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Wege und Plätze im Außenbereich

Ebnen, pfl astern & mauern

Flächenbefestigungen müssen sorgfältig geplant werden. Schon allein deshalb, weil bei falschem Standort oder mangelhafter Ausführung Schäden auch für das Hauptbauwerk entstehen können.

Terrassen und Sitzplätze errichten, gegebenenfalls Hänge stabilisieren, Treppen bauen und Wege anlegen, den Pool einrahmen – das alles fällt unter den Begriff Flächenbefestigung und bedeutet, dass der natürliche Untergrund bearbeitet, verändert oder eben fixiert wird. Dazu wird meist ein Teil des Mutterbodens (wertvolle oberste Erdschicht des Bodens) abgetragen, durch Split und Sand ersetzt und verdichtet. Manchmal wird auch betoniert und dann mit einer neuen Oberfläche versehen. Die kann aus wetterunempfindlichen Hölzern oder unterschiedlichen Steinen bzw. Platten bestehen.

Weniger oft als an eine Terrasse wird an zusätzliche Sitzplätze im Garten gedacht, obwohl erst diese die Gartenanlage strukturieren und ergänzen. Nicht für jeden Sitzplatz im Grünen ist eine Bodenbearbeitung notwendig, aber manchmal aus gestalterischen und praktischen Gründen wünschenswert. Eine klassische Gusssitzgarnitur kommt auf einem künstlerisch gestalteten Rondeau besser zur Geltung als in der Wiese und auch die Hollywoodschaukel, die übrigens eine bemerkenswerte Renaissance erlebt, steht auf einem gepflasterten Fleckerl sicherer und stabiler.

Ein weiteres Gestaltungshighlight sind Wege, die den Garten durchziehen, zu verschwiegenen Plätzchen führen oder eine Baumgruppe umrunden. Je nach Gartenstil können Wege gerade und sachlich geführt, aber auch romantisch mit alten Steinen, Ziegeln oder Natursteinplatten gestaltet werden. In jedem Fall sollte der Untergrund ebenso gut vorbereitet sein wie bei einer Terrasse oder einem Sitzplatz.

Um Terrainunterschiede im Wegverlauf zu überwinden, wird manchmal die Anlage einer Stiege notwendig oder optisch wünschenswert sein. Für Treppen gelten die gleichen Vorbereitungsmaßnahmen bezüglich Untergrund, allerdings sollten Treppen ab einem bestimmten Steigungsgrad fachgerecht fundamentiert werden. Darüber hinaus sollten Stufen breit genug und nicht zu

hoch sein, um eine bequeme und sichere Nutzung zu garantieren. Achtung! Speziell für Stufen muss auf Rutschsicherheit des Belags geachtet werden und auch ein Handlauf ist anzuraten!

Zieht sich das Gelände über einen Hang, kann eine sogenannte Hangbefestigung nötig sein. Welche Maßnahmen hier getroffen werden müssen, hängt ganz vom Untergrund ab – ein Fachmann muss dies beurteilen. Ist der Hang von Natur aus stabil, kann er natürlich bleiben oder z. B. mit bepflanzbaren Löffelsteinen verbaut und abgesichert werden.

Steine oder Platten werden oft auch rund um einen Swimmingpool gewünscht. Dort muss die Verlegung besonders sorgfältig ausgeführt werden, da bei Benützung des Pools ständig Wasser auf die Fläche trifft, das entweder schnell versickern oder korrekt abgeleitet werden muss.

Ist im Garten ein eigener Grillplatz – vielleicht sogar mit einem gemauerten Grill – geplant, sollte auch der, schon allein aus Sicherheitsgründen, sorgfältig fundamentiert und gepflastert werden.

Den richtigen Stein finden

Der Begriff „Stein“ wird für jedes Objekt verwendet, das aus natürlichen, mineralharten Zusammensetzungen besteht. Er kombiniert Langlebigkeit und die Möglichkeit zur kreativen Gestaltung wie kaum ein anderes Material. Durch die unterschiedlichsten Oberflächenbehandlungen werden Natursteine für einen bestimmten Verwendungszweck entweder vorbehandelt oder endgefertigt. Geschnitten, geschliffen und hochglanzpoliert spiegeln sich dann die Endprodukte auf Wänden, Küchenarbeitsplatten, Badezimmerverkleidungen oder Tischplatten.

Gesandelt, spaltrau oder scharriert begleiten sie uns trittsicher auf Stiegen und Treppen. Naturbelassen finden wir sie als Wegsteine, Ab- und Wegbegrenzungen oder einfach kunstvoll angelegt als japanische Steingärten. Als künstlerische Gestaltungselemente werden Natursteine auch für Wasserkugeln, Springbrunnen, Brunneneinfassungen oder Wasserwandverzierungen verwendet.

