youki 2018
zwisc international youth media festival
chen
Editorial Zwischen 1999 und 2018 ist viel passiert. Die YOUKI ist längst von einem ambitionierten Experiment zu einem Fixtermin für junge Filmfreunde geworden. Jetzt ist sie 20 Jahre alt und der Hype ist immer noch da! Wir haben es wieder erlebt! Das Heft, das Sie gerade in Händen halten, haben wir geschaffen, die YOUKI-Redaktion. Wir sind eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von jungen AutorInnen, die besten von Freistadt bis Izmir. Wir sind zwischen 15 und 27 Jahre alt, gehen ins Gymnasium oder auf die Uni, wir wohnen in Wien oder auf Kreuzfahrtschiffen. Aber wir haben eines gemeinsam: Wir wollen was erleben auf der YOUKI 20. Viele von uns sind zum ersten Mal da, andere sind quasi hier geboren. In dieser Runde haben wir uns zusammengesetzt und überlegt wie wir „Zwischen“ aufs Papier bringen können. Angefangen haben wir bei uns selbst. Und festgestellt: Wir alle stecken zwischen Dingen, seien das nun chemische Formeln, Länder oder das erste und zweite Weckerklingeln. Mit diesem Gedanken im Kopf sind wir losgezogen.
Wir haben mit einem (sehr) jungen Filmemacher über ein Alien namens Gobi gesprochen und mit den Musikerinnen Ebow und Keke über Sexismus in der Musikszene. Wir haben Archive durchforstet, Anekdoten gelauscht und trotzdem nicht vergessen, Filme zu schauen und ausreichend Popcorn zu essen. Dabei ist eine Themenauswahl entstanden, die so bunt wie die Redaktion selbst ist. Gelernt haben wir dabei, dass „Zwischen“ unendlich vieles heißen kann. Es kann Unentschlossenheit bedeuten, aber auch Freiheit. Unruhe, aber auch Pause. Sicher ist letztlich nur eins: Dazwischen ist immer viel Platz! Und der lässt sich wunderbar füllen, zum Beispiel mit Geschichten. In diesem Sinne: Film ab!
Sarah Nägele und Johannes Pucher
65
22 62
74 30
Inhalt 1 Editorial
60 Lyrik für Zwischendurch
5 Zum Jubiläum
62 Darf das weg?
6 20 Jahre YOUKI
65 Mind the Gap
22 A pigeon and a cake
68 Zwischen mir und dir
28 Guglhupf zum Selbermachen
70 Die weiblichen Perspektiven
30 Mit Ebow und Keke im Alten Schlachthof
74 Ein mit allen Wassern gewaschener Film
48 Zwischen den Zeilen
75 Alles ist blau, grün und orange
52 Turkey, a country in between 54 Zwischen Leinwand und Projektor 56 Perfectly meaningful and minimalist
78 Beloved sister, 86 GewinnerInnen 88 Über die Redaktion
Zum Jubiläum
4 — 5
20 Jahre YOUKI! Anfang 2018 dachten wir darüber nach, den Anlass des Jubiläums, die Vergangenheit und die Zukunft. Nach einiger Zeit merkten wir, dass wir uns mehr mit Vergangenem und Zukünftigem beschäftigten, als mit unserer Gegenwart. Das tut man doch so oft – denken in Kategorien wie da und dort, schwarz und weiß, links und rechts. Man hat das Gefühl, sich entscheiden zu müssen. Wir merkten, dass auf diese Weise so Vieles ungesagt bleibt und da war es, das ZWISCHEN. Fünf Tage lang lasen wir zwischen den Zeilen, schenkten dem Unausgesprochenen Gehör und feierten Freiräume, Verbindungen und Kontraste, die sich im Zwischen befinden. Mit einem Team, glitzernd und funkelnd in ihren Ideen und Fähigkeiten, die das Spektakel YOUKI zu dem machen, was es ist. Als neue Leitung fühlen wir uns an der Schnittstelle zwischen Vergangenheit und Zukunft der YOUKI. Bei der Gala haben wir es bereits gehört, die langjährige Festival-Wegbegleiterin Laura-Lee Röckendorfer gibt ihre Leitungsposition ab und sich selbst dem Kindertheater hin. Ohne sie wäre die YOUKI nicht, was sie jetzt ist und in den letzten 15 Jahren war. Also hier nochmal ein großes YOUKI YOUKI YEAH auf unsere liebste Laura! Danke an alle Mitglieder der diesjährigen Redaktion, ihnen haben wir das Kunstwerk zu verdanken, dass wir nun in der Hand halten. Eure Anna Prischl und Anna Rieder
20 Jahre YOUKI
Zwischen damals und heute
1999
Am Anfang war Hans Schoiswohl, Lehrer, Kulturfreak und Gründervater der YOUKI. Seine Vision und sein unermüdlicher Einsatz haben die YOUKI zum aller ersten Mal möglich gemacht. Als Jugendschiene des Welser Filmfestivals KINOVA fand 1999 erstmals auch die YOUNG KINOVA statt. Beteiligt waren neben Hans Schoiswohl auch: Iris Brunnbauer, Heide Kouba, Herbert Baumgartner, Manfred Pilsz und viele andere. Sie machten aus YOUNG KINOVA den Namen YOUKI. 63 Filme aus 200 Einreichungen wurden für 1500 BesucherInnen im Alten Schlachthof gezeigt. Einer der Siegerfilme hieß „Die Rückkehr der Idioten“.
2000
6 — 7 fand die KINOVA kein zweites Mal statt, doch die YOUKI durfte bleiben. Mit einem vom Ministerium, dem Land Oberösterreich und der Stadt Wels zur Verfügung gestellten Budget konnte die YOUKI fortgeführt werden. Da das Geld von der Stadt erst im September überwiesen wurde, musste das Team 150.000 Schilling aus eigener Tasche vorschießen. Eingereicht wurden 66 Filme, ein Großteil davon aus Oberösterreich. Die YOUKI fand im alten Schl8hof und im Greif statt und hatte zum ersten Mal ein eigenes Büro. Im Jahr zuvor war das Büro der Rucksack von Hans und der war nicht immer auffindbar.
2001
fand die YOUKI erstmals als gefördertes EU-Projekt statt. Da 2001 das europäische Jahr der Sprachen war, wurde das Thema „Europas Sprachen“ auch bei der YOUKI umgesetzt. Das erste Media-Meating, wurde noch wie „eating“ geschrieben, weil es Manfred Pilsz wichtig war, dass es da auch gute Verpflegung für alle gab. Es fand zum Thema „Medienpädagogik im europäischen Kontext“ statt. Die tägliche Berichterstattung von Radio FRECH wurde aus einem Container im Schl8hof gesendet, in dem es ***kalt war. Josef Hader war zu Besuch und riet den Schülerinnen und Schülern bei einem Medienspaziergang durch Wels: „Nicht alles glauben und ein bisserl was selber ausprobieren“. Genau das machen wir auf der YOUKI. Helena Brunnbauer und Johannes Pucher
20 Jahre YOUKI
2002
durfte die YOUKI zum ersten Mal die Räume der Alten Sparkasse in der Pollheimerstraße nutzen. Stargäste waren die Schauspielerin Nina Proll, der Regisseur Wolfgang Murnberger, Kabarettist Alfred Dorfer und Regisseur Bernhard Weirather, dessen Film „Ikarus“ als Eröffnungsfilm gezeigt wurde. Außerdem bekam die YOUKI 2002 den „Großen Landespreis für initiative Kulturarbeit“ und im Greif wurde der Media Literacy Award für innovative medienpädagogische Projekte verliehen, der bisher immer in Wien verliehen worden war. Mit Karl Brousek und Renate Holubek vom Media Literacy Award, entwickelte sich eine wunderbare und lange Zusammenarbeit, die für das nationale Standing der YOUKI sehr wichtig war.
2003
wurde das Medien Kultur Haus am 15.September offiziell eröffnet. Von nun an sollte es das Zuhause der YOUKI sein. Außerdem wurde 2003 in einem MKH-Projekt erstmals ein eigener Film, oder besser gesagt eine soap opera, produziert. Unter der Regie von Robert Buschwenter arbeiteten im Sommer 2003 insgesamt 80 Jugendliche am Dreh der soap opera „drunter&drüber“ mit. Die Themen der Filme, die für die YOUKI eingereicht wurden, waren indessen ernster als in den Jahren zuvor. Einige handelten von Mobbing, Krieg oder Terrorismus. Es waren Werke aus Spanien,
Zwischen damals und heute
8 — 9
Ungarn, Kroatien, Frankreich, Finnland und Tschechien vertreten. Ausgewählt wurden sie vom damals neuen YOUKI-Programmchef Siegfried A. Fruhauf gemeinsam mit der Vorjury. Legendär war es in den ersten YOUKI-Jahren, wenn Robert Buschwenter und Heide Kouba bei der Abschlussgala gemeinsam zu Patti Smith sangen und danach noch „Bella Ciao“ angestimmt wurde.
2004
fand die YOUKI 6 mit 200 Einreichungen statt. Die ausgewählten 70 Filme wurden den 4000 Besucherinnen und Besuchern in 5 Blöcken vorgeführt. Den Hauptpreis erhielt der Film Psycho Zapping mit einer skandalösen Duschszene. Als Pokal gab es dafür den sogenannten Ketchup-Award, der so hieß, weil er in Handarbeit aus einer Ketchupflasche gefertigt war. Der Regisseur Michael Glawogger war zu Gast und lud anlässlich der Fussball EM 2004 regionale Fußballspieler zu einer Diskussion in den Alten Schlachthof ein.
