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Trockenbau

Neben rascher Montage, flexibler Gestaltung und der Erfüllung aller Anforderungen an Feuchtigkeits-, Brand-, Schall- und Wärmeschutz steht der Trockenbau vor allem für große Zeitersparnis, da nichts trocknen muss.

Werden die Arbeiten an Wänden und Decken im Inneren eines Gebäudes ohne die Verwendung von Wasser (wie bei Beton und Mörtel üblich) durchgeführt, ist die Rede von Trockenbau. Die Unterkonstruktion besteht aus Holz oder Metall. Zur Verkleidung werden Ausbauplatten aus Gipskarton, Gipsfaser, Holz oder Holzwerkstoff verwendet. Auch Metall, Kunststoff oder Glas kommen infrage. Die Vorteile dieser Bauweise liegen auf der Hand: • rasche Montage und geringes Gewicht, dadurch kurze Bauzeit • flexible Gestaltung, dadurch flexible Raumteilung • Anforderungen an Feuchtigkeits-,

Brand-, Schall- und Wärmeschutz werden durch entsprechende Konstruktionen erfüllt.

Massiver Trockenbau

Aufgrund ihres geringen Gewichts, der guten Schallisolierung, der Brandbeständigkeit sowie des Wärmespeichervermögens sind Trennwände aus Porenbeton sehr beliebt. Sie eignen sich auch zum Hochziehen von Duschwänden, Wannenunterbauten etc. Der maßgenaue Zuschnitt kann mit einer Handsäge vorgenommen werden und die Verlegung erfolgt mit einem schnell trocknenden Dünnbettmörtel.

Trennwände ohne tragende Funktion lassen sich auch mithilfe von Gipswandbauplatten errichten. Stabil und trotzdem leicht können die Wände völlig frei innerhalb des Grundrisses selbst auf schwimmendem Estrich verbaut werden. Sie werden nur mit Fugengips zusammengesetzt, wobei der Aufbau einer Unterkonstruktion nicht erforderlich ist. Verbunden werden die Einzelelemente durch ein Nut-Federprofil. Die genormten Platten (666 x 500 mm) ermöglichen einen raschen Baufortschritt. Mit Randdämmstreifen aus Bitumenfilz, Kork oder Mineralwolle werden sie mit den angrenzenden Bauteilen elastisch verbunden und dabei mechanisch und akustisch entkoppelt. Das ermöglicht auch bei späteren Änderungen einen raschen Rückbau. Gipswandbauplatten müssen nur verspachtelt werden, sodass die Plattenstärke von 60, 80 oder 100 mm gleichzeitig auch die jeweilige Wandstärke ist. Den Putz können Sie sich sparen, was wiederum Feuchteeintrag, Material, Zeit und Kosten spart. Die Plat-

ten können an jeder beliebigen Stelle geöffnet und durchbrochen werden, ohne dass eine Stützkonstruktion erforderlich wäre.

Leichtmaterialien

Die Metallprofile dieser Bausysteme sind optimal auf den Verwendungszweck abgestimmt, im Gegensatz zu Holz passgenau, maßhaltig und formstabil. Neben ihrem geringen Gewicht und dem langlebigen Korrosionsschutz (Verzinkung) haben sie bereits vorgestanzte Aussparungen für Elektroleitungen, Installations- und Wasserverrohrungen. Anstrich oder Tapete können sofort nach dem Aufstellen aufgebracht und die Wände schnell und einfach versetzt werden. Ein wichtiger Tipp gleich vorweg: Wenn Sie Gipskarton- oder Gipsfaserplatten selbst verlegen, bitte immer die Komponenten eines Systems verwenden. Und zur Verarbeitung: Beim ersten Spachtelgang werden die Fugen gefüllt und glatt abgezogen, eventuell wird ein Bewehrungsstreifen eingelegt. Nach dem Trocknen erfolgt dann ein weiterer Spachtelgang. Wieder trocknen, fein schleifen und ausmalen oder tapezieren – fertig! • Gipskartonplatten bestehen aus einem Gipskern, auf den beidseitig eine Kartonlage aufgebracht wird. Diese stabilisiert die Platte und nimmt gleichzeitig Zug- und