Für den Außenbereich kommen natürlich nur frostbeständige Steine, u. a. Gneis, Granit, Pophyr, Quarzit und Schiefer in Betracht. Poröse Gesteine wie Sand- oder Kalkstein hingegen sollten eher in geschützten Bereichen verwendet werden, da sie doch relativ schnell verwittern.

Der typische Pflasterstein ist vor Beton und Asphalt einer der ältesten Wege-, Platz- und Straßenbeläge überhaupt und er besteht vorwiegend aus behauenem Granit. Eine Variante davon ist das sogenannte Katzenkopfpflaster, bei dem die einzelnen Würfel nur etwa ein Viertel so groß sind. Kombinationen von beiden ergeben schier uneingeschränkte Gestaltungsmöglichkeiten.

Als Kunststein bezeichnet man in unserem Sprachgebrauch all jene Produkte, die von Hand oder maschinell gefertigt werden. Selbst der oft verteufelte Beton, dessen Hauptbestandteil Zement aus den Rohmaterialien Kalkstein, Ton, Sand und Eisenerz besteht und schon von den alten Römern verwendet wurde, kommt letztlich aus der Natur und hat mit Künstlichkeit nicht wirklich etwas zu tun. Durch seine anfängliche Fließfähigkeit kann Beton aber in jede Form gegossen werden und somit auch künstlerischen Ansprüchen genügen.

Betonsteine sind witterungsstabil, in unzähligen Farbvarianten und mit unterschiedlicher Oberflächenstruktur zu bekommen. Selbst auf Ziegel getrimmte Modelle mit Antikoptik sind keine Sel-

DIY: Wege und Plätze pflastern

1. Die seitliche Einfassung stellt sicher, dass die Steine am Rand nicht wandern. Versetzen Sie die Steine in einem ausgehobenen

Graben in etwa 10 bis 20 cm hoch eingebrachten Pfl asterdrainbeton. Alternativ können Sie Randschienen in die Schottertragschicht einbringen. 2. Um die Bettung herzustellen, müssen Sie zuerst das Gefälle prüfen.

Ziehen Sie mit einer Latte über zwei Formrohre eine gleichmäßig dicke und etwa 1,5 cm überhöhte Bettung auf der Feinplanie auf.

Nicht verdichten oder betreten! Das Bettungsmaterial sollte verfärbungsfrei (Ausblühungen) und gewaschen sein. Auch die Kornabstufung ist relevant, damit der Fugensand nicht durchrieselt. 3. Verlegen Sie die Steine nach Anleitung fl ucht- und winkelgerecht mit Schnur und Latte. Halten Sie die angegebenen Fugenbreiten ein und verwenden Sie keine schadhaften Steine. Randsteine müssen mindestens halb so groß wie Normalsteine sein. Antike

Steine mit Spaltgerät, alle anderen mit Nasstrennsäge anarbeiten! 4. Fugensand einkehren, einschlämmen und dann abkehren. Das

Fugenmaterial muss verfärbungsfrei (Ausblühungen) und kornabgestuft sein, damit der Sand nicht in die Bettung einrieseln kann. 5. Getrocknete Steine werden mit einer Rüttelplatte mit Kunststoffgleitschuh längs und quer abgerüttelt. Bei eventueller Fugenvertiefung wird nochmals Fugensand eingekehrt, eingeschlämmt und abgekehrt.

tenheit. Bemerkenswert ist auch eine österreichische Entwicklung, nämlich die Beschichtung von Betonsteinen mit Teflon. Dadurch sind die Steine leichter sauber zu halten, farbintensiver und vor Verwitterung optimal geschützt.

Klinker sind Ziegelsteine, die knapp unter der Schmelztemperatur gebrannt werden, sodass sich durch den beginnenden Sinterprozess die Poren des Brennguts schließen. Das Endprodukt ist widerstandsfähig, robust, frostbeständig und nimmt kaum Wasser auf. Die Rohmasse besteht aus Schamotte, verschiedenen Feldspatarten und meist rotbrennenden Tonen. Für Farbnuancen sind verschiedene Zuschläge verantwortlich. Neben seiner Anwendung im Innenbereich und als Hausfassade ist mit dem Klinker auch eine individuelle Gartengestaltung möglich. Klinkerziegel sind auf hohe Belastungen ausgerichtet, problemlos zu befahren und daher auch für Garagenauf- und Zufahrten bzw. Abstellplätze prädestiniert. Darüber hinaus sind sie durch ihre spezielle Oberflächenstruktur weitgehend rutschsicher. Klinker erfreuen sich auch in Fliesenform höchster Beliebtheit. Ebenfalls bei Hochtemperaturen gebrannt, sind sie wegen ihrer Dichte und Härte frostsicher und hoch belastbar. Stranggepresste Klinker, die erst nach dem Brand gespalten werden, nennt man Spaltklinker.