Helena Brunnbauer und Johannes Pucher
2005
2006
20 Jahre YOUKI unterstützten 100 Welser Kaufleute die YOUKI indem sie ihre Auslagen mit YOUKI-Sackerln gestalteten. Erstmals gab es in diesem Jahr ein regelmäßig erscheinendes YOUKI Magazin. Hans hatte bei der Diagonale in Graz den Studenten Julian Ausserhofer kennengelernt und ihn eingeladen, Leute um sich zu versammeln, die das Heft täglich veröffentlichten. Weil es in diesem Jahr erstmals knapp 400 Einreichungen gab, wurde das Festival um einen Tag verlängert. Manfred Pilsz, Youki Urgestein der ersten Stunde, wurde im Zuge der YOUKI 7 mit dem „Teaching Award“ des Bildungsministeriums ausgezeichnet. Seine SchülerInnen berichten seit 1999 jedes Jahr im Schülerradio FRECH von der YOUKI. 2005 war übrigens auch das Jahr mit der legendären Schaumstoff-Ausstellung von Josef Trattner. wurde die YOUKI von Robert Buschwenter und seinen Gästen von MASCHEK eröffnet. Mit 59 ausländischen Einreichungen wurde ein neuer Rekord geknackt, wobei besonders viele Animationsfilme dabei waren. Ein Highlight war in diesem Jahr ein
Zwischen damals und heute
10 — 11
neuer Programmpunkt: Bei der YOUKI-Nightline feierten die Gäste mit dem Welser DJ-Kollektiv „Club Forum“, mit dabei YOUKI-Teammitglied Boris Schuld. Nach dem Erfolg der Youki Sackerl-Aktion im Vorjahr, hat Elke Oberleitner die Aktion auch in diesem Jahr wieder organisiert um die ganze Stadt ins YOUKI-Fieber zu versetzen. SchülerInnen der Berufsschule für kaufmännische Berufe wählten die am schönsten gestalteten Auslagen aus: Der „Sackerl-Award“ war geboren.
2007
wurden 70 Filme aus zehn verschiedenen Ländern gezeigt, darunter Produktionen aus Südkorea, Holland und Norwegen. Beim Media-Meeting ging es um schauerliche Horrorgeschichten und es wurde der österreichische Horrorfilm „In 3 Tagen bist du tot“ von Andreas Prochaska gezeigt. Neben dem Schülerradio gab es in diesem Jahr auch erstmals ein YOUKI Fernsehen, das sein Studio in der Gortana Passage hatte. Federführend beteiligt daran war der spätere YOUKI-Preisträger Stefan Wipplinger.
Helena Brunnbauer und Johannes Pucher
20 Jahre YOUKI
2008
feierte die YOUKI ihr zehnjähriges Bestehen und bekam eine Torte vom Urbann. Als unvergessliches Geburtstagsgeschenk hatte Heide Kouba initiiert, dass Stefan Ruzowitzky samt seiner Oscar-Trophäe und Simon Schwarz zu Besuch im Alten Schlachthof waren. Die Workshops wurden dieses Jahr von Stars wie Arash T.Riahi (Regie), Peter Roehsler (Kamera) und Nina Kusturica (Schnitt) geleitet. Nachdem auf der YOUKI bisher ausschließlich Leberkäse und Frankfurter Würstel serviert worden waren, versuchte Iris Brunnbauer in diesem Jahr erstmals vegetarisches Essen zu etablieren. Ohne Erfolg, Wels war noch nicht bereit dafür. Im nächsten Jahr gab es wieder Würstel und Leberkäs. Die Freude über das Jubiläum wurde durch das Fehlen von Hans Schoiswohl getrübt. Er konnte krankheitsbedingt das erste Mal nicht bei der YOUKI dabei sein.
Zwischen damals und heute
2009
12 — 13
war ein Jahr der Trauer für die YOUKI. Am 6. Jänner 2009 ist der Papa der YOUKI, Hans Schoiswohl, einem Krebsleiden erlegen. Mit ihm verlor die YOUKI ihren Erfinder und unvergesslichen Förderer. Vor dem MKH wurden schwarze Fahnen als Zeichen der Trauer gehisst. Nach dem Verlust von Hans, wurde die Festivalleitung der YOUKI 2009 von dem legendären Trio Peter Schernhuber, Sebastian Höglinger und Rudi Agner übernommen. Auch Anna Spanlang und Laura Lee Röckendorfer waren damals schon dabei. Sie alle waren bereits viele Jahre Teil des YOUKI-Teams und haben von Hans Schoiswohl gelernt. So konnte das Festival auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg werden. Es gab einen neuen Rekord an Einreichungen, einen zusätzlichen Wettbewerb für bis zu 26-jährige und Gäste wie Manuel Rubey, Christiane Rösinger und Alexis de Santos. Am Sonntag nach der Abschlussgala drehten die letzten Festival Gäste im MKH die Anlage auf und tanzten und sangen zu Justice „We are your friends, You'll never be alone again“. Heide Kouba und Iris Brunnbauer zogen sich nach diesem Jahr aus dem YOUKI-Team zurück. Helena Brunnbauer und Johannes Pucher
20 Jahre YOUKI
2010
wurde es erst so richtig abgefahren! Das Thema war „Utopie und Jugendkulturen“ und es gab 462 Einreichungen aus 22 (!) verschiedenen Ländern, darunter Aserbaidschan, Russland, Iran, USA und Kanada! 40 internationale FilmemacherInnen reisten extra zur YOUKI an und machten Wels wieder zu Hollywels. Die neuen Festivalleiter Peter, Sebastian und Rudi gaben Vollgas. Erstmals wurde ein Stipendium von 1800 Euro für einen „ungemachten“ Film vergeben, eine Vision die noch auf Hans Schoiswohl zurückging und jetzt verwirklicht wurde. Beim Media Meeting zum Thema „Utopien und Jugendkultur“ waren u.a. die Kulturwissenschaftler Diedrich Diederichsen und Magnus Klaue zu Gast. Petra Erdmann kuratierte eine großartige FM4 Filmreihe und es gab einen DJ Workshop mit FM4 Legende Kristian Davidek, Schauspiel Workshops mit Marie Kreutzer, Ursula Strauss und Sabrina Reiter und eine Nightline mit Bernhard Fleischmann und den Partybersekern von Mischgeschick.
2011
wurde das MKH umgebaut. Die YOUKI wurde deshalb im Welios eröffnet und gastierte danach in einem Containerdorf im Messegelände. Das Motto „Probierräume – Ein Schloss auf dem Mond“ bezog sich auf den MKH-Umbau. Das Hamburger Kunstprojekt „A wall is a screen“ lud zu einer Kurzfilmwanderung durch Wels ein, Christoph Twickel hielt eine Lecture zum Thema Stadtentwicklung und
Zwischen damals und heute
14 — 15
es gab einen Fotografie Workshop mit Maria Ziegelböck, der erstmals im Max.Center stattfand. Die Filmemacherin Mona Rafat Zadeh und ihr Kollege Marten Kal kamen aus Amsterdam um den YOUKI-Festivalfilm zu drehen, der dann bei der Abschlussgala gezeigt wurde. Zur Nightline geladen waren unter anderen Peter Licht, Egotronic und 1000 Robota.
2012
war die YOUKI verliebt, deshalb das Motto „Teenager in Love“. Zu Gast waren unter anderem die Journalistin und Gründerin des Missy Magazins Sonja Eismann, der Musiker Jens Friebe und die Regisseure Florian Pochlatko und Jessica Hausner. In Workshops wurden Filmplakate von noch nicht gedrehten Filmen entworfen, Hörspiele produziert und mit Andi Dvorak von Fettkakao die Preise für die YOUKI-GewinnerInnen erschaffen. Bei der Nightline brachten Mile me Deaf und Likewise die Gefühle zum überkochen. YOUKI loves you!
Helena Brunnbauer und Johannes Pucher
20 Jahre YOUKI
2013
2014
feierte das MKH sein 10-jähriges Jubiläum und die Festivalleitung bekam Verstärkung von Anna Spanlang (Programmchefin), Laura Lee Röckendorfer (Vorstand) und Boris Schuld (technische Leitung). Gefeiert wurde das mit einem Rausch, natürlich nur als Thema des diesjährigen Festivals. Es liefen in diesem Jahr 92 Filme und 110 FilmemacherInnen waren zu Gast, zum Beispiel die chilenische Regisseurin Marialy Rivas, die die YOUKI eröffnete. Für rauschende Feste im Alten Schlachthof sorgten die Sex Jams, Al Bird und das DJ Team Zur Hertha. Auch ein trinkendes Baby spielte eine Rolle (natürlich nur im Film). 2014 wurde die YOUKI 16 Jahre alt und beschäftigte sich mit dem Thema „Teen Pics – Jugend in Serie“. Alles drehte sich um Serien - Klassiker wie Twin Peaks, Dallas und die Simpsons. In den Media Meetings ging es zum Beispiel um den Hype, den diese Serien bei uns auslösen. Bei der Nightline wurde dann gefeiert wie mit 16, ganz nach dem Motto: Work all day, party all night. Es traten auf: Austrian Apparel, Hanna & Dizzy, BulBul, Kreisky und noch viele mehr.
Zwischen damals und heute
16 — 17
Am Ende verabschiedete sich das Dreamteam Sebastian und Peter nach fünf Jahren der Festivalleitung. Sie machten sich auf zu neuen Abenteuern und übernahmen die Leitung der großen Schwester der YOUKI, der Diagonale, dem Festival des österreichischen Films in Graz.
2015
konnte man sich auf der YOUKI in eine Zeitmaschine setzen und sich in die Zukunft schießen lassen! Man kann das glauben oder nicht, aber es ist wahr. Wir habens erlebt! Genau wie Marty McFly und Doc Brown in „Zurück in die Zukunft“, schließlich sind die bei ihrer Zeitreise auch im Jahr 2015 gelandet! „Beyond Time and Space“ war das Motto der YOUKI 2015 und alle träumten von der Zukunft. Dazu gabs einen Regie-Workshop mit Sebastian Brameshuber, 96 Filme und bei der Nightline wurde abgehoben in neue Galaxien: Monsterheart, Miss Shina & Miss Katinka und WösRapRec. Und außerdem in diesem Jahr relevant: YOUKI heißt Refugees Welcome!
