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Baugrube und Gründung

Die Gründung

Vom Aushub über das Fundament bis zur Bodenplatte oder dem Keller. Mit der Gründung beginnt der eigentliche Hausbau. Sie bildet die stabile Basis Ihres künftigen Heims.

Der praktische Teil des Hausbaus beginnt mit dem Aushub der Baugrube. Zuvor sollte die oberste, wertvolle Erdschicht abgetragen und gesondert gelagert werden. Dieses Abschieben des sogenannten Mutterbodens kann übrigens auch in Eigenregie mit einem kleinen Radlader (Leihgerät) erfolgen. Entfernen Sie diesen wertvollen Boden, den sie später zur Gartengestaltung verwenden können, auch in den Bereichen der Zufahrt und der Materiallagerplätze.

Bodenklasse checken

Für erfolgreiche Bauarbeiten ist die Kenntnis der Bodenbeschaffenheit sehr wichtig. Wer keine unangenehmen Überraschungen erleben möchte, sollte spätestens vor dem Erdaushub ein Bodengutachten erstellen lassen. Während schottrige Böden das Abrinnen von Wasser begünstigen, benötigt man bei Lehmböden mit Staunässepotenzial in den meisten Fällen gute Drainagierungen und Regenwasserrinnen sowie Versickerungssysteme zur richtigen Wasserableitung. Wichtig gerade in hochwassergefährdeten Gebieten ist es, Rückstauklappen einzuplanen. Falls die Sohle der Baugrube wenig tragfähig ist, besteht auch die Möglichkeit, vom Fachmann eine Bodenverbesserung in Form einer Kies- oder Schotterschicht einbringen zu lassen.

Die Größe der Baugrube

Die Ausmaße der Baugrube müssen jene des Hauses in Länge und Breite um mindestens 70 cm überschreiten. Dabei ist auch Platz für die Drainagen (Wasserableitungen) einzurechnen. Nach dem Aushub wird auf der Baugrubensohle das sogenannte Schnurge-

rüst aus Pfosten und Schnüren errichtet. Diese Vorrichtung entspricht dem Vermessungsplan an den Baufluchtlinien, die Schnittpunkte markieren die späteren Hausecken.

Je früher Sie wissen, was Sie wollen, desto besser. Denn schon im Zuge der Erdarbeiten sollte auch an zusätzlichen Raum unter Tage gedacht werden, der etwa für die Installation einer Zisterne zur Regenwassernutzung, einer Sickergrube oder einer Erdwärmepumpe bzw. Tiefenwärmenutzung benötigt wird! Vor dem Betonieren des Fundaments geht es dann an die Kanalisierung.

Kanalisierung vorbereiten

Einerseits erfolgt der Anschluss des Kanalstrangs (Kanalrohre) an den öffentlichen Kanal bzw. an die Senk- oder Kläranlage. Auf der anderen Seite wird der Kanal bis zu jenen Punkten geführt, wo die senkrechten Leitungen (Fallleitungen) geplant sind. An dieser Stelle setzt der Baumeister den Aufstandsbogen (Anschlussstück an die Fallleitung) bzw. den Regensinkkasten. Sollten Sie eine private Regenwassernutzungsanlage erwägen, ist es besonders wichtig, zwischen Abwasser- und Regenwasserkanal zu unterscheiden und diese entsprechend zu kennzeichnen, damit es später nicht zu falschen Anschlüssen kommt. Der Abwasser- bzw. Schmutzwasserkanal nimmt Schmutz- und Regenwasser auf und führt es weiter, während der Regenwasserkanal ausschließlich zur Regenwassernutzungsanlage gehört.

Ist eine Versickerung des Dachflächenwassers am eigenen Grund nicht möglich, so muss es ins öffentliche Netz, sprich den öffentlichen Regenwasserkanal (bei Trennsystemen!), abgeleitet werden. Auch hier sollten Sie darauf achten, dass die auf Ihrem Grundstück verlaufenden Stränge für den Abwasser- und eben diesen Regenwasserkanal genau gekennzeichnet sind, damit es später zu keinen falschen Anschlüssen kommt.

Im Freien werden Kanalstränge in Künetten verlegt. Die Tiefe der Künetten ergibt sich aus der Frosttiefe (die Kanalstränge sind im frostfreien Bereich zu führen). Dabei ist auch auf eine einheitliche und vorschriftgemäße Gefälleausbildung zu achten, sinnvoll sind 2 bis 5 Prozent.

Das Fundament

Traditionell werden die auftretenden Lasten mithilfe von Gründungssystemen, welche aus Einzel- und Streifenfundamenten bestehen können, in den Baugrund abgeleitet. Da nicht nur das tragende Mauerwerk, sondern die gesamte Hausfläche gegen die Bodenfeuchtigkeit geschützt werden soll, ist es empfehlenswert, die Fundamente in Verbindung mit einer Betonplatte (Plattenfundament) herzustellen. Diese werden aus Beton- bzw. Stahlbeton auf einer mit PE-Folie abgedeckten Rollschotterschicht hergestellt. Fundamente bzw. Platte müssen mindestens bis zum gewachsenen, also tragenden Boden und unter die ortsübliche Frostgrenze (80 bis 160 cm) reichen. Das Fundament ist so tief zu führen, dass sich die Last unter einem Druckverteilungswinkel von 60 Grad zur Waagrechten auf die ganze Fundamentbreite verteilen kann.

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