12job - Ausgabe Frühling 2021

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AUSBILDUNG & STUDIUM 2021/22

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impressum Herausgeber: Münchner Wochenanzeiger GmbH & Co. Marketing und Vertriebs KG Moosacher Straße 58 · 80809 München Telefon: 089/3 12 07 18 - 0 Fax: 089/3 12 07 18 - 42 Email: marketing@12job.de Internet: www.12job.de Geschäftsführung: Herbert Bergmaier Gesamtleitung: Thomas Schwalb Mediaberatung: Loretta Gruber, Diana Brandl Herstellung/Layout: CreAktiv komma münchen GmbH Fürstenrieder Straße 5 · 80687 München ©2021 für Texte, Fotos und von uns gestaltete Anzeigen. Nachdruck, Vervielfältigung und elektronische Speicherung nur mit schriftlicher Genehmigung. Derzeit gültige Anzeigenpreisliste: Nr. 74 vom 1. Mai 2020 Die allgemeinen Geschäftbedingungen können im Verlagsbüro eingesehen werden. Ausgabe: März 2021 ISSN-Nr.: 1614-3981 Print-Ausgabe erhältlich für München Internet-Ausgabe: München

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IM INTERVIEW

IM INTERVIEW

Für viele Menschen geht es um ihre Existenz

Wilfried Hüntelmann über Wege aus der Corona-Krise, Wunschausbildungsplätze, Kurzarbeit und den Strukturwandel München · Im September hat das neue Ausbildungsjahr begonnen. Beeinflusst Corona die Situation für junge Leute und Betriebe? Wilfried Hüntelmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit München, erklärt im Gespräch mit Johannes Beetz, warum eine Ausbildung nach wie vor beste Chancen bietet und worauf es ankommt.

„Auf den Kopf gestellt“ „Vor Corona“ war München in vielen Dingen fast eine Insel der Seligen – mit Vollbeschäftigung und enormer wirtschaftlicher Zugkraft. Können wir nach der Krise daran anknüpfen oder werden wir uns auf einen dauerhaft anderen Rahmen einstellen müssen? Wilfried Hüntelmann: Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen ging in München seit 2015 im Jahresdurchschnitt stetig zurück und Monat für Monat konnten wir neue Rekorde vermelden. Die Pandemie hat den Münchner Arbeitsmarkt 2020 dann ordentlich auf den Kopf gestellt und den jahrelangen Aufwärtstrend im März jäh gestoppt. Kurzfristig wird die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt vor allem davon abhängen, wie lange und in welchem Umfang die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie noch erforderlich sein werden.

Arbeitsagentur-Chef Wilfried Hüntelmann: „Das Ganze wäre viel schlimmer ausgefallen, hätten wir nicht die Kurzarbeit eingesetzt.“ Bild: Agentur für Arbeit mit Kurzarbeit und Einbußen über die Runden kommen, wieder andere finden keinen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz. Wie kann die Agentur für Arbeit den Menschen in diesen unterschiedlichen Lebenssituationen helfen?

Wilfried Hüntelmann: Die Arbeitslosenzahl stieg im Jahresdurchschnitt 2020 in München im Vergleich zum Vorjahr um 13.640 auf 48.348. Dies waren fast 40 Prozent mehr Menschen als in 2019. Den Höhepunkt der Arbeitslosmeldungen erreichten wir im April: So stieg hier die Zahl der betroffenen Personen innerhalb eines Monats um 9.363. Mit den Lockerungen erholte sich der Arbeitsmarkt langsam und die Arbeitslosigkeit ging seit Spätsommer kontinuierlich zurück und erreichte im Dezember mit 48.904 ihren Tiefstand während der Pandemie. Wie Sie sehen, verzeichnen wir einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zu den Vorjahren, aber das Ganze wäre viel schlimmer ausgefallen, hätten wir nicht die Kurzarbeit eingesetzt.

Wilfried Hüntelmann: Mir ist wichtig, dass wir für die Menschen gut erreichbar sind. Derzeit geht das via Telefon oder online. Auf der einen Seite fokussieren wir uns auf die rasche Bearbeitung und Auszahlung von Geldleistungen für Arbeitnehmer/-innen sowie Arbeitgeber. Auf der anderen Seite nimmt das Thema Beratung einen hohen Stellenwert ein. Persönliche Gespräche führen wir per Telefon durch und, sobald es die Lage wieder zulässt, auch in besonders ausgestatteten Büros. Hinzu kommen Videoberatungen, die wir derzeit ausbauen. Gerade für die Jugendlichen ist es enorm wichtig, sich persönlich, von Angesicht zu Angesicht, mit ihren Beratern auszutauschen. Personen, die eine Weiterbildung machen möchten, eine Stelle suchen oder nicht wissen, wie es weitergehen soll, wenden sich telefonisch oder via Mail an die Agentur für Arbeit. Mit ihrem jeweiligen Vermittler erarbeiten sie eine Plan und nehmen gegebenenfalls an einer Weiterbildung teil - diese natürlich auch online. Für Arbeitgeber sowie Arbeitnehmer gibt es seitens der Agentur für Arbeit verschiedene Angebote‚ um sie individuell auf ihrem Weg aus der Krise hinaus in die Zukunft zu begleiten.

„Für die Menschen gut erreichbar“

„Manche Branchen suchen Personal“

Die Menschen sind ja auf unterschiedliche Weise von der Krise getroffen: Manche bangen um ihre Existenz, andere müssen

Welche Branchen hat die Krise besonders getroffen und welche sind eher stabil geblieben?

„Deutlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit“ Welche unmittelbaren Auswirkungen hat Corona auf den Münchner Arbeitsmarkt? Was kann man da an den Zahlen 2020 ablesen? Haben viele Menschen ihre Jobs verloren?

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Wilfried Hüntelmann: Besonders deutlich war der Stellenrückgang zum Beispiel in der Zeitarbeit, im Hotel- und Gastgewerbe, im Messe- und Eventbereich oder in Teilen des Handels. Aber es gibt auch Branchen wie zum Beispiel das Gesundheits- und Sozialwesen, der Bau, IT-Dienstleistungen, die öffentliche Verwaltung oder der Lebensmittel- und Online-Handel, die Personal suchen.

„Es lohnt sich, einen Abschluss nachzuholen“

Wie funktioniert die Kurzarbeit?

Wilfried Hüntelmann: Wichtig ist, dass die Menschen uns kontaktieren und mit einem Vermittler sprechen. Gemeinsam schaut man sich die individuelle Situation an und erarbeitet einen Plan für die Zukunft. Weiterbildung muss man aber immer im Einzelfall beurteilen und sie soll natürlich nicht in Blaue hinein gehen, sondern Jobperspektiven konkret verbessern. In jedem Fall lohnt es sich, einen Berufsabschluss nachzuholen. Sie ist die Grundlage für eine nachhaltige Beschäftigung in der Zukunft. Es gibt Jobs in verschiedenen Branchen. Sei es in der Pflege und Erziehung, in verschiedenen Bereichen der IT, in Bäckereien oder im Bereich Transport.

Die Kurzarbeit ist ein Segen: Sie hat viele Betriebe und ihre Mitarbeiter schlicht gerettet. Für alle, die keine Fachleute sind: Können Sie das System Kurzarbeit in drei Sätzen erklären? Wilfried Hüntelmann: Kurzarbeit bedeutet, dass die Betriebe die Arbeitszeit ihrer Angestellten reduzieren können, weil es zu wenig zu tun gibt – zum Beispiel von 40 Stunden pro Woche auf nur 20 Stunden. Melden Arbeitgeber bei der Agentur für Arbeit Kurzarbeit an, übernimmt die Agentur für Arbeit einen Teil der Löhne, sodass die Arbeitgeber Geld sparen und ihr Personal nicht entlassen müssen. Je nach Dauer der Kurzarbeit gleicht die Agentur für Arbeit mit dem Kurzarbeitergeld 60 bis 80 Prozent, bei Vätern und Müttern 67 bis 87 Prozent des entgangenen Nettoeinkommens wieder aus.

„Dieses Instrument rettet Jobs“ Welche Rolle spielt die Kurzarbeit aktuell? Wilfried Hüntelmann: Seit dem Beginn der Pandemie sind viele Arbeitgeber sowie auch die betroffenen Arbeitnehmer natürlich sehr in Sorge und stehen zum Teil vor existenziellen Nöten. Die hohe Inanspruchnahme der Kurzarbeit in München zeigt uns, dass die Arbeitgeber an ihren Mitarbeiter / -innen festhalten und auch die Zeit nach Corona im Blick haben. Dieses Instrument rettet Jobs und bewahrt die Betriebe vor einem späteren Fachkräftemangel.

„Der Strukturwandel wird beschleunigt“ Viele Besorgungen werden gerade kontaktlos – online – erledigt. Manche Branchen hatten schon vor Corona im Onlinehandel eine große Konkurrenz. Werden der stationäre, lokale Einzelhandel und seine Mitarbeiter nach der Krise nicht eine weitere Krise erleben - weil manches, was jetzt verloren geht, dauerhaft wegbleiben wird? Wilfried Hüntelmann: Der Strukturwandel im Handel wird durch Corona beschleunigt. Während der stationäre Handel unter dem Lockdown leidet, werden im Online-Handel Mitarbeiter gesucht. Für den Handel in der Innenstadt bedeutet dieser Wandel ein rasches Umdenken zu einem Geschäftsmodell, das Offline- und Online-Handel ermöglicht. Wir unterstützen Betriebe, wenn es darum geht, ihre Beschäftigten gezielt auf neue Tätigkeiten zu qualifizieren, um den Strukturwandel zu gestalten und sich fit für die Zukunft zu machen.

Wer sich weiterbildet und qualifiziert, vertraut auf eine Perspektive. Die ist für viele Menschen derzeit kaum erkennbar. Sie raten vermutlich jedem, sich auch jetzt weiterzubilden. Lohnt sich das wirklich angesichts der doch unklaren Zukunftsaussichten?

„Die Bereitschaft zur Ausbildung ist da“ Große Sorgen machen sich derzeit Schüler, die vor dem Abschluss stehen, und ihre Eltern: Werden Sie überhaupt Betriebe finden, die ausbilden? Wilfried Hüntelmann: Trotz Corona haben bislang die meisten Betriebe an ihrer Ausbildungsbereitschaft festgehalten. Viele junge Menschen konnten sich somit im letzten Jahr ihren Wunschausbildungsplatz sichern. Auch in diesem Jahr ist die Bereitschaft zur Ausbildung bei vielen Betrieben gegeben. Etwas zurückhaltender zeigen sich aktuell noch die Betriebe, die unmittelbar von Corona betroffen sind. Sobald der Lockdown vorbei ist, rechnen wir aber mit einem Zuwachs der Ausbildungsstellen.

„Auch während Corona enger Austausch“ Gegenwärtig ist es kaum möglich, Praktika zu machen. Die Berufsorientierung in den Schulen kann nicht stattfinden. Die oft ohnehin schwierige Berufswahl wird heuer noch schwieriger. Wie unterstützen Sie Jugendliche? Wilfried Hüntelmann: Aufgrund der Pandemie müssen Faceto-Face-Ausbildungsmessen abgesagt werden und auch wertvolle Praktika sind selten möglich - Gelegenheiten, bei denen Jugendliche und Unternehmen sich normalerweise kennenlernen und ins Gespräch kommen. Umso wichtiger ist es jetzt, dass die Jugendlichen auf uns zukommen. Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit bietet Beratungsgespräche via Video oder Telefon an, sobald es die Lage zulässt auch in Schulen und in der Agentur. Auch in Zeiten von Corona besteht ein enger Austausch mit den Schulen und Lehrkräften. Wo immer es geht, bieten unsere Berater ein Online-Programm für die Schüler an. Das Interview geht auf der nächsten Seite weiter

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IM INTERVIEW

IM INTERVIEW Fortsetzung von Seite 5 Hier erhalten sie Informationen rund um das Thema Ausbildung und können Fragen stellen. Darüber hinaus finden in regelmäßigen Abständen Live-Chats auf Youtube statt.

„Die Zeit für die Weiterbildung nutzen“ Vor der Krise haben wir oft vom immer spürbarer werdenden Fachkräftemangel gesprochen. Verschärft Corona das Problem oder sorgt die Krise hier für eine „Verschnaufpause“? Wilfried Hüntelmann: Corona hat das Thema Fachkräftemangel überlagert. Aber selbst in diesen Zeiten bleibt er eine Herausforderung, wenn man z.B. an die Pflege denkt oder den ITBereich. Kurzarbeit bewahrt Betriebe vor einem späteren Fachkräftemangel. Mir wäre wichtig, dass Unternehmen gerade jetzt die Zeit für die Weiterbildung ihrer Beschäftigten nutzen, denn das Thema Fachkräftemangel aber auch nach der Krise wieder oben auf der Tagesordnung. Arbeitgeber erhalten auch während der Kurzarbeit finanzielle Unterstützung für die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter / -innen durch die Agentur für Arbeit.

„Verständnis, worum es für die Menschen geht“ Ihre Mitarbeiter in der Agentur erleben die Sorgen vieler Menschen und ihrer Familien hautnah mit. Diese Sorgen, Ängste und Nöte sind in den letzten Monaten sicher oft noch drückender geworden. Wie gehen Ihre Mitarbeiter damit um? Auch sie haben sich ja von heute auf morgen auf eine völlig neue Situation mit sicher vielen neuen Arbeitsabläufen einstellen müssen. Wilfried Hüntelmann: Für viele Betriebe und Menschen geht es um ihre Existenz und das bringt Sorgen mit sich. Jeder Mitarbeiter ist sich dessen bewusst. Zu Beginn der Pandemie haben

Wilfried Hüntelmann: „Meine Kollegen sind sich in dieser Situation ihrer Rolle und der Verantwortung, die sie tragen, sehr bewusst.“ Bild: Agentur für Arbeit wir unser Haus quasi einmal auf den Kopf gestellt: Ob Berufsberater, Kollegen aus dem berufspsychologischen Service, Arbeitsvermittlerinnen oder interne Personalberater, aus nahezu allen Abteilungen wurde binnen kürzester Zeit Personal für das Thema Kurzarbeit abgestellt und entsprechend geschult, damit die Hilfe auch dort landet, wo sie so dringend benötigt wird. Darüber hinaus wurde unser komplettes Beratungsangebot innerhalb weniger Tage auf Telefonie umgestellt und die Arbeitslosmeldung erfolgt online. Die Kolleg / -innen haben binnen kürzester Zeit neue Abläufe und Prozesse verinnerlicht und schnell und professionell umgesetzt. Ich erlebe es so, dass sich meine Kollegen in dieser Situation ihrer Rolle und der Verantwortung, die sie tragen, sehr bewusst sind. Es herrscht ein klares Verständnis, worum es für die Menschen jetzt geht und wir alle stellen uns dieser Herausforderung.

„Ich sehe aus schulischer Sicht keinen Grund dafür, lebenslange Nachteile zu befürchten“ Der Bayerische Kultusminister Michael Piazolo im Interview München · Michael Piazolo, der bayerische Kultusminister, spricht im Interview über den Wert von Schulabschlüssen in Zeiten einer Pandemie, die Auswirkungen auf die Ausbildungs- und Zukunftschancen von Jugendlichen, die psychischen Belastungen für die Schüler und Schülerinnen, den erneuten Schullockdown und seine Hoffnungen.

12Job: Was ist ein Schulabschluss während der CoronaPandemie wirklich wert? Michael Piazolo: Wir befinden uns aktuell in einer weltweiten Pandemie. Ich mache mir trotzdem keine Sorgen um die Qualität der bayerischen Schulabschlüsse. Ich nenne Ihnen gerne drei Gründe dafür: Unsere Lehrpläne setzen schon

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lange auf langfristigen Wissenserwerb. Das hilft unseren Schülerinnen und Schülern nun, weil Phasen, in denen vielleicht nicht alles sofort reibungslos geklappt hat, weniger stark ins Gewicht fallen. Der zweite Grund für meine Zuversicht ist, dass wir auf die Qualität unserer Bildungsabschlüsse achten. Wir schaffen gezielt Freiräume, erlassen Prüfungen, die für die Schulabschlüsse nicht unmittelbar benötigt werden, und grenzen auch die Themengebiete ein. So schaffen wir für unsere Absolventinnen und Absolventen faire Bedingungen, ohne Abstriche bei der Qualität machen zu müssen. Der dritte und vielleicht wichtigste Grund ist: Wir haben bestens ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer, die mit der Situation gut umgehen und ihre Klassen und Kurse zielgerichtet auf die Prüfungen vorbereiten. Die Lehrkräfte leisten hier über das normale Maß hinaus hervorragende Arbeit. Wie beurteilen Sie die Ausbildungs- und Zukunftschancen der „Corona-Generation?“ Michael Piazolo: Ich sehe die bayerischen Schülerinnen und Schüler gut gerüstet für ihre zukünftige Ausbildung oder ein Studium. „Eine einschneidende Phase im Leben aller Menschen“ Was stimmt Sie optimistisch, dass ein „Corona-Abschluss“ für die betroffenen Jahrgänge nicht ein Leben lang Nachteile bringen wird? Michael Piazolo: Die Corona-Pandemie ist eine einschneidende Phase im Leben aller Menschen, also natürlich auch im Leben jedes Schülers und jeder Schülerin. Ich bin dennoch optimistisch: Ein guter Teil des Unterrichts sowohl in diesem wie auch im vergangenen Schuljahr konnte und wird im gewohnten Präsenzunterricht abgehalten werden. Zudem haben wir die Abschlussjahrgänge als Erstes wieder in die Schulen zurückgeholt, sobald und soweit das Infektionsgeschehen dies zugelassen hat. Und für die Phasen, in denen das nicht möglich war, haben wir vielfältige Möglichkeiten des Distanzlernens gefunden. Ich sehe also aus schulischer Sicht keinen Grund dafür, lebenslange Nachteile zu befürchten.

„Recht auf gute Bildung“ Viele Schüler und Schülerinnen fühlen sich überfordert mit dieser doch außergewöhnlichen Schulsituation und verspüren einen erhöhten Leistungsdruck. Wie schätzen sie die psychischen Belastungen für die Schüler und Schülerinnen ein? Michael Piazolo: Unsere Schülerinnen und Schüler haben ein Recht auf gute Bildung. Zeitlichen Druck – zum Beispiel durch eine Ballung von Schulaufgaben oder Probearbeiten – werden wir vermeiden. So haben wir zum Beispiel die Zahl der verpflichtend vorgegebenen Schulaufgaben oder Probe-

Prof. Dr. Michael Piazolo, Bayerischer Staatsminister für Unterricht und Kultus. Bild: Andreas Gebert

arbeiten reduziert, die Abschlussprüfungen in allen Schularten verschoben und den Termin für das Übertrittszeugnis nach hinten verlegt. Wie schon erwähnt, werden vor allem in den Abschlussklassen Inhalte gestrichen, die nicht prüfungsrelevant sind. So bleibt mehr Zeit für die Prüfungsvorbereitung und die Schüler können sich darauf verlassen, dass nur das in der Prüfung drankommt, was auch besprochen wurde.

