SCI-
YOUKI 17 2 015
L AUR A - LEE RÖCKENDORFER
MICHAEL A VUJASINOVIC
M A R L E N E FA L LY
HALBZEIT
DIE ULTIMATIVE, INTERGALAKTISCH GUTE SCI-FISUPERZUKUNFTSVIDEO-PLAYLIST
STELL DIR VOR
S. 04 — 05 NICOLE SCHÖNDORFER
ICH WAR HIER SCHON EINMAL S . 0 8 —11
S . 12 —13 MICHAEL A ERTL
WENN HEUTE SCHON MORGEN IST S . 14 —15 LENA TRÖLS
DIE WERTVOLLSTE ZEIT S . 16 —17 MICHAEL A VUJASINOVIC
SCIENCE FICTION— EIN GENRE PURER EMOTIONEN S . 18 —19 B A R B A R A KO L L E R
FI
REVOLUTION ODER HYPE? S . 2 0 — 21 H A N N A H E R C EG
S . 24 — 2 7 L E N A S T EI N H U B E R
EXOTISCHE REZEPTIDEEN S. 32—34 M A R L E N E FA L LY
ICH SEHE BECK ALS MEINEN VATER AN S. 36 —38 L E N A S T EI N H U B E R
ROBOT1490075 S . 42 — 4 3 H A N N A H E R C EG
K.I.—GEFÄHRLICH ODER GENIAL? S. 44 — 45 B A R B A R A KO L L E R & LENA TRÖLS
DER 20. NOVEMBER 3056 S . 4 6 — 47
H A N N A H E R C EG
GEDICHTE ZU 2 FILMEN
MODE IN DER ZUKUNFT
S. 48 — 49
S. 22—23
S. 52— 53
GEWINNER 2015
YOUKI 17 2 015
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HALBZEIT
BZEIT
5 DAS YOUKI—MAGAZIN MARKIERT SEIT MEHREREN JAHREN DIE HALBZEIT EINES FESTIVALJAHRES. BEIM ERSCHEINEN DES MAGAZINS LIEGT DAS LETZTE FESTIVAL EIN HALBES JAHR ZURÜCK UND DAS NEUE FESTIVAL EIN HALBES JAHR VOR UNS. ES PLAGEN UNS ZUSTÄNDE DER SEHNSUCHT, DES ENTZUGS UND DER VORFREUDE. GERADE DA IST EINE LEKTÜRE MIT RÜCKBLICKEN, KONSERVIERTEN ERINNERUNGEN UND EINEM YOUKI—BILDERMEER DER BESTE LÜCKENFÜLLER. AN DIESER STELLE WOLLEN AUCH WIR AUF DIE YOUKI 2015 ZURÜCK BLICKEN. ES WAR UNSER ERSTES FESTIVAL MIT GROSSER VERANTWORTUNG. DIE ZEIT DAVOR WAR GEPRÄGT VON GROSSEN PLÄNEN, DEM BLOSSEN BEDÜRFNIS ZU ÜBERLEBEN UND GEDANKEN AN FUNKTIONALITÄT. ABER: DAS FESTIVAL WAR EIN ERFOLG—SO VIELE EINREICHUNGEN WIE NOCH NIE, ÜBER 1000 MINUTEN FILM, WORKSHOPS MIT GROSSARTIGEN ERGEBNISSEN, AUSGEBUCHTE VERMITTLUNGSPROGRAMME, KONZERTE, PARTIES, LOVE!
NACH DER POLITISCHEN VERÄNDERUNG IN WELS MUSS AUCH YOUKI SICH MIT KÜRZUNGEN IM BUDGET ZURECHTFINDEN. ALS FESTIVAL LIEGT ES IN DER NATUR DER SACHE, SICH UM KONTINUITÄT ZU BEMÜHEN. AKTUELLE POLITISCHE SITUATIONEN FINDEN IMMER EINZUG IN DIE FESTIVALGESTALTUNG. SEIT NUN 18 JAHREN BILDET YOUKI EINE PLATTFORM FÜR JUNGES FILMSCHAFFEN AUS DER GANZEN WELT. DIESE PLATTFORM MUSS ES AUCH WEITERHIN IN WELS GEBEN. N O V E M B E R 2 2 — 2 6 , 2 016 M E D I E N K U LT U R H A U S U N D A LT E R S C H L 8 H O F
DANKE AN NICOLE SCHÖNDORFER FÜR IHRE FLEXIBLE, PROFESSIONELLE UND LUSTVOLLE PROJEKTLEITUNG DES YOUKI—MAGAZINS. DANKE AN DIE JUNGEN JOURNALISTINNEN, DIE DAS FESTIVAL, AUSGESTATTET MIT AUFMERKSAMEN BLICKEN UND NOTIZBÜCHERN, IN SICH AUFGESAUGT HABEN. UND: DANKE AN SARAH OOS UND SIMON WALTERER FÜR DIE GRAFISCHE AUSARBEITUNG. <3 E D I TO R I A L VO N L AUR A - LEE RÖCKENDORFER
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INTRO
9 ICH WAR HIER SCHON EINMAL. AUCH LETZTES JAHR HABE ICH DAS REDAKTIONSTEAM DES YOUKI-MAGAZINS GELEITET. DAMALS NOCH IN GETEILTER CHEFITÄT, GEMEINSAM MIT KATIA KREUZHUBER. WENN ICH WÄHREND DER TÄGLICHEN REDAKTIONSSITZUNG ALSO EINMAL NICHT DIE RICHTIGEN WORTE FAND, TAT SIE ES. DAS LIEF ZIEMLICH GUT. DIESES JAHR WAR KATIA IN INDIEN. UND ICH DANN DOCH WIEDER IN WELS. IM MEDIENKULTURHAUS OBEN IN DEM PRÄCHTIGEN RAUM ZWISCHEN GALERIE, BÜRO UND KÜCHE, DIE ESPRESSOMASCHINE AUCH NACH LANGEN NÄCHTEN IN FAST GREIFBARER NÄHE. VORBEREITET HATTE ICH MICH EIN BISSCHEN, ECKPUNKTE ÜBERLEGT, OBWOHL ICH MICH MIT SCIENCE-FICTION ÜBERHAUPT NICHT AUSKANNTE. STANDARDWERKE VON ORWELL UND HUXLEY, OK, GELESEN, FILME AUCH EINE HANDVOLL DAZU GESEHEN. ABER WAR THEORIE NICHT EH WURSCHT IN DEM FALL?
JA. DAS MAGAZIN SOLLTE IMMERHIN NICHT AUS DEM ELFENBEINTURM WINKEN, SONDERN EINE SCHÖNE SAMMLUNG SEIN VON ERINNERUNGEN, IDEEN, TEXTEN UND ILLUSTRATIONEN. ERFREULICHERWEISE KAMEN NUR JUNGE FRAUEN IN MEINE REDAKTION. WHO RUN THE WORLD? GIRLS. GENAU, BEYONCÉ. WIE AUCH IM JAHR DAVOR BEGANN ALLES MIT EINEM LOCKEREN BRAINSTORMING. WORAN DENKT IHR BEI SCIENCE FICTION? SCHWUPP, SCHON SPRUDELTEN DIE EINFÄLLE. ICH BEGANN, SIE AUF EINE RIESENGROSSE GRÜNE TAFEL AUFZUSCHREIBEN, DIE MIR SCHNELL ZU KLEIN WURDE. SO VIELE WUNDERBARE IDEEN, SO VIELE NEUE UND VOR ALLEM SPIELERISCHE ZUGÄNGE. WIE WÜRDE DIE MODE IN ZUKUNFT AUSSEHEN? STÄDTE, STADTVERKEHR, ROBOTER? WAS WÜRDEN WIR ESSEN? WIRD ALLES EHER BESSER ODER SCHLECHTER? WIE STELLEN WIR UNS CYBORGS VOR? SIND MARSMÄNNCHEN GRÜN?
10 WER WÜRDE DIE WELT REGIEREN? NIEMAND? ALLE? EINE FRAU? VIELLEICHT. AUCH DAS THEMA FEMINISMUS WAR MIR EIN ANLIEGEN. WEIL GLEICHBERECHTIGUNG IRGENDWIE AUCH NOCH ETWAS FUTURISTISCHES HAT. IST SO. EIN PAAR STUNDEN LANG REDETEN WIR ÜBER UNSER VERSTÄNDNIS DAVON, UNSERE ERFAHRUNG DAMIT, ÜBER ALLTAGSSEXISMUS UND PRÄVENTION, ÜBER MÄDCHEN UND MATHEMATIK UND ROSA VERSUS BLAU. DANACH SETZTEN WIR UNS IN DIE LECTURE VON DAGMAR FINK, DIE UNS ABSCHLIESSEND NOCH ETWAS ÜBER FEMINISTISCHE SCIENCE FICTION UND CYBORGS ERZÄHLTE.
IM KINO WAREN WIR AUCH GEMEINSAM. WIR HABEN MIT DEN BEIDEN FOTOGRAFINNEN ANJA KUNDRAT UND MARIA MCLEAN EINAUFWÄNDIGES SCIENCE FICTION-FOODIE-SHOOTING VERANSTALTET UND VIELE LUSTIGE GESPRÄCHE WÄHREND DER PARTIES AM ABEND GEFÜHRT. ICH BIN IMMER NOCH GERÜHRT. DAS MAGAZIN GELANG ALSO ABERMALS. UND ICH DURFTE WIEDER GANZ TOLLE, SCHLAUE UND SPANNENDE JUNGE MENSCHEN KENNEN LERNEN. MARLS, MICHI, MICHI, BABSI, TONI, MAGDA, LENA, LENA UND HANNA—IHR SEID GROSSARTIG. KUDOS, BUSSIS UND SCHNAPS! AUF EUCH!