Helena Brunnbauer und Johannes Pucher
20 Jahre YOUKI
2016
2017
wurde die YOUKI volljährig. Und jetzt? Ernst des Lebens? Ach wo! Lieber „Abhängen“ im MKH, so hieß das Motto in diesem Jahr. Es wird ohnehin viel zu oft alles nur nach Leistung beurteilt! Wie die Welser Jugendherberge. Viele Jahre war sie das Quartier für die YOUKI-Gäste und nun soll sie wegen zu geringer Auslastung geschlossen werden. Die YOUKI-TeilnehmerInnen veranstalteten deshalb einen Trauermarsch zu ehren der Jugendherberge, denn das Motto „Abhängen“ steht nicht im Widerspruch zu kritischem Denken. packte die YOUKI wieder mal das Fernweh. Deshalb hieß das Motto „En Route – Unterwegs“. Auch in diesem Jahr reisten wieder viele, viele FilmfreundInnen aus der ganzen Welt nach Wels, mit über 500 Filmeinreichungen gab es einen neuen Rekord. Bei den Workshops werden automatisierte Kameras gebaut und bei der Nightline spielt mit La Sabotage eine Band, deren Mitglieder in ihrer Schulzeit am Fadinger-Gym in Linz selbst schon auf der YOUKI waren. Außerdem verabschiedet sich Boris Schuld aus dem Team der Festivalleitung und Anna Rieder und Anna Prischl kommen neu dazu.
Zwischen damals und heute
2018
18 — 19
feierte die YOUKI ihren 20 Geburtstag. Alle alten FreundInnen und WegbegleiterInnen waren eingeladen und trafen sich im MKH zu einem Revival. Danach zeigten Sebastian und Peter in einer Superselection ihre Lieblingsfilme der letzten Jahre. Bei Highlights wie „Stahl“ vom ehemaligen YOUKI-Leiter Rudi Agner oder „Barbie und ihre Freundinnen“ von der Schweizerin Andrea Schneider, blieb kein Auge trocken… vor lauter Spaß! Die diesjährige YOUKI 20 lief unter dem Motto „Zwischen“ und war wieder ein voller Erfolg. Laura Lee Röckendorfer verabschiedete sich am Ende und bekam einen Gutschein für lebenslangen gratis Eintritt auf der YOUKI. Die Festivalleitung schmeißen ab jetzt die beiden Annas (Prischl und Rieder).
Auf zwanzig weitere Jahre YOUKI!
Helena Brunnbauer und Johannes Pucher
20 — 21
ean? What does that even m
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22 — 23
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ca
A pigeon and a cake
Birgit, 27: „Das ist vielfältig. Der Vogel pickt kleine Teile des Kuchens auf.“ Erik, 18: „Im ersten Moment dachte ich, es sei verrückt und unnatürlich, aber irgendwie schaut es auch gelangweilt aus.“ Lena, 20: „Ich habe eigentlich noch nicht darüber nachgedacht.“ Jochen, 34: “It looks a bit like shit on the cake. It’s not super cheerful.” Miriam, 26: „Ich habe mir gedacht, dass Tauben gerne Kuchen essen.“ Eva, 26: „Guglhupf, hallo? Ich finde die Taube sehr schön.“
What does that even mean?
24 — 25
Fatima, 26: „Ich glaube, der Guglhupf repräsentiert das Traditionelle und den Geburtstag der YOUKI. Die Taube ist ein Stadtphänomen. Tauben sind immer da, aber man sieht nie Babytauben.“ Lisa, 23: „Für mich steht der Kuchen dafür, dass jeder bei der YOUKI mitmachen darf, so wie auch jeder ein Kuchenstück bekommt.“ Yvonne, 16: „Mich erinnert es an ein schwarzes Loch.“ Flo, 34: „Kuchen nicht mehr essen!“
A pigeon and a cake
Laura, 17: „Ich dachte zuerst, der Kuchen wäre ein Felsen.“ Alex, 35: „Ich finde es unappetitlich, dass ein Vogel auf einem Kuchen sitzt. Aber es ist lustig und es erregt Aufmerksamkeit.“ Sebastian, 18: „Der Hintergrund sieht aus wie die Oberfläche des Mondes. Das Kuchenstück, das fehlt, repräsentiert die Leere des Vogels, weil keine Artgenossen da sind.“ Felix, 17: „Ist das Weiße am Guglhupf wirklich Glasur?“ Manuel, 18: „Im ersten Moment dachte ich, der Kuchen wäre eine Lunge.“ Severin, 35: „Das Logo hat ein gutes
What does that even mean?
26 — 27
Grafik-Design und ist sehr zeitgemäß.“ Yvis, 22: „Mich erinnert es an ein US-Label.“ Brandon, 25: “It’s really interesting and I think the bird is hungry.” Moreno, 23: “It reminds me of the song: ‘bird, bird, bird — the bird is the word’” Hanis, 19: “I think the cake stands for the birthday of YOUKI and the bird symbolizes freedom.”
Auflösung: Die Taube, die auf dem Guglhupf sitzt, steht als Symbol für „zwischen“. Sie ist ein Tier, das in der Stadt lebt und des Öfteren auf ihr Leben aufpassen muss. Der Kuchen ist abgebildet, weil es witzig aussieht und das Sujet mehr auffällt.
Guglhupf zum Selbermachen Nachdem wir auf der YOUKI Guglhupf in allen Variationen verspeisen durften, wollen wir auch den Rest des Jahres nicht darauf verzichten.
28 — 29 Zutaten: 200 g Haselnüsse 250 g weiche Butter
& mehr für die Form
150 ml Ahornsirup 5 Eier 250 g Dinkelmehl
(Typ 1050 & mehr für die Form)
1/2 TL gemahlene Vanille 5 TL Weinsteinbackpulver 1 Prise Salz 150 ml Mandelmilch 1 EL Rum
Zubereitung: Die Haselnüsse in einer Pfanne 1. ohne Fett leicht hellbraun rösten.
Vollständig auskühlen lassen. 150 g im Mixer fein mahlen, die restlichen Haselnüsse hacken und beides beiseitestellen.
Den Backofen auf 175 Grad vorhei2. zen. In einer Schüssel die Butter mit
dem Handrührgerät einige Minuten aufschlagen, bis sie heller wird. Den Ahornsirup und die Eier einzeln unterrühren. In einer zweiten Schüssel Dinkelmehl, gemahlene und gehackte Haselnüsse, Vanille, Backpulver und Salz mischen, abwechselnd mit Milch und Rum zur Eimasse geben und alles sorgfältig vermischen.
Für die Glasur:
200 g Cashews (1-2 Stunden
in Wasser eingeweicht)
1-2 EL Reissirup 1 Prise Vanille Brombeeren und Heidelbeeren zur Dekoration
Rote-Beete-Pulver
Eine Guglhupfform (Durchmesser 3. ca. 22 cm) mit Butter einfetten und
mit etwas Dinkelmehl ausstäuben. Anschließend den Teig in die Form füllen und auf der mittleren Schiene 50 Minuten bis 1 Stunde backen, bis er aufgegangen und goldbraun ist. Bleibt an einem hineingesteckten Holzstäbchen kein Teig mehr haften, ist der Guglhupf fertig. Den Guglhupf etwa zehn Minuten in der Form abkühlen lassen. Anschließend auf ein Kuchengitter stürzen und vollständig auskühlen lassen.
4. Glasur: Das überschüssige Wasser fürs Ein-
weichen abschütten. Anschließend mit den übrigen Zutaten im Mixer oder mit dem Zauberstab zu einer glatten Creme mixen und auf dem Kuchen verteilen. Mit den Beeren verzieren.
Mit Ebow und Keke im Alten Schlachthof
Rap oder Trap? Ebow oder Keke? Im Schlachthof um 10 oder um 11? Später kommen oder früher hingehen? Mit Ebow ein Interview bei Tee vor dem Konzert oder danach mit Keke hinter der Bühne bei lauter Musik? Ich habe mich für beides entschieden, für beide Musikerinnen, für zwei Interviews.
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Ebow aka Ebru Düzgün Ich bin die Ebow. Bin Rapperin, Wahlwienerin, und wohne jetzt seit vier Jahren in Wien. Als Rapperin bist du schon länger aktiv und hast auch dein neues Album „Komplexität“ letztes Jahr herausgebracht. Wann und warum hast du dich für Rap entschieden? Ich bin in den 90ern groß geworden und meine Tanten und Onkels etc., die haben alle ganz viel Hip-Hop und RnB gehört, weil das einfach in der Zeit sehr viel auf MTV, auf Viva und so lief. Deswegen bin ich sehr früh zur Musik gekommen und ich glaube, ich habe die Energie von Rap sehr gemocht. Es hat etwas sehr Treibendes und so habe ich schon sehr früh angefangen, Texte zu schreiben.
Welche Musikerinnen und Musiker haben dich und deine Musik geprägt? Ich habe zwar sehr früh viel Hip-Hop und Rap, vor allem auch RnB, gehört, aber ausschlaggebend war Missy Elliott für mich. Sie hat eine Frau im Rap präsentiert, die es davor so nicht gab. Natürlich gab es viele andere Rapperinnen, aber mir hat gefallen, dass sie sich viel getraut hat, in ihrem Stil, in der Art und Weise wie sie gerappt hat. Ihre Beats waren damals was ganz Neues. Aber natürlich waren auch Leute wie Sabrina Setlur oder Roxanne Schanté wichtig für mich. Auch M.I.A. hat mich stark geprägt.
Nora Limbach
Mit Ebow und Keke im Alten Schlachthof
Apropos Frauen in der Rap-Szene, siehst du dich oft mit Sexismus konfrontiert? Ich glaube, wenn man in Deutschland in der Musikszene unterwegs ist, sieht man sich generell viel mit Sexismus konfrontiert. Das kann man nicht nur auf Rap reduzieren. Ich habe bisher nicht die Erfahrung gemacht, dass Rapper Kollegen zu mir gesagt haben: „Hey irgendwie ist es nicht cool, dass du rappst als Frau!“ Ich habe aber Freundinnen, denen sowas passiert ist. Ich merke das aber in jeder Szene. Die Musikszene in Deutschland ist sehr stark männlich geprägt. Deswegen ist es gut, dass jetzt immer mehr weibliche oder non-binary Künstlerinnen aus verschiedenen Genres kommen, die etwas Neues machen und die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen.