„Hohe Qualität der Abschlüsse sicherstellen“ Für SchülerInnen, die im Frühjahr/Sommer ihren Abschluss machen und jetzt einen Ausbildungsplatz suchen, dürfte es besonders schwer sein, denn sie waren innerhalb eines Jahres zweimal von Schulschließungen betroffen. Wie beurteilen Sie diese Situation? Michael Piazolo: Ich gehe davon aus, dass auch im kommenden Ausbildungsjahr zahlreiche Unternehmen Auszubildende benötigen und einstellen werden. Es konkurrieren auf diesem Markt ja nicht Absolventen, die von der Pandemie betroffen waren, mit solchen, für die das nicht zutrifft. In ganz Deutschland konnte aus Gründen des Gesundheitsschutzes vorübergehend kein Präsenzunterricht stattfinden. Umso wichtiger ist es, die hohe Qualität der Abschlüsse sicherzustellen. Es steht ganz außer Frage, dass die Situation für die Schülerinnen und Schüler dabei schwer war und ist. Das Interview geht auf der nächsten Seite weiter

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IM INTERVIEW

IM INTERVIEW Fortsetzung von Seite 7 Das ist sie für die allermeisten Menschen in diesen Tagen. Entscheidend ist: Die Schulabschlüsse der bayerischen Absolventinnen und Absolventen stehen für hochwertige Schulbildung und fundierte Kenntnisse. Das nützt ihnen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Der Fernunterricht in der ersten Welle war holprig. Funktioniert es Ihrer Ansicht nach in der zweiten Welle besser? Ganz reibungslos ist es – Stichwort mebis – ja nun auch diesmal nicht gelaufen. Michael Piazolo: Aus den ganz unterschiedlichen Erfahrungen der ersten Welle haben wir viele Schlüsse gezogen. Wir haben ein Konzept für den Distanzunterricht entworfen, dem die positiven Erfahrungen und Anregungen aller Beteiligten aus der ersten Phase der Schulschließungen zugrunde liegen. So wissen Schülerinnen und Schüler, deren Erziehungsberechtigte und die Lehrkräfte stets, was von ihnen erwartet wird und welche Regeln gelten. Außerdem stellen wir damit sicher, dass die Schülerinnen und Schüler auch im Distanzunterricht einen verlässlich strukturierten Schultag haben. Und, was mir besonders wichtig ist: Wir stärken damit den direkten Kontakt zwischen Schülerinnen und Schülern und ihren Lehrkräften.

„Bekomme viele positive Rückmeldungen“ Michael Piazolo: Da Sie mebis ansprechen: Wir haben mebis über die Weihnachtsferien ertüchtigt. Seitdem läuft dieses Angebot gut und stabil und kann in vollem Umfang eingesetzt werden. Das gilt auch für den digitalen Unterricht im Allgemeinen. Ich bekomme viele positive Rückmeldungen von Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften, dass

der Distanzunterricht gut funktioniert. Dass unser aller Ziel weiterhin die schnellstmögliche Rückkehr zum Präsenzunterricht ist, steht dabei außer Frage.

„In jeder Krise liegt auch eine Chance“ Haben Sie Hoffnung, dass die Schüler und Schülerinnen vielleicht auch gestärkt aus der Krise hervorgehen? Michael Piazolo: Zunächst einmal: Ich bin sicher, dass die bayerische Schulfamilie diese Krise gemeinsam meistern wird. In jeder Krise liegt auch eine Chance. Viele Schülerinnen und Schüler werden einen großen Schritt in Richtung Eigenverantwortlichkeit und Selbstständigkeit machen, der ihnen im späteren Leben hilft. Uns allen ist sehr bewusst geworden, welchen Stellenwert vermeintliche Selbstverständlichkeiten und persönliche Beziehungen haben. Ich hoffe, dass das zu einem neuen Miteinander und einer Konzentration auf das, was einem wirklich wichtig ist, führt. Dann kann daraus womöglich tatsächlich eine Stärkung des Einzelnen und der Gesellschaft erwachsen.

„Ihr seid in dieser schwierigen Zeit nicht allein!“ Wenn Sie den Schülern und Schülerinnen Mut machen müssten: Was würden Sie Ihnen sagen? Michael Piazolo: Ich möchte den Schülerinnen und Schülern sagen, dass wir alle – ob Lehrkräfte, Schulleitungen oder Bildungspolitiker – vor allem sie im Blick haben und für sie die bestmöglichen Bedingungen schaffen wollen. Unser gemeinsames Ziel, für das wir alle seit Beginn der Pandemie kämpfen, ist es, sie auch unter diesen Umständen auf die Anforderungen ihres zukünftigen Lebens vorzubereiten. Deshalb: Liebe Schülerinnen und Schüler, ihr seid in dieser schwierigen Zeit nicht allein! red

„Azubis sind für ihre Betriebe ein kostbares Gut“ Florian Kaiser, Leiter Referat Bildungsberatung und Bildungsprojekte der Industrie- und Handelskammer (IHK) für München und Oberbayern im Interview München · Es ist unbestritten: das Corona-Virus hat Auswirkungen auf viele Ebenen der Arbeits- und Berufswelt. Auch Auszubildende sind davon nicht ausgenommen, gerade auch, wenn man bedenkt, dass Präsenzveranstaltungen weitgehend ausgefallen sind. Florian Kaiser leitet das Referat für Bildungsberatung

und Bildungsprojekte der IHK für München und Oberbayern und spricht im Interview unter anderem über die Folgen der Corona-Krise für die ausbildenden Betriebe, die Auswirkungen der Pandemie auf den Ausbildungsstart in diesem Jahr und über die Auswirkungen fehlender Praktika.

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12Job: Wie gravierend sind die Folgen der Corona-Krise für die ausbildenden Betriebe? Florian Kaiser: Trotz Corona läuft die berufliche Ausbildung in den IHK-Ausbildungsbetrieben nach Plan. Zwar leiden große Teile der Wirtschaft unter der Krise, ganze Branchen wie Gastronomie, Hotellerie, viele Einzelhandelsgeschäfte oder auch Reisebüros sind geschlossen, und Veranstaltungen sind gestrichen. Aber die Ausbildungsbetriebe haben sich bereits im ersten Lockdown auf die Situation eingestellt. Sie haben Konzepte entwickelt, wie sie unter Beachtung der vorgeschriebenen Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen ihren Azubis die vorgeschriebenen Lehrinhalte praxisgerecht vermitteln können. Diese Konzepte setzen sie auch im aktuellen Lockdown um. Alle Azubis sind für ihre Betriebe ein kostbares Gut. Sie sind die dringend benötigten Fachkräfte von morgen. Da setzen die Unternehmen nichts aufs Spiel.

„Die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe ist weiterhin hoch“ Wie wird sich die Pandemie auf den Ausbildungsstart auswirken: Werden 2021 Azubis eingestellt oder halten sich die Betriebe zurück? Florian Kaiser: Grundsätzlich ist die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe weiterhin hoch. 2020 blieben allein in München über 1.200 Ausbildungsplätze unbesetzt, weil die Bewerber fehlten. Grund dafür sind vor allem die geburtenschwachen Jahrgänge, immer weniger potenzielle Bewerber verlassen die Schulen. Jedes Unternehmen, das sich zukunftssicher aufstellen will, wird auch 2021 ausbilden. Ausbildungswillige Unternehmen, die von der Krise schwer getroffen sind, können dafür auch staatliche Finanzhilfen in Anspruch nehmen. Womit wir aber durchaus rechnen müssen, ist, dass in den besonders gebeutelten Branchen Ausbildungsplätze nicht mehr in demselben Umfang wie bisher angeboten werden.

„Ziel: Ausbildung erfolgreich abschließen“ Wie wirkt sich die Pandemie insgesamt auf die Ausbildungsabschlüsse aus? Florian Kaiser: Egal ob mit oder ohne Coronakrise – in einer dualen Berufsausbildung ist es sowohl für Azubi als auch Ausbildungsbetrieb immer das Ziel, dass die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen wird. Voraussetzung für den erfolgreichen Abschluss ist das Bestehen der Abschlussprüfungen. Diese finden trotz Corona regulär statt. So wurden gerade erst die IHK-Abschlussprüfungen Winter 2020/2021 beendet. Die IHK München hat bereits im Frühjahr 2020 ein ausgefeiltes Hygienekonzept entwickelt und umgesetzt. So finden die schriftlichen Prüfungen mittlerweile in viel mehr

Florian Kaiser, Leiter Referat Bildungsberatung und Bildungsprojekte der IHK für München und Oberbayern. Bild: privat

angemieteten Räumen statt, um die erforderlichen Abstände zu gewährleisten und die Personenanzahl im Raum zu reduzieren. Prüflinge wie auch Prüfer müssen medizinische Masken tragen.

„Auf jungen Fachkräftenachwuchs setzen“ Wie beurteilen Sie die Ausbildungs- und Zukunftschancen der „Corona-Generation“? Florian Kaiser: Mit einer erfolgreich abgeschlossenen Berufsausbildung in der Tasche haben junge Erwachsene auch heuer beste berufliche Aussichten. Die Voraussetzungen für eine weitere erfolgreiche berufliche Karriere könnten nicht besser sein. Die bayerische Wirtschaft leidet bereits seit Jahren unter einem zunehmenden Fachkräftemangel. Immer mehr Fachkräfte gehen in Rente, während gleichzeiDas Interview geht auf der nächsten Seite weiter

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IM INTERVIEW

IM INTERVIEW Fortsetzung von Seite 9

tig die Anzahl an Auszubildenden abnimmt. Deshalb müssen die Unternehmen gerade auch nach der Krise auf jungen Fachkräftenachwuchs setzen. Die Auswahl an Ausbildungsplätzen wird deshalb auch 2021 groß sein. Wer jetzt die Initiative ergreift und Kontakt zu den Betrieben aufnimmt und seine Bewerbungsmöglichkeiten auslotet, hat sehr gute Chancen.

„Für die Zukunft absichern“ Befürchten Sie, dass aufgrund von Corona weniger Azubis übernommen werden als noch vor der Pandemie? Florian Kaiser: In der Regel steht einer beruflichen Zukunft der Azubis im Ausbildungsbetrieb nichts im Wege, denn über mindestens zwei Jahre hat das Unternehmen in die jungen Kollegen sehr viel an innerbetrieblichen Ressourcen investiert, man kennt sich, man vertraut einander. Mit der Entscheidung auszubilden, will sich ein Unternehmen für die Zukunft absichern und angesichts eines leer gefegten Arbeitsmarkts eigenen Fachkräftenachwuchs heranziehen. Nur bei sehr schwerwiegenden Differenzen wird daher ein Betrieb diese Partnerschaft aufgeben.

„Jeder einzelne Azubi ist für sie eine lohnende Investition“ Haben die „Not“-Prüfungen beziehungsweise „Corona“-Abschlüsse an den Schulen (Mittel-, Realschule, Gymnasium) aufgrund der Corona-Pandemie Auswirkungen bei den Einstellungen von Azubis in diesem Jahr? Werden die Abschlusszeugnisse der Schüler eine „Corona-Makel“ haben? Florian Kaiser: Auch in diesem Jahr wird sich die Qualität der Prüfungen nicht von der der Prüfungen in den Vorjahren unterscheiden. Viele Betriebe werden auch heuer händeringend nach Azubis suchen. Zur Erinnerung: 1200 Lehrstellen konnten 2020 in München nicht besetzt werden! Wie auch in den Jahren vor Corona muss bei einer Bewerbung immer das Gesamtpaket passen. Der Mensch, der hinter der Bewerbung steht, ist das Entscheidende und wiegt deutlich mehr als das Tüpfelchen aufs I. Die Bewerbungsunterlagen einschließlich der Zeugnisse werden deshalb immer auch ein persönliches Gespräch mit einem Vertreter des Ausbildungsbetriebs ergänzen. Entweder vor Ort im Betrieb oder gegebenenfalls über eine virtuelle Plattform. Auf dieses Gespräch gilt es, sich optimal vorzubereiten. Auch wenn in vielen Betrieben die Bewältigung der Coronakrise noch lange den Alltag beherrschen wird, wissen Unternehmerinnen und

Unternehmer sehr genau, dass sie sich nur mit eigenem Fachkräftenachwuchs gut für die Zukunft aufstellen können. Jeder einzelne Azubi ist für sie eine lohnende Investition.

„Werdet selbst aktiv“ Praktika zu machen ist aktuell kaum möglich und auch die Berufsorientierung in den Schulen kann nicht stattfinden. Das macht die ohnehin meist nicht einfache Berufswahl gerade noch schwieriger. Wie lautet diesbezüglich ihr Rat an die Jugendlichen? Wichtig ist es, selbst aktiv zu werden und die Initiative zu ergreifen. Wenn euch ein Betrieb oder ein Ausbildungsangebot neugierig macht, dann traut euch, fragt im Betrieb nach, nehmt Kontakt mit der Personalabteilung oder dem Ausbildungsverantwortlichen auf und sucht den Austausch! Zwar können Ausbildungsmessen, Berufsinfotage oder auch die wichtigen Schnupperpraktika nicht stattfinden, aber es gibt einige digitale Angebote zur Berufsorientierung, vor allem der Arbeitsagentur und der Landeshauptstadt. Große Unternehmen bieten häufig auch Videos auf ihren Karriereportalen an, in denen gezeigt wird, wie die Ausbildung in einem bestimmten Beruf abläuft, was der Azubi lernt, wie sein Alltag aussieht. Wie Ausbildung funktioniert, darüber berichten auch noch bis zum Sommer die bayerischen IHK-Ausbildungsscouts in zahlreichen Webinaren. Die Scouts sind Azubis im zweiten oder dritten Ausbildungsjahr, die direkt aus ihrem Betrieb über ihre Ausbildung und ihren Beruf berichten. Normalerweise gehen sie in die Schulklassen, jetzt trifft man sie eben via Internet. Ihnen kann man während des Webinars über den Chat auch Fragen stellen. Alle Webinare sind auf https://ausbildungsscouts.bihk.de/ unter Termine abrufbar.

Ein Anfang ist gemacht“ Wenn wir einen Blick in die Zukunft wagen: Was stimmt Sie optimistisch, dass Ihre Betriebe – und mit ihnen die Azubis – trotz der Pandemie positiv in die Zukunft schauen können? Florian Kaiser: Die Infektionszahlen sinken! Wenn alle weiterhin konsequent die auferlegten Maßnahmen zum Infektionsschutz umsetzen und diese im Alltag berücksichtigen, egal ob im privaten, schulischen oder beruflichen Bereich, dann werden sie weiter sinken. Darüber hinaus kommen wir in Bayern auch mit den Impfungen voran, zwar in kleinen Schritten, aber ein Anfang ist gemacht. red

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s t n e m e t sta Abschluss während der Corona-Pandemie

Simone Fleischmann, Präsidentin des Bayerischen Lehrinnen- und Lehrerverbandes (BLLV) Bild: BLLV

„Die jungen Leute leisten eher mehr als weniger“ Was ist ein Schulabschluss während der Corona-Pandemie wirklich wert? Wir müssen unbedingt verhindern, dass an den Schülerinnen und Schülern, die in diesem Jahr ihren Abschluss machen, ein Makel hängenbleibt. Das wäre alles andere als fair und überhaupt nicht gerechtfertigt. Diese jungen Leute haben eher mehr als weniger geleistet. Selbst wenn in dem ein oder anderen Fach das Detailwissen nicht ganz so tief ist wie es das bayerische Leistungsethos vorsieht. Die große Leistung ist doch, dass sie sich in einer weltweiten Krise, einer Pandemie wie wir sie vorher noch nie erlebt haben, enorm wichtige Kompetenzen angeeignet haben: Arbeitsorganisation, Selbstmotivation, Durchhaltevermögen, um nur einige zu nennen. Deshalb ganz klar – ein Abschluss in diesem alles andere als normalen Schuljahr ist mindestens so viel wert wie in den Jahren davor oder danach. Wie beurteilen Sie die Ausbildungs- und Zukunftschancen der „Corona-Generation? Aus meiner Sicht haben diese jungen Menschen genau aus diesem Grund gute Ausbildungschancen und Zukunftsperspektiven. Und eigentlich möchte ich ihnen auch gar nicht das Etikett „Corona-Generation“ verpassen, weil wir sie damit auf diesen Aspekt reduzieren würden. Auch in einem Studium, einer Ausbildung oder später im Beruf gibt es Zeiten, wo nicht alles nach Plan läuft, in denen man sich durchbeißen muss. Unternehmen brauchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die gelernt haben, mit Veränderungen und Herausforderungen umzugehen. Die Lösungswege suchen und ihre Ressourcen mobilisieren können und nicht den Kopf in den Sand stecken. Diese Resilienz, diese Widerstandsfähigkeit haben sie in der Corona-Zeit trainiert. Das wird ihnen auch in ihrem späteren Ausbildungs- und Berufsleben zugutekommen. red

Michael Schwägerl, Vorsitzender des Bayerisches Philologenverbands e.V. Bild: bpv

„Höchster Respekt“ Was ist ein Schulabschluss während der Corona-Pandemie wirklich wert? Aus Sicht des Bayerischen Philologenverbands (bpv), der die Lehrkräfte an Gymnasien und Beruflichen Oberschulen vertritt, ist der Abschluss während der Corona-Pandemie so wertvoll wie in anderen Jahren. Die Schülerinnen und Schüler hatten und haben zwar aufgrund der Schulschließungen keine optimalen Bedingungen, um sich auf die Prüfungen vorzubereiten. Man verzichtet aber zum Beispiel auf Klausuren und verschiebt die Prüfungen, um diesen Nachteil auszugleichen. Bei allen Anpassungen im Vorfeld ist uns jedoch wichtig, dass die hohe Qualität der bayerischen Abschlussprüfungen erhalten bleibt. Die Schüler zeigen, dass sie sich inmitten einer Pandemie auf ihren Schulabschluss vorbereiten können. Davor muss man höchsten Respekt haben. Sie haben jahrelang auf dieses Ziel hingearbeitet und wollen jetzt zeigen, was in ihnen steckt. Da einfach herzugehen und zu sagen: „Jetzt ist nun mal Corona, hier hast du ein Corona-Abitur, die Prüfungen fallen aus“, würde die Absolventen ihr ganzes Leben lang negativ begleiten. Wie beurteilen Sie die Ausbildungs- und Zukunftschancen der „Corona-Generation? Die Schüler sind gut gerüstet für ihre berufliche Zukunft. Sie mussten flexibel angesichts der anstehenden Prüfungen agieren und sich Vieles selbst erarbeiten. Kompetenzen, die in Studium und Berufseinstieg gefragt sind. Auch der professionelle Umgang mit digitalen Werkzeugen ist ihnen sicherlich mehr vertraut als Abschlussschülern der Vorjahre. Natürlich bleibt abzuwarten, wie sich der Berufsund Ausbildungsmarkt angesichts der Corona-Pandemie entwickelt, aber mit einem vollwertigen und qualitativ hochwertigen bayerischen Schulabschluss in der Tasche können die Absolventinnen und Absolventen zuversichtlich und positiv in die Zukunft blicken. red

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s t n e m e t sta Abschluss während der Corona-Pandemie „Höheres Selbstwertgefühl und besseres Organisationsvermögen“ Was ist ein Schulabschluss während der Corona-Pandemie wirklich wert? Seit der Einführung des Abiturs gibt es die Klage, dass der Weg zur Hochschule von Jahr zu Jahr leichter und somit der Abschluss weniger wert sei. Dieser Topos ist eine historische Legendenbildung und auch das sogenannte Corona-Abitur ist kein Notabitur; es spiegelt vielmehr – und in viel größerem Maße – den Kompetenzerwerb der Schülerinnen und Schüler wider. Gerade dieser gilt ja seit der letzten Lehrplanreform als Schlüsselqualifikation für das Bestehen des Gymnasiums, während hingegen die Quantität der Vermittlung reinen Fachwissens kontinuierlich abnimmt. Dies – und so ehrlich muss man als Gymnasiallehrkraft schon sein – ist aber ein Phänomen der letzten Jahrzehnte, was durch die Corona-Pandemie nur verstärkt wurde. Natürlich nimmt die Öffentlichkeit wahr, dass zwischen den Lehrplaninhalten und dem tatsächlich vermittelten Lernstoff mitunter massive Diskrepanzen bestehen. Aber ist nicht die jetzige Zeit auch eine Chance, den selbst in den Augen konservativer Lehrkräfte überfrachteten Lehrplan zu verkürzen beziehungsweise Schwerpunkte zu setzen. Die Menge der Lerninhalte sagt nichts über die Schwierigkeit

Florian Ring, Mitarbeiter in der Schulleitung des Adolf-WeberGymnasiums in München. Bild: AWG einer Prüfung aus; hier wäre weniger mehr – und zwar sowohl in Hinsicht auf die zu lernende Stoffmenge als auch bezüglich der Qualität des zukünftigen Abiturs. Wie beurteilen Sie die Ausbildungs- und Zukunftschancen der „Corona-Generation? Durch die unbestreitbare Tatsache, dass die Schülerinnen und Schüler durch den Distanzunterricht in weitaus stärkerem Maße zur Selbstorganisation des täglichen Lernpensums gezwungen waren, zeigt sich bei vielen ein höheres Selbstwertgefühl und definitiv ein besseres Organisationsvermögen als bei den früheren Jahrgängen, was zur Bewältigung des Studiums, etwa an einer Universität, eine unabdingbare Kompetenz darstellt. Selbst das im Rahmen des digital vermittelten Unterrichts in Videokonferenzen von uns Lehrkräften oft kritisierte selbstständige Einschalten von Mikrophon und Kamera kann der Betrachter mit etwas Wohlwollen auch positiv sehen, gehört doch zum Lernen die bewusste Auswahl des Lernstoffs. Und seien wir ehrlich: Auch wir Erwachsenen haben mehr als einmal in der jetzigen Zeit bei hochspannenden Online-Sitzungen die Bildund-Ton-Aus-Taste schätzen gelernt. red

