prozess eingebunden?
Bianca van Dellen: Sobald es die Richtlinien und Situation wieder zulassen, möchten wir regelmäßig einmal im Jahr im großen Rahmen Interessierte und die Unternehmerschaft einladen, um aktiv über den Dis.Kurs zu berichten – was im vergangenen Projektjahr alles umgesetzt wurde und was sich gerade in der Umsetzung befindet –, neue Projektideen vorstellen und in diesem Rahmen auch offen für ein Mitwirken sowie eine Beteiligung im Dis.Kurs einladen.Auch in „DieWirtschaft“ sowie unterjährigen Beilagenwerdenwir die Mitglieder auf dem Laufenden halten.
Ein gutes Gelingen setzt nicht nur eine gute Partnerschaft zwischen WKV und Unternehmer/-innen voraus, sondern auch zur Politik und anderen Akteuren. Inwiefern werden diese sich auf „Kursänderungen“ einstellen müssen?
Hans Peter Metzler: Wir werden mit dem Dis.Kurs auch weiterhin auf Potenziale bzw. Fehlentwicklungen hinweisen. Das muss uns aber in einem kleinen Land wieVorarlberg gemeinsam gelingen. Mit der Modellregion etwa haben wir bewiesen, dass mit gegenseitiger Abstimmung Unkenrufen zumTrotz etwas gelingen kann. Darauf müssen wir aufbauen.
Vielen Dank für das Gespräch!
Bianca van Dellen
Projektleiterin Dis.Kurs Zukunft:
magazin
ZOOM-VORTRAG LEHRE IN VORARLBERG
Fit bleiben im Homeoffice
Die Österreichische Gesundheitskasse lädt am 26. Mai 2021 zu einem interaktiven Zoom-Vortrag zum Thema „Fit 4 Home Office®“ ein. Wenige Minuten genügen, um körperliche und geistige Fitness spürbar zu fördern, Spannungen zu lockern und Rückenschmerzen vorzubeugen. Die einfachen Übungen sind meist ohne Geräte auszuführen und leicht in den Alltag integrierbar. Der Bewegungsexperte Hannes Pratscher geht dabei gezielt auf das Homeoffice ein. Anmeldung telefonisch unter 05 0766-191670 oder per E-Mail an gesundheitsfoerderung-19@oegk.at.

ENTSORGUNG Fachverband mahnt zur Vorsicht bei Akkus
Etwa 140 Brände entstehen jährlich durch falsch entsorgte Lithiumbatterien bzw. Akkus. Laut Fachverband Entsorgungs- & Ressourcenmanagement der Wirtschaftskammer Österreich werden derzeit nur etwa 45 Prozent der Gerätebatterien ordnungsgemäß entsorgt. Deshalb ruft die Interessenvertretung im Rahmen der „Initiative Lithium“ zur Sorgfalt auf. Ausrangierte Akkus und Altgeräte sollen deshalb nicht in der Schublade gelagert werden. Auch das Entsorgen im Restmüll ist gefährlich. Stattdessen müssen Lithiumbatterien bei Recyclinghöfen und Verkaufsstellen der Elektro-Fachhändler abgegeben werden. Weitere Infos:
lithium-info.at

Lehrlingsnetzwerk: 1. Workshop
31 Jugendliche aus 13 Unternehmen arbeiteten zusammen an zukünftigen Projekten für die Lehrlings-Community. Das Lehrlingsnetzwerk begann als Nebenprojekt der VEM-Initiative “Ausbildung mit Zukunft” und wurde im vergangenen Jahr mit einem ähnlichen Anliegen des Vereins “Lehre in Vorarlberg” zusammengeführt. Das Ziel: Die Vernetzung von tausenden Vorarlberger Lehrlingen auf beruflicher und privater Ebene sowie die Organisation gemeinsamer Projekte. Und da es kein vergleichbares Vorhaben im deutschsprachigen Raum gibt, waren tatsächlich Pioniere am Werk. lehre-vorarlberg.at