Wie reagierst du auf beispielsweise sexistische Hasskommentare unter deinen Videos? Ach, das ist mir voll egal. Ganz ehrlich, ich denke mir: Was sind das für Menschen, die Zuhause sitzen und so ihren Hass loswerden? Ich krieg die ganze Palette, rassistische und sexistische Kommentare, leider auch von anderen Frauen. Ein Problem an Sexismus ist, dass er bei vielen Frauen auch schon so drinnen ist, dass sie das als normal empfinden. Zu einem Video habe ich mal den Kommentar bekommen: „Oh mein
Gott, sie denkt echt sie sieht gut aus?“, nachdem ich gesagt habe „Ich seh so gut aus“. Da denke ich mir: „Freu dich doch, dass ich mich schön finde, was ist dein Problem?“ Am Ende des Tages hat das gar nichts mit mir zu tun, sondern mit der Person selbst. Ich finde es traurig, wenn man so ein Weltbild hat.
Hast du schon einmal hier in Wels, im Schlachthof gespielt? Nein noch nicht, aber ich habe über den Schlachthof und über das YOUKI sehr viel Gutes gehört. Als ich meinen österreichischen Freunden erzählt habe, dass ich hier spiele, waren alle so: „Ja geil!“
Fühlst du dich irgendwo dazwischen? Ja, total. Ich glaube wir leben in einer Zeit, in der man zwischen sehr vielen Dingen steht. Zwischen Kulturen und Identitäten, zwischen allem Möglichen. Und „dazwischen sein“ wird oft mit Unruhe gleichgesetzt, weil man ja irgendwo dazugehören will. Aber ich glaube, das muss gar keine Unruhe präsentieren. Das „dazwischen“ hat eine eigene Berechtigung, denn es ist doch eigentlich ganz schön, dass dieser Raum entsteht, durch andere Räume, die sich davon abspalten. Ich glaube, wir sind eben diese Generation, die zwischen sehr, sehr vielen Dingen aufwächst.
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Ebow aka Ebru Düzgün
Nora Limbach
Mit Ebow und Keke im Alten Schalchthof
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Keke Also ich bin Keke und ich mache seit ungefähr einem Jahr das, was ich jetzt tue. Du hast schon als Kind angefangen Musik zu machen bereits in einer Blues-Band gespielt, jetzt machst du Trap. Wie ist es dazu gekommen? Eigentlich ist MOM I MADE IT, das Sub-Label von Universal Music, auf mich zugekommen und hat gefragt ob ich Lust habe, etwas zu machen und ich so: „Ja, why not, though?“ Dann bin ich mit Shawn The Savage Kid, meinem Producer, zusammengekommen und das hat super gut funktioniert und macht mir mega viel Spaß. Ich habe eine total große Musikfamilie bekommen.
Wer sind deine musikalischen Vorbilder oder mit wem kannst du dich identifizieren? Ich würde sagen, es ändert sich immer ein bisschen, aber ich würde mich musikalisch zwischen FKA Twigs, Tommy Genesis und Rosalia einordnen. So in der Richtung sehe ich mich auf jeden Fall.
Du hast ja noch nie im Schlachthof gespielt, verbindet dich also hauptsächlich dieser Gig mit der YOUKI? Schon auch, aber ich kannte das vorher schon. Moritz Stieber, ein Bekannter und Freund von mir, war hier einmal nominiert oder hat sogar einen Preis gewonnen, das weiß ich nicht genau. Auf jeden Fall habe ich das dann ausgecheckt und ich finde, das ist eine richtig coole Sache, ist auch super wichtig, solche Dinge zu tun.
Fühlst du dich irgendwo dazwischen? Ständig, ich fühle mich immer irgendwo dazwischen. Ich bin jemand, der sehr zwischen Welten wandelt, ich bewege mich in sehr vielen Szenarien und Vibes und Umfeldern. Zwischen etwas zu stehen ist ja auch immer etwas Schönes, weil es dir die Möglichkeit gibt, dich zu entscheiden.
Siehst du dich oft mit Sexismus konfrontiert, als Frau in der Musikszene? Ja ständig. Ich meine jetzt nicht so in meiner Community, da halten alle zusammen und unterstützen mich, aber es ist natürlich eine sehr männerdominierte Szene, wo du als Frau viel, viel, viel mehr kämpfen musst, um ernstgenommen zu werden. Ich sag das eh alles, meine ganze Lebenszeit wird dominiert von euren Penissen, probably.
Nora Limbach
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Zwischen den Zeilen Die Suche nach dem „Zwischen“ hat bei uns selbst begonnen. Denn fühlen wir uns nicht alle irgendwo dazwischen?
Zwischen gestern und morgen stehe ich, Finn-Halvar, 26 Jahre, heute. Heute bin ich auf der YOUKI. Es entspricht meiner Lebensphilosophie im Hier und Jetzt, also mit anderen Worten, dazwischen zu leben. Es macht mich glücklich im Moment zu sein. Finn-Halvar
48 — 49 Zwischen Ironie und Ernst, was ist da? Da ist meine Lieblingsmusik, die die Grauzone zum Ernst fast überschreitet, weil sie viele Probleme mit Ironie beschreibt. Da sind meine ganzen Witze, die meistens eher schlecht als recht sind und da sind meine Freunde, die dann lieber über die eher bösen Witze lachen, als sich wirklich damit auseinanderzusetzen. Und da bin ich, auf den lustigen Partys einer linken Jugendorganisation, die gleichzeitig auch über Probleme mit rechten Regierungsmitgliedern diskutiert und oft ironische Bemerkungen zu diesem Thema macht. Nora Zwischen Linz und Wien, zwischen Gaisbach und Wels, zwischen Österreich und Schottland. Fünf Autominuten, eine Zugfahrt, einmal Eurostar, London – Brüssel, hin und retour. Zwischen Wienerisch und Mühlviertlerisch, zwischen Englisch und Deutsch, zwischen Hey und Pfiat di, Servas und Cheers, Rääse und Reise, Fenstertag und Zwickeltag. Einmal zickzack durch Europa, Railjet LinzWien, drei Stationen U6. Da liegt eigentlich gar nicht so viel dazwischen. Julia
1400 Menschen wohnen in dem Dorf. Es ist zu eng. Also habe ich meine Sachen gepackt und bin 730 Kilometer weit gefahren. In der Stadt, in der ich angekommen bin, wohnen fast zwei Millionen Menschen. Sie hat so viele Straßen, dass man sich nach sieben Jahren immer noch verlaufen kann. Das ist schön. Aber manchmal sitze ich in der Stadt und denke an das kleine Dorf. Und an die Wiesen drum herum. Zuhause ist irgendwo dazwischen. Sarah
Zwischen den Zeilen
Ich sitze in einem kleinen Raum, abgekapselt von der Außenwelt und fange an, Knöpfe zu drücken, Regler zu schieben und einen Jingle einzuspielen. Man beginnt zu reden, in ein kleines Mikro, man realisiert am Anfang gar nicht, wie viele Leute einem zuhören. Dann beginnt die Sendung. Nach einigen Jahren hat man schon viel Rückmeldung bekommen und kann sich langsam vorstellen, wie viele Leute in der Früh das Radio aufdrehen. Stella Schon in jungen Jahren liebte ich die Sprache. Bereits im Volksschulalter begann ich kurze Texte zu schreiben und Geschichten zu erfinden. Das tue ich jetzt auch noch – und zwar in einem Notizbuch mit Periodensystem vorne drauf. Alle hassten den Chemieunterricht und wollten ihn erst gar nicht wieder haben im nächsten Jahr – außer ich. Nichts macht mir so viel Spaß wie Chemie und ich freue mich unglaublich darauf, erneut Reaktionsgleichungen zu lösen. Mein voraussichtlicher Studiengang nennt sich „angewandte Chemie“. Dennoch sitze ich immer noch zuhause, verfasse Texte und lerne neue Sprachen. Französisch, Spanisch, Russisch – ich will so viele Sprachen wie möglich lernen, dabei aber nicht die Chemie vernachlässigen. Ich stecke fest zwischen Sprache und Chemie. Sophia
50 — 51 Zwischen Schule und Freizeit eine Grenze zu ziehen ist schwierig. Ab wann beginnt Freizeit? Schon ab dem Moment, in dem ich das Schulgebäude verlasse, oder erst, wenn ich Zuhause alle Hausübungen erledigt habe? Aber selbst dann sind die Gedanken noch in der Schule. Habe ich überhaupt Freizeit? Und was ist, wenn das was mir in der Schule Spaß macht, schon Freizeit ist? Der Gedanke, dass Schule blöd und Freizeit schön ist, gefällt mir nicht. Um auch schöne Momente in der Schule zu haben, ist es wichtig, keine Grenzen zu ziehen. Keine Grenze zwischen Trauer und Spaß, keine Grenze zwischen Schule und Freizeit. Mich macht der Gedanke keine Grenzen ziehen zu müssen und einfach zu leben, glücklicher als alles andere. Kathi Zwischen Wels und Gunskirchen bin ich eine Milliarde Mal hin & her gefahren. Den Weg kenne ich auswendig. In der Schulzeit hat mich mein Papa immer zwischen sechs und sieben Uhr geweckt, eine Uhrzeit, die ich ganz schlecht finde. Da ich dann immer erst um zehn vor sieben tatsächlich aufgestanden bin, musste ich mich zwischen Frühstück und weiterschlafen entscheiden. Meist habe ich mich gegen das Frühstück entschieden. Hanno
Mein Leben spielt sich in und zwischen zwei Welten ab, die so verschieden sind, wie sie es nur sein können. Zwischen Wissenschaft und Kunst, wissen und fühlen, Atomen und Filmen, Wirklichkeit und Liebe. Obwohl diese Welten so anders sind, finden sie beide in mir Platz. In beiden bin ich daheim, ich könnte auf keine verzichten. Ohne das eine wäre das andere nicht schön. Und weil ich beide Welten bin, bin ich hier und dort ein wenig anders und gehöre doch überall hinein. Helena
Turkey, a country in between
When the editorial team discussed the festival theme, our author Şafak thought about his home country. In many ways, Turkey seems to be in between West and East – maybe it can become a bridge someday.