„Die Qualität der Ausbildung gewährleistet“ Pankraz Männlein, Vorsitzender des Verbandes der Lehrer an beruflichen Schulen Bayern (VLB). Bild: VLB

Was ist ein Schulabschluss während der Corona-Pandemie wirklich wert? Wenngleich die Corona-Pandemie für alle Beteiligten schwierig ist, so sind alle Schülerinnen und Schüler und alle Prüflinge gleichermaßen davon betroffen. Als Schul-

leiter und unterrichtender Lehrer weiß ich, dass alle meine Kolleginnen und Kollegen intensiv die Schülerinnen und Schüler dabei begleiten, auch unter den derzeit schwierigen Bedingungen alle prüfungsrelevanten Inhalte zu behandeln. Damit kann die Prüfungsvorbereitung wie in den Jahren zuvor gewissenhaft durchgeführt werden. Wie beurteilen Sie die Ausbildungs- und Zukunftschancen der „Corona-Generation? Auch für den Prüfungsjahrgang 2021 ist die Qualität der Ausbildung gewährleistet und die Anerkennung der Abschlüsse für die Fachkräfte von morgen gesichert. red

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s t n e m e t sta Abschluss während der Corona-Pandemie

Joachim Maiß, Vorsitzender des Bundesverbandes der Lehrkräfte für Berufsbildung (BvLB). Bild: BVLB

„In keiner Weise ein verlorener Jahrgang“ Was ist ein Schulabschluss während der Corona-Pandemie wirklich wert? Die Abschlussprüfungen sind elementar wichtig für den weiteren beruflichen Werdegang der jungen Menschen nach der Ausbildung. Bestandene Prüfungen ermöglichen den reibungslosen Start ins Berufsleben. Dessen sind sich alle verantwortlichen Lehrkräfte, die Betriebe als duale Ausbildungspartner sowie die Kammern bewusst. Wie beurteilen Sie die Ausbildungs- und Zukunftschancen der „Corona-Generation? Die Schülerinnen und Schüler der beruflichen Schulen haben je nach Ausbildungsdauer schon bis zu zweieinhalb Jahre Unterricht in Präsenz erfahren und somit ein profundes, prüfungsrelevantes Wissen erworben. Während der Distanzlernphasen, die anfangs eher einem Experimentierlabor glichen, wurde weiteres, wesentliches Wissen vertieft – weil die Berufsbildenden Schulen Vorreiter bei der Digitalisierung waren und sind. Die Abschlussprüfungen im Sommer 2020 nach dem ersten Lockdown mit Schulschließungen waren nicht schlechter als in den Vorjahren, teils sogar besser. Insofern kann man auch mit Blick auf die jetzigen Abschlussklassen in keiner Weise von einem verlorenen Jahrgang sprechen. red

Jürgen Böhm, Vorsitzender des Bayerischen Realschullehrerverbands (brlv). Bild: Marco Urban

„Die jungen Menschen lernen den Umgang mit Herausforderungen“ Was ist ein Schulabschluss während der Corona-Pandemie wirklich wert? Die Corona-Pandemie hat die Schulen seit Monaten fest im Griff. Nichtsdestotrotz haben die bayerischen Realschulen versucht, sich bestmöglich auf die Krisensituation einzustellen. Der Distanzunterricht hat in den vergangenen Wochen gerade an den Realschulen sehr gut funktioniert. Die Lehrkräfte arbeiten mit unterschiedlichen pädagogischen Plattformen, setzten Erklärvideos ein und nutzen Lern-Apps. Das trägt dazu bei, dass die Jugendlichen ein gutes digitales Rüstzeug mitbekommen, das sie für das spätere Berufsleben qualifiziert. In vielen Branchen wird es in Zukunft deutlich mehr digitale Elemente und Homeoffice geben, auch an den Hochschulen wird es künftig vermehrt Onlineunterricht und Onlineveranstaltungen geben. Wie beurteilen Sie die Ausbildungs- und Zukunftschancen der „Corona-Generation? Ich bin mir sicher, dass trotz der derzeitigen Corona-Krise die Ausbildungs- und Zukunftschancen der nachfolgenden Generation gut sind. Die Qualität der Abschlüsse – gerade des Realschulabschlusses – stimmt. Jetzt in dieser Ausnahmesituation lernen die jungen Menschen bereits den Umgang mit Herausforderungen, die es auch im späteren Leben geben wird. Daran wächst man. Die Realschüler profitieren von dem hervorragenden Netzwerk ihrer Schulen mit den Unternehmen und Ausbildungsbetrieben vor Ort. Die seit Jahren und Jahrzehnten gewachsenen Kooperationen sind durch Corona nicht schlechter geworden. Da wegen Corona Klassenfahrten, Exkursionen oder Wandertage ausgefallen sind, sind viele Lehrkräfte in den Abschlussklassen mit dem Stoff schon deutlich weiter als vorgesehen und die Abschlussschüler können vor den Prüfungen mehr wiederholen und üben als sonst. Es wird daher bestimmt, wie 2020 auch, gute Abschlussnoten und gute Abschlusszeugnisse geben – und denen haftet kein CoronaMakel an! red

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s t n e m e t sta Geschlechtergerechte Arbeitswelt Wir alle wollen eine geschlechtergerechte Arbeitswelt. Wenn Sie – wie die „gute Fee“ im Märchen – mit einem Fingerschnippen drei Dinge in Beruf, Schule, Familie, Gesellschaft oder Politik sofort ändern könnten, was würden Sie tun, um für ein bisschen mehr Fairness unter den Geschlechtern zu sorgen?

„Mehr Chancengleichheit“ Die Pandemie hat gezeigt, wie schnell wir in alte Rollenbilder zurückfallen, wenn es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht. Doch wir haben nun hoffentlich gelernt, dass flexible Arbeitsmodelle unabhängig von Ort und Zeit fester Bestandteil künftiger Arbeitswelten sein müssen. In den veralteten Strukturen mit starren zeitlichen und räumlichen Präsenzzeiten kann die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nur schwer gelebt werden, vor allem wenn die Eltern ein gewisses Maß an Lebensqualität für alle Beteiligten – auch für die Kinder – anstreben. Mehr Geschlechtergerechtigkeit entsteht durch mehr Chancengleichheit. Und diese muss in allen gesellschaftlichen Bereichen erreicht werden. Ich wünsche mir deshalb in der Politik mehr Menschen in den entscheidenden Positionen, die selber mit diesem Thema in Berührung gekommen sind und eigene Erfahrungen, positive wie negative, gemacht haben. Ich wünsche mir Politiker, die Entscheidungen treffen müssen, von denen sie selbst auch betroffen sind, und ich wünsche mir Politiker mit einem hohen Maß an Sozialkompetenz und Empathie, denn nur so werden wir mehr Fairness und Chancengleichheit in der Gesellschaft erreichen.

Kathrin WickenhäuserEgger, Vizepräsidentin der IHK für München und Oberbayern. Bild: IHK /Gajanin Hand aufs Herz: Können Sie sich für Ihre Position / Tätigkeit einen Mann als Nachfolger vorstellen? Diese Frage hat sich in unserer Unternehmerfamilie noch nie gestellt. Sowohl meine Eltern als auch ich waren immer davon überzeugt, wenn die Freude am Unternehmertum da ist und eine/r oder auch mehrere das Unternehmen fortführen möchten, dann werden sie damit Erfolg haben und auch Krisen meistern, egal ob Mann oder Frau. Auch mein Mann und ich haben noch viele Pläne für unsere Hotels. Eine Krise wie die aktuelle stellt Unternehmen extrem auf die Probe. Insofern müssen wir die Zukunft tatkräftig anpacken. red

„Gut in seinem Job zu sein ist keine Frage des Geschlechts“ Cordula Nussbaum, Autorin und Speekerin. Bild: Privat Was würden Sie tun, um für ein bisschen mehr Fairness unter den Geschlechtern zu sorgen? Meine „gute Fee“ würde die Gender-Vorbehalte gegenüber Berufen mit einem Schnipp wegzaubern. Solange Mädchen in MINT-Berufen das Image angeheftet wird, sie seien „Mann-Weiber“ und solange junge Männer mit blöden

Bemerkungen im Freundeskreis rechnen müssen, weil sie in einer KITA arbeiten wollen, solange werden wir keine echte Fairness erleben. Wir als Gesellschaft, als Eltern, als Freunde müssen lernen, offen und ohne Vorbehalte die Berufe wahrzunehmen – dann regelt sich das alles von selbst. Lasst uns zuerst die Grenzen und Bewertungen in den Köpfen verändern – damit verändern wir die Chancen in der Berufswelt. Hand aufs Herz: Können Sie sich für Ihre Position / Tätigkeit eine Frau als Nachfolgerin vorstellen? Da brauche ich gar nicht die Hand aufs Herz legen – mein Beruf wird ebenso gut, emphatisch und begeisternd von Männern als auch von Frauen ausgeübt. Gut in seinem Job zu sein ist keine Frage des Geschlechts, sondern eine Frage der Begeisterung. Und wenn wir Frauen jetzt noch lernen, uns und unsere Leistung ebenso gut zu vermarkten und die gleichen Honorare zu fordern, wie die meisten männlichen Kollegen, dann haben wir es geschafft! red

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s t n e m e t sta Geschlechtergerechte Arbeitswelt „Für mich ist immer der Mensch wichtig, nicht das Geschlecht“ Kerstin Schreyer, Bayerische Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr. Bild: STMB Was würden Sie tun, um für ein bisschen mehr Fairness unter den Geschlechtern zu sorgen? Seit der Gründung der Bundesrepublik hat sich sehr viel in der Lebens- und Arbeitswelt für Frauen verändert. Frauen haben heute gleichberechtigt Zugang zu allen gesellschaftlichen Bereichen. Die Wahrheit ist aber auch, dass es immer noch Ungleichbehandlungen gibt, sei es bei der Bezahlung oder bei der Vergabe von Top-Führungspositionen in der Wirtschaft. Das ist für mich nicht akzeptabel. Eins ist aber auch klar: Frauen allein werden es nicht schaffen, diese Hindernisse zu beseitigen. Wenn wir eine moderne Gesellschaft sein wollen, in der alle, Männer und Frauen gleiche Voraussetzungen und Chancen haben, und das wünsche ich mir, dann müssen wir auch alle zusammenarbeiten. Das heißt, Männer sind genauso eingeladen, sich für Gleichberechtigung einzusetzen. Unser Ministerpräsident Markus Söder geht da mit großen Schritten voran. Ich begrüße seinen Vor-

stoß, die Vorstände deutscher DAX-Unternehmen gleichberechtigt mit Frauen und Männern zu besetzen. Wir brauchen auch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Auch da ist mit Home-Office, Kinderbetreuungsmöglichkeiten, Teilzeitmodellen und flexibleren Arbeitszeiten bereits einiges erreicht worden. Ich mache mir aber Sorgen, dass uns die Corona-Pandemie diesbezüglich wieder zurückwirft. Denn durch den Wegfall der Kinderbetreuung und der Schulen reduzieren Frauen ihre Arbeitszeit, um die Kinder zu betreuen oder besser im Homeschooling unterstützen zu können. Kinderbetreuung ist aber nicht nur Frauensache, sondern geht beide Elternteile etwas an. Da braucht es meines Erachtens noch mehr gesellschaftliches Bewusstsein. Hand aufs Herz: Können Sie sich für Ihre Position / Tätigkeit eine Frau als Nachfolgerin vorstellen? Wenn sie mich fragen, ob ich mir besser einen Mann oder eine Frau als Nachfolger in meinem Amt vorstellen könnte, dann muss ich Ihnen sagen, dass mir das wirklich egal ist. Für mich ist immer der Mensch wichtig, nicht das Geschlecht. Wichtig wäre mir, dass mein Nachfolger oder meine Nachfolgerin mit Herz, Kompetenz und Durchsetzungsstärke brennt für die Menschen in Bayern und sich einsetzt für dieses wunderschöne Land. red

„Wir brauchen mehr Frauen in verantwortungsvollen Positionen“ Georg Eisenreich, Bayerischer Staatsminister der Justiz. Bild: STMJ

Als erstes würde ich sexistische Hetze im Internet abschaffen. Es ist zutiefst beschämend, was Politikerinnen, Journalistinnen, Mädchen und Frauen allgemein im Internet erleiden müssen. Frauen werden anders als Männer im Netz oft sexistisch attackiert. In Bayern erfassen wir strafbare, sexistische Hate Speech jetzt gesondert in der Statistik, damit wir besser dagegen vorgehen können. Als zweites wünsche

ich mir, dass es ganz selbstverständlich ist, was in Artikel drei des Grundgesetzes verankert ist: Niemand soll wegen seines Geschlechts benachteiligt oder bevorzugt werden. Außerdem brauchen wir mehr Frauen in verantwortungsvollen Positionen. Hand aufs Herz: Können Sie sich für Ihre Position / Tätigkeit eine Frau als Nachfolgerin vorstellen? Selbstverständlich kann ich mir das vorstellen. Nicht das Geschlecht, sondern die Qualifikation sollte entscheidend für eine Position sein. Die erste Frau im bayerischen Kabinett war übrigens eine Juristin. Mathilde Berghofer-Weichner war ab 1974 zuerst Staatssekretärin im Kultusministerium, von 1986 bis 1993 dann bayerische Justizministerin.

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s t n e m e t sta Geschlechtergerechte Arbeitswelt Verena Dietl, 3. Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München Bild: LHM

„Wir brauchen keine Geschlechterstereotype“ Was würden Sie tun, um für ein bisschen mehr Fairness unter den Geschlechtern zu sorgen? Für eine geschlechtergerechte Arbeitswelt werden die Grundsteine bereits in der frühkindlichen Bildung gelegt. Wie oft erleben wir, dass Mädchen dazu erzogen werden, brav, hübsch und höflich zu sein, während Jungen dagegen ermutigt werden, frech, wild und mutig zu sein. Kinder werden aktiv in diese Rollen gedrängt. Das muss endlich aufhören. Wir brauchen keine Geschlechterstereotype, die unseren Kindern vermitteln: Männer werden Ärzte, Frauen werden Krankenschwestern. Damit Frauen und Männer die gleichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhalten, halte ich geschlechterparitätische Stellenbesetzungen für sinnvoll. Dabei werden Frauen und Männer jeweils hälftig berücksichtigt. Was in der Politik schon lange üblich ist, könnte ich mir auch gut für Unternehmen vorstellen. Wenn sowohl weibliche als auch männliche Perspektiven in wichtige Planungen einfließen, werden Entscheidungsprozesse optimiert. Die Unternehmen werden flexibler und leitungsfähiger, würden also enorm davon profitieren. Wenn wir wollen, dass Frauen und Männer die gleichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhalten, brauchen wir dafür unbedingt Entgeltgleichheit – also gleiches Geld für gleiche und gleichwertige Arbeit. Davon sind wir leider noch meilenweit entfernt. 21 Prozent beträgt die Lohnlücke zwischen dem Einkommen von Männern und Frauen in Deutschland. Damit sind wir Schlusslicht im internationalen Vergleich. Wir brauchen die Aufwertung von frauentypischen Berufen. Die Berufswahl im sozialen wie im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich muss frei von Rollenstereotypen oder Barrieren bei der Vereinbarkeit von Familie und Karriere erfolgen. Hier ist die Politik gefragt. Sie muss Unternehmen in die Pflicht nehmen, Arbeitskräfte fair und gleich zu bezahlen. Dabei darf es keine Rollen spielen, ob Arbeitnehmer*innen Teilzeit oder Vollzeit arbeiten. red

Katharina Habersbrunner, WECF – Women Engage for a Common Future. Bild: WECF

„Mitsprache und Repräsentation auf allen Entscheidungsebenen“ Was würden Sie tun, um für ein bisschen mehr Fairness unter den Geschlechtern zu sorgen? Wir brauchen mehr Geschwindigkeit und entschlossenes Handeln für gleiche Bezahlung, gute Betreuungsstrukturen und mehr Frauen auf allen Entscheidungsebenen und vor allem mehr Wissen für die Notwendigkeit der Gleichstellung. Kein Land der Welt hat bisher Gleichstellung der Geschlechter erreicht. Auch in Deutschland haben Frauen noch immer nicht dieselben Verwirklichungschancen wie Männer. Das wird im Gleichstellungsbericht der Bundesregierung deutlich dargestellt. Frauen verdienen weniger (sog. Gender pay gap von 20 Prozent bei gleicher Qualifikation für 2019 in Deutschland), sie arbeiten häufiger in Teilzeit und verrichten den größten Teil der unbezahlten Sorgearbeit. Die gesellschaftlich notwendige, Pflegearbeit – professionell wie häuslich – wird mehrheitlich von Frauen geleistet, nicht oder schlecht bezahlt, verstärkt durch Corona. Wir brauchen eine Arbeitswelt, die den Menschen mehr Zeit für Betreuungsaufgaben und eine Betreuungsstruktur zur Verfügung stellt und die soziale Absicherung der Betreuungsund Familienarbeit gewährleistet. Familienfreundliche Arbeitszeitmodelle können ein Beispiel sein. Mitsprache und Repräsentation von Frauen auf allen Entscheidungsebenen ist ein zentraler Faktor, der beispielsweise durch Quoten und Förderprogramme erreicht werden kann. Gendertrainings für LehrerInnen, ArbeitgeberInnen, etc. wären wichtig! Frauenrechte sind Menschenrechte und Menschenrechte sind Frauenrechte. Somit profitieren alle von der Stärkung der Frauenrechte, von mehr Diversität und vor allem auch von der Expertise der Mädchen und Frauen. Hand aufs Herz: Können Sie sich für Ihre Position / Tätigkeit eine Frau als Nachfolgerin vorstellen? Was für eine Frage, die wir uns gar nicht mehr stellen sollten!!! Es geht um Expertise, Diversität, Engagement und Motivation und nicht ums Geschlecht. Auf jeden Fall kann ich es mir vorstellen. Zumal in unserem Verein „WECF – Women Engage for a Common Future“ mehrheitlich Frauen arbeiten, auch in den Führungsebenen. red

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s t n e m e t sta „Du kannst das!“ Claudia Köhler, Landtagsabgeordnete der Grünen. Bild: B90/Grüne Wir brauchen dringend Fachkräfte in vielen Berufen: Technik, Informatik, Pflege, Gesundheit, Kinderbetreuung, Schule – na, wen haben Sie sich beim Lesen jeweils vorgestellt? Wir brauchen alle, Männer, Frauen, queere Menschen – ganz egal! Wir müssen uns schon ganz von Anfang an um eine gute, geschlechterunabhängige Ausbildung der Kinder kümmern. Unsere Sprache vermittelt ganz früh, „wer was machen darf“: Ingenieur, Manager, Arzt, aber Krankenschwester, Lehrerin. Ich bin fest davon überzeugt, dass sich solche Bilder einprägen und es kostet nichts, schon hier anzusetzen und auf die Sprache zu achten. Im Kindergarten sollen alle Fußballspielen, werken, kochen und tanzen dürfen, die es wollen. In der Schule brauchen wir eine geschlechtsunabhängige Förderung aller Fächer – egal, ob Sprachen, Chemie oder Mathematik. Wo es große Unterschiede gibt, muss man versuchen, Interesse zu wecken. Leider sind im Landkreis München soeben die MINT-Programme, die ganz besonders auch Mädchen gefördert und den Übergang von der Schule zum Beruf beglei-

„Es muss ein Umdenken stattfinden“ Thomas Geppert, Landesgeschäftsführer DEHOGA Bayern. Bild: Dehoga Bayern Die Fairness unter den Geschlechtern beginnt bereits im Kopf. Schon Kinder hören – auch im 21. Jahrhundert und auch bei uns hier im fortschrittlichen Deutschland – Sätze wie „Weine nicht wie ein Mädchen“ oder „Jungs sind stark!“. Mädchen etwa nicht? Sätze wie diese prägen uns und das auch in unserem beruflichen Werdegang. Auf diese bereits durch die Sprache beeinflusste Prägung sollten schon Familien im täglichen Alltag achtgeben. Ebenso sehe ich hier auch die Schulen in der Pflicht. Initiativen wie der Girls‘- und Boys‘ Day setzen bereits richtige und wichtige Signale für Berufs- und Studienwahl frei von Geschlechterklischees. Nach wie vor existieren jedoch als grundlegende Problematik geschlechtsspezifisch geteilte

tet haben, gekappt worden. Gleiche, diskriminierungsfreie Lohnverhältnisse werden wir nur mit Entgelttransparenz erreichen. Prekäre Arbeitsverhältnisse, die Frauen und Männern keine Rentenabsicherung geben, darf es nicht mehr geben. Hetze und Gewalt gegen Frauen, ob am Arbeitsplatz oder zuhause, muss konsequent verfolgt und bestraft werden. Soziale Berufe müssen viel besser bezahlt werden. Eine politische Vertretung in den Gremien, also Gemeinderat, Landtag, Bundestag, die dem tatsächlichen Anteil an der Gesellschaft entspricht, würde eine gerechtere Politik gestalten. Das ist aber nur mit Quoten zu erreichen – denn das Gegenteil haben wir nun lange genug ausprobiert. Gerade in der Krise erleben wir die Gefahr, dass die Kinderbetreuung und der Haushalt wieder an den Frauen hängen bleiben – mit dem Argument, sie verdienten weniger. Also ein Teufelskreis. Als gute Fee würde ich mehrmals schnippen. Ich würde mehr männliche Lehrkräfte in die Schulen zaubern. Ich würde mehr Frauen in Vorstandsetagen und die Parlamente zaubern. Ich würde allen Mamas und Papas tatsächlich Elternzeit und Teilzeit ermöglichen, damit sie sich die Familien- und Hausarbeit teilen können. Und natürlich würde ich mit einem Streich die Gehaltszettel der Frauen von denen der Männer kopieren. Hand aufs Herz: Können Sie sich für Ihre Position / Tätigkeit eine Frau als Nachfolgerin vorstellen? Freilich kann mein*e Nachfolger*in ein Mann, eine Frau oder eine queere Person sein. Sie muss sich für die Menschen einsetzen und mit Herz und Verstand bei der Sache sein, das alleine zählt.

