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Innentüren

Raumtrenner Innentüren

Bereits bei der Raumplanung am Reißbrett spielt die Planung der Innentüren eine Rolle. Zahl, Art, Anordnung und Größe der Türen sollten früh genug festgelegt werden. Erst dann geht es um Material und Oberfläche.

Auch wenn die Innentüren selbst erst relativ spät im Zuge des Innenausbaus eingebaut werden, sollten Sie sich bereits spätestens bei der Raumaufteilung Ihrer Wohnräume, also der Grundrissplanung, mit dem Thema Innentüren beschäftigen. Denn die Anzahl, die Türart, ihre Durchgangslichten und Anordnung müssen bereits im Rohbau feststehen. Ein Tipp: Die Höhe der Maueröffnung ist ab dem fertigen Fußboden zu messen. Mit modernen Tür-Zargen-Fertigsystemen können Ungenauigkeiten von mehreren Zentimetern leicht ausgeglichen werden. Passen Zarge und Tür problemlos, dann spart man natürlich Zeit bei der Montage und damit auch Geld.

Erforderliche Maueröffnungen und Durchgangslichten

Planen Sie die Innentüren in Breite und Höhe großzügig. Bedenken Sie, dass ein Türumbau im Nachhinein aufwendig und teuer kommt. Enge, schmale Türen (75 cm) sollten nur im Notfall geplant werden. Die Mauerlichte, auch Rohbaulichte, Rohbaumaß oder lichte Breite/Höhe genannt, bezeichnet die tatsächliche Wandöffnung, in

Kleines Begriffslexikon

Laibung werden die senkrecht parallel geführten Flächen einer Maueröffnung bezeichnet. Sie bildet einen 90-Grad-Winkel zur gesamten Mauerfläche. Im Gegensatz dazu verläuft die Schnittfläche beim sogenannten Gewände schräg durch das Mauerwerk. Die obere waagrechte Begrenzung einer Tür- oder Fensteröffnung wird als Sturz bezeichnet.

© epr/Gesamtverband Deutscher Holzhandel/Mosel Türen/Elegance 04 der die Zarge eingesetzt wird. Sie wird wie folgt errechnet: Tatsächliche Breite des Türsystems (Durchgangsbreite) plus acht Zentimeter und tatsächliche Höhe des Türsystems plus vier Zentimeter. Wichtig dabei: Messen Sie die Höhe immer vom fertigen Fußboden aus! Und noch ein Tipp: Die hier angegebenen Werte sind natürlich reine Richtwerte, die technischen Unterlagen Ihres Türenherstellers geben die Maße genau an.

Die OIB-Richtlinie schreibt eine Mindestdurchgangslichte von 80 cm in der Breite und 190 cm in der Höhe vor. Gängig sind jedoch Maße von 85 bis 90 cm oder noch breiter. Nicht nur aufgrund der freieren Optik, sondern nicht zuletzt aufgrund der geforderten Barrierefreiheit. Auch in der Höhe sollte man vorhandene Möglichkeiten nützen. Es werden zwar die meisten Menschen bei einer Höhe von 1,90 Meter aufrecht durchgehen können, aber wenn von den baulichen Gegebenheiten her die Möglichkeit einer 2,50 Meter hohen und entsprechend breiten Tür gegeben ist, dann sollte man das schon aus optischen Gründen nützen.

Zarge + Türblatt = Tür

Die Zarge gibt den optischen Rahmen für die Tür und hält sie sicher in der Wandöffnung. Anders gesagt ist die Zarge der feststehende, umrahmende Teil einer Tür (oder eines Fensters) an dem der bewegliche Teil aufschwingt. Besonders beliebt sind zeitlose weiße Zargen sowie hochwertige Stahlzargen. Es gibt unterschiedliche Arten von Zargen, wobei die häufigste Art für Innentüren die Umfassungszarge ist. Die Türöffnung wird hier von beiden Seiten mit einem umlaufenden Profil abgeschlossen, sodass die Zarge die gesamte Türlaibung umfasst. Am häufigsten wird bei der Umfassungszarge zu Holz und Holzwerkstoffen gegriffen, es gibt sie aber auch aus Stahl. Neben der Umfassungszarge gibt es noch die Blockzarge für Innentüren. Eine Blockzarge (auch: Blockrahmen) wird direkt in die Wandöffnung montiert, sodass sie deren gesamte Breite ausfüllt und dadurch eine moderne Optik schafft. Im Gegensatz zur Umfassungszarge umfassen und kaschieren sie die Wandlaibung nicht. Sogenannte Blendrahmen eignen sich