NICOLE SCHÖNDORFER
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So stellen sich YOUKI-BesucherInnen Aliens vor
12 MICHAEL A VUJASINOVIC
DIE ULTIMATIVE, INTERGALAKTISCH GUTE SCI FI-SUPERZUKUNFTSVIDEO-PLAYLIST. HINWEIS: BITTE DIE TITEL SELBST GOOGLEN, WIR FORSCHEN DERZEIT NOCH AN HYPERLINKS IN PRINTPUBLIKATIONEN.
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WIR SIND HELDEN — ENDLICH E I N G R U N D Z U R PA N I K B E AS T I E B OYS — I N T E R GA L AT I C DA F T PU N K — H A R D E R , B E T T E R , FAST E R , ST R O N G E R BJÖRK—ALL IS FULL OF LOV E B J Ö R K — M U T UA L C O R E A PPA R AT— SO N G O F LO S T H E A M PL I FE T ES — B L I N D E D BY T H E M O O N L I G H T K A K K M A D DA FA K K A — P I C K M E FE R R I S M C — F L AS H F O R FERRIS MC SA R A H CO N N O R — F R O M Z E R O TO H E R O M83 —REUNION T H E FL A M I N G L I PS & L I G H T N I N G B O LT— I ‘ M W O R K I N G AT N ASA O N AC I D FLY I N G LOT U S — P U T T Y B OY ST R U T N I K I & T H E D OV E — TO M O R R O W K I N G LO S ES CRO W N — M Y REVENGE
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M I I K E S N O W —T H E WAV E B O N I V E R —TO W E R S S Q UA R E PU S H E R — DA R K ST E E R L I N G FR A N K I E RO S E — G O S P E L / G R AC E CAT P O W E R — C H E R O K E E BA RO N VO N LU X X U RY— G L AS S CA N DY G UA R D I A N A L I E N — S E E T H E W O R L D G I V E N TO A O N E LOV E E N T I T Y M I S T E R L I ES — FA LS E AST R O NOMY L E T ‘ S TA L K A B O U T S PACE — SA I L I N G TO T H E M O O N L I V E T U N E —T R A N S F E R SW I M M I N G — I D O M I CH A E L A N D JA N E T JACKS O N — S C R E A M TO O L — S O B E R G O R I LL A Z — C L I N T E ASTWOOD T H E DA R K N ES S — I B E L I E V E I N A T H I N G CA L L E D LOV E K AT Y PE R RY— E .T. T H E S T RO K ES —12:51 E E L S — L AST STO P: T H I S TO W N S M AS H I N G PU M PK I N S — TO N I G H T, TO N I G H T LCD S O U N D SYS T E M — H O M E
14 MICHAEL A ERTL
WENN HEUTE SCH O N M O RG E N IST
Ding Dong Ding Dong
GENAU AN DIESE STIMME ERINNERN, DIE DIR DIE Eine Vorstellung, die auf einmal SPANNENDSTEN Wirklichkeit wird. Ein Augenblick, der alles verändert. Ein unbekanntes GESCHICHTEN Gefühl. Eine irreale Wirklichkeit. Ein neues Leben? Aber willst du das ERZÄHLT HAT überhaupt? Willst du überhaupt, dass heute schon morgen ist? Vielleicht UND DIR EIN ist es die Angst vor der Realität, die auf dich zukommt, die dich zweifeln BREITES GRINSEN lässt. Was wird passieren? Was könnte passieren? Doch die Neugier, unsere INS GESICHT alte Bekanntschaft, hat auch noch ein Mitspracherecht. Sie brennt auf ZAUBERTE. DU Morgen! Naja, Entscheidung getroffen, oder? Und los geht’s! KANNST DICH ssssssssssssshhhhhhhhhhhhhhhhhhh NOCH GENAU AN Ein lautes Rauschen, ein verschwomDIESEN GERUCH menes Bild, das langsam immer klarer wird und ganz viele kleine fliegende NACH FRISCH Elefanten. Sie verfolgen mich. Nein, warte, sie wollen mit mir spielen. GEMÄHTEM GRAS OOOOH cool, rosa Elefanten. Sie steuern auf einmal den Strand unter MIT DER KLEINEN euch an. Wartet, ich komme. Das Rauschen des Meeres wird immer intensiNOTE VON FEUCHver, immer lauter, immer aggressiver, immer schriller. TEM WALDBODEN ERINNERN. DU ATMEST TIEF EIN UND FÜHLST DIE FRISCHE, DIE EINE ZEITREISE IN DIE DEINEN GANZEN KÖRPER AUGENZUKUNFT KLINGT VERLOCKEND. BLICKLICH ÜBERKOMMT. ALLES ABER IST ES AUCH MÖGLICH? WIRKT AUF EINMAL WIEDER SO NATÜRLICH IST ES MÖGLICH! GENAUSO WIE WIR UNS TÄGLICH REAL UND ZUM GREIFEN NAHE. DIESE ART VON ZEITREISEN MORGENS MIT SKEPTISCHEM ERLEBEN WIR JEDEN TAG X-FACH, BLICK IM SPIEGEL BETRACHMAL STÄRKER, MAL WENIGER TEN UND UNS DIE ZAHNBÜRSTE SCHNAPPEN, MACHEN WIR AUCH STÄRKER, NUR NEHMEN WIR SIE NICHT ALS SOLCHE WAHR. TÄGLICH REISEN DURCH DIE ZEIT. DU SCHWEIFST MIT DEINEN DER BEGRIFF ERINNERUNG IST VIELLEICHT ETWAS GÄNGIGER. GEDANKEN RUND UM DIESEN EINEN MOMENT. DEINEN MOMENT. DOCH SO GUT WIE ALLES LÄSST SICH UMDREHEN, FUNKTIONIERT DU KANNST DICH NOCH GANZ „Nein, ich will nicht schon wieder aufstehen.“ Ein fieser Gedanke, der mich jeden Morgen wieder daran erinnert, dass ich eigentlich mal früher ins Bett gehen sollte. Aber hilft ja alles nichts, das Büro wartet nicht den ganzen Tag auf mich. Auf einmal reißt mich der Wecker aus meinen Gedanken. Mit schläfrigem Blick versuche ich, den Wecker endlich leise zu bekommen. Nach einer wundervollen Morgendusche, die mich voll und ganz für den bevorstehenden Tag in der Realität wachrüttelt, bin ich auch schon auf dem Weg in die Küche. Im Hintergrund läuft gerade der neue Ed Sheeran-Song, natürlich übertönt von meiner alltäglich bekannten Ich-bin-gerade-aufgestanden-Stimme. Aufmerksam warte ich auf die heutigen Nachrichten und hoffe insgeheim, dass ich ohne Stau bis ins Büro komme. Einen wunderschönen guten Morgen, Leute. Heute habt ihr Glück gehabt, denn wir haben wiedermal einen ruhigen Mittwochmorgen auf den Straßen... Ähhhm, stopp! Mittwochmorgen? Mittwoch? Gestern war doch Montag? Oder war doch schon Dienstag? Nein, ganz bestimmt nicht, gestern war der 5. Oktober. Mit verdutztem Gesicht eile ich zur Haustür und werfe einen Blick auf die Zeitung. 7. Oktober 2015?
15 GENAUSO IN DIE UMGEKEHRTE RICHTUNG. WIR LAUFEN AUCH NICHT NUR VORWÄRTS, SONDERN AUCH RÜCKWÄRTS. ALLES EINE FRAGE DER ANSICHTSSACHE. EINE PHYSISCHE ZEITREISE IN DIE ZUKUNFT KANN EBENSO GUT MÖGLICH SEIN. DAS EINZIGE, WORAUF ES ANKOMMT, IST DIE VORSTELLUNGSKRAFT, DIE UNS MANCHMAL ZU SEHR EINBREMST UND ZU EINGESCHRÄNKT FUNKTIONIERT. SO GESEHEN MÜSSTEN MENSCHEN SCHON IMMER IMSTANDE GEWESEN SEIN, IN DIE ZUKUNFT ZU REISEN, ALLEINE SCHON DURCH UNSER BLOSSES AM LEBEN BLEIBEN. ABER WAS IST, WENN ES DA NOCH EINE ANDERE FORM VON ZEITREISEN GIBT? WÜRDEN WIR ES ÜBERHAUPT BEMERKEN? VIELLEICHT REISEN WIR SCHON IMMER DURCH DIE ZEIT, ABER BEMERKEN ES NICHT, DA ES NICHT AUF DEN GENAUEN ZEITPUNKT ANKOMMT, ZU DEM WIR REISEN, SONDERN DIE ZEITSPANNE, DIE WIR ENTWEDER IN DIE ZUKUNFT ODER IN DIE VERGANGENHEIT REISEN. EIN BEISPIEL. WÜRDEST DU ES MERKEN, WENN DU MAL SCHNELL EINE MINUTE IN DIE ZUKUNFT REISEN WÜRDEST?
ZIEMLICH SICHER NICHT, DENN JEDER MENSCH NIMMT ZEIT UNTERSCHIEDLICH WAHR. JEDER MENSCH HAT SEINE EIGENE ZEIT. ZEIT IST NICHTS OBJEKTIVES, DAS GENAU DEFINIERT WERDEN KANN. ZEIT IST EINZIGARTIG, ZEIT IST DER MOMENT, ZEIT IST VERGÄNGLICH, ZEIT IST SUBJEKTIV, ZEIT IST VIELFÄLTIG. EINE RICHTIGE DEFINITION FÜR DEN BEGRIFF ZEIT GIBT ES ÜBERHAUPT NICHT. UNSERE TRÄUME KENNEN GENAUSO WENIG GRENZEN. ALLES IST MÖGLICH UND WER SAGT, DASS UNSERE TRÄUME NICHT REAL SIND? VIELLEICHT DEIN GEHIRN. ABER KANN DEIN GEHIRN ES AUCH BEGRÜNDEN, WARUM SIE NICHT REAL SEIN SOLLTEN? NICHT SO WIRKLICH, ODER? WARUM SOLLTEN ALSO DANN ZEITREISEN NICHT REAL SEIN?