Arbeitsmärkte. Diese bringen vor allem für Frauen tendenziell schlechtere Arbeitsbedingungen, niedrigere Einkommen, ein niedrigeres Sozialprestige sowie höhere Armutsrisiken mit sich. Zudem stoßen Frauen auf erhebliche Hindernisse beim Aufstieg in höhere Etagen der Berufshierarchien. Es muss ein Umdenken aller stattfinden und die eingefahrene traditionelle Rollentrennung aufgebrochen werden. Gesellschaft, Politik und Unternehmen sind hier in der Pflicht, allen Menschen unabhängig ihres Geschlechts die gleichen Chancen zu gleichen Bedingungen zu eröffnen. Die Politik, welche die richtigen Rahmenbedingungen schafft und Unternehmen, die alle gleich fördern und fordern und Potenzial ohne Wertung einsetzt. Können Sie sich für Ihre Position / Tätigkeit eine Frau als Nachfolgerin vorstellen? Selbstverständlich! Ich hatte eine Frau als Vorgängerin und habe eine Präsidentin an der höchsten Spitze des Verbandes, zudem zeichnet sich unsere Branche dadurch aus, dass Führungspositionen mehrheitlich von Frauen eingenommen werden. Hier bin eher ich der Exot. Aber ich weiß um die Wichtigkeit des Themas, daher hoffe ich, dass eine solche Frage in naher Zukunft keine Rolle mehr spielt.

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s t n e m e t sta Geschlechtergerechte Arbeitswelt „Die eigene Existenzsicherung im Auge behalten“ Nicole Lassal, Städtische Gleichstellungsbeauftragte und Leiterin der Gleichstellungsstelle für Frauen. Bild: LHM Was würden Sie tun, um für ein bisschen mehr Fairness unter den Geschlechtern zu sorgen? Angemessene Bezahlung für „typische Frauenberufe“, die paritätische Verteilung von Erziehungs- und Pflegezeiten sowie wirksame Maßnahmen gegen den Gender Pay Gap – das wären die Wünsche der Gleichstellungsstelle für Frauen. Junge Frauen und Mädchen stehen an der Spitze der Statistik bei der Erreichung von Schulabschlüssen, sie können diese aber nicht in Karriere und Einkommen umsetzen. Bereits bei der Berufswahl entscheiden sie sich häufig für „typische“ Frauenberufe in personenbezogenen Dienstleistungsberufen, die weniger Gehalt und Aufstiegschancen ermöglichen. Obwohl gerade diese Berufe während der Corona-Pandemie sich als „systemrelevant“ erwiesen haben. Die Erwerbsquote von Frauen ist zwar in den letzten Jahren stark gestiegen und mittlerweile beinahe so hoch wie die von Männern, Frauen sind aber wesentlich mehr in Teilzeit, in Minijobs und im Niedriglohnsektor beschäftigt. Frauen verzichten nach wie vor zur Versorgung von Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen auf zugunsten der unbezahlten Sorgearbeit auf bezahlte Erwerbsarbeit. Unterbrechungen von Erwerbsarbeit sowie Teilzeittätigkeiten sind in der Berufswelt immer noch Karrierehemmnisse, damit bleibt Frauen der Weg in Führungspositionen und höhere Vergütungen verwehrt. Entsprechend sind sie während der Erwerbstätigkeit vom Gender Pay Gap, im Alter vom Gender Pension Gap betroffen. Unser Appell an die jungen Frauen: Bei der Berufswahl und im Berufsleben die eigene Existenzsicherung immer im Auge behalten. Können Sie sich für Ihre Position / Tätigkeit eine Frau als Nachfolgerin vorstellen? Ich rechne fest mit einer Frau als Nachfolgerin.

Katrin Habenschaden, 2. Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München. Bild: Jürgen Liebherr

„Stärkere Veränderung in den Köpfen“ Das wäre wirklich mein Traum – wenn ich mit Fingerschnippen mehr Gerechtigkeit herstellen könnte. Ich hätte auch eine Idee, wo ich anfangen würde, nämlich bei den Kindern. Bei blauen Matschhosen und rosa Kleidchen, bei Backnachmittagen im Mädchentreff und Abenteuerausflügen in den Wald für Jungs. Das ist alles für sich kein Problem, aber mit dem Blick aufs große Ganze ist es einfach unglaublich, wie stark unsere Gesellschaft Menschen von Kindesbeinen an in Geschlechterrollen presst. Vielleicht fragen Sie sich, was das mit Ihrer Berufswahl zu tun hat. Sehr viel, denn nur weil es diese Geschlechterrollen und Klischees gibt, gibt es auch vermeintliche Männer- und Frauenberufe. Warum sollte ein Junge kein guter Grundschullehrer oder Arzthelfer sein? Warum ein Mädchen keine gute Mechatronikerin oder IT’lerin? Das Problem ist, dass diese Berufe sehr unterschiedlich bezahlt werden. Die Lücke bei den Gehältern von Männern und Frauen erklärt sich in der Regel nicht damit, dass der Erzieher mehr verdient als die Erzieherin. Aber in technischen Berufen kann man fast immer mehr Geld verdienen als im Sozialbereich. Ich kann Ihnen nur raten, bei der Berufswahl Ihren eigenen Wünschen, Interessen und Talenten zu folgen. Lassen Sie sich nicht von vermeintlichen Männer- oder Frauenberufen abschrecken oder leiten. Wenn’s ums Geld geht, wird später ein anderer Punkt wichtig: Wer weniger arbeitet, verdient meist auch weniger. Nach wie vor reduzieren Frauen ihre Arbeitszeit stärker als Männer, wenn es darum geht, sich um Kinder oder pflegebedürftige Angehörige zu kümmern. An dem Punkt würde ich auch gerne schnippen. Wir brauchen andere Rahmenbedingungen, um eine faire Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit zu erreichen. Stichworte sind hier die Abschaffung des Ehegattensplittings oder andere Regeln für Mini-Jobs. Und wir brauchen auch hier eine noch stärkere Veränderung in den Köpfen. Der Mann als Ernährer, die Frau als sorgende Mutter – stellen Sie sich Ihre Zukunft wirklich so vor? Es macht einfach viel mehr Spaß, sich die Arbeit aus beiden Sphären zu teilen – Sorgen und Freude mit der Familie, Herausforderungen und Erfolge im Job. Einen letzten Fingerschnippser widme ich Corona und wünsche das Virus hinter einen sicheren Schutzwall aus Impfstoffen und Medikamenten. Ich weiß, wie wichtig für junge Menschen das Leben und Erleben ist. Feiern, reisen, Sport oder Freunde treffen. Ich wünsche mir sehr, dass all das bald wieder möglich ist. Können Sie sich eine Frau als Ihre Nachfolgerin vorstellen? Selbstverständlich kann ich mir eine Frau als Nachfolgerin im Amt vorstellen. Ich hoffe, dass eine rein männlich besetzte Stadtspitze ohne Bürgermeisterin oder Oberbürgermeisterin nur noch in den Geschichtsbüchern zu finden ist.

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s t n e m e t sta „Die Chancen sind für alle da“ Franz Xaver Peteranderl, Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Bild: Handwerkskammer für München und Oberbayern Ich glaube nicht, dass es unter den Geschlechtern an Fairness mangelt. Was ich aber sehr wohl beobachte ist, dass vielerorts Chancen nicht genutzt werden. Wenn ich auf das Handwerk schaue, dann sehe ich unter den rund 130 Ausbildungsberufen keinen einzigen, der nicht auch Frauen Karrierechancen bietet. Von der Auszubildenden über die Gesellin und Meisterin bis zur Unternehmerin tragen Frauen tagtäglich zum Erfolg der über 79.000 Handwerksbetriebe in Oberbayern bei. Fast jede vierte Gründung im Handwerk erfolgt durch eine Frau und fast jede fünfte erfolgreiche Meisterprüfung wird von einer Frau absolviert. Auf der anderen Seite liegt der Anteil der Frauen bei neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen im Handwerk erst bei rund 20 Prozent. Insbesondere in den gewerblich-technischen Berufen sind Frauen noch deutlich unterrepräsentiert. Das muss sich ändern. Genauso wünsche ich mir mehr Männer in bisher vordringlich von Frauen besetzten Berufen, wie den

Friseuren oder Maßschneidern. Ich wünsche mir auch bei Eltern und Lehrern ein Umdenken, die ja die Entwicklung unserer Jugendlichen maßgeblich beeinflussen. Vor fast 40 Jahren fragte Herbert Grönemeyer in seinem legendären MännerSong: „Wann ist ein Mann ein Mann?“ Noch immer scheint die Antwort darauf zu sein: Wenn er als Alleinverdiener eine Familie ernähren kann. Dieses Rollenbild ist völlig antiquiert. Heutzutage geht es auch andersherum: Frauen sind als Handwerkerinnen die Hauptverdiener, während sich der Mann daheim um die Kinder kümmert. Hand aufs Herz: Können Sie sich für Ihre Position als Chef Ihres Bauunternehmens und als Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern eine Frau als Nachfolgerin vorstellen? Natürlich! Ich hätte meine Töchter gerne in irgendeiner Form im Familienunternehmen gesehen. Beide haben sich jedoch für eine andere berufliche Laufbahn entschieden. Das respektiere ich als Vater nicht nur, sondern unterstütze es auch. Ich halte überhaupt nichts davon, Kinder in diese oder jene Richtung zu drängen. Und selbstverständlich kann ich mir auch an der Spitze unserer Handwerkskammer eine Frau vorstellen – wobei das letztendlich die Vollversammlung in einer geheimen Wahl entscheidet. Die Vizepräsidentin unserer Arbeitgeberseite, Carola Greiner-Bezdeka, ist eine sehr erfolgreiche Unternehmerin im Elektrohandwerk. Im Handwerk zeigt sich auch, dass die Betriebe gerade dann am stärksten sind, wenn sie von einem Ehepaar geleitet werden. 75 Prozent der Handwerksbetriebe sind Familienbetriebe. Ob dort eine Chefin oder ein Chef die Geschäfte führt, ist völlig egal. Die Chancen sind für alle da. Sie müssen nur genutzt werden.

„Das Wichtigste muss sich in den Köpfen ändern“ Kristina Frank, Kommunalreferentin der Landeshauptstadt München Bild: LHM Endlich würde ich die Geschlechterklischees wegzaubern. Kein Schubladendenken mehr wie „Männer haben mehr technisches Verständnis“ oder „Frauen haben ihre Stärken im kommunikativen Bereich“. Jeder Mensch sollte individuell mit seinen Stärken und Schwächen gesehen und gefördert werden– unabhängig vom Geschlecht. Im April gibt es den Girl’s Day in der Stadt, bei dem wir gerade Mädchen für als untypisch wahrgenommene Berufe begeistern wollen. Das Wichtigste muss sich in den Köpfen ändern, wobei wir da schon auf einen guten Weg sind: Ich kenne viele Familien, in denen es selbstverständlich ist, dass sich Eltern Kinderbetreuung und Haushalt fair aufteilen. Dazu muss gewährleistet sein, dass wer auch immer sich um Kinder oder ältere Angehörige kümmert, die nötige

Unterstützung bekommt. Ausreichende Angebote für alle, gerade für Alleinerziehende, würde ich als nächstes aus dem Hut ziehen. Digitalisierung, Home Office und flexiblere Arbeitszeiten sind ein weiterer Schlüssel, Arbeit und Familie zu vereinen. Jedenfalls, wenn sich die Lasten damit nicht einseitig zuungunsten eines Parts verschieben. Dasselbe gilt für politisches Engagement: Ein großer Schritt dafür wurde jetzt von der bayerischen Landesregierung gemacht. Ab April soll es möglich sein, an Stadtratssitzungen online teilzunehmen. Das ermöglicht vielen jungen Eltern eine aktive Teilhabe an demokratischen Entscheidungen. Können Sie sich eine Frau als Ihre Nachfolgerin vorstellen? Qualifikation und Eignung einer Person haben nichts mit ihrem Geschlecht zu tun. Das gilt auch für meine Position. Trotzdem würde ich – ebenso wie ich mich für Mutterschutz und Elternzeit für ehrenamtliche Stadträtinnen eingesetzt habe – gerne noch einiges anstoßen, um für meine Nachfolger das Amt einer Stadtministerin/eines Stadtministers noch attraktiver zu gestalten. Beispielsweise sollte es auch hier möglich sein, in Teilzeit zu arbeiten.

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NEWS & TRENDS Aktuelles vom Arbeitsmarkt „Wir brauchen den Nachwuchs“ Das Handwerk ist etwas besser durch die Corona-Krise gekommen als andere Wirtschaftsbereiche München · Ausbildung in Zeiten von Corona: ein Thema, das in allen Wirtschaftsbereichen eine große Rolle spielt. Das bayerische Handwerk spricht sich beispielsweise klar dafür aus, die von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil initiierte „Ausbildungsprämie“ auch in diesem Jahr auszuzahlen. „Eine große Rolle bei der Entwicklung des Lehrstellenmarkts dürfte spielen, wie lange der aktuelle Lockdown noch dauert, ob es eine dritte Welle gibt und wie stark diese ausfällt. Daher wäre es sinnvoll, Betriebe zu belohnen, die auch in der Krise ihr Ausbildungsniveau halten“, betont Franz Xaver Peteranderl, Präsident des Bayerischen Handwerkstages (BHT).

„Die Ausbildung spielt im Handwerk eine entscheidende Rolle“ 2020 wurden im bayerischen Handwerk rund 24.000 Lehrverträge geschlossen. Das waren 5,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Das Handwerk ist damit etwas besser durch die CoronaKrise gekommen als andere Wirtschaftsbereiche. „Grundsätzlich spielt die Ausbildung im Handwerk eine entscheidende Rolle, um den Fachkräftemangel abzumildern“, sagt Franz

Xaver Peteranderl. Wichtig sei außerdem, dass schon bald wieder Maßnahmen zur Berufsorientierung stattfinden können, etwa auf Präsenz-Ausbildungsmessen oder in den Bildungsstätten des bayerischen Handwerks. Auch Praktika helfen dabei, Jugendliche an die Berufe heranzuführen, so der BHTPräsident: „Ich glaube, dass unsere Betriebe mit entsprechender Unterstützung der Politik auch in 2021 wieder auf dem gewohnten Niveau ausbilden werden.“

„Nicht alle Bereiche sind gleich betroffen“ Dass man trotz des Einbruches bei den Lehrverträgen im vergangenen Jahr gut durch die Krise gekommen sei, sagt auch Alexander Dietz, Ausbildungsberater bei der Handwerkskammer für München und Oberbayern. „Auch wenn das nicht alle Bereiche gleichermaßen betrifft: schaut man zum Beispiel auf die Friseur- und Kosmetikbetriebe sieht es anders aus.“ Generell eine Einschätzung zum Ausbildungsjahr für 2021 abzugeben, findet er schwierig. „Das ist ein bisschen wie der Blick in die Glaskugel. „Wir möchten vor allem Mut machen und sagen unseren Betrieben, dass sie auf alle Fälle weiter Ausbildungsplätze anbieten sollen. Es muss weitergehen. Wir brauchen den Nachwuchs.“

Duale Berufsausbildung: 2020 wurden im bayerischen Handwerk rund 24.000 Lehrverträge geschlossen - 5,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Bild: HWK / Falk Heller / www.argum.com

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„Ein persönliches Gespräch kann durch nichts ersetzt werden“ Alexander Dietz ist sich bewusst, dass viele Handwerksbetriebe Sorgen haben. „Niemand weiß, wie es schlussendlich weitergeht und welche Auswirkungen die Krise noch haben wird. So ehrlich muss man sein.“ Hinzu komme für ihn und seine Kollegen das Problem, „dass kaum mit Schülern in Kontakt kommen. Wir versuchen das zwar virtuell zu lösen, aber klar ist: ein persönliches Gespräch kann durch nichts ersetzt werden.“ Die Ausbildungen im Handwerk beginnen, wie in anderen Bereichen auch, offiziell am 1. September. „Ein Einstieg ist aber auch später möglich.“

„Zur Berufsorientierung ist ein Praktikum wichtig“ Aufgrund der Corona-Krise sind auch Praktika im Vorfeld einer Ausbildung nur eingeschränkt oder gar nicht möglich. „Das ist ein schwieriges Thema, weil viele Schüler und Schülerinnen im vergangenen Jahr kein Praktikum machen konnten. Ohne Praktikum ist die Suche nach einem Ausbildungsplatz schwierig“, erklärt Alexander Dietz. Nichtsdestotrotz sei es wichtig, dass die Handwerksbetriebe weiterhin die Möglichkeit eines Praktikums anbieten. „Daran sind wir sehr interessiert. Denn zur Berufsorientierung ist ein Praktikum ungemein wichtig – zum einen für die jungen Menschen, zum anderen aber natürlich auch für die Betriebe.“

„Signal für die Zukunft“ Aktuell sei es so, dass viele Betriebe, die ausbilden wollen, ihre Ausbildungsverträge ohne Praktikum abschließen. „Das geht

Auch für junge Frauen ist eine Ausbildung im Handwerk interessant. Die Weiterbildungs- und Aufstiegschancen sind gut. Bild: HWK / www.argum.de / Thomas Einberger

nicht anderes, denn sonst würde zu viel wegbrechen. Da müssen unsere Betriebe kreativ sein und es auf diesem Weg ausprobieren. Unser Ziel muss es sein, auch unter den aktuellen Voraussetzungen weiterhin Ausbildungsplätze anzubieten – als ein Signal für die Zukunft“, so Alexander Dietz weiter. „Wir alle wissen, dass wir vor großen Herausforderungen stehen – gerade im Ausbildungsplatzbereich. Fakt ist aber auch: der Ausbildungsmarkt ist viel zu wichtig, als das er von der Politik vergessen werden darf. Wir brauchen jungen Menschen, die eine Ausbildung machen – und natürlich die Betriebe, die weiter ausbilden. Es ist eine Investition in die Zukunft.“