besonders bei dünnen Wänden. Sie verblenden schlichtweg die Sicht auf die Wand. Blendrahmen werden vor die Laibung eingesetzt, um ein entsprechendes Türblatt zu verbauen, allerdings sollte das Rohbaumaß entgegen der normalen Umfassungszarge kleiner sein. Soll die Innentür richtig in Szene gesetzt werden, ist eine wandbündige Zarge die richtige Wahl. Sie ist so gut wie unsichtbar und sorgt je nach Modell dafür, dass die Tür bündig mit der Wand abschließt. Zu guter Letzt sei noch die Eckzarge erwähnt. Eckzargen, die meist aus Stahl oder Aluminium bestehen, werden direkt auf die Wandecke angebracht. Sie eignen sich besonders, wenn die Mauerlaibung zu breit für eine Umfassungszarge ist. Sie umfasst nicht die gesamte Türöffnung, sondern nur die Vorderkante der Türlaibung.

Die wichtigsten Bestandteile einer Umfassungszarge sind die Zierbekleidung, das Futterbrett, die Falzbekleidung, die Dichtung und die Bandteile. Die Zierbekleidung bildet den Übergang zur Wand und deckt die Rohbauöffnung ab. Hier gibt es viele verschiedene Kantenformen und Flächen. Kanten können zum Beispiel rund, abgerundet, eckig oder gefast (=abgeschrägt) sein. Auch für die Zierfläche stehen unterschiedliche Designs zur Auswahl (schlicht glatt oder gewölbt). Das Futterbrett verkleidet die Wandlaibung und wird mit dieser fest verbunden. Am Futterbrett findet man den Verstellbereich der Zarge. Der Verstellbereich ist wichtig, wenn die Maße der Zarge nicht genau den Standardwerten entsprechen. Über eine sogenannte Feder kann die Zierbekleidung unterschiedlich tief in die Nut vom Futterbrett geschoben werden und so kleine Abweichungen ausgleichen. Auf der Bandseite, also der Seite, an der die Türbänder zu sehen sind, ist die Falzbekleidung zu finden. Sie ist das Gegenstück zur Zierbekleidung und genauso geformt. Auf der Seite der Falzbekleidung befindet sich auch das Schließblech, das dafür sorgt, dass die Tür in der Zarge fest verschlossen werden kann. Die Bandteile ermöglichen das Öffnen und Schließen der Türe. Sie bestimmen auch, in welche Richtung die Türe öffnet: Sind die Bänder auf der linken Seite der Tür, handelt es sich um eine Türöffnung mit linkem Anschlag. Sind die Bänder auf der rechten Seite, befindet sich der Anschlag rechts. Die Dichtung im Zargenfalz sorgt dafür, dass die Türe leise schließt.

Das Material der Zarge wird meist passend zum Material des Türblatts gewählt: Stahlzargen werden aus mindestens 1,5 mm starkem verzinkten Stahlblech und eventuell mit Rostschutzgrundierung angeboten. Die Beschichtung der Zarge erfolgt zumeist nach der Montage im Zuge der Malerarbeiten. Die robuste Stahlzarge gibt es matt, glänzend oder mit Sonderlacken in verschiedenen Farben für 50 bis 170 Euro. Stahlzargen werden vor den Putzarbeiten im Rohbau eingemörtelt und voll ausgegossen, damit ein optimaler Schallschutz gewährleistet wird.

Holz gehört wegen seiner wohnlichen Ausstrahlung zum beliebtesten Zargenmaterial, wobei die natürliche

Widerstandsklasse

EI2 30c

EI2 60c

EI2 90c

E 30

Sm-c Brandwiderstands dauer in min

30 min

60 min

90 min

30 min

30 min

Bautechnische Bezeichnung

brandhemmend, früher auch feuerhemmend

hoch brandhemmend, früher auch hoch feuerhemmend

brandbeständig, früher auch feuerbeständig

Rauchabschluss

Rauchabschluss

Maserung des Holzes dank verschiedenfarbiger Lackierungen nicht sichtbar sein muss. Massivholz ist natürlich teurer und haltbarer als ebenso angebotene Holzwerkstoffe. Optisch ist der Unterschied zwischen den beiden Materialien kaum zu sehen. Zargen aus Massivholz können in fast allen Sondermaßen und Wandstärken gefertigt werden. Im Bauhaus gibt es Massivholzzargen ab ca. 50 Euro (z. B. Kierfer) bis ca. 200 Euro (z. B Fichte).

