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HISTORY
„Kutti“ kickte für beide Klubs
1920 erblickte Kurt Krüger in Ratingen das Licht der Welt. Er trug die Trikots von Fortuna Düsseldorf und Holstein Kiel
Nicht nur, dass Krüger 1940 beim 9:3-Erfolg gegen Rumänien an der Seite von Fritz Walter und der Düsseldorfer Fußball-Ikone Paul Janes einen Einsatz in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft erleben durfte, Krüger zog mit der Fortuna auch 1940 in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft und in das Pokal-Halbfi nale (0:1 gegen Nürnberg) ein. Und im vielleicht größten Spiel der Holstein-Vereinsgeschichte am 30. Mai 1943 half er an der Seite von Ottmar Walter, Werner Basler, Alfred Boller, Walter Hain, Leo Möschel und Sturmlegende Franz Linken mit, den damals „unbesiegbaren“ FC Schalke 04 im Viertelfi nale der Deutschen Meisterschaft mit 4:1 vom Holsteinplatz zu fegen.
Der 2. Weltkrieg führte den Klasseverteidiger per „Einsatzbefehl“ an die Kieler Förde und dort schloss sich Krüger schon bald den Kieler Störchen an. Auch mit der KSV feierte Krüger große Erfolge, holte 1943 und 1944 die Meisterschaft in der Gauliga Schleswig-Holstein. 1943 zogen die Kieler in das Halbfi nale der Deutschen Meisterschaft ein. Nach Siegen gegen die TSG Rostock, die Berliner Britannia 1892 und den FC Schalke 04 war erst gegen den Dresdner SC (1:3) Endstation. Dennoch holte sich Krüger mit Holstein durch einen 4:1-Sieg gegen Vienna Wien vor 30.000 Zuschauern im Berliner Poststadion den 3. Platz der Deutschen Meisterschaft. Natürlich gehörte Krüger auch der schleswig-holsteinischen Landesauswahl an, mit der er rauschende Siege feierte. Heute kaum vorstellbar, dass nach dem Krieg bis zu 20.000 Zuschauer die Ländervergleiche sehen wollten.
Krüger trug in der legendären erstklassigen Oberliga Nord in den Duellen gegen den HSV, Werder Bremen, Hannover 96 und Eintracht Braunschweig als Stammspieler das KSV-Trikot und kehrte erst im November 1948 nach Düsseldorf zurück. Bis Januar 1952 trug er das Fortuna-Trikot in 53 Punktspielen der Oberliga West. Ein doppelter Schienbeinbruch beendete seine Laufbahn am 6. Januar 1952, mehrere Comeback-Versuche scheiterten. Sein allerletztes Spiel bestritt Krüger allerdings erst zwei Jahre später. Auf einer USA-Reise mit der Fortuna in die USA siegte er mit 3:1 gegen eine New York-Auswahl.
Krüger blieb seiner Fortuna stets eng verbunden und war jahrzehntelang Stammgast am Flinger Broich und im Rheinstadion. „Kutti“, wie er von allen genannt wurde, verstarb 2003 im Alter von 82 Jahren. Krügers Familie lebt noch heute im Raum Düsseldorf.