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Wellnessoase Badezimmer

Wellnessoase Bad

Für die Planung Ihres Bades ist es entscheidend, wie viele und welche Personen es benutzen werden. Kleinkinder, Senioren, behinderte Familienmitglieder? Wichtig ist außerdem die vorgesehene Nutzungsdauer des Bades. Hier die wichtigsten Tipps.

So einfach, wie es klingt, ist es oft nicht. Denn auch wenn uns in Einrichtungsmagazinen ein großes, lichtdurchflutetes Bad als Trend verkauft wird, hat sich das offenbar zu den meisten Architekten und Planern noch nicht durchgesprochen. In vielen Plänen scheint noch immer eine Nasszelle und nicht mehr auf. Wir sollen uns aber im Badezimmer nicht nur waschen, duschen und baden können, sondern auch relaxen und uns wohlfühlen.

Die Badplanung

Nehmen Sie sich genügend Zeit für die Planung und lassen Sie verschiedene Experten und professionelle Badplaner ran. Wie viel Platz brauchen und wollen Sie? Jede Ecke bietet die Möglichkeit für praktischen Stauraum, doch soll auch jede Ecke zugestellt sein? Es gibt vielseitige Badmöbel, die nahezu jeden Quadratzentimeter ausnutzen, trotzdem aber eine Leichtigkeit im Raumgefüge vermitteln. Achten Sie auf eine ordentliche Belüftung im Badezimmer. Die Tür sollte mit einem Zuluftgitter ausgestattet sein und ein Ventilator ist unumgänglich. Und wenn nicht ohnedies bereits vorgesehen, ist ein Fenster im Bad etwas, worauf Sie niemals verzichten sollten. Setzen Sie auf Markenware. Armaturen, Duschwandschienen etc. können kaputtgehen, und dann möchte man doch die originalen Teile nachkaufen. Dazu brauchen Sie Hersteller, die auch in Zukunft noch am Markt sein werden. Die durchschnittliche Lebensdauer eines Bades beträgt knapp 20 Jahre. Entscheiden Sie sich also nicht unbedingt für ausgefallene Designs, nur weil die gerade Mode sind.

Duschen oder baden?

Bevorzugen Sie eigentlich eine Badewanne oder eine Duschkabine? Sie mögen beides? Oft stimmen Wunschdenken und Wirklichkeit leider nicht überein. Dann nämlich, wenn es an Platz fehlt. Da bleiben dann Bequemlichkeit und Badewannenfreuden auf der Strecke.

Aber Sie sind ja in der glücklichen Lage, den Grundriss in Ihrem Neubau selbst mitzubestimmen, und daher sollten Sie auf ein entsprechend großzügi-

ges Bad bestehen. Nicht zuletzt auch, weil 2019 Bewegungsfreiraum und Platz besonders hoch im Kurs stehen.

Badewannen gibt es in unterschiedlichen Ausführungen von der Schmalbadewanne mit abgeschrägtem Fußende bis zur runden Mehrpersonenwanne. Außerdem bieten fast alle Händler Wannen mit Whirlpooltechnik an.

Die Duschkabine benötigt weniger Platz im Raum und außerdem verbraucht man beim Duschen erheblich weniger Wasser als beim Baden. Duscht man in der Badewanne, stellt sich als Nächstes die Frage nach Duschvorhang oder Trennwand. Vorhänge haben den Vorteil, dass sie preisgünstig sind. Der Nachteil: Sie haften gerne am Körper und das empfindet man immer als eiskalt. Darüber hinaus neigen sie zum Schimmeln. Duschtrennwände kosten zwar erheblich mehr, sind aber komfortabler und hygienischer.

Kennen Sie duschen unter Dampf? Im Endeffekt ist das nichts anderes als eine herkömmliche Duschkabine mit dem netten Zusatzeffekt, auch eine Dampfdusche nehmen zu können. Über ein spezielles Display können Sie bei den modernen Duschen zur Dampffunktion wechseln, teurere Varianten verfügen zusätzlich zu Dusch- bzw. Dampfpaneel und gemütlicher Sitzmöglichkeit auch noch über Licht- und Aromatherapiemöglichkeiten sowie ein eingebautes Radio.

Welches Wannenmaterial?

Neben der perfekten Größe und Form ist es vor allem das Material, das über Badevergnügen oder Badefrust entscheiden kann. Wir haben für Sie hier die gängigen Badewannenmaterialien zusammengefasst: Badewannen aus Stahlemail sind etwas teurer als Acrylwannen. Der Grund: Sie sind fast unverwüstlich und Kratzer sind kaum ein Thema. Einzelne Hersteller bieten deshalb lange Garantiezeiten von bis zu 30 Jahren. Ein weiterer Vorteil ist, dass Bakterien auf der glatten Oberfläche keinen Halt finden.