„Nachholeffekte werden einsetzen“ Alexander Dietzt blickt trotz aller Sorgen optimistisch in die Zukunft. Die Strukturen in den Handwerksbetrieben seien gut, man sei zudem auch in der breiten Masse gut aufgestellt. „Es wird sicher mit Vollgas weitergehen, sobald der Schalter umgelegt ist und wir die Pandemie, zumindest einigermaßen, im Griff haben. Es wird auch die Zeit kommen, in der der Nachholeffekt einsetzen wird. Arbeit gibt es im Handwerk mehr als genug – und zwar in allen Bereichen. Deshalb bin ich ziemlich sicher, dass es positiv weitergehen wird.“ Wer sich für eine Ausbildung im Handwerk interessiert, hat die Möglichkeit, sich direkt an Alexander Dietz zu wenden und sich beraten zu lassen – entweder per Email an alexander.dietz@hwk-muenchen.de oder unter der Telefonnummer (089) 5119-221. red

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NEWS & TRENDS

NEWS & TRENDS Aktuelles vom Arbeitsmarkt Tarifliche Ausbildungsvergütungen weiter gestiegen Erhöhung fällt aber schwächer aus als in den Vorjahren München · Die tariflichen Ausbildungsvergütungen in Deutschland sind 2020 im Vergleich zum Vorjahr im bundesweiten Durchschnitt um 2,6 Prozent gestiegen. Der Vergütungsanstieg fiel damit geringer aus als 2019 (3,8 Prozent) und 2018 (3,7 Prozent). Insgesamt lagen die tariflichen Ausbildungsvergütungen 2020 in Deutschland bei durchschnittlich 963 Euro brutto im Monat. Für Westdeutschland wurde ein durchschnittlicher Betrag von 965 Euro ermittelt, in Ostdeutschland waren es 939 Euro. Somit wurden in Ostdeutschland 97 Prozent der westdeutschen Vergütungshöhe erreicht. Prozentual wurden die tariflichen Ausbildungsvergütungen 2020 im Osten (3,8 Prozent) deutlicher erhöht als im Westen (2,6 Prozent). Dies sind zentrale Ergebnisse der Auswertung der tariflichen Ausbildungsvergütungen für das Jahr 2020 durch das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Das BIBB wertet die tariflichen Ausbildungsvergütungen seit 1976 jährlich zum Stichtag 1. Oktober aus. Für 2020 wurden die durchschnittlichen Vergütungen für 171 Berufe in West- und 114 Berufe in Ostdeutschland ermittelt und in der BIBB-Datenbank „Tarifliche Ausbildungsvergütungen“ (www.bibb.de/ausbildungsverguetung) erfasst. Bei der Berechnung der gesamtdeutschen Durchschnittswerte sowie der Durchschnittswerte für Ost- und Westdeutschland wurden darüber hinaus alle Ausbildungsberufe berücksichtigt. Inwieweit sich in den aktuellen Zahlen bereits Auswirkungen der Corona-Krise niedergeschlagen haben oder ob der schwächere Anstieg auf den sich zuvor schon abzeichnenden wirtschaftlichen Abschwung zurückzuführen ist, kann derzeit noch nicht abschließend beurteilt werden. So wurden beispielsweise in einigen Branchen anstehende Tarifverhandlungen aufgrund der Corona-Pandemie verschoben, in anderen bereits zuvor festgelegte Tariferhöhungen umgesetzt.

Durchschnitt über alle Ausbildungsjahre über 1.100 Euro. Dazu zählen beispielsweise die Berufe Kaufmann/-frau für Versicherungen und Finanzen (1.105 Euro), Bankkaufmann/-frau (1.112 Euro) und Maurer/-in (1.174 Euro). Insgesamt erhielten rund 46 Prozent der Auszubildenden, die in einem tarifgebundenen Betrieb lernten, Vergütungen von mehr als 1.000 Euro. Bei etwa einem Fünftel der Auszubildenden lagen die tariflichen Ausbildungsvergütungen 2020 unterhalb von 800 Euro. Zu ihnen gehören Auszubildende in den Berufen Maler/-in und Lackierer/-in (781 Euro), Florist/-in (744 Euro), Fachverkäufer/-in im Lebensmittelhandwerk (741 Euro), Bäcker/-in (717 Euro) und Friseur/-in (632 Euro). Die insgesamt niedrigsten tariflichen Ausbildungsvergütungen gab es mit 599 Euro im Beruf Schornsteinfeger/-in. Zwischen den Ausbildungsbereichen unterschieden sich die Ausbildungsvergütungen 2020 ebenfalls deutlich. Über dem gesamtdeutschen Durchschnitt von 963 Euro lagen die tariflichen Ausbildungsvergütungen im Öffentlichen Dienst (1.076 Euro) sowie in Industrie und Handel (1.017 Euro), darunter in der Landwirtschaft (898 Euro), im Bereich der freien Berufe (892 Euro) sowie im Handwerk (850 Euro). red

Erhebliche Unterschiede zwischen den Ausbildungsberufen Zwischen den Ausbildungsberufen bestanden auch 2020 erhebliche Unterschiede in der Vergütungshöhe. Die im gesamtdeutschen Durchschnitt höchsten tariflichen Ausbildungsvergütungen wurden im Handwerksberuf Zimmerer/Zimmerin mit monatlich 1.235 Euro gezahlt. In insgesamt elf Berufen lagen die tariflichen Vergütungen im

Im bundesweiten Vergleich sind die tariflichen Ausbildungsvergütungen in Deutschland im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2019 im Durchschnitt um 2,6 Prozent gestiegen. Bild: BIPP, V.Poth – Fotolia.de

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INFORMIEREN & ORIENTIEREN „Niemand darf sich entmutigen lassen“ Viele Gastronomie-Betriebe lassen sich im Corona-Lockdown gemeinsam mit Ihren Auszubildenden einiges einfallen München · Der Corona-Lockdown trifft einige Branchen härter als andere. Einer der am härtesten betroffenen Bereiche ist die Gastronomie. Wie bildet man eigentlich aus, wenn die Betriebe praktisch auf null heruntergefahren oder ganz geschlossen sind – in einer Zeit ohne Gäste und ohne Veranstaltungen? „Der erste Gedanke in so einer Situation wäre gewesen, die Auszubildenden freizustellen“, erzählt Susanne Droux, Geschäftsführerin Berufsbildung des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga Bayern e.V. „Aber genau das Gegenteil ist passiert, denn die Betriebe haben ihre Auszubildenden behalten und verschiedene Projekte mit ihnen gemacht.“

Kreative Ideen Bekannterweise macht Not erfinderisch und so haben sich einige Gastronomie-Unternehmen einiges einfallen lassen, um ihre Auszubildenden trotz geschlossener Betriebe gut durch die Krise zu bekommen. Extrem kreativ gehe es zu. „Das hat uns selbst überrascht“, sagt Susanne Droux. Angefangen von „Essen to go“ über Instandhaltungsaufgaben in den Häusern bis hin zu Housekeeping in den Hotels. „Da waren ganz viele sehr kreativ im Umgang mit den Jugendlichen. Viele haben mit ihren Azubis zudem auch Karrieregespräche und Prüfungsvorbereitungen gemacht.“

„Die Unternehmen lassen die Azubis nicht alleine“ Natürlich sei es unendlich schade, dass der „Corona-Jahrgang“ an Auszubildenden auf so viele Highlights verzichten haben müsse. „Sie konnten spannende Gäste und festliche Events wie Hochzeiten und Gala-Abende nur teilweise live miterleben“, so die Diplom-Betriebswirtin weiter. Umso mehr seien die vielfältigen Aktionen der Branche für ihre Azubis ein Lichtblick. „Davon haben im Übrigen beide Seiten profitiert – die Unternehmer und die Auszubildenden. Sie haben sich besser kennengelernt und sich gegenseitig motiviert. Zudem hat untereinander ein Wissenstransfer stattgefunden. Das ist richtig toll.“ Im Grunde resultiere das Ganze auch aus einer Art Überlebensstrategie für die Betriebe. „Aber dennoch bewerte ich es positiv und bin begeistert über den Einfallsreichtum. Viele Unternehmer

Einfallsreichtum in Zeiten der Corona-Krise: viele Betriebe des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes haben ihre Azubis in der Krise nicht alleine gelassen. Bild: Dehoga Bayern

wollen ihre Azubis nicht allein lassen.“

„Wir haben niemanden verloren“ Die Abschlussprüfungen haben insgesamt alle stattfinden können. „Wir haben niemanden verloren und für die Auszubildenden gab es keinerlei Zeitverlust“, betont Susanne Droux. Insgesamt sei die Ausbildungssituation in der Branche dennoch schwierig, denn es habe im vergangenen Jahr einen Rückgang von 20 Prozent bei den Auszubildenden gegeben. „Wir wollen keine Corona-Generation. Unser Ziel ist nicht, dass wir einen kompletten Jahrgang vergessen. Das würde sich später rächen. Aber eines ist klar: es wird nicht mit diesem Enthusiasmus eingestellt werden wie zu anderen Zeiten. Es wird zurückhaltender sein, zumindest was die Städte betrifft“, befürchtet Susanne Droux. Großstädte wie München seien stärker vom Lockdown betroffen als die ländlichen Gebiete. „Unsere Häuser in den Städten leben von Messen und Tagungen, Geschäftsreisen und internationalen Gästen. Im ländlichen Raum dominieren die Inlandstouristen. Das ist ein Unterschied.“ Weiter geht’s auf der nächsten Seite

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INFORMIEREN & ORIENTIEREN

INFORMIEREN & ORIENTIEREN „Niemand darf sich entmutigen lassen“ Einfach Bewerbungen einreichen Für junge Menschen, die aktuell auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, hat die Berufsbildungschefin der DEHOGA Tipps parat: „Mein erster Rat an Jugendliche: regional flexibel sein! Und zweitens: Wer sich für eine Ausbildung in unserer Branche interessiert, kann immer bei unseren Betrieben anklopfen oder einfach gleich eine nette Bewerbung einreichen. Bei einer guten Bewerbung besteht immer die Chance auf eine Einladung zum Bewerbungsgespräch, auch wenn der Betrieb vielleicht gar nicht einstellen möchte. Das habe ich schon bei vielen unserer Unternehmer herausgehört“, verrät Susanne Droux.

Praktika sind möglich Interessierte könnten zudem im Internet die dehoga-Berufsberatung, die Berufsportale der Arbeitsagentur oder der Industrie- und Handelskammer nutzen. „Es gibt nach wie vor freie Plätze“, betont Susanne Droux. „Niemand darf sich entmutigen lassen, auch wenn es aktuell vielleicht nicht ganz so einfach ist. Manchmal ist es so, dass sich das Ganze dann zeitlich verschiebt und es Nachholeffekte geben wird.

Mit Maske in der Küche: eine Ausbildung in Zeiten einer Pandemie verlangt allen Beteiligten viel ab. Und das wird nächstes Jahr sicher passieren.“ Und auch Praktika seien in den Ferien möglich. „Das bieten wir nach wie vor an“, erklärt sie weiter.

„Es wird eine Zeit nach Corona geben“ Auch, wenn die Branche extrem unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu leiden hat, baut Susanne Droux auf die Zukunft: „Die Menschen gehen gerne ins Wirtshaus, treffen sich mit Freunden, reisen gerne, feiern Feste mit der Familie und Freunden, gehen gemeinsam ins Museum – das war vor Corona so und das wird auch nach Corona so sein. Das macht mir und unserer Branche Hoffnung. Es wird sich nach den Impfungen wieder normalisieren. Es wird eine Zeit nach Corona geben.“ red

Kreativität ist gefragt: eine Ausbildung trotz geschlossener Lokale und Gaststätten ist nicht ganz einfach. Dennoch haben viele Dehoga-Betriebe mit ihren Auszubildenden geübt. Bilder: Dehoga Bayern

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Ausbildung in Zeiten von Corona Drei Jugendliche und eine Ausbildungsleiterin erzählen

liche „Der persön Kontakt ist g“ sehr wichti Antonia Huber macht ihre Ausbildung bei der Firma Eder GmbH und lernt Verkäuferin. Dadurch dass die Verkaufsflächen im Corona-Lockdown geschlossen sind, vermisst sie den Austausch mit den Kunden. Bild: privat

„Für mich ist da Ganze zum s Aushalten “ Korbinian Wiedemann hat eine Ausbildung zum Land- und BaumaschinenMechatroniker bei der Eder GmbH gemacht und im Frühjahr erfolgreich abgeschlossen. Bild: privat

München/Tuntenhausen · Die Coronakrise betrifft auch den Ausbildungsmarkt. Durch die Pandemie hat jedes zehnte Unternehmen weniger Auszubildende übernommen als ursprünglich geplant. Bei großen Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern war es sogar jeder fünfte Betrieb. Die Ergebnisse stammen aus der Randstad-ifo-Personalleiterbefragung vom dritten Quartal 2020. Im Ausbildungsjahr 2019/20 wurden in 79 Prozent aller deutschen Unternehmen Nachwuchskräfte ausgebildet. Doch bei nur knapp zwei Drittel der Auszubildenden sei die Übernahme wie zu Jahresbeginn geplant verlaufen.

„Praxiserfahrung ist wichtig“ Doch wie sieht es eigentlich bei den Auszubildenden selbst aus? Wie schätzen sie das Ganze ein? Und wie läuft es wirklich im Arbeitsalltag unter Coronabedingungen und in der Berufsschule mit Wechsel- oder Distanzunterricht? „Da ich zum Ausbildungsstart mit einem Laptop ausgestattet wurde, ist der Umstieg auf Homeschooling in der Berufsschule technisch kein Problem. Allerdings ersetzt es keineswegs den Präsenzunterricht“, erzählt Paul Parthum, auszubildender Kaufmann für Büromanagement bei der Handwerkskammer für München und Oberbayern. „Ich freue mich über die Möglichkeit, dass ich

g auf Home ie st m U r e D „ hule der Berufssc schooling in le b m“ ch kein Pro is n ch te r a w Paul Barthum absolviert eine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement bei der Handwerkskammer für München und Oberbayern. Bild: HWK

tageweise im Homeoffice arbeiten kann. Über MS-Teams bin ich mit den Ausbildern und den Kollegen zwar in ständigem Kontakt. Doch auch das ist keine dauerhafte Alternative für die wichtige Praxiserfahrung im Betrieb.“

„Kein Weltuntergang“ Und Bojana Blagojevic betont: „Der Online-Unterricht funktioniert eigentlich ganz gut. Das war im ersten Lockdown noch anders“, sagt die 18-Jährige, die bei der BoKaTA GmbH ihre Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement macht. „Für die Prüfungsvorbereitung hätte ich mir aber gewünscht, dass wir das alle zusammen in der Berufsschule hätten machen können.“ Zusammen mit den Mitschülern lernen, das sei dann doch etwas ganz anderes. „In der Vorbereitung unterstützen und ergänzen wir uns. Das ist online so nicht möglich.“ Und auch der persönliche Kontakt zu den Lehrern fehle. „Aber nichtsdestotrotz komme ich auch so klar. Wir haben eine WhatsAppGruppe und immerhin können wir uns hier austauschen. Deshalb ist die aktuelle Situation für mich kein Weltuntergang. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass wir durch den SchulLockdown in irgendeiner Form abgehängt sind.“

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INFORMIEREN & ORIENTIEREN

INFORMIEREN & ORIENTIEREN Ausbildung in Zeiten von Corona Drei Jugendliche und eine Ausbildungsleiterin erzählen „Manche, wissen nicht, wie es weitergeht“ Dass es aber Betriebe und Unternehmen geben wird, die in diesem Jahr nicht ausbilden, befürchtet Agni Eder. Die Ausbildungsleiterin der Firma Eder ist an ihrem Standort in Tuntenhausen für insgesamt 100 Azubis zuständig. „Im Handwerk läuft es ja tatsächlich noch gut. Aber es gibt andere Bereiche, in denen die Menschen nicht wissen, wie es weitergehen wird.“ Sie sei vor Corona generell immer viel in Schulen unterwegs gewesen, um so direkten Kontakt zu den Jugendlichen zu haben. „Das ist momentan kaum möglich. Ich befürchte, dass viele Schüler weiter zur Schule gehen werden, weil sie nicht wissen, wie es weitergehen wird oder ob sie überhaupt einen Ausbildungsplatz finden.“ Das könne für auszubildenden Betriebe problematisch werden.

Nachhilfeunterricht Und wie schaut es mit den Schulabschlüssen aus? Hat man als potenzieller Ausbildungsbetrieb in Corona-Zeiten einen anderen Blick auf die Noten? „Ich stelle von Haus aus nicht nach Zeugnis ein“, erklärt Angi Eder. „Vielmehr schaue ich mir an, wie die jungen Leute rein passen. Da habe ich mit den Jahren schon Erfahrung gesammelt und kann das gut einschätzen.“ Sie selbst kann sich eigenen Angaben zufolge nicht vorstellen, dass die Noten aus den Abschlusszeugnissen ein Hindernis auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind. „Doch eines ist klar: Der Schul-Lockdown über so lagen Zeit ist natürlich für die Schüler eine brutale Nummer, egal in welcher Jahrgangsstufe.“ In der Firma Eder werden die Jugendlichen aber gut aufgefangen. „Wir haben schon sehr lange einen eigenen Nachhilfeunterricht bei uns in der Firma, den die Azubis innerhalb ihrer Arbeitszeit ausnützen können.“

einzuhalten. „Das funktioniert sehr gut. Da hat sich insgesamt gar nicht viel geändert. Die Situation ist wie sie ist und für mich ist das Ganze zum Aushalten.“ Für die Mechatroniker-Azubis hat die Firma sogar eigens einen alten Stapler in eine Halle gestellt, an dem sie arbeiten konnten. „Wir haben einfach geschaut, dass wir unsere Auszubildenden beschäftigen, so gut es geht, damit sie weiter etwas lernen“, sagt Angi Eder.

„Nicht immer ganz einfach“ Und auch Antonia Huber weiß, was es bedeutet in Zeiten von Corona eine Ausbildung zu absolvieren. Die 19-Jährige hat von Präsenz-Unterricht mit Abstand über Wechselunterricht, dem permanenten Maske tragen in der Schule bis hin zum kompletten Online-Unterricht alles mitgemacht. Auch sie arbeitet bei der Firma Eder und macht eine Ausbildung zur Verkäuferin. Im Anschluss soll dann noch Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel folgen. „Gerade beim Online-Unterricht gab es durchaus viele technische Probleme, was es nicht immer ganz einfach gemacht hat“, erzählt sie. „Insgesamt wäre es natürlich besser gewesen, wenn wir ganz normal in die Schule hätten gehen können. Der persönliche Kontakt ist sehr wichtig – das gilt im Übrigen auch für den Kontakt mit unseren Kunden. Aber dafür habe ich meine Kollegen besser kennengelernt.“ red

„Situation annehmen, wie sie ist“ Dass man die Situation so annehmen muss, wie sie ist, erklärt Korbinian Wiedemann. Der 24-Jährige hat im Frühjahr 2020 seine Ausbildung zum Land- und BaumaschinenMechatroniker bei der Firma Eder abgeschlossen. „Wir tragen im Unterricht Masken. Das war und ist nicht immer angenehm, aber es muss natürlich sein.“ Und in der Arbeit achte man darauf, die Abstände und das Hygienekonzept Ausbildung in Corona-Zeiten mit Maske und Abstand (von links): die beiden Azubis der Firma Eder GmbH, Korbinian Wiedemann und Antonia Huber, zusammen mit ihrer Ausbildungsleiterin Angi Eder. Bild: Eder GmbH

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BERUFSPORTRÄT

Afshin Kimiavi hat seine Ausbildung hauptsächlich im Café Gustum im Klinikum Großhadern absolviert.

Ausbildung im Gastgewerbe Afshin Kimiavi hat im Frühjahr seine Ausbildung zur Fachkraft im Gastgewerbe abgeschlossen München · Es ist keine leichte Zeit, die hinter Afshin Kimiavi liegt. Vor fünf Jahren ist er als Geflüchteter aus dem Iran nach Deutschland gekommen, hat vor zwei Jahren seine Ausbildung als Fachkraft im Gastgewerbe angefangen und nun im Frühjahr 2021 erfolgreich beendet – und das nach einem Jahr, in dem die Gastronomie aufgrund der Corona-Pandemie zwei Mal im kompletten Lockdown war. An das Betreuen, Bedienen und Beraten von Gästen war nicht zu denken.