FOTOS: ISTOCK, UNSPLASH/JOHN CAMERON, LEHRE IN VORARLBERG „In puncto Sperrstunde und 20-Quadratmeter-Regelung im Wellnessbereich braucht es noch vor der Öffnung Verbesserungen.“
Markus Kegele Obmann Sparte Tourismus- und Freizeitwirtschaft
Jawohl! Nein danke!
Modellregion Vorarlberg: Vom Wagnis zum Vorbild
Die Blicke waren auf die Modellregion Vorarlberg gerichtet, nicht wenige hätten das Projekt gerne scheitern gesehen, nicht zuletzt aus Neid, selbst nicht in den Genuss zu kommen. Das Motto der Region: Testen, testen, testen! Zutrittstests waren und sind das Gebot der Stunde und werden das auch trotz Impfung noch länger bleiben. Gerade hinsichtlich der Selbsttests unter Aufsicht war Vorarlberg Versuchslabor. Mit großem Erfolg, werden diese nun österreichweit als probates Mittel zugelassen. Ein Vorstoß, der vor allem der Gastronomie, den körpernahen Dienstleistern und den Sportstätten zugutekommt. Fazit ist: Die Erkenntnisse der Modellregion ermöglichen ein sicheres Öffnen für ganz Österreich und einen Schritt in Richtung Normalität. Man muss eben mutig sein, um als Sieger vom Platz zu gehen. (nw)
Automatisch, kategorisch, um jeden Preis: Verteuerungen werden alle treffen
Wie „Sanktionen“ aussehen können, falls Klimaziele nicht erreicht werden sollten, kann man an vom Klimaschutzministerium vorgeschlagenen Automatismen wie der strikten Steueranhebung auf fossile Energieträger ablesen. Die offensichtliche Faszination für Automatismen lässt Rückschlüsse auf die ökosoziale Umsichtigkeit des Regierungspartners zu: Dessen Maßnahmenvorschläge implizieren eine möglichst einseitige Belastung und klare Sanktionierung – der Wirtschaft. Diese kategorische, scheinbar „ambitionierte“ Herangehensweise bei der gemeinsamen Aushandlung des Klimaschutzgesetzes macht eine sachliche Diskussion ALLER über Erreichbarkeit von Zielen wie auch die Auswirkungen auf *Trommelwirbel* ALLE beim zu erwartenden Misserfolg nicht obsolet. (gsi)
Klimaschutzprojekt für ihre Teammitglieder
SUTTERLÜTY
Fürs Klima? Für die Zukunft!

Liselotte und Christian leiten das Sutterlüty-Projekt „10:0 fürs Klima!“ 10:0 fürs Klima!
So heißt das Klimaschutzprojekt, mit dem Unternehmen ihre Mitarbeiter oder Privatpersonen sich selbst klimaneutral stellen können und somit einen wertvollen Beitrag für unser Klima und unsere Umwelt leisten können. Mit dem Kauf eines Paketes werden in Togo, Westafrika, 40 Bäume vom Partner natureOffice gepflanzt. So viele sind nötig, um zehnTonnen CO2 über die nächsten 30 Jahre zu kompensieren. „Rein rechnerisch lebt damit eine Person in Vorarlberg ein Jahr lang klimaneutral. Und das bedeutet: 10:0 fürs Klima“, erklärt Liselotte Schapmann, Nachhaltigkeitsbeauftragte und Mitinitiatorin von 10:0 bei Sutterlüty. Erwerben kann man das 10:0-Paket an jeder Kassa im Sutterlüty Ländlemarkt oder unkompliziert auf der Sutterlüty Website. Das mit dem Klimaschutzpreis der VN ausgezeichnete Projekt konnte bis Februar 2021 über 10.000 Tonnen CO2 kompensieren. Inzwischen hatdas Projekt beinahe die 12.000-Tonnen-Marke erreicht, also etwa so viel, wie 1200 Österreicher in einem Jahr verursachen.

Firmen schenken ein Jahr Klimaneutralität
Dieses Angebot wird aber nicht nur von Privatpersonen genutzt. „Mit russmedia digital wurden erstmals die Teammitglieder einer ganzen Firma klimaneutral gestellt“, erinnert sich Christian Kerber, Chefredakteur des B’sundrig-Magazins und Initiator des Projekts bei Sutterlüty, und ergänzt stolz: „Mittlerweile sind das Unternehmen bluesource, der Zahnarzt Dr. Burger und die Koje gefolgt. Für Geschäftsführer Christian Leidinger war das der nächste logische Schritt auf dem Weg zu wohldurchdachter sowie kluger Arbeits- und Lebensweise: „Wir möchten nicht nurzusehen, wirmöchten handeln!“ Deshalb hat die Koje das ganze Team auch privat mit dem Projekt 10:0 klimaneutral gestellt.
Nachhaltigkeit und soziales Engagement
Handeln, statt tatenlos zuzusehen – genau das ist die richtige Einstellung in puncto Klimaschutz. Das bedeutet, CO2 zu vermeiden und reduzieren, wo immer es geht, und zusätzlich zu kompensieren, was nicht eingespart werden kann. Mit dem Projekt 10:0fördert man aber nicht nur den Klimaschutz, sondern leistet zusätzlich einen sozialen Beitrag. natureOffice bindet die Personen vor Ort ein und bietet ihnen so sichere Jobs, Einkommen und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Pro Paket ein Baum im Ländle
Auch inVorarlberg selbst setzt 10:0 ein starkes Zeichen für’s Klima! Für jedes 10:0 Klimaschutzpaket in Togo wird jetzt auch bei uns in Zusammenarbeit mit dem Landesforstdienst Vorarlberg und der Agrargemeinschaft Nenzing ein Baum gepflanzt! Ein weiterer Meilenstein in dem erfolgreichen Projekt!

vorher
Pro Paket ein Baum im Ländle –das Pflanzteam Göfis im Einsatz.
FOTOS: CHRISTIAN KERBER
Der Projektwald in Togo nach ca. 10 Jahren Aufforstungsarbeit
Christian mit Namatie in Togo
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