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Sanitärinstallationen

Die Wasserleitungsinstallation umfasst sämtliche Ver- und Entsorgungsleitungen im Gebäude. Die unter Druck stehenden Sanitärleitungen werden ohne Rücksicht auf deren Lage installiert. Am tiefsten Punkt der Rohrführung sollte die Möglichkeit einer Entleerung gegeben sein.

Erfahren Sie im folgenden Überblick alles über die nötigen Zuleitungen und Ableitungen sowie die zur Verfügung stehenden Rohre und Leitungen.

Zuleitungssysteme

Kupferrohre werden verlötet oder durch Klemmring- bzw. Quetschverbindungen mit Formstücken zu einem Leitungsverbund zusammengesetzt. Pressfittings, die eine sekundenschnelle, zeitsparende und dauerhaft dichte Verbindung von Kupferrohren auch ohne Löten ermöglichen, werden vor allem im industriellen Bau eingesetzt. Außer den systemeigenen Formstücken wird nur ein Akku-Presswerkzeug benötigt, das für Pressbacken verschiedener Anbieter verwendet werden kann.

Rohr-in-Rohr-Systeme aus Kunststoff bestehen aus dem äußeren verrippten Schutzschlauch und einem kompakten glatten lnnenrohr. Es werden die Durchmesser 12, 16, 20 und

25 mm angeboten. Es können alle gebräuchlichen Installationsmethoden wie Einzel-, Strang- und Ringleitungen von einem Wasserverteiler aus oder auch konventionelle T-Verzweigungen realisiert werden. Aufgrund der doppelwandigen Ausführung sind solche Wasserrohre gut gegen mechanische Beanspruchung geschützt. Die Anwendung ist auch für den Heimwerker geeignet – vor allem bei der Rohinstallation im Neubau. Aufgrund des Platzverbrauchs (Tiefe) wird im Renovierungsbereich vorwiegend Kupfer verwendet.

Ableitungssysteme

Im Gegensatz zu den Sanitärleitungen ist bei der Verlegung der Abflussverrohrung auf die Einhaltung eines Gefälles zu achten, da diese drucklos sind und der Durchfluss nur durch eben dieses Gefälle gewährleistet ist. Achtung! Bei der Verlegung von horizontalen Abflussleitungen sollte auch nicht zu viel Gefälle vorhanden sein, da dadurch die Fließgeschwindigkeit und damit die Schallentwicklung erhöht werden.

Um beim Abwassersystem in den Rohrleitungen keinen Unterdruck und somit eine Sogwirkung zu erzeugen, muss jeder senkrechte Abwasserfallstrang ins Freie (meist über Dach) überlüftet werden. Ebenso ist es erforderlich, Anbindungsleitungen über einer Länge von vier Metern ebenfalls zu überlüften.

Die gängigsten Werkstoffe

Durch den Einzug der Kunststofftechnik in das Installationswesen werden die meisten Abflussleitungen heute aus diesem Werkstoff hergestellt. Je nach Bauart und Kunststoffart kann er durch Stecken, Verschweißen oder Verkleben verarbeitet werden. Im Handel erhältlich sind folgende Rohrtypen: • Am weitesten verbreitet sind die grauen HT-Kunststoffrohre aus Polypropylen. Sie eignen sich jedoch nicht für eine Erdverlegung. Die einzelnen Teile werden mit Steckmuffen verbunden. Die Abdichtung erfolgt durch O-Ringe, die in einer Nut liegen und so gegen Verrutschen gesichert werden. Die Verarbeitung ist einfach, die Dimensionen von 40 bis 150 mm. • Schwarze Kunststoffrohre aus Polyethylen (PE) sind hochtemperaturbeständig, für alle Abwasserinstallationen zulässig und auch für die

Erdverlegungen geeignet. Verbindungen stellt man durch Schweißen oder ebenfalls mit Steckmuffen her.

Diese werden vorwiegend im industriellen Bereich und in Großbauten verwendet. • PVC-Abflussrohre erkennen Sie an der rotbraunen Farbe. Sie sind für alle Abwasserinstallationen innen und außen geeignet und werden hauptsächlich als Fallrohre oder für große Sammelleitungen verwendet. Ihre Qualität, Robustheit und Langlebigkeit zeichnet diese

Rohre aus. • Auch Abflussrohre aus Guss eisen werden heute noch häufig verwendet, dies jedoch hauptsächlich für senkrechte Fallstränge oder horizontale Sammelleitungen im Bereich von Kellern und Tiefgaragen.

Guss eiserne Abflussleitungen werden auch aufgrund ihrer hervorragenden Schallschutzwerte im Wohnungsbau eingesetzt.

Vorkehrungen zum Schallschutz

Vor allem bei der Mauerdurchführung ist dafür Sorge zu tragen, dass eine entsprechende Schallentkoppelung zum Bauwerk vorgesehen wird. Diese kann entweder durch die Aufbringung einer entsprechenden Isolierung oder durch ein Überschubrohr erfolgen. Ebenso ist bei den zu montierenden Sanitärgegenständen wie Waschtisch, Badewannen, Brausetasse oder Toilette darauf zu achten, diese Gegenstände durch die Beilage von Schallschutzprofilen oder durch Wannenträger vom Bauwerk zu entkoppeln.

Tipp

Die Leitungen zwischen Warmwasserbereiter und Entnahmestelle möglichst kurz halten – aus Energiespargründen. Bei weiter entfernten Kleinabnahmestellen ist es daher auch besser, dort direkt einen eigenen Kleinwasserspeicher oder Elektro-Durchlauferhitzer zu montieren.

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