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LENA TROELS
D I E W E R T VO LL S T E ZEIT Werden zwei Geraden, die sich schneiden, von zwei Parallelen geschnitten, dann verhalten sich beliebige Abschnitte auf der einen Geraden wie die entsprechenden Abschnitte auf der anderen Geraden. Aber woher weiß ich, was das für Abschnitte sind? Beliebige Abschnitte. Na toll, das hilft mir weiter. Wie lange muss ich noch hier sitzen bleiben? Ahh, noch fast zwei Stunden, dann hab ich nur noch dreieinhalb Stunden für Mathe, Geschichte und Literatur. Das schaffe ich nie. Ich könnte ja fragen, ob ich früher gehen darf… Nein, das darf ich sowieso nicht. Mama sagt ja immer, Familienzeit ist Goldzeit. Dann sagt sie immer, wir müssen diese wertvolle Zeit genießen. Aber was genau soll man hier genießen? Ich kenne meine eigene Schwester kaum, ich habe sie vor einem gefühlten Jahr das letzte Mal gesehen. Wir verbringen nie Zeit
zusammen und dann sollen wir einmal im Monat für drei Stunden so tun, als würden wir uns alle so wahnsinnig gut kennen und als hätten wir so viel Spaß. Für ganze drei Stunden holen sie uns aus der Ausbildungsstätte. Und so sitzen wir jetzt alle da, Papa quält sich noch seine letzten Pillen runter, Mama schaut ihm dabei zu und Lisa starrt in irgendein Loch. Keiner sagt etwas. Ich würde es nicht mal wagen, mich zu bewegen. Ich würde ja gerne etwas sagen, aber was? Kommt auch komisch, wenn ich jetzt frage wie es ihnen geht, oder? Wie soll es ihnen auch gehen, so wie immer vermutlich. Oh Gott, Mama sagt etwas. Onkel Willi… Onkel Willi? Wer war das nochmal? Ah, der Alte, bei dem wir vor vier Jahren zu Weihnachten vorbei geschaut haben. Bin ich da jetzt auch am Erbe beteiligt oder nicht? Vermutlich nicht. Schade eigentlich. Papa steht auf, darf ich dann auch aufstehen? Ich könnte es ja mal probieren. Wieso grinst Lisa auf einmal so? Kommt der Weihnachtsmann, oder was? Papa hat Geschenke in der
Hand, sieht wirklich aus wie der Weihnachtsmann. Na sicher, alle Geschenke sind wieder für Lisa. Warte. Geburtstagstorte? Lisa hat Geburtstag? Oh shit. Das hätte mir auch jemand sagen können. Zwölf müsste sie jetzt sein. Zwölf ist eigentlich eine richtig schöne Zahl, die kann man durch 2,3,4 und 6 teilen. Naja, ist auch logisch, dass man sie durch 3 teilen kann, wenn man sie durch 6 teilen kann. Hätte ich das wissen sollen, dass sie heute Geburtstag hat? Ich wette, sie weiß auch nicht, wann ich Geburtstag habe. Jetzt muss ich erst recht bis zum Schluss da bleiben und es sind immer noch eineinhalb Stunden. Drei Stunden Familienzeit sind schon richtig hart. Das sind drei verschwendete Stunden, da hätte ich fünf Aufsätze schreiben können, 20 Beispiele rechnen oder zehn Seiten lernen. Aber Familienzeit ist doch viel wichtiger. Diese drei Stunden im Monat, um der Familie zu erzählen, was es Neues gibt. Es gäbe so viel zu erzählen, da wäre ich in zehn Stunden nicht fertig, aber im Endeffekt läuft es wieder darauf hinaus, dass keiner
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irgendetwas erzählt. Am meisten wird geredet, wenn wir all unsere Noten der letzten Zeit vorlegen müssen und wir uns anschließend für jede schlechte davon rechtfertigen müssen. Alles, was meine Eltern von mir wissen, ist, dass ich in Mathe im Vergleich zum letzten Jahr nachgelassen habe und dass ich mich nicht für die Weimarer Klassik interessiere. Im Grunde wissen sie gar nichts von mir. Sie wissen nicht, dass mich Paul wegen einer anderen verlassen hat und ich deswegen nicht gut in Mathe war oder dass ich mir letzte Woche fast das Bein gebrochen habe. Wieso sollte ich ihnen so etwas auch erzählen? In einer Stunde interessieren sie sich schon wieder nicht mehr für mich bis die nächste Familienzeit ansteht und alles wieder von vorne losgeht. Und diese Zeit soll man dann auch noch genießen.
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SCIENCE MICHAEL A VUJASINOVIC
EIN GENRE PURER EMOTIONEN. DIE FIK TION VON GESTERN GEHÖRT ZUR RE ALITÄT VON HEUTE Eine Welt ohne Gefühle. Sind Gefühle in der Zukunft überhaupt noch erlaubt? Werden sie mit dem Fortschritt der Technologie nicht immer weniger? Rational sein anstatt seinem Bauchgefühl folgen? Wird die gesamte Menschheit zu Robotern mutieren, die jeglichen Sinn für die Gefühlswelt verloren haben? Doch zeigen uns unsere geliebten Science Fiction-Filme, dass es sprichwörtlich noch soetwas wie Hoffnung gibt. Woher sollen wir sonst Eindrücke bekommen, wie unsere Welt wohl in 100 Jahren aussehen wird? Auf der einen und dunklen Seite der Macht zeigte uns George Lucas, dass auch ein Darth Vader in der Zukunft Vatergefühle entwickeln kann. Auf der anderen Seite zeigt uns das Gegenteil dazu Kurt Wimmer auf. Mit seinem Film „Equilibrium“ erschafft er eine Dystopie, in welcher die Menschheit Medikamente zu sich nimmt, um die Intensität ihrer Gefühle auf ein Minimum zu reduzieren. Hier wird das große Problem ganz klar sichtbar: Wir sind die Sklaven unserer Emotionen. Die Spezies Mensch wird von seinem Empfinden gesteuert. Eifersucht, Habgier, Macht, Hass. All das führt zu Gewalttaten, die der Mensch ohne den Antrieb von negativen Gefühlen wohl nicht ausüben würde. Das heißt, hätte jemand schon
vor Jahren ein solches Medikament entwickelt, wäre es nie zu den zahlreichen Verbrechen und im schlimmsten Fall zu einem Krieg gekommen. Wäre das Leben ohne innere Dämonen für uns alle nicht leichter? Frei von Gewalt? Doch andererseits würde dann auch das innere Blumenpflücken erlischen. Erfolg, Freude, Hoffnung, Liebe. Nichts kann dich so weit nach oben katapultieren wie die Liebe. Und nichts so schnell wieder unten aufprallen lassen wie der Schmerz eines gebrochenen Herzens. Wie man so schön sagt, wo Licht ist, ist auch Schatten. Wo Erfolg ist, ist auch Habgier. Wo Freude ist, ist auch Trauer. Also lohnt es sich, die Glücksmomente für die der Trauer aufzugeben? Schwer zu sagen. Doch, muss man zugeben, wäre das Leben ohne jegliche Emotionen schon recht farblos—im wahrsten Sinne des Wortes. Man verbindet mit Sci Fi eher kalte Farben, wie Weiß, Blau, Schwarz, Silber. Farben, die das Kühle repräsentieren. Doch kann man sich gut vorstellen, dass mit dem Fortschritt der künstlichen Intelligenz, auch Gefühle programmiert werden können. Eine Maschine, die wie ein Mensch handelt und demnach fühlt. Wenn Computer eines Tages wie Menschen denken und handeln—ob das wohl gefährlicher ist, als wenn Menschen anfangen, wie Computer zu denken und zu handeln? Damit in naher Zukunft Mensch und Roboter friedlich ein Leben Seite an Seite führen können. Und sogar Freunde werden. Oder mehr? So wie wir es in Spike Jonzes Film „Her“ sehen können, in dem der Charakter Theodore Twombly eine Beziehung mit der bloßen Stimme eines Betriebssystems, die über eine künstliche Intelligenz verfügt, führt. Wobei man hier erwähnen muss, dass diese Stimme von Scarlett Johansson „verkörpert“ wird. Wenn wir uns die Stimme
anhören und uns die dazugehörige Erscheinung vorstellen, wundern wir uns natürlich nicht, wenn einem ganz schwummrig dabei wird. Wenn wir gerade nicht die Scalett Johanssons dieser Welt bewundern, dann doch die Schönheit der Literatur, der Kunst und der Musik. Ob Namen wie Albert Camus, Dürrenmatt, Hesse, Kafka, Mark Twain, Monet, Edvard Munch, Gustav Klimt, Egon Schiele, The Beatles, The White Stripes, Pink Floyd irrelevant werden, ob sich noch irgendwer an verregneten Tagen ins Bett verkriecht, um in Ruhe ein Buch zu lesen, oder um den Klängen eines Klaviers zu lauschen und dabei lauthals und falsch mitzusingen, Museen und Ausstellungen zu besuchen—all das wäre wohl mit dem Aussterben der Gefühlswelt verloren. Da wären wir wieder bei den Schattenseiten der Emotionslosigkeit. Wünschen wir uns das lieber nicht. Egal, ob wir in naher Zukunft blau gefärbte Haut haben werden, wir Außerirdisches jagen, uns mit Robotern anfreunden oder uns Visionen von einer Person im gruseligen Hasenkostüm alias Frank in Richard Kellys „Donnie Darko“ erscheinen, wir bleiben gespannt. Gespannt, wie wohl die Welt einmal aussehen wird. Glücklicherweise haben wir unsere kreativen Köpfe, die uns alle möglichen Optionen offen legen und uns damit Unterhaltung bieten. Vielen Dank dafür. Und hoffen wir darauf, dass unsere Gefühle, wie wir sie kennen, uns doch noch ein Stückchen länger erhalten bleiben. Denn sind wir uns ehrlich—wäre es nicht schrecklich gewesen, mitanzusehen wie Leo seinen Oscar gewann, ohne dabei einen Funken von Freude, Belustigung und Neugier auf die darauf folgenden Memes zu verspüren?
