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MUSIK

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Jedes Kind ist musikalisch

Gemeinsam als Familie die Freude an der Musik entdecken

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LANASHAM – ADOBESTOCK

Schon bevor Kinder reden können, singen sie in ihrer eigenen, kreativen Art und Weise vor sich hin. Noch vor dem ersten Schritt wippen und schaukeln sie zur Melodie. Denn schon die Kleinsten reagieren sensibel und emotional auf Musik. Kein Wunder, da das Gehör der erste Sinn ist, der das Kind noch im Mutterleib mit der Welt dort draußen verbindet. In jedem Kind steckt musikalisches Talent – inwieweit sich dieses Potenzial entwickelt, hängt von der Förderung ab. Deshalb ist es ausschlaggebend, Kinder früh musikalisch anzuregen und damit langfristig für Musik zu begeistern. Musik gibt Kindern die Möglichkeit, verschiedene Bereiche der Entwicklung spielerisch auszubauen: denn durch die musikalische Förderung wird auch die Sprache, Motorik, Kreativität und soziale Kompetenz unterstützt. Das ungezwungene Erlernen eines Musikinstrumentes schenkt hörbare Erfolgserlebnisse und fördert somit auch das Selbstvertrauen, bringt Ehrgeiz, Konzentrationsstärke und eine sensible Wahrnehmung der eigenen Sinne mit sich.

Musikalische Erlebnisse mit den Kleinsten

Das erste Instrument eines jeden Kindes ist die eigene Stimme. Herumzuexperimentieren mit dem eigenen Klang, den eigenen Tiefen und Höhen ist der erste Schritt in die Musikalität. Gemeinsames Singen und rhythmisches Bewegen bringt die Begeisterung für Musik ganz natürlich in den Alltag des Kindes. Wer mit dem Baby auf dem Arm zu Musik durch den Raum tanzt, verbindet ein wohliges Gefühl mit dem Klang der Musik und schult zugleich das Taktgefühl des Kindes. Auch für die Kleinsten gibt es Angebote von außen für die musikalische Früherziehung: Musikschulen, Gemeindezentren und Volkshochschulen bieten „Musikgärten“ an, um gemeinsam zu singen, zu trommeln, zu tanzen und die Freude an der Musik zu feiern. Doch auch zu Hause gibt es einfache Mittel, um das natürliche Interesse an Klang und Rhythmus zu fördern: Töpfe, Schneebesen oder Fahrradklingeln sind tolle Instrumente für die Mini-Musiker. Auch eine Rassel ist schnell selbst gebastelt: einfach eine Küchenrolle mit Reis oder Linsen füllen und an den Enden mit Pappe und Kleber verschließen. Das selbst gemachte Instrument produziert nicht nur spannende Geräusche, sondern lässt sich auch noch schön verzieren und bemalen.

Ein Musikinstrument lernen

Wenn das erste spielerische Experimentieren mit Musik im Alltag des Kindes Raum einnimmt, kommt der Wunsch nach dem Erlernen eines Instrumentes oft ganz von alleine. Um herauszufinden,

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welches Instrument am besten passt, kann man in vielen Musikschulen verschiedene Instrumente ausprobieren. Wenn sich das Kind eigenständig für ein Instrument entschieden hat, entsteht die Motivation durch ein selbst gesetztes Ziel. Für den Anfang ist es empfehlenswert, ein Instrument zu leihen, um zu beobachten, ob es wirklich das Richtige ist. Manche Instrumente eignen sich schon für kleinere Kinder, während andere eine gewisse Größe und Kraft erfordern. Insgesamt gilt der Eintritt in die Schule als gutes Anfangsalter für den Start in den richtigen Musikunterricht, da eine gewisse Konzentrationsfähigkeit und Geduld erfordert ist. Aber auch hier gilt: Hört auf euer Kind! Wenn es schon sehr früh den Wunsch äußert, ein Instrument zu erlernen, könnt ihr es einfach mal ausprobieren lassen. Und auch wenn sich der Wunsch erst im Teeniealter durch die Begeisterung für eine Band entwickelt, ist es nicht zu spät, das musikalische Interesse zu fördern.