When I first came to Wels it was a snowy night all over Austria. I came to attend the first meeting of the YOUKIzine team. After we introduced ourselves we talked about this years festival theme which is: in between. Right at the moment when I heard that, the only thing that appeared in my mind was the image of my home country, Turkey, which is stuck in between Euro-
pe and the Middle East. One can surely say that geographically it's stuck in between Europe and the Middle East, but is it just the location? Well, I would definitely say no. Not at all. Turkey is stuck in between also in terms of politics, culture, life style and so on. Being stuck in between is a big dilemma, which is still present in the minds of the people living in Turkey. Are we Western or Eastern?
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In fact, the roots of this identity crisis date back to Ottoman Empire days and last until the present. First introduction of Western reforms was made, when Ottomans realized that they were getting behind the West. They tried to catch up latest technological improvements and techniques especially for military purposes. First reforms were made in this field. New schools were opened, and the quality of education was increased. They even employed teachers from France and some other western countries. At certain schools, students were taught completely in French. Apparently, applying Western reforms were seen crucial to modernize the country. Later on, a commandant named Mustafa Kemal who also graduated from such a modern military school would be the founder of modern Republic of Turkey. Mustafa Kemal and his friends – very inspired by the French Revolution – founded the new, modern Turkish state after the World War I. With this new state, they built a new Turkish identity, being strictly different than Ottomans. The target of this new identity was clear. The new Turkish state wanted to be a part of the civilized Western world, because it was seen as the modern world. Acts like introducing the Latin alphabet, establishing parliamentary democracy, changing units of measurement and most important applying a secular constitution were obviously made to integrate the new state into Western civilization. However, although the reforms
aimed to build a new country, in reality it did not completely work out like that. These reforms were not internalized and adopted by some groups of the society, especially by conservative, religious ones. From their perspective these reforms were “evil”. Back then, it resulted in a division of Turkish society in a secular side and religious side which is still present. Today, this conflict reflects itself in the different opinions on becoming a EU member state. Some people are more secular and adopted a western lifestyle, so they are very positive about the EU. On the other side there are conservative people who think that western values are “immoral”. Their approach to the EU is very sceptical and negative. Today we might not call Turkey a country where human rights are perfectly secured, or freedom of speech is completely guaranteed. However, at the same time, Turkey is way ahead of most of the neighbouring countries in Middle East when it's coming to such values. Can Turkey become an EU member state one day? In the short term it seems almost impossible. Especially in the last 5 years, Turkey has proceeded off the track. It is a little complicated, but If I would describe, where I stand in this dilemma maybe I would say I am more in the European side in terms of my life style and views, which also might be a little bit a stereotypical categorization. However, I think there is one thing for sure. In the near future, the following question will remain unanswered for this country: where do we belong?
Şafak Aydın
VIKTORIA SCHMID:
Zwischen Leinwand und Projektor
54 — 55 Mit Kino assoziieren viele dunkle Säle mit gemütlichen Polstersesseln. Es geht aber auch ganz anders.
Viktoria Schmid bewegt sich zwischen den Welten. Zwischen Film und Installation, Kino und Ausstellungsraum, Theorie und Praxis. Wenn sie nicht gerade als Jurymitglied bei der YOUKI tätig ist, beschäftigt sich die Filmschaffende mit der Frage, was an diesen Schnittstellen passiert und wie man Formen und Räume unterschiedlich nutzen kann. Eigentlich kommt Viktoria von der Musik und dem DJ-ing. Bei der YOUKI hat sie schon aufgelegt, aber auch Filme präsentiert. Ihre Leidenschaft für Kunst ist also nicht nur in einem Medium zuhause, sondern erstreckt sich von Musik, Film bis zur Installation. Durch ihr Filmstudium an der Friedl Kubelka Schule und dem Studium der Filmtheorie hat sie einen doppelten Blick auf die Kunst: Theorie fließt in Praxis, Praxis hinterfragt Theorie. Der Raum, in dem Kunst gezeigt und erlebt wird, spielt für sie eine wichtige Rolle. „Zuerst war ich fasziniert vom Kino“, erzählt sie. Das Kino als „konzentrierter Ort“, in der Dunkelheit, mit fixen Sitzreihen, in dem die Zuschauerinnen und Zuschauer ihre Aufmerksamkeit voll und ganz auf das Bild auf der Leinwand richten. Das kann spannend sein, aber auch einschränken. „Ich war immer eingequetscht in Kurzfilmprogrammen, und hatte kein Mitspracherecht, was davor oder danach gezeigt wird.“
Deshalb ging Viktoria mit ihren Filmen in den Ausstellungsraum, um die klassische Sehsituation des Kinos aufzubrechen. Dort gibt es zwar immer noch Leinwand und Projektor, aber was dazwischen passiert, ist freier als im Kino. Im Ausstellungsraum können sich die Zuschauerinnen und Zuschauer bewegen, können die Größe des Betrachteten selbst wählen, können mit ihrer Anwesenheit in die Bilder eingreifen. Wenn sich im Kino jemand vor den Lichtstrahl des Projektors stellt, tönen oftmals Buhrufe aus dem Publikum. Bei Viktoria ist das erlaubt. Mehr noch, in ihren Installationen kann durch Bewegung etwas Neues entstehen. Die Zuschauerinnen und Zuschauer setzen sich in Beziehung zum Projektor und zur Leinwand, und können die Bilder dadurch verändern: „In einer meiner Installationen habe ich mich zum Beispiel mit den ersten Farbfilmverfahren beschäftigt. Ich habe drei Farbauszüge gemacht, rot, blau und grün, für drei verschiedene Projektoren. Dadurch, dass man die Installation betritt, sich also vor einen der Projektoren stellt, blockt man rot, grün oder blau – so entstehen neue Farbmischungen.“ Ob ihre Arbeit jetzt nur noch im Ausstellungsraum, nicht mehr im Kinosaal zu finden sei? Nicht unbedingt. „Ich finde beide Räume total spannend. Aber man muss überlegen, welche Filme wo am besten hinpassen.“ Form bestimmt Raum bestimmt Sehen. Viktoria schließt den Kinoraum nicht aus. Sie will nur wissen, was zwischen Leinwand und Projektor noch so passieren kann.
Julia Ritter
Perfectly meaningful and minimalist
Never underestimate what you can do with simplest things. A portrait of a very young filmmaker and his work.
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Laurin Steinhuber started to think about making an animation movie when he got to know about the YOUKI festival by his older sister Lena. With his ten years, he is one of the youngest filmmakers who attended the YOUKI 20. In the beginning, he was not so sure if he could build all the necessary settings for an animation movie. But with the help of his family, he succeeded and decided to make his first movie. When he began to work on his main character, he thought about making an animal. However, while he was in the process of building the character out of Play-doh, he realized that it looked more like an alien. So, he decided to make the main character an alien. Later, he started to build the story up on this. Gobi, the main character, has to stop on the planet earth, because his spaceship is broken. He needs help, but will he find it? Suddenly he sees a house nearby and starts to walk towards it, because he thinks that he might get some help to repair his broken spaceship. But he doesn't know, that a hunter is observing him. In his movie Laurin Steinhuber tries to show us, that a solution to a problem might be very simple if we are aware of the moment and look around carefully with open eyes. However, most of the time we think that things are difficult, and we look for a solution everywhere except the way we are on.
With this short movie, Laurin Steinhuber won the first prize in his category at the YOUKI 20. He says that he felt very happy when his name was announced and adds: „Actually, after seeing the other movies I felt like my movie was not very special. In fact, I mean, the other movies were also very good.“. However, he thinks that his movie was good enough to be awarded as well. Some people might think that Laurin Steinhuber was inspired by many movies that he has watched so far in his life. But, he actually rarely watches movies. In his freetime, he likes to draw, play chess, football and Lego. He defines himself as a person who is very impatient when he is working on something. He wants to finish it as soon as possible and until he is finished, he works very hard. I think that this will not be the last time, that we see a film of Laurin Steinhuber, because as he says, he is already planning his next animation movie. He has not started to work on it yet, but he is kind of in the thinking process. So we can be curious, maybe next year at YOUKI 21 we will have the chance to see another short movie by Laurin Steinhuber.
Şafak Aydın
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Zehn mal zwei sind zwanzig Jahre YOUKI.
Lyrik
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ein , s Wรถ
s.
รถ รถ รถ ch W
Irgendwie fing irgendwann irgendwo der Hype um die YOUKI an.
ch en du r ch Z w is
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So viel LIEBE. Catering von der Gemüsefee kann Guglhupf in allen Variationen!
fü r
H zw alb ga ei ein , P nz ha s, de rog eg lb ha n ra al, dr lb ei ga m , nz m en ist Ta g.
Ebow, Keke und La Sabotage sorgen bei der Nightline für Stimmung.
Nirgends gibt’s so viel Kultur, Kommunikation und Medien auf einmal. Şafak Aydın
Darf das weg?
Nur wenige hundert Meter vom Medienkulturhaus Wels entfernt steht ein unscheinbares Holzgebäude in der SchulstraĂ&#x;e. An ihm scheiden sich die Geister. Eine Reise zwischen den Zeiten.