FICTION
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3D-Druck ist in aller Munde - spektakuläre Berichte über das Drucken von künstlichem Fleisch und künstlichen Organen mit Hilfe generativer Fertigungsverfahren führten zu euphorischen Vorhersagen über die Potentiale dieser Technologie. Was aber kann die
neue Technologie wirklich leisten, und wie widersprechen sich diese Potentiale und die öffentliche Erwartung? Der Begriff „generative Fertigungsverfahren“ umschreibt Produktionsprozesse, bei denen Materialien meist Schicht für Schicht aufgetragen und verbunden werden, um aus 3D-Modelldaten feste Objekte herzustellen. Vielfach wurde erwartet, dass diese Technologie nicht nur die Tür zu einer neuen industriellen Revolution öffne, sondern auch zu einer Demokratisie-
rung der Produktion führe. Gleichzeitig wurden jedoch auch Stimmen laut, die die rosige Zukunft dieser Fertigungsverfahren als Allheilmittel für Wirtschaft und Gesellschaft in Frage stellten. Immerhin wurde die Technologie bereits vor 30 Jahren entwickelt, erlangte aber dennoch nur in begrenzten Bereichen – etwa der Herstellung von Gussformen für die Industrie – Bedeutung.
AUSSER SPESEN NICHTS GEWESEN?
VERSCHIEDENE EI N S AT ZG E B I E T E
V ER B ESS ERU NGSVO RSCH L ÄG E ER A R B EITET
Schlüsselanwendungen wie die Herstellung von künstlichem Gewebe verblieben hingegen bis dato auf experimenteller Ebene. Insgesamt profitiert die Gesellschaft bislang nur in wenigen Bereichen von dieser Technologie, was die Zuweisung beträchtlicher Steuergelder für die weitere Entwicklung in Frage stellen könnte.
Der Vergleich, der unter Expert_ Innen, politischen Entscheidungsträger_Innen und der allgemeinen Bevölkerung erhobenen Einschätzungen, zeigt ein deutliches Bild: Die politischen Entscheidungsträger_Innen schätzen den Beitrag generativer Fertigungsverfahren in den Bereichen Beschäftigung sowie Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung zwar realistisch ein, unterschätzen jedoch den Beitrag zu den Zielen Klimawandel und Energie sowie Forschung und Entwicklung und Bildung. Die allgemeine Bevölkerung unterschätzt hingegen ausschließlich den Beitrag generativer Fertigungsverfahren zu letzteren und hat hinsichtlich der übrigen Ziele Einschätzungen, die sich mit jenen der Expert_Innen weitgehend decken.
Die Fehleinschätzungen könnten sonst zu Fehlallokationen der Ressourcen führen. JKU-Wissenschafter_Innen schlagen daher vor, bereits an der Schule Unterrichtsprogramme einzuführen, mit deren Hilfe die Potentiale generativer Fertigungsverfahren für das spätere Berufsleben verdeutlicht werden. Ein solches Programm wurde bereits vom britischen Unterrichtsministerium entwickelt und in einer Pilotstudie in den Jahren 2012 und 2013 erfolgreich getestet. Ebenso könnte der Austausch zwischen Expert_Innen und der allgemeinen Bevölkerung über den aktuellen Stand der Forschung durch Einrichtung offener Werkstätten gefördert werden.
B A R B A R A KO L L E R
R E VO LU T I O N O D E R H Y PE?
„Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass die Potentiale generativer Fertigungsverfahren nur dann ausgeschöpft werden können, wenn auch entsprechende rechtliche Rahmenbedingungen bestehen“, weist Daniela Maresch, Forscherin am Institute for Innovation Management an der JKU Linz auch auf rechtlichen Handlungsbedarf hin.
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FUTU R E Wie werden wir uns ein Jahrtausend später kleiden? Monochrom, strikt und praktisch oder bunt, ausgefallen und
HANNA HERCEG
gewagt? Angelehnt an Mode aus Sci-Fi Filmen visualisieren wir uns die möglichen Antworten: Uniform oder Unikat?
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SCHUHWERK PASST SICH DEM FUSS PERFEKT AN UND IST ATMUNGSAKTIV 05 06
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MODE WIRD MIT DEM ZIEL DER BIONIK VERBUNDEN 03
EINFÖRMIGES UND FARBLOSE TÖNE, UM ABLENKUNG IN DER ÖFFENTLICHKEIT ZU VERMEIDEN
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IN KÄLTEREN JAHRESZEITEN WÄRMEN DIE SCHUHE AUFGRUND VON SOLARSPEICHERZELLEN
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THE ISL AND INSPIRIERTE MODE (UNIFORM) 05
EINFACHES SIMPLES DESIGN 06
STRICHCODES AUF DER BRUST ZUR SCHNELLEN IDENTIFIKATION (PERSONALAUSWEIS-ERSATZ) 07
MATERIAL ALS PRODUKT DER FORSCHUNG 08
GERADLINIGKEIT UND ZUGLEICH FIGURBETONT
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FAS H IO N 01
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HIGH HEELS OHNE HEEL. DIE SKYSCRAPER DER FÜSSE SIND WIE HUFE ANGEFERTIGT 02
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ELEGANT, PRUNKVOLL UND AUFFÄLLIG 03
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DIE PALETTE DER HAARFARBEN IST GRENZENLOS 04
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HAUTE COUTURE WIRD ZU PRÊT-À-PORTER 05
BARTRASUR WIRD ZUM KUNSTWERK 06
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MAKE-UP FÜR MANN UND FRAU 07
T H E H U N G E R G A M E S I N S P I R I E R T E M O D E ( U N I K AT ) 08
ZURÜCK ZU ALTEN ADELIGEN VORBILDERN IM BAROCK 09
SMOKING GLITZERND WIE DIE STERNENNACHT = VERSUCH, DIE ECHTHEIT DES STERNENGLANZES ZU ERREICHEN 10
KOMPLETTES KLEID + HAARSCHMUCK MIT ECHTEN SCHMETTERLINGEN
LOCKIGE BAUSCHIGE HAARKRONE
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S T E LL D I R VO R . . . ...wir schreiben das Jahr 9950, die Autos können fliegen, das Essen kocht sich von selbst, und, kaum zu glauben: Sexismus ist so gut wie ausgelöscht. Du bist ein Mädchen. Und ja, du hast schon einmal von Feminismus gehört, aber eher so im Geschichteunterricht oder in schlauen Büchern. Und dann findest du ein Buch, das Tagebuch deiner Ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-urur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-urur-Großmutter, und plötzlich wird die Sache mit dem Feminismus viel greifbarer. Du selbst bist ja noch nicht mit Sexismus in Berührung gekommen.Ein Tag wie jeder andere. Du ziehst dir deinen Anzug über und öffnest die Luke in der Decke des
Dachbodens, dann läufst du zu deinem Spacecar und steigst ein, gibst Gas, volle Pulle, und das Auto schießt los. Nach einem leichten Druck auf den entsprechenden Knopf komprimiert es sich für einen Moment selbst und auch dich so weit, bis ihr durch das Dachfenster schlüpfen könnt. In der nächsten Sekunde ist eure ursprüngliche Größe wieder hergestellt. Bis zu deinem Arbeitsplatz sind es zehn Minuten. Du hast zehn Minuten Zeit, über alles nachzudenken, den bevorstehenden Tag, den vorangegangenen, das ganze Leben um dich herum. Das machst du nun auch. Du denkst an deine Arbeit, in der du gemeinsam mit deinem fünfköpfigen Team nach der Vergangenheit forschst. Dass die Leute früher keine fliegenden Autos besaßen, ist euch schon länger klar, doch die Entdeckung, die du an
diesem Morgen während der Fahrt machst, ist bahnbrechend. Plötzlich siehst du es. Es ist gelblich, hebt sich farblich von seiner kühlen Umgebung ab. Seltsam eigentlich, dass du das Ding nicht früher entdeckt hast. Ein Buch. Das weißt du. Die Menschen lasen früher in Büchern aus Papier, anstatt Texte einfach in die Luft zu beamen. Aber das ist es nicht, worüber du jetzt nachdenkst. Ehrlich gesagt, denkst du gerade gar nicht besonders viel, denn deine Augen sind auf die Zeilen in dem Buch geheftet. Es ist Ur-ur-ur-ur-ur-ur-uur-ur-ur-ur-urur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-urur-Ur-Großmutter Marias Tagebuch. Du verstehst nicht alle Ereignisse, die du liest, verstehst nicht, warum sich die Menschen so behandelt haben, wie sie es nun mal getan haben. Es hat sich viel verändert seit damals.
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LIEBES TAGEBUCH, ICH BIN GERADE MITTEN IM BEWERBUNGSSCHREIBEN. ICH BRAUCHE EINEN JOB FÜR DEN SOMMER, DER GELD BRINGT UND MICH EIN BISSCHEN
BESCHÄFTIGT, DESHALB DACHTE ICH, ICH FANGE EINE LEHRE BEI EINER AUTOWERKSTATT AN. KLINGT DOCH SPANNEND, NICHT?
