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Die Fassade

Sie bestimmt nicht nur die Optik, das äußere Erscheinungsbild eines Hauses, die Fassade bildet auch den Gebäudeschutzmantel. Welche Arten von Fassaden es gibt und welche Aufgaben sie zu erfüllen haben, erfahren Sie in diesem Kapitel.

Spricht man von der Fassade, so meint man die Optik und das wesentliche Prinzip der Gebäudehülle. Unterschieden werden ganz generell Putzfassaden, vorgehängte Fassaden und mehrschalige Außenwände. Eine weitere Unterteilung erfolgt in Loch- und Lamellenfassaden. Als Lochfassade gilt eine herkömmliche Außenwand, die in Massivbauweise hergestellt und mit klar abgegrenzten Öffnungen (Fenstern und Türen) versehen ist. Lamellenfassade hingegen meint, dass bei der Gestaltung Lamellen – meist aus Holz – als wichtiger Gestaltungsfaktor dienen.

Die Putzfassade

Die meisten Häuser in unseren Breiten sind verputzt. Eine Putzfassade bietet Schutz vor Nässe und Wind, reguliert Temperaturveränderungen und soll nicht zuletzt vor mechanischen Einwirkungen schützen. Heute kommen verstärkt Dünnschichtputze zum Einsatz, die eine Dicke von lediglich drei bis fünf Millimetern aufweisen. Als Untergrund dafür eignen sich jedoch nur ebene Flächen, wie sie beispielsweise bei Mauerwerk aus Porenbeton entstehen. Zudem erfordern sie das Auftragen einer Haftbrücke.

Sie können sich zwischen verschiedenen Putzen entscheiden. Mineralische Putze enthalten neben dem Hauptbestandteil Sand ein mineralisches Bindemittel wie Ton, Kalk, Zement oder Silikate. Hier ein Überblick über die wichtigsten Vertreter: • Eine der ältesten Arten ist Kalkputz. Er ist diffusionsoffen, zeichnet sich durch seine gute Wasseraufnahmefähigkeit aus, gilt als gesundheitlich völlig unbedenklich und hat gute elastische Eigenschaften. • Zementputz wird überall dort eingesetzt, wo hohe

Anforderungen an die Festigkeiten, Frostbeständigkeit, Dichtheit und Wasserbelastbarkeit gestellt werden. • Kalk-Zement-Putz vereint die Vorteile beider Bindemittel. So können gezielte Kalkbeigaben die durch den

Zement bedingten Putzeigenschaften ergänzen. Insbesondere wird die Verarbeitbarkeit erleichtert. • Durch den Aufbau einer Gitterstruktur haben die ökologisch völlig unbedenklichen Silikatputze ein ähnliches

Ausdehnungsverhalten wie der mineralische Untergrund, wodurch Putzrissen vorgebeugt wird. Die Trocknung erfolgt einerseits durch Verdunstung des Wassers und Erstarren zu festem Wasserglas, andererseits infolge einer chemischen Reaktion mit der Luftkohlensäure und dem mineralischen Untergrund. Diese unlösbare Verbindung mit dem Untergrund wird als Verkieselung bezeichnet. • Im Gegensatz dazu basieren sogenannte Kunstharzputze auf organischen Bindemitteln. Als besondere

Vorteile von Kunstharzputzen gelten die außerordentlich große Vielfalt an Strukturvarianten, Farbtönen und Körnungen, die hohe Elastizität, gute Festigkeit und Haftung auf beinahe jedem Untergrund sowie die einfache Verarbeitung. Kunstharzputz trocknet ausschließlich durch

Verdunsten des Wasseranteils. Dies bedeutet, dass sich bei niedrigen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit die Trocknungszeit verlängert. Nach der Trocknung ist er regendicht, rissbeständig und unempfindlich gegen aggressive Umwelteinflüsse.

• Auf Wärmedämmverbundsystemen wird häufig Silikonharzputz eingesetzt, der sich als besonders resistent gegen Algen- und Schimmelbefall erwiesen hat und schmutzabweisend ist.

Die vorgehängte, hinterlüftete Fassade

Im alpinen Raum kann die hinterlüftete Fassadenarchitektur auf eine jahrhundertealte Tradition zurückblicken. Man denke nur an die historische Schindelfassade. Die Zweckmäßigkeit dieser Bauart von Fassaden stand dabei im Vordergrund. Die hohe technische Qualität zeichnet sich besonders durch größtmögliche Wärmespeicherung und optimale Abführung von Bau- und Nutzungsfeuchte aus. Im Sanierungsfall kann auch eine wesentliche Verbesserung der Schalldämmung erreicht werden. Alle Anforderungen an Regen-, Schall-, Blitz- und Brandschutz werden technisch einwandfrei erfüllt. Die VHF, die zweischalig aufgebaute vorgehängte Fassade, bietet eine sehr gute Vollwärmeschutz-Alternative. Die zwischen tragender Mauer und vorgehängter Fassade liegende Dämmstoffschicht wird so an einer Unterkonstruktion aus Holz oder Metall befestigt, dass ein etwa zwei Zentimeter breiter Spalt bestehen bleibt, durch den die Luft zirkulieren und angestaute Feuchtigkeit abtransportieren kann. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit zur Kombination mit einer Wärmedämmschicht.