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Unscheinbar liegt sie da, länglich, mit dunklem Anstrich: Die letzte Baracke des Lagers 1001. An ihrer Vorderseite rankt der Efeu empor. Ein bisschen wirkt das Holzgebäude, als wäre es vergessen worden, hier im Wohnviertel Lichtenegg. Das dachte sich wohl auch die Welser Heimstätte, als sie im Herbst 2018 einen Abrissbescheid erwirkte. Doch dieser Bescheid löste eine breite Diskussion in der Stadtpolitik aus. Drinnen liegen Bücher, zwei alte Lampenschirme baumeln von der Decke, weiße Spitzenvorhänge säumen ein Fenster. Draußen, am Fenstergitter, hängt ein kleiner grüner Vogelkäfig. Die Gegenstände bezeugen eine Zeit, in der die Baracke noch nicht so ausgestorben war wie heute. Am Vorabend des zweiten Weltkriegs war das Lager eine Notkaserne für Soldaten der deutschen Wehrmacht, ab 1945 ein Flüchtlingslager. Zunächst wohnten ehemalige KZ-Insassen und JüdInnen aus den kommunistischen Oststaaten hier. Ab 1951 dann Volksdeutsche, die vor der Roten Armee oder der Machtergreifung durch Kommunisten in ihrer Heimat flohen. 1956 kamen im Zuge des ungarischen Volksaufstands auch Ungarnflüchtlinge. Vera Tichy-Nimmervoll beschreibt in ihrem Buch „Wir Kinder im Lager 1001“ wie ungarische Flüchtlinge ihren Christbaum mit leeren Zigarettenpackerl schmücken, so groß war ihre Armut. Das Lager 1001 war für einige ein Zwischenraum, zwischen Flucht und Ankommen. Ein Leben zwischen Normalität
und Improvisation. In 22 Baracken lebten je bis zu 100 Menschen. Für viele wurde Wels aber neue Heimat. Tichy-Nimmervoll, die selbst im Alter von fünf Jahren ins Lager 1001 zog, erzählt in ihrem Buch vom Alltag im Lager. Sie schreibt von der Trauer der Alten über die verlorene Heimat, aber auch von ihrer unbeschwerten Kindheit und dem Zusammenhalt im Lager. Mit der Zeit entstanden ein Kindergarten, Fußballverein und mit der Ankunft eines ungarischen Priesters: eine Lagerkirche. Bis heute werden in St Stefan Gottesdienste abgehalten, der zeltförmige Bau erinnert an die Ursprünge. So schrieb sich die Vielfalt des Lagerlebens und ihrer BewohnerInnen in die Geschichte der Stadt ein. Die Grünen sprachen sich für den Erhalt der Baracke aus. „Die Stadt Wels tut nicht gerade viel in Sachen Gedenkkultur. Das Nicht Vergessen ist uns wichtig“, sagt Gemeinderätin Stefanie Rumersdorfer. Das Bundesdenkmalamt plädierte schließlich für den Erhalt, in einem Gutachten hält es fest: „Es handelt sich um eines der selten erhaltenen Zeugnisse seiner Art, das die Bandbreite von Lagerwelten deutlich vor Augen hält. In seinem dicht aufeinanderfolgenden Wechsel an Nutzungen mahnt es zugleich gegen Krieg und seine Folgen.“ Die Heimstätte legte Einspruch ein, eine endgültige Entscheidung steht noch aus. Es bleibt zu hoffen, dass die Baracke 1001 weiterhin ein Ort bleibt, an dem man zwischen den Zeiten wandeln kann.
Sarah Nägele
Mind the Gap
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Mind the gap – passen Sie auf den Zwischenraum auf. Doch muss man auf den Zwischenraum wirklich aufpassen? Ist der Raum dazwischen nicht eher ein sicherer Ort zum Wohlfühlen? Nicht links und nicht rechts, nicht oben und nicht unten, nicht du und nicht ich, nicht heute und nicht morgen. Ein Raum ohne Grenzen, ohne Einschränkung und ohne Gefahr.
Genau solch einen Raum schuf Lena Steinhuber im Medien Kultur Haus Wels für das Youki Festival 2018. In der Ecke befindet sich eine große Papierfläche zur freien Gestaltung. Bereits am ersten Tag wurde sie mit Zeichnungen, Sprüchen und Geschichten gefüllt. Von der Decke hängen Kleidungsstücke – von der Glitzerhose über den knallgelben Blazer bis zum Rosa Tütü ist alles dabei. Die Besucherinnen und Besucher haben
die Möglichkeit, diese Kleider anzuprobieren und sich selbst neu auszuprobieren. Ihnen sind keine Grenzen gesetzt und sie bekommen die Chance, sich für eine Minute, eine Stunde oder einen ganzen Tag einfach anders zu fühlen. Eine solche Erfahrung macht etwas mit einem. Es tut gut für eine gewisse Zeit einfach einmal dazwischen zu sein, über nichts nachzudenken, keine Entscheidungen treffen zu müssen und in keine Schublade gesteckt zu werden.
Sophia Merten
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Zwischen mir und dir
Menschen sind kompliziert, wir werden nie verstehen, wie wir funktionieren, warum wir und nicht Wale die Welt beherrschen. Aber am kompliziertesten ist das, was zwischen den Menschen passiert.
Zwischenmenschliche Interaktion ist immer Kommunikation, Kommunikation nicht immer zwischenmenschlich, keine Kommunikation ist auch Kommunikation, Schweigen oft lauter als du. Zwischen uns bewegt sich gähnende Leere, von mir in dich und von dir in mich. und doch… das macht alles noch viel schwerer Woher sollen wir wissen, ob wir jemanden mögen? Es gibt viel zu viele Arten des Gernhabens, um da noch den Überblick zu behalten. Das „gehn wir auf ein Bier“ – gerne, das „ich setz mich mit dir im Mensakeller am Klo auf den Boden und tröste dich“ – gerne, das „wir halten die furchtbarsten Zeiten des Lebens gemeinsam durch“ – gerne, das „wann
haben wir uns verloren?” – gerne, das „wir kennen uns immer schon und du bist einfach da“– gerne, das „ich will mein Leben mit dir verbringen“– gerne, „ich will die Nacht mit dir verbringen“– gerne und das „ich will den Tag mit dir verbringen“– gerne. Zwischen jetzt und morgen bewegen wir uns auf elliptischen Bahnen, ganz nah, deine Hand in meiner, ein gemeinsames „nicht einsam sein“. Es ist mir wieder eingefallen im letzten Atemzug, bevor ich einschlafe. Zwischen dir und mir liegt Papier, gar nichts, der Mittelpunkt der Welt, eine Zugfahrt, eine Armlänge Abstand, Reibung, ein Schokokeks, eine Grenze, eine Partialbruchzerlegung und Sex. Oder ist es Liebe?
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Liebe und Sex sind gleichzeitig voneinander abhängig und unabhängig, so wie Ton und Bild. Pure Lust nach mir und dir. Atomare Liebe ist Physik und nicht Mensch. Wahre Liebe ist pures Gefühl in seiner schönsten Form, gleichzeitig auch das Brutalste. Liebe ist das Eine, das zur selben Zeit unser Leben aufbauen und niederreißen kann. Unerwiderte Liebe ist die gewaltvolle, in keiner Weise romantische Zerstörung meiner selbst. Im Wissen niemals zu erreichen, was notwendig wäre, um alles OK werden zu lassen. Die Fruchtbarkeit des Zwanges, der von der Liebe erschaffen wird zu lernen, dass man niemanden, nur sich selbst braucht. Ich geh auf die Straße um für meine Freiheit zu demonstrieren, niemandem zum Besitzer meines Herzens aufsteigen zu lassen. Die Macht mein Leben zu zerstören existiert allein in meiner Hand und wird nur über meine Leiche im Landesinneren an jemanden übertragen. Vielleicht müssen wir nur erkennen, dass Freundschaft oft größer ist als Liebe? Dass gemeinsames Durchhalten des Grauens enger zusammenschweißt als Sonnentage? Vielleicht reden wir uns manchmal nur ein, dass wir Leute mögen, weil es leichter ist, als zuzugeben, dass es nicht so ist, dass wir jemanden echt doof finden. Leichter als zu sagen „ich mag dich nicht, weil du ein Arschloch bist.“
Zwischen mir und dir komme für mich zuerst ich. Oder ich mag dich einfach so nicht, ohne einen bestimmten Grund, dafür bin ich weder dir noch sonst jemandem eine Rechtfertigung schuldig.
gähnen, trösten, streicheln, antworten, weinen, es ist mir wieder eingefallen einschlafen, winken, nicken, atmen, bedeuten, bestehen, darstellen, da sein, heißen, leben, geschehen, wohnen, sich befinden, zugegen sein, stattfinden, erfolgen, vorhanden sein, agieren als, sich abspielen, auftreten als, sich ereignen, ausmachen, besagen, vorkommen, sein Helena Brunnbauer
FILMBLOCK IDENTITY
Die weiblichen Perspektiven Eine junge Frau erwürgt ihren Vater mit ihrem Hijab. Eine junge Frau kocht Reis nach dem Rezept ihrer Mutter. Eine junge Frau entscheidet sich gegen ihre Heimat.
Der Themenblock IDENTITY des diesjährigen YOUKI Festivals stellt die weibliche Perspektive auf Kultur, Tradition und Familie in den Mittelpunkt. Die drei Filme, the father might die at the end, Every Grain of Rice und The Little One (Malá), gehen dabei auf unterschiedliche Weise mit denselben Fragen um: Wie verhalten wir uns zu unseren Eltern? Sind Konventionen Zwang oder Sicherheit? Verraten wir einen Teil von uns selbst, wenn wir uns abspalten, oder verwirklichen wir uns erst dadurch? Jeder Film findet andere Antworten.
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the father might die at the end
In the father might die at the end muss die junge, ägyptische Frau sich erst ihrer Wurzeln entledigen, um frei zu sein. Eindrucksvoll inszeniert, als schwarze Silhouetten gegen den sich aufhellenden Morgenhimmel, erzählt die Filmemacherin Abdulrahman Salem vom Hinund Hergerissensein der Protagonistin: „Mein Vater sagt, Mädchen wie ich kommen in die Hölle.“ Und doch ist es eine stille Revolution, die sich fast zärtlich vollzieht. Man hört die Stimme der jungen Frau kein einziges Mal und doch triumphiert sie am Ende über ihren Vater. Im Kontrast zur letzten, gewaltsamen Handlung des Films liebt sie ihn dennoch. Ob der Vater am Ende stirbt oder nicht? Die junge Frau geht alleine und befreit davon.