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Die Freude an der Musik beibehalten

Wenn die Begeisterung am Musikunterricht abnimmt, ist es wichtig, genau hinzuschauen, ob es am Instrument, dem Unterricht oder dem Musizieren an sich liegt. Auch das Verhältnis zu dem Lehrer oder der Lehrerin spielt eine große Rolle, um den Spaß am Musizieren langfristig aufrechtzuerhalten. Das Wichtigste ist, dass das Interesse an der Musik und dem konkreten Instrument vom Kind selbst kommt und nicht von außen Druck entsteht.

Um die musikalische Entwicklung des Kindes möglichst langfristig zu fördern, hier ein paar Tipps:

1. Ein eigener Platz zum Musizieren

Es ist wichtig, dass das Kind einen Raum hat, in dem es ungestört üben kann. Am besten, ihr besprecht euch in der Familie, welcher Ort in eurem Zuhause geeignet ist, damit sich das Kind zu bestimmten Zeiten zurückziehen und konzentrieren kann.

2. Routinen entwickeln

Überlegt euch feste Übungszeiten in der Woche. Es ist sinnvoller, wenn täglich 15 bis 20 Minuten musiziert wird, anstatt einmal pro Woche eine ganze Stunde lang. Um eine Routine zu entwickeln, ist es sinnvoll, feste Zeiten wie „nach dem Mittagessen“ oder „vor dem Computerspielen“ auszumachen.

3. Jokertage

Lasst dem Kind ein bis zwei Jokertage pro Woche, an denen das Instrument nicht hervorgeholt wird. Diese Tage darf es selbst bestimmen. Beispielsweise könnt ihr kleine Jokerkarten basteln, die an den übungsfreien Tagen abgegeben und zum Anfang der neuen Woche zurückgegeben werden.

4. Keinen Druck erzeugen

Wenn das Kind nicht üben möchte, gibt es dafür Gründe. Sprecht miteinander und versucht herauszufinden, woran es liegt. Dann könnt ihr gemeinsam überlegen, wie ihr den Spaß am Musizieren wieder finden könnt. Sätze wie „Der Unterricht kostet so viel Geld und du machst

nicht richtig mit“ entsprechen vielleicht der Wirklichkeit, aber sie bringen Druck und Stress in die Thematik, die für die eigene Motivation und Freude an der Musik kontraproduktiv ist.

5. Ziele setzen

Konkret formulierte Ziele führen zu Erfolgserlebnissen. Wenn sich das Kind überlegt, am heutigen Tag die schwierige Stelle im Stück zu üben, kann danach gelobt werden, dass das jetzt besser klappt.

6. Aktiv zuhören und selbst neugierig sein

Es kann motivierend sein, wenn beim Musizieren zugehört wird. Dabei geht es nicht darum, dem Kind auf die Finger zu schauen und es zu korrigieren, sondern das eigene Interesse an der Musik zu zeigen. Vielleicht kann euch das Kind auch erklären, was im letzten Unterricht gelernt wurde. Es macht bestimmt Spaß, wenn man in einem Bereich kompetenter als die Eltern ist. Das Wichtigste ist, dass ihr die Begeisterung und Freude an dem Instrument teilt und das Kind mit der eigenen Motivation ernst nehmt. Dazu gehört auch, dass beim Zuhören niemals gelacht wird. Egal wie disharmonisch sich das Lied anhört oder wie lustig das Gesicht des Kindes beim Musizieren aussieht – ein Lacher kann genauso verunsichern und demotivieren wie Kritik.

7. Vorbilder suchen

Spielt eurem Kind Musik vor, in dem das eigene Instrument eine Rolle spielt. Durch Musikvideos, Konzertbesuche oder eine selbst zusammengestellte Playlist entwickeln sich Vorbilder und der Anreiz, einmal selbst so gut spielen zu können.

8. Gemeinsam musizieren

Je nach Instrument ist es sinnvoll, das Kind im Orchester anzumelden oder eine kleine Band zusammenzustellen. Vielleicht passen die Instrumente ja auch innerhalb der Familie zusammen? Gemeinsames Musizieren macht gleich viel mehr Spaß, als alleine vor sich hin zu üben.

9. Gelernte Stücke wiederholen lassen

Oft wird direkt mit einem neuen Stück begonnen, sobald das vorherige beherrscht wird. Das kann manchmal frustrierend sein, weil immer neue Herausforderungen dazukommen. Es macht Spaß und fördert das Selbstbewusstsein, das Kind auch immer wieder alte Stücke vorspielen zu lassen.

Wir wünschen euch viel Freude mit der Musik!

Text: Annika Eliane Krause

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