Bild: sb

„Der Beruf s teht wie kaum ein an derer für Weltoffenhe it“

„Es hat Spaß gemacht“ Mit seinen 34 Jahren ist Afshin Kimiavi zwar nicht im typischen Ausbildungsalter, aber das hat ihn nicht gestört. „Mir hat meine Ausbildung Spaß gemacht und ich bin froh, dass ich übernommen wurde“, sagt er. Absolviert hat der gebürtige Iraner, der in seinem Heimatland Flugzeugmechanik studiert hat, seine Ausbildung bei Wilhelm Gastronomie. Hier war er hauptsächlich im Café Gustum am Klinikum Großhadern eingesetzt. Weiter geht’s auf der nächsten Seite

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BERUFSPORTRÄTS

BERUFSPORTRÄT Sein Studienabschluss sei in Deutschland nicht anerkannt worden und so habe eine Alternative her müssen, wie er betont. Als sich die Chance ergeben hat, eine Ausbildung zur Fachkraft im Gastgewerbe zu machen, hat er nicht lange gezögert. „Über einen Bekannten kam der Kontakt zu Helga Wilhelm zustande. Ich bin nach Deutschland gekommen, um zu arbeiten und Geld zu verdienen“, betont Afshin Kimiavi. „Deshalb habe ich die Chance genutzt. Mittlerweile habe ich meinen festen Arbeitsvertrag. Ich bin sehr glücklich und dankbar.“

habe sie ihn auf seinem Weg durch die Ausbildung immer unterstützt. „Sie war immer für mich da. Das hat mir sehr geholfen“, betont Afshin Kimiavi. Vieles sei auch unter anderem aufgrund von sprachlichen Hürden nicht immer ganz einfach gewesen. Die praktische und die schriftlichen Abschlussprüfungen konnten trotz der Corona-Pandemie zwar einigermaßen normal stattfinden. „Allerdings war das Home-Schooling für mich zu Hause am Laptop schwierig. Der persönliche Kontakt in der Schule hat mir gefehlt, gerade auch zu den Lehrern im Rahmen der Prüfungsvorbereitung.“ Für den praktischen Teil seiner Abschlussprüfung konnte er sich im Betrieb mit seinen Kollegen gut vorbereiten. „Das hat gut geklappt. Alle im Betrieb, egal ob meine Kollegen oder mein Ausbilder, haben mir geholfen, so dass ich üben konnte.“

„Meine Chefin war immer für mich da“

Vielfältiges Aufgabengebiet

Wie alle Gastronomie-Betriebe hat auch Helga Wilhelm, die ihre Firma vor über 25 Jahren gegründet hat, mit den Auswirkungen des Corona-Lockdowns zu kämpfen. Trotzdem

Das Aufgabengebiet einer Fachkraft im Gastgewerbe ist vielfältig: angefangen vom Bestellungen aufnehmen, dem servieren von Speisen über das Ausschenken von Getränken

Ausbildung im Gastgewerbe

Glückwünsche zur bestandenen Abschlussprüfung zur Fachkraft im Gastgewerbe: Afshin Kimiavi zusammen mit seiner Chefin Helga Wilhelm Bild: sb

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und das Dekorieren der Tische sowie das Aufbauen von Büffets bis hin zum Einsatz in der Küche. „Langweilig wird es nie“, sagt Afshin Kimiavi. „Der Job ist abwechslungsreich, jeder Tag ist anders. Das ist spannend.“ Er selbst habe im Rahmen seiner Ausbildung alle Bereiche bei Wilhelm Gastronomie durchlaufen. „Ich habe zum Beispiel in der Küche gearbeitet, war an der Theke und in der Cafébar, im Service, aber auch in der Spülküche tätig und habe mich um die Lieferungen gekümmert.“

„Großer Vertrauensbeweis“ Dazu kommen die unterschiedlichsten Vorbereitungsarbeiten, sei es für ein Bankett oder andere Veranstaltungen. „Mir gefällt jeder Bereich“, betont er. Und seine Chefin ergänzt: „Besonders liegt ihm der Catering-Bereich. Da ist er richtig gut – angefangen von der Planung bis zur Ausführung und der Betreuung“, betont Helga Wilhelm, die ihn nun auch hauptsächlich in diesem Bereich einsetzt. Diese Verantwortung zu bekommen, gefällt Afshin Kimiavi. „Dieser Vertrauensbeweis meiner Chefin freut und motiviert mich. Ich bin eigentlich immer da, wenn ich gebraucht werde, weil ich mich hier in der Arbeit aufgehoben fühle. Für mich ist es ein Glücksfall hier zu sein. Wir sind ein super Team – fast wie eine Familie.“

„Die Welt steht offen“ Menschenscheu sollte man nicht sein, wenn man sich für eine Ausbildung zur Fachkraft im Gastgewerbe interessiert. „In unserem Job ist es wichtig, gerne mit Menschen zu tun zu haben“, erklärt Helga Wilhelm. „Wir müssen kommunikativ sein und oft ist Geduld gefragt.“ Gleiches gelte für eine gewisse körperliche Belastbarkeit. Und auch eine gewisse Flexibilität sei gefragt, gerade im Hinblick auf die Arbeitszeiten. Sie selbst lege auch großen Wert auf Mehrsprachigkeit, sagt die erfahrene Gastronomin. Wer eine Ausbildung zur Fachkraft im Gastgewerbe absolviert hat, dem stehe im Anschluss die Welt offen. „Der Beruf steht wie kaum ein anderer für Weltoffenheit.“

„Die Ausbildung schafft eine gute Basis“ Wer in Deutschland eine Ausbildung gemacht hat, kann in jedem Land der Welt arbeiten. Es gibt in diesem Bereich keine Einschränkungen“, weiß Helga Wilhelm. Dazu komme die Möglichkeit, sich selbstständig zu machen. „Hierfür schafft die Ausbildung eine gute Basis. Die Lebensmittelbranche bietet insgesamt viele Möglichkeiten.“ Das weiß auch Afshin Kimiavi, der sein schon Ziel deshalb auch schon vor Augen hat und von einem eigenen Restaurant in Deutschland träumt, „mit iranischen und internationalen Speisen – und am liebsten mit meiner Chefin als Geschäftspartnerin“, wie er schmunzelnd betont.

Ausbildungsvoraussetzungen: • Hauptschulabschluss • Team- und Kommunikationsfähigkeit • praktische Begabung • Vielseitigkeit Ausbildungsdauer: zwei Jahre Ausbildungsinhalte: • einfache Speisen herstellen und anrichten • Getränke ausschenken • Gasträume herrichten • Gäste empfangen und betreuen • Speisen und Getränke servieren Berufsaussichten: • vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten in der Küche, am Buffet, im Wirtschaftsdienst, im Restaurant. • Aufstiegsmöglichkeiten bei entsprechender Fortbildung Weiterbildungsmöglichkeiten: • Fortsetzung der Ausbildung in mindestens einem Jahr zum Restaurant- oder Hotelfachmann • Fachmann für Systemgastronomie oder Hotelkaufmann oder mindestens zwei Jahren zum Koch. Danach stehen alle Weiterbildungsmöglichkeiten des jeweiligen Berufes offen.

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BERUFSPORTRÄTS

BERUFSPORTRÄT Eine Ausbildung zum Dachdecker oder zur Dachdeckerin ist abwechslungsreich München · „Dachdecker und Dachdeckerinnen sind immer oben auf. Die Arbeit ist vielseitig und der Job einfach spannend“, sagt einer, der es wissen muss: Josef Frank. Er ist Obermeister der Dachdeckerinnung München-Oberbayern und seit über 40 Jahren in diesem Beruf tätig. „Das Dach ist die Krone eines jeden Hauses. Es ist immer wieder erfüllend zu sehen, was man mit eigenen Händen geschaffen hat. Und dazu kommt: Dachdecker und Dachdeckerinnen sind coole Handwerker. Sie sind schwindelfrei und Wind und Wetter ausgesetzt. Wir sind definitiv keine Weicheier.“

wer im „Frauenpo ist Handwerk t“ richtig gu

Ausbildung zum/r Dachdecker/in Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis ist gefragt Der Beruf deckt viele Aufgabenbereiche ab: über die handwerkliche Arbeit hinaus sorgen DachdeckerInnen mit ihrem Wissen dafür, dass alles technisch optimal funktioniert. Sie werden zum Gestalter, der weit mehr kann als die richtige Verarbeitung von unterschiedlichen Materialien. „Bei uns im Beruf wird es nie langweilig. Das ist schon mal klar“, weiß Josef Frank. Die Vielseitigkeit dieses spanenden Berufs erlernen die angehenden DachdeckerInnen in der Berufsausbildung und natürlich in der betrieblichen Praxis. Neben handwerklichem Geschick wird auch technisch Verständnis erwartet.

Immer oben auf: Eine Ausbildung zur Dachdeckerin ist auch für Frauen ohne Probleme machbar. Bild: Dachdeckerinnung München-Oberbayern

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Gute Weiterbildungs- und Aufstiegschancen „Die Lehrzeit beträgt drei Jahre. In der Ausbildung wird vom zweiten zum dritten Lehrjahr ein Schwerpunkt gesetzt, zum Beispiel Flachdach oder Steildach“, erklärt Josef Frank. „Nach der dreijährigen Ausbildung kann man direkt auf die Meisterschule gehen. Nach bestehender Meisterprüfung hat man die Hochschulreife erlangt und kann einen technischen Beruf an der Fachhochschule studieren.“ Und auch die Weiterbildungs- und Aufstiegschancen seien gut. „Als Meister kann man anschließend in die Industrie gehen, sich selbstständig machen, als Bauleiter in einer großen Firma arbeiten oder eben studieren.“

Krisensicher Die Corona-Krise hat für die Dachdeckerbranche keine Folgen. „Dächer werden immer gebraucht“, betont Josef Frank. „Die handwerklichen Leistungen und Tätigkeiten, die wir erbringen, lassen sich nicht digitalisieren. In unserem Bereich werden immer Spezialisten gebraucht. Ich sehe keine gravierenden Auswirkungen durch die Pandemie für unsere Branche.“ Der Job ist krisensicher. Aber eines ist auch klar: es fehlt an Nachwuchs. „Es gibt sehr viele ausbildungswillige Betriebe“, ergänzt Dagmar Dürr von der DachdeckerInnung München-Oberbayern. „Aber leider finden sie keine Lehrlinge.“ Aktuell gebe es in Bayern 400 DachdeckerInnenAzubis, in München und Oberbayern sind es 150. „Wir suchen händeringend nach Auszubildenden.“

Fachkräftemangel Wer sich für eine Ausbildung zum DachdeckerIn interessiere, solle sich deshalb auf alle Fälle bewerben. Und was ein Praktikum betrifft: Grundsätzlich gebe es in den Betrieben immer die Möglichkeit reinzuschnuppern, wie Josef Frank sagt, zum Beispiel in den Ferien. Und auch was die Schulabschlüsse angeht, macht sich der Obermeister der Dachdeckerinnung keine Sorgen: „Das hat auch inmitten einer Pandemie keine Auswirkungen. Das gleiche gilt auch für die Übernahme der Azubis. Diejenigen, die sich anstrengen, werden sicherlich von den Betrieben übernommen. Da bin ich mir sicher. Wir haben ohnehin ein Problem mit dem Fachkräftemangel.“

„Der Beruf steht allen Frauen offen“ Und ja, auch für Frauen sei der Beruf im Übrigen geeignet. „Es gibt mittlerweile sehr viele Hilfsmittel, Kräne etwa“, erklärt Dagmar Dürr. „Der Beruf ist nicht mehr so hart wie früher und deshalb auch für Frauen machbar.“ Etwa eine von 100 Dachdeckern sei eine Frau. „Natürlich ist es nach wie vor ein Männerberuf. Er steht aber allen Frauen offen. Die Mädchen und Frauen, die sich für eine Ausbildung bei uns entscheiden, stehen komplett hinter ihrem Beruf.“ Das sieht Josef Frank ähnlich: „Die technischen Voraussetzungen sind heutzutage so gut, dass Frauen problemlos als Dach-

Teamarbeit ist wichtig im Dachdeckerberuf. Bild: Dachdeckerinnung München-Oberbayern

deckerinnen arbeiten können. Aber eines ist klar: natürlich kämpfen wir, was unser Berufsbild angeht, mit Vorurteilen. Aber Frauenpower im Handwerk: das finde ich richtig gut.“ red

Ausbildungsdauer: drei Jahre (bei mittlere Reife, Abitur oder einer anderen abgeschlossenen Berufsausbildung, zwei Jahre) Ausbildungsort: 14 Wochen in der überbetrieblichen Ausbildung, die restliche Zeit im Ausbildungsbetrieb Abschluss: Dachdecker-Geselle oder Dachdecker-Gesellin nach bestandener Prüfung; im Anschluss daran zahlreiche Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten.

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MUSTERBEWERBUNG

Wichtigster Anhaltspunkt: DIN Norm 5008 ABER: Der Gesamteindruck und die optische Erscheinung zählen! Daher müssen Positionsangaben nicht strikt eingehalten werden.

Ansch

reibe

n 32 12job.de

In der Kürze liegt die Würze! Das Anschreiben sollte nicht länger als eine Seite sein.


Falls kein Deckblatt vorgesehen ist, das Foto in den Lebenslauf integrieren.

Deckblatt

(KEIN MUSS)

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MUSTERBEWERBUNG

Übersichtliche Gestaltung ist Alles! Dies gelingt am besten in der tabellarischen Form. Und - falls kein Deckblatt verwendet werden soll das Foto oben rechts außen anbringen.

Leben

slauf 34 12job.de


Ist kein fester Bestandteil. Inhaltlich und optisch sind Sie hier frei. Als Orientierung dient der Ausbildungsberuf.

optional

(LETZTE SEITE)

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A BIS Z

AUSBILDUNG VON A BIS Z Begriffe rund um die Berufsausbildung: hältnis oder anderweitige Beschulung im Rahmen der Berufschulpflicht (bis 18. Lebensjahr). Bei erfolgreichem Besuch wird der Hauptschulabschluss zuerkannt, damit ist der Besuch einer zweijährigen Berufsfachschule möglich. Das BVJ wird an Berufsschulen angeboten.

So heißt das frühere Arbeitsamt nach seiner Umstrukturierung seit einiger Zeit. Hier werden freie Stellen und Ausbildungsplätze von den Unternehmen gemeldet und angeboten. Die Arbeitsagentur ist aber nicht nur reine Jobbörse, sie berät auch die Arbeitsoder Ausbildungsplatzsuchenden, informiert über Fortbildung und Weiterqualifikation und hilft auch bei der Bewerbung. Zudem hilft das Berufsinformationszentrum (BIZ) bei der Orientierung auf dem Weg in eine erfolgreiche berufliche Zukunft.

bildende. Hier sind geregelt: die Inhalte der Ausbildung, ihre zeitliche Abfolge, Beginn und Dauer der Ausbildung, die tägliche Arbeitszeit, die Pausen, der Urlaub, die Probezeit sowie die Höhe der Ausbildungsvergütung in den verschiedenen Ausbildungsjahren. Enthält ein Ausbildungsvertrag gesetzeswidrige Vereinbarungen, so sind diese ungültig, auch wenn sie vom Auszubildenden unterschrieben wurden. Nachträgliche Änderungen oder mündliche Abmachungen müssen schriftlich festgehalten werden, wenn sie gültig sein sollen.

Arbeitslosenversicherung

Betriebsordnung

Chiffre-Anzeigen

Sie zählt bei uns zu den Pflichtversicherungen und wird bei jedem Berufstätigen automatisch vom Gehalt beziehungsweise der Ausbildungsvergütung einbehalten. Wer in den vergangenen drei Jahren mindestens 12 Monate am Stück in diese Versicherung einbezahlt hat, also durchgehend beschäftigt war, hat im Fall des Arbeitsplatzverlustes Anspruch auf Arbeitslosengeld. Unabhängig von der Dauer der Beschäftigung wird Arbeitslosengeld aber nur mehr für höchstens 12 Monate bezahlt, danach gibt's nur noch Hartz IV, also Sozialhilfe. Der Antrag auf Arbeitslosengeld muss bei der Agentur für Arbeit gestellt werden.

In einer Art Hausordnung sind hier spezielle Verhaltensweisen der Mitarbeiter geregelt. Je nach Betrieb können beispielsweise unterschiedliche Schutz- oder bestimmte Hygienemaßnahmen am Arbeitsplatz nötig sein. Generell gilt, dass mit Betriebseinrichtungen wie Maschinen, Werkzeuge und Material sorgsam umgegangen werden muss.

Die üblichen Gründe für eine Chiffre-Anzeigen (zum Beispiel weil ein Mitarbeiter ersetzt werden soll, der von seinem Schicksal noch nichts erfahren darf) entfallen, wenn es sich um einen Ausbildungsplatz handelt. Deshalb Vorsicht, wenn Ausbildungsplätze über Chiffre angeboten werden.

Agentur für Arbeit

Arbeitszeit

Sie ist für Auszubildende wie Angestellte im Arbeitsvertrag geregelt. Bei Auszubildenden zählt auch die Zeit, die in der Berufsschule verbracht wird, mit zur Arbeitszeit. Ausbildungsmittel

Werkzeuge und Werkstoffe, die zur Ausbildung nötig sind, muss der Betrieb kostenlos zur Verfügung stellen, nicht aber Arbeitskleidung oder Lehrmittel für die Berufsschule. Im Ausbildungsnachweis (auch Berichtsheft genannt) muss während der Ausbildung genau protokolliert werden, welche Tätigkeiten ausgeführt wurden. Der Ausbilder kontrolliert das Berichtsheft regelmäßig. Um zur Abschlussprüfung zugelassen zu werden, muss das Heft vorgelegt werden. Es lohnt sich deshalb, es von Anfang an ordentlich zu führen. Das spart enorme Arbeit und Ärger hinterher. Ausbildungsordnung

Regelt einheitlich die Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf nach im Berufsbildungsgesetz festgelegten Ordnungskriterien, die Berufsbezeichnung, Ausbildungsdauer und -struktur, Lerninhalte und Prüfungsanforderungen betreffen. In anerkannten Ausbildungsberufen darf nur nach der Ausbildungsordnung ausgebildet werden. Ausbildungsvertrag

Das ist quasi der Arbeitsvertrag für Auszu-

Unabhängig vom BAföG bietet der Staat so genannte Bildungskredite in Form von günstigen Bankkrediten mit einer Laufzeit von maximal zwei Jahren an.