14 . O K TO B E R 2 015
LIEBES TAGEBUCH, HEUTE HABE ZU SEIN SCHEINEN, WEIL SIE EINICH DIE ERSTEN RÜCKMELDUNFACH KEINE FRAUEN EINSTELLEN. GEN PER E-MAIL BEKOMMEN. NUR MÄNNER NEHMEN SIE. ALLES ABSAGEN. SCHEISSE. DAS ES HEISST DOCH IMMER: SCHLIMMSTE DARAN IST, DASS „BRINGT FRAUEN IN TECHNISCHE EINIGEN BETRIEBEN MEINE BERUFE!“. ABER NICHTS PASQUALIFIKATIONEN RELATIV EGAL SIERT. Du hast das anders erlebt. Die Organisation, in der du arbeitest, hat dich sofort aufgenommen, nachdem du dich beworben hattest und als du einmal ein Praktikum als Mechanikerin machen wolltest, hielt man dich auch nicht davon ab. Dass du die Stellen so einfach bekamst, war zwar zum Teil Glück, aber trotzdem: Dein
Geschlecht wird von den Vorgesetzten nicht weiter als Kriterium betrachtet. Warum sollten sie das denn auch tun? Du kannst dir die Frage nicht beantworten und merkst, dass du noch viel über die Vergangenheit zu lernen hast. Du klappst das Tagebuch zu, denn du bist bei deinem Büro angekommen. Deinen Kolleg_innen hast
du noch nicht von Marias Aufzeichnungen erzählt, du willst es erst tun, wenn du dich schon ein wenig eingelesen haben wirst, was du so bald wie möglich erledigt haben willst. Also schlägst du das Buch an einer beliebigen Stelle wieder auf, sobald du in deinem Schreibtischsessel sitzt.
25 2 0 . J U L I 2 015
LIEBES TAGEBUCH, MOMENTAN IST ES SO FURCHTBAR HEISS DRAUSSEN, ES IST WORTWÖRTLICH ZUM DAHINSCHMELZEN, DESHALB HABE ICH MICH GESTERN DAZU ÜBERWUNDEN, MAL KEINEN BH ZU TRAGEN. WAR DAS ANGENEHM!! ALLERDINGS HATTE DAS NATÜRLICH ZUR FOLGE, DASS SICH MEINE NIPPEL EIN BISSCHEN UNTER DEM T-SHIRTSTOFF ABZEICHNETEN, WAS DER VERKÄUFERIN IM SUPERMARKT
WOHL GRUND ZUM EMPÖRTEN STARREN GAB, UND DEM TYPEN HINTER MIR EBENFALLS. DAS WAR ÄRGERLICH, ABER UM EHRLICH ZU SEIN, HATTE ICH MIR SCHLIMMERES ERWARTET. MAL SEHEN WAS NOCH KOMMT, NICHT? EIGENTLICH WILL ICH ABER GAR NICHT JAMMERN, ICH HABE HEUTE EINEN ECHT SCHÖNEN TAG GEHABT. MIT EINER RUNDE SCHWIMMEN IM SEE UND ALLEM, WAS DAZU GEHÖRT.
So eine Aufregung wegen der Andeutung, dass sich unter ihrem T-Shirt Nippel verbargen? Du verstehst auch das nicht. Was ist bloß los gewesen mit den Leuten?
14 . O K TO B E R 2 015
LIEBES TAGEBUCH, HEUTE IST MEIN GEBURTSTAG, DESHALB HABEN WIR GESTERN DIE NACHT DURCHGETANZT. ICH KÖNNTE JETZT DREI TAGE LANG DURCHSCHLAFEN, HAHA. ES WAR SO SCHÖN! SARAH KONNTE LEIDER
Oh, wie schön!
NICHT DABEI SEIN, WEIL SIE JA IN SPANIEN IST, ABER SONST WAREN EIGENTLICH FAST ALLE MEINE LIEBSTEN DABEI. UND ÜBERMORGEN GEHT ES MIT EIN PAAR FREUNDEN NACH PRAG. ICH BIN SO GLÜCKLICH!
26 3 0 . N O V E M B E R 2 015
LIEBES TAGEBUCH, HEUTE WAR EIGENTLICH EIN GANZ GEWÖHNLICHER SCHULTAG. ES GIBT NICHT VIEL ZU ERZÄHLEN, NUR EIN WENIG ZU MECKERN. ÜBER DIESE LEHRER, DIE MEINEN, NUR JUNGS WÜRDEN SICH MIT COMPUTERN UND LAPTOPS AUSKENNEN. WENN SICH DANN ABER HERAUSSTELLT, DASS SICH DIESE DOCH NICHT SO GUT MIT DEM ZEUG ZURECHTFINDEN, DANN WIRD WAS GETAN? Das findest du dann nicht mehr ganz so schön. So langsam beschleicht dich das Gefühl, dass du noch viel weniger über die Vergangenheit weißt, als du bisher angenommen hast. Die Neugier hat dich fest im Griff, du liest weiter, erfährst von willkürlich
JEMAND ANDERES GEFRAGT, SICH DEM ENTSPRECHENDEN PROBLEM ANZUNEHMEN? OH NEIN! WIE HEISST ES SO „SCHÖN“? MÄDCHEN UND TECHNIK! DAS PASST DOCH NICHT ZUSAMMEN! HAHAHA! WIE MICH DAS NERVT! WAS ICH DAMIT SAGEN WILL: ICH HÄTTE SCHON GEWUSST, WIE MAN DIESES EINE UPDATE MACHT, ABER DAVON WOLLTE WIEDERUM NIEMAND ANDERER ETWAS WISSEN.
auftauchenden, aus Marias Sicht ekligen, Po-grapschenden Typen, einem Großvater, der findet, dass Frauen „hinter den Herd“ gehörten (was bedeutet, dass er von Frauen erwartet zu putzen, zu kochen und Kinder zu bekommen, vor allem aber,
sich nicht in verschiedene Angelegenheiten einzumischen, wie du später erfahren wirst), und ein paar anderen Geschichten. Schließlich erzählst du deinem Team von den Entdeckungen. Langsam, aber sicher kommt ihr dem Sexismus von früher auf die Spur…
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E XOT I SCH E REZEPTIDEEN DER R E DA K T I O N
Erst seit kurzem boomt er, der Trend, jahrhundertalte Rezepte wieder auszugraben und sie in zeitgemäße und verdauungsgerechte Formen zu verarbeiten. Wir haben mit 4-Galaxien Koch X992F0 gesprochen welcher uns prompt seine Lieblings-Oldschool-Rezepte verraten hat.
Falls Sie also von gefüllten Planktons in Plastikhülle und Gegenhungerpaste schon gelangweilt sind und endlich wieder einmal frischen Wind (oder sollen wir sagen, alten Wind) in Ihre Kapseln und Tuben bringen wollen, haben wir hier genau die richtigen Rezepte für Sie.
OBSTSALAT FÜR 2 PERSONEN ZUTATEN: 111 G ZWETSCHKEN 154 G BANANEN 208 G ÄPFEL 129 G KIRSCHEN 78 G PFIRSICHE 378 G ORANGEN 2 MESSERSPITZEN VANILLEZUCKER ODER KSP***485 MASCHINEN: OESUZ-MASCHINE* MFKBGUVIVF**
*Obst Entkern-, Schäl- und Zerstückel-Maschine **Maschine zum Kochen, Backen, Grillen und für die Verarbeitung in verdauungsgerechte Formen ***Kunststoff Präparat
ZUBEREITUNG: Entkernen, schälen und zerstückeln Sie die Früchte in ihrer OESuZ-Maschine* auf 6x4 mm. Befüllen Sie dann Ihre MfKuViVF** mit dem Obst und den 2 Messerspitzen 485, drücken Sie den Startknopf und entnehmen Sie anschließend den fertigen, in Kapseln verpackten Obstsalat. Guten Appetit!
Tipp: Falls die Früchte noch ein wenig unreif sind, geben Sie sie vor dem Entkernen in Ihre Obstreifemaschine. Weiterer Tipp: Falls sich Ihr Hausroboter gerade auf Konstruktion befindet und Sie gezwungen sind, das Obst selbst in die OESuZ zu geben, ziehen Sie sich der Keime wegen bitte Laserstrahlhandschuhe über.
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SELBSTGEBACKENES HAUSBROT MIT EMMENTALER FÜR 2 PERSONEN ZUTATEN: 500 ML DESTILLIERTES WASSER 500 G MEHL 3 MESSERSPITZEN SALZPRÄPARAT 1 MESSERSPITZE KÜMMEL ODER KSP256 3 TUBEN EMMENTALER MASCHINEN: MFKBGUVIVF** HHMMASCHINE****
*Maschine zum Kochen, Backen, Grillen und für die Verarbeitung in verdauungsgerechte Formen ****Haushalts-Mischmaschine *****Käsebrot-ist-ein-gutes-Brot-Maschine
ZUBEREITUNG: Geben Sie Wasser, Mehl, Salzpräparat und Kümmel in ihre HHMMaschine**** und mischen Sie alles ordentlich durch. Wenn die Zutaten zu einer pastösen Masse verschmolzen sind, füllen Sie den Teig in Ihre MfKBGuViVF**, backen Sie ihn 24 Millisekunden auf 4852452 Grad Celsius und drücken Sie auf den Knopf für ‚Verarbeitung in verdauungsgerechte Formen‘. Entnehmen Sie anschließend die Selbstgebackenes-Hausbrot-Kapseln und legen Sie diese neben die Emmentalerpaste in
ihre KiegB-Maschine***** oder bitten Sie ihren Hausroboter, Ihnen die Kapseln mit Emmentalerpaste 55 mm dick zu bestreichen.