Natürlich kann auch bei einer Email-badewanne etwas passieren, zum Beispiel durch Schlageinwirkung, aber hier gibt es Abhilfe mit Email aus der Tube. Die Formen von Stahlemailwannen sind aufgrund der Formbarkeit im Vergleich zu Acryl etwas eingeschränkt. Auch ist das Gewicht höher. Billige Wannen haben meist nur 1,5 mm Stahlemail, Qualitätswannen hingegen 3,5 mm.

Badewannen aus Gusseisen waren bis in die späten 1950er-Jahre ein großer Renner. Eine Emailschicht bot den entsprechenden Schutz vor Korrosion. Der große Vorteil einer „Gusseisernen“ ist die Speicherfähigkeit der Wärme, was vor allem die Langbader schätzen. Der Nachteil liegt im Gewicht. Eine Badewanne aus Gusseisen kann schon mal an die 500 kg wiegen.

Badewannen aus Holz: Der ganz normale Holzbottich war so ziemlich die erste Badewanne und vor allem in den Badestuben des Mittelalters zu finden. Neue Verarbeitungsmöglichkeiten von Holz – wie zum Beispiel Thermoholz – bringen diesen attraktiven Werkstoff heute wieder vermehrt ins Badezimmer und es werden vereinzelt auch wieder Badewannen aus Holz erzeugt.

Badewannen aus Kupfer oder Blech waren die Nachfolger des gewichtigen Holzbottichs aus dem Mittelalter. Wer es sich leisten konnte, der badete allerdings in einer Kupferwanne, die vom Kupferschmied in kunstvoller Art und Weise gefertigt wurde. Je nach Ausstattung kosten diese Wannen heute zwischen 25.000 und 37.000 Euro – kein Schnäppchen also! Badewannen aus Sanitäracryl werden seit Beginn der 1970er-Jahre gefertigt. Ein Hit für die Designer, die mit diesem Werkstoff ihrer Fantasie freien Lauf lassen können. Der

© Dariusz Jarzabek/Adobe Stock Vorteil der Acrylwannen gegenüber der Stahl-emailwanne sind Preis und Gewicht. Sie kosten weniger und sie wiegen weniger. Letzteres bringt zum Beispiel bei einer Althaussanierung Vorteile, weil die Statik keine Probleme macht. Zwischen Billigwannen und Qualitätswannen ist rein optisch oft kein Unterschied. Billigwannen haben meist nur eine 3 mm starke Acrylschicht und einen ungenügend verstärkten Boden. Qualitätswannen hingen haben eine Acrylschicht von fünf Millimetern.

Badarmaturen vom Feinsten

Ob elegant oder futuristisch – über Geschmäcker lässt sich bekanntlich streiten. Aber was immer zählen sollte, ist die Qualität. Mit den richtigen Armaturen kann man Wasser und Energie sparen. Die Zweigriff-armatur gibt es noch immer – oft mit Nostalgieflair –, aber dafür braucht man Geduld, denn bis das Wasser die richtige Temperatur hat, dauert es. Und in der Zwischenzeit fließt die wertvolle Ressource literweise durch die Rohre. Das kann auf Dauer noch dazu teuer kommen. Wesentlich wassersparender und bequemer als Zweigriffarmaturen sind die allseits bekannten Einhebelmischer, mit denen man das Wasser deutlich schneller temperieren kann.

Am wenigsten Energie und Wasser brauchen mit Abstand die Thermostatarmaturen, denn hier brauchen Sie nur die gewünschte Temperatur einzustellen, und ein Dehnstoffelement fühlt die Wasserwärme und vergleicht diese automatisch mit der Einstellung. Dann wird automatisch kaltes und heißes Wasser hinzugefügt. Erwähnenswert ist hier auch der Sicherheitsaspekt, Verbrühungen sind praktisch ausgeschlossen. Berührungslose Armaturen setzen sich auch im privaten Bereich immer mehr durch. Sie werden durch einen Sensor gesteuert und müssen nicht händisch bedient werden.

Das richtige Licht im Bad

Kein Bad ohne Fenster, lieber noch ein Zugang zum Garten oder zu einem

Balkon. Hauptsache viel Tageslicht und die Möglichkeit, regelmäßig zu lüften. Was das Fenster an Helligkeit nicht schafft, muss die geeignete Beleuchtung übernehmen. Bei einem neun Quadratmeter großen, hell verfliesten Raum und einer Raumhöhe von 2,50 m sollte mit einer Lichtstärke von ca. 400 Watt, verteilt auf Decke und Spiegel, gerechnet werden. Besonders wichtig sind im Badezimmer die perfekten Lichtverhältnisse – etwa zum Rasieren oder Schminken. Dabei ist zu beachten, dass das Licht gleichmäßig einfallen und am Spiegel nicht blenden soll. Von oberhalb des Spiegels ist der Winkel ungünstig, da er einen Schlagschatten im unteren Bereich des Gesichts verursacht. Deshalb sollten die Leuchten immer links und rechts vom Spiegel angebracht werden. Auch die Lichtfarbe spielt eine erhebliche Rolle. Näheres dazu erfahren Sie im Kapitel Beleuchtung.