Julia Ritter
Die weiblichen Perspektiven
Every Grain of Rice
„It takes three generations for a culture to assimilate.“ Die junge Frau in Every Grain of Rice wiegt eine Handvoll Reiskörner ab. Rasch wechselnde Bilder von traditionell überlieferten Gerichten symbolisieren das kulturelle Erbe, das die Protagonistin versucht weiterzutragen. So lebendig scheint die Verbindung zu ihren Wurzeln, dass uns die Düfte von Reis, gebratenem Fisch und Kräutern geradezu entgegen steigen. Aber wie viel Tradition ist im Lauf der Generationen schon verloren gegangen? Ihr Großvater wurde noch mit Reis im Mund begraben, um im Jenseits niemals hungrig sein zu müssen. Die junge Frau kocht immer noch Reis wie ihre Vorfahren. Aber die ursprüngliche Bedeutung zu erhalten, ist das überhaupt möglich? Ist die Verantwortung zu groß für eine Person? Every Grain of Rice von Carol Nguyen findet darauf keine endgültige Antwort.
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Filmblock Identity
The Little One
The Little One erzählt die Geschichte eines vietnamesischen Mädchens, das in Polen aufwächst. Auf sanfte Wasserfarben reduziert, zeichnet die Animation die Reise des Mädchens in die Assimilation nach. Trotz Rassismus findet sie in dem neuen Land eine Heimat, die sie nicht mehr verlassen will, als ihre Eltern zurück nach Vietnam gehen. Der Film zeigt das Dazwischen der jungen Frau, die nirgends wirklich zuhause ist. Wofür soll sie sich entscheiden? Für die unbekannte Heimat oder die bekannte Fremde? Ein Thema, das besonders im heutigen Kontext von Flucht, Migration und Exil viele Menschen beschäftigt.
Julia Ritter
ANTON
Ein mit allen Wassern gewaschener Film Der Film „Anton“ überrascht als schön-skurrile Geschichte über einen jungen Mann, der seinen Platz im Leben sucht.
Regisseur Jonas Bonnard wagt in seinem Kurzfilm „Anton“ der Suche nach Identität im Leben eine unerwartet kreative Form zu geben. Anton, ein junger Mann um die 18 Jahre, hat scheinbar alles, was man braucht: Einen Job im Supermarkt, eine Freundin, Eltern und ein Dach über dem Kopf. In der ersten Szene betrachtet der Protagonist (Arne Rudolf) ein Aquarium voller Fische - der Zusammenhang zum restlichen Film bleibt hierbei noch offen. So sind wir als Zuschauer zunächst auf der Suche nach einem roten Faden. Der Prolog des Films ist dabei schon so skurril und irritierend, wie es der ganze Film bleiben wird. Er weiß besonders durch stark unterschiedliche Farbgebung zwischen der Wahrnehmung Antons die der Außenwelt zu unterscheiden. Die starken kalten Blautöne und die kontrastschaf-
fenden warmen Rottöne scheinen hierbei bewusst als gekonnte Stilmittel verwendet worden zu sein. Auch der Einsatz von Musik und Soundeffekten ist bei diesem Film durchaus gelungen. Der Filmemacher nutzt die gestalterischen Formen des Films, um einen Spannungsbogen aufzubauen, der Antons ungewöhnliche Suche nach seinem Platz im Leben prägt, die vom Element Wasser getragen ist. Diese Suche erreicht oft ein so hohes Maß an Skurrilität, so dass man als Zuseher gar nicht mehr weiß, ob man lachen oder ernst bleiben soll. Auch deshalb, weil Regisseur Bonnard Antons Umgebung zwar mit Witz skizziert, seinen Protagonisten selbst aber nie der Lächerlichkeit preisgibt. Am Ende überrascht der Film mit einem enorm hohem Überraschungswert. Sitzen bleiben und eintauchen lohnt sich auf jeden Fall.
Finn-Halvar Peters
DJON ÁFRICA
Alles ist blau, grün und orange
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Protagonist Miguel hängt in der Luft. Seine Vergangenheit kennt er nicht, die Zukunft ist ungewiss. Er macht sich auf die Suche nach Antworten.
Miguel ist in Portugal geboren, hat aber keine Papiere. Das Mädchen neben ihm schaut ihn fragend an. „Das ist normal da“, winkt er ab. Sie sitzen im Flugzeug nach Kap Verde. Es ist Miguels erster Besuch der afrikanischen Insel im Atlantik, westlich von Mauretanien. „Von dort bist du aber auch nicht“, bohrt sie nach. Miguel ist halt so dazwischen. Deshalb macht er sich jetzt auf die Suche. Er will seinen Vater finden, vor allem will er aber irgendwo ankommen. „Hier ist alles Blau, Grün und Orange“, erzählt Miguel den Freunden in Portugal durchs Telefon. Der Zuschauer kommt mit auf Miguels Entdeckungsreise durch die Farben der Insel. Die Kameraführung spielt mit ihnen, taucht den Film in warmes Licht, stellenweise wirkt das Bild wie weichgezeichnet. In kleinen Bussen und auf Ladeflächen klappriger Autos fährt man
durch zerklüftete Landschaften. Dicht bewachsene, grüne Hänge wechseln sich mit braunen Bergbaulandschaften ab. Dazwischen kreolische Konzerte in halb zerfallenen Baracken. Kleiner Wehrmutstropfen: Der Blick der Filmemacher Joao Miller Guerra und Filipa Reis wirkt dabei wie die europäische Sicht auf einen fremden Kontinent – fast so, als ob sie Kap Verde selbst ein bisschen entdecken wollten. Der in Portugal noch selbstsichere Protagonist stolpert während dessen unbeholfen durch die Erlebnisse seiner Reise. Den sicheren Anker findet er nicht in der Person, die man vermuten würde. Immer weiter treibt er durch die Räume zwischen Suchen und Finden, die der Film mit Musik füllt. Traditionelle kreolische Klänge wechseln sich mit Hiphop Beats und mechanischem Techno ab. Die Musik macht die Gefühle des Protagonisten sichtbar. In Momenten der Überforderung schwillt sie förmlich an, in Trance mischt sie sich mit Stimmen aus Miguels Erinnerung. Und gerade als er des Suchens müde wird, ändert ein Anruf seine Perspektive – ein Paukenschlag.
Sarah Nägele
BELOVED SISTER,
THE DOG DAYS are over hab ich gesagt, jetzt geh ichs an! Wie du mir geraten hast habe ich ANTON angerufen, den SNIVELING SIMP, und ihm gesagt, dass dieses GAMES WE PLAY jetzt ein für alle mal aus sind. Das war ja echt schon THE MESS. I DIDN'T COME HERE TO PERFORM, also wird das jetzt OUR LAST MOMENT, hab ich ihm gesagt. Voll so, HAMMER DOWN. Der nächste Tag war dann NICHT GANZ RECLAM, sondern eher NINJA Sophie Stieger
Joan Rieder
78 — 79 MOTHERFUCKING DESTRUCTION. EVERY GRAIN Ich hab mir OF RICE gegönnt und den ganzen Tag WORMs gespielt. LOLANA – RISING habe ich mir gesagt, jetzt gehts bergauf GIRL. Am nächsten Tag dann POWERLESS und SOUL FOR SALE. Aber egal, ganz ehrlich gesagt, einmal noch schlafen OVER NIGHT und THE OUTSIDE IS BETTER. FIRST HATE FALLEN. Aber was anderes: Kennst du SNOWMAN? den Film Wenn nicht dann DALI DALI, stream dir den. Echt STUNNING! Ich hab ihn mit VALENTIN gesehen und echt: IT'S LOVE. Also der Film, nicht Valentin, weil echt nicht: DER NÄCHSTE BITTE! Johannes Pucher
Franz Werner
Also DON'T OPEN THE DOOR. Das ist nicht THE GAME I PLAY. STOP EMOTION now! Außerdem ist er eh ein bisserl THE INCOMPLETE MAN. Wir sind so DISCONNECTED, he doesn't TOUCH ME RIGHT. Aber der Film hat so eine schöne BEACH SCENE mit OMAR! Ein bisschen so wie bei THE VOYAGER nur mit mehr MARE und BLUE MOON. Wenn du also mal einen BLANK SPOT in deinem UNIVERSUM: SCHULE UND GYMNASIUM hast und eine Pause brauchst vom CLASSROOM BLUES und dem ganzen SCHOOL NAPPING, dann schau dir den ON. Ich will zwar nicht spoilern, aber THE FATHER MIGHT DIE AT THE END. Ja und wir sollten vielleicht überlegen Sophie Stieger
Joan Rieder
mit BARRY 80 — 81 MISHKO auf dieses Festival REVOLUTION OF THE MONSTERS zu fahren? GOBI COMES auch! Und wie heißt THE LITTLE ONE, dieser ANIMATEUR? Wenn wir bis MIDNIGHT noch Karten kaufen ists billiger. Weißt eh das ist IN THE GREY AREA da bei dem BIOTOPE IN THE WOODS. Nicht dass du dich anscheißt, den SQUASH gibts gar nicht und auch keine SWAMP CREATURES. Das wird eher THE BUNNY ODYSSEY und das ist immerhin besser als eine ODYSSEY INTO THE ABYSS. Diesmal wirds auch nicht so eine QUEST FOR THE CRYSTAL wie letztes mal. Kannst dich noch erinnern: THE DRESS OF MYRIAM, wie die ausgschaut hat, Johannes Pucher
Franz Werner
echt voll die OPERATION WASH AND WEAR. Naja, ich würd halt gern hin, weil da spielen MYNTH – SMOG, LSZ – LARSON C, MVA, TOLU, MOKUSO, DZDL, SOKU SUJU, COUNT YOUR CURSES und ERROR_351. Außerdem ist da sowieso echt jeder! MOTHERS AND DAUGHTERS, Söhne und THE FATHERS CLUB, also wenn wir nicht fahren, dann ist da echt EVERYONE BUT ME. Und ich hab schon letztes Mal A PLAY verpasst von LA SABOTAGE – RABENGASSE als ich den VIRUS hatte. Das war wie PURGATORY. Das sind die die den ECHO gewonnen haben. Ein Freund von mir hat sie gesehen und hat gemeint die SPELL OF THE WEST. sind wie So jetzt muss ich THE LETTER Sophie Stieger
Joan Rieder
beenden, weil ich hab schon 82 — 83 so HUNGER. Ich lass mir einen HOT DOG kommen, THROUGH DELIVERY. Mit viel Brot und NOT ONLY FAT YOU und SKIN. Scheiß auf die Kalorien – PROHIBITORIA. YAWTH! Nur halt vegan, weil kein ANIMAL BULLYING.