Biegekräfte auf. Spezielle Ausführungen für Feuchträume sind feuchtigkeitshemmend imprägniert und zur besseren Erkennung grün eingefärbt. • Gipskarton-Feuerschutzplatten, die im Kern zur Verstärkung Glasseidenbündel enthalten, können zur Ausbildung von feuerbeständigen Konstruktionen nach DIN 4102 herangezogen werden. Sie gibt es auch imprägniert. Die leichten Platten sind in Stärken zwischen 9 und 25 mm erhältlich, wirken feuchteregulierend und sind dimensionsstabil. Bei richtiger Verlegung sind sie vor allem in Verbindung mit Steinwolldämmstoffen gut schalldämmend.

Das Material lässt sich nach dem Anritzen leicht brechen und ist für abgehängte Decken und als Trockenputz für vorgesetzte

Wände geeignet. Auf Unterkonstruktionen aus Metall wird es mit selbstschneidenden Spezialschrauben befestigt, auf Wänden mit Ansatzbinder direkt verklebt und nach der fertigen Montage an den angefasten Stößen verspachtelt und glatt geschliffen. • Gipsfaserplatten, ein Gemisch aus

Gips und Zellulosefasern, haben im Gegensatz zu Gipskartonplatten keine Kartonschichten und weisen eckige Schnittkanten auf.

Gipsfaserplatten sind aufgrund der homogenen Faserstruktur mechanisch belastbarer (ideal für

Küchenwände). Sie kommen als

Wand- und Deckenbekleidung, als

Decklage von Unterdecken sowie für die Verkleidung von Montagewänden infrage. Gipsfaserplatten sind nicht brennbar und können auch in Feuchträumen eingesetzt werden. • Holzweichfaserplatten bestehen aus zerspanten Holzabfällen, die, mit Leim vermischt, heiß verpresst werden. Erhältlich sind sie in weicher, mitteldichter und harter

Ausführung. Im Ausbau sind vorwiegend weiche Ausführungen als

Dämmstoff gebräuchlich. Die Verarbeitung erfolgt mit üblichen Holzwerkzeugen. • OSB- oder Mehrschichtplatten bestehen aus richtungsorientierten

Spänen (Oriented-Strand-Board), wobei die Späne lagenweise jeweils nach einer Richtung über Kreuz gestreut, dreischichtig verklebt und verpresst werden. Die Ausrichtung der Späne gibt auch die Richtung der Flexibilität vor, die durch ihre

Dimensionierung (lang und schlank) größer ist als bei normalen Spanplatten.

Wandaufbauarten

Grundsätzlich werden Platten aus verschiedenen Werkstoffen auf leichte Unterkonstruktionen oder direkt an massive Bauteile montiert.

Unter Trockenputz versteht man die Verkleidung von Wandflächen mit Gipskartonplatten anstelle der herkömmlichen Putzverfahren. Gipskartonplatten in verschiedenen Ausführungen (z. B. imprägniert) oder Gipsfaserplatten werden mit Ansetzbinder, die punktförmig als Batzen auf die Platte aufgebracht werden, an der unverputzten Wand aufgestellt. Die Fugen werden mit Gewebestreifen abgedeckt und verspachtelt.

In der Ständerbauweise werden auf einem tragenden Gerüst aus Metallprofilen (C-Profile) beidseitig die Gipsplatten geschraubt. Der entstandene Hohlraum ist zur Verbesserung der Schall- und Wärmedämmung mit Dämmwolle gefüllt. Beliebt sind solche Wände zum Ausgleich von großen Wandunebenheiten und zur Verbesserung des Schall- und Wärmeschutzes. Je nach Bedarf werden

unterschiedliche Ausführungen verwendet, wobei sich die Auswahl der Beplankung und des Dämmstoffs nach den Vorgaben an Wärme-, Schall- oder Brandschutzanforderungen richtet. Um Installationen zu verbergen, kann die Vorsatzschale frei stehend ausgeführt werden, wodurch eine besonders große Schallschutzverbesserung erreicht wird.