Einstiegsqualifizierung (EQ) Berufsausbildungshilfe

Berechtigte Schüler erhalten auf Antrag Bafög, Auszubildende Berufsausbildungshilfe, wenn sie in Verbindung mit ihrer Ausbildung größere finanzielle Belastungen wie Aufwendungen für eine eigene Wohnung tragen müssen. Der Antrag ist bei der Agentur für Arbeit zu stellen. Berufsunfähigkeitsversicherung

Sichert ab gegen Berufsunfähigkeit aufgrund von Krankheit oder Unfall. Besonders Berufsanfänger sind seit der Neuregelung durch den gesetzlichen Schutz nicht mehr ausreichend abgesichert. Die monatlichen Beiträge können je nach Versicherungsgesellschaft und Leistung stark variieren. Berufsvorbereitende Maßnahmen (BvB)

Ausbildungsnachweis (auch Berichtsheft)

Bildungskredit

Eine Berufsvorbereitende Bildungs-Maßnahme (BvB) dient sowohl der beruflichen Orientierung als auch der Persönlichkeitsentwicklung noch nicht berufs- beziehungsweise ausbildungsreifer Jugendlicher. BvBs werden von der Arbeitsagentur vermittelt. Berufsgrundbildungsjahr (BGJ)

Das BGJ soll das erste Lehrjahr durch eine vollschulische, berufsfeldorientierte Ausbildung ersetzen. Es dauert ein Schuljahr und schließt mit einer Prüfung ab. Schülerinnen und Schülern ohne Hauptschulabschluss wird nach erfolgreichem Berufsschulbesuch im kooperativen Berufsgrundbildungsjahr ein dem Hauptschulabschluss gleichwertiger Abschluss zuerkannt. Das BGJ wird an den Berufsschulen angeboten. Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)

Ziel ist die Vorbereitung auf eine Berufsausbildung oder eine Berufstätigkeit. Das BVJ ist ein besonderer Bildungsgang an Berufsschulen für Jugendliche ohne Ausbildungsver-

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Die Einstiegsqualifizierung für Jugendliche (EQJ) ist ein Sonderprogramm der Bundesregierung. Dabei sollen Ausbildungswillige und -fähige ein Angebot erhalten, wenn sie nach den bundesweiten Nachvermittlungsverfahren im Herbst keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. In einem Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten lernen Jugendliche Teile eines Ausbildungsberufes, einen Betrieb und das Berufsleben kennen. Abschluss mit IHK-Zertifikat. Infos bei der Arbeitsagentur. Fahrtkosten

Der Auszubildende hat die Fahrtkosten von seinem Wohnsitz zur Ausbildungsstelle bzw. Berufsschule selbst zu tragen. Dennoch: Sondervereinbarungen sind grundsätzlich möglich. Foto / Lichtbild

Bei der Zusammenstellung der Bewerbungsmappe bitte daran denken: Das auf Deckblatt oder Lebenslauf geklebte (und nicht geheftete oder geklammerte!) Eigenportrait ist ein Sympathieträger! Schnappschüsse kommen nicht gut an. Also: ab zum Fotografen und das gut gelaunte Gesicht auflegen! Bewerbungsfotos können farbig oder schwarz/weiß sein. Standardformate sind: Passbildgröße oder 10 x 7 cm sowohl mit als auch ohne Rand. Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)

Eine gute Gelegenheit vom Schulstress erst einmal eine Weile abzuschalten, aber trotzdem nicht auf der faulen Haut zu liegen, sind Freiwilligen-Dienste. Je nach Einsatzgebiet ist ein FSJ auch eine sinnvolle Vorbereitung auf einen Ausbildungsplatz. Und: Es macht sich gut im Lebenslauf. Freiwilligen-Dienste können in sozialen Einrichtungen, in Sportvereinen, beim Denkmalschutz, aber auch


als Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) im Bereich Gartenbau und Naturschutz geleistet werden. Die Internet-Domain www.bildungsserver.de hält eine umfangreiche Linksammlung bereit. Hier finden sich Informationen zum FSJ im Allgemeinen, zum Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ), zum FSJ Kultur und zum FSJ im Denkmalschutz. Darüber hinaus bietet der Bildungsserver eine Sammlung von Trägern und Stellenangebote zum FSJ in ganz Deutschland an.

erst ab einem gewissen Einkommen der Wechsel in eine private möglich ist. Krankmeldung

Sofort am ersten Tag der Krankheit muss der Betrieb beziehungsweise die Schule informiert werden. Der guten Ordnung halber telefonisch bei Arbeits- oder Unterrichtsbeginn. Spätestens nach drei Tagen Fernbleiben von Arbeitsplatz oder Schulbank wird ein ärztliches Attest nötig, bei manchen Arbeitgebern aber auch schon früher.

Gesundheitszeugnis

Wo Menschen beruflich mit Lebensmitteln in Berührung kommen, wird dieses Zeugnis verlangt. Es bescheinigt, dass keine übertragbaren Krankheiten vorliegen. Man bekommt es beim Gesundheitsamt, aber auch vom Hausarzt.

Kurzbewerbung

Girokonto

Kündigung

Man braucht es für die Überweisung der Ausbildungsvergütung. Viele Banken bieten für Auszubildende und Schüler die kostenlose Kontoführung an. Praktisch ist es, wenn sich eine Filiale samt Geldautomat und Auszugsdrucker in Ausbildungsplatz- oder Wohnortnähe befindet.

Während der Probezeit kann der Auszubildende, aber auch der Betrieb ohne Angabe von Gründen jederzeit kündigen. Danach braucht es schon wichtige Gründe dafür, und immer die Schriftform. Nicht volljährige Azubis können nur mit Zustimmung der Erziehungsberechtigten kündigen.

Handwerkskammer

Lebenslauf

Sie ist Standes- und Interessenvertretung der Handwerksbetriebe. Darüber hinaus überwacht sie die Berufsausbildung im Handwerk und ist für das Prüfungswesen zuständig.

Üblich ist die tabellarische Form. Ganz wichtig: Er muss lückenlos sein, also jeden Lebensabschnitt schulisch dokumentieren. Schul- und ausbildungsfreie Zeiten können bedingt sein durch einen Auslandsaufenthalt, ein Praktikum oder eine sonstige Tätigkeit, die am besten in Zusammenhang mit dem erstrebten Beruf steht.

Industrie- und Handelskammer (IHK)

Hier sind die Betriebe organisiert, die nicht zum Handwerk, zu den freien Berufen oder zu den landwirtschaftlichen Betrieben zählen. Die IHK ist Interessensvertretung, Beratungsstelle und Fortbildungseinrichtung in einem. Auch sie überwacht wie die Handwerkskammer die Berufsausbildung und das Prüfungswesen. Initiativbewerbung

Auch Blindbewerbung genannt. Die Bewerbung erfolgt auf eigene Initiative, also ohne eine vorhergehende Stellenausschreibung in der Zeitung. Deshalb ist es ganz besonders wichtig, vor dem Versand den richtigen Adressaten, sprich Ansprechpartner, festzustellen. Das geht am einfachsten über ein Telefonat beim entsprechenden Betrieb. Wichtig: Die Begründung für die Bewerbung sollte wohlüberlegt sein.

Diese Form enthält nur Anschreiben, den tabellarischen Lebenslauf und ein Lichtbild. Der Verweis auf Zeugnisse und eventuelle Arbeitsproben gehört standardmäßig ins Anschreiben.

Lohnsteuerkarte

Arbeitnehmer benötigen eine Lohnsteuerkarte. Die gibt's bei der Gemeinde- oder Stadtverwaltung. Wurde sie einmal beantragt, wird sie jedes Jahr automatisch zugesendet. Am Jahresende bekommt man die Lohnsteuerkarte für die Steuererklärung wieder zurück. Nachfassbrief

Der so genannte Brief zum Nachhaken vor allem nach dem Vorstellungsgespräch ist ein gutes Mittel, erneut Ihr Interesse an der Stelle/am Ausbildungsplatz zu bekunden und den „guten Eindruck“ zu verstärken. Der Nachfassbrief sollte maximal eine Seite lang sein. Numerus clausus

Jugendarbeitsschutzgesetz

Jugendliche unter 18 Jahren dürfen nicht in allen Gefahrenbereichen arbeiten. Das gilt für sittliche Gefahren, Lärm, gesundheitsgefährdende Stoffe und überhaupt für alle Tätigkeiten, die Gefahren bergen, die Minderjährige noch nicht gut einschätzen können. Krankenversicherung

Eine Pflichtversicherung, die vom Gesetzgeber vorgeschrieben ist und deren Beiträge automatisch vom Gehalt abgezogen werden. Die Wahl der Krankenkasse ist jedoch frei, ein Vergleich der Beiträge und Leistungen kann sich lohnen. Azubis sind automatisch in einer gesetzlichen Krankenkasse, da

In Kurzform heißt er NC, kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Zulassungsbeschränkung bei einzelnen Studiengängen. Je nach Bundesland und Fachrichtung können die Zulassungen mit einem Abi-Notendurchschnitt von 1 bis 2,4 beschränkt sein. Online-Bewerbung

Via E-Mail wird in der Regel beim ersten Kontakt eine Kurzbewerbung (Anschreiben, Lebenslauf, Bild) geschickt. Auch für diese Art der Bewerbung gilt: Sorgfältigkeit, präzise Formulierungen, positive Eigenwerbung. Die Auflösung beim Einscannen des Fotos sollte wegen den Download-Zeiten nicht zu hoch sein.

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Praktikum

Der Nachweis eines Praktikums, also der praktischen Tätigkeit vor Ort, kann eine mögliche Zulassungsvoraussetzung für einen Ausbildungsplatz sein. Praktika können auch während einzelner Studiengänge zum Lerninhalt gehören. Probezeit

Damit beginnt das Ausbildungsverhältnis. Die Probezeit kann variieren zwischen einem Monat und drei Monaten. In dieser Zeit prüfen Auzubi und Betrieb, ob sie zueinander passen. Wenn nicht, kann ohne Grund gekündigt werden. Rentenversicherung

Wird wie die Beiträge zur Arbeitslosen- oder Krankenversicherung direkt von der Ausbildungsvergütung abgezogen. Neben der gesetzlichen Rentenversicherung ist es gerade in jungen Jahren günstig, eine langfristige Strategie zur privaten Rentenversicherung aufzubauen. Selbst Versicherungen mit anfangs kleinen Beiträgen entfalten nach langen Laufzeiten von 30 oder 40 Jahren durch Zinseszinseffekte eine ungeheuere Dynamik und sorgen für ein schönes Polster. Überstunden

Nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz sind Überstunden verboten. Täglich eine halbe Stunde mehr ist lediglich dann erlaubt, wenn es sich um den Stundenausgleich für einen freien Tag zwischen Feiertagen und Wochenenden handelt. Hingegen sind Überstunden bei Volljährigen erlaubt, sie müssen jedoch ausschließlich dem Ausbildungszweck dienen. Meist ist die Überstundenvergütung tarifvertraglich geregelt. Umschulung

In der Regel werden Umschulungen durch das Arbeitsamt gefördert und dann notwendig, wenn Sie im erlernten Beruf keine oder nur sehr schlechte Arbeitschancen haben. Umschulungen können den Weg in eine neue berufliche Perspektive eröffnen. Vermögenswirksame Leistungen

Hierbei handelt es sich um freiwillige Leistungen des Arbeitgebers. Die Sparzulage soll dem Arbeitnehmer helfen, etwas auf die hohe Kante zu legen. Meist werden die monatlichen Bezüge in Form von Bausparverträgen oder auf Sparkonten angelegt. Zwischenbescheid

Wenn Sie Ihre Bewerbungsunterlagen abgeschickt haben, erhalten Sie in der Regel (nach einer bis zwei Wochen) einen Zwischenbescheid. Er enthält noch kein Ja oder Nein und dient lediglich zur Eingangsbestätigung Ihrer Bewerbung. Zwischenprüfung

Im Verlauf der Ausbildungszeit hat jeder Azubi eine Zwischenprüfung (meist zur Halbzeit der Ausbildung) abzulegen. Die Zwischenprüfung dient zur Ermittlung des Ausbildungsstandes und ist Voraussetzung für die Zulassung zur Abschlussprüfung.


A BIS Z

STUDIUM VON A BIS Z Begriffe für Hochschul-Interessierte: AStA - Allgemeiner Studierendenausschuss

An der Hochschule vertritt der AStA die Interessen der Studierenden, er ist damit eine Art Schülermitverantwortung auf UniNiveau. Er ist ein Organ der Studierendenschaft, der die Studierenden nach außen vertritt und dessen Vertreter und Vertreterinnen vom Studentenparlament gewählt werden. Zur Finanzierung der Studierendenschaft werden bei der Immatrikulation bzw. Rückmeldung Beiträge erhoben.

Betrieb durch Kooperation mit Unternehmen der Wirtschaft. ECTS

Größter und meist repräsentativster Hörsaal der Universität

Das „European Credit Transfer System“ vereinfacht die gegenseitige Anerkennung von erbrachten Studien- und Prüfungsleistungen, z.B. wenn Teile des Studiums an einer ausländischen Partnerhochschule absolviert werden. Den einzelnen Lehrveranstaltungen bzw. Studien- und Prüfungsleistungen werden eine bestimmte Anzahl von Anrechnungspunkten („credit points“) zugeordnet. Bei einem Wechsel können diese an die Heimathochschule übertragen werden.

Belegen

Exkursion

Jeder Studierende, muss besuchte Lehrveranstaltungen in das Studienbuch eintragen. Das Studienbuch muss dem Prüfungsamt bei jeder Prüfung vorgelegt werden. Damit soll gewährleistet werden, dass der/die Studierende die Veranstaltung auch wirklich besucht hat.

Ergänzende Veranstaltung außerhalb der Hochschule zur Veranschaulichung und Vertiefung des Lehrstoffs in Form eines gemeinsamen Ausflugs.

Auditorium maximum (Audimax)

Berufsfachschule

Kann besucht werden zur Berufsvorbereitung oder auch zur vollen Berufsausbildung; setzt im Unterschied zur Fachschule keine praktische Berufsausbildung voraus. Angeboten werden Ausbildungen in anerkannten Ausbildungsberufen und - zum Teil landesspezifische - Bildungsabschlüsse, die nur über den Berufsfachschulbesuch erreichbar sind. Veranstaltung, die nicht regelmäßig über die Dauer eines Semesters, Schul- oder Ausbildungsjahres verteilt stattfindet (jede Woche eine bestimmte Anzahl von Stunden), sondern sich auf einen Zeitraum von mehreren aufeinander folgenden Tagen/Wochen konzentriert.

Hochschulen gliedern sich in Fakultäten, die die Lehre und Forschung für verschiedene, inhaltlich verwandte Studienfächer ordnen und organisieren. Fakultäten nennen sich die traditionellen, sehr weit gefassten Grundeinheiten der Universitäten: Philosophische oder Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät. Die Gliederung nach enger gefassten Fachbereichen wurde eingeführt, um die Organisationseinheiten überschaubarer zu machen. An Fachhochschulen: Studiengebiet, das zu einem berufsqualifizierenden Abschluss führt, dem also ein bestimmter Abschluss zugeordnet ist, z.B. dem Fachgebiet Ingenieurwesen der Grad Diplom-Ingenieur/in (FH) oder Bachelor of Engineering. Fachschaft

Bezeichnung für das Hochschulgelände.

Organisation der Studierenden eines Fachbereichs. Einmal im Jahr wird eine Fachschaftsvertretung gewählt.

c.t.

Fachschule

Die Abkürzung steht für für „cum tempore“ (lat. „mit Zeit“). Lehrveranstaltungen, die mit dem Zusatz c.t. angekündigt werden, fangen eine Viertelstunde später an, als angegeben. Man spricht dann vom „akademisches Viertelstündchen“.

Im Unterschied zur Berufsfachschule baut die Fachschule auf einer Berufsausbildung und praktischen Berufserfahrungen auf. Sie vermittelt Qualifikationen für mittlere Führungspositionen, z.B. als staatlich geprüfter Techniker bzw. geprüfte Technikerin oder Betriebswirt/in. Die Bildungsgänge dauern meist 2 Jahre, werden aber auch oft in 4-jähriger Teilzeitform angeboten.

Campus

Duales System

Berufsausbildung im Wechsel zwischen Betrieb und Schule. Theorie und Praxis stehen dadurch in engem Bezug zueinander. Im Berufsbildungsgesetz vorgeschriebene Form der Ausbildung in anerkannten Ausbildungsberufen (betriebliche Ausbildung und Berufsschulunterricht). Auch Berufsakademien bilden nach diesem Prinzip aus. Duale Studiengänge integrieren den Lernort

Grundständiges Studium

Studium, das mit dem Erwerb einer Hochschulzugangsberechtigung aufgenommen werden kann und zu einem ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss führt. Im Gegensatz zu „postgradualen“ Studienangeboten wird kein abgeschlossenes Studium oder eine berufliche Ausbildung für die Zulassung vorausgesetzt. Grundstudium

Erster Studienabschnitt, der meist mit einer Zwischenprüfung bzw. dem Vordiplom abgeschlossen wird. Bei achtsemestrigen Studiengängen an Universitäten dauert er meist vier Semester. Hauptstudium

Fakultät, Fachbereich

Fachrichtung Blockveranstaltung

vorkommen, dass die Zahl der Fachsemester und Hochschulsemester nicht mehr übereinstimmen.

Zweiter Studienabschnitt, der den erfolgreichen Abschluss des Grundstudiums voraussetzt und in dem meist ausgewählte Fachgebiete (Schwerpunkte, Studienrichtungen) vertieft studiert werden. Je nach Studiengang wird das Hauptstudium mit einer Hochschul- oder Staatsprüfung abgeschlossen. Immatrikulation

Einschreibung in die Liste der Studierenden für einen bestimmten Studiengang. Für zulassungsbeschränkte Studiengänge braucht man dazu den Zulassungsbescheid. Der Immatrikulationsantrag muss fristgerecht und im Regelfall persönlich im Immatrikulationsamt oder Studierendensekretariat der betreffenden Hochschule abgegeben werden. Integrierte/gestufte Studiengänge

Diplom-Studiengänge mit spezieller Studienstruktur. Als Abschluss ist das Diplom I (entspricht Fachhochschuldiplom) oder Diplom II (entspricht Universitätsdiplom) möglich. In Hessen führt nach Erwerb des Diplom I ein anschließendes wissenschaftliches Vertiefungsstudium zum Diplom II. In Hessen Zulassung auch mit Fachhochschulreife möglich. Interdisziplinäres Studium

Fächerübergreifendes Studium, das Inhalte und Arbeitstechniken verschiedener Wissenschaftsdisziplinen und unterschiedliche Fachperspektiven zusammenführt. IT-Beruf

Fachsemester

Semester, in denen ein Student bzw. eine Studentin in ein und demselben Studiengang immatrikuliert war. Urlaubssemester sind keine Fachsemester, werden aber als Hochschulsemester gezählt. Bei einem Studiengang- oder Studienfachwechsel kann es

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Sammelbegriff für Berufe in der Informationstechnik („IT“). Gemeint sind die informatik- und softwarenahen Berufe in den Bereichen Informatik, Elektronische Datenverarbeitung, Informations-, Kommunikationsund Telekommunikations-Technik und Multimedia.


Kommilitone, Kommilitonin

Anredeformel unter Studenten. Die Bezeichnung stammt natürlich aus dem Lateinischen. Mensa

Vom Studentenwerk betriebene Kantine, die je nach Geschmacksvorlieben und Geldbeutel gern besucht wird. Modularisiertes Studium

Module sind Bausteine eines Studiums, die sich einem bestimmten thematischen oder inhaltlichen Schwerpunkt widmen. Ein Modul setzt sich aus verschiedenen Lehrveranstaltungen (Vorlesungen, Übungen, Seminare, Praktika, Exkursionen) zusammensetzen. Es wird in der Regel innerhalb eines Semesters, spätestens nach zwei Semestern mit studienbegleitenden Prüfungen abgeschlossen. N.c. (Numerus clausus)

Zulassungsbeschränkung für Studiengänge, in denen absehbar die Anzahl der Bewerbungen die Anzahl der voraussichtlich zur Verfügung stehenden Studienplätze deutlich übersteigt. Neben bundesweiten gibt es auch landesweit geltende sowie örtliche Zugangsbeschränkungen. Propädeutikum

Dem ersten Semester eines Studiums vorgeschaltete Lehrveranstaltungen, auch Vorkurse genannt. Sie dienen der Vermittlung von Vorkenntnissen, die nicht generell Bestandteil der Hochschulreife sind, die man aber für den gewählten Studiengang von Anfang an braucht, z.B. bestimmte Sprachkenntnisse für entsprechende philologische oder vertiefte Mathematikkenntnisse für ingenieurwissenschaftliche Studiengänge. Manchmal werden Propädeutika auch für Studierende im Grundstudium angeboten. Regelstudienzeit

In der Prüfungsordnung für den einzelnen Studiengang festgelegte Zeit, in der das Studium erfolgreich zum Abschluss gebracht werden kann und sollte. Rückmeldung

Am Ende der Vorlesungszeit eines Semesters müssen Studierende ihre Absicht, im nächsten Semester weiterstudieren zu wollen, förmlich erklären. Wer die Rückmeldung versäumt, kann exmatrikuliert werden, d.h. seine Hochschul-Mitgliedschaft verlieren.

dienordnung aufgeführten Lehrveranstaltungen ist das Selbststudium ein selbstverständlicher Bestandteil jedes Studiums. Bei der Festlegung des Umfangs der zu belegenden Lehrveranstaltungen wird dies berücksichtigt und entsprechend Raum gelassen. Semester

Studienhalbjahr. Das akademische Jahr wird üblicherweise in ein Wintersemester (WS) und ein Sommersemester (SS) aufgeteilt. Das Semester umfasst die Vorlesungs- und die vorlesungsfreie Zeit. An wenigen Hochschulen (Universitäten der Bundeswehr, einigen Privathochschulen) ist auch eine Trimester-Einteilung üblich. Semesterferien

Sie bedeuten nicht automatisch Urlaub: Die vorlesungsfreien Zeiten eines Semesters sollte man zum Selbststudium bzw. für Praktika nutzen. Oftmals werden auch Prüfungen in dieser Zeit abgehalten. Viele Studenten müssen in dieser Zeit aber auch Geld verdienen. Semesterwochenstunden (SWS)

Anzahl der Stunden, die jeweils in einer Semesterwoche auf Lehrveranstaltungen entfallen. Der Umfang der Lehrveranstaltungen und der Umfang des gesamten Studiums werden in SWS angegeben. Zeiten für die Vor- und Nachbereitung der Veranstaltungen und für das Selbststudium sind darin nicht enthalten.

