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Coping - eine Bewältigungsstrategie

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Umfrage Dekadenz

Umfrage Dekadenz

Schein und Sein

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Am Festival wird Dekadenz selbstverständlich aufs Härteste kritisiert. Die Festivalgäste überschätzen sich selbst und ihre Meinung maßlos, indem sie sich im Glauben wiegen, in einer Position zu sein, in der sie ihre eingebildete intellektuelle Überlegenheit zum Ausdruck bringen können und sollen. Abends jedoch wird auf Parties die hundertste InstagramStory über den in Massen konsumierten Alkohol gemacht, die neuesten und teuersten Erwerbungen im Bereich Fashion werden unter dem Vorwand der Selbstentfaltung stolz zur Schau getragen und die zahlreichen Accessoires glitzern im Schein der Blitzlichter der Handykameras. Damit wird der ach so verhasste, dekadente, die Köpfe der Menschen zerfressende Social-Media-Wahn in seiner pursten Form unterstützt und daran teilgenommen. Am nächsten Morgen wird dann auch schon wieder emsig am Verteufeln der Dekadenz gearbeitet, alle sitzen beisammen, schreiben darüber wie schrecklich der Materialismus denn sei und führen in unzähligen Media-Meetings und Redaktionssit zungen pseudo-intellektuelle Diskussionen über die teuflische Dekadenz – Ich bin belustigt. Ist diese Kritik also ein (vergeblicher?) Versuch, die eigene unbestreitbare Dekadenz zu leugnen oder ein von Herzen gut gemeintes Bemühen, das eigene Verhalten sowie das von Anderen aufzuzeigen und Möglichkeiten für eine Verbesserung zu finden?

Coping – eine Bewältigungsstrategie

Ein Film der die Abgründe des (modernen) Menschen zeigt und die Frage aufwirft:„Wie lenken wir uns vom Alltag ab?“ In der Rubrik „Do your job“ wurde der Film „Coping“ gezeigt. Eine einminütige Reise, in der der Ver- und Zerfall einiger Personen, die stellvertretend für den Durchschnittsbürger in unserer Gesellschaft gese hen werden können, grandios dargestellt wird. Man könnte meinen, dass es die Sucht ist, die sie zerfrisst aber nein, es ist ihre Arbeit, ihr Alltag, ihr armseliges Leben, ihre grund- und ziellose Existenz, die sie an einen Punkt treibt, wo sie glauben, einen Ersatz für den ihnen fehlenden Sinn nur in gewissen Dingen – in Dekadenz eben – finden zu können. Die Selbstzerstörung von Menschen, hervorgerufen durch einen selbstgeschaffenen Druck lässt sich auf unsere ganze Gesellschaft und Generation projizieren, sie vernichtet sich selbst durch Prob leme, die ebenso von ihr selbst in diese Welt gesetzt wurden. “Coping” also – ein interessanter Film.

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