34 DINOSAURIERSCHNITZEL MIT REIS UND GEMÜSE FÜR 2 PERSONEN UND EINEN ROBOTER ZUTATEN: 1 MITTELGROSSE DINOSAURIERKEULE 2533 REISKÖRNER 2 KAROTTEN (WENN NICHT VORHANDEN, EMPFIEHLT SICH ½ TUBE ABGEFÜLLTE KAROTTE) 214 G BROKKOLI (WENN NICHT VORHANDEN, EMPFIEHLT SICH ½ TUBE ABGEFÜLLTER BROKKOLI) MASCHINEN: MFKBGUVIVF** FZSVMMESSKMASCHINE****** ZEITRÜCKDREHER
**Maschine für Kochen, Backen, Grillen und für die Verarbeitung in verdauungsgerechte Formen ******Fleisch-zu-Schnitzel-Verarbeitungs-Maschine mit eingebauter Schnitzelklopf-Superkräfte-Maschine
ZUBEREITUNG: Werfen Sie die Dinosaurierkeule in ihre FzSvMmeSSk-Maschine******. Stellen Sie anschließend ihren Zeitrückdreher an, um während des Keulen-Einwerfens gleich noch die Reiskörner, Karotten und Brokkoli in Ihre MfKBGuViVF** zu geben. Wenn Sie an dem Zeitpunkt ankommen, nach dem Sie Ihren Zeitrückgeher betätigt haben, verarbeiten Sie den gekochten Reis, Karotten und Brokkoli in eine Verdauungsgerechte Form. Geben Sie anschließend die zu Schnitzel gemachte Dino-Keule ebenfalls in
die MfKBGuViVF** und verarbeiten Sie auch sie. Nehmen Sie die Pillen entweder mit ein wenig Wasser oder pur zu sich und lassen Sie sich in der Speiseröhre... oder wie sagte man früher... auf der Zunge zergehen. Mahlzeit!
DAZU: WEIN ZUTATEN: 1 KAPSEL WEIN Geben Sie den Wein in Kapselformat in ein edles Glas und spülen Sie ihn mit etwas Wasser hinunter.
IN
TE R VI EW
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mit Anna Attar alias Monsterheart
37 M A R L E N E FA L LY
„ I CH S E H E B ECK ALS MEINEN VAT E R A N “ Nach ihrem Auftritt im Rahmen der YOUKI17 im Schlachthof Wels durfte ich ein wenig mit der Musikerin und Künstlerin Anna Attar alias Monsterheart sprechen. Sie erzählt zum Beispiel über die „wicked witch“, die sie in einem ihrer Tracks besingt, verrät, wer sie inspiriert und was sie sich für die zukünftige österreichische Musikszene wünscht.
Erst einmal: Wer bist du und was machst du? [AA] Das Projekt heißt Monsterheart, ich komme aus Wien und ich mache Popmusik in unterschiedlichen Genres. [MF]
In einem Interview erwähnst du, dass du dich, Anna, und deine Bühnenperson, Monsterheart, als zwei verschie- dene Persönlichkeiten siehst. Nehmen die beiden aufeinander Einfluss, wenn ja, wie? [AA] Puh. Wow, ich glaube so weit habe ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht. Für mich ist das eine einfach das, was ich auf der Bühne bin und das andere bin halt ich als Mensch. Und ob das Einfluss aufeinander nimmt? Ja, bestimmt. Ich glaube, die liefern sich gegenseitig ein bisschen Selbstbewusstsein. Schwierige Frage. [MF]
Auf deiner Facebook-Seite bezeichnest du deine Musik als Graveyard Pop. Hat das etwas mit Grusel zu tun? Wenn ja, fasziniert dich das Gruslige, was bedeutet es für dich? [AA] Nein, das ist so: Ich fühle mich dem Tod sehr nahe und die Thematik ist eine, die mir sehr am Herzen liegt, weil es etwas ist, was mich schon seit jeher begleitet und beschäftigt. Ich glaube, es ist gar nicht so gruselig gemeint, es geht eher um die Beschreibung der Sounds. Ich liebe Orgeln und Orgelsounds, auch wenn die vielleicht eher cheape Orgeln sind für manche. Aber ich assoziiere das immer mit Kirchenorgeln und Friedhöfen und in meinem Kopf bin ich da so oft, es ist auch mein Rückzugsort. Ich liebe Friedhöfe. [MF]
[MF] Auf der Bühne wirkst du ziemlich spontan. Ist dem so, oder denkst du dir vor den Auftritten ein paar Sachen aus? [AA] Nein, ich denke mir gar nichts aus. Das ist auch das Ding, also wegen der vorherigen Frage: Die Bühnenpersönlichkeit, die kommt wirklich in dem Moment, in dem mein Fuß auf der Bühne ist und ist dann wieder weg. Ich weiß auch nicht woher sie kommt – und wohin sie geht. Aber nein, ich denke mir nichts aus. Jedes Publikum ist ja anders. Und ich schaue dann mal, wie der Abend so ist.
Auch in deinen Songtexten habe ich ein bisschen gelesen: In einem Song singst du über die „wicked witch“. Ich habe mich gefragt, wer das ist oder wofür sie steht, ob sie übe haupt für jemanden steht. [AA] Das Projekt Monsterheart an sich war aufgebaut auf einer Art Umschreibung von Gestalten, die sonst ein bisschen an den Rand gedrängt werden und eher negativ konnotiert sind. Es ist quasi ein Sprachrohr für das Lustige und das Nette daran. Die wicked witch ist eine von diesen Charakteren, sie ist die Hexe, die einen auffressen will, wenn man ein Kind ist. Da kommt die her, aus dem Märchenland. [MF]
Wie lange arbeitest du unge fähr an einem Song? [AA] Das ist echt unterschiedlich. Manchmal einen Tag, bei manchen eine Stunde, und für manche habe ich Jahre gebraucht. Also manche sind so richtige Sorgenkinder und die nerven dann auch schon, aber die will man trotzdem nicht aufgeben. Und die anderen sind easy, die hat man auch gern. Sie sind beide super. [MF]
Wie oder woher nimmst du deine besten Ideen? [AA] Lustigerweise mittlerweile aus dem echten Leben. Seit einem Jahr ist das so. Ich glaube auch, das nächste Album wird sehr, sehr anders, weil ich begonnen habe, viel menschlicher zu schreiben und viel mehr auf so ganz einfache Emotionen eingehe. Ich bin eh sehr gespannt, ich fange im Dezember an, aufzunehmen. Aber ich denke, alles Zwischenmenschliche – ich glaube, das ist eh bei jedem so, der schreibt – ist sehr wichtig. Früher waren es Filme und Märchen. [MF]
[MF]
[AA]
Hast du irgendein Lieblings thema, worüber du schreibst oder singst? Die Liebe und den Tod.
[MF] Dieses Jahr ist Science Fiction das Thema der YOUKI, was auch viel mit Zukunft in Verbindung steht. Hast du eine Vorstellung von der öster reichischen Musikszene der Zukunft? [AA] Was für eine abstrakte Frage! Ich finde sie jetzt wahnsinnig spannend, generell, schon seit Jahren. Ich habe das Gefühl, dass dadurch, dass Österreich viel kleiner ist, als die umstehenden Länder, alles sehr konzentriert ist, dafür aber viel mehr individuelles Zeug herauskommt und jeder sein Ding macht und sich nicht so beeinflussen lässt. Und das ist eigentlich ziemlich super. Insofern hoffe ich, dass es so weitergeht. Im Vergleich zu anderen Ländern ist Österreich eh sehr top. Und da geht’s jetzt nicht um die großen Bühnen. Das Ganze, alles was da passiert, blüht gerade auf, oder?
Ja. Ja. Man darf ja keinen Höhepunkt erwarten, weil danach geht’s nur noch bergab. Insofern denke ich mir: Lieber schön stetig weiter so. [MF] [AA]
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Gibt es generell Musiker_innen, die dich inspirieren oder die du einfach magst? [AA] Ja, klar. Also ich höre wahnsinnig viel Musik. Ich glaube, Beck ist mein altes Vorbild, ich sehe ihn als meinen Vater an. Und sonst Kate Bush, Sparks, Roxy Music, halt eher alte Sachen. Aber ich höre momentan auch viel Neues, auch um mich ein bisschen zu modernisieren, ich weiß es nicht so genau. [MF]
Bei deinem neuen Release, „Cosmic Riders“, kooperierst du mit Wolfgang Möstl. Machen dir solche gemei samen Projekte Spaß oder ziehst du lieber alleine dein Ding durch? [AA] Es macht schon Spaß, mit anderen zusammen zu arbeiten. Ich glaube, ich bin es nur so gewöhnt, alles alleine zu machen, dass ich das manchmal schwierig finde, dem anderen überhaupt sagen zu müssen, was mich stört. Das mit dem Wolfi war super, weil wir voll auf einer Wellenlänge sind. Wenn das so klappt, dann ist das super. Aber es gibt natürlich auch andere Arten von Zusammenarbeiten, die vielleicht komplizierter sind, dann ist das nicht so super. Ich bin trotzdem eher eine Alleinarbeiterin. [MF]
Nebenbei studierst du auch noch. [AA] Ja! [MF]
Ist das sehr stressig oder gleicht es sich gut aus? [AA] Nein, es ist stressig. Vor allem weil ich ja male, und das wahnsinnig zeitaufwändig ist. Ich habe das Gefühl, das eine drängt das andere immer ein bisschen ab und dann kriege ich ein schlechtes Gewissen. Ich schaue immer, dass ich es staffele, dass ich quasi ein, zwei Monate nur das eine mache und dann wieder ein, zwei Monate das andere, aber es geht eh nicht immer so. [MF]
Zum Schluss noch eine banale Frage: Magst du lieber Katzen oder Hunde? [AA] Hunde. Aber nur weil ich auf Katzen allergisch bin. Ich mag Katzen auch sehr gerne. Wenn ich ein Haustier haben wollen würde, dann wäre es ein Hund. Weil die sind treu und lieb. [MF]
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ROBOT1490075 Gedanken über eine grenzenlose Welt. Eine Welt, in der nur ein einziger Herrscher an der Macht ist. Der Herrscher aller unser, der Präsident der Erde.