Leistungsnachweis für Veranstaltungen, die vom Studierenden erfolgreich besucht wurden. Scheine müssen dem Prüfungsamt als Zulassungsvoraussetzung für die Fortsetzung oder den Abschluss des Studiums vorgelegt werden. Bis wann welche Scheine zu erwerben sind, legt die Studien- bzw. Prüfungsordnung fest. Selbststudium

Selbständige Erarbeitung und Aneignung von Studieninhalten. Neben den in der Stu-

Wer wegen einer Zulassungsbeschränkung an einem anderen als dem gewünschten Hochschulort einen Studienplatz bekommen hat, kann tauschen. Er braucht dafür seinen Studienbescheid, einen Tauschpartner und die Zustimmung der beiden Hochschulen. Studien- und Prüfungsordnungen

Sie regeln Aufbau, Inhalt und Umfang eines Studiengangs. Auch wenn die Prüfung noch lange nicht ansteht: Wer Bescheid weiß über Zulassungsvoraussetzungen (Latinum?) und Fristen für die Meldung zur Prüfung, Anrechnung und Anerkennung anderweitig erworbener Qualifikationen, kann sein Studium effektiv planen. Vorlesung

Lehrveranstaltung in Form eines Vortrags in einem Hörsaal. Vorlesungsverzeichnis

Enthält das gesamte Lehrveranstaltungsangebot der Hochschule im jeweils anstehenden Semester. Kann man sich im örtlichen Buchhandel besorgen. Das schwarze Brett der Hochschule im Auge zu behalten, lohnt sich trotzdem: kurzfristige Änderungen sind nämlich nicht selten. Das „kommentierte Vorlesungsverzeichnis“ einer Fakultät oder eines Fachbereichs listet die Lehrveranstaltungen nicht nur auf, sondern informiert auch über Inhalte, Anforderungen, Literatur.

Seminar

Lehrveranstaltung im Studium, die im Gegensatz zur Vorlesung auf aktive Mitarbeit der Studierenden durch Teilnahme am wissenschaftlichen Gespräch und Verfassen von Seminararbeiten ausgerichtet ist. Die Anzahl der Teilnehmer ist begrenzt. Im Grundstudium besucht man Proseminare. Ihr erfolgreicher Abschluss ist, zusammen mit anderen vorgeschriebenen Leistungsnachweisen, Voraussetzung für die Zulassung zu den Haupt- und Oberseminaren des Hauptstudiums.

Vorpraktikum

s.t.

Wahlpflichtfach

Abkürzung für „sine tempore“ (lat. „ohne Zeit“). Lehrveranstaltungen, deren Beginn mit diesem Zusatz angekündigt wird, fangen pünktlich zur angegebenen Uhrzeit an. Wer hier mit dem akademischen Viertelstündchen rechnet, kommt zu spät.

Pflichtfach, das aus einem festgeschriebenen Katalog von Fächern ausgewählt werden muss.

Sozialbeitrag Schein

Studienplatztausch

Alle Studierenden müssen jedes Semester einen Sozialbeitrag für das Studentenwerk zahlen. Der Sozialbeitrag dient zur Deckung der Kosten für die sozialen Einrichtungen des Studentenwerks (Mensa, Cafeteria, Wohnheim etc.).

Ein Praktikum, das vor Studienaufnahme abzuleisten ist. Es können sechs Wochen, aber auch z.B. 26 Wochen vorgeschrieben sein, je nach Bundesland bzw. Studiengang. Bei einschlägiger Vorbildung oder einschlägiger Berufsausbildung, kann es ganz oder teilweise entfallen. Das gilt auch für das Grundpraktikum. Vom Grundpraktikum muss zum Teil nur eine bestimmte Mindestzeit vor Studienbeginn abgeleistet werden, der Rest bis zum Ende des Grundstudiums.

Workload

In Zeitstunden angegebener Arbeitsaufwand, der für das erfolgreiche Absolvieren eines Studienabschnitts/Moduls zugrunde gelegt wird. Er beinhaltet Lehrveranstaltungen, Vor- und Nachbereitung, Selbststudium, Prüfungsvorbereitung, Erstellung von Studien- und Abschlussarbeiten, Praktika. Als Arbeitsaufwand eines Vollzeitstudiums eines Jahres wird eine Höchstgrenze von insgesamt 1.800 Stunden angesetzt.

Studiengang

Durch eine Studien- und eine Prüfungsordnung geregeltes Studium eines oder mehrerer Fächer, das zu einem bestimmten Abschluss führt, (Diplom, Bachelor oder Magister). Studiengänge sind „grundständig“, wenn sie keinen Hochschulabschluss voraussetzen.

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Zwischenprüfung

Prüfung zum Abschluss des Grundstudiums (je nach Studiengang auch als Vorprüfung oder Diplom-Vorprüfung bezeichnet). Wird häufig als Blockprüfung, zunehmend auch als studienbegleitende Prüfung, abgelegt.


Banken/Gesundheit & Medizin/Schule & Weiterbildung

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AZUBI zum/zur Zahnmedizinischen Fachangestellten (m/w/d) in Allach-Untermenzing gesucht. Wir sind ein fröhliches Praxisteam, das gerne zusammenarbeitet. Uns ist eine strukturierte Arbeitsweise wichtig und wir sind stets motiviert uns weiterzubilden.

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Führungskraft im Handel werden, und zwar direkt!

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Im Moment bereitest du dich sich aufs Abitur vor. Danach stellt sich die Frage: Uni oder Beruf? Gemeinsam mit Unternehmen bietet die AKADEMIE HANDEL engagierten Abiturienten eine Alternative zur Hochschule – praxisnah und abschlussorientiert:

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Unternehmen und die AKADEMIE HANDEL teilen sich die Aufgabe, Führungskräfte für den Handel zu qualifizieren. Die Studenten durchlaufen abwechselnd Praxisphasen im Betrieb und Studienphasen an der AKADEMIE HANDEL. In den ersten 18 Monaten absolvierst du als bezahlter Trainee im Handelsunternehmen die kaufmännische Ausbildung und erwirbst nach 20 Monaten den Ausbilderschein. Im letzten Jahr schlägst du entweder als Handelsfachwirt den Weg in Richtung Unternehmensführung ein, oder spezialisierst dich als Fachwirt im E-Commerce zum Profi für den Onlinehandel. Mit den Abschlüssen startest du direkt in eine erfolgreiche Karriere und das Beste ist: Du wirst bereits von Beginn der Ausbildung an bezahlt! Das Studium beginnt jährlich am 1. September.

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Schule & Weiterbildung/Pflege- und Sozialberufe Abitur an der EmiLe Montessorischule

FOS

Eine Schule, alle Möglichkeiten! Die FOS der EmiLe Montessorischule München-Südost ergänzt ab Herbst 2021 die bestehenden Zweige Sozialwesen und ABU um die neue Ausbildungsrichtung Gesundheit. Sie ist damit eine der wenigen FOS im Raum München und die einzigen Montessorischule in Oberbayern, die dies anbietet. Die Gesundheitsbranche wächst beständig und bietet zunehmend anspruchsvolle Arbeitsmöglichkeiten. „Ich denke, der neue Gesundheitszweig kommt genau zur richtigen Zeit. Er trägt der gesellschaftlichen Entwicklung Rechnung und die ganzheitliche Betrachtungsweise des Menschen passt gut zur Montessoripädagogik. Der neue Zweig bietet besonders für die zukunftsweisenden Bereiche (Sport)Prävention, Rehabilitation und Therapie (Physio-, Ergotherapie, Osteopathie etc.) sowie für alle Pflegeberufe, aber auch für kaufmännische Bereiche im Gesundheitswesen eine ideale Grundlage. Mit dieser Qualifikation stehen unseren künftigen Abiturienten anschließend viele Möglichkeiten offen - aufgrund unserer familiären Schulstruktur können wir sie sehr individuell auf ihrem Weg ins Berufsleben begleiten und unterstützen.“, so Annika Winter, neue Schulleitung der EmiLe FOS. Die Inhalte der Ausbildung sind sehr vielfältig und beschäftigen sich z.B. im Profilfach Gesundheitswissenschaft mit den körperlichen, psychischen und gesellschaftlichen Bedingungen von Gesundheit und Krankheit sowie der Verbreitung von Krankheiten in der Bevölkerung. Im Rahmen der fachpraktischen Ausbildung haben die Schüler/-innen die Möglichkeit, in verschiedenen Bereichen des Gesundheitssektors praktische Erfahrungen zu sammeln und diese mit der Theorie aus dem Unterricht direkt zu verknüpfen. Für den Gesundheitszweig konnten bereits einige interessante Partner für die praktische Ausbildung gewonnen werden. Nähere Informationen zur EmiLe, zum Aufnahmeprozess und die Möglichkeit zur Vereinbarung eines individuellen Beratungsgesprächs finden Sie unter www.emile-montessori.de

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Pflege- und Sozialberufe/Öffentlicher Dienst Besser telefonieren Peter Höfl für Handwerk, Einzelhandel, Dienstleister, Dienststellen Gerade zu Beginn einer Ausbildung, wenn junge Menschen erste Erfahrungen im Berufsleben sammeln, dauert es oft nur wenige Tage, bis die Herausforderung des ersten betrieblichen Telefonats kommt und es heißt: „Gehst Du bitte mal ans Telefon!“ Doch wie geht das eigentlich? Es werden nicht alle Azubis in Betrieben angefangen haben, in denen es Schulungen oder so etwas wie eine Anleitung oder ein Handbuch für das Telefonieren gibt. Das Buch „Besser telefonieren für Handwerk, Einzelhandel, Dienstleister, Dienststellen“ richtet sich an all jene, die bisher ihrer Serviceorientierung am Telefon nur wenig oder keine Aufmerksamkeit schenken konnten. Sowohl Vorgesetzte, wie auch die Auszubildenden können lernen, worauf es beim betrieblichen Telefonieren ankommt. Höfl, Peter: Besser telefonieren für Handwerk, Einzelhandel, Dienstleister, Dienststellen (ISBN 978-3-752-87011-4)

Der Landkreis München sucht zum Ausbildungsbeginn 01.09.2021 einen

Auszubildenden zum Straßenwärter (m/w/d) Haben wir Ihr Interesse geweckt, freuen wir uns bis spätestens 16.04.2021 auf Ihre aussagekräftige Bewerbung unter Nennung der Kennziffer 2021-A2 über unser Onlinebewerbungsportal. Die Stellenausschreibung und weitere Informationen zur Ausbildung finden Sie unter: www.landkreis-muenchen.de/ausbildung.

Die Münchner Stadtentwässerung sucht zum 1. September 2021

Auszubildende zur Kauffrau / zum Kaufmann für Büromanagement (w/m/d) zur Fachkraft für Abwassertechnik (w/m/d) zur Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice (w/m/d)

Duale Studenten zum B. Eng. Bauingenieurwesen (w/m/d) zum B. Eng. Elektro- und Informationstechnik (w/m/d) zum B. Sc. Maschinenbau (w/m/d) Die Münchner Stadtentwässerung ist in der Branche der größte Eigenbetrieb der Bundesrepublik. Rund 950 Beschäftigte arbeiten bei einem Umsatz von 230 Mio. Euro teilweise rund um die Uhr dafür, die schadlose Abwasserableitung, Abwasserreinigung und Klärschlammentsorgung sicherzustellen. Sie setzen sich dafür ein, dass die Isar über die gesetzlichen Standards hinaus den Münchnerinnen und Münchnern ein Stück Lebensqualität sichert. Durch ständige Verbesserung des städtischen Kanalnetzes und der Reinigungsleistung der beiden Großklärwerke trägt die Stadt München durch ihren Eigenbetrieb entscheidend zum Gewässerschutz in dieser Region bei. Weitere Details zu den ausgeschriebenen Ausbildungsplätzen und dualen Studiengängen findest Du unter www.muenchen.de/mse-karriere.

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Öffentlicher Dienst/Dienstleistungen S TA RT E N S I E M I T U N S I N D I E Z U K U NFT! Zum 01.09.2021 suchen wir für unsere Niederlassung in München Auszubildende als

Kaufmann/-frau für Spedition und Logistikdienstleistung (m/w/d) Wir sind ein inhabergeführtes, international tätiges Familienunternehmen in 5. Generation mit Hauptsitz in Köln-Frechen und Marktführer im Bereich Kunst- und Kulturgutlogistik. Die Zufriedenheit unserer Kunden und unserer Mitarbeiter steht dabei immer im Mittelpunkt all unseres Handelns. Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung planen, organisieren, steuern, überwachen und wickeln nationale sowie internationale Güterverkehre oder sonstige logistische Dienstleistungen ab. Der Landkreis München ist mit rund 350.000 Einwohnern der bevölkerungsreichste Landkreis Bayerns. Er umgibt mit seinen 27 Gemeinden und den Städten Garching und Unterschleißheim im Norden, Osten und Süden hufeisenförmig die Landeshauptstadt. Das Landratsamt nimmt als zentrale Verwaltung mit seinen mehr als 1.300 Mitarbeitenden vielfältige kommunale und staatliche Aufgaben für die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises München wahr – getreu unserem Leitbild: Wir · gemeinsam · für Sie

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ein moderner Beruf mit guten Perspektiven Die Nachfrage nach Steuerberatungsleistungen ist bei dem bekanntermaßen komplizierten deutschen Steuerrecht groß und hat sich durch die Corona­Krise nochmals verstärkt. Eine Befragung der Steuerberaterkammern hat ergeben, dass über 90 % der Auszubildenden nach dem Abschluss im steuer­ beratenden Beruf verbleiben. Wer gern mit Menschen umgeht, sich gut ausdrücken kann, Lust auf einen abwechslungsreichen Bürojob und ein Faible für Zahlen hat, der hat gute Karten. Fachliche Voraussetzung ist ein qualifizierter Schulabschluss, z.B. ein guter Realschulabschluss. Angehende Steuerfachange‐ stellte sollten ein Grundverständnis für wirtscha liche Zusam‐ menhänge und keine Angst vor Gesetzes‐ und Fachtexten haben.

Die Ausbildung bietet: < Einen krisensicheren Arbeitsplatz < vielseitige und abwechslungsreiche Aufgaben < hervorragende berufliche Zukunftsaussichten

Prinzipiell arbeiten die Azubis in einer Steuerkanzlei und besu‐ chen parallel dazu an ein bis zwei Tagen in der Woche die Berufs‐ schule und verknüpfen so Theorie und Praxis. Schwerpunkt der Ausbildung sind die Fachgebiete Steuer‐ und Rechnungswesen, Betriebswirtscha und Wirtscha srecht. Nach Abschluss der Ausbildung warten vielfäl ge Fortbildungs‐ möglichkeiten, z.B. zum Steuerfachwirt/‐in oder Steuerberater/‐ in.

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Im Wesentlichen sind Ihre Aufgaben während der Ausbildung: Moderne Kommunikation im Büro, Bearbeitung Posteingang und bedienen der Telefonzentrale, Reklamationsbearbeitung, Bestellannahme, Erstellen von Rechnungen, Rechnungskontrolle, Controlling-Aufgaben, Erstellen von Preisschildern und Werbeplakaten, Erstellen von kleineren Werbemaßnahmen, Eigenständige Bestellung von Büromaterialien und Rohstoffen, Pflege der Wareneingängen im Warenwirtschaftssystem, Datenpflege in unserem Warenwirtschaftssystem, Lagerführung, Bestandsführung unserer Einkäufe, Erstellung Inventurunterlagen und deren Auswertung

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Handwerk & Industrie Außendarstellung neuer KraussMaffei Standort Parsdorf

KraussMaffei ist eine Ikone des deutschen und internationalen Maschinenbaus: In 36 Ländern mit mehr als 30 Tochtergesellschaften und über zehn Produktionsstätten fertigt KraussMaffei Anlagen für die Verarbeitung von Kunststoff und Gummi – und beliefert damit die Auto- und Medizinindustrie ebenso wie Hersteller von Elektronikprodukten und Haushaltsgeräten.

Unter dem Claim Pioneering Plastics ist KraussMaffei dabei stets nicht nur Akteur, sondern Vorreiter der Kunststoffbranche. Dieser Erfolg basiert auch auf der vielseitigen Ausbildung im Unternehmen. Seit der Gründung vor 183 Jahren legt KraussMaffei viel Wert auf die Förderung von Nachwuchskräften und bildet sowohl für das eigene Unternehmen, als auch für externe Firmen aus. Jetzt sucht KraussMaffei für den 1. September 2021 wieder neue Auszubildende und duale Studenten, um mit ihnen gemeinsam die Kunststoffindustrie voran-

zutreiben. Dafür plant das Unternehmen in seinem neu entstehenden Firmensitz in Parsdorf ein modernes Ausbildungszentrum. Auf vier Stockwerken erstrecken sich dort bis 2022 Unterrichts- und Schulungsräume sowie eine weitläufige Maschinenhalle für die angehenden Industrie- und Zerspanungsmechaniker. Jeder Berufsgruppe steht ein Besprechungsund Computerraum für das individuelle E-Learning zur Verfügung. Für eine günstige Anbindung sorgen die S-Bahnstation Grub und ein Linienbus, der von der S-Bahn zu einer Haltestelle direkt vor die Ausbildungshalle fährt. Werden Sie mit uns zu Pionieren der Kunststoffbranche und bewerben Sie sich jetzt für das nächste Ausbildungsjahr. Wir freuen uns auf Sie!

Ihre Ausbildung beim Sedlmeier LKW-Service Seit 1971 ist die inhabergeführte Rudolf Sedlmeier GmbH der kompetente Partner für den LKW-Komplett-Service. Auf dem 15.000 qm großen Betriebsgelände im Gewerbegebiet in Feldkirchen (5 Min. von München) werden LKWs, Busse, Transporter und Wohnmobile gewartet, instandgesetzt, geprüft, betankt, gewaschen und nachgerüstet. Im Rahmen der Firmentätigkeiten bildet die Rudolf Sedlmeier GmbH Fachkräfte in verschiedenen Berufsbildern aus.

Fachkraft für Lagerlogistik (m/w/d)

Kfz-Mechatroniker (m/w/d) Nutzfahrzeuge

Kaufmann (m/w/d) für Büromanagement

Für die 3-jährige Ausbildung benötigen Sie den qualifizierten Hauptschulabschluss oder die Mittlere Reife. Die Eignung für dieses Berufsbild beinhaltet gutes Zahlenverständnis, technisches und EDV-basiertes Interesse, Teamfähigkeit und körperliche Belastbarkeit.

Für die 3,5-jährige Ausbildung benötigen Sie den M-Zweig, Mittlere Reife oder Abitur. Computerkenntnisse und ein guter Zugang zur Mathematik sind ebenso gefragt wie die Fähigkeit selbständig zu arbeiten.

Für die 3-jährige Ausbildung sollten Sie gerne mit PC und Telefon arbeiten. Verständnis und Spaß im Umgang mit Zahlen sind Voraussetzungen. Sie benötigen Mittlere Reife oder Abitur.

Rudolf Sedlmeier GmbH Friedrich-Schüle-Str. 18 85622 Feldkirchen

Ansprechpartner: Beate Sedlmeier Tel.: +49 (0) 89 / 90 00 55-0 info@sedlmeier-lkw-service.de

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