In diesem Sinne, LAS PAN NO ES PARA LOS CABALLOS AS LONG AS YOU'RE P.S.: STILL HERE, BEST FRIENDS FOREVER OR WHATEVER! P.P.S.: Hab ich meinen BASEBALL ORANGE bei dir vergessen? Wenn nicht, muss ich THE SEARCH fortsetzen. Oder er ist halt in THE RAPTURES OF THE DEEP oder at THE SHORE OF UNSPOKEN. Johannes Pucher
Franz Werner
84 — 85
GewinnerInnen The grey area Eine animierte Untersuchung über manipulierte Einwilligung. Aus persönlichen Erlebnissen schöpfend nutzt die Filmemacherin 2D-Animation und voice-over, um die von ihr erlebte sexuelle Gewalt zu verarbeiten und sich selbst, sowie dem Publikum über die Ursachen dieser Ereignisse Fragen zu stellen. Animation, 4min, GBR 2018 Katie Clark Innovative Filmaward
The shore of unspoken
Mishko
Wir alle straucheln manchmal, doch trotzdem wollen wir in den Dingen, für die wir brennen, erfolgreich sein. Die Protagonistin ist eine junge Tänzerin mit Ambitionen, die trotz dieses starken Drangs mit vielen Unsicherheiten kämpft. Mit dem Ziel, ihre Individualität hochzuhalten schwimmt sie gegen den Strom und wagt es, sich von der Masse abzuheben. Hier werden sozialkritische Themen, wie etwa Ausgrenzung oder Gruppendruck behandelt.
Angel, ein ruhiger und zurückgezogener Junge sammelt mit seinem Freund Mishko Äpfel, um diese später zu verkaufen. Je mehr allerdings der Tag fortschreitet, desto stärker erlebt Angel die Grausamkeit von Mishko und seinen eigenen Eltern. Mishko ist die Geschichte eines Jungen, der zwischen den beiden einzigen männlichen Vorbildern in seinem Leben zerrissen ist, wobei beide Möglichkeiten nicht fair scheinen.
Experimental, 3min, Ö 2017 Jasmin Huynh Regionalpreis
Spielfilm, 16min, MKD 2016 Hanis Bagashov Publikumspreis
86 — 87 Der Gobi kommt Eine kompromisslose StopmotionKreativitätsachterbahn, die dadurch besticht, dass sie niemandem außer sich selbst versucht zu gefallen und keiner für ein bestimmtes Publikum angepassten Erzählnorm folgt. In hohem Erzähltempo wird hier die Geschichte vom Alien Gobi erzählt, der auf der Erde bruchlandet und mithilfe eines Bewohners wieder den Weg nach Hause sucht, wobei sich allerlei surreale Hindernisse in den Weg stellen. Gobi ist ungefilterte Fantasie pur, Gobi ist Leidenschaft für das Kreieren an sich, Gobi ist persönlich, Gobi ist geil. Animation, 5min, AT 2018 Laurin Steinhuber Hauptpreis 10-14
Valentin „Ich mag das Konzept dahinter nicht“, so ein Bruder zu seiner älteren Schwester, die Filmemacherin ist. Valentin ist ein Portrait dieses Bruders, über die Generation 2000, Familienzwänge, 15 zu sein, Geld und Weltherrschaft. Ein Portrait über Valentin, der, wie so viele andere, viele Menschen an sich heranlässt, und doch so viel von ihnen aussperrt.
Dokumentar, 11 min, DE 2017 Olga Kosanovic Hauptpreis 21-26 Jahre
Ninja motherfucking destruction Drei Mädchen in ihren späten Teenagerjahren kämpfen mit Liebe, Sex und ihren Körpern. Vereint in ihren Unsicherheiten und ihrer Liebe zum Leben schließen sie eine einzigartige Freundschaft, die gleichzeitig leidenschaftlich und zögerlich ist. „Ninja motherfucking destruction“ gibt dem Publikum einen Einblick in eine intime Atmosphäre zwischen jungen Frauen, wie es wenig andere Filme tun. Spielfilm, 12 min, DE 2017 Lotta Schwerk Hauptpreis 15-20 Jahre
Über die Redaktion
Um uns kennen zu lernen haben wir uns als erste Übung gegenseitig beschrieben. Das waren unsere ersten Eindrücke voneinander.
Julia Ritter
Diese Person wirkt zu Beginn etwas schüchtern, aber auch sympathisch und freundlich. Heute scheint sie müde zu sein. Ich glaube aber, dass diese Person auch sehr aufgeweckt und engagiert sein kann. Auf mich macht sie den Eindruck, als würde sie sich sehr für das Schreiben und Lesen interessieren. Generell wirkt sie wie eine wissbegierige und interessierte Person. Sie kleidet sich schlicht und trägt eine Brille.
Stella Hinterleitner
Die Person, die ich beschreibe hat ein rundes Gesicht, rosarote Wangen und dunkle Augen. Sie hat lange braune Haare hinter denen kleine silberne Ohrstecker hervorblitzen. Wenn sie schreibt ist sie mit dem Kopf ganz nah am Papier und streicht die Haare hinters Ohr. Ihr Name klingt wie die zweite Hälfte einer Eissorte.
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Sarah Nägele Sie hat meist ein Strahlen im Gesicht, egal wie früh morgens es ist. Sie liebt es ihre eigenen Geschichten auf ihre ganz individuelle Weise zu erzählen. Studieren will sie erstmal nicht mehr. Sie kommt aus Süddeutschland und hat rötliche Haare.
Finn-Halvar Peters
Diese Person hat ein rundliches Gesicht, sie wirkt sehr entspannt und selbstbewusst. Sie scheint nicht müde zu sein, eher voller Motivation. Es scheint, als ob die Person konzentriert beim Schreiben ist und auch Spaß daran hat. Die Person kleidet sich eher schlicht, hat aber doch einen Farbkontrast zwischen Hemd und Hose.
Hanno Pucher
Diese Person ist tiefenentspannt. Sie sitzt lässig auf ihrem Stuhl mit zurückgelehntem Oberkörper. Alles an ihr strahlt Ruhe aus. Nachdenklich lässt die Person den Blick durch den Raum schweifen, legt zwei Finger auf die Lippen und runzelt die Stirn. Nur ab und zu huscht ihr ein verschmitztes Lächeln übers Gesicht, wenn jemand zur Tür herein kommt. „Servas!“ ruf er dann und grinst unter dem blonden Lockenkopf hervor.
Über die Redaktion
Katharina Starzer
Sie hat eine aufgeweckte und sympathische Persönlichkeit. Auf mich wirkt sie sehr wissbegierig und lernt gern neue Leute kennen. Pullis oder Leggings, bzw. gemütliches Gewand sind ihr Markenzeichen, auch wenn sie mittlerweile hin und wieder Jeans trägt. Sie hat dunkelbraune Haare, die einer Löwenmähne gleichen.
Sophia Merten
Die Person, über die ich schreibe, hat kurze Haare. Sie ist modebewusst und stilsicher. Die Person wirkt eher schüchtern, aber bei genauerem Betrachten steckt eine selbstbewusste Person, die sich auch ihre eigene Meinung sagen traut, dahinter. Ein anderes Merkmal sind ihre vollen Lippen und die buschigen Augenbrauen. Zu erwähnen sind auch die himmelblauen Augen.
Helena Brunnbauer
Die Person, die ich beschreibe, isst gerade eine Semmel mit Butter. Wenn man sie kennt, weiß man, dass sie viele andere Dinge nicht isst, zum Beispiel Gemüse. Die kurzen, rötlichen Haare passen genau zur Farbe ihrer Lippen. Die markanten Wangenknochen machen ihr Gesicht sehr einprägsam. Wenn sie jemanden ansieht tut sie das mit einem klaren, aufmerksamen Blick. Bevor sie spricht, denkt sie nach.
90 — 91
Nora Limbach
Die Person, die ich beschreibe, hat braune Haare. Sie kratzt sich beim Nachdenken an der Oberlippe und lässt den Blick über die Gesichter der anderen huschen. Sie trägt ein schwarzes T-shirt und eine Weste. Beim Schreiben neigt sie den Kopf leicht zur Seite und beugt sich über das Blatt. Sie schreibt schnell, kleine, flinke Buchstaben, der Stift läuft übers Blatt. Sie trägt rosa Nagellack.
Şafak Aydin
Die Person die ich beschreibe hat freundliche Augen und einen sanften Blick. Ich glaube er ist ein sehr einfühlsamer und höflicher Mensch. Er ist sehr interessiert und fragt viel, ich glaube er freut sich, dass er auf der YOUKI neue Leute kennen lernt. Er kommt aus der Türkei und macht gerade ein Erasmus Praktikum in Ried.
Impressum Herausgeber YOUKI Verein Media Space Pollheimergasse 17 4600 Wels Erscheinungsort
Wels, 2019
Festivalleitung
Anna Rieder Anna Prischl Laura-Lee Röckendorfer
Grafik
Nina Bohonová
Fotografinnen
Jasmin Peter Anja Kundrat
Redaktion
Finn-Halvar Peters Julia Ritter Stella Hinterleitner Katharina Starzer Sophia Merten Helena Brunnbauer Nora Limbach Şafak Aydin
Redaktionsleitung
Sarah Nägele Johannes Pucher
Druck
Print Alliance HAV Produktions GmbH Bad Vöslau
youki
international youth media festival
save the date 19–23 november 2019
www.youki.at
zwisc