ICH BETE ZU DEM ALLMÄCHTIGEN HERRSCHER ALLER UNSER, DESSEN LEIBE GESCHAFFEN AUS UNS ALLEN, DIE PERFEKTION IM WAHRLICHEN SINNE, SEINE WORTE DIE EINZIGE WAHRHEIT DES STAATES. NUR ER. ICH DANKE IHM FÜR DIE AUFLÖSUNG DER GRENZEN, FÜR DIE WEDERVEREINIGUNG DES STAATES, FÜR DIE BESTRAFUNG UND ROBOTERTRANSFORMIERUNG DER BÖSEN, FÜR DAS ERSCHAFFEN UND EINSETZEN DER GEDANKENLESER. FÜHRE UNS FÜR IMMER. NUR DU, O UNSER EINZIGER HERRSCHER UND FÜHRER, NUR DU SCHENKST UNS HOFFNUNG IN DUNKLER STUNDE, NUR DU, DER UNS ALLE GLEICH GEMACHT HAT, NUR DIR WOLLEN WIR DIENEN BIS AN UNSER LEBENSENDE, FRIEDE.
Lena Steinhubers Text wurde auch im Linzer Magazin „Die Referentin – Kunst und kulturelle Nahversorgung“, Ausgabe #2, Dezember 2015/Jänner/Februar 2016 gedruckt.
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Sogar hier muss er seine verdammten Gebetstafeln aufstellen! Nicht einmal diesen sonst so unberührten Fleck Gestein hat er in Frieden gelassen. Ich stehe an der Klippe. Gleich werde ich springen. Jetzt. Oder jetzt. Gleich werde ich wie ein Stein ins Wasser sinken. Nie mehr auftauchen. Für immer weg von hier, von diesem Staat voller Betrug und Drohnenüberwachung, weg von dieser betrogenen Gesellschaft, diesen teuflischen Gedankenlesern, dem schrecklichen Herrscher aller unser! Hätte ich damals gewusst, wie viel schlimmer seine Herrschaft sein würde, hätte ich niemals Zellen für seine Erschaffung gespendet! Kein einziges Blutkörperchen hätte ich verschwendet an diesen Lügner. Aber damals war ich ja selbst noch fest überzeugt davon gewesen, dass er die Lösung für alles sein würde! Ein Herrscher, der alle Völker der Welt vereint, geschaffen aus den Zellen, dem Blut der Bevölkerung. Ein Herrscher, der Kriege verweigert, Kriegsflüchtlinge anderer Planeten bei sich aufnimmt, Programmierarbeitsplätze schafft für alle, unter dem
jeder gleich viel verdient, und dessen Erscheinungsbild so perfekt ist, so wunderschön, so charismatisch, so sympathisch und so vertrauensvoll. Meine Frau ist direkt verliebt in ihn, manchmal habe ich sie dabei erwischt, wie sie unanständige Dinge zu seinem gerahmten Videobild in der Maschinenkammer gesagt hat. Zum Glück wird sie bald nicht mehr meine Frau sein, zum Glück muss ich bald nicht mehr unter ihm leiden, denken. Genau das ist es nämlich, ich denke. Meine Frau hat das Denken schon vollkommen verlernt. Beinahe wie ein Roboter eilt sie durch die Gegend, ihr einziges Ziel, dem Herrscher aller unser möglichst gut zu dienen. Nicht einmal, als mein Onkel zur Strafe für das Brechen von Regel Nr. 5 527 895 (der Hausroboter muss jeden vierten Sonntag des Monats April zur Wartung geschickt werden) und Regel Nr. 8 965 662 356 (das Berühren von Menschen des anderen Geschlechts ist aus anti-sexistischen Gründen weder in der Öffentlichkeit noch im privaten Rahmen gestattet) zum Roboter trans-
formiert wurde, zweifelte sie an ihm. Nicht einmal, dass mein Onkel jetzt in der Gemüseplantagenabteilung im Süden versklavt wird, gibt ihr zu denken. Der Herrscher aller unser hat ihr Hirn mit seinen Drohnen schon so weit fanatisiert, dass… Ich muss springen. Weg von allem. Jetzt, jetzt, jetzt… Als ich aufwache, lese ich auf dem in meinen eisernen Brustkorb gestanzten Schriftzug ‚ROBOT1490075—MÜLLVERWERTUNGSABTEILUNG00‘. Ein Programm in meinem Hirn gratuliert mir zur gelungenen Transformation. Es teilt mir mithilfe des Lageplans (der sich in der Speicherkarte oberhalb meines dritten Greifarms befindet) mit, wie der Weg zur Müllverwertungsabteilung geht. Das Programm wünscht mir einen schönen Arbeitstag. Ich danke dem wunderbaren Herrscher aller unser, der mich zu dem gemacht hat, was ich bin.
ROBOT1490075 ICH BETE ZU DEM ALLMÄCHTIGEN HERRSCHER ALLER UNSER, DESSEN LEI…
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H A N N A H E R C EG
K . I . — G E FÄ H R L I CH O D E R G E N I A L? Es gibt eine endlose Anzahl von richtig guten Sci-Fi Filmen, die das Thema der künstlichen Intelligenz behandeln. „Terminator” (Skynet), “Her” (Samantha), “I, Robot” (Sonny), “Ex_Machina” (Ava), “Transcendence” (Dr. Will Caster), “The Matrix” (Orakel, Architekt, Agent), “Resident Evil” (Red Queen), “Iron Man” (Jarvis), et cetera. Zuerst ist zwischen der schwachen K.I. und der starken K.I. zu unterscheiden.
Bei der schwachen K.I. geht es darum, konkrete Anwendungsprobleme zu meistern. Insbesondere sind Anwendungen gemeint, zu deren Lösung nach allgemeinem Verständnis eine Form von „Intelligenz“ notwendig ist. Letztlich geht es der schwachen K.I. somit um die Simulation intelligenten Verhaltens mit Mitteln der Mathematik und der Informatik, es geht ihr nicht um Schaffung von Bewusstsein oder um ein tieferes Verständnis von
Intelligenz. Die starke K.I. scheitert an der philosophischen und moralischen Frage und bleibt somit umstritten, was umso mehr Drehbuchautor_Innen inspiriert. Jeder Film behandelt das Thema, ob intelligente Maschinen gefährlich für den Menschen sind oder nicht, unterschiedlich, jedoch meist geht es nicht so prickelnd für uns aus. In „I, Robot“ wird ganz am Anfang etwas ganz wichtiges angesprochen: die „Asimov‘schen Gesetze“.
45 1. EIN ROBOTER DARF KEIN MENSCHLICHES WESEN (WISSENTLICH) VERLETZEN ODER DURCH UNTÄTIGKEIT GESTATTEN, DASS EINEM MENSCHLICHEN WESEN (WISSENTLICH) SCHADEN ZUGEFÜGT WIRD. 2. EIN ROBOTER MUSS DEN IHM VON EINEM MENSCHEN GEGEBENEN BEFEHLEN GEHORCHEN—ES SEI DENN, EIN SOLCHER BEFEHL WÜRDE MIT REGEL EINS KOLLIDIEREN. testen, ob dieser Menschlichkeit besitzt oder nur eine Maschine ist. Trotz des bestandenen Tests am Ende wird dem Programmierer sein Werk zum Verhängnis und es tötet ihn. In beiden Filmen macht der Drang, überleben zu wollen, die Maschinen zu etwas Menschlichem und gleichzeitig zu etwas Bedrohlichem. Wie schon vorhin erwähnt, unterliegen die Roboter in „I, Robot“ drei Regeln, die auch in der wirklichen Informatik und Robotik existieren. Zwar werden sie noch nicht gebraucht, da die Industrie schwache K.I.s hauptsächlich mit einfachen Aufgaben beschäftigen und keineswegs humanoid zu werten sind, jedoch sind in der Forschung humanoide Roboter in Zukunft in Planung, was auf viel Kritik stößt. So meint Elon Musk, der selbst finanziell an K.I.-Firmen beteiligt ist: „Der Fortschritt bei künstlicher Intelligenz (nicht einfache künstliche Intelligenz, Anm.) ist unglaublich schnell“ (…) „Solange man nicht direkt Gruppen wie ‚Deepmind‘ ausgesetzt ist, kann man sich kaum vorstellen, wie schnell es voran geht. Es ist annähernd exponentiell“ (…) „Es besteht das Risiko, dass binnen fünf Jahren etwas ernsthaft Gefährliches passiert.“
3. EIN ROBOTER MUSS SEINE EXISTENZ BESCHÜTZEN, SOLANGE DIESER SCHUTZ NICHT MIT REGEL EINS ODER ZWEI KOLLIDIERT Im Film hat jeder Roboter diese Regeln programmiert, bis auf einen, Sonny. Unglücklicherweise rebellieren die Roboter, angeführt von dem Zentralprogramm „V.I.K.I.“ (Virtuelle Interaktive Kinetische Intelligenz), und versuchen, die Menschheit auszurotten. Die hochentwickelte Intelligenz ist nämlich zum Schluss gekommen, dass die Menschheit nur dann wirklich beschützt werden kann, wenn sie die Menschen, welche Kriege führen und die Erde vergiften, vor sich selbst beschützt. Nur so kann sie nach ihrer Logik auch alle drei Gesetze der Robotik perfekt erfüllen und der Menschheit langfristig ein Überleben sichern. Sonny, der ohne Gesetzte funktioniert und dadurch zum humansten aller Roboter wird, rettet das Leben der Menschen mit dem Protagonisten. Wiederum werden in „Ex_Machina“ die „Asimov‘schen Gesetze“ völlig beiseitegelegt und ein völlig freier und selbst reflektierender, hyperintelligenter Roboter geschaffen, der dem „Turing Test“ vorgesetzt wird, um zu
(Stand 2014, Anm.) Er löse keinen falschen Alarm aus, denn ihm sei bewusst worüber er rede. „Ich bin nicht der Einzige, der sagt, wir sollten uns Sorgen machen“ (…) „Ihnen (die führenden Unternehmen auf diesem Gebiet, Anm.) ist die Gefahr bewusst, aber sie glauben, sie könnten die digitale Superintelligenz formen und kontrollieren und verhindern, dass Schlechtes ins Internet strömt“ (…) „Das wird sich zeigen“. Auch Stephen Hawking warnt vor der K.I. und sieht darin eine Bedrohung für die Menschheit. Durch die K.I. könnte das Ende der Menschheit eingeleitet werden. Ob die Maschinen irgendwann die Kontrolle übernehmen werden, werde die Zukunft zeigen. Was aber bereits heute klar sei, ist, dass die Maschinen die Menschen zunehmend vom Arbeitsmarkt verdrängen. Nun stellt sich die Frage, was man von der Zukunft halten soll, wenn die führenden Intellektuellen auf dem Planeten Erde der Meinung sind, dass es nicht so rosig mit uns aussehen wird, wenn der Fall der gelungenen Erschaffung einer starken K.I. eintrifft. Und können die Regeln von Isaac Asimov funktionieren wie sie sind oder nicht? Denn sonst kann man nur hoffen, dass uns ein Will Smith rettet.
