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HOLSTEIN WOMEN
„Für alle eine Bereicherung“
Die Holstein Women luden die schleswig-holsteinische Landesauswahl der Werkstätten zum Inklusionstraining ein
Ein großes Miteinander: Vor knapp zwei Wochen absolvierten die Holstein Women ein Inklusionstraining mit der schleswig-holsteinischen Landesauswahl der Werkstätten für Menschen mit geistigen und psychischen Beeinträchtigungen.
Deutlich voller als gewohnt war der Trainingsplatz der Holstein Women an der Eckernförder Straße vor knapp zwei Wochen. Neben der Mannschaft von Trainer Bernd Begunk standen noch 15 weitere Spielerinnen auf dem Feld. Sie gehören zur schleswig-holsteinischen Landesauswahl der Werkstätten für Menschen mit geistigen und psychischen Beeinträchtigungen, die von den in der Frauen-Regionalliga Nord Holstein Women zu einem Inklusionstraining eingeladen wurde.
„Jetzt einmal zum Hütchen laufen, dort den Staff elstab nehmen und ihn bei der Rückkehr an die nächste hinter euch übergeben – jede so schnell sie kann“, erklärte Begunk lautstark die Übung, die die Holstein Women an diesem Tag zu Beginn des Inklusionstrainings gemeinsam mit den Spielerinnen der Landesauswahl absolvieren. Auch wenn es nur eine Aufwärmübung zu sein schien, so stand sie doch sinnbildlich für diese besondere Trainingseinheit, die erstmals in diesem Rahmen stattfand. Schließlich ging es darum, in Kontakt zu treten, gemeinsam Sport zu betreiben, ein Miteinander zu schaff en und als Team an einem Strang zu ziehen – völlig unabhängig von den Stärken und Schwächen einer jeden Einzelnen. „Als wir die Fußballmannschaften in den Werkstätten ins Leben gerufen haben, ging es nicht um den Leistungsgedanken, der so oft im Fußball herrscht, sondern darum, den Menschen aus unseren Einrichtungen den Spaß am Sport und der Bewegung zu vermitteln“, berichtete Frank Schwenck, der beim Lebenshilfewerk Neumünster als Arbeitsgruppenleiter tätig ist, dort auch die Frauenfußballmannschaft trainiert und gemeinsam mit Erwin Scherpf von der Stiftung Drachensee Kiel und Sönke Wollentin von der Vorwerker Diakonie Lübeck im Jahr 2018 die schleswig-holsteinische Landesauswahl der Werkstätten für Menschen mit geistigen und psychischen Beeinträchtigungen ins Leben rief.
Darüber, dass es keineswegs eine leere Phrase ist, dass der Fußball Brücken schlägt, waren sich alle Beteiligten im Anschluss an die Trainingseinheit einig. „Als ich meinen Mädels erstmals von der Idee berichtet habe, habe ich durchweg positive Rückmeldungen erhalten und off ene Türen eingerannt“, erinnerte sich Begunk, der die Aktion als „wirklich optimal für das Gemeinschaftsgefühl“ bezeichnete. „Weil der Fußball einfach verbindet“, ergänzte der Holstein-Coach und erntete daraufhin kollektive Zustimmung seiner Trainerkollegen. „So etwas wie die heutige Trainingseinheit trägt natürlich enorm dazu bei, mögliche Vorbehalte abzubauen und voneinander zu lernen“, bilanzierte auch Sönke Wollentin. Und was sagten die Spielerinnen? „Es hat wirklich großen Spaß gemacht. Innerhalb unserer Auswahl bewegt sich jede Spielerin auf einem unterschiedlichen Niveau, aber wichtig ist, dass alle heute mit viel Freude mitgemacht haben und eine gute Zeit hatten“, fand Auswahl-Spielerin Jennifer Adam, die darüber hinaus auch in der Frauenmannschaft des SV Bönebüttel-Husberg aktiv ist. Auch Holstein-Spielerin Madita Thien war angetan von der gemeinsamen Einheit: „Es war sehr off en. Wir waren schnell eine Einheit“, so Thien, die auch direkt vorausblickte: „Ich kann mir durchaus vorstellen, das Ganze regelmäßig zu wiederholen. Das wäre für alle eine Bereicherung.“