Das stille Örtchen

Die Toilette soll vor allem eines sein: bequem und pflegeleicht. Das bietet z. B. ein Hänge-WC, wo der Spülkasten meist hinter einer Vorwand (Vorwandinstallation) verborgen ist. Der Boden darunter ist durchgehend verlegt und man wischt einfach unter dem Becken hervor.

Aus Konstruktionssicht gibt es Tiefspül-, Flachspül- und Absaugtoiletten. Flachspül-WCs fangen alles in einer Mulde auf, Tiefspülbecken im Wasser und Letztere saugen das Wasser auch noch sofort ab. Häufig wird aus Platzgründen das WC in das Bad integriert. Als Zweit-WC ist das in Ordnung, aber wenn nur eines vorhanden ist, sollte zumindest eine Trennwand WC und Bad abgrenzen. Besser ist ein eigener Raum mit kleinem Waschbecken. Auch Urinale werden für den Privatbereich angeboten, und wer Platz hat, sollte für Komfort und Hygiene auch eines installieren.

Sauna oder Dampfbad?

Klassisch finnisch, Salz und Farblicht oder gar bio? Großzügig oder kompakt? Sauna ist nicht gleich Sauna, und welche für Sie die richtige ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hier ein kurzer Überblick:

Saunaanfängern wird die Biosauna (Sanarium) empfohlen, eine Mischung aus Dampfbad und Sauna. Diese erhitzt sich auf eine Temperatur von ca. 45 bis zu 60 °C, die Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40 und 55 Prozent. In eine Biosauna können auch Kinder ab einem Alter von ungefähr vier Jahren mitgenommen werden. Im Gegensatz zur üblichen Sauna steht hier allerdings eher der Wohlfühl- und Entspannungseffekt als der Stärkungsfaktor im Vordergrund.

Die finnische Sauna ist ein Raum aus Holz (meist aus Kiefer, Fichte oder Tanne) im Haus oder ein Blockhaus im Garten. Die Temperaturen betragen von ca. 70 bis 100 °C bei einer Luftfeuchtigkeit von ca. 10 Prozent. Um diese Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, werden sogenannte Aufgüsse gemacht. Dabei wird ein Schöpflöffel kaltes Wasser über die heißen Steine des Saunaofens geleert. Das Wasser verdampft sofort. Um die Wirkung zu verstärken und damit sich dieser Dampf schneller verteilt, kann auch noch mit einem Handtuch gewirbelt werden. Egal, welche Variante Sie wählen: Setzen Sie auf heimische Hersteller, die durch hochwertige Konstruktionen und Technik sowie den Einsatz von Qualitätsholz bestechen.

Die abgeschwächte Variante des Schwitzens bietet ein Dampfbad. Bei einer angenehmen Temperatur zwischen 35 und 55 °C erreicht eine Dampfkabine aus Keramik, Kunststoff, Holz oder Marmor zugleich nahezu 100 Prozent Luftfeuchtigkeit. Dampfbäder sind beliebt wegen ihrer entspannenden und regenerierenden Wirkung auf den menschlichen Stoffwechsel. Die Anwendung mit gesundheitsfördernden Extrakten stärkt bei regelmäßiger Anwendung von zwei bis drei Mal wöchentlich je 15 Minuten den Organismus.

Noch immer ungebrochener Beliebtheit erfreuen sich die Infrarotwärmekabinen. Die Infrarotstrahlen erwärmen die Haut wie die Sonne oder ein Kachelofen. Diese Wärme wird direkt in den Körper geleitet und die Durchblutung der Haut angeregt. Die niedrigen Lufttemperaturen von 40 bis 50 °C und eine angenehme Luftfeuchtigkeit lassen den Körper sanft schwitzen. Dadurch kommt es zur Entschlackung, der Energiehaushalt wird optimiert, Muskelverspannungen lösen sich und auch Gelenksempfindlichkeiten können gelindert werden. Das Immunsystem wird gestärkt und Stress löst sich auf. Außerdem wirkt sich die niedrige Erwärmung durch die schonende Kreislaufbehandlung weniger belastend auf den Körper aus. Viele Modelle sind mit einer Farbtherapie und/oder Aromatherapie ausgestattet. Die schonenden Temperaturen machen die Infrarotwärmekabinen auch für empfindliche Menschen geeignet. Fast alle Kabinen gibt es als Bausätze zu kaufen.

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