Trockenbau-Zwischendecken

Soll ein größerer Abstand zur Rohdecke erzielt werden, gibt es unterschiedliche Methoden, die Decke niedriger zu setzen. Früher wurde in so einem Fall an den Wänden eine rundum laufende Rahmenkonstruktion gedübelt, auf die längs oder quer zum Raum Zwischenträger geschraubt wurden. Darauf wurden dann Nut-Feder-Elemente montiert, die die parallel dazu eingelegte Dämmung verdeckten und zuletzt die fertige Decke ergaben. Komplette Abhängesysteme von einem Hersteller erleichtern ein solches Vorhaben wesentlich. Montagesysteme werden für Metall- und Holzunterkonstruktionen angeboten. Gängig sind spezielle Drähte mit rechtwinklig gebogenen Befestigungsösen, die in ankerförmige Abhänger eingeschoben und mit einer Spannfeder justiert werden.

Sehr montagefreundlich sind auch die Noniusabhänger. Sie bestehen aus zwei ineinanderliegenden, gelochten U-Profilen mit unterschiedlichen Lochteilungen, die mit einem Splint verbunden werden und sehr präzise Höhenjustierungen erlauben. Bei Metallunterkonstruktionen setzt man als Grund- und Tragelemente CD-Profile ein. Die Decke muss aus Schallschutzgründen immer freischwingend sein, was bedeutet, dass die Beplankung die Wände nicht berühren darf. Sollen der Schall- und gleichzeitig der Wärmeschutz weiter verbessert werden, verlegt man zusätzliche Dämmstoffelemente im Deckenhohlraum. Wenn die darüber liegenden Räume nicht beheizt sind, ist eine Dampfbremse nötig. Sie wird entweder von unten an die Lattung getackert oder, wie bei Metallkonstruktionen der Fall, mit einem speziellen Doppelklebeband befestigt.

Gipsfaser versus Gipskarton

Grundsätzlich bestehen die Trockenbaugipsplatten entweder aus Naturgips oder synthetischem REA-Gips. REA-Gips ist ein Abfallprodukt, das bei der Rauchgasentschwefelung in Kohlekraftwerken entsteht – und zwar in großen Mengen. Gipsfaserplatten werden unter der Zugabe von Zellulosefasern (aus Altpapier) hergestellt, können aber auch Stahl- oder Glasfasern als verstärkende und feuerhemmende Elemente beinhalten. Der Gipskartonplatte werden zum Erreichen der Endfestigkeit keine Zellulosefasern zugesetzt, sondern sie wird mit Kraftpapier aus Altpapier gänzlich umschlossen. Feuchteschutz wird in beiden Fällen durch Imprägnierung mit Silikonverbindungen erreicht.

Ein weiterer Unterschied besteht bei der Verarbeitung der Platten. Die Gipskartonplatte wird mit einem Messer einseitig eingeritzt und an dieser Stelle gebrochen. Bei der Gipsfaserplatte muss diese Sollbruchstelle etwas stärker ausgeführt werden, da sie aufgrund ihrer verstärkenden Zellulosefasern nicht so leicht bricht und die Kanten etwas ausfransen. Die Befestigung erfolgt mit speziellen Trockenbauschrauben.

Zusätzlicher Schallschutz im Deckenbereich

Auch die Akustik des Raums kann durch eine Zwischendecke in Trockenbauweise wesentlich verbessert werden. Bei hoher Lärmentwicklung, vor allem in Kinderzimmern, Büros und Hobbyräumen, benötigt man zusätzliche Montageelemente, deren Eigenschaften von der Art des störenden Geräuschs abhängig sind.

In der Praxis sollte wenigstens eine der beiden gegenüberliegenden Raumflächen aus schallabsorbierenden Materialien sein, z. B. Holzboden/Akustikdecke oder schallharte Decke/Teppichboden. So können keine Mehrfachreflexionen entstehen. Die akustische Wirksamkeit hängt in erster Linie vom verwendeten Material ab. So werden für den Einsatz als Akustikdecken Elemente mit perforierter oder stark strukturierter Oberfläche erzeugt, die auf der Rückseite mit einem Dämmvlies versehen sind.

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