Vom Kern bis zur Oberfläche

Bei der Wahl der Innentüren müssen Material und Aufbau sorgfältig erwogen werden. Als preisgünstigste Modelle gelten die sogenannten Wabentüren, deren Kern aus einer Pappwabe besteht, die links- und rechtsseitig jeweils mit einer etwa 3 mm starken Holzfaser- oder Dünnspanplatte beplankt ist. Im Gegensatz zur Wabentüre ist die Röhrenspantüre aus einer Röhrenspanplatte (durchfräste oder längsgelochte Spanplatte) gefertigt und mit unterschiedlichen Oberflächenbeschichtungen erhältlich. Röhrenspantüren sind standfester, stabiler und haben einen besseren Schallschutzwert.

Sind die Türen aus Vollholz oder Verbundspanplatte hergestellt, nennt man sie Vollholz- bzw. Lagenspantüren. Sie sind erheblich schwerer und stabiler. Dadurch bieten sie aber auch einen hohen Schallschutzwert. Zudem werden diese Türen auch für Sonderanwendungen herangezogen (Brandschutz, Strahlenschutz, Schallschutz). Eine Sonderform der Vollholztüre ist die sogenannte Kassettentüre mit Holz- oder Glasfüllung. Diese Modelle gelten als absolut verzugsfrei und erfüllen bei hoher Passgenauigkeit von Blatt und Zarge alle Anforderungen an Luftdichtheit. Schauen wir uns jetzt noch die Oberflächenmaterialien für Innentüren an:

Echtholz-Furnier: Diese Türen haben eine Außenhaut aus Holz, ein Naturprodukt, das entsprechend individuell ausgeprägt ist. Je nach Holzart und Furnierung erhält man verschiedene Maserungen, Farbnuancen und Strukturen. So findet sich für jeden Einrichtungsstil und jedes Raumkonzept das passende Modell. Durch Mehrschichtlackierungen wird die Echtholzoberfläche vor Verschmutzungen und Beschädigungen geschützt und die Reinigung erleichtert.

Weißlack ist ein UV-gehärteter Acryllack, der in mehreren Schichten auf das Türblatt aufgebracht wird und mit einem glatten Finish endet. Die Oberfläche ist besonders pflegeleicht und strapazierfähig. Matt glänzend wie Seide passen sich diese Türen aufgrund ihrer Schlichtheit, Eleganz und Zurückgenommenheit jedem Einrichtungsstil an – eine zeitlose, unkomplizierte Alternative.

CPL-Türen (Continiuous Pressure Laminate) werden in einem speziellen Verfahren mit Dekorpapieren verpresst und gehärtet. CPL, das Laminat für Türen, ist ein Schichtstoff auf Melaminharzbasis in Echtholzoptik. Die Türen sind besonders widerstandsfähig, kratz- und stoßfest, lichtecht, hitzebeständig und wischfest. Dadurch lassen sie sich auch sehr einfach reinigen. Die Auswahl ist immens, von schlichten einfarbigen Modellen bis hin zu täuschend echter Holzoptik.

Dort wo die Beanspruchungen besonders hoch sind, empfehlen sich HPL-Türen. High-Pressure-LaminateHochdruck-Schichtstoffplatten sind überaus strapazierfähig. Auch HPLTüren sind in den verschiedensten Farben und Dekoren erhältlich.

Für Dekoroberflächen wird ein bedrucktes Papier imprägniert, mit Lack oder Harz bearbeitet und auf die Türblattoberfläche geklebt. Dekore sind besonders individuell in ihrer Gestaltung, quasi alles ist hier möglich. Die Türen sind unkompliziert in ihrer Reinigung, sie sind langlebig und dunkeln nicht nach. Eine erneute Lackierung oder anderweitige Oberflächenbearbeitung ist auch bei älteren Modellen nicht nötig.

Brandschutz bei Innentüren

Nicht nur in Großbauten kommen Brandschutztüren zum Einsatz, auch im privaten Wohnbau gibt es dafür triftige Gründe. Einzelne Bauteile sollten in jedem Fall mittels Brandmauern voneinander getrennt werden. Wird eine solche schützende Mauer durchbrochen, müssen Brand- und Rauchschutztüren eingebaut werden, etwa als Abschluss zum Heizöllagerraum, als Verbindungstür zwischen Vorraum und Garage oder im ausgebauten Dachgeschoß. Brandschutz- bzw. Feuerschutzabschlusstüren haben die Aufgabe, im Falle eines Brandes entsprechenden Schutz zu gewähren. Türblatt und Zarge mit Beschlag und Zylinder müssen gemäß ÜA-Zeichen geprüft sein. Der Türdrücker muss eine Mindestgrifflänge von 100 mm haben und durchgehende Schlüssellöcher müssen abgedeckt sein. Brandschutztüren müssen immer selbsttätig schließen, außer es handelt sich um Wohnungstüren oder Schachttüren. Der Einbau von Verglasungen ist erlaubt, das Glas muss aber die gleiche Widerstandsklasse wie die Türe aufweisen.

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