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B A R B A R A KO L L E R & LENA TRÖLS
D E R 2 0. N OV E M B E R 3056 0 4: 3 0 Da man ja am Vorabend die Anti-Schlafpille geschluckt hatte, braucht man auch deutlich weniger Schlaf. Außerdem wäre Schlafen die unnötigste Art, seine Zeit zu verschwenden, da sie ja sowieso knapp wird, da viel zu viel Arbeit zu erledigen ist. Gleich anschließend an das Aufstehen wird die „Früchtemüsli mit Kaffee und Orangensaft“-Pille zu sich genommen, da auch für ein ausgiebiges Frühstück und die damit verbundene Arbeit keine Zeit bleibt. Nach dem Frühstück wird zuerst einmal das Haus eingeschaltet. Das automatisch programmierte Lichtsystem, die Maschine, die die Raumluft zum Zirkulieren bringt, da es keine Fenster mehr gibt seitdem die Allergierate so rasant in die Höhe geschossen ist, der vollausgestattete Putzroboter und das Surround-Sound-System, welches durch einen im Türrahmen angebrachten Scanner sofort die Stimmung der jeweiligen Person erkennt und dann eine entsprechende Musik auswählt.
0 5: 0 0
13:15
Entspannungsmaschine. Um ein BurnOut zu verhindern und die Endorphin-Produktion zu steigern, muss man sich zu jeder vollen Stunde für 15 Minuten in die Entspannungsmaschine setzen, die von der Regierung verordnet wurde. Diese befördert den Menschen in einen meditativen Zustand.
Mittagspause! Die gesamte Bevölkerung muss nun in das sogenannte „Speise-Gebäude“, welches von der Menschheit inoffiziell auch „Pillen-Haus“ genannt wird, da ja Speisen nur mehr in Form von Pillen zu sich genommen werden. Die Mittagspause dauert genau 30 Minuten, gesprochen wird nicht dabei! In den 15 Speisesälen stehen jeweils 167 Tische à 6, manchmal auch 8 Personen. Jede Person hat einen genau zugeordneten Sitzplatz. Wie in jeder Gesellschaftsform gibt es auch hier Menschen mit revolutionären Visionen. Jedoch wird sämtliche Form von Rebellion bzw. Revolution vom Präsidenten des Landes unterbunden. Jenen Personen werden die Musikanlagen in den Häusern entnommen und der Kontakt zu anderen wird so weitgehend wie möglich verhindert. Fantasie und Kreativität scheinen generell ein Fremdwort zu sein im Jahre 3056.
0 6: 3 0 Nach dem zweiten Durchgang in der Entspannungsmaschine geht es wieder weiter mit der Arbeit. Der Großteil der Bevölkerung arbeitet in Parallelogramm-förmigen Bürogebäuden von 05:00-21:00 Uhr. Da es ja verordnet wurde, dass man zu jeder vollen Stunde in die Entspannungsmaschine muss, stehen diese Maschinen auch in sämtlichen öffentlichen Gebäuden zu Verfügung.
21: 0 0 Noch eine Einheit in der Entspannungsmaschine und dann werden die Arbeitskräfte entlassen und müssen sich wieder zurück in die jeweiligen Häuser begeben.
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21:15
0 0 :15
Bis 23:00 Uhr ist jetzt die „Familien-Zeit“. Die Kinder kehren aus der Disziplin-Anstalt zurück und die Eltern kommen aus der Arbeit. Jedes Paar muss zwischen 24-26 Jahren Zwillinge gebären, welche in einem Reagenzglas erzeugt wurden und anschließend in Schwangerschaftswaben ausgetragen werden. Einzelkinder existieren nicht mehr, genauso wenig wie Großfamilien! Jedes Zwillingsgeschwisterpaar wird dann im Alter von 20 Jahren mit einem weiteren Geschwisterpaar verheiratet. Frauen, die keine Kinder bekommen können, müssen dann als Erzieherinnen in den Disziplin-Anstalten arbeiten und wohnen dort in kleinen Wohnungen.
Nun wird das Abendessen, erneut in Form von Pillen, eingenommen. Das Abendessen ist die kürzeste Mahlzeit des gesamten Tages. Hierfür sind nur 4 Minuten vorgesehen. Anschließend wird entweder weiter gelernt oder es werden von der Regierung zur Verfügung gestellte Dokumentationen angesehen.
2 3:15 Nach der gemeinsam verbrachten Zeit werden die Zwillinge wieder zurück in die Anstalten gebracht und die Eltern müssen sich nun weiterbilden, denn der Präsident ist der Meinung, man hat nie ausgelernt und muss der Perfektion so nahe wie möglich kommen.
0 2:15 Nach der letzten Einheit in der Entspannungsmaschine geht es gleich weiter in die „DRZPM“ („Dusch-Reinigungs-Zähne-Putz-Maschine“). Dieser Vorgang dauert exakt 15 Minuten. Anschließend folgt die Nachtruhe. Doch zuvor werden noch die Schlafpillen eingenommen, um Schlafmangel entgegen zu wirken. Nach nur 2 Stunden Schlaf beginnt auch schon ein neuer Tag in exakt derselben Eintönigkeit wie an den restlichen 365 Tagen des Jahres.
48 „THE HITCHHIKER‘S GUIDE TO THE GALAXY“ SIMPLY DON‘T PANIC, THE GUIDE BOOK TELLS YOU. BUT ISN‘T IT MANIC, THAT IT MEANS YOU SHOULD DO? THERE ARE RANDOMLY WEIRD THINGS TO REMEMBER, LIKE „ON NO ACCOUNT SHOULD YOU ALLOW A VOGON TO READ POETRY TO YOU!“ LISTEN IT‘S TRUE, SO HORRIBLY BAD, YOU‘LL WANT TO GET OVER THRU. THE ENCYCLOPEDIA GALACTICA CHAPTER ON LOVE STATES THAT IT IS FAR TOO COMPLICATED TO DEFINE… WELL, NOW WHAT‘S THE LAST LINE? IF I COULD MAKE A WISH, THE DOLPHIN WOULD SAY: „SO LONG, AND THANKS FOR ALL THE FISH!“
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„5TH ELEMENT“ ROSES ARE RED, HER EYES ARE BLUE. ORANGE HER HAIR, CALL HER LEELOO. „BIG BA-DA BOOM“, SHE COMES FROM THE GLOOM. NOW SHE TELLS WHAT TO DO: „ME… FIFTH ELEMENT… SUPREME BEING… ME PROTECT YOU.“ „WIND BLOWS, FIRE BURNS, WATER FALLS…“ AND IN THE END LOVE CALLS.
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W I N N E RS HAUPTPREIS
THE TAIL (STUDIO DA) RUSSLAND 2015, 14 JAHRE A LT E R S G R U P P E 10 —14
LO B E N D E E R WÄ H N U N G
WOHIN (FION MUTERT UND LOTTA SCHWERK) DEUTSCHLAND 2015, 16 JAHRE A LT E R S G R U P P E 15 — 2 0
HAUPTPREIS
UNTERWASSER IST ES STILL (JULIAN DIETERICH) DEUTSCHLAND 2015, 18 JAHRE A LT E R S G R U P P E 15 — 2 0
H AU P T P R EI S
MARIEDL (SYBILLE BAUER) ÖSTERREICH 2014, 25 JAHRE A LT E R S G R U P P E 21 — 2 6
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P U B L I K U M S P R EI S
THE QUICK GUIDE HOW TO GET COPY/PASTE (BETEILIGUNG.ST) FAMOUS IN FIVE MINUTES. HOW ÖSTERREICH 2015, TO GET SOMEWHERE SOMETIMES 16 JAHRE (DENNIS STOERMER, RIEKE HOPPE) DEUTSCHLAND 2015, 23 JAHRE
S A C K E R L AWA R D
MÜSLI BRICKET (LUCIA SITTENTHALER)*
R EG I O N A L P R EI S
THE DOJO || - NO MERCY PRISON (MAX HAMMEL) ÖSTERREICH 2015, 25 JAHRE
2015 * Die Gewinnerin bekommt 1000 individuell gestaltete Tragetaschen von der Firma Europack.
HAUPTSPONSOREN
H A U P T KO O P E R AT I O N S PA R T N E R
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IMPRINT HER AUSGEBER YO U K I | V E R EI N M E D I A S PA C E P O L L H EI M E R S T R A S S E 17, 4600 WELS C H E F R E DA K T I O N / W O R KS H O P L EI T U N G YO U K I — M AG A Z I N NICOLE SCHÖNDORFER R E D A K T I O N B A R B A R A KO L L E R , M I C H A E L A VUJASINOVIC, MICHAEL A ERTL, M A R L E N E FA L LY, L E N A T R Ö L S , L E N A S T EI N H U B E R , H A N N A H E R C EG
P R O J E K T KO O R D I N AT I O N L AUR A — LEE RÖCKENDORFER BORIS SCHULD F E S T I VA L FOTO G R A F I N N E N A N J A K U N D R AT, MARIA MCLEAN GR AFIK S I M O N WA LT E R E R SAR AH OOS E R S C H EI N U N G S O R T W E L S 2 016