Ob Tafeln aus Faserzement oder Holzzement, HPL- und faserverstärk tem Harzkomposit, Aluminium und Aluminiumverbundplatten bis hin zu Ziegel, Kupfer, Keramik, Feinsteinzeug und natürlich dem Holz, die Materialvielfalt ist enorm. Zu den Vorteilen der hinterlüfteten Fassade zählen unter anderem die gute Demontierbarkeit, die Möglichkeit des sortengetrennten Recyclings sowie geringere Unterhalts- und Folgekosten gegenüber konventionellen Fassadensystemen, so die Branchenkenner. Die Gesamtenergiebilanz kann dadurch wesentlich verbessert werden. Auch ökologische Vorteile können mit einer VHF erreicht werden: Sie erlaubt die Realisierung von Niedrigenergie- und Passivhausstandards und reduziert damit den CO2-Ausstoß. Ebenso können Photovoltaikpaneele und Warmwasserflachkollektoren integriert werden. Begrünte vorgehängte, hinterlüftete Fassadensysteme sind ebenso ökologisch sinnvoll. Sie erfordern jedoch eine umsichtige Planung bezüglich der Auswahl, Verankerung und dem Gewicht der für die Fassade eingesetzten Kletterpflanzen.

Das mehrschalige Mauerwerk

Seit Jahrzehnten gehört das Zweischalenmauerwerk zu den wohl wichtigsten Außenwandkonstruktionen. Schauen wir uns diese Konstruktion also einmal genauer an: Das Zweischalenmauerwerk besteht, wie der Name schon sagt, immer aus zwei Mauerschalen aus Ziegel sowie einer wärmedämmenden Zwischenschicht.

Sidingfassaden

Fassadensidings können aus den unterschiedlichsten Materialien – Vinyl, Aluminium, Stein, Holz – hergestellt werden und sind Fassadenelemente, die in den Bereich der vorgehängten, hinterlüfteten Fassade gehören. Viele Hersteller bieten neben Fassadensidings auch Produkte für Innenwände und Decken an. Horizontal, vertikal, schräg.

Die Sidings können je nach Herstellungsart von oben nach unten, von rechts nach links oder überhaupt schräg verlegt werden. Montiert werden sie überlappend bzw. verdeckt im Nut-und-Feder-System auf einem der Hauswand vorgehängten Gerüst aus Metall und Holz oder – seltener – direkt an der Mauer, hier vor allem in Form der Holzsidings. Als eine Form des Holzsidings kann auch die Schindelfassade bezeichnet werden.

Die Montage erfolgt sehr rasch und unkompliziert und die Fassade erhält durch die Sidings, ihre Farbe und Anordnung nicht nur ein individuelles Aussehen, sondern auch einen lang anhaltenden und guten Witterungsschutz. Die Sidingelemente können in verschiedenen Farben, Größen und Oberfl ächenbeschaffenheiten gewählt werden. Prefa zum Beispiel bietet seine Alusidings in mehr als 20 Standardfarben an. Eine besonders individuelle Fassaden- und damit Gebäudegestaltung ist so garantiert.

Sprich ein tragender Wandteil, dann eine Dämmschicht von mindestens 15 Zentimetern und außen eine zwölf Zentimeter dicke Vormauerung. Jede der drei Schichten übernimmt einen ganz spezifischen Teil jener Anforderungen, die an eine Außenwand ganz grundsätzlich gestellt werden. Im koordinierten Zusammenwirken ergibt sich die Summe der guten Eigenschaften des ZiegelZweischalenmauerwerks. Diese Konstruktion kann mit verputzter Vorsatzschale oder mit Klinkervorsatzschale ausgeführt werden. Die Verarbeitung der Klinker erfolgt mit fabriksmäßig hergestelltem Klinkerbaumörtel. Wichtig ist, dass bei der Erstellung einer Klinkermauer die Lager- und Stoßfugen vollflächig und kantenbündig vermörtelt werden. Quillt bei der Verarbeitung Mörtel aus den Fugen, so ist dieser mit der Kelle sofort zu entfernen und der entsprechende Glattstrich – Profis raten zur Arbeit mit einem Schlauchstück – der Fugen durchzuführen. Nur so entsteht eine Fuge mit einer leichten Kehle, die schon nach kurzer Zeit resistent gegenüber sämtlichen Witterungseinflüssen ist.

Noch eine Information am Rande: Mehrschalige Außenwände sind deutlich teurer als einschalige Außenwände und sollten aufgrund ihrer komplexen Aufbauten immer vom Fachmann angefertigt werden.

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