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Bauen mit Holz - Ein Überblick

Baustoff Holz

Tradition & Moderne

Der Holzbau hat in Europa eine lange Tradition. Die waldreichen Gebiete in Mitteleuropa, Russland und dem skandinavischen Raum waren früher geprägt von Blockbauten. Und noch heute überzeugt der Baustoff durch seine Vorteile.

Viele der robusten und massiven Holzbauten überdauern Jahrhunderte und zeugen noch heute von der Beständigkeit dieses Baustoffs. Doch im Laufe der Evolution trat Holz als Baustoff immer seltener in Erscheinung und wurde von Stahl- und Betonbauten mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt. Seit einigen Jahren aber ist eine Trendwende zu beobachten, welche den natürlichen Werkstoff Holz auch für den modernen und innovativen Wohnbau attraktiv macht.

Holzbau ist nicht gleich Leichtbau

Spricht man von Voll- oder Massivholz, ist Rund- oder Schnittholz gemeint. Rundholz steht für entastete, entrindete Stämme oder Stammabschnitte. Schnittholz wird aus dem Stamm geschnitten, anschließend gehobelt und/oder geschliffen. So entstehen Balken, Pfosten, Bretter, Kantholz, Latten usw., die sich durch spezielle Maße für den jeweiligen Einsatz definieren. Das Brettschichtholz schließlich, auch als Leimholz oder Leimbinder bezeichnet, wird aus mindestens drei, meist aber mehr Brettlagen versetzt verleimt und ist für höchste statische Ansprüche gedacht. Man kann damit große Weiten ohne Zwischenständer überspannen und so die moderne offene Bauweise realisieren. In Österreich werden v. a. Nadelhölzer wie Fichte, Tanne und Kiefer am Bau eingesetzt, aber auch die Lärche findet noch immer Verwendung, etwa als Dachschindel. Laubhölzer sind hierzulande vor allem in Form von Eiche und Buche im Innenausbau anzutreffen.

Qualitätskriterien

Wenn Sie mit Holz bauen wollen, sollten Sie sich bei den Planern und Ausführenden bzw. den Herstellerunternehmen über die folgenden Qualitätskriterien erkundigen, die für einen qualitativ hochwertigen Holzbau stehen: • Brandschutz (Für den Holzbau dürfen nur Produkte verwendet werden, deren Verhalten im Brandfall mittels Klassifizierungsbericht oder durch Eurocode-Berechnung dokumentiert wurde.) • Schallschutz, Trittschallschutz (doppelte Beplankung auf beiden Seiten,

Entkoppelung von Holz- und Metallständern und Platten, Verwendung von Dämmstoffen mit höherem spezifischem Strömungswiderstand und perfekte Abdichtung der Bauteilanschlüsse) • Sommerlicher Hitzeschutz (mechanische Kühlung möglichst durch baulichen Überwärmungsschutz wie

Beschattung ersetzen) • Wärme- und Feuchteschutz (dampfdiffusionsoffen nach außen, Dampfbremsenabstimmung mit Windschutz- und Schalungsbahn, Verzicht auf hygroskopische Dämmstoffe, empfohlene Holzfeuchte bei

Einbau: 12 Prozent) • Konstruktiver Feuchteschutz ohne

Chemie (keine Feuchte von außen eindringbar – etwa durch entsprechende Dachvorsprünge – und eine rasche Austrocknung nach außen) • Mittlerer U-Wert (bei Bauteilen aus inhomogenen Schichten vorgeschrieben; bei der Angabe von U-

Werten nur in der Dämmstoffebene!) • Heizwärmebedarf

Angstthema Brennbarkeit

„Die Brennbarkeit der Bauweise hat keinen Einfluss auf die Sicherheit in Gebäuden. Hierzu gibt es eine Vielzahl an nationalen und internationalen Untersuchungen.“ Dr. Martin Teibinger, Bereichsleiter Bauphysik bei Holzforschung Austria, bringt die nicht höher einzuschätzende Brandgefahr von Holzgebäuden auf den Punkt. Das Brandentstehungsrisiko ist nicht vom Baumaterial abhängig. Vielmehr bestimmen das korrekte Verhalten der Bewohner, der Zustand der Elektroinstallationen oder auch die Beschaffenheit der Innenausstattung, wie hoch das Brandrisiko im Gebäude tatsächlich ist.

Häuser aus Holz sind genauso sicher wie Mauerwerksbauten. Voraussetzung: Bei der Bauplanung und Realisierung wurden die richtigen Maßnahmen ergriffen. Die Sicherheit eines Gebäudes wird durch die Erfüllung der behördlichen Anforderungen an den Brandschutz bestimmt. Dazu zählen vorbeugende bauliche Maßnahmen, die Brände verhüten helfen, eine Ausbreitung des Feuers verhindern oder verlangsamen sowie eine aktive Brandbekämpfung erleichtern. Also der Einsatz von nicht brennbaren Materialien in Konstruktion und Innenausbau oder eben die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen bezogen auf Fluchtwege und Brandabschnitte.

Vorteile Holzbauweise

Der natürliche Baustoff bringt so einige Vorzüge mit sich. Neben der Tatsache, dass beim Holzbau viel in Eigenregie bewältigt werden kann, sind dies:

• Beitrag zum Klimaschutz • Trockenbauweise &

Vorfertigung • geringere Wandstärken & damit Raumgewinn

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