Aufgrund seiner roten, hellroten, rotbunten oder braunen Farbe hebt der Pflasterklinker übrigens einen mediterranen Stil hervor und unterstützt die Harmonie rund ums Haus. Die richtige Verlegung im Sand- oder Mörtelbett ist einfach und kann von kundigen Heimwerkern auch selbst vorgenommen werden.

Fliesen sind künstlich hergestellte keramische Platten, die als Wand- und Bodenverkleidung sowohl im Innen- als auch im Außenbereich verwendet werden. Bei der Rezeptur einer Keramik sind neben Ton die wichtigsten Zuschlagstoffe Quarz, Kaolin und Feldspat. Je nach Verwendungszweck werden unter anderem auch Kalzit, Dolomite, Flussspat oder Schamotte beigemischt.

Stein kann mit fast jedem Material verquickt werden, sodass auch unterschiedliche Stilrichtungen realisiert werden können. Stein mit Holz, mit Klinker, mit Alu, mit Glas, mit Eisen oder, wenn es passt, alles zusammen. Nur Stein mit Plastik würden wohl viele als unästhetisch empfinden. Zur Ehrenrettung des Kunststoffs muss man allerdings vermerken, dass es mittlerweile Plattenmaterial aus wetterresistenten Kunststoffen gibt, die optisch von Stein oder Holz erst auf den dritten Blick zu unterscheiden sind.

Hänge, Neigungen und Böschungen, die an Wege und Plätze grenzen, welche sauber bleiben müssen, können mit speziellen Böschungs- oder sogenannten Löffelsteinen bestückt werden. Diese verhindern, dass nach Regen, schnellem Wuchs und Wind Pflanzenteile oder Erde auf die freizuhaltenden Wege fallen, sodass damit ein zusätzliches Säubern entfällt. Darüber hinaus können sie zur Absicherung gegen Hangrutsch eingesetzt werden. Angeboten werden Löffelsteine aus Beton, Kunststoff und kesseldruckimprägniertem (KDI-)Holz.

Gute Steinpflege

Dort, wo die Natur sich mit ihren Komponenten optisch ansprechend arrangiert, wird eine zusätzliche Säuberung der Steine nicht unbedingt notwendig sein. Natürlich sollte dem Wildwuchs, dort, wo er nicht erwünscht ist, Einhalt geboten werden. Das kleine Pflänzchen, das jetzt nur einige Zentimeter zwischen den Bodenplatten herausguckt, kann sich in ein paar Wochen zu einem Bäumchen auswachsen, das dann nur mit Mühe schadenfrei entfernt werden kann. Also haben Fugenkratzer durchaus ihre Berechtigung und sollten entsprechend verwendet werden. Für hartnäckigen Bewuchs gibt es elektrische Geräte, die mit Hitze den Wurzeln den Garaus machen. Bemoosungen sind zwar hübsch, haben aber auf Gehwegen aufgrund der Rutschgefahr nichts verloren! Ölflecken können mit chemischen Mitteln entfernt werden. Für alles andere ist im Normalfall der Gartenschlauch oder der Hochdruckreiniger ausreichend. Diverse Steinöle schützen vor Verschmutzung und verleihen dem Stein eine samtmatte Oberfläche.

Verlegung von Steinen & Platten

Sie sollten so wenig Fläche wie möglich versiegeln, sondern Steine so im Sandbett verlegen, dass das Regenwasser versickern kann. Nur dort, wo eine Fundamentierung und Verklebung unbedingt nötig ist, wie etwa bei einer Terrasse, die unmittelbar an die Hausmauer grenzt, sollte sie auch durchgeführt werden. Anschlüsse seitlich und nach unten müssen dicht ausgeführt werden, ein entsprechendes Gefälle eingehalten und frostsicherer Klebemörtel verwendet werden. Da die Steinplatten der Witterung ausgesetzt, also thermisch beansprucht sind, sollten die Fugen breiter als im Indoorbereich sein und mit einer elastischen Fugenmasse geschlossen werden. Wird im Sandbett verlegt, muss der Untergrund geschottert und verdichtet werden. Auch im Sandbett sollten Steinplatten hohlraumfrei verlegt sein und mit passendem Sand eingekehrt werden. Bei Versiegelungen, wo sich das Wasser verlaufen muss, um keine gefährlichen Pfützen zu bilden, muss die Verlegung eine leichte Neigung Richtung Kanal oder Ablaufrinne aufweisen.

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